Kategorie-Archiv: Museum für Antike Schiffahrt

Großes Familienfest am 11. Juni 2022 im Römerschiff Museum Mainz

plakat2-familienfest-2022-250Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) Mainz lädt bei freiem Eintritt zu einem großen Familienfest am 11. Juni von 13 bis 17 Uhr ins Museum für  Antike Schifffahrt ein. Geplant ist ein spannender Nachmittag im Schifffahrts-Museum voller Erzählungen, Spiele, Aktionen und Kurzführungen. Für Speisen und Getränke (kostenpflichtig) ist ebenfalls bestens gesorgt.

Da das Museum für Antike Schifffahrt umgebaut und die Ausstellung aktualisiert werden soll, wird es vom 1. Juli 2022 bis voraussichtlich Frühjahr 2023 schließen. Noch bis zum 30. Juni kann die jetzige Ausstellung besucht werden. Eine ideale Gelegenheit bietet daher das Familienfest am 11. Juni, da, wie gesagt der Eintritt frei ist.

Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Museum für Antike Schifffahrt
Neutorstraße 2b
55116 Mainz

Spätrömischer Netzbecher kehrt nach Restaurierung im Römisch-Germanischen Zentralmuseum nach Frankreich zurück

Der in Frankreich - mehr als „Scherbenhaufen - ausgegrabene einzigartige spätrömische Netzbecher kehrt nach fünfmonatigen Restaurierungsarbeiten durch Spezialisten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz wieder in seine Heimat zurück.© Foto  Diether v Goddenthow
Der in Frankreich – mehr als „Scherbenhaufen – ausgegrabene einzigartige spätrömische Netzbecher kehrt nach fünfmonatigen Restaurierungsarbeiten durch Spezialisten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz wieder in seine Heimat zurück.© Foto Diether v Goddenthow

Mainz. Fünf Monate dauerte die komplexe Bearbeitung eines sogenannten Diatretglases durch die Restaurierungswerkstätten am Römisch-Germanischen Zentralmuseum, Leibniz Forschungsinstitut für Archäologie (RGZM). Der stark fragmentierte, aber nahezu vollständig erhaltene, gläserne Netzbecher stammt aus spätrömischer Zeit und wurde 2020 bei Grabungsarbeiten im französischen Autun entdeckt. In einer Feierstunde am 7. Oktober 2021 gab die Generaldirektorin des RGZM, Prof. Dr. Alexandra W. Busch das einzigartige Glasgefäß zurück in die Obhut von Dr. Carole Fossurier und Nicolas Tisserand des Institut National de Recherches Archéologiques Préventives (Inrap).[/caption]

Außergewöhnlicher Fund und Erhaltungszustand „Im Frühjahr erhielten wir eine Anfrage der verantwortlichen Kolleginnen und Kollegen aus Frankreich, die um Unterstützung bei der Restaurierung baten. Wir waren von dem außergewöhnlichen Fund, dem Erhaltungszustand und dem Kooperationsangebot sofort begeistert“, erinnert sich Alexandra W. Busch. „Mitarbeiterinnen des RGZM haben in den letzten anderthalb Jahrzehnten zahlreiche Diatretgläser restauriert und beforscht und sich somit eine exzellente Expertise für dieses Unterfangen erworben.” ergänzt Busch. „Dass dieses bedeutende Kulturgut Frankreich überhaupt verlassen durfte, ist wirklich eine Besonderheit. Wir freuen uns sehr über das große Vertrauen, das in unsere Arbeit gesetzt wurde“, so die Generaldirektorin des RGZM zu den französischen Gästen bei der Feierstunde im Museum für Antike Schifffahrt.

Nicolas Tisserand, der mit der wissenschaftlichen Bearbeitung beauftragte Archäologe des Inrap, zeigt sich hocherfreut über das gelungene Ergebnis: “Die Kooperation mit den Kolleginnen und Kollegen des RGZM verlief hervorragend und die Qualität der geleisteten Arbeit, insbesondere von Katja Broschat, der Spezialistin für diese Gläser ist wirklich erstklassig. Dass wir sie und Frau Dr. Höpken vom Landesdenkmalamt des Saarlands für eine wissenschaftliche Zusammenarbeit gewinnen konnten, freut mich sehr.”

“Dieser besondere Fund hat uns alle sehr überrascht, und wir sind überaus gespannt, wie sich die Forschungsergebnisse in die Gesamtbetrachtung der Nekropole einfügen.” ergänzt Carole Fossurier, die die Ausgrabungen im vergangenen Jahr leitete.

(v.l.n.r.): Dr. Constanze Höpken (Landesdenkmalamt Saarland), Christian Eckmann, Prof. Dr. Alexandra W. Busch (RGZM), Dr. Carole Fossurier und Nicolas Tisserand (Inrap) bei der feierlichen Übergabe im Museum für Antike Schifffahrt. © Foto  Diether v Goddenthow
(v.l.n.r.): Dr. Constanze Höpken (Landesdenkmalamt Saarland), Christian Eckmann, Prof. Dr. Alexandra W. Busch (RGZM), Dr. Carole Fossurier und Nicolas Tisserand (Inrap) bei der feierlichen Übergabe im Museum für Antike Schifffahrt. © Foto Diether v Goddenthow

Filigranes Luxusgefäß mit Inschrift – „Lebe glücklich“

Diatretgläser gehörten zu den ultimativen Luxusgütern der römischen Elite und ihre Fundorte liegen weit verstreut zwischen England und Tunesien, zwischen Portugal und Afghanistan. Bislang sind etwa 100 dieser filigranen Gefäße bekannt, aber nur wenige weisen einen derart guten Erhaltungszustand auf, wie das Exemplar aus Autun. Es stammt aus einer Bestattung einer ab dem 3. Jh. n. Chr genutzten spätrömischen Nekropole aus dem Umfeld der antiken Stadt Augustodunum. Das Diatretglas war das einzige erhaltene Objekt in einem der Sarkophage, deponiert im Bereich der Füße des Bestatteten.
Bei dem Gefäß handelt es sich um eine Schale, deren Glaskörper von einem filigranen gläsernen Netz und einem sogenannten Kragen mit Eierstabverzierung sowie einer Inschrift umfangen wird. In elegant
gestalteten Buchstaben ist in Latein zu lesen „VIVAS FELICITER“ – „Lebe glücklich“.
Das “reparierte” C
Bei der Untersuchung der kunstvoll gearbeiteten Dekoration fiel ein ungewöhnliches Detail auf: Bereits in der Antike gingen Teile des Buchstabens „C“ aus der Inschrift verloren. „Ganz offensichtlich hat man sich aber um eine Korrektur des Schadens bemüht“, erklärt Christian Eckmann, Leiter des Kompetenzbereichs Restaurierung und Konservierung (RGZM). Die Untersuchung ergab, dass vermutlich heißes Glas aufgeschmolzen und dieses nach dem Erkalten erneut in Form des Buchstabens „C“ geschliffen wurde. Dieses Verfahren erwies sich jedoch als wenig erfolgreich, denn „bereits vor der Beigabe des Diatretglases in das Grab ging der Buchstabe, vermutlich aufgrund thermischer Spannungen, erneut verloren“, erläutert Christian Eckmann und ergänzt: „Dieses Gefäß ist wirklich eine kleine archäologische Sensation. Von den heute bekannten Diatretgläsern ist ein Großteil lediglich in Form einzelner oder einer geringen Zahl von Fragmenten erhalten. Auf einen solchen Fund mussten wir daher auch lange warten, ein im Erhaltungszustand vergleichbares Diatretglas wurde zuletzt vor über 45 Jahren in Montenegro entdeckt!“

RGZM

Rheinland-Pfalz: Öffnung von Museen, Ausstellungen, Galerien, Gedenkstätten, Bau- und Kulturdenkmälern ab 11. Mai möglich

Naturhistorische Museum Mainz. Im Foyer begrüßt der Hauerelefant. © Foto: Diether v Goddenthow
Naturhistorische Museum Mainz. Im Foyer begrüßt der Hauerelefant. © Foto: Diether v Goddenthow

Nach Bibliotheken, Archiven und zuletzt auch Musikschulen können nun auch Museen, Ausstellungen, Galerien, Gedenkstätten sowie Bau- und Kulturdenkmäler wieder öffnen. Eine Aktualisierung der fünften Coronabekämpfungsverordnung des Landes wird die Wiederaufnahme des Publikumsbetriebs ab 11. Mai 2020 unter Ein-haltung strenger Hygiene- und Schutzmaßnahmen ermöglichen. Dies hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bereits vergangene Woche angekündigt. Der Museumsverband Rheinland-Pfalz, Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) und die Landeszentrale für politische Bildung (LpB) hatten in den vergangenen Wochen in Abstimmung mit dem Kulturministerium entsprechende Öffnungskonzepte vorbereitet.

Landesmuseum Mainz, © Foto: Diether v. Goddenthow
Landesmuseum Mainz, © Foto: Diether v. Goddenthow

„Besonders Museen und Galerien können Vorreiter bei der Wiederaufnahme des kulturellen Lebens sein. Sie besitzen oftmals die räumlichen Möglichkeiten, um anspruchsvolle Schutz- und Sicherheitskonzepte umzusetzen. Der Museumsverband koordiniert die Vorbereitungsarbeit der zahlreichen nichtstaatlichen Museen und stellt ein digitales Informationsangebot mit Handreichungen zur Öffnung der Museen zentral zur Verfügung. Eine schnelle Öffnung ist daher bei vielen Museen möglich! Die Landeszentrale für politische Bildung möchte die wichtige Bildungs- und Gedenkarbeit wiederaufnehmen. Mit viel Engagement wurden hier die notwendigen Vorbereitungen vorangetrieben“, so Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf.

Museum für Antike Schifffahrt des Römisch Germanischen Museums Mainz © Foto: Diether v. Goddenthow
Museum für Antike Schifffahrt des Römisch Germanischen Museums Mainz © Foto: Diether v. Goddenthow

„Wir freuen uns riesig, wieder Besucher*innen in Museen begrüßen zu dürfen, denn nichts ist trostloser als leere Ausstellungräume. Viele Häuser werden in der Lage sein, sofort ab dem 11. Mai wieder zu öffnen. Für einige Museen könnte die Umsetzung von Hygiene- und Vereinzelungsmaßnahmen jedoch problematisch oder sehr aufwändig werden. Mittelfristig hoffen wir, dass besucherstarke Vermittlungs- und Veranstaltungsangebote wieder anlaufen können, insbesondere in Hinblick auf die freiberuflichen Mitarbeiter*innen der Museen im Vermittlungsbereich“, ergänzt Dr. Elisabeth Dühr, Vorsitzende des Museumsverbands Rheinland-Pfalz und Direktorin des Stadtmuseums Simeonstift in Trier.

Gutenberg Museum (ohne Kurse /Vermittlung im Druckerladen). © Foto: Diether v. Goddenthow
Gutenberg Museum (ohne Kurse /Vermittlung im Druckerladen). © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Landeszentrale für politische Bildung und die von ihr getragenen KZ-Gedenkstätten in Osthofen und Hinzert haben durch digitale Angebote die Zeit der Schließungen überbrücken können. So wurde in Osthofen eine üblicherweise öffentliche Führung zum Thema ,Gewerkschafter im KZ‘ letztes Wochenende gefilmt und ins Netz gestellt. Aber alle digitalen Informationen können nicht den Besuch der historischen und authentischen Orte oder das interaktive Gespräch in der politischen Bildung ersetzen, sondern sie nur ergänzen“, so LpB-Direktor Bernhard Kukatzki.“Deshalb sind wir froh, nächste Woche – zwar eingeschränkt – Besucherinnen und Besucher begrüßen zu können.“

BISCHÖFLICHES DOM- UND DIÖZESANMUSEUM MAINZ © Foto: Diether v. Goddenthow
BISCHÖFLICHES DOM- UND DIÖZESANMUSEUM MAINZ © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Gedenkstätten werden ab Dienstag, 12. Mai, wieder für Publikumsverkehr zugänglich sein. Die GDKE kündigte an, dass die Landesmuseen in Mainz, Koblenz und Trier, die Festung Ehrenbreitstein und Schloss Stolzenfels in Koblenz, die Römerbauten in Trier und in der Pfalz der Trifels und die Hardenburg ab Freitag, 15. Mai, ihre Pforten erneut öffnen.

Zu den Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, die für die Öffnung der Museen, Ausstellungen, Gedenkstätten sowie Bau- und Kulturdenkmäler umzusetzen sind, zählen z. B. die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln, das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sowie die Steuerung des Zutritts durch Einlasskontrollen. Ansammlungen von Personen vor oder in den Einrichtungen gilt es zu vermeiden. Darüber hinaus ist zu gewährleisten, dass der Mindestabstand zwischen Personen 1,5 Meter beträgt und die Höchstzahl der sich in der Einrichtung befindlichen Personen begrenzt wird. Voraussetzung einer Öffnung ist, dass diese Auflagen insbesondere bei kleinen und historischen Gebäuden räumlich und personell umgesetzt werden können.

Stadthistorisches Museum sowie das Garnisonsmuseum auf der Zitadelle. © Foto: Diether v. Goddenthow
Stadthistorisches Museum sowie das Garnisonsmuseum auf der Zitadelle. © Foto: Diether v. Goddenthow

Univ.-Prof. Dr. Alexandra Busch ist neue Generaldirektorin des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM)

Mit einer Feierstunde, zu der das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie das RGZM gemeinsam eingeladen hatten, wurde am 3. November 2018 im Museum für Antike Schiffahrt  Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch offiziell die Leitung des Leibniz-Forschungsinstituts und - museums für Archäologie übertragen. Bild (v.l.n.r.): Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch, frisch gekürte Generaldirektorin des RGZM, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg Universität Mainz sowie Marianne Grosse, Kultur- und Baudezernentin der Landeshauptstadt Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow
Mit einer Feierstunde, zu der das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie das RGZM gemeinsam eingeladen hatten, wurde am 3. November 2018 im Museum für Antike Schiffahrt Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch offiziell die Leitung des Leibniz-Forschungsinstituts und – museums für Archäologie übertragen. Bild (v.l.n.r.): Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch, frisch gekürte Generaldirektorin des RGZM, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg Universität Mainz sowie Marianne Grosse, Kultur- und Baudezernentin der Landeshauptstadt Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mainz. Im  Anschluss an den bunten Familiennachmittag  im Museum für Antike Schiffahrt  wurde gestern Abend im Rahmen einer Feierstunde Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch in Beisein zahlreicher prominenter Gäste und Grußwort-Redner offiziell die Leitung des Leibniz-Forschungsinstituts und – museums für Archäologie übertragen. Schon seit 2014 setzt  sie sich als Forschungsdirektorin am RGZM dafür ein, dass 1852 gegründete Haus mit neuen Formaten in Forschung und Vermittlung voran zu bringen.

Begrüßt hatte die gut 250 Gäste Prof. Dr. Markus Egg, Direktor für Werkstätten und Labore sowie Leiter des Kompetenzbereichs Vorgeschichte.  Bei seinem anschließenden Grußwort zeigte sich Wissenschaftsminister Prof. Dr. Konrad Wolf hocherfreut, mit Frau Busch eine kompetente Wissenschaftlerin gewonnen zu haben, „die zugleich aus ihrer bisherigen Tätigkeit als Direktorin am RGZM über detaillierte Kenntnisse dieses einzigartigen Forschungsmuseums verfügt. Frau Busch übernimmt mit der Leitung des zweitgrößten archäologischen Forschungsinstituts in Deutschland zugleich die verantwortungsvolle Aufgabe, das Institut auf den Umzug in das neue Hauptgebäude vorzubereiten und damit eine neue Ära in der langen Geschichte des RGZM einzuleiten. Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur wird das Institut weiterhin mit aller Kraft auf diesem Wege begleiten und unterstützen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Auch Kulturdezernentin Marianne Grosse, Universitätspräsident Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch und Leibniz-Präsident Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner freuten sich in anschließenden Grußworten über die gute  Wahl von Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch zur neuen Generaldirektorin und sagten ihr weiterhin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu. Sie wünschten der ersten Frau in der Ahnenreihe der bisherigen Generaldirektoren in der 166-jährigen Geschichte des RGZM die Balance zwischen „Herz und Härte“ und das „Quäntchen Glück, das ein jeder brauche, der so ein verantwortungsvolles, großes Amt“ übernehme.

Impression aus dem Museum für Antike Schiffahrt bei der Feierstunde anlässlich der Amtsübergabe an Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression aus dem Museum für Antike Schiffahrt bei der Feierstunde anlässlich der Amtsübergabe an Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch.. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die in Neuss gebürtige Wissenschaftlerin,   die, von den schönen Bildern  der Lektüre von „Götter, Gräber und Gelehrte“ von C.W. Ceram inspiriert, bereits als Fünfjährige ihr Faible für die Archäologie entdeckte,  dankte den zahlreichen Grußwort-Rednern für ihre herzlichen Worte , ihren Eltern für ihre jahrelange Geduld und Unterstützung und insbesondere ihren bisherigen Wegbegleitern und Kollegen, ohne die sie es nicht bis hierin geschafft hätte:„Der heutige Tag ist für mich der wichtigste Tag in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn. Ich freue mich darauf, ein für die Archäologie so wichtiges Haus zu übernehmen und gemeinsam mit meinen kompetenten Kolleginnen und Kollegen die uns bevorstehenden vielfältigen Herausforderungen zu meistern“, sagte die neue Generaldirektorin, die sich schon vorher maßgeblich an der strategischen Neuausrichtung des RGZM beteiligt hatte. Eine der größten momentanen Herausforderung sei der Einzug in den Neubau bis 2020, mit Einrichtung der Werkstätten, des Forschungsbereichs und dem Aufbau der neuen Dauerausstellung: „Mit den großzügigen neuen Flächen für Dauer- und Sonderausstellungen sowie Räumlichkeiten für Bildung und Vermittlung bietet der Neubau dem RGZM die einmalige Chance, sein neues Gesamtkonzept einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und sich damit national wie auch international neu zu positionieren.“ Der Neubau bedeute für sie aber nicht nur einen Quantensprung für die museale Präsentation am Mainzer Standort, sondern auch für die Forschung und die Forschungsinfrastruktur: „Wir erhalten dringend nötige Räumlichkeiten für Forschung, Lehre und die Umsetzung von Drittmittelprojekten, Raum für insgesamt 80 Leseplätze in unserer Bibliothek, die als eine der umfangreichsten Spezialbibliotheken für die archäologischen Wissenschaften und ihre Nachbardisziplinen nun auch zum internationalen Studienzentrum weiterentwickelt werden kann. Hinzu kommen Tagungsräume für den wissenschaftlichen Austausch und Veranstaltungen mit der Öffentlichkeit, zeitgemäß ausgestattete Labore und Werkstätten für Restaurierung und Konservierung sowie naturwissenschaftliche Archäologie und nicht zuletzt klimatisierte Magazine für unsere Sammlungen und Archive und deren Studium“, so die neue Generaldirektorin.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Zur Person

Univ.-Prof. Dr. Alexandra W. Busch, Generaldirektorin des RGZM. © Foto: Diether v. Goddenthow
Univ.-Prof.
Dr. Alexandra W. Busch, Generaldirektorin des RGZM. © Foto: Diether v. Goddenthow

Alexandra W. Busch studierte Archäologie der römischen Provinzen, Alte Geschichte sowie Ur- und Frühgeschichte an der Goethe-Universität in Frankfurt und der Universität zu Köln, wo sie 2004 promovierte. Bevor sie 2014 ans RGZM kam, leitete sie die Fotothek der größten Auslandsabteilung des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom. Zuvor arbeitete sie zunächst als Volontärin, dann als wissenschaftliche Referentin am LVR Archäologischen Park Xanten an der Konzeption und Realisierung des LVR-Römermuseums. Neben langjährigen Feldforschungen in Italien leitet Busch derzeit ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Leibniz-Förderlinie Kooperative Exzellenz, das Forschungsinstitute aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet miteinander vernetzt und danach fragt, was Menschen widerstandsfähig macht. Sie ist außerdem maßgeblich an einem 2017 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligten Projekt beteiligt, in dessen Rahmen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des RGZM und des i3mainz der Hochschule Mainz mit der 3D-Digitalisierung und automatisierten Analyse einer Objektgattung aus den Sammlungen des RGZM befasst.

(RGZM)

„Wintervorträge“ im Römisch Germanischen Zentralmuseum und „After Work im (Schiffahrts-) Museum“ Mainz starten im Januar

© atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow
© atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow

Mainz. Wer mehr über den Alltag von Restauratoren und Archäologen erfahren will, dem ermöglicht das Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) Einblicke über zwei Veranstaltungen: Die Veranstaltungsreihen „Wintervorträge“ und „After Work im Museum“ starten jeweils im Januar 2018.

Schon seit Jahrzehnten gewähren die Wintervorträge einem Interessierten Publikum Einblick in die aktuellen Forschungen am RGZM. Die knapp 90-minütigen Vorträge finden jeweils dienstags, um 18.15 Uhr, im Vortragsaal des RGZM statt. Hier erhalten Sie eine Übersicht über die Termine im Frühjahr 2018:

Dienstag, 23. Januar 2018, 18.15 Uhr Der Feind im Innern – Von der Salzproblematik in der Eisenkonservierung Vera Garvens B.A., Sandra Kaiser M.A.

Dienstag 6. Februar 2018, 18.15 Uhr Not macht erfinderisch – Wirtschaftskrise im 7. Jahrhundert? PD Dr. habil. Dieter Quast, Alexandra Hilgner M.A.

Dienstag 6. März 2018, 18.15 Uhr Bruch mit der Tradition? Veränderungen der städtischen Lebenswelten des christlichfrühbyzantinischen Assos (Türkei) Prof. Dr. Beate Böhlendorf-Arslan

Dienstag 20. März 2018, 18.15 Uhr Vom Dorf zur Megacity. Wie hat Sesshaftigkeit unser Leben in den letzten 10.000 Jahren verändert? Dr. Alexandra Busch, Prof. Dr. Detlef Gronenborn, Prof. Dr. Rainer Schreg

Dienstag 10. April 2018, 18.15 Uhr An den Ufern des Nils – Eine frühbyzantinische Werkstatt für Buntmetallgefäße auf Elephantine/Assuan Dr. Jörg Drauschke

Dienstag 17. April 2018, 18. 15 Uhr Archäologie von ungeahntem Ausmaß – Die römischen Töpfereien von Speicher und Herforst (Südeifel) Dr. Angelika Hunold, Dr. Holger Schaaff

Dienstag 24. April 2018, 18. 15 Uhr Zurück zur Quelle: Die Herkunftsbestimmung von Basaltwerkzeugen in der südlichen Levante Dr. Tatjana Gluhak

Veranstaltungsort: Vortragssaal des Römisch-Germanischen Zentralmuseums im Kurfürstlichen Schloss, Ernst-Ludwig-Platz 2, 55116 Mainz, www.rgzm.de

After Work im Museum für Antike Schiffahrt des RGZM Thema: »Ein Superfrachter der Antike«
© atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow
© atelier-goddenthow Foto: Diether v. Goddenthow

Das von den Mainzerinnen und Mainzern liebevoll „Schifffahrtsmuseum“ genannte Museum öffnet die Türen außerhalb der regulären Öffnungszeiten und bietet kostenlose Führungen an: Nach Feierabend mit lokalem Wein in besonderer Atmosphäre: Für den leckeren Wein und Rheinhessen Tapas sorgt das Mainzer Weinhaus Michel.

Zudem werden angeboten das „AfterWorkSketching“ für Maler und Zeichner  sowie vier Termine über den Bau eines Superfrachters der Antike.

#AfterWorkSketching (Instagram) Die Termine sind auch ein Treffpunkt für Maler und Zeichner zum „Urban Sketching im Museum für Antike Schiffahrt. | Hinweis: Die Teilnahme ist kostenlos, Zeichenutensilien bitte mitbringen.

Superfrachter der Antike
1967 machten Taucher vor der Küste des französischen Fischerhafens La Madrague de Giens eine sensationelle Entdeckung: Sie fanden eines der größten römischen Handelsschiffe, die bis dahin gefunden wurden. Der Frachter maß ca. 40 Meter in der Länge und hatte ein Eigengewicht von etwa 400 Tonnen. Als er um 75-60 v. Chr. vor der südfranzösischen Küste sank, hatte er vor allem besten Wein aus Italien geladen. Nun begibt sich das RGZM-Team an vier After Work Abenden im Frühjahr 2018  auf Spurensuche im „Lebenslauf“ des römischen Super-Handelsschiffes.  Da die Termine modular (und nicht didaktisch aufeinander aufbauend) angeboten werden, kann der Einstieg beliebig erfolgen.

Ein Superfrachter der Antike: Der Bau Donnerstag, 11. Januar 2018, 18 – 21 Uhr kostenfreie Kurzführungen um 19.15 und 20.15 Uhr

Ein Superfrachter der Antike: Die Ladung Donnerstag, 1. Februar 2018, 18 – 21 Uhr kostenfreie Kurzführungen um 18.30 und 19.30 Uhr

Ein Superfrachter der Antike: Der Verlust Donnerstag, 1. März 2018, 18 – 21 Uhr kostenfreie Kurzführungen um 18.30 und 19.30 Uhr

Ein Superfrachter der Antike: Die Rekonstruktion Donnerstag, 5. April 2018, 18 – 21 Uhr kostenfreie Kurzführungen um 18.30 und 19.30 Uhr

Veranstaltungsort: Museum für Antike Schiffahrt, Neutorstr. 2b, 55116 Mainz, http://web.rgzm.de/museen/museum-fuer-antike-schiffahrt-mainz/

 

 

 

27. Tag der Deutschen Einheit – Abschieds-Empfang der Länderdelegationen im Museum für Antike Schifffahrt Mainz

„Blue Man“, die Band des Landespolizeiorchester, Rheinland-Pfalz, heizt den Länderdelegierten und ihren "Betreuern" vor dem Museum für Antike Schifffahrt ordentlich ein. Foto: Diether v. Goddenthow
„Blue Man“, die Band des Landespolizeiorchester, Rheinland-Pfalz, heizt den Länderdelegierten und ihren „Betreuern“ vor dem Museum für Antike Schifffahrt ordentlich ein. Foto: Diether v. Goddenthow
"Und mit Gesang geht es ins ....", nach 20 Minuten heiße Rhythmen folgen die Gäste den Blue Man ins wunderbare Ambiente des Schifffahrt-Museums. Foto: Diether v. Goddenthow
„Und mit Gesang geht es ins ….“, nach 20 Minuten heiße Rhythmen folgen die Gäste den Blue Man ins wunderbare Ambiente des Schifffahrt-Museums. Foto: Diether v. Goddenthow

Als einen weiteren Höhepunkt und krönenden Abschluss ihres Mainz-Besuches anlässlich des Tages der Deutschen Einheit empfingen am 3.Oktober 2017 der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering und der Chef der Mainzer Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, die Bürgerdelegationen aller Bundesländer im Museum für Antike Schifffahrt. Unterstützt wurden sie dabei von der Ahrweinkönigin Burgundia Irena Schmitz, der Naheweinkönigin Silvia Orth und der Mittelrheinweinkönigin Daniela Simon. Für musikalisch beste Stimmung sorgten die „Blue Man“ des Landespolizeiorchesters Rheinland-Pfalz.

v.l.i.n.r.:Chef der Mainzer Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, Mittelrheinweinkönigin Daniela Simon, Naheweinkönigin Silvia Orth, Ahrweinkönigin Burgundia Irena Schmitz und Landtagspräsident  Hendrik Hering begrüßen die 160  Ehrenamtlichen der Bürgerdelegationen im Museum für Antike Schifffahrt. Foto: Diether v. Goddenthow
v.li.n.r.:Chef der Mainzer Staatskanzlei, Staatssekretär Clemens Hoch, Mittelrheinweinkönigin Daniela Simon, Naheweinkönigin Silvia Orth, Ahrweinkönigin Burgundia Irena Schmitz und Landtagspräsident Hendrik Hering begrüßen die 160 Ehrenamtlichen der Bürgerdelegationen im Museum für Antike Schifffahrt. Foto: Diether v. Goddenthow

Die überwiegend jüngeren Bürgerdelegierten der Länder waren vom zweitägigen abwechslungsreichen Programm begeistert. Höhepunkte waren unter anderem am 2. Oktober 2017: Empfang im Festsaal der Staatskanzlei mit Begrüßung durch Frau Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Besuch des Landtags und Informationen zur Demokratiegeschichte, abends Empfang der Landeshauptstadt Mainz, der Weinhauptstadt Deutschlands, im Frankfurter Hof mit Begrüßung durch Oberbürgermeister Michael Ebling, einem Show-Programm und einer moderierten Weinprobe begleitet von kulinarischen Köstlichkeiten. Am 3. Oktober: Ökumenischer Festgottesdienst im Hohen Dom zu Mainz, Festakt im Großen Saal der Rheingoldhalle und anschließender Empfang des Bundespräsidenten im Gutenbergsaal und in den Foyers der Rheingoldhalle. Besuch des Bürgerfestes und der Ländermeile in der Mainzer Innenstadt.

Landtagspräsident Hendrik Hering. Foto: Diether v. Goddenthow
Landtagspräsident Hendrik Hering. Foto: Diether v. Goddenthow

„Auch das Fest der Deutschen Einheit so feiern zu können, war Gemeinschaftswerk. Es war nur möglich, weil über 1000 Menschen spontan sich bereit erklärt haben zu sagen: ‚Wir helfen ehrenamtlich! Wir wollen keinen Cent dafür haben!’“, so Landtagspräsident Hendrik Hering, und das sei auch ein Beleg dafür, „dass wir keine Gesellschaft von Egoisten sind, sondern der Großteil ist bereit, sich zu engagieren.“ Dieses ehrenamtliche Engagement mache die Gesellschaft auch stark gegen die, die gegen Demokratie und Andere seien.

Blue Man - sorgten für musikalische beste Stimmung, Foto: Heike v. Goddenthow
Blue Man – sorgten musikalisch für beste Stimmung, Foto: Heike v. Goddenthow

Die Arbeit der Ehrenamtlichen versöhne die Gesellschaft, ob im örtlichen Gemeinwesen oder in den Ländern. Ehrenamtliche seien Leute, so der Landtagspräsident, die etwas bewegten und gemeinsam auf den Weg bringen wollten. Und dieses Fest der Deutschen Einheit in Mainz, welches so toll gelaufen sei, wäre ein Beleg mehr dafür, was Menschen auf den Weg bringen könnten, wenn sie zusammenwirkten. Wenn jeder bereit sei einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten, kriege man tolle Ziele hin, sagte Hering und rief ins Gedächtnis, wem wir den Tag der Deutschen Einheit, den wir bereits das 27. Mal feierten, zu verdanken haben: „Weil sich Bürger engagiert haben und unglaublichen Mut gehabt haben und 1989 in der DDR auf die Straße gegangen sind, und für die Freiheit und Einheit Deutschlands demonstriert haben. Keiner von ihnen wusste, ob sie nicht am nächsten Tag dafür verhaftet würden, oder sie Repressalien zu befürchten hätten. Sie hatten einen unglaublichen Mut.“, sagte der Landtagspräsident.

Die Delegierten waren auch über das wunderbare Ambiente des Museums für Antike Schifffahrt begeistert. Foto: Diether v. Goddenthow
Die Delegierten waren auch über das wunderbare Ambiente des Museums für Antike Schifffahrt begeistert. Foto: Diether v. Goddenthow

Hering dankte allen Beteiligten, die dieses Fest zur Einheit ermöglicht hätten, und insbesondere in diesem Zusammenhang der Polizei: „Das ist natürlich ein schwerer Job, da für Sicherheit zu sorgen. Und jeder Polizist, den man angetroffen hat, war freundlich, zuvorkommend und hat eine positive Ausstrahlung gehabt.“, so der Landtagspräsident. Frenetischer Applaus der Delegierten!

Geselliges Beisammensein beim krönenden Abschluss ihres Mainz-Besuches anlässlich des Tages der Deutschen Einheit.Foto: Heike v. Goddenthow
Geselliges Beisammensein beim krönenden Abschluss ihres Mainz-Besuches anlässlich des Tags der Deutschen Einheit. Foto: Heike v. Goddenthow

Zum Schluss verriet der Landtagspräsident, weswegen die Rheinland-Pfälzer besonders gut feiern könnten: Nicht nur, dass 66 Prozent der deutschen Weine in Rheinland-Pfalz angebaut würden, und Wein Lebensfreude bedeutete, sondern, dass diese Kultur schon vor 2000 Jahren die Römer ins Land gebracht hätten, weswegen die Rheinland-Pfälzer wohl etwas freundlicher und ausgelassener als andere lebten.

Staatssekretär Clemens Hoch, Chef der Staatskanzlei.Foto: Diether v. Goddenthow
Staatssekretär Clemens Hoch, Chef der Staatskanzlei.Foto: Diether v. Goddenthow

Die Worte des Landtagspräsidenten aufgreifend, bekräftige Staatssekretär Clemens Hoch in seinem Grußwort: „Wir hatten vor, uns von der Seite zu zeigen, die wir am besten können, nämlich ein weltoffenes, freundliches, fröhliches Land zu sein: Wenn Rheinland-Pfalz eins kann, dann ist es Feiern. Und das wollten wir Ihnen zeigen, aber auch den vielen 100 000 Menschen, die gerade in der Stadt unterwegs sind.“, so der Chef der Staatskanzlei ein wenig augenzwinkernd. Er dankte auch den Betreuern der Bürgerdelegationen, die bestens mit dabei geholfen haben, zu zeigen „ wie Demokratie auch von der freundlichen Seite geht und Spaß macht“. Es ginge darum, Demokratie als unser Lebensgefühl zu zeigen, mit dem wir unser Land gestalten wollen unter den Farben der Freiheit.

Buffet unter Rudern einer Römischen Galeere.  Foto: Diether v. Goddenthow
Buffet unter Rudern einer Römischen Galeere. Foto: Diether v. Goddenthow

Wen von den Delegierten man auch befragte: Alle waren vollends begeistert von den zwei Tagen mit wenig Schlaf, aber unheimlich vielen tollen Erlebnissen im „wunderschönen Mainz“, wie ein junger freiwilliger Feuerwehrmann aus Wilhelmshaven verriet. Er hatte kürzlich dort die Jugendfeuerwehr aufgebaut. Sein Kollege aus Bremen engagiert sich im Rahmen der AWO in der Jugendparlamentsarbeit. „Ich habe hier viel über Wein gelernt, das kennen wir im Norden ja so gar nicht!“.

Gegen 20 Uhr ging’s per Shuttle zum Besuch der Abendinszenierung auf dem Rhein, und anschließend nochmals durchs nächtliche Bürgerfest und über die Ländermeile.

(Diether v. Goddenthow / Rhein-Main.Eurokunst)

Schlussfeuerwerk zur Europahymne "Freude schöner Götterfunken", Beethoven, 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, am Mainzer Rheinufer. Foto: Heike v. Goddenthow
Schlussfeuerwerk zur Europahymne „Freude schöner Götterfunken“, Beethoven, 9. Sinfonie in d-Moll op. 125, am Mainzer Rheinufer. Foto: Heike v. Goddenthow

9. Deutscher Archäologiekongress vom 3. bis 8. Juli 2017 in Mainz mit Exkursionen zu einzigartigen Fundstätten

v.li.Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorsitzender des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. (WSVA) und Vizepräsident des Deutschen Verbandes für Archäologie e.V. (DVA),Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE Rheinland-Pfalz,Dr. Birgit Heide, GDKE, Kommissarische Direktorin Landesmuseum Mainz, Dr. Jasper von Richthofen, Vorsitzender des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumswissenschaften e. V. (MOVA), Prof. Dr. Claus von Carnap Bornheim, Vorsitzender des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumswissenschaften e. V. (NWVA). Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
v.li.Prof. Dr. Alfried Wieczorek, Vorsitzender des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. (WSVA) und Vizepräsident des Deutschen Verbandes für Archäologie e.V. (DVA),Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE Rheinland-Pfalz,Dr. Birgit Heide, GDKE, Kommissarische Direktorin Landesmuseum Mainz, Dr. Jasper von Richthofen, Vorsitzender des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumswissenschaften e. V. (MOVA), Prof. Dr. Claus von Carnap Bornheim, Vorsitzender des Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumswissenschaften e. V. (NWVA). Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Kaum ein Deutscher Archäologiekongress verspricht so spannend zu werden, wie der derzeitige 9. Deutsche Archäologiekongress vom 3. Bis 8. Juli 2017 im Mainzer Landesmuseum. Geht es doch neben Vortragsreihen, Diskussionsrunden, Arbeitsgruppen, Poster-Ausstellungen auch um so zentrale Fragen wie „Prekäre Beschäftigungsverhältnisse“, „Archäologie und Identität“ und „Migration und Mobilität in der Menschheitsgeschichte“. Darüber hinaus haben die über 650 Kongressbesucher die Chance, die wesentlichen Highlights Rheinland-Pfälzischer Archäologie aus 400 Grabungsstätten in der Jubiläumsausstellung „vorZeiten“ im Landesmuseum besichtigen zu können sowie an zahlreichen Exkursionen teilzunehmen, etwa zum: Isis-Tempel oder zur Kirche St. Johannis in Mainz sowie Exkursionen etwa zur Georgskapelle nach Heidesheim, zur Kaiserpfalz in Ingelheim, zur Römervilla in Bad Kreuznach und zur Klosterruine Disibodenberg.

Was die Sache, insbesondere für Teilnehmer von außerhalb besonders spannend mache, sei, dass es „wahrscheinlich im Bundesvergleich keine Region oder Regionen wie in Rheinland-Pfalz gibt, die eine solche Qualität an Funden haben“, unterstreicht Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE Rheinland-Pfalz, mit ein wenig Stolz die Bedeutung von Mainz als diesjährigen Kongress-Ort beim Pressegespräch. Mainz und Tier gingen als urbane Zentren auf die Römerzeit zurück. Allein das seien Qualitäten, „die tatsächlich nicht vergleichbar sind mit anderen Grabungsstätten im Bundesgebiet.“, so der GDKE-Generaldirektor. „Rheinland-Pfalz müsse keinen Vergleich mit irgendeiner anderen Landschaft im westlichen Mitteleuropa scheuen.“Schließlich belegten die außerordentlich hohe Zahl an archäologischen Funden und Befunden nicht weniger als 4 Mio. Jahre Erd- und 800.000 Jahre wechselvolle Menschheitsgeschichte an Rhein und Mosel, deren Highlights gegenwärtig in der Landesausstellung VorZeiten im Landesmuseum Mainz gezeigt werden.“, Thomas Metz.

Das sieht auch ähnlich so der Vorsitzender des West- und Süddeutschen Verbandes für Altertumsforschung e.V. (WSVA) und Vizepräsident des Deutschen Verbandes für Archäologie e.V. (DVA) Prof. Dr. Alfried Wieczorek: Zum einen sei Mainz ein Ort für Archäologen, wo man immer gerne wieder kommt, vor allem dann, wenn es viel Neues zu sehen gäbe, nicht nur die fantastische Ausstellung VorZeiten, in der die Highlights aus 70 Jahren Rheinland-Pfälzische Landesarchäologie gezeigt würden. „Sondern hier in Mainz und Umgebung sind unglaublich wichtige, interessante Grabungen, die zur Zeit laufen, allein die Ausgrabung an der Johanniskirche, die wirkliche ein Unikat ist für die Archäologie nördlich der Alpen, so Prof. Dr. Alfried Wieczorek. Das sei ein außergewöhnlicher Standort mit fantastischen Funden, ein Ort, „den man als Archäologe unbedingt mal gesehen haben muss.“ Denn so schnell käme ein solcher Ort, an dem man so etwas Besonderes sehen kann, nicht wieder, schwärmt der WSVA- und DVA-Vorsitzende.

Der diesjährige Archäologen-Kongress wäre nicht „bloß“ ein Tagungsprogramm, „dass sich alle drei Jahre, sozusagen kulminiert in einem großen Archäologiekongress“. Vielmehr habe es der Kongress in diesem Jahr auch mit unzähligen wichtigen Dingen außerhalb dieses Kongressgebäudes zu tun, nämlich mit den Ausgrabungen, mit den archäologischen Stätten in der Umgebung von Mainz und in Mainz selbst, so Wieczorek. Diese würden in ihrer Veränderung vergangener 70 Jahre dem Teilnehmer-Kreis aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Polen, Tschechien, Dänemark, aus der Schweiz und den Beneluxländern die in dieser Woche präsentiert werden.

„Aktuell stehen wir angesichts vieler finanzieller Engpässe vor großen Herausforderungen“, ergänzt Dr. Jasper von Richthofen, Vorsitzender des Mittel- und Ostdeutschen Verbandes für Altertumsforschung (MOVA) „das macht die Bedeutung dieses Archäologiekongresses deutlich und wir müssen uns zugleich immer wieder neu mit der Frage beschäftigen, welche Rolle die archäologische Wissenschaft für die Gesellschaft spielen kann.“

In den unterschiedlichen Arbeitsgruppen diskutieren Expertinnen und Experten um Themen wie etwa die Vielfalt der Geschlechter, Migration und aktuelle Forschungsergebnisse oder um das Schwerpunktthema des diesjährigen Kongresses: „Archäologie und Identität“. „Angesichts der Zerstörungen von kulturellem Erbe in den letzten Jahren wird der Kulturgutschutz aktuell viel diskutiert und auch die umfassenden Migrationsbewegungen stellen uns vor neue Herausforderungen“, so Prof. Dr. Alfried Wieczorek.

Ein weiteres aktuelles Thema sind „prekäre Beschäftigungsverhältnisse“ in der Archäologie. Dabei geht es unter anderem um problematische Zeitverträge und unverhältnismäßige Entlohnung. „Für den wissenschaftlichen Nachwuchs ist diese Situation zunehmend untragbar und sie bedroht auch die Qualität der Arbeit in der Denkmalpflege“, so Prof. Dr. Claus von Carnap Bornheim, Vorsitzender Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung, „wir werden die Thematik daher intensiv im Laufe des Archäologiekongresses mit allen Beteiligten diskutieren.“

„Das Herz der Archäologie schlägt in diesem Jahr in Mainz“, freut sich die kommissarische Direktorin des Landesmuseum Mainz, Dr. Birgit Heide, „mit unserer aktuellen Landesausstellung „vorZeiten“ präsentieren wir zudem eine außergewöhnliche Zeitreise durch 400 Millionen Jahre Erd- und Kulturgeschichte mit faszinierende Zeugnissen längst vergangener Epochen und einmaligen Exponaten – von den erdgeschichtlichen Anfängen bis in die Gegenwart. So gesehen ist es uns eine große Ehre, dass wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Archäologiekongresses das reichhaltige kulturelle Erbe von Rheinland-Pfalz erlebbar machen können.“

Der 9. Deutsche Archäologiekongress des Deutschen Verbandes für Archäologie und der Deutschen Altertumsverbände wird veranstaltet für den Deutschen Verband für Archäologie vom West- und Süddeutschen Verband für Altertumsforschung in Kooperation mit dem Mittel- und Ostdeutschen Verband für Altertumsforschung. Kooperiert wird dabei in Mainz mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und seinen Direktionen Landesmuseum Mainz und Landesarchäologie, Außenstelle Mainz. Im Landesmuseum befindet sich zugleich das Tagungsbüro. Weitere Kooperationspartner und Tagungsorte sind das Römisch-Germanische Zentralmuseum, das Institut für Altertumswissenschaften, Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Deutschen Archäologen-Verband.

Museum für Antike Schiffahrt

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Das 1994 eröffnete Museum für Antike Schiffahrt des RGZM befindet sich in einer denkmalgeschützten Lokhalle aus dem späten 19. Jahrhundert unweit des Römischen Theaters in der Mainzer Südstadt. Dort können Sie die Vielfalt antiker Wasserfahrzeuge kennenlernen: von einfachen Booten und Kanus über Handelsschiffe bis hin zu militärischen Patrouillen- und Schlachtschiffen.
Text: Stadt Mainz

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Museum für Antike Schiffahrt des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
Neutorstraße 2b
55116 Mainz
Telefon 6131/286630
Telefax 06131/2866324