Kategorie-Archiv: Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden

Kulturpreis der Stadt Wiesbaden an das Kammertheater Wiesbaden verliehen

Verleihung des Kulturpreises der Landeshauptstadt Wiesbaden an die Kammerspiele Wiesbaden. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Preisträger Gregor Michael Schober, Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und im Großen Festsaal des Rathauses am 3. November 2023 © Foto: Diether von Goddenthow
Verleihung des Kulturpreises der Landeshauptstadt Wiesbaden an die Kammerspiele Wiesbaden. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Preisträger Gregor Michael Schober, Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und im Großen Festsaal des Rathauses am 3. November 2023 © Foto: Diether von Goddenthow

In Beisein von viel Theatervolk  verliehen Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl am 3. November 2023 im Großen Festsaal des Rathauses den  Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2023 an das Kammertheater Wiesbaden. Erstmals  war dieser mit 10 000 Euro dotiert. Ein Novum war auch, dass die Wiesbadener Bürger mit abgestimmt und sich  überwiegend für das Kammertheater Wiesbaden als Preisträger ausgesprochen hatten.

Die Gründung der Kammerspiele Wiesbaden durch Gregor Michael Schober und seinen Mitstreitern sei eine wahre Erfolgsgeschichte, obgleich ein erster Gründungsversuch als „Boulevard-Theater“ in der Wellritzstraße wegen eines fehlenden Notausgangs aus baurechtlichen Gründen  scheiterte. Als Ersatz bot sich das Gemeindehaus der Bergkirche an:   Gab es im ersten Jahr 2009 dort bereits 50 Vorstellungen, sind es heute schon 150 Aufführungen, darunter 50 eigene Produktionen, das alles auf kleinster Bühne, so Laudator Klaus-Dieter-Köhler. Er ist zugleich Regisseur zahlreicher Stücke im Kammerspiel.
Eines der erfolgreichsten Stücke war Enigma mit Bernd Ripken, womit man den Platz drei auf den Hessischen Theatertagen erringen konnte. Viel Zuspruch fand auch die Neuinszenierung von „Der Gott des Gemetzels“ und am aller erfolgreichsten, sozusagen ein Longseller, sei das Stück „Nordwind“, was den beiden Hauptdarstellern gar Liebesbriefe einbrachte.

Aus dem einstigen Geheimtipp für gutes Theater sei die Erfolgsgeschichte „Kammerspiele Wiesbaden“ geworden mit jährlich vier Neuinszenierungen zeitgenössischer Stücke und Komödien mit bis zu vier Schauspielern, so der Laudator. Sehr beliebt und stets ausverkauft sei auch eines der neuesten Stücke, die schwarze Komödie „Das letzte Mal“ mit Judith Speckmeier und Michael Putschli.

Eintrag ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Brigitte Schober, der Mutter von von Kammerspiel-Gründer und Intendant Gregor Michael Schober mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr.  © Foto: Diether von Goddenthow
Eintrag ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Brigitte Schober, der Mutter von von Kammerspiel-Gründer und Intendant Gregor Michael Schober mit Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr. © Foto: Diether von Goddenthow

Gregor Michael Schober danke all seinen Mitstreitern, zu allererst seiner Mutter Brigitte Schober, der freundlichen Seele des Kammertheaters, die nicht nur an der Abendkasse dem Kammertheater im Gemeindehaus der Bergkirche  ein freundliches Gesicht verleiht, sondern auch sonst den Laden  zusammenhält. „Ohne Dich, liebe Mama, würde es das Kammertheater Wiesbaden nicht geben“, so Schober, der „ein Glücksfall für die Stadt Wiesbaden“ sei, lobte der neue Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl.

„Mut und Idealismus“ bescheinigte dem Kulturpreisträger auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der sich darüber freue, dass sich Schober wegen der guten Auslastung bereits nach einer zweiten Bühne umschaue und gerne das Walhalla bespielen würde, nach Abschluss der Sanierung.

Die Sängerin Claudia Felix-Schobert und die Pianistin Ninel Menshchikova sorgten für den musikalischen Auftakt, für das Zwischenspiel und den Abschluss mit grandiosen Liedern von F. Hollaender und G. Kreisler  © Foto Heike von Goddenthow
Die Sängerin Claudia Felix-Schobert und die Pianistin Ninel Menshchikova sorgten für den musikalischen Auftakt, für das Zwischenspiel und den Abschluss mit grandiosen Liedern von F. Hollaender und G. Kreisler © Foto Heike von Goddenthow

Umrahmt wurde die festliche Veranstaltung unter dem Motto „Im Theater ist was los“ von Sängerin Claudia Felix-Schobert und Pianistin Ninel Menshchikova mit pointieren Lied-Einlagen von F. Hollander, G. Kreisler und M. Spoliansky wie „Die Kleptomanin“, „Geben Sie acht!“ oder „Ich bin ein Vamp!“ in der Bearbeitung von T. Schobert u. C. Schobert.

Kammerspiele Wiesbaden

(Diether von Goddenthow/ Rhein-Main.Eurokunst)

Der Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2023 geht an das Theater Kammerspiele Wiesbaden.

Das freie Theater war einer von 14 Vorschlägen, die im Frühjahr nach einem Aufruf an die Bevölkerung im Kulturamt eingingen. Mit der Neuauflage der Regularien zur Vergabe des Kulturpreises sind die Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger vorschlagsberechtigt und haben das auch gerne wahrgenommen.

Aus den eingereichten Vorschlägen wählte eine Jury unter dem Vorsitz des Kulturdezernenten Dr. Hendrik Schmehl die Kammerspiele Wiesbaden e.V. als Preisträger aus. Zur Jury gehörten aus den Rathausfraktionen Hartmut Bohrer (LINKE), Lea Eckert (SPD), Gabriele Enders (FDP), Nikolas Jacobs (CDU), Dr. Klaus-Dieter Lork (AFD), Petermartin Oschmann (FW/Pro Auto), Dorothée Rhiemeier (GRÜNE) sowie Maria Joao Xavier Vinha (VOLT) und der Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk.

Die Kammerspiele Wiesbaden wurden von Theaterschaffenden gegründet. Konzept des Teams rund um den Intendanten Gregor Michael Schober ist es, zeitbezogene und gesellschaftskritische Stücke neu zu interpretieren und mit eigenen Ideen umzusetzen. „Das gelingt auf hohem Niveau und mit Erfolg“, wie Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl betont. „Die Kammerspiele haben seit vielen Jahren mit ihrer Spielstätte im Nebengebäude der Bergkirche einen festen Platz in der Wiesbadener Theaterlandschaft. Der kleine Theaterraum bietet eine besondere Atmosphäre der Intimität – auf Tuchfühlung mit den Schauspielerinnen und Schauspielern“, so der Kulturdezernent, der sich über Vorschlag und Wahl des Preisträgers freut.

Die begeisterten Theaterbesucherinnen und -besucher schätzen besonders die Qualität des Programms: „Die Intendanz wählt immer die besten Schauspielerinnen und Schauspieler – meist Nachwuchstalente – aus, die mit Können und Spielfreude brillieren“, lautet es in einer Begründung. An anderer Stelle heißt es: „Es werden hochsensible Stücke auf qualitativ höchstem Niveau gespielt. Sehr oft köstliche französische Komödien, aber auch Kriminalstücke und sozialkritische Werke, die zum Nachdenken animieren. Das alles mit vergleichsweise geringen Mitteln“.

Mit der deutlichen Anhebung des Preisgeldes, aber auch durch die Einbeziehung der Wiesbadenerinnen und Wiesbadener habe der Kulturpreis noch einmal eine nachdrückliche Bestätigung erhalten, ist sich Hendrik Schmehl sicher.

Das Preisgeld beträgt mittlerweile 10.000 Euro. Mit ihm und einer Feierstunde wird der herausgehobene Beitrag zum Kulturleben in Wiesbaden honoriert.

Die Verleihung des Kulturpreises ist für Anfang November vorgesehen und wird mit geladenen Gästen im Festsaal des Rathauses vollzogen.

Kunstarche Wiesbaden erhält städtischen Kulturpreis

Impression  der  Ausstellung "Brigitte Zander Retrospektive" 31.Juli bis 9.September 2022 © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Ausstellung „Brigitte Zander Retrospektive“ 31.Juli bis 9.September 2022 © Foto Diether von Goddenthow

Die Landeshauptstadt Wiesbaden verleiht 2022 den „Preis zur Förderung des kulturellen Lebens“, den städtischen Kulturpreis, an die Kunstarche Wiesbaden e.V.

Dies entschied die Jury unter dem Vorsitz des Kulturdezernenten Axel Imholz. Zur Jury gehörten neben dem Kulturdezernenten die kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Rathausfraktionen (Dorothea Angor, Hartmut Bohrer, Gabriele Enders, Nikolas Jacobs, Dr. Klaus-Dieter Lork, Petermartin Oschmann, Dr. Hendrik Schmehl, Faissal Wardak sowie Maria Joao Xavier Vinha) und der Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk.
Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird an Künstlerinnen, Künstler oder Einrichtungen vergeben, die sich in besonderer Weise um das kulturelle Leben in Wiesbaden verdient gemacht haben.

Die Kunstarche Wiesbaden widmet sich der Nachlassverwaltung von Wiesbadener Künstlerinnen und Künstlern. Deren Werke sollen für künftige Generationen erhalten werden; in diesem Sinne werden sie aufbewahrt, erschlossen und ausstellt. Als Verein wurde die „Kunstarche Wiesbaden“ 2011 gegründet, seit 2012 stehen Räumlichkeiten über die Stadt Wiesbaden zur Verfügung. Die Kunsthistorikerin Felicitas Reusch ist aktuell 1. Vorsitzende, der Künstler Bernd Brach der 2. Vorsitzende.

„Die Kunstarche hat vor mehr als zehn Jahren einen blinden Fleck in Wiesbadens Kulturleben besetzt und seit dieser Zeit eine überaus umfangreiche und erfolgreiche Tätigkeit entfaltet“, erklärt Kulturdezernent Axel Imholz und freut sich über die einstimmige Entscheidung der Jury. „Seit vielen Jahren kümmert sich die Kunstarche um die Nachlässe von Wiesbadener Künstlerinnen und Künstlern und hat dazu darüber hinaus zahlreiche Ausstellungen konzipiert und der Öffentlichkeit präsentiert sowie verschiedenste Kataloge und Publikationen herausgegeben“, lobt der Kulturdezernent die erfolgreichen Aktivitäten des Vereins. Seit der Gründung hat der Verein mehr als 40 Ausstellungen organisiert, die auf große Resonanz stießen. Längst hat sich die Kunstarche mit ihren Räumen im Rad als populärer Ausstellungsort etabliert.

Kunstarche Wiesbaden

Kulturpreis an Wiesbadener Improvisationstheaters „Für Garderobe keine Haftung“ verliehen

Der Kulturpreis – Preis zur Förderung des kulturellen Lebens der Landeshauptstadt Wiesbaden – für das Jahr 2021 ist am Dienstagabend, 11. Januar, an „Für Garderobe keine Haftung“ für die Veranstaltungsreihe Wiesbadener Improsommer im Festsaal des Rathauses, Schlossplatz 6, verliehen worden.

Die Landeshauptstadt Wiesbaden vergibt den Kulturpreis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, seit 1981 und bedankt sich damit – und seitdem jährlich – bei ausgewählten Künstlerinnen, Künstlern oder Kulturmachern für ihre kulturelle Arbeit. Die Verleihung erfolgte durch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Stadtrat Axel Imholz. Aufgrund der Coronapandemie fand die Veranstaltung allerdings nur im kleinen Kreis unter strengen Auflagen statt.

Der Impro-Sommer fand in 2021 bereits zum 18. Mal statt und genießt seit vielen Jahren Kultstatus bei zahlreichen Fans des Improvisationstheaters. Veranstalter ist das Team des Wiesbadener Improvisationstheaters „Für Garderobe keine Haftung“. Jeden Sommer wird für mehrere Wochen die Erlebnismulde auf dem Neroberg zur open-air Bühne des „Impro-Sommers“. Verschiedenste Themenabende, Gastspiele unter anderem sorgen für ein vielfältiges Theaterspektakel.

Die Laudatio hielt Journalist und Kulturbeiratsmitglied Dirk Fellinghauer, der den Improsommer als ein für alle zugängliches Ereignis voller positiver Energie würdigte, wo die Unterhaltung zwar oft leicht, aber niemals seicht sei und wo bei allem Vergnügen auch gesellschaftlich Relevantes und Aktuelles zum Thema werde: „Der Improsommer macht der Erlebnismulde alle Ehre – sorgt er doch nicht nur für Bühnenerlebnisse, sondern für ein Rundum-Erlebnis. Und für ein Gemeinschaftserlebnis. Diese Kulturveranstaltung ist eine Kultveranstaltung, der Wiesbadener Improsommer ist längst selbst ein Klassiker.“

„Ich freue mich sehr über die Entscheidung, mit der die Jury mit ‚Improtheater‘ fast schon ein neues Genre in die Reihe der Preisträgerinnen und Preisträger aufnimmt und nebenbei auch den Blick auf einen der schönsten Orte in Wiesbaden lenkt. Wir wissen, dass das kulturelle Angebot und das örtliche kulturelle Leben die Atmosphäre unserer Stadt stark beeinflussen und das Profil nachhaltig prägen. Wir alle profitieren davon, dass es gute Künstlerinnen und Künstler in unserer Stadt gibt, dass spannende Inszenierungen und Ausstellungen präsentiert werden, gesellschaftliche Fragen künstlerisch verarbeitet werden, Räume zum Staunen und Träumen geschaffen werden, Kultur vermittelt wird und Impulse für die eigene Kreativität und Phantasie geweckt werden“, sagte Oberbürgermeister Mende. „Einmalig ist die Atmosphäre in der Nerobergmulde mit einmaligen Aufführungen, die von Publikum und Ensemble aus Impulsen und Improvisation heraus gemeinsam entstehen. Wir sind stolz, dass Wiesbaden die Geburtsstadt dieses besonderen und inspirierenden Festivals ist und ich wünsche mir, dass unsere Stadt auch zukünftig die Rahmenbedingungen bietet, die eine Fortführung der Erfolgsgeschichte des ‚Improsommers‘ ermöglichen.“

„Der Improsommer ist seit vielen Jahren ein Fix- und Anziehungspunkt im kulturellen open-air-Angebot unserer Stadt“, so Kulturdezernent Axel Imholz und betont weiter: „Die Macherinnen und Macher von ‚Für Garderobe keine Haftung‘ haben es mit Kreativität, Energie und Witz verstanden, eine kulturelle Marke in unserer Stadt zu schaffen, die jeden Sommer an den Wochenenden einen großen Freundeskreis auf den Neroberg pilgern lässt.“

Landeshauptstadt Wiesbaden vergibt Kulturpreis 2020 an Jüdische Gemeinde für ihre Veranstaltungsreihe „Tarbut –Zeit für jüdische Kultur“

zeit-fuer-juedische-kulturDie Jüdische Gemeinde Wiesbaden wird in diesem Jahr von der Landeshauptstadt Wiesbaden für ihre Veranstaltungsreihe „Tarbut –Zeit für jüdische Kultur“ mit dem „Preis zur Förderung des kulturellen Lebens“, dem Kulturpreis, ausgezeichnet.
Dies entschied die Jury unter dem Vorsitz des Kulturdezernenten Axel Imholz. Zur Jury gehörten neben dem Kulturdezernenten die kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Rathausfraktionen (Dorothea Angor, Hartmut Bohrer, Gabriele Enders, Dr. Klaus-Dieter Lork, Wilfried Lüderitz, Claudia Spruch, Joachim Tobschall) und der Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird an Künstlerinnen, Künstler oder Einrichtungen vergeben, die sich in besonderer Weise um das kulturelle Leben in Wiesbaden verdient gemacht haben.

Die Kulturreihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“ wurde 2008 ins Leben gerufen. Die Jüdische Gemeinde Wiesbaden bietet seitdem jährlich im Spätsommer/Herbst ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Kulturprogramm an, das allen interessierten Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern offen steht. Die Veranstaltungsreihe bereichert in jedem Jahr wieder aufs Neue die Kultur der Stadt mit einer explizit jüdischen Perspektive.

„Mit diesem Angebot und auch über die Kurse des Jüdischen Lehrhauses wird die reichhaltige jüdische Kultur seit vielen Jahren den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern von der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden nahe gebracht“ erläutert Kulturdezernent Axel Imholz und betont weiter: „Auch unter dem Aspekt, dass im kommenden Jahr deutschlandweit das Jubiläum ‚1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ begangen wird, unterstreicht die Entscheidung der Jury wie bedeutsam die jüdische Kultur für unser Land und unsere Stadt ist.“

Der Termin für die Verleihung des Kulturpreises wird gesondert bekannt gegeben.

Veranstaltungsprogramm Tarbut –Zeit für jüdische Kultur (coronabedingt zurzeit abgesagt)

Die „Wiesbadener Fototage“ erhalten den Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden

(v.li.) Reinhard Berg, Fotograf und Fototage-Organisator, Dr. Stefan Korbach, Vorstand Sparkassenversicherung (Gastgeber und Sponsor), Benita Suchodrev, Preisträgerin, Dipl. Päd. Frank Deubel, Fotograf und Fototage-Organisator, Verena Tietz-Winter, Leiterin SV Kulturförderung, Silja Korn, Preisträgerin und Karsten Hein, Preisträger. © Foto: Diether v Goddenthow
(v.li.) Reinhard Berg, Fotograf und Fototage-Organisator, Dr. Stefan Korbach, Vorstand Sparkassenversicherung (Gastgeber und Sponsor), Benita Suchodrev, Preisträgerin, Dipl. Päd. Frank Deubel, Fotograf und Fototage-Organisator, Verena Tietz-Winter, Leiterin SV Kulturförderung, Silja Korn, Preisträgerin und Karsten Hein, Preisträger. © Foto: Diether v Goddenthow

Die Wiesbadener Fototage werden in diesem Jahr von der Landeshauptstadt Wiesbaden mit dem „Preis zur Förderung des kulturellen Lebens“, dem Kulturpreis, ausgezeichnet. Dies entschied die Jury unter dem Vorsitz des Kulturdezernenten Axel Imholz einstimmig.

Zur Jury gehörten neben dem Kulturdezernenten die kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Rathausfraktionen (Dorothea Angor, Hartmut Bohrer, Gabriele Enders, Dr. Klaus-Dieter Lork, Wilfried Lüderitz, Dr. Hendrik Schmehl, Claudia Spruch) und der Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird für besondere Leistungen in den Gebieten Bildende Kunst, Musik, Literatur oder Darstellende Kunst vergeben.

Ziel der Wiesbadener Fototage ist es, die zeitgenössische Fotografie stärker in das Licht der Öffentlichkeit zu bringen und durch die Präsentation von professionellen, hochwertigen Fotoarbeiten unter einem Themenschwerpunkt die künstlerische Beschäftigung mit dem Medium darzustellen.

Die Wiesbadener Fototage, die in 2019 zum elften Mal stattfanden, suchen den intensiven Kontakt mit dem Publikum und wollen den Zugang zum Medium Fotografie so direkt wie nur möglich gestalten (ohne Eintrittsgelder). Die in 2002 ins Leben gerufenen Wiesbadener Fototage verstehen sich als Festival und Diskussionsforum mit nahem Kontakt zu den Künstlern und ihren Arbeiten. Deshalb sind die Anwesenheit von Ansprechpartnern, Fotografengesprächen und Führungen genauso wichtig wie die Begleitung der Ausstellungen durch einen Katalog.

Reinhard Berg und Frank Deubel haben in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Festival aufgebaut, dass weit über die Region ausstrahlt“, erklärt Kulturdezernent Axel Imholz und fährt fort: „Die inspirierenden Themensetzungen und die hochkarätigen Einreichungen, verbunden mit einer interessanten Programmstruktur, sorgen dafür, dass die Wiesbadener Fototage zu einem Highlight des Wiesbadener Kulturlebens zählen.“

Die zuletzt biennal stattfindenden Fototage werden zukünftig triennal, im Wechsel mit den Darmstädter Tagen der Fotografie und „Ray“, stattfinden.

Wider der Sprache der Dehumanisierung – Gesellschaft für deutsche Sprache mit dem Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet

(v.l.n.r.) Stadtverordnetenvorsteherin Gabriele Enders, Prof. Dr. Peter Schlobinski, Vorsitzende der Gesellschaft für Deutsche Sprache und Inhaber des Lehrstuhls für Germanistische Linguistik an der Leibniz Universität Hannover,Dr. Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Deutsche Sprache,Sozialdezernent Axel Imholz. © Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.n.r.) Stadtverordnetenvorsteherin Gabriele Enders, Prof. Dr. Peter Schlobinski, Vorsitzende der Gesellschaft für Deutsche Sprache und Inhaber des Lehrstuhls für Germanistische Linguistik an der Leibniz Universität Hannover,Dr. Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Deutsche Sprache,Sozialdezernent Axel Imholz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Am 11.Dezember 2018 wurde die Gesellschaft für deutsche Sprache e.V. mit dem „Preis zur Förderung des kulturellen Leben – Kulturpreis“ während einer Feierstunde im Festsaal des Wiesbadener Rathauses ausgezeichnet. Die Preisverleihung und Übergabe der Urkunde erfolgte durch Sozialdezernent Axel Imholz und der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteherin Gabriele Enders. Musikalisch wurde die Veranstaltung originell umrahmt von Dunja Koppenhöfer.

Der alljährlich verliehene „Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden“ ist mit 5000 Euro dotiert und wird für besondere Leistungen in den Gebieten Bildende Kunst, Musik, Literatur oder Darstellende Kunst vergeben.

Die Juryentscheidung, in diesem Jahr die Gesellschaft für deutsche Sprache (Gfds) mit ihrer seit 1955 in Wiesbaden befindlichen Zentrale auszuzeichnen, sei einstimmig gewesen, sagte der Juryvorsitzende und Kulturdezernent Axel Imholz. Der Jury gehörten alle kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Rathausfraktionen an wie: Dorothea Angor, Hartmut Bohrer, Gabriele Enders, Dr. Klaus-Dieter Lork, Wilfried Lüderitz, Dr. Hendrik Schmehl, Claudia Spruch sowie der kommissarische Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk.

„Es ist für die Landeshauptstadt eine Ehre, dass die Gesellschaft ihren Sitz seit 1965, also seit über 50 Jahren, in Wiesbaden hat“, erklärt Kulturdezernent Axel Imholz und fährt fort: „In diesen Jahrzehnten hat sich eine große Verbundenheit zwischen Wiesbaden und der Gesellschaft für deutsche Sprache ergeben. Viele Wiesbadenerinnen und Wiesbadener nehmen gerne die Angebote der Sprachberatung an bzw. besuchen die Vorträge.“

Das 70-jährige Jubiläum der Gesellschaft im vergangenen Jahr war auch Mitanlass für die Jury, die langjährigen Leistungen anzuerkennen und mit dem Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2018 zu würdigen.

Die Gesellschaft verstehe sich seit 1947 als Vermittlerin zwischen Öffentlichkeit und Sprachwissenschaft. In hauseigenen Zeitschriften und Publikationen beobachte und dokumentiere sie die Entwicklung des Sprachgebrauchs, beriete Privatpersonen und Behörden in sprachlichen Fragen und präsentiere alljährlich das „Wort des Jahres“, was in diesem Jahr am 14.Dezember bekannt gegeben werde.

Die räumliche Nähe zur Zentrale ist für viele Wiesbadener Firmen und Behörden, aber auch für sprachinteressierte Wiesbadenerinnen und Wiesbadener von großer Bedeutung. Hier wird eine direkte persönliche Beratung gewährleistet, die auch im Zeitalter der digitalen Suchmaschinen unverzichtbar bleibt.

Daneben führt der örtliche Zweig regelmäßig sprachwissenschaftliche Vorträge in Wiesbaden durch, die ein reges Interesse finden

In Form von Preisen erkennt der Sprachverein die Leistungen der aktiven Sprachgestalterinnen und Sprachgestalter aus der Gesellschaft an. So verleiht er alle zwei Jahre den Medienpreis für Sprachkultur, der im Wiesbadener Kurhaus überreicht wird.Der Hans-Oelschläger Preis für Sprachkritik zeichnet Journalistinnen und Journalisten aus Fernsehen und Rundfunk aus, die durch ihre Arbeit den Sprachgebrauch kritisch hinterfragen und das Empfinden für ein klares Deutsch stärken.

In seiner Laudatio würdigte Prof. Dr. Jörg Meibauer, Professor für Sprachwissenschaft am Deutschen Institut an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die Arbeit der Gesellschaft für Deutsche Sprache in all ihren Facetten und ging auf die Mehrdeutigkeit von Sprache ein: Die sprachliche Kultur habe viel damit zu tun, „Freude an der Sprache, am Sprachgebrauch zu haben, Freude, die sich in Metaphern, Ironie, Wortspiel, Witzen und vielem mehr“ zeige. „Sprache stellt neue Bedeutungen her, und wir Menschen haben Spaß dabei, diese zu entdecken, und selbst zu produzieren“, so Meibauer, der gleich zwei Beispiele seiner linguistischen Entdeckungsreisen präsentierte: „Stehrümken“ und „Eierarsch“. Mit letzterem Ausdruck, nachzulesen in der aktuellen Ausgabe der Zeit, habe einst Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubinski seinen Parteikollegen Jürgen Möllemann bedacht. Auch „Stehrümken“ oder „Stehrümmchen“ sei ihm ein unbekannter Begriff gewesen. Dieser bezeichne keine richtigen Textilien, Lampen, Möbel usw., sondern Dinge, die nur als Deko so „darum stehen“, also „Stehrümmchen“ seien.

Wäre erst einmal die sprachliche Neugier befriedigt, wollten Bürgerinnen und Bürger tiefere Kenntnis und verlässlichere Auskunft über die Begrifflichkeiten erlangen, etwa, ob „‘Eierarsch‘ noch nett, oder schon prüde“ sei. In solchen und allen anderen Fragen die deutsch Sprache betreffend, könne man sich bei der Deutschen Gesellschaft für Deutsche Sprache informieren und sprachlich beraten lassen. Ergänzt würde das Angebot der Sprachberatung durch reichliches Lesefutter für alle Sprachinteressierten, etwa mit den Gfds-Zeitschriften „Der Sprachdienst“ (seit 1957) und „Muttersprache“ (seit 1890).

In seiner Dankesrede unterstrich der Vorsitzende der Gesellschaft für Deutsche Sprache, Prof. Dr. Peter Schlobinski, Inhaber des Lehrstuhls für Germanistische Linguistik an der Leibniz Universität Hannover, dass der Preis für die Gfds nicht nur eine Auszeichnung für geleistete Arbeit, sondern auch Ansporn und Verpflichtung sei, die gute Arbeit und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Wiesbaden fortzuführen. Schlobinski fokussierte sich in seiner Rede nur auf einen Aspekt der Sprachkultur, nämlich den, des sich ändernden Sprachgebrauchs in politischen Diskursen mit zunehmenden verbalen Grenzverschiebungen und Überschreitungen bis hin zur Sprache der Hetze und des Hasses. Da würden politische Gegner gejagt, Menschen (statt Sachen) entsorgt und Asylbewerber zu Asyltouristen, so Schlobinski. „Provozieren, übertreiben, Affekte mobilisieren, im Namen des Volkes sprechen, Freund-Feindschema aufbauen, diffamieren und deskreditieren, sich als Opfer inszenieren, beleidigen und drohen, lügen und täuschen“ all dies stamme „aus dem Repertoire derjenigen, die Sprache und Gesellschaft radikalisieren wollen“, hob der Sprachwissenschaftler hervor. Diese Leute nähmen „in Kauf, dass der Verbal-Gewalt die physische folgen könne, die Jagd auf Menschen, wie in Chemnitz“.

Solch einer „Sprache der Dehumanisierung, der grob verharmlosenden Sprache, der Hetzsprache“ entgegenzutreten, sei nicht nur Aufgabe einer engagierten linguistisch begründeten Sprachkritik, wie sie die Gfds in der Tradition von Kurt Tucholsky und Victor Klemperer leiste. Dies sei insbesondere auch eine Aufgabe von uns allen, der schweigenden Mehrheit, und von der Politik. „Sich einmischen und den Mund aufmachen verstehen wir als Imperativ für die Arbeit der Gesellschaft für Deutsche Sprache.“, so Schlobinski. Der Gfds-Vorsitzende versicherte abschließend, dass sich die Gfds auch weiterhin für eine auf Verständigung und Verständlichkeit ausgerichtete Sprache einsetzen werde: konstruktiv und kritisch, engagiert und wissenschaftlich fundiert.

(Diether v. Goddenthow / Rhein-Main.Eurokunst)

 Dankesrede des GfdS-Vorsitzenden Prof. Dr. Peter Schlobinski

Kulturpreis 2017 wird am 12.Dezember an „Meeting of Styles“ im Wiesbadener Rathaus verliehen

Das „Meeting of Styles“, das jährlich stattfindende internationale Treffen von Graffiti-Künstlerinnen und Künstlern am Brückenkopf in Kastel, wird mit dem Kulturpreis 2017 der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet.
Dies wurde im Juli 2017 einvernehmlich von den anwesenden Mitgliedern der Jury, unter dem Vorsitz von Kulturdezernent Axel Imholz, beschlossen. Neben dem Kulturdezernenten wirkten Claudia Spruch (CDU), Hendrik Schmehl (SPD), Dorothea Angor (Bündnis 90/Die Grünen), Gabriele Enders (FDP), Ingo von Seemen (Linke Liste & Piraten) sowie der stellvertretende Leiter des Kulturamts, Jörg-Uwe Funk, bei dieser Entscheidung mit. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert.

Das von Manuel Gerullis und seiner Crew initiierte und organisierte Wiesbadener Graffiti-Meeting genießt weltweit Beachtung und zieht jährlich sowohl internationale Künstlerinnen und Künstler als auch zahlreiche Gäste an. 1997 als „Wallstreet-Meeting“ am alten Schlachthof gegründet, ist das Festival seit 2003 am Brückenkopf in Kastel beheimatet, wo es als „identitätsstiftend“ und den Stadtteil bereichernd wahrgenommen wird.

Aus dem Wiesbadener „Mutter“-Meeting ist das Netzwerk „Internationale Meeting of Styles“ entstanden, das inzwischen über 250 Veranstaltungen von Nord-, und Südamerika, Europa, über Russland bis Asien realisiert und über 500.000 Besucher weltweit erreicht hat. Zum 20-jährigen Jubiläum in diesem Jahr hatte sich wieder die Graffiti-Kunstszene in der hessischen Landeshauptstadt eingefunden und die großen Flächen rund um den Brückenkopf mit ihrer Kunst verziert.

„Bei diesem Festival entstehen seit vielen Jahren aufs Neue beeindruckende Werke, die unsere Kunstszene bereichern und zu neuen visuellen Erlebnissen einladen“, begründet Stadtrat Axel Imholz die Entscheidung der Jury und fügt hinzu: „Es steht Wiesbaden gut, der längst als Kunstform anerkannten Graffitikunst den ihr gebührenden Platz einzuräumen und sich mit dem Meeting of Styles von seiner modernen und aufgeschlossenen Seite zu präsentieren.“

Am 12. Dezember 2017 werden die Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel, Oberbürgermeister Sven Gerich und Kulturdezernent Axel Imholz gemeinsam den Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2017 an „Meeting of Styles“ im Festsaal des Wiesbadener Rathauses verleihen.

Kulturpreis 2016 der Landeshauptstadt Wiesbaden an Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung verliehen

v.l. Jury-Vorsitzende u. Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz, Ernst Szebedits, Vorsitzende der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Oberbürgermeister Sven Gerich, Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel. Foto: Diether v Goddenthow
v.l. Jury-Vorsitzende u. Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz, Ernst Szebedits, Vorsitzender der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, Oberbürgermeister Sven Gerich, Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel. Foto: Diether v Goddenthow

Im Rahmen einer Feierstunde im Festsaal des Rathauses wurde am 21. November 2016 die Friedrich-Murnau-Stiftung mit dem Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden für das Jahr 2016 ausgezeichnet. Den mit 5000 Euro dotierten Preis nahm für die Murnau-Stiftung deren Vorsitzender Ernst Szebedits aus den Händen von  Oberbürgermeister Sven Gerich, Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz und Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel entgegen. Die Laudatio hielt Dr. Gottfried Langenstein, Direktor Europäische Satellitenprogramme des ZDF. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Jan-Filip Tupa (Cello) und Daniel Lorenzo (Klavier).

Oberbürgermeister Sven Gerich. Foto: Diether v Goddenthow
Oberbürgermeister Sven Gerich. Foto: Diether v Goddenthow

Oberbürgermeister Gerich zeigte sich ein wenig verwundert, weshalb die Friedrich-Murnau-Stiftung erst in diesem Jahr den Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden erhalte, „angesichts nationalen Bedeutung dieser Einrichtung und ihrer 50-jährigen Geschichte“. Umso mehr freue es ihn, dass es nun im Jubiläumsjahr geklappt habe. Die Stadt Wiesbaden, so der Oberbürgermeister, sei dankbar und auch ein wenig Stolz darauf, dass die Murnau Stiftung in Wiesbaden beheimatet sei. Seit der Eröffnung des Deutschen Filmhauses im Jahre 2009 und die Aufnahme des öffentlichen Kinospielbetriebs im dortigen Murnau Filmtheater hätten sich die Beziehungen zwischen Murnau-Stiftung und der Stadt in hervorragender Weise vertieft und gefestigt, so Gerich.

Jury-Vorsitzende und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Foto: Diether v Goddenthow
Jury-Vorsitzende und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Foto: Diether v Goddenthow

Auf den unschätzbaren Wert der Arbeit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung für den Erhalt des deutschen Film-Erbes, wies Jury-Vorsitzende und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz in ihrem Grußwort hin. Hierfür stünden Filme wie  „Metropolis“, „Das Cabinet des Dr. Caligari“ oder „Der blaue Engel“. Daneben leistet die Murnau-Stiftung mit dem seit 2009 bestehenden Filmtheater einen zentralen Beitrag für das cineastische Angebot jenseits des Mainstreams in Wiesbaden und der Region. Die Murnau-Stiftung steht wie kaum eine andere Einrichtung für die Filmstadt Wiesbaden und fördert mit ihrer Arbeit seit vielen Jahrzehnten die Filmkultur in Wiesbaden.

Dr. Gottfried Langenstein, Direktor Europäische Satellitenprogramme des ZDF. Foto: Diether v Goddenthow
Dr. Gottfried Langenstein, Direktor Europäische Satellitenprogramme des ZDF. Foto: Diether v Goddenthow

Die Erhaltung des wertvollen Filmbestandes sei vor allem ein Kampf gegen die Zeit, mahnte Laudator Dr. Gottfried Langenstein, Direktor Europäische Satellitenprogramme des ZDF , der ein Porträt des Stiftungsnamensgebers Friedrich Wilhelm Murnau, der eigentlich Friedrich Wilhelm Plumpe hieß, zeichnete. Murnau war sein Künstlername, wohl gewählt zur Abgrenzung von seinen Eltern, die weder seine Schauspiel- und Regie-Ambitionen noch seine Homosexualität akzeptieren wollten. Murnau wurde während einer Studentenaufführung vom berühmten Regisseur Max Reinhard entdeckt, nahm trotz seiner 2,10 Meter Körpergröße als Flieger am ersten Weltkrieg teil, landet wegen eines Navigationsfehlers in neutralen Schweiz, konnte dort seine Filmarbeit fortsetzen, erhielt wegen seiner Erfolge 1924 einen Ufa-Vertrag und schrieb internationale Filmgeschichte.

Schon vor wenigen Jahren sorgte die Rettung Fritz Langs Stummfilms „Metropolis“ aus den 20er Jahren für Schlagzeilen, als man in Buenos-Aires noch eine vollständige Kopie des nur noch in Fragmenten bestehenden Films entdeckte. Diese wurde dann von der Murnau-Stiftung restauriert und in Berlin 2010 während der Berlinale gezeigt.

In den 50er Jahren verwendete man Filmträger auf Nitratbasis,   ein hochbrisantes Material,  das eine höhere Sprengkraft als Schwarzpulver besitze, unter das Sprengstoffgesetz falle und vor allem die alten Filme zersetze. Die Filme würden zwar zu Lagerung und Erhalt im Film-Archiv der Murnau-Stiftung permanent heruntergekühlt. Das würde aber nicht wirklich ihren Verfall aufhalten. Um sie zu retten, müssten sie restauriert und digitalisiert werden.

Im großen Archiv von insgesamt über 6500 Filmen lagern auch sogenannte „Vorbehaltsfilme“, Propaganda-Streifen aus der Nazi-Zeit mit Titeln à la „Jud-Süß“ oder „Kolberg“ von Veit Harlan. Diese Filme, gegen deren Vorführung lange Zeit verständlicherweise Vorbehalte bestanden, könnten dank der filmpädagogisch begleitenden Arbeit der Murnau-Stiftung wieder gezeigt werden. Denn, so Langenstein, sei es  wichtig, dass junge Leute auch solche Filme sehen, um hierdurch einmal mehr den Wert der Demokratie schätzen zu lernen. Langenstein forderte vor allem auch mehr Bundesmittel für die Arbeit der Murnau-Stiftung zum Erhalt des deutschen Filmerbes mit Weltrang.

Ernst Szebedits, Vorsitzende der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung. Foto: Diether v Goddenthow
Ernst Szebedits, Vorsitzender der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung. Foto: Diether v Goddenthow

Ernst Szebedits, Vorsitzender der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, „hätte noch stundenlang zuhören können“ und dankte dem Laudator, der  Stadt Wiesbaden  und allen Mitstreitern für die bisherige Arbeit und das gemeinsam Erreichte, und hoffte, dass  „wir noch viel bewegen können“.
murnaufilmtheater360

Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
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„Seit ihrer Gründung im Jahr 1966 setzt sich die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, eine Stiftung bürgerlichen Rechts, für den Erhalt und die Pflege eines Großteils des deutschen Filmerbes ein. Ihre einzigartigen Bestände öffentlich zugänglich zu machen, gewinnt seit Jahren an Bedeutung und wird die Arbeit auch künftig zunehmend prägen. Wichtigstes Stiftungskapital ist der einzigartige, in sich geschlossene Filmstock, der Kopien und Materialien der ehemaligen Produktionsfirmen Ufa, Universum-Film, Bavaria, Terra, Tobis und Berlin-Film – samt den damit verbundenen Rechten – aus über sechs Jahrzehnten deutscher Filmproduktion umfasst.“ mehr

Filmprogramm des Murnau-Filmtheaters

16. Kurze Nacht der Galerien und Museen in Wiesbaden am 16. April 2016

Der Flyer "Kurze Nacht der Galerien und Museen in Wiesbaden" liegt in allen Kultureinrichtungen und Galerien aus.
Der Flyer „Kurze Nacht der Galerien und Museen in Wiesbaden“ liegt in allen Kultureinrichtungen und Galerien aus.

Am 16.  April 2016, lädt zum  16. Mal die IG Wiesbadener Galerien und die Stadt Wiesbaden sowie alle teilnehmenden  Galerien und Museen der Stadt Wiesbaden wieder ein zur Kurzen Nacht der Galerien und Museen in Wiesbaden.

Wie die Veranstalter schreiben, wird die Kurze Nacht 2016 um 17.30 Uhr von der Kulturdezernentin der Stadt Wiesbaden, Frau Rose-Lore Scholz, und dem Organisator der Veranstaltung, Erhard Witzel, im Thalhaus, Nerotal 18, eröffnet.

Danach besteht, so die Veranstalter, von 19.00 bis 24.00 Uhr die Möglichkeit, alle 21 Galerien und Institutionen im Rundgang zu besuchen. Hierzu kann der kostenlose Oldtimer Shuttle Service, das sogenannte Rollende Museum der Herren Wehner und Weber, genutzt werden. Es werden wieder 5 strategisch günstig über das Stadtgebiet verteilte Haltestellen eingerichtet werden, von wo aus alle Galerien und Museen in wenigen Minuten erreicht werden können.

2016 ist wieder mit dabei das Ausstellungshaus Spiegelgasse und die Kinder- und Kunstgalerie in der Dotzheimer Straße 99.

Zum krönenden Abschluss sind alle kunstinteressierten Nachtschwärmer ab 23.30 bis Sonntagfrüh 2 Uhr zur Abschlussparty ins Thalhaus, Nerotal 18 eingeladen.

In  zahlreichen Galerien laden nahmhafte Wein- und Sektgüter zur Weinverkostung ein. Den Reinerlös aus der Verkostung spenden die Winzer in diesem Jahr der Thalhaus-Galerie für ein Ausstellungsprojekt 2017.

Unterstützt wird die Veranstaltung  vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden, der Nassauischen Sparkasse, von Feinkost Feickert, der Fa. Opel Classic, dem ADAC, dem PopJazzChor und den teilnehmenden Rheingauer VDP Weingütern.

Die Veranstaltung organisiert und realisiert wieder Eberhard Witzel im Auftrag der IG Wiesbadener Galerien, Kontakt:
Eberhard Witzel, Kaiser-Friedrich Ring 63, 65185 Wiesbaden, Tel.: 0171/6504690

Das ausführliche Programm und alle Infos erhalten Sie auf der Webseite der Veranstalter.

Alle Galerien, Museen und Institutionen der „Kurzen Nacht“ auf einen Blick:

AIDS Hilfe Wiesbaden
Aktives Museum Spiegelgasse
Bellevue-Saal
Galerie Cerny u. Partner
Galerie Cornelissen
Frauenmuseum Wiesbaden
Galerie Haasner
Kinder- und Jugendgalerie
Galerie Hafermann
Kunsthaus Wiesbaden
Museum Wiesbaden, Hessisches Landesmuseum
Nassauische Sparkasse
Nassauischer Kunstverein
Photogalerie Wiesbaden
Galerie Pokusa Polnischer Kultursalon e.V.
Galerie Rother und Winter
Kunst-Schaeffer Wiesbaden
SAM – Stadtmuseum Am Markt der Stadt Wiesbaden
thalhaus-theater-wiesbaden (Eröffnung 17.30 + Abschlussparty)

Galerie WangHomann
CityPastoral St. Bonifatius & Initiative
Kunstraum der IG Wiesbaden

Das Rollende Museum
100 Oldtimer fahren  die Besucher zu 5 folgenden Haltestellen:
Landesmuseum
Staatskanzlei
Thalhaus, Nerotal
Taunusstrasse/Röderstrasse
Oranienstrasse/Herderstrasse

Die IG Wiesbadener Galerien erhält 2015 den Kulturpreis der Stadt Wiesbaden für ihr organisatorisches Engagement der Kurzen Nacht der Galerien und Museen
(vl.)Galeristen Brigitte Haasner, Björn Lewalter, Christine Rother, Gottfried Hafemann, Elvira Mann-Winter,Erhard Witzel, Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel, Oberbürgermeister Sven Gerich und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Foto © massow-picture
(vl.)Galeristen Brigitte Haasner, Björn Lewalter, Christine Rother, Gottfried Hafemann, Elvira Mann-Winter,Erhard Witzel, Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel, Oberbürgermeister Sven Gerich und Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Foto © massow-picture

Die „Interessengemeinschaft Wiesbadener Galerien“ erhielt 2015 den mit 5000 Euro dotierten Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden für ihre seit 15 Jahren organisierten „Kurzen Nächte der Galerien und Museen“
In der Begründung des Jury hieß es unter anderem: „Die Interessengemeinschaft der Galerien hat mit der ‚Kurze Nacht der Galerien und Museen‘ in Wiesbaden ein Kulturereignis etabliert, das jährlich im Frühling bis zu 10.000 Kunstbegeisterte in die Ausstellungen der hessischen Landeshauptstadt lockt. Seit mittlerweile 15 Jahren laden Galerien, Museen, der Nassauische Kunstverein (NKV), der Verein zur Förderung künstlerischer Projekte im Bellevue-Saal und andere kulturelle Institutionen in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt zum kostenlosen Besuch in ihre Räume ein. Das „Rollende Museum“, das seit drei Jahren mit rund 100 Oldtimern die Besucherinnen und Besucher durch die Innenstadt zu den Ausstellungsorten chauffiert, hat dem Event noch einen zusätzlichen Reiz verliehen.“