Kategorie-Archiv: Altes Gericht

Einzigartiges Kreativ- und Gründerzentrum im Alten Gericht ab Ende 2022 /Anfang 2023

Das künftige Innovationszentrum im Alten Gericht in Wiesbaden soll auf 2500 qm über 7 Tagungsräume, 5 Veranstaltungsräume, 20 Büroräume, ein Cafè und vieles mehr verfügen. Den überwiegenden Teil der insgesamt 7500 qm hat die Eigentümerin, die Nassauische Heimstätte, in 48 Mietwohnungen umgewandelt, die bereits zu 12,95 Euro pro qm angeboten werden . © Foto Diether von Goddenthow
Das künftige Innovationszentrum im Alten Gericht in Wiesbaden soll auf 2500 qm über 7 Tagungsräume, 5 Veranstaltungsräume, 20 Büroräume, ein Cafè und vieles mehr verfügen. Den überwiegenden Teil der insgesamt 7500 qm hat die Eigentümerin, die Nassauische Heimstätte, in 48 Mietwohnungen umgewandelt, die bereits zu 12,95 Euro pro qm angeboten werden . © Foto Diether von Goddenthow

Einen besseren Ort als das „Alte Gericht“, ein imposanter Neorenaissance-Gründerzeitbau, in dem von 1897 bis 2009 das Wiesbadener Amts- und Landgericht residierte, hätte der Wiesbadener Heimathafen zur Realisierung seines um den Faktor 10 expandierenden Gründerzentrums kaum finden können. „Ich freue mich sehr, dass die Landeshauptstadt Wiesbaden die Entstehung dieses neuen Kreativ- und Innovationszentrums unterstützen darf. Für die bauliche Herrichtung und Erstausstattung des Gründerzentrums stellt die Stadt einen Zuschuss von insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die erste Teilauszahlung ist bereits im Juni erfolgt.

Zeitzeuge Dr. Oliver Franz, kennt wie kaum ein anderer aus seiner Zeit als Richter noch das Alte Gericht. Auf diesem Klapphocker habe einst ein Vollzugsbeamter Platz genommen, nachdem er die Angeklagten aus ihren Zellen im Keller über ein separates Treppenhaus zur Anklagebank geleitet habe.. © Foto Diether von Goddenthow
Zeitzeuge Dr. Oliver Franz, kennt wie kaum ein anderer aus seiner Zeit als Richter noch das Alte Gericht. Auf diesem Klapphocker habe einst ein Vollzugsbeamter Platz genommen, nachdem er die Angeklagten aus ihren Zellen im Keller über ein separates Treppenhaus zur Anklagebank geleitet habe.. © Foto Diether von Goddenthow

Ich bin zuversichtlich, dass die geplante Eröffnung im Dezember 2022 ein großer Erfolg wird und wünsche allen Beteiligten in dieser Phase des Endausbaus weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen sowie Freude an diesem einmaligen Projekt.“, so Wiesbadens Bürgermeister und Wirtschaftsdezernent Dr. Oliver Franz (CDU) bei der ersten öffentlichen Pressebesichtigung am 26. Juli 2022 nach Beginn der Umbau- und Sanierungsarbeiten. Geführt von Dominik Hofmann und Nils Hafa, Geschäftsführer der heimathafen GmbH & Co.KG, verschaffte sich Dr. Franz gemeinsam mit Birgit Knetsch, Referatsleitung Wirtschaft und Beschäftigung, Beate Betz, Leiterin des Teams Gründerservice und junge Unternehmen und Ulrich Albersmeyer, Leiter des Regionalcenters der Nassauischen Heimstätte GmbH, einen Überblick über den Stand der Umbauarbeiten und Räumlichkeiten. Für den Bürgermeister war der Rundgang durch die Noch-Baustelle auch eine nostalgische Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte als junger Richter.

Im ehemaligen Schwurgerichtssaal des Alten Gerichtes sollen demnächst Events und Seminare möglich sein. Die alten Holzbänke und  -Täfelungen sowie der neuzeitliche Hessische Löwe sollen erhalten bleiben. © Foto Diether von Goddenthow
Im ehemaligen Schwurgerichtssaal des Alten Gerichtes sollen demnächst Events und Seminare möglich sein. Die alten Holzbänke und -Täfelungen sowie der neuzeitliche Hessische Löwe sollen erhalten bleiben. © Foto Diether von Goddenthow

Dieses künftige Kreativ- und Gründerzentrum sei anders aufgestellt als die bisherigen Aktivitäten der Stadt zur Gründerförderung wie die Existenzgründungsgesellschaft (EXINA), das Startwerk, der Startblock oder andere Förderinstrumente wie Mieterzuschüsse für Gründer, so Franz. Die 2.500 Quadratmeter wird der heimathafen künftig mit einem New Work Space, mit Co-Working-Räumen, Gründerbüros mit 23 Arbeitsplätzen, knapp 20 Büroräumen mit Platz für bis zu 120 „Coworker und Coworkerinnen“, 7 Tagungs- und Eventlocations für 5 bis 100 Personen im historischen Schwurgerichtssaal, 5 Veranstaltungsräumen für allerei Events und Kultur, sowie den sogenannten „Kultur-Katakomben“ mit Raum für Events und Künstler-Ausstellungen im Untergeschoss des Alten Gerichts bespielen.

In den künftigen Coworking-Räumen wurden wie überall die Deckenabhängungen der 70er Jahre herausgerissen und die Original-Kassettendecken in 4,5 wieder freigelegt. © Foto Diether von Goddenthow
In den künftigen Coworking-Räumen wurden wie überall die Deckenabhängungen der 70er Jahre herausgerissen und die Original-Kassettendecken in 4,5 wieder freigelegt. © Foto Diether von Goddenthow

Dominik Hofmann vom „heimathafen“ entwickelte bereits 2016 ein erstes Ideenpapier für das Gebäude. Diese Vision wurde in den folgenden drei Jahren immer weiter konkretisiert und finalisierte sich zu diesem überregionalen Kreativ- und Innovationszentrum für Wiesbaden, dessen Strahlkraft das gesamte Rhein-Main-Gebiet einnehmen soll, so der Bürgermeister.

„Wir wollen, dass das ein anziehender Ort ist, der jeden und jede, der hier vorbeiläuft, eigentlich reinzieht, und wenn sie oder er drinnen ist, merkt, hier werde ich unterstützt, hier werde ich inspiriert, hier werde ich motiviert, egal, ob ich eine soziale Gründungsidee hab‘ oder eine ökologische Gründungs-Idee, ob ich Kreativer bin oder was auch immer, es soll ein Unterstützungs-Ökosystem sein“, so schwärmt Dominik Hofmann, der schon weiter denkt.

(vli.:) Nils Hafa, der neue Co-Geschäftsführer insbesondere künftig für die Finanzen zuständig, Dominik Hofmann, Gründungsgeschäftsführer von Heimathafen, und Bürgermeister Dr. Oliver Franz auf der Mensa-Terrasse des Hochschul-Campus der das Alte Gericht mit der Hochschule Fresenius verbindet und wichtiger Treffpunkt sein wird. © Foto Diether von Goddenthow
(vli.:) Nils Hafa, der neue Co-Geschäftsführer, insbesondere künftig für die Finanzen zuständig, Dominik Hofmann, Gründungsgeschäftsführer von Heimathafen, und Bürgermeister Dr. Oliver Franz auf der Mensa-Terrasse des Hochschul-Campus, der das Alte Gericht mit der Hochschule Fresenius verbindet und wichtiger Treffpunkt sein wird. © Foto Diether von Goddenthow

Der Heimathafen-Gründer möchte demnächst unter dem entliehenen historischen Begriff „Civilkammer“ eine solche im übertragenen Sinne am authentischen Ort wieder eröffnen: „Auch für die Civilkammer, die wir wieder eröffnen werden, werden wir eine gemeinnützige Gesellschaft gründen, um eigentlich zu verhandeln, wie wir in Zukunft zusammenleben wollen“ Es ginge um die Fragen, was die Herausforderungen der Gesellschaft seien, wie wir mehr Einigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt erreichen könnten, es ginge über Überalterung oder Urbanisierung, kurz um alle Themen, die aufkommen, auf die man durch in einem offenen Kommunikationsprozess sozusagen zusammen mit einem 360-Grad-Blick schauen könne und so zu besseren Lösungen fände, so Hofmann.

Blick in ein größeres Gründerzentrum-Büro  in einer ehemaligen Dienstwohnung des Seitentraktes zur Moritzstraße hin. Es kann von dort aus, aber auch über den Campus betreten werden. © Foto Diether von Goddenthow
Blick in ein größeres Gründerzentrum-Büro in einer ehemaligen Dienstwohnung des Seitentraktes zur Moritzstraße hin. Es kann von dort aus, aber auch über den Campus betreten werden. © Foto Diether von Goddenthow

„Zudem soll das Alte Gericht allen Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern offen stehen. Mit einem Café, individuellen Seminar- und Konferenzräumen sowie außergewöhnlichen Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen wird ein Ort für Kultur und Öffentlichkeit geschaffen, der alle einbindet“, so Dr. Franz abschließend.

Nachdem die abgehängte Decke freigelegt wurde, wird das künftige "Gerichts-"Cafe ein wahres Schmuckstück im Hause werden. Rund 75 Plätze mit kleiner Bühne für Veranstaltungen sowie eine Außenbewirtung über die frühere separate Postbotentreppe zur Gerichtsstraße hin soll's geben. © Foto Diether von Goddenthow
Nachdem die abgehängte Decke freigelegt wurde, wird das künftige „Gerichts-„Cafe ein wahres Schmuckstück im Hause werden. Rund 75 Plätze mit kleiner Bühne für Veranstaltungen sowie eine Außenbewirtung über die frühere separate Postbotentreppe zur Gerichtsstraße hin soll’s geben. © Foto Diether von Goddenthow

Das neue im ehemaligen Zivilgerichts-Saal eingerichtete Café wird vom Foyer linkerhand durch die ehemalige Poststelle betreten werden können. Es soll  75 Innenplätze sowie eine Veranstaltungsbühne und Möglichkeiten für Events bieten. Auch hier kam nach Rückbau der Deckenabhängung aus den 70er Jahren der wunderbare ursprüngliche Stuck wieder zum Vorschein. Wenn 2023 die Gerichtsstraße zur Fußgängerzone mit Quartiersplatz umgestaltet ist, seien auch Außenplätze geplant, so Hofmann.

(Diether v Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Empfang für Wiesbadens Ehrenbürger Dr. Jörg Jordan zum 80. Ohne ihn gäbe es weder Bergkirchen- noch Villen-Viertel Ost

Empfang zum 80. Geburtstag von Ehrenbürger Dr. Jörg Jordan. Er war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1968 bis 1973 und Stadtentwicklungsdezernent von 1973 bis 1979. Unter seiner Ägide wurden viele wichtige Bauvorhaben in Wiesbaden verwirklicht, wie das Thermalbad, die Hauptkläranlage, der Komplex Palasthotel, die Restaurierung der Villa Clementine und des Hessischen Staatstheaters.© Foto: Diether v Goddenthow
Empfang zum 80. Geburtstag von Ehrenbürger Dr. Jörg Jordan. Er war Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1968 bis 1973 und Stadtentwicklungsdezernent von 1973 bis 1979. Unter seiner Ägide wurden viele wichtige Bauvorhaben in Wiesbaden verwirklicht, wie das Thermalbad, die Hauptkläranlage, der Komplex Palasthotel, die Restaurierung der Villa Clementine und des Hessischen Staatstheaters.© Foto: Diether v Goddenthow

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hatte anlässlich des 80. Geburtstages des Wiesbadener Ehrenbürgers Dr. Jörg Jordan zu einem Empfang in den Festsaal des Wiesbadener Rathauses eingeladen.

„Jörg Jordan startete seine berufliche Karriere nach erfolgreichem zweitem juristischem Staatsexamen 1968 als Regierungsassessor beim Finanzamt Wiesbaden. Im gleichen Jahr wurde er für die SPD in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Er zählte dort zu den ‚jungen Wilden‘ und setzte sich an die Spitze der Protestbewegung, die in den 60er- und 70er-Jahren erfolgreich die Zerstörung des Bergkirchenviertels und der City Ost verhinderten“, sagte Bürgermeister Dr. Oliver Franz in seiner Laudatio.

Damals galt es, einer bis dahin nahezu ungebremsten Abrisswut Einhalt zu gebieten. Die inzwischen abgerissene Hochbrücke von der Coulinstraße zur Schwalbacher Straße habe lange Jahre Zeugnis gegeben von diesem städtebaulichen Irrsinn. „Dieses Engagement hinterließ einen so nachhaltigen Eindruck, dass Jörg Jordan 1973 das Amt des Stadtentwicklungs- und Baudezernenten der Landeshauptstadt Wiesbaden angetragen wurde“, so Dr. Franz. In seiner Amtszeit habe Jordan viele wichtige Bauvorhaben verwirklichen können, etwa das Thermalbad, die Hauptkläranlage, den Komplex Palasthotel, auch viele Bürgerzentren, Kindertagesstätten und vieles mehr. Ebenso zu nennen seien die Restaurierung der Villa Clementine und des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Und die heutige Fußgängerzone inklusive dem autofreien Schlossplatz sei ebenfalls sein Werk. „Man kann also ohne Übertreibung sagen, dass das heutige attraktive Erscheinungsbild unserer Stadt ganz entscheidend Jörg Jordans Verdienst ist“, würdigte der Bürgermeister die Verdienste des Jubilars. Und weiter: „Mich persönlich fasziniert an der Vita des Jubilars am meisten, dass sich Jörg Jordan nach seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben im zarten Alter von 65 Jahren entschied, ein Studium der Mittleren und Neueren Geschichte an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt zu beginnen und dieses dann auch erfolgreich mit einer Dissertation und dem Titel des Doktors der Philosophie abzuschließen.“

Neben Bürgermeister Dr. Oliver Franz sprachen Stadtältester und Oberbürgermeister a.D. Achim Exner sowie Gernot Grumbach, stellvertretender Landesvorsitzender der SPD. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Musik- und Kunstschule Wiesbaden.

Dr. Jörg Jordan wurde am 30. September 1939 in Zwickau geboren. Er legte 1958 sein Abitur in Bad-Sooden-Allendorf ab und begann danach ein Jurastudium in Göttingen und Frankfurt. Neben seinem kommunalpolitischen Wirken – zunächst als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von 1968 bis 1973 und als Stadtentwicklungsdezernent in den Jahren 1973 bis 1979 – setzte Jörg Jordan von 1980 bis 1987 markante landespolitische Akzente, zunächst als Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landesentwicklung, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten und von 1991 bis 1995 als Hessischer Minister für Landesentwicklung, Wohnen, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz. Dr. Jörg Jordan wurde Ehrenbürger der Landeshauptstadt Wiesbaden durch Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom September 2006.

Hervorzuheben ist sein ehrenamtliches Engagement in vielen Naturschutzverbänden, in der Eine-Welt-Bewegung, im Förderverein des Tierparks Fasanerie und dem Verein zur Förderung des Stadtarchivs Wiesbaden

Thomas Bellincks »Das Museum: Haus der Europäischen Geschichte im Exil« im Alten Gericht noch bis 18. September

Das Alte Gericht in der Gerichtsstrasse in Wiesbaden dient mit seinem morbiden Charme noch bis 18. September 2016 als "Haus der Europäischen Geschichte im Exil" und zeigt rückblickend aus dem Jahr 2060 den Untergang der Europäischen Union. Untergang im Haus des Untergangs? © massow-picture
Das Alte Gericht in der Gerichtsstrasse in Wiesbaden dient mit seinem morbiden Charme noch bis 18. September 2016 als „Haus der Europäischen Geschichte im Exil“ und zeigt rückblickend aus dem Jahr 2060 den Untergang der Europäischen Union. Untergang im Haus des Untergangs? © massow-picture

Thomas Bellincks »Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo« im Alten Gericht noch bis 18. September

Auch nach dem Ende der Wiesbaden Biennale weht noch ein wenig Festivalstimmung durch die Stadt: »Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo« des belgischen Künstlers Thomas Bellinck im Alten Gericht ist noch bis 18. September zur Besichtigung geöffnet.

Die Öffnungszeiten sind
Dienstag bis Freitag 16:00 bis 20:00 Uhr (letzter Einlass um 19:30 Uhr)
Samstag & Sonntag 11:00 bis 18:00 Uhr (letzter Einlass 17:30 Uhr)

Montags ist das Museum geschlossen.

Rundgänge sind zu jeder halben Stunde möglich.
Durch die begrenzte Platzkapazität wird die Reservierung über die Theaterkasse empfohlen.
Eine Tageskasse am Spielort gibt es lediglich bei Verfügbarkeit von Karten. 

Karten sind außer an der Theaterkasse im Großen Haus telefonisch unter 0611.132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de zu erwerben.

Biennale: „Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte“ ins Alte Gericht – Debatte am 1.09.2016 ab 15.00 h in der Agora am Warmen Damm

Treppenhaus des Neo-Renaissance-Gebäudes, jahrelang auch Kulisse von "Ein Fall für 2". Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture
Treppenhaus des Neo-Renaissance-Gebäudes, jahrelang auch Kulisse von „Ein Fall für Zwei“. Foto: Diether v. Goddenthow © massow-picture

Donnerstag 1.9. 15 Uhr
Imagine Wiesbaden: Zukunft der Stadt
Ein partizipativer Battle der Ideen

Was ist Wiesbaden – wer ist die Stadt?
Stadtentwicklung in Wiesbaden ist in den letzten Jahren immer wieder Ausgangspunkt für hitzige Debatten und Kontroversen geworden: Wer darf mitgestalten, wenn urbane und kulturelle Räume im historischen Zentrum Wiesbadens neu definiert werden? Wem gehört die Stadt? Es ist eine Diskussion um gesellschaftliche Teilhabe, Bürgerbeteiligung und urbane Zukunftsvisionen.

Gemeinsam mit der Initiative „Haus der Stadtkultur im Alten Gericht“ lädt die Wiesbaden Biennale ein zum Battle der Ideen.

Jede/r Redner/in bekommt 5 Minuten Redezeit in der Agora und stellt sich anschließend 3 Minuten lang den Fragen des Plenums: egal ob Künstler/in, Stadtverordnete/r, Aktivist/in, Beteiligungsmanager/in, Journalist/in, Rentner/in, Hochschulprofessor/in oder Jugendliche/r, die Regeln sind für alle gleich.

Und jeder darf mitreden.
Ein Nachmittag produktiver Streitkultur und aktiver Partizipation.

© massow-picture
© massow-picture

Ort
Das Open-Air-Parlaments (Agora) liegt neben dem Biennale-Festival-Zentrum am Warmen Damm.

 

 

Worum geht es? Das Alte Gericht

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Objekt des Streites zwischen „Stadtkulturhaus-Befürwortern“ und „-Gegnern“ ist das 1875 im Neo-Renaissance-Stil als Justizzentrum errichtete „Alte Gericht“, welches bis 2009 das „Amts- und Landgericht“ in Wiesbaden beherbergte und aufgrund seiner einzigartigen Baulichkeit auch zahlreichen Filmemachern als Kulisse diente, unter anderem für beinahe 300 ZDF-Folgen „Ein Fall für Zwei“ mit Theo Gärtner.

Statt  Zerstörung dieses einzigartigen Zeugnisses historischer Wiesbadener Baukultur als Stadt des Historismus, fordert die Initiative Haus der Stadtkultur und 6500 Unterzeichner einer Petition ein öffentlich zugängliches Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte* dort zu etablieren.

*Davon, dass das  Alte Gericht vom imposanten Archivkeller bis hin zur obersten Etage den idealen Rahmen einer (multi-)kulturellen Nutzung bieten würde, kann sich jede/r selbst überzeugen bei  einem Besuch im dort gastierenden „Haus der Europäischen Geschichte im Exil“. Dieses temporäre Museum hatte der niederländische Künstler Thomas Bellinck  im Rahmen der Wiesbaden Biennale eingerichtet. Es hat noch bis  zum 18.September 2016  geöffnet. Karten (5 Euro) können am besten an der Theaterkasse oder auch vor Ort erworben werden.

Zum Vorabstudium: Kleine Auswahl von  Beiträgen zum Thema:

2015.05.27 100 Persönlichkeiten der Stadt fordern Nutzung des Alten Gerichts als “Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte”

2015.05.28 Wiesbaden: Initiative fordert Stadtmuseum statt Wohnungen im Alten Gericht

2016.02.16 Altes Gericht in Wiesbaden: Initiative lotet Chancen für öffentliche Nutzung aus

2016.08.18 Gastkommentar: Hobbyhistorikeron Erika Noack plädiert für ein Haus der Stadtkultur in der Moritzstraße

Weitere Informationen zur Debatte und der Initiative Haus der Stadtkultur

internet:    www.altesgericht.de
zur Abstimmung: www.petition.altesgericht.de
Zum Blättern http://issuu.com/hausderstadtkultur
Broschüre zum Download: http://www.altesgericht.de/pdf/AltesGericht_Information.pdf

 

 

 

WIESBADEN BIENNALE STARTET IM ALTEN GERICHT MIT AUFBAU DER AUSSTELLUNG VON THOMAS BELLINCK

altesgericht450Das Alte Gericht wird während der Wiesbaden Biennale die Ausstellung „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo (Haus der europäischen Geschichte im Exil) des belgischen Künstlers Thomas Bellinck beherbergen. Der Starschuss für die Aufbauarbeiten fiel am Montag, als ein Sattelschlepper mit den Exponaten aus Athen und drei weitere LKWs mit  Ausstattungsmaterial in der hessischen Landeshauptstadt eintrafen.

Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater
Thomas Bellinck – Das Museum: Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo. Eine Produktion von Robin vzw. und dem Koninklijke Vlaamse Schouwburg in Koproduktion mit Wiesbaden Biennale und Onassis Cultural Center. © Hessisches Staatstheater

“Das Alte Gericht ist ein idealer Ort für das “Museum” von Thomas Bellinck und wir freuen uns sehr, daß wir das Gebäude für ein Kunstprojekt der Wiesbaden Biennale nutzen dürfen” erklärt Maria Magdalena Ludewig, die zusammen mit Martin Hammer das Festival kuratiert.

Der belgische Künstler Thomas Bellinck ist einer der zwölf international renommierten Residenzkünstler, die an zehn verschiedenen Orten in Wiesbaden neue Projekte erarbeiten. Seine utopische und mittlerweile doch so erscheckend reale Vision vom Untergang Europas war zuvor auf dem Fast Foreward Festival in Athen zu sehen.

Auf allen vier Ebenen – vom Erdgeschoss bis zum Dach – wird er für die Wiesbaden Biennale das Alte Gericht als Museum bespielen, u.a. mit Exponaten die er eigens für Wiesbaden und Athen neu entwickelt hat. Ab 25. August können die Besucher das Gebäude durchstreifen. Im „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo“, dem Haus der europäischen Geschichte im Exil, lässt Thomas Bellinck die alte Idee vom vereinten Europa noch einmal aufleben, als wäre sie längst vergangen.

Da Besucher im „Domo de Eŭropa Historio en Ekzilo“ nur einzeln eingelassen werden,  ist die Platzkapazität begrenzt. Tickets sollten möglichst frühzeitig an der Theaterkasse reserviert werden.

Ab dem 25. August macht die Wiesbaden Biennale die hessische Landeshauptstadt zum Schauplatz von Performances, Installationen und internationalem Schauspieltheater. Unter dem Titel „This is not Europe“ präsentiert das Festival bis 4. September über zwanzig internationale Avantgarde-Künstlerinnen und Künstler, Kollektive und Ensembles, die mit unterschiedlichsten künstlerischen Strategien Narrationen von Europa schaffen.

Siehe auch: Biennale holt Europäische Künstler nach Wiesbaden 

Der Ticket-Vorverkauf läuft seit Montag, 25.April 2016
Programm wiesbaden_biennale_2016_programm

EINLADUNG 15.02. Podiumsgespräch in der CASINO-Gesellschaft zum ALTEN GERICHT

© Prof. Franz Kluge
© Prof. Franz Kluge

EINLADUNG 15.02. – 19.30 Uhr Podiumsgespräch in der CASINO-Gesellschaft zum ALTEN GERICHT

Die Initiative „Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte“ lädt alle interessierten Bürger und Politiker herzlich ein zu einem Podiumsgespräch „ Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte im Alten Gericht“ mit fachlich prominent besetzter Diskutanten-Runde über „Wohnungen oder Visionen – Private oder öffentliche Nutzung?“ des wertvollen – von baulicher Zerstörung bedrohten – Neo-Renaissance-Gebäudes in der Wiesbadener Gerichtsstrasse, Ecke Moritzstrasse.

Besonders freuen sich die Veranstalter, Herrn Dr. Klar, Direktor des Museums Wiesbaden, und weitere Experten für diese Veranstaltung gewonnen zu haben.

Programm: Begrüßung Georg Schmidt-von Rhein, Vorsitzender der Casino-Gesellschaft.
Podiumsgespräch moderiert von Hans-Jürgen Hauzel (WK) mit Staatsminister a.D. Dr. Jörg Jordan (Weltkulturerbe), Dr. Alexander Klar (Direktor Museum Wiesbaden), Dipl. Ing. Arch. Heinz Wionski (Landesamt f. Denkmalpflege) und Prof. Emil Hädler (Denkmalschutz und Bauen im Bestand, HS Mainz), Dr. Gerhard Obermayr (Kosten&Finanzierung), Oberbürgermeister a.D. Achim Exner (Forderungen an die Politik),

© massow-picture
© massow-picture

Zeit u. Ort:
Montag, 15. Februar 2016 19:30 h
Räume der Casino-Gesellschaft
Friedrichstraße 22
65185 Wiesbaden

 

Informationen:
Prof. Franz Kluge (Sprecher der Initiative)
Cheruskerweg 31
65187 Wiesbaden

mail: info@altesgericht.de
mobil: 0171 380 7233
internet: www.altesgericht.de
zur Abstimmung: www.petition.altesgericht.de
Zum Blättern http://issuu.com/hausderstadtkultur
Broschüre zum Download: http://www.altesgericht.de/pdf/AltesGericht_Information.pdf