Kategorie-Archiv: Literaturhaus Frankfurt

Hauke Hückstädt und Maike Zeidler vom Literaturhaus Frankfurt mit dem Bundesverdienstkreuz für ihr Projekt „Literatur in leichter Sprache“ geehrt

Die Literaturvermittler Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhaus Frankfurt am Main e.V., und Maike Zeidler, verantwortlich für die Finanzen und Verwaltung des Literaturhauses, haben gestern gemeinsam mit zehn prominenten Personen aus dem Kulturbereich von Kulturstaatsministerin Claudia Roth im Bundeskanzleramt das Bundesverdienstkreuz überreicht bekommen. Es ist höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland.

In besonderer Weise lobte die Kulturstaatsministerin das Engagement des Literaturhaus Frankfurt am Main für Literatur in Einfacher Sprache. Anlässlich der feierlichen Überreichung im Bundeskanzleramt sagte Claudia Roth: „Unter der Leitung von Hauke Hückstädt, dem Leiter des Literaturhaus in Frankfurt am Main, seiner Kollegin Maike Zeidler, die heute leider nicht hier sein kann, und der Verlegerin Felicitas von Lovenberg ist ein im deutschsprachigen Raum, wahrscheinlich sogar weltweit einmaliges Projekt zur kulturellen Teilhabe entstanden, das im Kern aus bundesweiten inklusiven Lesungen und zwei Buchveröffentlichungen besteht. (…) Dieses Projekt zeigt, inklusiver Lesestoff ist nicht zwangsläufig in Inhalt und Anspruch reduziert. Es ermöglicht Teilhabe an Literatur.“

Um dieses Projekt „Frankfurt-Inklusive“ geht es:

LiES. Das zweite Buch Literatur in Einfacher Sprache
LiES. Das zweite Buch
Literatur in Einfacher Sprache

Darin gibt es zwölf neue Geschichten von bekannten Schriftsteller:innen wie Elisa Diallo, Tonio Schachinger, Miku Sophie Kühmel, Ferda Ataman, vom Krimi-Autor Wolfgang Schorlau und vom Poetry-Slammer Paul Bokowski.

Alle Geschichten sind in Einfacher Sprache geschrieben, damit Literatur für alle da ist. Spannende und anspruchsvolle Texte brauchen keine komplizierten Vokabeln oder langen Sätze, das zeigt das Projekt „LiES! – Literatur in Einfacher Sprache“ eindrucksvoll. Und das Publikum kommt zahlreich. Bei der Lesung war der Saal wieder voll besetzt. An diesem Abend haben Sasha Marianna Salzmann und Christoph Biermann ihre Texte vorgelesen.

Der einfühlsame Text von Sasha Marianna Salzmann beschäftigt sich mit der Ukraine und Russland. Beim Text von Christoph Biermann, der als Sport-Journalist bekannt ist, geht es um Fußball. Das Thema Fußball war übrigens aus dem Publikum für einen Text gewünscht worden.

Sozialdezernentin Elke Voitl: „Ich freue mich über den großen Erfolg dieses einzigartigen Projekts, das ich gerne unterstütze. Der inklusive Ansatz ermöglicht einer Vielzahl von Menschen Zugang zu Literatur und damit zu neuen Welten. Die Texte sind Kunst und doch verständlich für alle Menschen. Ich danke dem Literaturhaus und Hauke Hückstädt für die tolle Zusammenarbeit!“

Alle Menschen können Freude an diesen Texten haben, und so ist das Publikum gemischter als bei anderen Literaturveranstaltungen. Es kommen auch Menschen, denen das Lesen sonst schwer fällt. Die Lesung wurde auch wieder live durch Gebärdensprachdolmetscherinnen übersetzt.“

(https://frankfurt-inklusiv.de/projekte/literatur-in-einfacher-sprache/berichte)

Am 15. Januar 2024 startet das Literaturhaus Frankfurt in die neue Saison

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Das Literaturhaus Frankfurt startet mit einem literarischen Neujahrsempfang ins Jahr 2024. Es lädt alle Bücherwürmer, Literaturinteressierten und die, die es werden möchten, herzlich ein, teilzuhaben an dem umfangreichen, abwechslungsreichen Programm in gastfreundlicher Atmosphäre und anregender Umgebung. Für Januar und Februar stehen die Programme:

Januar
15.1. Auftakt & Neujahrsempfang mit Sachbuchpreisträger Ewald Frie und Zauberberg-Kennerin Meike Rötzer
16.1. Buchpremiere! Bodo Kirchhoff: Seit er sein Leben mit einem Tier teilt
22.1. Angelika Klüssendorf: Risse
25. & 26.1. Barbara Yelin: Emmie Arbel. Die Farbe der Erinnerung (ab Klasse 10)
29.1. Erste Bücher: Debütabend mit Necati Öziri, Lion Christ und Astrid Ebner
30.1. Acht Orte – Acht Autor*innen mit Amanda Lasker-Berlin und Jakob Nolte im Deutschen Architekturmuseum (Ausverkauft)

Februar
1.2. Schreibzimmer 2023 – Abschlusslesung
4.2. Zeruya Shalev: Nicht ich (im Schauspiel Frankfurt)
6.2. Anja Reumschüssel: Über den Dächern von Jerusalem & Martin Schäuble: Die Geschichte der Israelis und Palästinenser (ab Klasse 7)
7.2. Wortmeldungen – Shortlistabend (die Nominierten stehen Mitte Januar fest)
14.2. Madita Oeming: Porno. Eine unverschämte Analyse
16.2. Comicnachmittag mit Tanja Esch: Boris, Babette und lauter Skelette (Auftakt zum Yippie-Comicfestival, ab 8 Jahren)
20.2. Raphaela Edelbauer & Thomas Lehr: Dave & Manfred
21.2. Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt: Arthur Koestler
25.2. Jörg Mühle: Morgen bestimme ich! (ab 4 Jahren)
26.2. Krimiabend mit Zoë Beck: Memoria
28.2. Michael Braun-Lyriknacht mit Hinemoana Baker, Sirka Elspaß, Ulrike Almut Sandig, Jan Wagner, Uljana Wolf und Henning Ziebritzki

Weiterführende Detailinformationen finden Sie im Programm-Kalender 

Junges Literaturhaus

Das Projekt Wörtermeer bietet kulturelle Bildung für alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5. Die Teilnahme ist dank der Förderung kostenfrei. Anmeldungen sind noch bis Ende Januar möglich.

Alle Details und weiteren Termine des Jungen Programms finden Sie über:  Junges Literaturhaus
Weitere Literaturhausprojekte:

Der Lesezirkel geht weiter; Mitglieder des Literaturhausvereins besprechen monatlich einen Roman und das seit mehr als 15 Jahren.

„Shared Reading“ findet seit 2017 und bisher mit Hunderten Lesebegeisterten Woche um Woche statt.

Das Fortbildungsprogramm „Kolleg Schöne Aussicht – Das Literaturhaus für Lehrerinnen und Lehrer“ trifft sich bereits seit 12 Jahren monatlich zum Austausch und geht auch 2024 weiter.

Karten

Das Programm für Januar bis März ist im VVK. Die Übersicht und Details finden Sie über:Programm im Literaturhaus Frankfurt

Übrigens: Alle (Streaming-)Tickets sowie das Streaming-Abo (18 Veranstaltungen für 50 Euro) sind dann auch im Webshop erhältlich: https://literaturhaus-frankfurt.reservix.de/events

Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro bis Veranstaltungsbeginn über den Kartenshop buchbar und 72 h nutzbar.

Aufruf der Frankfurter Kulturverantwortlichen zur Lichterkette am 10. Dezember – das Freie Deutsche Hochstift, Haus am Dom u. viele andere Einrichtungen sind mit dabei

Nie-Wieder-Ist-Jetzt_Banner450In Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen setzt die Kulturszene in Frankfurt ein Zeichen gegen Antisemitismus. 85 Jahre nach den November-Pogromen 1938 sind Jüdinnen und Juden in Frankfurt wieder in Sorge um ihr Leben. Entsetzt sehen wir, dass das Massaker am 7. Oktober und der Terrorangriff von Hamas weltweit, auch in Deutschland, zum Auslöser für andauernde antisemitische Propaganda und Gewalt wurde.

Dazu wollen wir als Kulturverantwortliche in Frankfurt / Rhein-Main nicht schweigen. Wir bekennen uns zu unserer historischen Verantwortung. Wir stehen auf und nehmen Stellung: Im Alltag, bei der Arbeit, im Freundeskreis, in Vereinen und Gemeinden. Wir erheben unsere Stimme gegen Antisemitismus. Wir stellen uns schützend an die Seite von Jüdinnen und Juden. Wer sie angreift, greift uns an. Unsere Solidarität überschreitet religiöse und kulturelle Grenzen.

Als Zeichen dafür rufen wir, unterstützt durch das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt, zu einer Lichterkette auf. Denn:

Nie wieder ist jetzt!

Jeder und jede aus Frankfurt und Region wird gebraucht. Denn von dieser Stadt mit ihrer vielfältigen Geschichte und Gegenwart soll ein starkes Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft und gegen Antisemitismus und Extremismus in unserer Gesellschaft ausgehen.

Die Kulturverantwortlichen sehen es als ihren demokratischen Auftrag an, in den aktuellen Debatten gegen jede Art der Diskriminierung einzustehen, sowie Empathie, Respekt und Vielfalt zu fördern. Wir wollen gerade jetzt Raum für offenen, kritischen und vielfältigen Gedankenaustausch schaffen und die Gesellschaft gegen jeden Extremismus stärken.

Wir treffen uns, gerne mit eigenen Kerzen, am Sonntag, 10. Dezember, zwischen Eisernem Steg und Ignatz-Bubis-Brücke (Uferweg an der Innenstadtseite des Mains). Beginn 18 Uhr, Ende 18:30 Uhr.

Die Initiative geht aus von Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor des Hauses am Dom und der Katholischen Akademie. Zu den Mitinitiatoren gehören Hanna-Lena Neuser (Direktorin der Evangelischen Akademie Frankfurt), Hauke Hückstädt (Leiter des Literaturhauses Frankfurt), Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken (Direktorin Deutsches Romantik-Museum und Frankfurter Goethe-Haus), Wolfgang David (Direktor des Archäologischen Museums), Dr. Peter Cachola Schmal (Direktor des Deutschen Architekturmuseums), Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft), Prof Dr. Mirjam Wenzel (Direktorin des jüdischen Museums), Dr. Sebastian Baden (Direktor Schirn Kunsthalle) und Jan Gerchow (Direktor des Historischen Museums). Mit der Unterstützung des Kulturdezernats der Stadt Frankfurt am Main. Und viele mehr: niewiederist.jetzt/

Zur Frankfurter Buchmesse: Pop-Up-Empfang des Netzwerks der Literaturhäuser am 19.10.2023 im Literaturhaus Frankfurt

Unter dem Motto #WIRMACHENBUECHER gibt das Netzwerk der Literaturhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz während der Frankfurter Buchmesse am Donnerstag, 19.10.2023, 21.00 – 01.00 Uhr, einen großen einen Pop-Up-Empfang (Mitmach-Empfang) im Literaturhaus Frankfurt.

Gedacht ist, dass sich die Buchbranche auf Augenhöhe trifft. Verlage, Autorinnen, Leser, Kritikerinnen, Buchhändler, Übersetzerinnen – kurz, alle Büchermacher kommen zusammen. #WIRMACHENBUECHER knipst das Licht an, nunmehr zum vierten Mal.

Die Einladung zum Mitmach-Empfang lautet: Werden Sie selbst Gastgeber unter Gastgebern. Deswegen sind alle Branchenplayer eingeladen, ihre Kollegen, Freundinnen, Kunden und Geschäftspartnerinnen am Abend des Messedonnerstags im Literaturhaus zu empfangen. Alles, was es dafür braucht, sind Empfangsstände. Und die gibt es im Literaturhaus Frankfurt, mobil und bestehend aus Bierkiste, Besenstiel und Banner mit Branding. Ein Bierempfangsstand kostet 70 Euro, Mineralwasser 50 Euro. Schwung und Musik vom Rhodes Piano kommen vom Reverend Dabeler.

#WIRMACHENBUECHER ist ein Pop-up-Empfang des Netzwerks der Literaturhäuser für die ganze Branche und offen für alle, die Bücher lieben und ins Gespräch kommen wollen.
Am 19.10.23 von 21.00 bis 01.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Anmeldung für Gastgeber kann ab sofort erfolgen; Anmeldeformular anbei bzw. unter www.literaturhaus.net. #WIRMACHENBUECHER und buchen bis 17.10.23 unseren Stand unter: wirmachenbuecher@literaturhaus-frankfurt.de

Das Netzwerk der Literaturhäuser freut sich auf Sie und alle Gäste!

Herbstprogramm im Literaturhaus Frankfurt

September
11.9. Ilija Trojanow: „Tausend und ein Morgen“.
12.9. Ulrike Draesner: „Die Verwandelten“
13.9. Sasha Filipenko: „Kremulator“
19.9. Gelebtes Leben. Denker der Freiheit im Porträt: Max Weber & Ernst Troeltsch
20.9. Queer Gold u.a. mit Harpreet Cholia, Tessa Hart, Nargess Eskandari-Grünberg
25.9. Michel Friedman: „Schlaraffenland abgebrannt“
26.9. Die 59. Schönen Aussichten. Das Frankfurter Literaturgespräch mit Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Alf Mentzer
28.9. Nele Pollatschek: Kleine Probleme

Oktober
4.10. Şeyda Kurt & Moshtari Hilal: Hass & Hässlichkeit
5.10. Marion Poschmann: Chor der Erinnyen
9.10. Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren (Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2023)
10.10. Andrej Kurkow: Samson und das gestohlene Herz

Buchmesse 2023
19.10. #WIRMACHENBUECHER – Mitmach-Empfang des Netzwerks der Literaturhäuser
20.10. Hotlist-Preisverleihung
20.10. Party der Independents und des Literaturhauses

Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
8.10. Deutscher Buchpreis – Die Nominierten der Shortlist // Ausverkauft
18.10. Rafik Schami: „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste
18.10. Helge Schneider: „Stepptanz“
19.10. Daniel Kehlmann: „Lichtspiel“
20.10. Alice Hasters: „Identitätskrise“

Junges Literaturhaus im September & Oktober
11.9. Nils Mohl: „Wilde Radtour mit Velociraptorin“, ab 5 Jahren
18.9. Ein Abend zu Otfried Preußler: Tilman Spreckelsen „Ein Leben in Geschichten“
24.9. Philip Waechter: Weltreise mit Freunden, ab 4 Jahren
6.10. Martin Schäuble: Alle Farben Grau, ab Klasse 8
9.10. Regina Feldmann: Kami und Mika, ab Klasse 2 // Ausverkauft
10. & 11.10. Gedankenflieger mit Jörg Bernardy, Klasse 3 & 4

Karten
Das Programm bis Mitte Dezember ist erschienen, der VVK für die Tickets läuft. Die Übersicht und Details finden Sie anbei.
Übrigens: Alle (Streaming-)Tickets sowie das Streaming-Abo (25 Veranstaltungen für 50 Euro) sind dann auch im Webshop erhältlich: https://literaturhaus-frankfurt.reservix.de/events
Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro bis Veranstaltungsbeginn über den Kartenshop buchbar und 70 h nutzbar.

„Acht Orte – Acht Autor’innen“ – Frankfurter Architektur literarisch erleben. Kooperation des Deutschen Architekturmuseums und des Literaturhauses Frankfurt

Autorin Anna Yeliz Schentke, die 2022 mit  „Kangal“ im S. Fischer Verlag debütiert und es  auf die Longlist des Deutschen Buchpreises schaffte, wird ihr ganz besonderes Verhältnis zu den Paternostern im I.G. Farbengebäude der Goethe-Universität literarisch aufgreifen, "einem Ort, der sich fast ein wenig anfühlt, als sei die Zeit stehen geblieben."  © Foto Diether von Goddenthow
Autorin Anna Yeliz Schentke, die 2022 mit „Kangal“ im S. Fischer Verlag debütierte und es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises schaffte, wird ihr ganz besonderes Verhältnis zu den Paternostern im I.G. Farbengebäude der Goethe-Universität literarisch aufgreifen, „einem Ort, der sich fast ein wenig anfühlt, als sei die Zeit stehen geblieben.“ © Foto Diether von Goddenthow

Initiiert vom Literaturhaus Frankfurt und dem Deutschen Architekturmuseum Frankfurt und  inspiriert von acht bedeutsamen Frankfurter Orten, werden acht deutschsprachige Autorinnen und Autoren fortlaufend bis Ende September 2024 acht literarische Texte verfassen und im Deutschen Architekturmuseum zu Lesungen mit vorherigen Ortserkundungen einladen. Die Abschlussveranstaltung mit allen Autorinnen und Autoren und Präsentation ihres Sammelbandes findet dann im März 2025 im Literaturhaus Frankfurt statt.

Die ins literarische Fadenkreuz geratenen  Orte reichen von der Jahrhunderthalle ganz im Westen Frankfurts bis zur Riederwaldsiedlung im Frankfurter Osten, von allseits bekannten, nahezu auratischen Orten wie der Kleinmarkthalle oder dem Nitribitt-Haus zu weniger vertrauten und noch weitgehend unbeschriebenen Plätzen wie dem Europa-Viertel, vom kleinen Kristallisationspunkt Paternoster im I.G. Farben-Haus zum vielschichtigen Bahnhofsviertel. Bei Konzeption und Inhalte der Texte sind die Autoren frei. Einzige Vorgabe war, dass die Ausführungen jeweils ungefähr eine Vorlesezeit von 20 Min füllen sollen. Es werden bei den Lesungen dann jeweils zwei Autoren ihre Texte präsentieren.

Hauke Hückstädt, Leiter des Frankfurter Literaturhauses, Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architektur-Museums, und Oliver Elser, Kurator des Deutschen Architekturmuseums, stellten gestern das literarische Kooperationsprojekt „Acht Orte – Acht Autor*Innen“ vor. Mit diesem Projekt, so Hückstädt, „wollen wir Kultur unterhaltsam vermitteln“. Denn man fände es eine sehr spannende Idee, architektonische Orte auch einmal „literarisch zugänglich zu machen“, sagte Schmal. So soll ein Dialog zwischen Ort und Autoren, zwischen Stadt und Betrachtern eröffnet werden. „An dem Projekt reizt mich die Möglichkeit der literarischen Auseinandersetzung mit einer mir bekannten Umgebung im urbanen Raum, der für mich bisher in erster Linie einen funktionalen Charakter hatte“, unterstrich die Frankfurter Autorin Anna Yeliz Schentke, die als erste Autorin ihren Text bereits in ein paar Wochen vorlegen muss, damit genügend Vorlauf bis zur ersten Lesung am 22.11.2023 in dieser neuen „Acht-Orte“-Reihe bleibt. Die anderen sieben Autoren sind Zsuzsa Bánk, Britta Boerdner, Jan Brandt, Amanda Lasker-Berlin, Eckhart Nickel, Jakob Nolte undManja Präkels.

„Das Architekturmuseum ist ein Wissensspeicher voller Geschichten und Erfahrungen. Wir haben unsere Best-of-Liste der für uns interessantesten Orte der Stadt zusammengestellt, jetzt freuen wir uns auf die Reaktionen der Autor*innen. Von denen einige ihre eigenen Favoriten mitgebracht haben“, sagt Oliver Elser. Ihre literarischen Ortsbetrachtungen präsentieren die Autorinnen und Autoren in vier Premierenlesungen zwischen November 2023 und September 2024 im DAM. Besonders spannend dabei ist zudem: Jede Veranstaltung beginnt gegen 18.30 Uhr mit einer gemeinsamen Busfahrt zu den ausgewählten Orten. Man kann aber auch ohne Exkursion direkt zur Lesung gegen 19.30 Uhr ins DAM  kommen. „Mit Literatur erreicht man Stellen, da kommt man mit dem Internet gar nicht ran. Mit den Autorinnen und Autoren, die wir für ACHT ORTE gewinnen konnten, kurven wir gemeinsam mit dem Bus durch Frankfurt und schauen auf Reizendes dieser Stadt“, so Hauke Hückstädt.

Im Frühjahr 2025 erscheinen alle Texte der „ACHT ORTE“ in einer Publikation bei Henrich Editionen. Die Buchpremiere mit allen Autoren und Autorinnen findet zum Abschluss des Projekts am 4. März 2025 im Literaturhaus statt.

Veranstaltungsvorschau:

ACHT ORTE im Deutschen Architekturmuseum:
22.11.2023 DAM Ostend
Eckhart Nickel – Campus Bockenheim
Anna Yeliz Schentke – Paternoster I.G. Farben-Haus

30.01.2024 DAM Ostend
Amanda Lasker-Berlin – Riederwaldsiedlung
Jakob Nolte – Kleinmarkthalle

23.04.2024 DAM Ostend
Zsuzsa Bánk – Bar in der Jahrhunderthalle
Britta Boerdner – Europaviertel

10.09.2024 DAM Museumsufer
Jan Brandt – Nitribitt-Haus
Manja Präkels – Bahnhofsviertel

Veranstaltungen im DAM: Start der Bustour: 18 Uhr // Veranstaltungsbeginn: 19.30 Uhr

Buchpremiere im Literaturhaus Frankfurt:
04.03.2025, 19.30 h: Epilog und Premiere: Das Buch ACHT ORTE und die acht Autor*innen

Karten für alle Veranstaltungen unter www.literaturhaus-frankfurt.de. Der VVK läuft!
Kombiticket Bustour & Veranstaltung: 14 / 10 Euro // Veranstaltungsticket: 9 / 6 Euro

März & April im Literaturhaus Frankfurt / Preis der Jungen Literaturhäuser 2023 / Schreibzimmer für Jugendliche

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Der März und April versprechen wieder ein spannendes Programm im Frankfurter Literaturhaus. Und die Bewerbungsphase für Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren für den Preis der Jugenen Literaturhäuser „Das Schreibzimmer“, hat auch schon begonnen (siehe unten).

März 2023
Am nächsten Montag, 11. März 2023, Bernadine Evaristo erstmals Gast sein und Mr. Loverman vorstellen (13.3. / ausverkauft). Das Literaturgespräch „Schöne Aussichten“ findet am Tag danach hingegen bereits zum 57. Mal statt, an der Seite von Alf Mentzer und Miryam Schellbach diskutiert die Bestsellerautorin Alina Bronsky (14.3.), außerdem stellen im März noch Judith Hermann (20.3. /ausverkauft), Volker Kutscher (22.3.) und Anna Kim (28.3.) ihre aktuellen Bücher vor.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Schullesung für 4. & 5. Klassen
Montag 13.03.23 / 10.30 h
Tobias Elsäßer: Arti – Nominiert für den Preis der Jungen Literaturhäuser 2023
Saalticket 3 Euro / Klassen-Streamingticket 50 Euro
Auf Freundschaft programmiert
Jessy ist enttäuscht. Gelinde gesagt. Zu ihrem elften Geburtstag hatte sie sich eigentlich die neue Spielkonsole gewünscht, doch ihre vielbeschäftigten Eltern sehen das anders: Ein menschlich aussehender Roboter namens Arti soll Jessy dazu bringen, weniger Zucker zu essen, mehr Sport zu treiben und nicht so viel Zeit im Internet zu verbringen. Zum Glück gibt es Frau Westic: Die technikbegeisterte Rentnerin hilft Jessy, kurzerhand Artis Programmierung zu ändern. Und plötzlich trifft der Roboter eigenständige Entscheidungen und wird überhaupt von Tag zu Tag menschlicher. Eine warmherzige und spannende Geschichte über eine grenzenlose Freundschaft der Zukunft. Tobias Elsäßer kommt mit „Arti. Auf Freundschaft programmiert“ (Hanser) und seiner Gitarre ins Literaturhaus.
Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Montag 13. März 2023 / 19.30 h
Bernardine Evaristo: Mr. Loverman
Moderation (dt./engl.): Margarete von Schwarzkopf
Lesung deutscher Text: Torsten Flassig (Schauspiel Frankfurt)
Saalticket 12 / 8 Euro (ausverkauft) / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (20 VA)

Evaristo schreibt über das heutige London wie keine Zweite
Ihr Debüt waren Gedichte. Gefolgt von Versepen und Romanen. Als dann ihr Roman „Girl, Woman, Other“ 2019 mit dem Booker Prize ausgezeichnet wurde, ging dieser Preis das erste Mal an eine Schwarze Frau. Und spätestens jetzt war Bernardine Evaristo ein Weltstar der englischsprachigen Literatur. In „Manifesto“ steht ihre eigene Geschichte im Mittelpunkt, von der Kindheit im armen Süden Londons in den 1960er Jahren bis hin zum Durchbruch. Ein Manifest dafür, niemals aufzugeben. In der Übersetzung von Tanja Handels erscheint nun ihr Roman „Mr. Loverman“ (Tropen) aus dem Jahr 2013. Darin erzählt die Autorin von Barrington Jedidiah Walker und der Caribbean Community in England. Vielmehr geht es dabei auch um homosexuelle Liebe. Und um den Mut, den es braucht, aus Zwängen auszubrechen. Das Gespräch in deutscher und englischer Sprache führt Margarete von Schwarzkopf, die deutschen Texte liest Torsten Flassig vom Schauspiel Frankfurt.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Dienstag 14.03.23 / 19.30 h
Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch
Mit Alina Bronsky, Alf Mentzer und Miryam Schellbach
Saalticket 7 / 4 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (20 VA)

Die 57. Ausgabe: Live im literarischen Terzett
Hier sitzt das Publikum mittendrin. Es diskutieren Alf Mentzer vom Hessischen Rundfunk und die Publizistin und Lektorin Miryam Schellbach mit der Gastkritikerin Alina Bronsky. Die 1978 in Russland geborene und seit den neunziger Jahren in Deutschland lebende Autorin arbeitete zunächst als Werbetexterin und Redakteurin. Ihr Debütroman „Scherbenpark“ (Kiepenheuer & Witsch) war nicht nur ein großer Publikumserfolg, sondern wurde auch für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2009 nominiert und für das Kino verfilmt. Bronskys Werke „Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche“ und „Baba Dunjas letzte Liebe“, ebenfalls bei Kiepenheuer & Witsch erschienen, standen auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis.

Die Titel, die an diesem Abend besprochen werden:
Birgit Birnbacher „Wovon wir leben“ (Zsolnay)
Raphaela Edelbauer „Die Inkommensurablen“ (Klett-Cotta)
Sven Pfizenmaier „Draußen feiern die Leute“ (Kein & Aber)
Im Haltbarkeitstest: Erich Kästner „Der Gang vor die Hunde“ (Atrium Verlag AG)
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit hr2-kultur und wird dort am 19.03. um 18.04 h gesendet.

Die Veranstaltungen findet im Literaturhaus & in der Alten Oper statt.
Sonntag 19.03.23 / 16.00 & 19.00 h
Prokofjew – Erzähler und Musiker
Mit Carolin Grün & Gedeon Mfebe
Kombiticket ab 39 Euro unter www.alteoper.de
Kammermusik, Lesung und Konzert
Die Alte Oper und das Literaturhaus Frankfurt laden im Rahmen von „Musik Plus“ zu einem Sonntag ein, der ganz im Zeichen des Komponisten Sergej Prokofjew steht. Am Nachmittag geht es an der Schönen Aussicht um Prokofjews literarisches Schaffen, von dem man erst seit wenigen Jahren weiß. Das Literaturhaus stellt einige seiner Erzählungen vor und widmet sich seiner Vorliebe für märchenhafte Stoffe, für Dada und Surrealismus, für Wegbereiter wie Dostojewski, Gogol und Tschechow. Im Wechsel mit Lesungen des Schauspielers Gedeon Mfebe wird Carol in Grün Prokofjews Violinsonate Opus 115 spielen. Im Anschluss gibt es eine Führung durch das Literaturhaus. Abends spielt dann in der Alten Oper das City of Birmingham Symphony Orchestra unter der Leitung seiner Chefdirigentin Mirga Gražinyte-Tyla. Zu erleben gibt es u.a. die Ballettmusik zu „Romeo und Julia“ in Gestalt einer Suite, von der Dirigentin selbst zusammengestellt. Kombitickets unter www.alteoper.de.
Eine Veranstaltung der Alten Oper Frankfurt in Kooperation mit dem Literaturhaus Frankfurt.

Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Montag 20.03.23 / 19.30 h
Judith Hermann: Wir hätten uns alles gesagt
Moderation: Andreas Platthaus (F.A.Z.)
Saalticket 12 / 8 Euro (ausverkauft)
Vom Schreiben und vom Leben
Persönlicher zeigte sich Judith Hermann nie. Ihre Frankfurter Poetikvorlesung aus dem vergangenen Jahr „Wir hätten uns alles gesagt“ (S. Fischer) ist beinahe wie ein Buch ohne Siegel. Zugleich ist sie das naturgemäß nicht. Es sind verschlungene Bekenntnisse, die belegen, wie eng Leben und Schreiben zusammengehen: eine Kindheit in unkonventionellen Verhältnissen, das geteilte Berlin, Familienbande und Wahlverwandtschaften, lange, glückliche Sommer am Meer. Die Autorin spricht über ihr Schreiben und ihr Leben, über das, was beides zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf? Wie verlässlich ist unsere Erinnerung, wie nah sind unsere Träume an der Wirklichkeit? Einer, der als aufmerksamer Zuhörer bei den Vorlesungen dabei war, spricht heute mit Judith Hermann: der Literaturressortleiter der F.A.Z. Andreas Platthaus.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Mittwoch 22.03.23 / 19.30 h
Krimiabend mit Volker Kutscher: Transatlantik
Moderation: Ulrich Sonnenschein (Hessischer Rundfunk)
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (20 VA)
Zurück in die Dreißiger
Längst sind die Krimis um den ehemaligen Polizeibeamten Gereon Rath mehr als beste Spannungslektüre. Volker Kutscher hat mit seinen Büchern ein politisches wie gesellschaftliches Bild der zwanziger und dreißiger Jahre in Deutschland geschaffen, das beklemmend Gefahren, Angst und Widerstand vor Augen führt. Während die Verfilmungen unter dem Titel „Babylon Berlin“ in der Regie u.a. von Tom Tykwer aktuell beim dritten Band der Reihe angelangt sind, schickt Kutscher seinen Helden im neunten Roman „Transatlantik“ über den Ozean. In den USA sucht Gereon Rath Zuflucht vor der Gestapo ebenso wie vor Großkriminellen. Derweil kämpft seine Frau Charlotte zu Hause in Berlin gegen die Verhältnisse an. Krimifans werden lediglich mit der Erkenntnis zu kämpfen haben, dass „Transatlantik“ (Piper) bereits der vorletzte Band der Reihe ist. Mit Volker Kutscher spricht der hr-Journalist Ulrich Sonnenschei

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Dienstag 28.03.23 / 19.30 h
Anna Kim: Geschichte eines Kindes
Moderation: Jan Wiele (F.A.Z.)
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (20 VA)
Über die Folgen von Segregation und Diskriminierung
Die Autorin Anna Kim bringt sich ein in die Debatte um die so wirkmächtige wie fatale Idee von „Rasse“. Denn die prägt bis heute unsere Gesellschaften bis in die privaten Räume. Die Rasse-Idee entzweit, verhindert, diktiert. Geboren in Südkorea, verbrachte Kim ihre Kindheit und Jugend in Deutschland und Österreich, bevor sie in Wien u.a. Philosophie studierte und mit dem Schreiben begann. Auf wahrer Begebenheit beruhend erzählt ihr fünfter Roman „Geschichte eines Kindes“ (Suhrkamp), nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022, von Ereignissen vor 70 Jahren: In einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Wisconsin bringt im Juli 1953 die zwanzigjährige Telefonistin Carol Truttman einen Jungen zur Welt, den sie zur Adoption freigibt. Bald sehen sich die betreuenden Kinderschwestern mit einem aus ihrer Sicht schwerwiegenden Verdacht konfrontiert: Das Baby scheint, anders als von der Mutter angegeben, nicht „weiß“ zu sein, sondern, wie es in der Behördensprache der damaligen Zeit heißt, „indianisch“, „polnisch“ oder „negrid“ – ein Skandal zur Zeit der Rassentrennung. Das Gespräch mit Anna Kim führt der FAZ-Redakteur Jan Wiele.

Literaturhaus Frankfurt -Kalender (literaturhaus-frankfurt.de)

April 2023

Nach der Osterpause kommt das Frankfurter Literaturhaus am 18.4. mit Max Czollek und seinem „Versöhnungstheater“ zurück (der Karten-VVK hierfür läuft bereits). Mit dem Schweizer Schriftsteller und Archäologen Demian Lienhard feiern wir am 20.4. Frankfurt-Premiere, sein zweiter Roman „Mr. Goebbels Jazz Band“ erscheint in der Frankfurter Verlagsgesellschaft. Clemens J. Setz wird im Sommer nicht nur der Frankfurter Poetikdozent sein, sondern kommt auch mit seinem neuen Roman „Monde vor der Landung“ ins Literaturhaus (24.4.), die ukrainisch-niederländische Bestsellerautorin Lisa Weeda stellt am 25.4. ihren Erfolgsroman „Aleksandra“ vor: Das Schreiben dieses Buches sei ihre Art, sich an dem Wider stand in der Ukraine zu beteiligen.
Nach dreijähriger Pause tanzt das Literaturhaus am 30.4. endlich wieder in den Mai u.a. mit Eckhart Nickel, der Fischer-Lektorin Antje Keil und der Schauspielerin Anna Böger an den Plattentellern.

Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Vorschau! Dienstag 18.04.23 / 19.30 h
Max Czollek: Versöhnungstheater
Moderation: Deborah Krieg (Bildungsstätte Anne Frank)
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (20 VA)
Vom Warschauer Kniefall zum Preußenkult
Schlagartig berühmt wurde der Dichter Max Czollek durch seine Interventionen. Die Streitschriften „Desintegriert euch!“ und „Gegenwartsbewältigung“ säten Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Der neue Schriftenband „Versöhnungstheater“ (Hanser), scharf und gewitzt, schließt nun diesen Kreis. Czollek fragt darin nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit. Ganz anders hatte das in Teilen schon die von ihm co-kuratierte Ausstellung „Rache. Geschichte und Fantasie“ im Jüdischen Museum Frankfurt am Main getan. Seit den weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung, vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal in Berlin, hat sich viel verändert: Das Berliner Stadtschloss feiert Preußens Könige, die EZB durfte die Großmarkthalle, Ort Frankfurter Deportation, dann doch architektonisch durchstechen und überragen. Und der Bundespräsident spricht auf seiner Israelreise von „Versöhnung“. Ist Deutschland mustergültig im Versöhnungstheater? Es moderiert Deborah Krieg, Bildungsreferentin der Bildungsstätte Anne Frank.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt zusammen mit dem Jüdischen Museum Frankfurt am Main.

Alle Details finden ab 29.3. im Kalender: Literaturhaus Frankfurt -Kalender (literaturhaus-frankfurt.de)

Junges Literaturhaus

Die Bewerbungsphase für das Schreibzimmer für Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren hat begonnen. Alle Interessierten können sich bis 11.06. mit ihren Texten für die Workshops mit Sarah Jäger und Nils Mohl im Herbst bewerben. Die Teilnahme ist kostenfrei. Alle Infos anbei oder unter: https://literaturhaus-frankfurt.de/junge-literatur/schreibzimmer/

Das Netzwerk der Jungen Literaturhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verleiht in diesem Jahr erneut den Preis der Jungen Literaturhäuser, ein Preis, der an einen Autor, eine Autorin geht, die das junge Publikum mit ihrer Sprache und ihren Auftritten, sowohl analog wie digital erreicht.
Nominiert sind: Tamara Bach, Andrea Karimé und Tobias Elsäßer.
Die Wahl des Preisträgers, der Preisträgerin findet online statt: https://www.literaturhaus.net/projekte/preis-der-jungen-literaturhaeuser-2023 Jede Stimme zählt!

Alle drei sind herausragend in ihren Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen und schaffen es, durch ihre lebendige und interaktive Vermittlungsarbeit diese für sich zu gewinnen. Alle drei lösen mit ihren Auftritten das ein, wofür die Literaturhäuser des Netzwerks stehen, Literatur in vielseitigen Begegnungen erlebbar zu machen.

Die drei Nominierten bereisen die neun Jungen Literaturhäuser: Tobias Elsäßer wird am 13.3. um 10.30 h für alle Schülerinnen und Schüler der 4. & 5. Klassen sein Buch „Arti. Auf Freundschaft programmiert“ auf unserer Bühne vorstellen.

Literaturhaus Frankfurt -Kalender (literaturhaus-frankfurt.de)

Appell des Netzwerks der Literaturhäuser zur finanziellen Absicherung von Literaturvermittlung in Zeiten erheblich steigender Kosten

Frankfurt und Hamburg am 24.02.2023
Literaturvermittlung braucht verstärkt finanzielle Absicherung und kulturpolitische Sorgfalt – ein Appell

logo-literaturnetzwerkeEin Finanzierungskollaps der Literaturvermittlung, von Lesungen, Gesprächen und Diskussionen, steht absehbar bevor. Im gesamten Veranstaltungssegment-Buch sind Vielfalt und Entwicklung bedroht. Die massiven Kostensteigerungen in sämtlichen Bereichen gefährden mittelbar eine wesentliche Existenzgrundlage von Autor:innen sowie die Sicht- und Erlebbarkeit des Kulturguts Buch. Das ist das Fazit der außerordentlichen Tagung des Netzwerks der Literaturhäuser zum Jahresauftakt im Literaturhaus München.

Allerorten sind erhebliche Kostensteigerungen festzustellen. Steigende Energie- und Dienstleistungskosten werden zur Existenzbedrohung für Literatur-Institutionen. Verlage und Podiumsgäste rufen nach der Pandemie erheblich, bis zu 50% angehobene Honorare auf.

Zudem haben öffentliche Zuschüsse von Ländern, Kommunen oder Kantonen zumeist seit Jahren keine Anpassungen erfahren. Drittmittelförderer wie Stiftungen sind immer seltener bereit, sich an den bedingenden Personal- und Betriebskosten von Veranstaltern zu beteiligen. Oder sie wenden sich proaktiven Eigenprogrammen zu. Die Strukturen, die seit den 80er und 90er Jahren die weltweit so einzigartigen Literaturhäuser ermöglichten und damit den Beginn einer immer lebendiger und vielfältiger werdenden Literaturvermittlungsszene, bröckeln.

Alle Literaturveranstalter verstehen sich als Partner von Autor:innen und Verlagen, als Umschlagplatz für das Buch, als Vermittler Kultureller Bildung, als Multiplikatoren für Dichtung und Wahrheit, als Plattform für europäische Dialoge und internationalen Austausch. Alle Orte für die Begegnung mit Literatur sind unerlässlich, erst recht vor dem Hintergrund von abnehmender Lesekompetenz und mangelnder Leseförderung. Das Netzwerk der Literaturhäuser trug, auch dank des Programms „Neustart Kultur“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie Corona-Hilfsprogrammen in der Schweiz und Österreich, dazu bei, dass kulturelle Teilhabe breiter Bevölkerungsschichten unter schwerwiegenden Einschränkungen weiterhin möglich war.

Finanziell angegriffen sind nunmehr Grundsicherungen und Programmstrukturen. Notwendige, aufwendige Wandlungsprozesse für eine fortschrittliche Literaturvermittlung finden nicht zur Umsetzung. Unerlässliche Personalinvestitionen laufen auf. Fairpay ist in Gefahr. Eine moderne, viele Autor:innen, viele Bücher und das Lesen fördernde Literaturvermittlung, für die der deutschsprachige Raum international Bewunderung erfährt, ist in Form und Umfang nicht aufrechtzuerhalten. Vielerorts prägen schon jetzt Konzentrationsmaßnahmen die Programmausrichtungen. Kostenexplosionen werden durch Reduktion von Vielfalt kompensiert. Auf dem Spiel steht nicht weniger als das hohe Gut der angemessenen Honorierung von vielen Autor:innen.

Der Finanzierungskollaps ist absehbar. Die Corona-Krise belastete die ohnehin geschwächten Strukturen empfindlich. Denn diese standen bereits Jahre zuvor im Schatten einer Leuchtturmkulturpolitik, die die Literatur immer nachrangig bezuschusste. Deshalb begrüßen bspw. deutsche Vermittlungsinstitutionen den Kulturfonds Energie des Bundes.

Der Aufruf des Netzwerks der Literaturhäuser: Wir appellieren an die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Deutschland, Staatsministerin Claudia Roth, an das Ministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport in Österreich, an das Bundesamt für Kultur der Schweiz, an die Kulturbehörden in den Ländern und Kantonen, an die kommunalen Instanzen, Kulturdezernate und -ämter sowie an Stiftungen und Sponsoren in allen deutschsprachigen Ländern, gerade jetzt die finanzielle Förderung von Literaturveranstaltern auszuweiten und dann zu verstetigen, um so den gewachsenen Ansprüchen und Kostensteigerungen Rechnung zu tragen. Nur durch rasch einsetzende Maßnahmen und Handlungsbereitschaft wird sich ein massiver Einbruch des literarischen Lebens und Kulturangebots verhindern lassen. Nur mit einem klaren finanziellen Bekenntnis kann die in Deutschland, Österreich und der Schweiz so einzigartige Form des Literaturhauses ihre Vorreiterrolle für die literarische Begegnung, für Teilhabe und Dialog aufrechterhalten und weiterentwickeln.

Die Unterzeichner

Hauke Hückstädt (Literaturhaus Frankfurt am Main), Vorstandsvorsitzender des Netzwerks der Literaturhäuser
Ursula Steffens (Geschäftsführung Netzwerk der Literaturhäuser, Hamburg)
Tomas Friedmann (Literaturhaus Salzburg), für den Vorstand
Gesa Schneider (Literaturhaus Zürich), für den Vorstand
Katrin Eckert (Literaturhaus Basel)
Florian Höllerer (LCB, Berlin)
Anja Johannsen (Literarisches Zentrum Göttingen)
Alexander Suckel (Literaturhaus Halle)
Rainer Moritz (Literaturhaus Hamburg)
Bettina Fischer (Literaturhaus Köln)
Thorsten Ahrend (Literaturhaus Leipzig)
Tanja Graf (Literaturhaus München)
Ulrika Rinke (Literaturhaus Rostock)
Stefanie Stegmann (Literaturhaus Stuttgart)
Robert Huez (Literaturhaus Wien)
Susanne Lewalter (Literaturhaus Wiesbaden)

FEIER ABEND BIER EMPFANG IM #LITERATURHAUSFRANKFURT am 20.10.2022 zur Frankfurter Buchmesse

Nach 2018 und 2019 wird das Literaturhaus Frankfurt am Messedonnerstag endlich wieder zur Empfangs-, Sender- und Prosit-Zone. Das Literaturhaus öffnet am 20.10.2022 ab 21 h seine Türen für alle Büchermacher, Autoren, Verlage, Kritikerinnen, Buchhändler, Übersetzerinnen, Illustratoren, Agenten und Leserinnen.
#WIRMACHENBUECHER – FEIER ABEND BIER EMPFANG ist ein Gemeinsamkeitsfest und lädt ein an die Schöne Aussicht 2. #WIRMACHENBUECHER – FEIER ABEND BIER EMPFANG fordert auf, selbst Gastgeber unter Gastgebern zu werden.

Schneeballsystem trifft Garagenparty trifft Neoklassizismus. Eine Branche ist im Wandel. Und Wandel ist lebendig. Und die Branche sind viele. Deswegen sind alle Branchenplayer eingeladen, ihre Kollegen, Freunde, Kunden und Geschäftspartner am Abend des Messedonnerstags im Literaturhaus zu empfangen. Alles, was es dafür braucht, sind Empfangsstände. Und die gibt es im Literaturhaus, mobil und gebaut aus Bierkiste, Besenstiel und Banner. Ein Bierempfangsstand kostet 70 €. #WIRMACHENBUECHER ist der Pop-up-Messe-Empfang von allen für alle, Eintritt frei. #WIRMACHENBUECHER verspricht gute Bekannte, gute Unbekannte und viele Gespräche. Es gilt Wippen und Nippen.

#WIRMACHENBUECHER ist ein Pop-up-Empfang des Literaturhaus Frankfurt für die Branche.
Der Eintritt ist frei.

#WIRMACHENBUECHER und buchen zwischen dem 30.08. und 17.10.2022 unseren Stand unter: wirmachenbuecher@literaturhaus-frankfurt.de
Für die Veranstaltung gelten die am 20.10.2022 aktuellen Hygienemaßnahmen des Literaturhaus Frankfurt am Main e.V.

#WIRMACHENBUECHER
FEIER ABEND BIER EMPFANG
IM #LITERATURHAUSFRANKFURT
DO, 20.10.2022, 21.00 – 01.00 h

Bücherlese-Oktober 2022 im Frankfurter Literaturhaus – Programmüberblick

Literaturhaus Frankfurt  © Foto Diether von Goddenthow
Literaturhaus Frankfurt © Foto Diether von Goddenthow

Die Veranstaltungen im Literaturhaus Frankfurt im Oktober 2022 im Überblick

Alle Veranstaltungen des Literaturhauses Frankfurt bis Mitte Dezember findet man aktuell unter:
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/
Streamingtickets sind erhältlich zu 5 Euro über den Kartenshop buchbar und 70 h nutzbar.

Oktober-Programm

„Wer bin ich?“
Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Für 3. & 4. Klassen
Mittwoch und Donnerstag 05.10. & 06.10.22 / 9 h & 11 h / Klassenticket 75 Euro
Gedankenflieger. Philosophieren mit Kindern
Workshops mit Antje Ehmann

Die Literaturvermittlerin und Kinderbuchexpertin philosophiert mit Kindern zum Thema „Wer bin ich?“.
Das Literaturhaus Frankfurt wird erneut zum Flugplatz im Rahmen des erfolgreichen Bildungsangebots „Gedankenflieger“, das am Literaturhaus Hamburg entwickelt wurde. Ausgehend von Bilderbuchgeschichten und unterstützt von einem speziell für „Gedankenflieger“ konzipierten Magazin wird altersgerecht philosophiert. Zwischendurch wird gebastelt, gemalt und geschrieben. Die Workshops laden dazu ein, ohne Bewertung eigene Gedanken zu entwickeln, zu formulieren und zur Diskussion zu stellen. Welche Werte teilen die Kinder mit anderen? Wie lassen sie andere Meinungen gelten? Die Gedankenflieger-Workshops richten sich jeweils an eine Klasse und dauern 90 Minuten. Anmeldung unter junges@literaturhaus-frankfurt.de.

In Kooperation mit Gedankenflieger und mit freundlicher Förderung der Bundeszentrale für politische Bildung. Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Von der Grande Nation lernen
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Mittwoch 05.10.22 /19.30 h
Nils Minkmar: Montaignes Katze
Moderation: Lena Bopp (F.A.Z.)
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Von der Grande Nation lernen
Nils Minkmar, der Spiegel-Autor und einstige F.A.Z.-Feuilletonchef, schreibt seinen ersten Roman. Inspiriert von historischen Ereignissen. Mit „Montaignes Katze“ (S. Fischer) erzählt der Kenner der Grande Nation von einem Abenteuer, in dem es um das Schicksal Frankreichs, Katzen, Neugier und Melonen geht. Eine Welt, die viel mit den Fragen unserer Gegenwart zu tun hat. In einer Winternacht des Jahres 1584 reitet ein geheimnisvoller Besucher zum Schloss von Michel de Montaigne, der gerade mit Frau und Tochter Karten spielt. So beginnt für den 50 Jahre alten Urheber der „Essais“ und seine junge Frau Françoise die Geschichte einer Zeit, die am Eigennutz zu scheitern droht. Gelingt es ihnen, aus dem verträumten Protestanten Henri de Navarre den König Henri Quatre zu formen, damit er das zerrissene Land heilt? Das Gespräch mit dem Autor führt Lena Bopp (F.A.Z.).

Die Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2022 lesen in Frankfurt.
Im Schauspiel Frankfurt
Sonntag 09.10.22 / 11 – 13 h / Karten 18 / 12 Euro
Deutscher Buchpreis 2022: Die Autorinnen und Autoren der Shortlist
Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.), Alf Mentzer (hr) und Christoph Schröder (freier Kritiker)

Die Nominierten für den Deutschen Buchpreis 2022 lesen in Frankfurt.
Kurz vor Eröffnung der Buchmesse wird in Frankfurt am Main der Roman des Jahres in deutscher Sprache gekürt. Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels einen Roman stellvertretend für alle wichtigen Romane des Jahres aus. Gut eine Woche vor der Verkündung des diesjährigen Preisträgers, der diesjährigen Preisträgerin stellen sich die Nominierten in moderierten Lesungen vor. Am 20. September erfahren Sie, wer die sechs sind. Es moderieren Sandra Kegel (F.A.Z.), Alf Mentzer (hr) und Christoph Schröder (freier Kritiker).

Eine gemeinsame Veranstaltung von Literaturhaus Frankfurt und Kulturamt Frankfurt am Main in Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt. Partner ist die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Medienpartner ist hr2-kultur. Zu hören sind die einzelnen Lesungen dort vom 10.10. bis 14.10. um 9 Uhr und 14.30 Uhr, und in der ARD Audiothek. Karten unter www.schauspielfrankfurt.de.

„Oder ist Lügen einfach nur träumen, wie es auch gewesen sein könnte?“
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Für 5. bis 7. Klassen
Montag 10.10.22 / 10.30 h / Saalticket 3 Euro / Klassenticket Stream 50 Euro
Stefanie Höfler: Feuerwanzen lügen nicht

„Oder ist Lügen einfach nur träumen, wie es auch gewesen sein könnte?“
Stefanie Höfler schreibt berührende und humorvolle Bücher über Vertrauen, Verletzlichkeit und Mut, die alle gleichermaßen begeistern. Wie etwa in ihren früheren Werken „Tanz der Tiefseequalle“ oder „Mein Sommer mit Mucks“ erzählt Stefanie Höfler auch jetzt in ihrem neuesten Roman „Feuerwanzen lügen nicht“ (Beltz & Gelberg) von einer phänomenalen Freundschaft, die sich erst noch als solche beweisen muss. Es geht um Mischa und Nits und was sie aneinander bewundern. Aber auch um das, was Mischa fatalerweise nicht erzählt und Nits erst mit der Zeit herausfindet. Eine aufwühlende Geschichte über Armut, Scham und Ungerechtigkeit und darüber, wozu es Freunde gibt.

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Ein Gespräch über Lieblingsfilme und Szenen
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Dienstag 11.10.22 / 19.30 h
Dominik Graf – Im Angesicht: Der letzten 50 Jahre
Moderation: Hauke Hückstädt
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Ein Gespräch über Lieblingsfilme und Szenen
Der ewig Junge des deutschen Fernsehens und Kinos wird 70. Das Literaturhaus gratuliert und hat Fragen. Denn Dominik Graf ist der bekannteste, gefürchtetste und auch anerkannteste TV-Regisseur, den wir haben. Er hat das Fernsehen nicht erfunden, aber er hat dessen Möglichkeiten kinowürdig über Gattungsgrenzen hinweg verschoben. Und er hat mutig Kino gemacht wie wenige andere: der Flop „Drei gegen Drei“ mit Trio, der Kassen- und Spannungsschlager „Die Katze“ mit Götz George, der unfassbar überfordernde „Die Sieger“, der hingetuschte, melodramatische Korsika-Streifen „Der Felsen“, die rohe und sprachgewaltige Milieustudie „Hotte im Paradies“, der klassisch anmutende Schillerfilm „Die geliebten Schwestern“. Ein filmischer München-Essay mit Michael Althen. Und dann kam „Im Angesicht des Verbrechens“, die Mini-Serie als Alt-Meisterstück. Begonnen hat all das mit einem abgebrochenen Germanistikstudium und ein paar „Fahnder“-Episoden Jahre später. Das Gespräch mit dem Regisseur führt Literaturhausleiter Hauke Hückstädt.

Die ist ein Buch über das Fremdsein, das äußere und das innere.
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Mittwoch 12.10.22 / 19.30 h
Frankfurt-Premiere! Michel Friedman: Fremd
Moderation: Shelly Kupferberg und Hadija Haruna-Oelker
Lesung der Texte: Peter Schröder (Schauspiel Frankfurt)
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Die ist ein Buch über das Fremdsein, das äußere und das innere.
Betrachtet im Zerrspiegel der Zuschreibungen wie der Selbstentwürfe des Zeitgenossen Michel Friedman, ist dieses zarte Buch ein gewaltenbrechender Steinwurf. Alles zerbirst. Wir sehen das Innere außen, das Fremde gewöhnlich, den Lauten leise, das Lichtlose gleißend. Der Autor selbst sagt: „Die Angst ist mein Lebensgefährte.“ Das ist, immer noch und wieder, exemplarisch für viele Menschenschicksale. In „Fremd“ (Berlin Verlag) kommt ein Kind, voller Furcht, nach Deutschland. In das Land der Mörder, die die Familien seiner Eltern ausgelöscht haben. Hier soll das Kind ein Leben aufbauen. Und es versucht, was ein Kind kann. Doch was es auch erlebt, sind Judenhass, Rassismus, Ausgrenzung. Und eine traumatisierte Kleinfamilie, deren Angst und Fürsorge erstickend wirken. Es ist oft das Persönlichste, sagt Friedmans Theaterfreund Oliver Reese, das von allgemeiner gesellschaftlicher Bedeutung sein wird. Durch den Abend führen Shelly Kupferberg und Hadija Haruna-Oelker. Die Textpassagen liest Peter Schröder (Schauspiel Frankfurt).

Die „Schwarze Reihe“, die Zeit des Nationalsozialismus und die deutsche Öffentlichkeit
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Donnerstag 13.10.22 / 19.30 h
Wissen Erinnern Fragen. S. Fischer
Mit Götz Aly, Frank Bajohr und Sybille Steinbacher
Moderation: Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung)
Saalticket 9 / 6 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Die „Schwarze Reihe“, die Zeit des Nationalsozialismus und die deutsche Öffentlichkeit
Immer ein schwarzer Umschlag, weiße Groteskschrift und ein Dokumentarfoto – das ist die „Schwarze Reihe“. Die aufrichtige Beschäftigung der Deutschen mit dem Nationalsozialismus und der Shoah ließ auf sich warten: Erst die 70er Jahre brachten eine vielstimmige Publizistik, eine profunde Forschung und eine allgemeine gesellschaftliche Auseinandersetzung. Die 1977 von dem Fischer-Lektor Walter H. Pehle, einem langjährigen Mitglied im Kuratorium des Literaturhauses wie auch im Wissenschaftlichen Beirat des Fritz Bauer Instituts, begründete Fischer-Taschenbuchreihe „Die Zeit des Nationalsozialismus“ prägte diese Entwicklung. Sie wurde weltweit zu einer der größten Geschichtsbibliotheken über die NS-Zeit. Das heutige Podium mit Götz Aly, Frank Bajohr und Sybille Steinbacher unter der Moderation von Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung) will an die Wirkung dieser Reihe erinnern. Und es will den Blick auf ungeklärte Fragen der Gegenwart lenken. Was erwidern dem Wiedererstarken von völkischem und antidemokratischem Denken. Denn es gilt noch immer: Nie wieder!

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Kooperation mit dem S. Fischer Verlag sowie dem Fritz Bauer Institut.

Eine Hommage an den Frieden, den Widerstand und die Hoffnung
Die Veranstaltung findet nur vor Ort statt.
Junges Literaturhaus Frankfurt / Ab 5 Jahren
Samstag 15.10.22 / 15 h / Saalticket 5 Euro
Kinderbuch-Nachmittag mit Andrij Lessiw und Romana Romanyschyn: Als der Krieg nach Rondo kam
Moderation (dt./engl.): Ines Dettmann (Junges Literaturhaus Köln)

Eine Hommage an den Frieden, den Widerstand und die Hoffnung
Das Leben ist schön in Rondo, dieser einzigartigen kleinen Stadt. Die Luft ist kristallklar, überall blühen Blumen. Einige singen sogar! Die Freunde Danko, Zirka und Fabian möchten nirgendwo lieber leben. Doch plötzlich kommt der Krieg nach Rondo. Düster und bedrohlich bringt er Zerstörung und schwarze Blumen. Nichts kann ihn aufhalten. Bis die drei Freunde eine Entdeckung machen. Und die Dunkelheit dem Licht weicht. Eine Geschichte, die das Unerklärliche selbst für jüngere Kinder fassbar macht, Mut gibt und zeigt, dass wir selbst im Angesicht des Krieges etwas tun können. Die international erfolgreichen Autoren, Designer und Illustratoren Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw leben und arbeiten im ukrainischen Lwiw. Gemeinsam stellen sie „Als der Krieg nach Rondo kam“ (Gerstenberg Verlag) im englisch-deutschen Gespräch mit der Literaturvermittlerin Ines Dettmann vor.

Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Dr. Marschner Stiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Ein Abend zu unserem wichtigsten Gesetz
Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
Mittwoch 19.10.22 / 19.00 h / Karten 20 / 12 Euro
Das Grundgesetz. Ein literarischer Kommentar
Mit Julia Franck, Jonas Lüscher, Ijoma Mangold, Angelika Nußberger, Feridun Zaimoglu und Georg M. Oswald
Lesung der Texte: Caroline Dietrich (Schauspiel Frankfurt)

Ein Abend zu unserem wichtigsten Gesetz
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Das Grundgesetz formuliert die Grundlagen unserer Gesellschaft zuweilen elegant und schlicht. Und doch ist es umstritten. Die einen setzen einzelne Sätze absolut, andere reden von notwendigen Einschränkungen. Diese Debatte darf nicht den Juristinnen und Juristen vorbehalten bleiben, sie muss von uns allen geführt werden. Autorinnen und Autoren voran. In dem von Georg M. Oswald im Verlag C.H.Beck herausgegebenen literarischen Kommentar versammeln sich 40 Stimmen zu Freiheit, Gleichheit, Umweltschutz, Schuldenbremse, Krieg und Frieden. Ein großer, literarischer Abend in der Buchmessestadt Frankfurt, eine große Bühne für unser wichtigstes Gesetz mit Julia Franck, Jonas Lüscher, Ijoma Mangold, Angelika Nußberger und Feridun Zaimoglu. Die Texte liest die Schauspielerin Caroline Dietrich.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt und des Verlags C.H.Beck in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Frankfurt, in Kooperation mit hr2-kultur. Karten unter www.schauspielfrankfurt.de. Es gelten die dortigen Ermäßigungen.

 „Schaut, wie wir tanzen“
Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
Donnerstag 20.10.22 / 19.30 h / Karten 22 / 12 Euro
Leïla Slimani: Schaut, wie wir tanzen
Moderation (dt./frz.): Barbara Wahlster
Lesung deutscher Text: Agnes Kammerer (Schauspiel Frankfurt)

Der neue große Roman des literarischen Weltstars
Ihre Bücher sind internationale Bestseller. Sie ist eine der wichtigsten Stimmen Frankreichs: die französisch-marokkanische Autorin Leïla Slimani, zu Gast mit „Schaut, wie wir tanzen“ (Luchterhand), der Geschichte ihrer Familie. Slimanis neuer, von Amelie Thoma übersetzter Roman ist die faszinierende Fortsetzung des Welterfolgs „Das Land der Anderen“. 1968 kehrt Aïcha Belhaj nach ihrem Medizinstudium in Straßburg zurück nach Marokko. Von der Studentenrevolte in ein Klima der Erstarrung. Die Familie ist zerrissen. Und die junge Ärztin muss sich in einem von Männern dominierten Berufsfeld behaupten. Ein zweisprachiger Abend, begleitet von der Moderatorin Barbara Wahlster und Agnes Kammerer als Stimme der deutschen Lesepassagen.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Frankfurt, dem Luchterhand Literaturverlag sowie dem Institut franco-allemand IFRA/Institut français Frankfurt und der Deutsch-Französischen Gesellschaft. Karten unter www.schauspielfrankfurt.de. Es gelten die dortigen Ermäßigungen.

Feier Abend Bier Empfang
Donnerstag 20.10.22 / 21.00 h / Eintritt frei
Pop-Up-Empfang: Frankfurter Buchmesse #WIRMACHENBUECHER

Feier Abend Bier Empfang
Von allen, für alle. Das Literaturhaus Frankfurt wird zur Empfangs- und Prosit-Zone. Nach den großen Hits 2018 und 2019 lädt das Literaturhaus wieder ein zum größten Empfang außerhalb der Buchmessehallen. Büchermacherinnen, Verlage, Autorinnen, Leserinnen, Zugereiste, noch nicht Abgereiste, Kritikerinnen, Buchhändler, Übersetzer, Illustratoren und Agentinnen. Alle kommen zusammen. #WIRMACHENBUECHER knipst das Licht an. Die Einladung zum Mitmach-Empfang lautet: Werdet selbst Gastgeber unter Gastgebern. Multiplikation trifft Garagenparty trifft Neoklassizismus. Klein trifft Groß. Alles, was wir brauchen, sind Empfangsstände. Und die gibt es im Literaturhaus, mobil und gebaut aus Bierkiste, Besenstiel und Banner, das Starter-Set ab 70 Euro, für alle, die den Gastgeber in sich spüren. Schmal
sind die fetten Jahre von heute. Alles ist erleuchtend. Bier und Wissen. Menschlicher Spaß. Wippen und Nippen. Fahrstuhlmusik und andere Töne vom Träger.

#WIRMACHENBUECHER ist ein Pop-up-Empfang des Literaturhauses Frankfurt für die Branche und offen für alle, die Bücher lieben. Von 21.00 bis 01.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anmeldung für Gastgeber ab 30.08. unter www.literaturhaus-frankfurt.de.

„Altes Land“ und „Mittagsstunde“
Das Literaturhaus Frankfurt im Schauspiel Frankfurt
Freitag 21.10.22 / 19.30 h / Karten 24 / 12 Euro
Dörte Hansen: Zur See
Moderation: Margarete von Schwarzkopf

Der dritte Roman nach „Altes Land“ und „Mittagsstunde“
Woher kommt unsere Liebe zum Meer? Woher diese Sehnsucht nach Inseln? Seit 2015 ist Dörte Hansen von den Bestsellerlisten nicht mehr wegzudenken, ihre ersten beiden Romane sind preisgekrönt, wurden für Bühne, TV und Kino adaptiert. In „Zur See“ (Penguin Verlag) erzählt sie mit großer Wärme vom Wandel einer Inselwelt, von alten Gesetzen, die ihre Gültigkeit verlieren, und von Aufbruch und Befreiung. Auf einer kleinen Nordseeinsel lebt die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Der Älteste hat sein Kapitänspatent verloren und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet Touristenströme mehr als die Flut. Nur der Jüngste ist mit sich im Reinen, er ist bisher nie zur See gefahren. Moderation: Margarete von Schwarzkopf.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Frankfurt. Karten unter www.schauspielfrankfurt.de. Es gelten die dortigen Ermäßigungen.

Hotlist: Hot Books!
Freitag 21.10.22 / 21 h – 22 h / Karten für Hotlist & Party 7 Euro
Hotlist-Preis 2022
Vorstellung der nominierten Bücher und Verleihung
Moderation: Anna Engel (hr2-kultur)

Hotlist: Hot Books!
Endlich. Im Literaturhaus wird am Freitag der Buchmessewoche wieder die Unabhängigkeit gefeiert. Es kommen die Verlegerinnen, Autoren, Bewunderer und Leserinnen unabhängiger Verlage, um den jährlichen Preis der Hotlist zu vergeben. Die Hotlist versammelt die zehn bemerkenswertesten Bücher aus unabhängigen Verlagen – fast 200 Verlage reichen dafür ein Buch ein. Eine Zahl, die für Vielfalt und Qualität steht und für das Korrektiv, das die Unabhängigen für die gesamte Buchbranche sind. Ihr Idealismus und ihr Entdeckungsgeist sind Voraussetzung für einen Buchmarkt mit Zukunft. Vorgestellt werden die zehn Hotlist-Titel und bekannt gegeben wird der Preisträgerverlag des Jahres. Außerdem wird der Dörlemann ZuSatz, ein Preis für unabhängige Verlage, verliehen. Die Party dazu findet direkt im Anschluss statt. Durch die Preisverleihung führt die hr2-Moderatorin Anna Engel.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt, des Vereins der Hotlist und des Netzwerks unabhängiger Verlage.

Hotlist: Hot People, Hot Dance!
Freitag 21.10.22 / 22 h / Karten für Hotlist & Party 7 Euro
Party der Independents & des Literaturhauses Frankfurt
Die unabhängigen Verlage und das Literaturhaus laden zum großen Tanz
DJs: Gunnar Cynybulk & Hauke Hückstädt sowie Antje Keil & Katharina Schmidt aka keilschmidt

Hotlist: Hot People, Hot Dance!
Im Anschluss an die Verleihung des Hotlist-Preises 2022 laden die unabhängigen Verlage gemeinsam mit dem Literaturhaus zur Party der Independents. Pils und Puls der Branche. Nach einem druckvollen Kessel Buntem von Verleger Gunnar Cynybulk (Kanon Verlag) und Literaturhausleiter Hauke Hückstädt folgen am DJ-Reglement die vielverehrten DJanes Antje Keil (Lektorin) & Katharina Schmidt (Illustratorin) alias keilschmidt. Leut, es ist Zeit. Die Pausen waren lang und groß. Schmeißt eure Jacken auf die Garderoben, und auf den Fluren lasst die Hüften los. Wer jetzt im Haus tanzt, wird auf lange bleiben.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt, des Vereins der Hotlist und des Netzwerks unabhängiger Verlage.

„Taube und Wildente“
Die Veranstaltung findet als Hybridveranstaltung statt.
Montag 31.10.22 / 19.30 h
Frankfurt-Premiere! Martin Mosebach: Taube und Wildente
Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.)
Saalticket 12 / 8 Euro / Streamingticket 5 Euro / Streaming-Abo 50 Euro (26 VA)

Der neue Roman des Büchner-Preisträgers
Ein neuer Roman in einem neuen Verlag (dtv): In „Taube und Wildente“ erzählt Martin Mosebach die Geschichte einer Ehe, die zugleich der Roman eines Gemäldes ist, erzählt von Schuld und Versöhnung, Liebe und Verlust. Wie jedes Jahr verbringt die Familie Dalandt den Sommer auf ihrem Landsitz in der Provence. Die Hitze macht träge, in der Zypresse zirpen Zikaden, und jeden Morgen läuft die Hausherrin im Nachthemd durch den Garten zum Pförtnerhaus, wo der Verwalter sie erwartet. Ihr Mann ist durch eine eigene verhängnisvolle Beziehung abgelenkt. Dann entzündet sich ein Ehestreit an „Taube und Wildente“, einem Stillleben aus dem 19. Jahrhundert. Was hat es mit dem zinnoberroten Punkt in seinem Zentrum auf sich, macht der es nicht zu einem modernen Meisterwerk? Aber die Frau will das Bild verkaufen. Mosebach, der Kunstfreund und Peter-Schermuly-Verehrer, ist immer dann brennend gut, wenn es sinnlich wird. Hier lodern Kunst, Liebe und Verrat als eines. Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.).