Wissenschaftsminister Rhein besucht Frankfurter Städelschule – Institution von Weltruf wird ab 2019 Hochschule des Landes Hessen

v.r.n.li.: Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein, Professorin Judith Hopf, Prorektorin, Freie Bildende Kunst, Professor Philippe Pirotte, Rektor der Städelschule (Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung),Leiter der Druckwerkstatt Christian Zickler u. ganz links: Professorin Caroline Fuchs Kanzlerin. Christian Zickler erklärt dem Wissenschaftsminister die Funktion des Steindrucks. Foto: Diether v. Goddenthow
v.r.n.li.: Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein, Professorin Judith Hopf, Prorektorin, Freie Bildende Kunst, Professor Philippe Pirotte, Rektor der Städelschule (Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung),Leiter der Druckwerkstatt Christian Zickler u. ganz links: Professorin Caroline Fuchs Kanzlerin. Christian Zickler erklärt dem Wissenschaftsminister die Funktion des Steindrucks. Foto: Diether v. Goddenthow

Frankfurt. Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein hat heute die Frankfurter Städelschule besucht. Dort traf er unter anderem Studierende sowie Lehrende und überzeugte sich von der Vielfalt und Qualität aktueller künstlerischer Arbeiten und Projekte. Die Städelschule geht derzeit in die Verantwortung des Landes Hessen über; ab 2019 wird sie das jüngste Mitglied im Kreis der hessischen Hochschulen sein.

Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein im Gespräch mit Rektor Professor Philippe Pirotte in der Bibliothek, die unter anderem über ein wertvolles Reden-Archiv verfügt. Foto: Diether v. Goddenthow
Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein im Gespräch mit Rektor Professor Philippe Pirotte in der Bibliothek, die unter anderem über ein wertvolles Reden-Archiv verfügt. Foto: Diether v. Goddenthow

Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein: „Der Rundgang durch die Ateliers und Werkstätten der Städelschule sowie die Gespräche mit Studierenden und Lehrenden waren beeindruckend. Das Flair ist international, die geringe Anzahl von etwa 100 Studierenden der Bildenden Kunst und etwa 60 Studierenden der Architektur ermöglicht eine sehr direkte und intensive Auseinandersetzung mit den Professorinnen und Professoren. Der Besuch zeigt mir einmal mehr, dass es die richtige Entscheidung war, als Land Verantwortung für diese Institution von Weltruf zu übernehmen.“

Die Aufnahme der Städelschule in den Kreis der hessischen Hochschulen soll zum 1. Januar 2019 erfolgen. Bis dahin übernimmt die Landesregierung jährlich immer größere Anteile der Finanzierung und entlastet so den Etat der Stadt Frankfurt zur Hälfte, die die Städelschule bisher ausschließlich finanziert hat. Die andere Hälfte der Landesmittel kommt direkt der Städelschule zugute. So investiert die Landesregierung im Jahr 2016 eine Million Euro, dieses Jahr zwei Millionen Euro und im Jahr 2018 drei Millionen Euro in die Lehre. Ab 2019 liegt die Verantwortung für die Städelschule vollständig beim Land Hessen.

Mal-Atelier: Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein im Gespräch mit der Studentin Sofia Leiby, Foto: Diether v. Goddenthow
Mal-Atelier: Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein im Gespräch mit der Studentin Sofia Leiby, Foto: Diether v. Goddenthow

Bei seinem Rundgang mit dem Rektor der Städelschule Philippe Pirotte und der Kanzlerin Caroline Fuchs informierte sich Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein auch, welche Anschaffungen die Kunsthochschule von der Landesförderung plant oder bereits getätigt hat. So gehören zur Modernisierung zum Beispiel ein 3D-Drucker für die Architekturklasse, der Ausbau von Virtual-Reality-Darstellungen in der Lehre, neues Werkzeug für die Holz- , Druck-, Foto- und Bildhauerwerkstätten, ein Sound-Mischpult oder ein neuer digitaler Filmschnittplatz.

Die Städelschule verfügt über die kleinste Hochschulmensa Deutschlands.  Den Neubau hatte 1992 der Architekt und Städel-Lehrbeauftragte Sir Peter Cook entworfen. Das Besondere an der neuen Mensa ist die gelungene Verbindung der neoklassizistischen Säulen mit einem modernen, leicht gebogenen und zum Öffnen verschiebbaren Glasdach.

Die "neue", 1992  von Sir Peter Cook entworfene Hochschulmensa mit rückfahrbarem Glasdach. Foto: Diether v. Goddenthow
Die „neue“, 1992 von Sir Peter Cook entworfene Hochschulmensa mit rückfahrbarem Glasdach. Foto: Diether v. Goddenthow

Eine Besonderheit bietet die Kochwerkstatt in der Städelschule, die auf Peter Kubelka, Professor  der Klasse für Film und Kochen als Kunstgattung, zurückgeht.  Kochen kann Kunst sein und fördert – gemeinschaftlich ausgeübt – den  Austausch untereinander, hilft einander leichter kennenzulernen und Lerninhalte zu vertiefen. Gekocht wird nur mit natürlichen Lebensmitteln (Städel-Kochwerkstatt).

Die Städelschule geht auf eine Stiftung von Johann Friedrich Städel aus dem Jahre 1817 zurück. Der Frankfurter Bankier schuf die Voraussetzungen zur Gründung des Städelschen Kunstinstituts. Mit einer Ausbildungsstätte für durch Talent ausgewiesene junge Künstler verband er eine der Öffentlichkeit zugängliche Kunstsammlung. Im Laufe der Zeit haben sich aus diesem Institut zwei Bereiche entwickelt: Das Städel Museum und die Städelschule. International erfolgreiche Künstler wie Max Beckmann oder Jörg Immendorf lehrten hier und auch die Liste der aktiv Lehrenden liest sich wie ein „Who is Who“ der internationalen Kunstszene.

Portikus-Impression der Städelschule. Foto: Diether v. Goddenthow
Portikus-Impression der Städelschule. Foto: Diether v. Goddenthow

„Für die Landesregierung ist die Übernahme der Städelschule eine willkommene Ergänzung des Lehrangebots in der ,Freien Kunst‘. Für die einzige Kunstakademie im Rhein-Main-Gebiet bedeutet die Übernahme – neben der Teilhabe an der Finanzierung durch den Hochschulpakt und den damit verbundenen Aufwüchsen – eine erhebliche Verbesserung der Kooperationsmöglichkeiten mit den anderen Hochschulen des Landes sowie eine Professionalisierung der Trägerschaft. Ich freue mich, der Städelschule möglichst viele Entwicklungsperspektiven bieten zu können und gleichzeitig ihren hervorragenden internationalen Ruf weiter auszubauen“, so Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein abschließend.

Außenimpression: Der Städelgarten verbindet die Städelschule (links) mit dem Städelmuseum. Foto: Diether v. Goddenthow
Außenimpression: Der Städelgarten verbindet die Städelschule (links) mit dem Städelmuseum (rechts). Foto: Diether v. Goddenthow

Weitere Informationen über die Städelschule!

FILMZ – FESTIVAL DES DEUTSCHEN KINOS eröffnete gesterm bei vollem Haus

Filmz-mainz2017.logoDie Eröffnung des FILMZ – Festival des deutschen Kinos 2017 gestern Abend im Frankfurter Hof war ein Erfolg. Vor vollem Haus lief „Der Mann aus dem Eis“ von Felix Randau, der das Publikum durch seine Bildgewalt und seine spannende Handlung beeindruckte.

Das FILMZ-Leitungsteam, bestehend aus Inga Degenhard, Irene Brischkowski, Florian Reichinger und Stella Dresselhaus, warf in der Begrüßung, gemeinsam mit den Ehrengästen Kulturdezernentin Marianne Grosse und Staatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro, einen Blick auf die bevorstehende Festivalwoche.

Den Überraschungsfilm für den Kinderfilmtag im CineStar verkündete Inga Degenhard: Um 17:30 Uhr läuft dort am Festivalsamstag die ZDF Produktion „Die Schneekönigin“. Der Märchenklassiker, nach der Vorlage von Hans Christian Andersen, entführt passend zum Beginn der Adventszeit in zauberhafte Eiswelten.
In der Kindervorstellung um 15 Uhr werden zwei Kurzfilme und der Mittellange Film „Königin von Niendorf“ gezeigt, die eine Brücke zwischen der aktuellen Festivallandschaft und dem jungen Publikum schlagen. Die Filme werden für Besucherinnen und Besucher ab einem Alter von 8 Jahren empfohlen.

Einen Höhepunkt für das erwachsene Publikum bietet am Sonntagabend der Abschluss des Festivals. Im Anschluss an die Preisverleihung im Capitol läuft dort Werner Herzogs „Nosferatu –Phantom der Nacht“ mit Klaus Kinski in der Retrospektive. Als Ehrengast wird Jörg Schmidt-Reitwein erwartet, der als Kameramann über viele Jahre mit Herzog zusammenarbeitete, unter anderem an „Nosferatu“. Der Beginn der Veranstaltung ist, anders als bisher angekündigt, um 19:45 Uhr.

Informationen zum weiteren Programm von FILMZ finden Sie unter:
http://www.filmz-mainz.de/

Gemeinsam Zukunft gestalten: Frankfurter Industrieabend: Dialog über Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts

Moderierter Industriedialog (v.li.): Moderator Dr. Klaus Winkler, Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr. Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main.Foto: Diether v. Goddenthow
Moderierter Industriedialog (v.li.): Moderator Dr. Klaus Winkler, Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr. Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main.Foto: Diether v. Goddenthow

(kus) Oberbürgermeister Peter Feldmann und IHK-Vizepräsident Stefan Messer haben am Dienstag, 28. November, 200 Gäste zum Frankfurter Industrieabend im Römer begrüßt. Feldmann hob den Stellenwert der Industrie für die Stadt hervor: „Die Industrie und das Handwerk stehen in Frankfurt und der Region für Innovation, Beschäftigung, Finanzkraft und das Wachstum der Stadt. Frankfurt ist sich bewusst, dass die Industrie nicht nur eine große Bedeutung für die Gesamtwirtschaft besitzt, sondern vor allem auch für die gesellschaftliche Stabilität und für eine integrierte Stadtentwicklung von Frankfurt. Mit dem Frankfurter Industrieabend möchten wir der Industrie unsere große Wertschätzung zeigen.“

Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main. Foto: Diether v. Goddenthow
Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main. Foto: Diether v. Goddenthow

IHK-Vizepräsident Stefan Messer ergänzte: „Frankfurt und die Region bieten der Industrie mit ihrer hohen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Dynamik vielseitige Perspektiven. Der heutige Industriedialog lädt ein, gemeinsam zu diskutieren, wie Industrie, Politik und Gesellschaft diese Chancen für einen nachhaltigen und erfolgreichen Industriestandort Frankfurt am Main noch stärker nutzen können. Unternehmen benötigen in der verdichteten Metropolregion FrankfurtRheinMain vor allem eins, um wachsen und gedeihen zu können: nämlich Flächen! Egal ob bei Neuansiedlungen oder Erweiterungen, Gewerbeflächen sind in Frankfurt knapp und oft nicht für den Markt zugänglich. Die Umnutzung von insbesondere zentrumsnahen Gewerbegebieten ohne eine entsprechende Bereitstellung geeigneter Alternativflächen muss deswegen unterbleiben und bedarf eines gesamtstädtischen Konzepts. Wir blicken daher gespannt auf die Fertigstellung des integrierten Stadtentwicklungskonzepts und hoffen, dass hier die Leitplanken für ein gleichberechtigtes Wachstum gesetzt werden.“

Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow
Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow

In seiner Festrede „Gemeinsam Zukunft gestalten. Frankfurt und die Region aus Sicht eines Industrieunternehmens“ forderte Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hanauer Heraeus Holding, die regionalen Stärken gemeinsam zu entwickeln. „Der Ballungsraum Frankfurt ist auf Wachstumskurs. Die europäische Konkurrenz bei Standortentscheidungen ist jedoch groß. Es ist daher von zentraler Bedeutung, dass die Stadt Frankfurt, die Umlandgemeinden sowie die angrenzenden Regionen stärker an der gemeinsamen Entwicklung des Wirtschaftsraums arbeiten. Hohe Lebensqualität und digitale Infrastruktur werden immer wichtiger, wenn es um die Rekrutierung von Topp-Talenten, Start-ups oder die Neuansiedlung von nationalen und internationalen Unternehmen geht“, sagte Rinnert.

Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main. Foto: Diether v. Goddenthow
Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main. Foto: Diether v. Goddenthow

Wirtschaftsdezernent Markus Frank betonte die weitreichende wirtschaftspolitische Bedeutung des Masterplans Industrie. „Für eine gelungene Entwicklung der Industrie in einem flächenmäßig begrenztem Stadtgebiet wie wir es in Frankfurt am Main haben, ist es besonders wichtig, optimale Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und damit des Wirtschaftsstandorts langfristig zu sichern. Themen wie Digitalisierung, Infrastrukturausbau, Fachkräftesicherung oder Flächenmanagement gewinnen dabei eine hohe Priorität. Dass wir diese Herausforderungen der Zukunft mit gemeinsamer Stärke angehen, das ist der Erfolg des Masterplans Industrie.“

Frankfurter Industrieabend - Kaisersaal im Römer. In der ersten Reihe unter anderem (v.r.n.li.:) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main, Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main. Foto: Diether v. Goddenthow
Frankfurter Industrieabend – Kaisersaal im Römer. In der ersten Reihe unter anderem (v.r.n.li.:) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Stefan Messer, Vizepräsident IHK Frankfurt a. Main, Festredner Jan Rinnert, Vorsitzender der Geschäftsführung Heraeus Holding GmbH, Stadtrat Markus Frank, Dezernent für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und. Feuerwehr der Stadt Frankfurt am Main. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Frankfurter Industrieabend stellt die zentrale Veranstaltung in der Kommune dar, um dem Wirtschaftszweig angesichts seiner Bedeutung Wertschätzung zu demonstrieren. Jedes Jahr laden die Stadt und die IHK gemeinsam hochrangige Vertreter aus der Wirtschaft, Industrie und Politik ein. Der Frankfurter Industrieabend findet abwechselnd im Römer und in der IHK statt.

Kulturpreis 2017 wird am 12.Dezember an „Meeting of Styles“ im Wiesbadener Rathaus verliehen

Das „Meeting of Styles“, das jährlich stattfindende internationale Treffen von Graffiti-Künstlerinnen und Künstlern am Brückenkopf in Kastel, wird mit dem Kulturpreis 2017 der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet.
Dies wurde im Juli 2017 einvernehmlich von den anwesenden Mitgliedern der Jury, unter dem Vorsitz von Kulturdezernent Axel Imholz, beschlossen. Neben dem Kulturdezernenten wirkten Claudia Spruch (CDU), Hendrik Schmehl (SPD), Dorothea Angor (Bündnis 90/Die Grünen), Gabriele Enders (FDP), Ingo von Seemen (Linke Liste & Piraten) sowie der stellvertretende Leiter des Kulturamts, Jörg-Uwe Funk, bei dieser Entscheidung mit. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert.

Das von Manuel Gerullis und seiner Crew initiierte und organisierte Wiesbadener Graffiti-Meeting genießt weltweit Beachtung und zieht jährlich sowohl internationale Künstlerinnen und Künstler als auch zahlreiche Gäste an. 1997 als „Wallstreet-Meeting“ am alten Schlachthof gegründet, ist das Festival seit 2003 am Brückenkopf in Kastel beheimatet, wo es als „identitätsstiftend“ und den Stadtteil bereichernd wahrgenommen wird.

Aus dem Wiesbadener „Mutter“-Meeting ist das Netzwerk „Internationale Meeting of Styles“ entstanden, das inzwischen über 250 Veranstaltungen von Nord-, und Südamerika, Europa, über Russland bis Asien realisiert und über 500.000 Besucher weltweit erreicht hat. Zum 20-jährigen Jubiläum in diesem Jahr hatte sich wieder die Graffiti-Kunstszene in der hessischen Landeshauptstadt eingefunden und die großen Flächen rund um den Brückenkopf mit ihrer Kunst verziert.

„Bei diesem Festival entstehen seit vielen Jahren aufs Neue beeindruckende Werke, die unsere Kunstszene bereichern und zu neuen visuellen Erlebnissen einladen“, begründet Stadtrat Axel Imholz die Entscheidung der Jury und fügt hinzu: „Es steht Wiesbaden gut, der längst als Kunstform anerkannten Graffitikunst den ihr gebührenden Platz einzuräumen und sich mit dem Meeting of Styles von seiner modernen und aufgeschlossenen Seite zu präsentieren.“

Am 12. Dezember 2017 werden die Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, Oberbürgermeister Sven Gerich und Kulturdezernent Axel Imholz gemeinsam den Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2017 an „Meeting of Styles“ im Festsaal des Wiesbadener Rathauses verleihen.

SWR-Live: Weihnachten im Foyer mit Michaela May & dem Trio Amanti della Musica

Schauspielerin Michaela May. Foto: SWR
Schauspielerin Michaela May. Foto: SWR

„Oh, du Fröhliche…“ Weihnachten im SWR-Foyer am Dienstag, 5. Dezember 2017, um 19.00 Uhr mit Michaela May & dem Trio Amanti della Musica.

Die Schauspielerin Michaela May beschließt in diesem Jahr die SWRlive-Saison.
Mit heiter-besinnlichen Geschichten und Texten von Erich Kästner, Gerhard Polt und Heinrich Böll, von Loriot, Ringelnatz und vielen anderen beleuchtet sie das Fest der Feste auf ganz unterschiedliche Weise.
Das renommierte Trio Amanti della Musica mit Willy Freivogel (Flöte), Rainer Schumacher (Klarinette) und Siegfried Schwab (Gitarre) sorgt für den passenden musikalischen Rahmen.

SWRlive! im Foyer des SWR Funkhauses Mainz, Am Fort Gonsenheim 139, 55122 Mainz.
Einlass: 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn; Eintritt frei;
Infotelefon: 06131/929-32244; swrlive@swr.de; www.swr.de/swrlive

„Amboss oder HAMMER sein“ – 19. Hochschulkalender „Der Hammer – 2018“ in der SV-AtriumGalerie der Sparkassenversicherung Wiesbaden zu besichtigen

Die einzelnen Buchstaben wurden aus unzähligen, verschiedenen Hämmern der Sammlung von Professor Rüdiger Pichler zusammengefügt. abfotografiert und hochwertig abgedruckt. Die Begleitausstellung "Hammerkalender 2018" ist noch bis zum 1. Dezember 2017 in der SV-AtriumGalerie der Sparkassen-Versicherung in Wiesbaden, Bahnhofstrasse, zu sehen. Foto: Diether v. Goddenthow
Die einzelnen Buchstaben wurden aus unzähligen, verschiedenen Hämmern der Sammlung von Professor Rüdiger Pichler zusammengefügt. abfotografiert und hochwertig abgedruckt. Die Begleitausstellung „Hammerkalender 2018″ ist noch bis zum 1. Dezember 2017 in der SV-AtriumGalerie der Sparkassen-Versicherung in Wiesbaden, Bahnhofstrasse, zu sehen. Foto: Diether v. Goddenthow

Dass ein Hammer mehr als bloßes Schlag- und Klopfwerkzeug sein kann, nämlich auch Symbol für menschliche Schöpfungskraft und Forscherdrang ist, zeigt auf äußerst kreative Weise der 19. Hochschulkalender „Der Hammer 2018“, der jetzt in der SV-AtriumGalerie der Sparkassen-Versicherung Wiesbaden, Bahnhofstraße 69, mit einer Begleitausstellung  präsentiert wurde. Die Ausstellung kann noch bis Freitag, 1. Dezember 2017, besichtigt werden.

Der Urhammer aus der Sammlung Prof. Rüdiger Pichler. Foto: Diether v. Goddenthow
Der Urhammer aus der Sammlung Prof. Rüdiger Pichler. Foto: Diether v. Goddenthow

Geschaffen wurde dieses einzigartige hammerstarke Kalenderwerk von ehemaligen Studierenden und einem Inhouse-Team der Hochschule Rhein-Main unter Leitung der Professoren Gregor Krisztian und Rüdiger Pichler und des Fotografenmeisters Stanislaw Chomicki. Zurück geht die Idee, den Hammer als Gestaltungselement aufzugreifen, auf Rüdiger Pichler und seine mehrere hundert Exponate umfassende Hammer-Sammlung.

 

Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstands SV Sparkassenversicherung, zeigte den rund 150 Gästen "wo der Hammer hängt". Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstands SV Sparkassenversicherung, zeigte den rund 150 Gästen „wo der Hammer hängt“. Foto: Diether v. Goddenthow

Zur Ausstellungseröffnung am 24. November führte Dr. Stefan Korbach, Mitglied des Vorstands SV Sparkassenversicherung, die gut 150 begeisterten Gäste ein wenig in die„verschiedensten Hammerarten und Verwendungsbereiche ein, die uns die Vielseitigkeit dieses Werkzeuges vor Augen führen“. Zum einen, so Dr. Korbach, gäbe es die bekannteren Hämmer für die Gewerke wie Steinhammer, Schlosserhammer, Fliesenlegerhammer, Spalthammer, Maurerhammer, Schieferhammer oder Schreinerhammer, zum anderen, so das SV-Vorstandsmitglied weiter, „die Unbekannteren aus der Medizin-Technik wie den Reflexhammer oder Ferrozellhammer“. Es gäbe aber auch „Uhrmacherhämmer, Nummerier- oder Buchstabenschlägel und Hämmer, die eine symbolisch-zeremonielle Verwendung haben wie der Richterhammer, der Auktionshammer, der Grundsteinhammer oder der Logenhammer. Es gibt sogar zum Öffnen von Orangenkisten einen speziellen sogenannten  Apfelsinenkistenhammer“, so Dr. Korbach.

Braucht niemand, aber witzig und äußerst kreativ: Der Geschwisterhammer! Er ist einer der 30 abgebildeten Hämmer des April-Kalenderblatts. Foto: Diether v. Goddenthow
Braucht niemand, aber witzig und äußerst kreativ: Der Geschwisterhammer! Er ist einer der 30 abgebildeten Hämmer des April-Kalenderblatts. Foto: Diether v. Goddenthow

Abgebildet im Kalender seien auch „Fantasiehämmer, die aus Gummibären, Stoff, Reiszwecken oder Draht bestehen und während einer Semesterarbeit entstanden sind“, und „trotz seiner etwas groben Anmutung“ könne man „in der deutschen Sprache sehr sensibel mit dem Hammer operieren. Es mache durchaus einen Unterschied, ob man selbst wisse, „wo der Hammer hängt“ oder, ob dies uns jemand zeigen wolle. Selbst der Unterschied zwischen Haben und Sein würde deutlich, wenn wir den Hammer mit „Du hast einen Hammer“ und „Du bist der Hammer“ sprachlich in die Hand nähmen, so Dr. Korbach, was bereits Goethe, „an den man auch bei diesem Thema nicht vorbei käme“, in seinen Lebens-Maximen bekanntermaßen niederschrieb:
(…)
Du musst steigen oder sinken,
Du musst herrschen und gewinnen,
Oder dienen und verlieren,
Leiden oder triumphieren,
Amboss oder HAMMER sein!“

Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der Hochschule RheinMain, fand das zunächst "für eine bekloppte Idee". Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der Hochschule RheinMain, fand das zunächst „für eine bekloppte Idee“. Foto: Diether v. Goddenthow

Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der Hochschule RheinMain, betonte, dass der Hochschul-Kalender mit dem inszenierten Thema Hammer als Symbol für menschliche Schöpfungskraft und Forscherdrang auch Botschafter für angewandte Forschung und kreativen Genius sei – ein Thema, das auf spannende Weise das Selbstverständnis einer Hochschule vertrete, die wissenschaftliche Lehre mit hohem praktischen Anteil vermittelte. Das archaische Werkzeug Hammer böte, so Reymann, Freiraum für fantasievolles Spiel und eröffne Perspektiven jenseits der reinen Funktion.

Ideen- und Hammer-Geber Professor Rüdiger Pichler demonstriert hier unter anderem den Gebrauch des Geschwisterhammers und gibt erste Informationen zum "Analogen Bloggen" mit Hammer und Nägel in den Holzblock.  Foto: Diether v. Goddenthow
Ideen- und Hammer-Geber Professor Rüdiger Pichler demonstriert hier unter anderem den Gebrauch des Geschwisterhammers und gibt erste Informationen zum „Analogen Bloggen“ mit Hammer und Nägel in den Holzblock. Foto: Diether v. Goddenthow

Als man sich in der Hochschule Rhein-Main Gedanken über ein Thema für den neuen Hochschulkalender gemacht habe, kam ihm die Idee mit dem „Hammer“, erläutert Professor Pichler vom Studiengang Kommunikationsdesign. Seit 20 Jahre sammelt Prof. Pichler Hammer, mittlerweile über 500 Exponate. Seine Idee sei aufgegriffen worden. Man habe zum Entwurf einzelner Motive, der einzelnen Kalenderblätter, diesmal ehemalige Studierende sowie ein Inhouse-Team eingeladen. Herausgekommen sei im Ergebnis ein überraschender Wechsel in der Bildsprache, so dass jeder Monat zum Aha-Erlebnis wurde. Der Hammer-Kalender ist ein Ganzjahres-Botschafter der Hochschule Rhein-Main und ein Kreativprodukt des Studiengangs Kommunikationsdesign.

Professor Gregor Krisztian beim Run durch die Kalenderblätter, hier vor dem Dezember-Kalenderblatt "Lost in Space", Fern ab von vorweihnachtlicher irdischer Vertrautheit, entgleitet dir dein reiselustiger Hammer ..." Foto: Diether v. Goddenthow
Professor Gregor Krisztian beim Run durch die Kalenderblätter, hier vor dem Dezember-Kalenderblatt „Lost in Space“, Fern ab von vorweihnachtlicher irdischer Vertrautheit, entgleitet dir dein reiselustiger Hammer …“ Foto: Diether v. Goddenthow

Einmal im Schnelldurchgang erläuterte Professor Gregor Krisztian die einzelnen Kalenderblätter: Der Urhammer, ein steinzeitlicher Hammer aus der Pichler-Sammlung, wurde auf dem Januarblatt abgedruckt. Dabei erfahren wir, dass das altgermanische Wort Hammer, ursprünglich „Stein“, dann „Werkzeug aus Stein“ beziehungsweise  „Steinhammer“ bedeutete. Im Februar-Kalenderblatt  wird „Die Holz-Hammer-Methode“ mit einem „schlagkräftigen Gesellen“ thematisiert, der beispielsweise „in der Forstwirtschaft zum Markieren von Baumstämmen eingesetzt“ wird. Wir erfahren hier, so Prof. Krisztian, „dass seine formalästhetische Anmut als konstruktivistisch-angewandte Hammer-Skulptur und wahre Hand-Werk-Zeug-Kunst  nicht nur Hammer-Freunde-Herzen höher schlagen lässt.  Besonders spannend ist das vierte Monatsblatt des Hammerkalenders 2018 mit dreißig aufgedruckten fantasievollen Hammer-Postkarten, die die Kunst- und Handerwerker-Welt so noch nicht gesehen hat. Diese abgebildeten Nonsens-Hämmer kann man auch als Postkarten erhalten. Sie laden dazu ein, mindestens ebenso verrückte Botschaften an humorvolle Menschen zu schicken. Aber auch alle weiteren Kalenderblätter, die Prof. Krisztian vorstellte und jeder in der SV-AtriumGalerie besichtigen kann, sind so einzigartig, ein Ausstellungsbesuch oder der Kauf dieses Kalenders lohnt.

Riesen Gaudi beim Gewinnspiel, seinen mit ausgefülltem Namensschildchen versehenen Nagel per Zapfhammer in den Holzblock zu treiben. Foto: Diether v. Goddenthow
Riesen Gaudi beim Gewinnspiel, seinen mit ausgefülltem Namensschildchen versehenen Nagel per Zapfhammer in den Holzblock zu treiben. Foto: Diether v. Goddenthow

Als Vernissagen-Gag, ein Kalender-Exemplar zu verlosen, wurden die Gäste zum „analogen Bloggen“ eingeladen: Sie konnten mit Papierfähnchen für ihren Namenseintrag versehene lange Stahlnägel in einen großen Holzblock hämmern. Von diesem „Blocken“ wurde reger Gebrauch gemacht. Glücksfee spielte Emeritus Professor Volker Liesfeld: In Blinder-Kuh-Manier zog er mit verbundenen Augen den entsprechenden Gewinner-Nagel aus dem Block heraus.

Professor Professor Volker Liesfeld zieht mit verbundenen Augen den Gewinner.Foto: Diether v. Goddenthow
Professor Professor Volker Liesfeld zieht mit verbundenen Augen den Gewinner.Foto: Diether v. Goddenthow

Seit 20 Jahren erscheinen jährlich die Kalender der Hochschule RheinMain in Wiesbaden, zum zweiten Mal wurde der Kalender in der SV Atrium Galerie der Sparkassen-Versicherung präsentiert. Zurück geht die Idee auf Professor Volker Liesfeld, der viele Jahre in der Hochschule Rhein-Main lehrte und an diesem Abend mit einer verknoteten und vergoldeten überdimensionierten Stahlnadel dafür geehrt wurde. 1991 hatte Professor Liesfeld den Anstoß zur Schaffung eines jährlichen erscheinenden Hochschulkalenders gegeben, der, so Professor Pichler, „weltweit mehr Preise als der Pirelli-Kalender“ erhalten habe.

Das Kalender- und Ausstellungs-Team. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Kalender- und Ausstellungs-Team. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Hochschulkalender vom letzten Jahr zum Thema Synästhesie wurde gleich zwei Mal ausgezeichnet, einmal beim weltgrößten Kalenderwettbewerb in Stuttgart, dem »gregor international calendar award 2017« mit einem Award of Excellence. In den USA holte er beim »World Calendar Award 2017« einen Silber-Award. Auch der Hammerkalender dürfte gute Chancen haben, auch ausgezeichnet zu werden.

Der Hammerkalender kann bestellt werden unter: kalender@hs-rm.de

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

„Die Herberge“ gewinnt Kurzfilmwettbewerb zum Ende des Wiesbadener exground filmfest 30 – Gewinner und Festivalbilanz

Preisträger und Team des 30. exground filmfestes Wiesbaden  Foto: Diether v Goddenthow
Preisträger und Team des 30. exground filmfestes Wiesbaden Foto: Diether v Goddenthow

DIE HERBERGE gewinnt im Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb // Deutsch-georgische Koproduktion THREE STEPS ist bester Internationaler Kurzfilm // Jugendjury und Publikum küren FILTHY [ŠPÍNA] aus Tschechien/Slowakei // 2. Gefangenenjury-Preis DAS BRETT für FREMDE TOCHTER

Mit der feierlichen Preisverleihung und anschließendem Festivalausklang in der ausverkauften Caligari FilmBühne feierte das 30. exground filmfest am gestrigen Abend nach zehn Tagen einen erfolgreichen Festivalabschluss. Im Anschluss an den Deutschen Kurzfilm-Wettbewerb wurden in sieben Wettbewerben Geld- und Sachpreise im Wert von rund 20.000 EUR vergeben. Über 100 internationale und nationale Gäste aus der Filmbranche und zahlreiche Besucher zeugen erneut von der großen Beliebtheit des Festivals über die Grenzen Wiesbadens hinaus.

Deutscher Kurzfilm-Wettbewerb

Ysabel Fantou (Regisseurin) erhielt von Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, die Urkunde für den Gewinnerfilm "Die Herberge". Foto: Diether v Goddenthow
Ysabel Fantou (Regisseurin) erhielt von Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, die Urkunde für den Gewinnerfilm „Die Herberge“. Foto: Diether v Goddenthow

Nach der Vorführung des Deutschen Kurzfilm-Wettbewerbs entschied das Publikum über seine Favoriten und kürte DIE HERBERGE von Ysabel Fantou zum Gewinnerfilm.  Es ist eine Geschichte, die nur das wahre Leben schreiben kann und sich fast so zugetragen hat: Ein Rentner-Ehepaar auf Wanderurlaub, hungrig und müde, kehrt in eine Waldgaststätte ein, ohne zu bemerken, dass diese kein Gasthaus mehr ist, sondern eine Flüchtlingsunterkunft. Bewirtet werden sie aber trotzdem, und erst als man ihr Geld nicht will, da sie „Gäste“ seien, klärt sich alles auf. Eine köstlich skurrile Geschichte mit Witz, die voller Überraschungen und Wendungen steckt und Vorurteile verschiedener Kulturkreise amüsant spiegelt.  Der mit 3.000 EUR dotierte erste Preis wurde in diesem Jahr erneut von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftet (SWR-Interview).

Sophie Linnenbaum. Pix wurde auch mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet. Foto: Diether v Goddenthow
Sophie Linnenbaum. Pix wurde auch mit dem Deutschen Kurzfilmpreis ausgezeichnet. Foto: Diether v Goddenthow

Den zweiten Platz belegte PIX von Sophie Linnenbaum, die sich über ein Preisgeld von 2.000 EUR freuen kann, gestiftet von der Wiesbadener Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft. Der Kurzfilm stellt in einer schier unendlich wirkenden Requisiten-Schlacht  die typischen, einander gleichenden Familienfotos ähnlicher Großereignisse und Wendepunkte von der Wiege bis zur Bahre da. Er zeigt die  Austauschbarkeit der „individuell“ geglaubten Leben, wie Bestecke, die in jedem Haushalt in ähnlicher Reihenfolge aufbewahrt werden:  „Wenn wir alle unsere Bilder nehmen würden, und aufeinander kippen würden, würden wir so zu ziemlich alle die gleichen Leben daraus ziehen können“, erklärt Sophie Linnenbaum die Intention zu ihrem Kurz-Film, der jüngst auch mit dem Deutschen Kurzfilmpreis prämiert wurde. Weitere Infos zu Pix und SWR-Interview.

 

PIX-Darstellerin Laura Louisa Garde bedankt sich für den Preis. Foto: Diether v Goddenthow
PIX-Darstellerin Laura Louisa Garde bedankt sich für den Preis. Foto: Diether v Goddenthow

Tim Garde wurde für SISSI OHNE FRANZ mit dem dritten Preis (1.000 EUR, gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden) ausgezeichnet. „Als Kind, wenn das Leben mal nicht fair zu mir war, habe ich mir einfach vorgestellt, dass ich trotzdem glücklich bin. Und dann war ich’s auch“, erinnert sich Sissi. Mittlerweile ist sie fast fertig mit dem Psychologiestudium und definiert ihr Glück durch ihre Beziehung mit Franz. Aber was tun, wenn diese plötzlich weg ist? Sissi sucht, Sissi analysiert, Sissi kämpft, Sissi gibt nicht auf. (Sissi ohne Franz)

Ein Sachpreis ging an Kristina Kean Shtubert für ELISA: Für ihren nächsten Film kann die Regisseurin Filmequipment im Wert von 2.000 EUR von Pille Filmgeräteverleih nutzen. Den zweiten Sachpreis erhielt Ysabel Fantou für DIE HERBERGE, die sich damit über die zweite Auszeichnung des Abends freuen konnte: ein „Grading Special“ der Magenta TV Fernsehproduktionsgesellschaft im Wert von 1.500 EUR.

Internationaler Kurzfilm-Wettbewerb

Im Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb kürte die internationale Jury den deutsch-georgischen Beitrag THREE STEPS von Ioseb „Soso“ Bliadze zum Gewinner und überreichte das Preisgeld von 2.000 EUR, gestiftet vom exground-Freundeskreis. Die Jury-Mitglieder Katrin Küchler (Medienwissenschaftlerin aus Dresden), Claudia Tronnier (Redaktionsleiterin „Das kleine Fernsehspiel“ im ZDF aus Mainz) und Ahmet Boyacioglu (Festivalmacher, Regisseur und Produzent aus Ankara) begründeten ihre Entscheidung mit den Worten:

„Der Hauptpreis der internationalen Jury geht an einen Film, der seinen Fokus auf die angespannte Beziehung eines 13-jährigen Mädchens und dessen Vater setzt. Die Jury war von der Realitätsnähe der Bilder und den großartigen schauspielerischen Leistungen begeistert. Insbesondere das finale Bild (Szene der Berührung) wird uns erhalten bleiben. Wir bedanken uns bei dem Regisseur für seinen nüchternen Umgang mit einer hoffnungslosen Situation.“

Jeweils eine lobende Erwähnung erhielten ASPHALT [ASFALT] von Süleyman Demirel aus der Türkei und IN A NUTSHELL von Fabio Friedli aus der Schweiz.

 

DAS BRETT – 2. Gefangenenjury-Preis

Zum zweiten Mal wurde der Preis DAS BRETT in der Reihe „Made in Germany“ von einer Gefangenenjury aus Insassen der JVA Wiesbaden verliehen. Aus den sechs Beiträgen wählten die sieben Juroren den deutschen Beitrag FREMDE TOCHTER von Stephan Lacant:

„FREMDE TOCHTER verdient DAS BRETT 2017 durch eine Geschichte, in die man sofort hineingezogen wird, und durch eine ungezügelte Heldin, die sich nicht unterkriegen lässt. Der Film ist mutig, weil er die ganzen Vorurteile auseinandernimmt und immer unberechenbar bleibt. Ständig glaubt man zu wissen, was als Nächstes kommt und wie die Figuren reagieren, aber dann passieren die Dinge ganz anders als erwartet. Das Gesamtpaket mit der unruhigen Kamera, den glaubwürdigen Schauspielern und der mit Abstand besten Musik hat von allen Filmen am meisten überzeugt.“

Dotiert ist der Preis mit 1.500 EUR, gestiftet von „Die WERFT – Kulturbühne in der JVA Wiesbaden“.

exground youth days

youth-day-exgroundInternationaler Jugendfilm-Wettbewerb
Die tschechisch-slowakische Koproduktion FILTHY [ŠPÍNA] von Tereza Nvotová überzeugte die Mitglieder der Jugendjury im Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb:

„Der tschechisch-slowakische Film FILTHY von Tereza Nvotová beschreibt eindrucksvoll und realistisch die Auswirkungen einer Vergewaltigung auf das Leben und die Psyche der 17-jährigen Lena.
Wir haben diesen Film ausgewählt, weil er uns nicht nur von Anfang an durch die herausragenden schauspielerischen Leistungen gefesselt, sondern uns auch einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt und in das Leben des Opfers nach dem Gewaltverbrechen gewährt hat.

Als Zuschauer konnte man jede Handlung und jede Emotion der Hauptfigur nachvollziehen und sie hautnah und schmerzhaft miterleben. Besonders erschreckend fanden wir die zunächst hilflosen Versuche ihres Umfeldes, auf sie zu reagieren und ihr zu helfen.

Trotz des schweren Themas gab es Momente von Leichtigkeit und Hoffnung. Wie Lenas Weg weitergeht und ob der Täter bestraft wird, bleibt offen und der Fantasie der Zuschauer überlassen.“

Jugend-Jury. Foto: Diether v Goddenthow
Jugend-Jury. Foto: Diether v Goddenthow

 

Das Preisgeld von 2.500 EUR stiftete die Landeshauptstadt Wiesbaden.

Die lobende Erwähnung ging an den französischen Beitrag AVA von Léa Mysius. Die Jugendjury wählte außerdem noch den besten Kurzfilm der exground youth days aus: JOY von Abini Gold aus Deutschland.

FILTHY [ŠPÍNA] kam auch bei den Zuschauern gut an und gewann den Publikumspreis im Wert von 1.000 EUR, ebenfalls gestiftet von der Landeshauptstadt Wiesbaden.

Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb setzte sich STILLE WASSER von Nova Volmer und Kim Schröter im Publikumsvoting durch. Der erste Platz ist dotiert mit 500 EUR, gestiftet von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung. Den zweiten Platz belegte UNSERE STADT – SWA HAUTNAH von einer Jugendgruppe aus Bad Schwalbach, die sich über einen Einkaufsgutschein des Apple-Fachhändlers ergo sum im Wert von 150 EUR freuen können.

Wiesbaden Special – Kurzfilm-Wettbewerb

Im Publikumswettbewerb um den besten Wiesbadener Kurzfilm konnte BOOST YOUR REALITY von Charlotte Couvé und Matteo Sidiropoulos überzeugen. Neben dem Preisgeld von 500 EUR, gestiftet vom Medienpartner Wiesbadener Kurier, können die Gewinner außerdem mit dem Sachpreis „Filmsound Special“ an zwei Tagen Technik und Know-how des Wiesbadener Tonstudios klangBezirk im Wert von 2.000 EUR für die finale Tonmischung ihres nächsten Films nutzen.

exground-Gong-Show

Trash ist Kult – das bewiesen in diesem Jahr erneut die Teilnehmer der legendären exground-Gong-Show. Verdienter Gewinner von 50 EUR Preisgeld sowie der Goldenen exground-Gurke: Jan Soldat mit seinem Werk KEIN DEUTSCHMEHRLAND.

Die Liste mit allen Gewinnern kann hier heruntergeladen werden.

Termin für das exground filmfest 31: 16. bis 25. November 2018

Weitere Informationen über alle Festivaltage mit Bild-Archiven etc. auf www.exground.com

Zum 32. Mal: „Vogelpreise“ an herausragende Wirtschaftsjournalisten verliehen – Abschied von Juror Prof. Michael Hüther

Die 32. Verleihung der Friedrich-Vogel-Preise für Wirtschaftsjournalismus 2017 fand am 21. November 2017 in den Räumen der DZ Bank AG, Platz der Republik in Frankfurt am Main statt. Foto: Diether v. Goddenthow
Die 32. Verleihung der Friedrich-Vogel-Preise für Wirtschaftsjournalismus 2017 fand am 21. November 2017 in den Räumen der DZ Bank AG, Platz der Republik in Frankfurt am Main statt. Foto: Diether v. Goddenthow

Essen/Frankfurt am Main – Die Friedrich und Isabel Vogel-Stiftung vergab am 21. November zum 32. Mal ihre Preise für ausgezeichneten Wirtschaftsjournalismus: Vier Auszeichnungen und ein Stipendium gingen an Journalisten und Journalistinnen aus Druckmedien und Fernsehen. Die feierliche Verleihung fand mit freundlicher Unterstützung der R+V Allgemeine Versicherung AG in der Niederlassung der DZ Bank AG in Frankfurt am Main statt.

Die Keynote sprach Hermann-Josef Tenhagen,   Chefredakteur und Geschäftsführer der Finanztip Verbraucherinformation gGmbH. Foto: Diether v. Goddenthow
Die Keynote
sprach Hermann-Josef Tenhagen,
Chefredakteur und Geschäftsführer der Finanztip Verbraucherinformation gGmbH. Foto: Diether v. Goddenthow

Gastredner Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur der Finanztip Verbraucherinformation gGmbH, appellierte an die Preisträger und zahlreichen Gäste der Veranstaltung , Leser und Zuschauer klüger zu machen, damit sie bessere Entscheidungen treffen können: dies sei die einzige und wahre Alternative zu journalistischem Zynismus.

Laudationes waren Michael Boll (Verleger, Solinger Tageblatt, Professor Dr. Michael Hüther (Direktor, Institut der Deutschen Wirtschaft), Dr. Michael Moerchel (Freier Journalist)
Reinhard Schlieker (ZDF) und Thomas Tuma (stv. Chefredakteur, Handelsblatt).

Reinhard Schlieker, Redakteur und Moderator im Börsenstudio des ZDF (r.) verabschiedete Professor Hüther, Direktor des IDW, Foto: Diether v. Goddenthow
Reinhard Schlieker, Redakteur und Moderator im Börsenstudio des ZDF (r.) verabschiedete Professor Hüther, Direktor des IDW, Foto: Diether v. Goddenthow

Abschied nehmen musste die Jury des Vogel-Preises von Professor Michael, Hüther, Direktor des IW Köln, der nach zwölf Jahren das Vergabekomitee der Stiftung – schweren Herzens – auf eigenen Wunsch verließ.

 

 

 

Die mit 3.000 Euro dotierten Vogel-Preise  2017 erhielten:
Nicola Meier
für ihr Dossier „Wer rettet Klara?“in der ZEIT Nr, 39/2016
Gianna Niewel für ihre Seite 3-Reportage „Der nachtblaue Orden“  in der Süddeutschen Zeitung vom 02.12.2016
Markus Koch und Matthias Praxenthaler, (Moderation und Produktion), für ihren Livestream „Auf der Couch by Markus Koch – 3 Shows und 3 wichtige Fragen“ Folge 3, Dienstag, 29.11.2016, 19:30 Uhr, (diverse Onlineplattformen und www.aufdercouch.net)
Ariane Riecker und Dirk Schneider (Autoren) mit Team für ihre dreiteilige MDR-Reportage „Wer bezahlt den Osten“, die am 13. Januar 2018 im ARD wiederholt werden.

Das mit 3.000 Euro dotierte Vogel-Stipendium 2017 ging an die feste freie Mitarbeiterin in der NDR Onlineredaktion Stefanie Nickel   für ihre Rechercheidee „Krieg und Frieden im Klassenzimmer: Nationalismus in Lehrplänen und ethnische Trennung an Schulen in Bosnien und Herzegowina“

Die Arbeiten der Preisträger im Einzelnen

Nicola Meiers  Dossier „Wer rettet Klara?“ erschien in der DIE ZEIT Nummer 39/2016 am Donnerstag, 15.09.2016 : „In dem hervorragend geschriebenen, aufwändig recherchierten und spannend aufgebauten Artikel geht es um die brisante Frage, unter welchen Bedingungen ein Pharmaunternehmen todkranken Patienten auf deren eigenes Risiko ein noch nicht zugelassenes Medikament herausgeben sollte (sog. „compassionate use“). So eindeutig, wie diese Frage auf den ersten Blick zu beantworten scheint, ist es nicht.

Laudator Michael Boll, Verleger des Solinger Tageblatts, überreicht Nicola Meier die Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Michael Boll, Verleger des Solinger Tageblatts, überreicht Nicola Meier die Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow

Die Autorin schafft es, sehr feinfühlig anhand des Beispiels von Klara, die an der seltenen, tödlich verlaufenden Stoffwechsel-Erkrankung NCL2 leidet, die Situation der betroffenen Patienten zu schildern, ohne in das übliche Muster zu verfallen, die vermeintlich skrupellosen Pharmaunternehmen anzuprangern. Im Gegenteil: Auch der Sichtweise der Pharmaunternehmen, die oft gute (und nicht ausschließlich ökonomische) Gründe haben, die Medikamente nicht herauszugeben, wird viel Platz eingeräumt. Schließlich kommt auch die medizinethische Sichtweise und die Rolle von Journalisten und sozialen Medien zu Wort. Ein komplexes Thema im Spannungsfeld von Wirtschaft, Medizin und Ethik – journalistisch herausragend aufbereitet.“ Juror Michael Boll, Verleger des Solinger Tageblatts.

Gianna Niewels Seite 3-Reportage „Der nachtblaue Orden“ erschien am 2.12.2016  in Süddeutsche Zeitung: „Herbst 2016, die Republik bereitet sich längst auf Weihnachten vor. Die Einzigen, die die Stimmung verderben, sind die Piloten der Lufthansa. Tagelang legen sie den Flugverkehr lahm. Ihre Spartengewerkschaft Cockpit fordert eine Tariferhöhung von 22 Prozent, rückwirkend für die letzten fünf Jahre, in denen ihr Gehalt nicht erhöht wurde. Es geht um viel mehr als um das Geld und die Piloten. Es geht um die große Macht kleiner Spartengewerkschaften generell. Es geht um Tarifeinheit, aber auch um die Frage, wie weit sich unsere Gesellschaft noch fragmentiert.

Laudator Thomas Tuma, stellvertretender Chefredakteur Handelsblatt, überreicht Gianna Niewel die Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Thomas Tuma, stellvertretender Chefredakteur Handelsblatt, überreicht Gianna Niewel die Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow

Auch wir beim Handelsblatt haben darüber vielfältig berichtet, aber leider nie so kraftvoll den großen Wurf wagend, wie es Gianna Niewel mit einer einzigen ‚Seite 3‘ in der „Süddeutschen“ gelungen ist. Ich bin wirklich neidisch auf die SZ-Kollegen und ihr neues und noch junges Top-Talent, das schon derart durchkomponierte Stücke abliefert – geschrieben mit ebenso viel Selbstvertrauen und Sicherheit, Weisheit und zugleich Demut. Ich wünsche dem Wirtschaftsjournalismus, dass unsere Preisträgerin gerade da weitermacht: Wirtschaft braucht Beobachterinnen wie sie.“ Juror Thomas Tuma, stellvertretender Chefredakteur Handelsblatt.

Moderator Markus Koch und Produzent Matthias Praxenthaler, erhielten den Vogelpreis für die 3. Folge ihres am 29.11.2016 um 19.30 Uhr gesendeten Online-Livestreams „Auf der Couch by Markus Koch – 3 Shows und 3 wichtige Fragen“ (www.aufdercouch.net). „Bei Markus Koch auf der Couch wird eingelöst, was vielfach als Mangel benannt: Gute Unterhaltung zum Thema „finanzielle Bildung“. Niedrigschwellig in angenehmer Atmosphäre werden auch schwierige Themen unserer Finanzwelt – wie Robo Advice und Behavioral Finance – aufbereitet und vermittelt.“ Juror Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Laudator Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (r.) überreicht Matthias Praxenthaler (li.) u. Markus Koch ihre Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Professor Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (r.) überreicht Matthias Praxenthaler (li.) u. Markus Koch ihre Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow

Ariane Riecker und Dirk Schneider (Autoren), sowie Marianne Harr (Mitarbeit), Prof. Olaf Jacobs (Hoferichter & Jacobs GmbH, Produktion), Silke Heinz (MDR, Redaktion), wurden mit dem Vogelpreis ausgezeichnet für ihre dreiteilige MDR-Reportage „Wer bezahlt den Osten“. Ausgestrahlt wurden im Dritten Programm des Mitteldeutschen Rundfunks: Teil 1 – Geben & Nehmen, Dienstag,30.05.2017, 22:05 Uhr, Teil 2 – Soll & Haben, Dienstag, 06.06.2017, 22:50 Uhr, Teil 3 – Gewinn & Verlust, Dienstag, 13.06.2017, 22:05 Uhr. Ab 13. Januar 2018 soll die dreiteilige Reportage im ADR wiederholt werden.

Ariane Riecker, Dirk Schneider (Autoren), Marianne Harr (Mitarbeit), Prof. Olaf Jacobs (Hoferichter & Jacobs GmbH, Produktion) und Silke Heinz (MDR, Redaktion) mit Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow
Ariane Riecker, Dirk Schneider (Autoren), Marianne Harr (Mitarbeit), Prof. Olaf Jacobs (Hoferichter & Jacobs GmbH, Produktion) und Silke Heinz (MDR, Redaktion) mit Urkunde. Foto: Diether v. Goddenthow

„‘Wer bezahlt den Osten‘ – das ist eine dreiteilige Chronik der wilden Jahre nach der Wiedervereinigung. Mit zahlreichen Beispielen von tollkühnen Investoren, harten Bürokraten und ausufernden Kosten. Schicksale einzelner und das Wohlergehen oder Untergehen ganzer Industrien werden in Beziehung zueinander gesetzt. Auch wenn es sich vorwiegend um eine historische Betrachtung handelt, wirken die Geschehnisse von damals täglich in unsere aktuelle Gegenwart hinein: in finanzieller, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht.

Laudator Schlieker, Redakteur und Moderator im Börsenstudio des ZDF. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Schlieker, Redakteur und Moderator im Börsenstudio des ZDF. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Bezug zum Thema Soziale Marktwirtschaft ist geradezu Kernelement dieser hervorragenden Serie. Dabei wird durchaus problematisiert, dass viele Menschen in der ehemaligen DDR von der Geschwindigkeit des Wandels überfahren worden sind. Und dass viele im Namen der Marktwirtschaft versuchten, ihren eigenen Vorteil zu suchen – und dies auf rücksichtslose Weise. An Beispielen wagemutiger Unternehmer wird jedoch auch gezeigt, dass der unternehmerische Geist dazu angetan ist, ganze Landstriche neu zu beleben. Die Autoren haben für den MDR ein zeithistorisches Werk von bleibender Bedeutung geschaffen.“ Juror Reinhard Schlieker, Zweites Deutsches Fernsehen

Das mit 3.000 Euro dotierte Vogel-Stipendium im Jahr 2017 erhielt:

Laudator Dr. Michael Moerchel, freier Journalist, Bonn würdigt die Preisträgerin Stefanie Nickel, die krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Foto: Diether v. Goddenthow
Laudator Dr. Michael Moerchel, freier Journalist, Bonn würdigt die Preisträgerin Stefanie Nickel, die krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Foto: Diether v. Goddenthow

Stefanie Nickel ,  feste freie Mitarbeiterin in der NDR Onlineredaktion erhielt den Vogelpreis für ihre Rechercheidee „Krieg und Frieden im Klassenzimmer: Nationalismus in Lehrplänen und ethnische Trennung an Schulen in Bosnien und Herzegowina“. „Stefanie Nickel ist Nachrichtenredakteurin und Autorin in der Onlineredaktion des Norddeutschen Rundfunks. Als freiberufliche Journalistin schreibt sie Reportagen für Magazine und Zeitungen. An der Leuphana Universität Lüneburg hat sie ein berufsbegleitendes Studium zu Nachhaltigkeit und Journalismus abgeschlossen und dort zu nachhaltigem Wirtschaften, extensiver Landwirtschaft und deren Alternativen gehört. Der Zusammenhang von Bildung und wirtschaftlicher Entwicklung interessiert sie dabei besonders. In ihrer Recherchereise möchte sie die ethnisch getrennten und nationalistisch aufgeladenen Bildungssysteme in Bosnien und Herzegowina und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes analysieren. Ihre als Arbeitsprobe eingereichte Reportage „Grünau lebt“, die in der Zeitschrift Chrismon erschienen ist, schildert in einem einfühlsamen Feature die Entwicklung der Plattenbausiedlung Grünau in Leipzig und hat die Jury restlos überzeugt.“ Juror Dr. Michael Moerchel, freier Journalist, Bonn

Vergabekriterien und Juroren  des Friedrich und Isabel Vogelpreises

Über die Vergabe der Vogel-Preise entschieden 2017 die folgenden Juroren: Michael Boll (Verleger des Solinger Tageblatts), Heinrich Meyer (Herausgeber Neue Ruhr Zeitung), Hermann Neusser (Verleger des Bonner General-Anzeigers), Dr. Michael Moerchel (freier Journalist), Peter Brors und Thomas Tuma (stv. Chefredakteure Handelsblatt) Prof. Dr. Michael Hüther (Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V.) und Reinhard Schlieker (Wirtschaftsredakteur ZDF).

Leitfigur für Dr. Friedrich Vogel und seine Frau Isabel war Ludwig Erhard, dessen Idee der sozialen Marktwirtschaft der Handelsblattgründer und Journalist mit seinen Publikationen unterstützte. Darin sah er seinen Beitrag zum Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten deutschen Wirtschaft. Seine Ideale leben in der 1984 gegründeten Vogel-Stiftung weiter, die  jährlich Wirtschaftsjournalisten für ihre beispielhaften Arbeiten auszeichnet. Unterstützt wurde die Verleihung der Vogel-Preise 2017 von  R+V Allgemeine Versicherung AG. Die Verleihung fand im DZ-Hauptgebäude in Frankfurt am Main statt.

Die Bewerbungen für den Vogel-Preis 2018 können ab 1. März 2018 wieder eingereicht werden. Bewerbungsschluss ist der 15. Juli 2018. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.vogelstiftung.de

(Quelle: Presseinformation der Vogel-Stiftung).

Vier Jung-Unternehmer gewinnen in Mainz den mit insgesamt 35.000 Euro dotierten Pioniergeist

Die Shortlist der Pioniergeist-Nominierten. im ISB-Foyer in Mainz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (rechts). Foto: Diether v. Goddenthow
Die Shortlist der Pioniergeist-Nominierten. im ISB-Foyer in Mainz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (5. von rechts). Foto: Diether v. Goddenthow

Gestern Abend wurden im Mainzer ISB-Foyer die vier innovativsten Jungunternehmer aus Rheinland-Pfalz mit dem Pioniergeist 2017 ausgezeichnet. Sie hatten sich gegen eine große Anzahl kreativer Mitbewerber durchgesetzt.   SWR-Moderator Martin Seidler stellte  zunächst die Gründer, die es auf die Pioniergeist-Shortlist der besten 10 geschafft haben, kurz mit ihren Gründungs-Ideen  vor, begrüßte die Laudatoren und zahlreichen Gäste des Abends.

„MrWissen2go“ Mirko Drotschmann, YouTube-Blogger, Journalist und Produzent. Foto: Diether v. Goddenthow
„MrWissen2go“ Mirko Drotschmann, YouTube-Blogger, Journalist und Produzent. Foto: Diether v. Goddenthow

„MrWissen2go“, alias Mirko Drotschmann, im Zweitjob YouTube-Blogger,  philosophierte pointiert über unternehmerisches Scheitern, und dokumentierte dies mit prominenten Beispiele die bereits Wirtschaftsgeschichte geworden sind wie etwa der Wankel-Motor, Sonys Mini-Disc oder dem Internetgeld Slooz.com. Denn, so die Botschaft: Der Sprung in die Selbständigkeit kann auch floppen, aus ganz verschiedenen Gründen. Nicht immer liegt es  an fehlendem Kapital, mangelndem Mut oder an der Geschäftsidee. Zur erfolgreichen Gründung gehört auch ein wenig Glück: „Man muss zur richtigen Zeit mit der passenden Idee am perfekten Ort sein – das ist eine große Herausforderung, aber die Preisträger zeigen sehr eindrucksvoll, dass das durchaus möglich ist“, so Mirko Drotschmann.

Veranstaltungs-Impression:  ISB-Foyer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz in der Mainzer Holzhofstrasse 4. Foto: Diether v. Goddenthow
Veranstaltungs-Impression: ISB-Foyer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz in der Mainzer Holzhofstrasse 4. Foto: Diether v. Goddenthow

Der Pioniergeist 2017 hat Tradition. Er wurde gestern Abend zum 19. Mal als eine  gemeinsame Initiative der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), des Südwestrundfunks und der Volksbanken Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz verliehen:

Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing betonte einleitend, wie wichtig Gründungen für die Wirtschaft sind: „Gründungen sind eine Frischzellenkur für den Mittelstand. Gründer beleben mit neuen Produkten und Geschäftsideen den Wettbewerb und erhalten eine leistungsstarke Wirtschaft. Wir brauchen immer wieder viele neue Ideen und Impulse, damit unsere Wirtschaft nicht stagniert. Deshalb setze ich mich verstärkt für die Gründungsförderung ein.“

1. Preis InnoCow GmbH – Gesundheitsdiagnosesystem für Kühe

Das Gewinner-Team der InnoCow mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (2.v.li.) GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow
Das Gewinner-Team der InnoCow mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing (2.v.li.) GmbH. Foto: Diether v. Goddenthow

Mit dem ersten Platz zeichneten die Initiatoren das Konzept der InnoCow GmbH aus Kaiserslautern für die Entwicklung eines automatisierten Gesundheitsdiagnosesystems für Milchkühe aus, das die Lebensbedingungen der Tiere und die wirtschaftliche Situation für die Landwirte nachhaltig verbessert. Das Diagnosesystem erfasst die Vital- und Aktivitätsdaten der Kühe in Echtzeit über ein Halsband und analysiert diese mit selbstlernenden Algorithmen. Dadurch können Krankheiten frühzeitig erkannt und den Landwirten unnötige Behandlungskosten erspart werden. Gemeinsam mit Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB, verlieh der Wirtschaftsminister dem Firmengründer Sebastian Baumbach den mit 15.000 Euro dotierten ersten Preis. „Beeindruckt war die Jury vom hohen Marktpotenzial des Diagnosesystems, das die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft nachhaltig unterstützt“, sagte Dexheimer. „Die Vielfalt der Ideen beeindruckt uns als Förderbank immer wieder. Die Unternehmensgründer betreiben mit viel Engagement und Pioniergeist die Umsetzung ihrer Geschäftsideen.“

2. Preis A+Composites GmbH mit Werkstoff zur endlosfaserverstärkung von Kunststoffen

v.li. Laudator: Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, Markus Brzeski, Pioniergeistgewinner und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. Foto: Diether v. Goddenthow
v.li. Laudator: Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, Markus Brzeski, Pioniergeistgewinner und Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing. Foto: Diether v. Goddenthow

Den zweiten Preis in Höhe von 10.000 Euro verlieh der Wirtschaftsminister gemeinsam mit Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank eG, an die A+Composites GmbH. Das junge Unternehmen aus Weselberg aus dem Landkreis Südwestpfalz wird mit seiner patentierten Verfahrensinnovation für die Verarbeitung endlosfaserverstärkter Kunststoffe in der Herstellung von Leichtbauteilen den steigenden Anforderungen an Kostenersparnis und Ressourceneffizienz im industriellen Umfeld gerecht. Durch das innovative Verfahren können Materialkombinationen kostengünstig auf die individuellen Kundenbedürfnisse abgestimmt hergestellt werden. Die Jury würdigte das A+Composites-Team für den hohen Automatisierungsgrad bei deutlicher Qualitätssteigerung und hohem Kostensenkungspotenzial bei der Herstellung von Produkten aus Faserverbundstoffen. „Die Innovationskraft, die aus dieser Idee spricht, steht in besonderer Weise für den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis. Solch ein Pioniergeist ist beispielhaft für die zahlreichen kreativen Köpfe in unserem Land, die es zu fördern gilt“, lobte Abel bei der Überreichung des Preises.

3. Preis NoLeaf GmbH – Kompressionsstrümpfe für Pferde

Laudatorin:Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin SWR Rheinland-Pfalz, Bechberger-Gaber, Gründerin der NoLeaf GmbH aus Boppard-Buchholz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing.Foto: Diether v. Goddenthow
Laudatorin:Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin SWR Rheinland-Pfalz, Franziska Bechberger-Gaber, Gründerin der NoLeaf GmbH aus Boppard-Buchholz mit Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing.Foto: Diether v. Goddenthow

Mit ihrer durchdachten Unternehmensidee hat es Franziska Franziska Bechberger-Gaber, Gründerin der NoLeaf GmbH aus Boppard-Buchholz, auf Platz drei geschafft. Das junge Unternehmen entwickelt Kompressionsstrümpfe für Pferde, die negative Trainingseffekte lindern, therapeutische Ansprüche erfüllen und durch Robustheit, Beweglichkeit und Stabilität für das Wohl der Tiere sorgen. Die Jury lobte die Unternehmerpersönlichkeit der Gründerin und ihre Bereitschaft, ein hohes unternehmerisches Risiko einzugehen, um ihrer Passion zu folgen. „Es ist mir eine Freude, eine junge und engagierte Unternehmerin auszuzeichnen, die mit ihrer Entwicklung das gesundheitliche Wohl der Pferde in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig die Bedürfnisse und Wünsche der Reiterinnen und Reiter im Blick hat“, sagte Dr. Simone Schelberg, Landessenderdirektorin SWR Rheinland-Pfalz, die gemeinsam mit dem Wirtschaftsminister den Preis im Wert von 5.000 Euro übergab.

4. Sonderpreis „Beste Gründungsidee“ – Virtual-Reality-Anwendung für CAD im Produktdesign

(v.li.n.r.) Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V., Preisträger Dr. Johannes Mattmann und Jonas Kunze von flyingshapes aus Mainz und Moderator Martin Seidler. Foto: Diether v. Goddenthow
(v.li.n.r.) Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V., Preisträger Dr. Johannes Mattmann und Jonas Kunze von flyingshapes aus Mainz und Moderator Martin Seidler. Foto: Diether v. Goddenthow

Für die Entwicklung und den Vertrieb einer Virtual-Reality-Anwendung für CAD im Produktdesign erhielten die Gründer Dr. Johannes Mattmann und Jonas Kunze von flyingshapes aus Mainz den Sonderpreis „Beste Gründungsidee“ in Höhe von 5.000 Euro von Klaus Wächter, Vorsitzender der Business Angels Rheinland-Pfalz e.V. Das Produkt nimmt sich den Herausforderungen im Produktdesign an, indem es den kreativen Prozess der Formfindung signifikant vereinfacht, aufwändige Abstimmungsprozesse synchronisiert und die Notwendigkeit der Fertigung kostenintensiver Modelle verringert. Neben der innovativen Produktidee hat die Jury insbesondere das Potenzial überzeugt, durch den konsequenten Einsatz von Virtual Reality den Standard im industriellen Designprozess nachhaltig neu definieren zu können. Der Sonderpreis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben und soll Unternehmerinnen und Unternehmer bereits in einer frühen Gründungsphase unterstützen. Prämiert werden innovative Geschäftsideen von Start-ups, die das Potenzial haben, als „Pioniergeister der Zukunft“ erfolgreich ihren Weg in die Selbstständigkeit zu meistern.

Abschluss-Foto der Gewinner des 19. Existenzgründerwettbewerbs Pioniergeist 2017 zusammen mit den Laudatoren, Wirtschaftsminister und Moderator.Foto: Diether v. Goddenthow
Abschluss-Foto der Gewinner des 19. Existenzgründerwettbewerbs Pioniergeist 2017 zusammen mit den Laudatoren, Wirtschaftsminister und Moderator.Foto: Diether v. Goddenthow

 

Teilrekonstruierte historische Frankfurter Altstadt lockt Tourismusplaner aus aller Welt – auch Wohnquartier

Hühnermarkt in der teilrekonstruierten Frankfurter Altstadt.  Foto: Diether v. Goddenthow
Hühnermarkt in der teilrekonstruierten Frankfurter Altstadt.
Foto: Diether v. Goddenthow

Er sei bekanntermaßen anfangs nicht gerade ein Befürworter der teilrekonstruierten Frankfurter Altstadt gewesen. Doch inzwischen fände er die  Entscheidung  richtig, dass die Altstadt, wenn auch nicht ganz stilecht, in dieser Form teilweise wieder aufgebaut wird,   verriet Oberbürgermeister Peter Feldmann schon  am 2. August 2017 beim ersten Pressegang über den historischen Krönungsweg Frankfurts teilrekonstruierter Altstadt. Und noch etwas hatte den Frankfurter Oberbürgermeister begeistert: Seit Baubeginn seien die Tourismusanfragen von Veranstaltern, insbesondere aus Fernost, nach Auskunft des städtischen Tourimus-Managers Thomas Feda ( Geschäftsführer der städtischen Tourismus- und Congress-GmbH) um 100 Prozent in die Höhe geschnellt.

 

Der wiederhergestellte Stolzebrunnen wurde wieder an seinem angestammten Platz aufgestellt. Hier bei der Enthüllung am 29.09.2017. Foto: Diether v. Goddenthow
Der wiederhergestellte Stolzebrunnen wurde wieder an seinem angestammten Platz aufgestellt. Hier bei der Enthüllung am 29.09.2017. Foto: Diether v. Goddenthow

Seither  besichtigen  immer mehr Tourismus-Experten aus aller Welt das bald fertiggestellte  Altstadt-Quartier mit 35 rekonstruierten historischen Gebäuden, Plätzen, Stolze-Brunnen und Krönungsweg zwischen Dom und Römer, wo einst das „Technische Rathaus“ im 70-er Jahre Look  Waschbetonplatten-Charme verbreitete.

Seit Wochen veranstaltet Thomas Feda mit Kollegen aus China, USA, Japan, England, Skandinavien und Italien „Sight Inspections“ im neuen touristischen Magnet Frankfurts.  Ziel sei es, und das wäre durchaus realistisch, dass jährlich zwei Millionen Touristen aus aller Welt die neue Altstadt Frankfurts besichtigten. Allein die Zahl der chinesischen Touristen habe sich innerhalb von zehn Jahren verfünffacht. Sie seien nach den USA die die zweitstärkste Gruppe. Überall in den chinesischen Zeitungen erschienen Berichte über die Frankfurter Altstadt.

Nicht nur Tourismus-Hotspot sondern auch Wohnquartier

Frankfurts teilrekonstruierte Altstadt, der neue Hotspot auf dem internationalen Tourimusmarkt, soll jedoch auch Wohnquartier sein. Der Innenausbau läuft, nachdem die Fassaden nahezu fertiggestellt sind. Immer klarer wird, wie das neue Viertel die Innenstadt mit seinen zahlreichen architektonischen und handwerklichen Details bereichern wird.

Einen ersten Einblick in die Altstadt-Wohnungen ermöglichte am Montag, 20. November, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann während eines Pressetermins. „Die Perspektive verändert sich. Wir blicken heute nicht mehr vorrangig auf ein Bauprojekt, sondern auf ein eigenes Stadtviertel im Herzen unserer Mainmetropole, das zu den Top-Wohnstandorten in der Region zählen wird. Die Bewohner freuen sich schon auf ihr neues Zuhause.“

Peter Feldmann in einer der fertiggestellten Musterwohnungen mit Blick auf die rekonstruierte Altstadt mit Dom im Hintergrund. Foto: DomRoemer GmbH, Uwe Dettmar
Peter Feldmann in einer der fertiggestellten Musterwohnungen mit Blick auf die rekonstruierte Altstadt mit Dom im Hintergrund. Foto: DomRoemer GmbH, Uwe Dettmar

Wie sich das Leben in den 15 Rekonstruktionen und 20 Neubauten ab dem kommenden Jahr anfühlen wird, zeigte die Besichtigung von zwei Wohnungen am Montag sehr anschaulich. Am westlichen Eingang des neuen Viertels gelegen, bietet sich aus den Wohnungen des von Jordi & Keller Architekten entworfenen Neubaus Markt 40 „Zu den drei Römern“ eine wunderschöne Aussicht auf den Römer. Die Maisonettewohnung, die sich im ersten und zweiten Obergeschoss befindet, verfügt über eine Wohnfläche von 113 Quadratmetern und ist – wie alle Wohnungen des Viertels – mit Parkettfußboden und gefliesten Bädern ausgestattet. „Einige der Wohnungen wie hier im Haus Markt 40, sind nahezu vollständig fertig und warten bereits auf ihre neuen Bewohner“, sagte Feldmann. Schritt für Schritt würden die übrigen Wohnungen fertiggestellt, der geplanten Eröffnung der Altstadt im September 2018 stehe nichts im Wege.

Die zweite besichtigte Wohnung befindet sich direkt am Hühnermarkt, im Haus „Schlegel“ mit der Adresse Markt 26. Die von Hans Kollhoff entworfene und vom Büro Jourdan & Müller umgesetzte Rekonstruktion wurde als Ganzes verkauft und beherbergt neben einer Apotheke im Erdgeschoss zwei Maisonettewohnungen, die sich über das erste und zweite sowie das dritte und vierte Obergeschoss erstrecken. Feldmann führte die Teilnehmer ins Dachgeschoss des Hauses, das einen spektakulären Blick über die Dachlandschaft und auf den Dom ermöglicht.

„Die neue Frankfurter Altstadt wird mit ihrer Mischung aus Wohnungen, Geschäften, Cafés und Restaurants ein beliebter Treffpunkt für Bürger und Gäste unserer Stadt sein. Ich freue mich bereits sehr auf die Eröffnung im kommenden Herbst, wenn wir die Altstadt den Bürgerinnen und Bürgern offiziell übergeben können“, sagte der Oberbürgermeister.