Große Reitkunst, Spaß und Emotionen pur – In gut zwei Wochen (17.-20.5.) startet das 86. LONGINES PfingstTurnier im Biebricher-Schlosspark

Pferdetrainerin und Allroundakrobatin Michelle Krämer auf Henkellsfeld beim Auftakt zum PfingstTurnier - mit dem Vorstand des WRFC, den Gastgebern der Marke Henkell und den Reitern Anja Plönzke und David Will. © Foto Diether von Goddenthow
Pferdetrainerin und Allroundakrobatin Michelle Krämer auf Henkellsfeld beim Auftakt zum PfingstTurnier – mit dem Vorstand des WRFC, den Gastgebern der Marke Henkell und den Reitern Anja Plönzke und David Will. © Foto Diether von Goddenthow

Das 86. LONGINES PfingstTurnier vom 17. bis 24. Mai 2024 im Wiesbaden-Biebricher Schlosspark steht unmittelbar bevor. Auftakt werden wieder sein der Kutschenkorso am 14.05. (um zirka 18.00 Uhr am Rathaus) und am 17.5. ab 19.30 Uhr die rauschende Pferdenacht mit Pferde-Sport, Kutschen, Spiel, Spannung, Jagdbild, Freiheitsdressur und vielen Emotionen.

Kaum zuvor war die Stimmung so gut, wie in diesem Jahren. Denn was kann die  Veranstalter  mehr freuen,  dass der Andrang der Reiter  so groß ist, weswegen man nicht alle Anfragen für Startplätze erfüllen kann.  Gibt es ein größere Kompliment für die Attraktivität des Wiesbadener LONGINES PfingstTurniers?  Natürlich tut es den Veranstaltern in der Seel weh, wenn sie dann die  ein oder andere schwierige Entscheidung treffen müssen, klar! Wer erteilt schon gerne Absagen wegen „Überfüllung“. Auf der  anderen Seite aber genießen sie auch den enormen sportlichen Zulauf – und zwar quer durch alle Disziplinen.

Ein Tipp für alle Pferde- und Turnierfans: Besorgen Sie sich möglichst rasch Karten (siehe unten), solange der Vorrat reicht.

Kristina Dyckerhoff,WRFC-Präsidentin © Foto Diether von Goddenthow
Kristina Dyckerhoff,WRFC-Präsidentin © Foto Diether von Goddenthow

Denn „der  Vorverkauf läuft super“, freut sich die Präsidentin des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs e.V. Kristina Dyckerhoff, auf der heutigen Turnier-Pressekonferenz. „Unsere treuen 500 bis 600 ehrenamtlichen Helfer stehen auch schon in den Startlöchern und der Aufbau geht gut voran. Es ist immer sehr viel Arbeit im Vorfeld, aber wir freuen uns alle wieder sehr auf das PfingstTurnier – mit allen Sportlern, Pferden, Zuschauern und unseren langjährigen Partnern.“  Die gesamte Veranstaltung stemmen Kristian Dyckerhoff und ihr insgesamt neunköpfiges Organisations-Team in ihrer Freizeit  ehrenamtlich. Ohne dieses unentgeltliche Ehrenamts-Engagement und wichtige (Finanz-)Partner könnte das Pfingstturnier gar nicht durchgeführt werden.

Vanessa Lehmann, Head of Communications, © Foto Diether von Goddenthow
Vanessa Lehmann, Head of Communications, © Foto Diether von Goddenthow

Der langjährigste Partner des PfingstTurniers ist ein Partner, der von der ersten Stunde an dabei war, seit 1929! „Die Marke Henkell ist seit 95 Jahren Partner des PfingstTurniers“, erklärt stolz Vanessa Lehmann, Head of Communications der Gruppe Henkell-Freixenet. „Das ist eine ganz besondere Partnerschaft und diese tolle Tradition wollen wir fortführen. Es erfüllt uns auch mit Stolz, in diesem Jahr wieder Teil dieses Events sein zu dürfen, dem größten Sportereignis unserer Region rund um Wiesbaden.“

Maren Lahm, Geschäftsführerin Marketing.  © Foto Diether von Goddenthow
Maren Lahm, Geschäftsführerin Marketing. © Foto Diether von Goddenthow

Maren Lahm, Geschäftsführerin Marketing von Henkell-Freixenet, ergänzte: „Das PfingstTurnier war nach meinem Amtsantritt im letzten Jahr das erste Event, an dem ich teilhaben durfte, und ich war sehr beeindruckt. Es gibt einen sehr guten ‚Fit‘ zwischen der Marke Henkell und der Qualität der Marke mit der Eleganz und Qualität des Pferdesports.“

 

Springen – Olympiasieger treffen Lokalkolorit
Ralf Hollenbach, Verantwortlicher für den Ablauf der Springprüfungen im Schlosspark, freut sich: „Die deutsche Beteiligung dieses Jahr ist top – mit Christian Ahlmann und Philipp Schulze Topphoff beispielsweise! Und mit starkem erstklassigem Lokalkolorit durch Daniel Deußer, David Will, Richard Vogel, Nicola Pohl, Jörg Oppermann und Uli Hensel in der CSI 4* Tour.“

Springreiter und Trainer David Will. © Foto Diether von Goddenthow
Springreiter und Trainer David Will. © Foto Diether von Goddenthow

Die Liste der internationalen Reiter weise 16 Nationen auf, darunter Topreiter wie die schnellen Iren Cian O’Connor und Bertram Allen, der Europameister von 2013, Roger Yves Bost ‚Bosti‘ aus Frankreich, und der Olympiasieger von 2000, Jeroen Dubbeldam aus den Niederlanden. „Und unter den Genannten sind auch vier Reiter, die schon mal den Großen Preis in Wiesbaden gewonnen haben: genannter Christian Ahlmann, Denis Lynch aus Irland, Marc Houtzager aus den Niederlanden und David Will.“ Will wird ein neues Spitzenpferd mit nach Wiesbaden bringen, den zehnjährigen Kansall. „Wir haben noch nicht so viele Turniere zusammen bestritten“, erzählt Will. „Aber es hat gleich von Anfang an gut geklappt und er hat auch schon einen Großen Preis vor drei Wochen gewonnen.“
Außerdem wird der Springprofi in seiner Rolle als Nationaltrainer der saudi-arabischen Mannschaft, zwei Kandidaten mitbringen, die er für die Olympischen Spiele in Paris im Visier hat: „Zum einen ‚Altmeister Ramzy Al Duhami, der schon fünf Olympische Spiele geritten ist und schon Team-Bronze gewonnen hat, und zum anderen einen zukünftigen Star des Springsport, den 25-jährigen Khaled Almobty.“

Dressur – Kaderreiter und Stars von Morgen

Dressurreiterin Isabelle Kettner, © Foto Diether von Goddenthow
Dressurreiterin Isabelle Kettner, © Foto Diether von Goddenthow

Genauso begeistert ist Isabelle Kettner mit einem Blick auf die Liste der Dressurreiter: „Wenn man den Olympiakader und den Perspektivkader erweiterte Weltspitze zusammenzählt, sind zehn Reiter in den beiden wichtigsten deutschen Kaders, sieben davon haben bei uns genannt – das ist großartig!“ Isabell Werth hat sich gleich mit zwei Pferden angekündigt, Jessica von Bredow-Werndl wird ihre Youngster in der Serie Derby Stars von Morgen präsentieren, Sönke Rothenberger kommt mit Youngster Faraglioni, Ingrid Klimke mit First Class und Freudentänzer und der Shooting-Star der vergangenen Saison Katharina Hemmer bringt Spitzenpferd Denoix PCH mit – um nur einige zu nennen.

Aus internationaler Perspektive steht der zweimalige Olympiateilnehmer aus Brasilien, Joao Victor Marcari Oliva, auf der Nennungsliste, außerdem die Australierin Simone Pearce, die schon bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen am Start war, und der US-Amerikaner Benjamin Ebeling, der mit seinem Weltcup-Finalisten Indeed anreist. Hinzu kommt ein enormer Zulauf bei der Serie ‚Stars von Morgen‘, die erstmals in Wiesbaden Station macht.

Dressurreiterin Anja Plönzke, © Foto Diether von Goddenthow
Dressurreiterin Anja Plönzke, © Foto Diether von Goddenthow

Anja Plönzke war 2007 das erste Mal in Wiesbaden am Start und kommt in diesem Jahr zum fünften Mal mit ihrem Spitzenpferd Tannenhof’s Fahrenheit. „Fahrenheit ist inzwischen 17 und super in Schuss“, freut sich Plönzke. „Ich hatte ihm im vergangenen Jahr eine lange Turnierpause gegeben und dieses Jahr ist er schon mit vier Siegen in die Saison gestartet. Ich freue mich sehr auf Wiesbaden. Wiesbaden gehört zu den beiden Turnieren – neben Aachen –, bei denen es so richtig Spaß macht, abends Kür zu reiten.

Vielseitigkeit – Vielsieger und U25-Meisterehren
„Wir können nicht alle, die angefragt haben, zulassen“, erklärt auch Albert Schäfer für den Bereich Vielseitigkeit in Wiesbaden. „Wir hatten sonst immer drei oder vier U25-Reiter, die bei unserer Vier-Sterne-Prüfung mitgeritten sind, in diesem Jahr haben wir elf U25-Reiter, weil wir die erstmaligen Deutschen Meisterschaften ausrichten. Als U25-Reiter über einen Vier-Sterne-Kurs zu reiten, das ist schon eine enorme Herausforderung.“ Natürlich haben auch die Stammgäste und Vielsieger Wiesbadens genannt: Michael Jung und Ingrid Klimke. Sie treffen auf internationale Konkurrenz beispielsweise aus Neuseeland mit dem Ehepaar Tim und Jonelle Price. Tim Price ist doppelter Bronzegewinner der Weltmeisterschaften 2022, im Team mit seiner Frau Jonelle, die wiederum schon 2012 Team-Bronze bei den Olympischen Spielen 2012 gewonnen hat.

Voltigieren – Weltmeister und Weltcup-Finalisten
„Unser Starterliste bei den Voltigierern sieht genau so aus, wie wir sie uns gewünscht haben“, erklärt Claudia Liebold für die Voltigierwettbewerbe. „Wir haben fünf Nationen am Start – vier Herren, darunter der viermalige Weltmeister und doppelte Weltcup-Finalsieger Jannik Heiland. Wir haben ein ganz starkes Feld bei den Damen mit 15 Starterinnen, darunter die fünfmalige Weltcup-Finalistin Jolina Ossenberg-Engels und gleich drei Damen aus den USA.“ Vier Paare haben sich für den Pas de Deux-Wettbewerb vor dem Schloss angemeldet und drei Voltigiergruppen.

Kenzie Dysli mit Freiheitsdressur bei der Wiesbadener Pferdenacht © Foto Diether von Goddenthow
Kenzie Dysli mit Freiheitsdressur bei der Wiesbadener Pferdenacht © Foto Diether von Goddenthow

Das 86. LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden steht für Geselligkeit mit der Ausstellung und jeder Menge kulinarischer Verführungen. Das 86. LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden steht für beste Unterhaltung – mit der Wiesbadener PferdeNacht. Und das 86. LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden steht vor allen Dingen für Sport, Sport, Sport mit Top-Pferden und -Reitern.
(KiK/pe&pa/Goddenthow)

Pferdetrainerin und Allroundakrobatin Michelle Krämer auf Henkellsfeld beim Auftakt zum PfingstTurnier - mit dem Vorstand des WRFC, den Gastgebern der Marke Henkell und den Reitern Anja Plönzke und David Will. © Foto Diether von Goddenthow
Pferdetrainerin und Allroundakrobatin Michelle Krämer auf Henkellsfeld beim Auftakt zum PfingstTurnier – mit dem Vorstand des WRFC, den Gastgebern der Marke Henkell und den Reitern Anja Plönzke und David Will. © Foto Diether von Goddenthow

Tickets:
Sichern Sie sich Ihre Karte für das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden entweder bei www.ticketmaster.de oder unter 01806 – 999 00 00.
Weitere Detail-Infos und Tipps zur Anreise unter: www.pfingstturnier.org

Über 3000 Fachbesucher trafen sich auf der 50. VDP-Weinbörse, der größten Fachmesse für deutsche Spitzenweine, in der Mainzer Rheingoldhalle

Gute Stimmung trotz Krise im Weinbau auf der  weltweit größten Fachmesse für deutsche Spitzenweine, der Weinbörse der VDP.Prädikatsweingüter. Sie findet alljährlich in der Mainzer Rheingoldhalle statt und feierte in diesem Jahr vom 28. bis 29. April 2024 ihr 50-jähriges Jubiläum! Bild: Verkostungs-situation am Probierstand von Weingut Dr. Wagner aus Saarburg © Diether von Goddenthow
Gute Stimmung trotz Krise im Weinbau auf der weltweit größten Fachmesse für deutsche Spitzenweine, der Weinbörse der VDP.Prädikatsweingüter. Sie findet alljährlich in der Mainzer Rheingoldhalle statt und feierte in diesem Jahr vom 28. bis 29. April 2024 ihr 50-jähriges Jubiläum! Bild: Verkostungssituation am Probierstand von Weingut Dr. Wagner aus Saarburg © Diether von Goddenthow

„Der Wein ist ein Geschenk der Götter. Sie haben den Wein den Menschen aus Erbarmen gegeben“, und wenn der griechische Philosoph Platon recht habe, und wer wolle ihm schon widersprechen, dann haben „es die Götter mit den deutschen Weinbaugebieten wirklich sehr gut gemeint“ begann Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir  augenzwinkernd sein Grußwort  bei der Eröffnung zum Jubiläum der 50. VDP-Weinbörse am 28.4.2024 in der Mainzer Rheingoldhalle.  Es ist die weltweit größte Fachmesse für Spitzenweine des Verbandes Deutscher Prädikatsweine (VDP). „Gerade im Hinblick auf das neue Deutsche Weingesetz, das seit den 1970er-Jahren besteht, in Teilen als veraltet gilt, und nun erstmals eine umfassende Novellierung erfährt, ist der Besuch Özdemirs bedeutend“, so der VDP.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Oberbürgermeister Nino Haase eröffnen mit der symbolischen Durchtrennung des weißen Bandes die 50. VDP-Weinbörse in der Mainzer Rheingoldhalle. (vl.): Manuela Matz, Mainzer Wirtschaftsdezernentin, Ingmar Jung, Hessischer Landwirtschaftsminister,  Nino Haase, Mainzer Oberbürgermeister, Cem Özdemir, Bundeslandwirtschaftsminister, Steffen Christmann, VDP-Präsident,Theresa Olkus, VDP-Geschäftsführerin (ganz rechts). © Diether von Goddenthow
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Oberbürgermeister Nino Haase eröffnen mit der symbolischen Durchtrennung des weißen Bandes die 50. VDP-Weinbörse in der Mainzer Rheingoldhalle. (vl.): Manuela Matz, Mainzer Wirtschaftsdezernentin, Ingmar Jung, Hessischer Landwirtschaftsminister, Nino Haase, Mainzer Oberbürgermeister, Cem Özdemir, Bundeslandwirtschaftsminister, Steffen Christmann, VDP-Präsident, Theresa Olkus, VDP-Geschäftsführerin (ganz rechts). © Diether von Goddenthow

Um bei Platons Bild zu bleiben, haben es die Götter mit dem Weinjahrgang 2023  wirklich gut gemeint. Denn selbst die Trockenheit im Frühjahr und mitunter ergiebige Regenfälle bei hohen Temperaturen im Jahresverlauf haben letztlich zu einem erstaunlich außergewöhnlich gutem Ergebnis geführt: „Die Weine“, so der VDP-Präsident Steffen Christmann in seiner Jubiläumsansprache, „haben die richtige Menge Fruchtigkeit und dabei eine belebende Säure, sodass der Jahrgang eine optimale Balance zwischen Intensität und animierender Frische mitbringt“. Von der besonderen Qualität dieses „2023er-Spezialisten-Jahrgangs“ konnten sich  die über 3000 Einkäufer aus Weinhandel, Gastronomie, Weinbau und Medien bis einschließlich zum 29. April in der Rheingoldhalle persönlich überzeugen. Erstmals waren mit 191 Weingütern nahezu alle Mitgliedsunternehmen des Verbandes Deutsche Prädikatsweingüter (VDP) auf der Weinbörse vertreten. Sie präsentierten ihre Kollektionen in allen Stufen der VDP-Klassifikationen und standen für den ganz persönlichen Face-to-Face-Austausch bereit.

Steffen Christmann, VDP_Präsident. © Diether von Goddenthow
Steffen Christmann, VDP_Präsident. © Diether von Goddenthow

Die Weinbörse sei  von ihren Anfängen vor 50 Jahren bis heute mittlerweile zu einer regelrechten Konstanten für die gesamte Branche geworden. In diesem Jahr habe man die höchsten Besucherzahlen in ihrer 50jährigen Geschichte verzeichnet, so Christmann.  Das ermutige  die Winzer auch in schwierigen Zeiten wie diesen: Klimawandel-Folgen, weltweite Überproduktion, Preisverfall, Inflation, sinkende Löhne und steigende Kosten sowie verändertes Verbraucherverhalten, und nicht zuletzt die verheerenden Spätfröste in fast allen Weinregionen stellten die Betriebe vor sehr große Herausforderungen. Allerdings träfe es die VDP-Prädikatsweingüter nicht so stark innerhalb dieser Branche. Die VDP-Prädikatsweingüter hätten durch „diese starken Einschränkungen und Profilierung auf die Qualität in den letzten Jahren eine Stellung erreicht, dass wir da nicht ganz so stark angegriffen sind wie die allgemeine Branche“, so Christmann.

Yutaka Kitajima arbeitet bei einem japanischen Weinimporteur. Er kam nach Mainz um seinen Lieferanten "ins Gesicht schauen zu können". © Diether von Goddenthow
Yutaka Kitajima arbeitet bei einem japanischen Weinimporteur. Er kam nach Mainz um seinen Lieferanten „ins Gesicht schauen zu können“. © Diether von Goddenthow

Die VDP-Weinbörse sei „gemeinschaftsstiftend für uns als Winzer, aber auch für die gesamte Branche“, die hier jährlich zusammenfände, die hier diskutiere und sich bespreche, um so gemeinsam voranzukommen, so der VDP-Präsident, der sich zudem „über die immer größer werdende Internationalität“ freue: „Gäste aus der ganzen Welt kommen extra zu dieser Probe nach Mainz. Wer sich ein Bild vom Deutschen Wein machen möchte, durfte und darf auf die Börse nicht verzichten“, unterstrich der VDP-Präsident die zentrale Rolle der VDP-Weinbörse.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: "Der Deutsche Weinbau ist ein Mythos, ein Mythos der auf Tradition, Innovation und viel Leidenschaft basiert. Die VDP-Weinbörse gibt uns Einblicke in diese Vielfalt Deutscher Spitzenweine. Sie ist ein Ort des Austausches, sie ist ein Ort der Begegnung für alle Weinbegeisterten. © Diether von Goddenthow
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir: „Der Deutsche Weinbau ist ein Mythos, ein Mythos der auf Tradition, Innovation und viel Leidenschaft basiert. Die VDP-Weinbörse gibt uns Einblicke in diese Vielfalt Deutscher Spitzenweine. Sie ist ein Ort des Austausches, sie ist ein Ort der Begegnung für alle Weinbegeisterten. © Diether von Goddenthow

Der VDP sei gewissermaßen der Olymp des deutschen Weinbaus, lobte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. In der Geschichte des VDP spiegelte sich auch die Erfolgsgeschichte des Deutschen Weinbaus. Die Zukunft der deutschen Weine läge nämlich vor allem auch in ihrer kontinuierlichen Weiterentwicklung. Die Menschen legten zunehmend Wert auf Regionalität, auf Herkunftsprofile und auf ausdrucksstarke Weine, so der Landwirtschaftsminister. Gute Qualität habe natürlich auch ihren Preis. Deshalb halte er „den eingeschlagenen Weg zur Fortsetzung einer Herkunftspyramide im Deutschen Weinrecht auch als absolut folgerichtig“. „Es ist ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung und liefert Weintrinkern wertvolle Informationen zu Qualität und Charakter des Weins“, so Özdemir. Für die deutschen Winzerinnen und Winzer sei das eine einzigartige Chance, ihre Regionen und Spitzenlagen in den Vordergrund zu stellen und damit eine unverwechselbare Identität zu stiften, so der Landwirtschaftsminister.

Herkunftsprofilierung sei mehr als ein Marketings-Instrument. „Es ist ein Versprechen an die Qualität und Authentizität des Produktes. Sie spiegelt die lange Tradition und Vielfalt der deutschen Weinregion wider, und schützt und fördert charakteristische Eigenschaften und Besonderheit der einzelnen Anbaugebiete. Es stärkt das Image des deutschen Weines, auch im globalen Markt“, sagte Özdemir. Damit manifestiere sich die Qualitätsphilosophie des VDP im ganz Besonderen über die nationalen Grenzen hinaus mit dem  Wein an der Spitze der Herkunfts-Pyramide. Der einzigartige Ruf dieser Weine sei zu allererst den herausragenden Leistungen und Anstrengungen der Mitglieder des VDP in den vergangenen 20 Jahren zu verdanken, lobte Özdemir.

Konfuzius wusste: „Am Rausch ist nicht der Wein schuld, sondern der Trinker“, das sollte man. so Weinliebhaber Özdemir, nicht vergessen. Am Weinstand von VDP-Weingut Wittmann aus Westhofen (Pfalz). (vl.): Steffen Christmann, VDP-Präsident, Cem Özdemir, Bundeslandwirtschaftsminister, Nino Haase, Oberbürgermeister am VDP-Weingut Wittmann aus Westhofen (Pfalz). © Diether von Goddenthow
Konfuzius wusste: „Am Rausch ist nicht der Wein schuld, sondern der Trinker“, das sollte man. so Weinliebhaber Özdemir, nicht vergessen. Am Weinstand von VDP-Weingut Wittmann aus Westhofen (Pfalz). (vl.): Steffen Christmann, VDP-Präsident, Cem Özdemir, Bundeslandwirtschaftsminister, Nino Haase, Oberbürgermeister am VDP-Weingut Wittmann aus Westhofen (Pfalz). © Diether von Goddenthow

Deutschland sei ein Weinland, und das bedeute auch, „dass Weinbau seit Jahrhunderten die herrlichsten Kulturlandschaften unseres Landes geformt hat“, so der Landwirtschaftsminister. Der Weinbau fördere den Artenschutz. Unzählige Tiere und Pflanzen haben in Weinbergen ihr Zuhause, insbesondere in den Steillagen mit ihren Terrassen. Das  haben unlängst das Julius Kühne-Institut und das Senckenberg-Institut für Naturforschung herausgefunden. „Deswegen ist ein Weinberg immer beides: Schützenswerte Natur und wertvolles Kulturland. Es ist unsere gemeinsame Verantwortung diesen einzigartigen Schatz zu bewahren, ihn zu fördern“, so Özdemir.

Nino Haase, Mainzer Oberbürgermeister sieht im Ausbau von Wein-Events eine weitere Möglichkeit, die Mainzer Innenstadt attraktiver zu machen.  © Diether von Goddenthow
Nino Haase, Mainzer Oberbürgermeister sieht im Ausbau von Wein-Events eine weitere Möglichkeit, die Mainzer Innenstadt attraktiver zu machen. © Diether von Goddenthow

Für Oberbürgermeister Nino Haase ist auch Weinbau so etwas wie Biotechnologie: Fairerweise „müssen wir ja nicht nur in die Zukunft schauen, sondern wir betreiben seit mehreren tausend Jahren Biotechnologie hier bei uns in der Weinbauregion. Nichts anders ist Weinbau: Biotechnologie mit allem was dazu gehört“, so der Mainzer OB etwas augenzwinkernd auf den aufstrebenden Biotechnologiestandort von Mainz und Umgebung anspielend.

Nach dem großen Erfolg des diesjährigen „Great Wine Walks“ im Vorfeld der Weinbörse am Samstag durch die Mainzer Innenstadt werde überlegt, so Haase, wie man mit ähnlichen Wein-Erlebnissen die Innenstadt noch ein wenig attraktiver machen könne.
Am 27. April hatten 33 Mainzer Einzelhandelsgeschäfte ihre Ladenfläche für insgesamt 42 Weingüter aus dem Netzwerk von VDP.Die Prädikatsweingüter, Weinland Nahe und Maxime Herkunft Rheinhessen zur Verfügung gestellt – und waren somit Gastgeber für Gäste von Nah und Fern. Das sei ein großer Erfolg gewesen. Er glaube, dass Mainz für derartige Wein-Events durchaus noch großes Potential habe, unterstrich der Oberbürgermeister.

Michael Prinz zu Salm-Salm, der von 1990–2007 als Präsident des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter e. V. (VDP) die Modernisierung des Weinbaus förderte, hier mit seiner Schwiegertochter Victoria Prinzessin zu Salm-Salm, die gemeinsam mit Sohn Felix seit 2007 das nachweislich älteste, im Familienbesitz befindliche Weingut Deutschlands "Prinz Salm", Wallhausen leitet. Hier vor ihrem Weinstand auf der 50. VDP-Weinbörse. © Diether von Goddenthow
Michael Prinz zu Salm-Salm, der von 1990–2007 als Präsident des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter e. V. (VDP) die Modernisierung des Weinbaus förderte, hier mit seiner Schwiegertochter Victoria Prinzessin zu Salm-Salm, die gemeinsam mit Sohn Felix seit 2007 das nachweislich älteste, im Familienbesitz befindliche Weingut Deutschlands „Prinz Salm“, Wallhausen leitet. Hier vor ihrem Weinstand auf der 50. VDP-Weinbörse. © Diether von Goddenthow

Auf der VDP-Weinbörse ginge es aber nicht nur ums Weintrinken, so der Oberbürgermeister. Es ginge hier „um den Dialog, um das Erlebnis, um Ideen, um Träume, auch um neue Techniken, die Einzug halten bei uns“, so OB Haase. Man solle “jeden Schluck zu einer Entdeckungsreise machen“, eine Entdeckungsreise, die nichts anderes sein könne, „als die größte Wertschätzung tatsächlich für die unglaubliche Spitzenleistung der VDP Winzerinnen und Winzer“. Deswegen begrüße er „mit größter Freude hier aus nahezu 200 VDP-Weingütern Gäste, die vielfach wahrscheinlich schon seit 50 Jahren hier bei der Veranstaltung der weltweit größten Fachmesse für deutsche Spitzenweine besondere Akzente setzen“, so Haase, und dankte  den Winzerinnen und Winzern für „diese brillante Arbeit“.

Anschließend wurden gemeinsam mit der Publikation meiningers sommelier  die Preisträgerinnen und Preisträger des „Ausgezeichneten Weinkonzepts 2024″ (ehemals VDP.Traubenadler Sommelier) geehrt. Siehe hier!

Rückblick auf die Geschichte des VDP

Überblick über die VDP-Weingüter

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Ministerpräsidentin Malu Dreyer eröffnet rheinland-pfälzischen Kultursommer 2024 auf der Feste Ehrenbreitenstein

Kultursommer Rheinland-Pfalz. Impression von den Historienspielen auf der Festung Ehrenbreitstein (Archivfoto), wieder am 9./11. u. 12. Mai 2024. © Foto Diether von Goddenthow
Kultursommer Rheinland-Pfalz. Impression von den Historienspielen auf der Festung Ehrenbreitstein (Archivfoto), wieder am 9./11. u. 12. Mai 2024. © Foto Diether von Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Jürgen Hardeck haben heute gemeinsam mit dem Koblenzer Oberbürgermeister David Langner im Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein den Kultursommer Rheinland-Pfalz offiziell eröffnet. Die Veranstaltungen der 33. Saison stehen unter dem Motto „Kompass Europa: Sterne des Südens“ und beenden damit den Zyklus, in dem auf die Kulturen der europäischen Nachbarländer in allen Himmelrichtungen geblickt wurde. „Es ist so wichtig, sich gegenseitig intensiver kennen und eben auch besser verstehen zu lernen, damit wir die europäische Idee jeden Tag mit Leben füllen“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Bereits zum zweiten Mal ist auch in diesem Jahr die Bürgerinitiative „Pulse of Europe“ bei der Kultursommer-Eröffnung vertreten. Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiß das zu schätzen: „Sie machen zum einen deutlich, dass wir viele unserer Probleme nur gemeinsam lösen können, zum anderen aber auch, welches Geschenk dieses Europa für uns alle ist!“ Gleichzeitig betonte sie die Bedeutung der Kommunen für die konkreten Entscheidungen vor Ort: „Deshalb sollte jeder und jede die Möglichkeit nutzen, am 9. Juni sowohl an den Europawahlen als auch an den Kommunalwahlen teilzunehmen!“

Preußische Kanonade. Sa. + So. mit Exerzieren & Musketensalven © Foto Diether von Goddenthow
Preußische Kanonade. Sa. + So. mit Exerzieren & Musketensalven © Foto Diether von Goddenthow

Kulturstaatssekretär Jürgen Hardeck bekräftigte: „Der Kultursommer ist und bleibt das Schaufenster der freien Kulturszene!“

Zwei Tage lang bringen Künstlerinnen und Künstler jetzt den Süden Europas auf die Festung Ehrenbreitstein. Es erklingen Lieder aus Italien und Griechenland ebenso wie Alphornklänge; Flamenco und Artistik aus Spanien laden zum Staunen ein. Straßentheater und Brassbands sind unterwegs – und vor allem am Sonntag gibt es besondere Angebote für das junge Publikum, unter anderem mit deutsch-italienischem Kindertheater.

Oberbürgermeister Langner freute sich über den Auftakt des Kultursommers in seiner Heimatstadt: „Wir freuen uns, dass in Koblenz bereits zum dritten Mal der Kultursommer eröffnet wird. Unsere Stadt liegt und sieht sich im Zentrum Europas, viele Nationalitäten beeinflussten und beeinflussen das Leben in dieser Stadt – gerade auch im kulturellen Bereich. So ist Koblenz zu dem geworden, was es ist: lebenswert und vielfältig. Daher freuen wir uns besonders, gastgebende Stadt in diesem Jahr sein zu dürfen.“

RömerTage in der RömerWelt, wieder am 4.-5. Mai 2024 © Foto Diether von Goddenthow
RömerTage in der RömerWelt, wieder am 4.-5. Mai 2024 © Foto Diether von Goddenthow

„Für mich ist das Besondere am Kultursommer Rheinland-Pfalz, dass er hochwertige Festivals und vielfältige Kulturprojekte auch in den ländlichen Räumen ermöglicht. Zudem gibt er vielen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen, mit ihren Ideen und ihrer Kreativität“, so die Ministerpräsidentin. Damit vereint der Kultursommer Rheinland-Pfalz jedes Jahr von Mai bis Oktober über 200 Kulturprojekte aller Sparten und damit mehrere tausend Einzelveranstaltungen im ganzen Land unter seinem Dach, von den Nibelungenfestspielen in Worms bis zu Rock the Forest in Rengsdorf/Westerwald, von Ausstellungen in Schönecken/Eifel bis zu Musik des Mittelalters in der Pfalz.

Das Programm zum Eröffnungswochenende gibt es unter: www.kultursommer-eroeffnung.de

Informationen zum gesamten Kultursommer Rheinland-Pfalz von Mai bis Oktober im ganzen Land sind unter www.kultursommer.de zu finden.

Sonderausstellung „Volker Reiche. Comiczeichner & Maler“ im Museum für Kommunikation Frankfurt

Kritik an Gesellschaft und Politik sowie Humor und Tiefgang, verpackt in charakteristischen Figuren und ihren Dialogen – all das ist Comic und all das ist Volker Reiche.Cock-Fighter  © MSPT / Museum für Kommunikation Frankfurt
Kritik an Gesellschaft und Politik sowie Humor und Tiefgang, verpackt in charakteristischen Figuren und ihren Dialogen – all das ist Comic und all das ist Volker Reiche. Bild: Volker Reiche. Cock-Fighter © MSPT / Museum für Kommunikation Frankfurt

Düsternis, Schrecken und Terror, eindrucksvoll festgehalten in teils großformatigen Gemälden – auch das ist Volker Reiche. Mit der Schau „Volker Reiche. Comiczeichner & Maler“ zeigt das Museum für Kommunikation Frankfurt die Werke des Zeichners von Figuren wie STRIZZ, MEKKI, WILLIE WIEDEHOPF und DONALD DUCK in zwei Ausstellungsbereichen.

Im ersten Teil der Schau von insgesamt 83 Werken entführt das Museum für Kommunikation Besucherinnen und Besucher zunächst in die Welt der  Comiczeichnung. Inspiriert von amerikanischen Underground-Comics und getrieben von einer eigenen antiautoritären Haltung, begann Volker Reiche Ende der 1960er Jahre nach seinem Jura-Examen Comics zu zeichnen. Zu sehen sind dazu Teile aus seinem ersten Werk, dem Comic-Buch „LIEBE. Ein Männer-Emanzo-Comic“, in dem er die männliche Sicht auf die damalige neue Frauenbewegung thematisiert.

Zu sehen sind ebenso seine Zeichnungen und Entwürfe für das Satiremagazin PARDON sowie für das Comic-Magazin HINZ UND KUNZ. Diese schuf Reiche, bevor er zum Satiremagazin TITANIC wechselte, in dem er einen so genannten Comicroman (einen Fortsetzungscomic) veröffentlichte.

Bereits Ende der 1970er Jahre zeichnete er für den niederländischen Disney-Verlag die Figur DONALD DUCK und schrieb bis 1985 als erster deutscher Zeichner Donald-Duck-Geschichten für Disney. Im Zeichnen der Disney Figuren wurde Volker Reiche vom Comiczeichner Daan Jippes ausgebildet. Mit WILLIE WIEDEHOPF schuf Reiche nebenbei seine erste eigene Figur im Jahr 1984.

1985 bis Ende 2006 zeichnete er für die Zeitschrift HÖRZU den Igel MECKI, dessen Entwicklung in der Ausstellung dargestellt ist. In dieser Zeit gestaltete Reiche bereits die Figur STRIZZ für die F.A.Z., in dessen humoristisch-kritischen Geschichten er neben aktuellem Weltgeschehen auch viele lokale Bezüge mit einfließen ließ und lässt. Die Strips für STRIZZ erschienen seit dem Jahr 2002 täglich, seit 2015 wöchentlich. Über die Welt von Strizz hat Volker Reiche bis heute in über 2.200 Folgen berichtet.

Ausstellung "Volker Reiche. Comiczeichner und Maler" von 26. April bis 27. Oktober 2024 im Museum für Kommunikation Frankfurt Ausstellung. © MSPT / Museum für Kommunikation Frankfurt
Ausstellung „Volker Reiche. Comiczeichner und Maler“ von 26. April bis 27. Oktober 2024 im Museum für Kommunikation Frankfurt Ausstellung. © MSPT / Museum für Kommunikation Frankfurt

Für STRIZZ erhielt Volker Reiche im Jahr 2004 den Max-und-Moritz Preis, eine der wichtigsten deutschen Auszeichnungen im Bereich des Comics. Während der Olympischen Spiele diesen Sommer in Paris wird von ihm der STRIZZ-Comic in der F.A.Z. fortgesetzt.

Der erste Ausstellungsteil wird durch das 22-minütige Film-Porträt „Volker Reiche – Ein Spiegel der Gesellschaft“ von Georg Schadeck ergänzt.

Mutet der erste Ausstellungsteil eher heiter an, präsentiert das Museum im zweiten Teil Volker Reiches malerisches Werk, in dem thematisch Tod, Terror und Krieg ihren Platz finden. Neben ein paar wenigen ernsteren Comics, wie beispielsweise zum klugen Jungen Rafael, der mit seiner Omi über philosophische Themen oder die Nachrichten diskutiert, bearbeitet Reiche hier in teils großformatigen Bildern die Schrecken der Welt. Auch Persönliches findet seinen Platz, wie die schwere Krankheit seines langjährigen Freundes Bernd Pfarr. Dabei ließ er sich von Künstlern wie Hieronymus Bosch, Pablo Picasso oder Claude Monet inspirieren.

Die malerischen Werke im zweiten Teil der Ausstellung bezeichnet Volker Reiche als eher „non-kommunikativ“ im Gegensatz zu den freundlich plaudernden und diskutierenden Figuren im ersten Teil. Durch eigens für diesen Teil der Ausstellung gezeichnete Tafeln, auf denen STRIZZ die Kunstwerke erläutert, gelingt Reiche die Verbindung zwischen beiden Werkteilen.

Die Ausstellung Volker Reiche. Comiczeichner & Maler ist vom 26. April 2024 bis zum 27. Oktober 2024 im Museum für Kommunikation Frankfurt zu sehen.

Jakobine Theis

Museum für Kommunikation Frankfurt
Ausstellungen
Schaumainkai 53 (Museumsufer)
60596 Frankfurt am Main
Infos zum Besuch

„Überall Fremde“- 60. Biennale Venedig eröffnet – Neben Kriegsszenarien viele farbenfrohe textile Arbeiten – von Dorothee Baer-Bogenschütz

Hauptpavillon der 60. Biennale in Venedig © Foto Dorothee Baer-Bogenschütz
Hauptpavillon der 60. Biennale in Venedig © Foto Dorothee Baer-Bogenschütz

Seit 20. April 2024 hat die 60. Kunstbiennale Venedig ihre Pforten geöffnet. Sie wird nun wieder sieben Monate lang, bis zum 24. November 2024, Kunstinteressierte aus aller Welt  anlocken. Als künstlerischer Leiter der 60. Esposizione Internazionale d’Arte und Kurator der Zentralausstellung konnte der 1965 in Rio de Janeiro geborene Ausstellungsmacher Adriano Pedrosa gewonnen werden. Er stellte die weltgrößte und hochpolitische Kunst-Ausstellung unter das „Motto“ „Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere“,  übersetzt: „Überall Fremde“.
Die 60. Biennale Venedig präsentiert allein in der Hauptschau  332 Künstler und Kollektive aus 30 Ländern und Regionen der Welt. Dazu kommen rund 90 Nationalpavillons.  Unsere Gastautorin und Kunstexpertin Dorothee Baer-Bogenschütz, unter anderem bekannt als langjährige Redakteurin der  KUNSTZEITUNG und des Informationsdienst KUNST, hat sich  in Venedig umgeschaut und ein paar starke Eindrücke mitgebracht.

Was setzt sich in der Kunst durch: der „Schimmer von Möglichkeiten zur Gesundung“ oder „Alltäglicher Krieg“?
Die 60. Kunstbiennale Venedig widmet sich großenteils Unterdrückten und Geknechteten, zeigt neben Kriegsszenarien viele farbenfrohe textile Arbeiten, die nicht minder nachdenklich stimmen.
60. Biennale IX- Vor dem USA-Pavillon, der den israelischen flankiert, wird bei der Biennalevorbesichtigung mit Palästinensertuch gegen Israels "Genozid"-Pavillon demonstriert. © Foto: Dorothee Baer-Bogenschütz
Vor dem USA-Pavillon, der den israelischen flankiert, wird bei der Biennalevorbesichtigung mit Palästinensertuch gegen Israels „Genozid“-Pavillon demonstriert. © Foto: Dorothee Baer-Bogenschütz

Von Dorothee Baer-Bogenschütz – 26.April 2024

Unter dem Titel „Alltäglicher Krieg“ versammelt Yuan Goang-Ming Installationen und Videobeiträge zu Kriegsvorkehrungen und -sorgen in Taipei im sogenannten Kollateralprogramm der Biennale. Ausgerechnet im Palazzo delle Prigioni, dem Gefängnispalast, platziert der Vertreter Taiwans, das nicht zu den rund 90 Nationen mit offiziellem Pavillon gehört, die Werke: mit die aufwühlendsten der 60. Weltkunstschau. Der 1965 geborene Taiwaner studierte an der Karlsruher HfG.

Derweil war es Ewald Schrade, Galerist und Gründungsdirektor der Art Karlsruhe, der früh das Talent Tesfaye Urgessas erkannte und förderte. Jetzt ist der figurative Maler Repräsentant seiner Heimat im Nationalpavillon Äthiopiens, das erstmals an der Biennale teilnimmt, mit einer eindringlich expressiven Soloschau zu Schicksalen im globalen Süden. Zum ersten Mal nimmt unter anderem auch Benin teil. Unter dem berührenden Titel „Alles Kostbare ist zerbrechlich“ geht es um Themen, die ein Organisationskomitee vorgab: Landesgeschichte, Sklavenhandel und Spiritualität, der Mutter gewidmete Gelede-Rituale, die Vodun Religion. Viel zu viel für einen Pavillon, zumal darin vier Künstler ausstellen – unter ihnen der ehemalige documenta-Vertreter Romuald Hazoumé, der in Kassel 2007mit einem Flüchtlingsboot aus zerschnittenen Plastikkanistern auffiel. Sehenswert aber allemal. Anlässlich seiner Venedig-Premiere lässt Benin wissen, sein Engagement für Kunst und Kultur ausbauen respektive künftig verstärkt promoten zu wollen.

Befremdlich nur, dass die Biennaleteilnahme laut Kurator Azu Nwagbogu, „nach Frankreichs Restitution von 26 königlichen Schätze Benins“nun als „zweiter Schritt einer klaren und präzisen politischen Herangehensweise an die Kunst“ verstanden wird.

Die politische Aufladung, Bevormundung und (Aus-)Beuteerwartung wiederum bestimmt gegenwärtig den Kunstbetrieb, der aufpassen muss, dass das Belehrende beziehungsweise entsprechende Vorgaben von welcher interessierten Seite oder Lobby auch immer am Ende das Ästhetische, Phantastische oder Irrationale, das Suchende, Tastende und Spielerische, Humor, Ironie und spontane Irritation nicht komplett vereinnahmen und gar auffressen. Immer öfter sieht es danach aus -, und eine Veranstaltung wie die Biennale schreit es geradezu heraus. Diese Ausgabe stürzt sich unterdessen fast schon fanatisch auf jenen Teil des Globus, der bislang deutlich unterbelichtet war im Kunstgeschäft und nunmehr mit dem Etikett globaler Süden abgestempelt wird.

In den Giardini winkt eine wahre Villa Kunterbunt: Nie leuchtete die Fassade des zentralen Ausstellungsgebäudes derart farbenfroh. Sie badet förmlich in Motiven exotischer Flora und Fauna; Schildkröte und Fische kennzeichnet figürlich naiver Stil. Soll heißen: Das indigene Moment lebe hoch und damit kunsthandwerkliche Traditionen. „Überall Fremde“ lautet das Biennalethema. Dabei liegt im Auge des Betrachters, wer nun eigentlich der Exot ist.

Indigene sind es in den Augen vieler. Prompt erklommen sie das Siegertreppchen. An Australien geht der Goldene Löwe für den besten Länderpavillon: Archie Moores Installation „kith and kin“ (Freunde und Familie) ist eine genealogische Fleißarbeit, die 65 000 Jahre überspannt. Der mit Kreide an Wände und Decke gezeichnete unfassbar verzweigte Stammbaum zwingt jeden in die Knie. Einen „Schimmer von Möglichkeiten zur Gesundung“ attestiert Moore die Jury. In der Rubrik „bester Künstler“ zeichnet sie das Mataaho Collective für „matrilineare Textiltraditionen“ und dessen „gebärmutterähnliche Wiege“ aus: Maori-Frauen überspannen einen Raum mit gewebter Struktur an der Schwelle zur Abstraktion.

Als Schwellenland gibt sich Deutschland: Hinter dem Titel „Thresholds“ verbirgt sich die Intervention von Gastarbeiterenkel Ersan Mondtag, der Erde vor den Pavillon kippen ließ, sodass Besucher den Seiteneingang nehmen müssen, um dann zwei Zeitsprünge zu machen. Einen in die deutsche (Arbeits-)Welt des Großvaters: detailfreudig nachgebaut bis zum Klo, auf dem eine Performerin Platz nimmt, gerahmtem Atatürk-Foto im Schlafzimmer und Strickzeug auf dem Sofa. Die mehrstöckige begehbare Installation erinnert von außen an einen Schiffsbug und dank Wendeltreppe und erzwungenem Herumknäulen in engen Wohnräumen an Gregor Schneiders Beitrag „Totes Haus u r“ im Jahr 2001.

Der zweite Sprung führt in eine utopische Zukunft. Yael Bartana beordert uns ins virtuelle Raumschiff der Erlösung vor dem Hintergrund jüdischer Anstöße der Kabbala. Doch das Aufeinandertreffen von Muslim und Jüdin allein genügt der türkischstämmigen Kuratorin aus Baden-Baden: Çağla Ilk, als Setzung nicht. Bombastische Musik pusht Emotionen im blauschwarzen Dämmer: große Oper. Ilk ist Dramaturgin. Das schimmert durch.

60.Biennale X Raumschiff von Yael Bartana im deutschen Pavillon. © Foto: Dorothee Baer-Bogenschütz
Raumschiff von Yael Bartana im deutschen Pavillon. © Foto: Dorothee Baer-Bogenschütz

Der Pavillon wirkt überfrachtet, eine einzige künstlerische Position hätte genügt. Wieso zwingend zwei? Beide gehen mit derart viel Pathos einher, dass das Publikum überrollt wird und sich schon angesichts der räumlichen Verschachtelung: des Haus-im Haus-Prinzips, entscheiden muss, ob es der Gastarbeiterspur oder der Urzeit-Mystik-Endzeit-Schiene folgen will.

 

Zu den Problempavillons: Polen widmet sich eindringlich der Kriegsbetrachtung und dem Sound des Infernos, nämlich den Geschossen, die auch Zivilisten um die Ohren fliegen, und den Detonationen. Eingeladen wurde das ukrainische Kollektiv „Open Group“ mit seinen Betrachtungen des Grauens. Im Ukraine-Pavillon wiederum überrascht (Galgen-) Humor. Man habe, so Künstlerin Lia Dostlieva, viel Spaß gehabt beim Dreh mit Deutschen, die für Videoarbeiten den ukrainischen „Opfertyp“ oder das „Sexobjekt“ mimen, wie sie in Medien oder Werbung tatsächlich zum Einsatz kommen.

Die Arbeit „M(otherland)“ im Israel-Pavillon, den drei Soldaten bewachen, lässt sich durch die Glasfront ansatzweise erahnen. Während gerade bekannt geworden war, dass Ruth Patir ihn aus Solidarität mit den Hamas-Opfern nicht aufsperrt, skandierte eine erregte Menge vor dem benachbarten, vom indigenen Künstler Jeffrey Gibson bespielten US-Pavillon „From the river to the sea“. Wie Patir verweigert beim Start überraschend auch der Iran die Pavillonöffnung: ohne Begründung.

Die Kunst? Soll heute Therapeutin und Heilerin sein, aufklären und anklagen, investigativ und ein Korrektiv sein und dabei Investment bleiben. Sie fragt – früher verpönt – immerzu nach der Herkunft, verlangt, Minderheiten eine Stimme zu geben. Kurz: Sie arbeitet Kriterienkataloge ab. Das spiegelt die Biennale, die mit Adriano Pedrosa erstmals ein Lateinamerikaner leitet, deutlich.

60.Biennale VI - "we want to be free" lautet eine Botschaft im USA-Pavillon von Jeffrey Gibson. © Foto: Dorothee Baer-Bogenschütz
„we want to be free“ lautet eine Botschaft im USA-Pavillon von Jeffrey Gibson. © Foto: Dorothee Baer-Bogenschütz

Sie verhandelt die Ismen der Jetztzeit, vorneweg Rassismus und Kolonialismus. Während im Dogenpalast eine Schau Marco Polos Reisen nachspürt, fesselt Kanada mit Vorhängen aus sieben Millionen Glasperlen: jener Währung, mit der einst Indigene betört wurden. Kaum je zuvor präsentierte eine Biennale so dichtmaschig Stickereien, Patchwork, Perlen und bunte Bänder. Die saudische Aktivistin Manal AlDowayan liefert einen ästhetisch wie inhaltlich stimmigen Beitrag zum Empowerment der Saudi-Arabierin. Ein „Petticoat Government“ installiert Belgien mit Riesenpuppen, die bei Umzügen den Frühling einläuten. Dazu erklingt Musik, es wird getanzt. Hier blitzt kurz Lebensfreude auf jenseits kritischer Theorien, woker Selbstverpflichtungen und Manifeste. Ein Fest der Völker und freudvolle Begegnung sollte die Biennale ja auch sein dürfen, gefällt sich aber besser als gestrenge Moralpredigerin. Michael Ballack zieht es gleich zum Altstar: Willem de Kooning in der Gemäldegalerie Accademia.

Die Biennale hat derweil, obwohl sie seit einigen Jahren im regenreichen April startet und damit mehrere Wochen früher aufsperrt als in der Vergangenheit, wo sie eine Sommersensation war, die Eine-Million-Besucher-Schwelle bislang noch immer nicht geknackt. Das ist verwunderlich, bedenkt man, dass die erste Ausgabe bereits 224 000 Leute anzog. Das war im Jahr 1895. Zu diesem Zeitpunkt wusste die Menschheit noch nicht von Weltkriegen. Vielmehr beschnupperte(n) sich die Welt(en) bevorzugt auf Weltausstellungen.

Informationen zur 60.Biennale Venedig

Denis Scheck und Anne-Dore Krohn zeigen Kafka-Revue im Literaturhaus

Foto ©  Nikola Richter
Foto © Nikola Richter

2024 jährt sich der Todestag Franz Kafkas zum 100. Mal. Grund genug, sein Leben und Werk auf vielfältige Weise zu beleuchten und neue Facetten des weltbekannten Autors zu entdecken.

Die Literaturkritikerin Anne-Dore Krohn und der Literaturkritiker Denis Scheck stellen in ihrem Programm die Frage, wie viel Sinn für Humor der als ernst geltende und unter Weltschmerz leidende Autor wirklich in sich trug und ob er tatsächlich der Erfinder des Anrufbeantworters war. Antworten geben sie am Freitag, 3. Mai, um 19.30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, augenzwinkernd in ihrer Kafka-Revue. Zusammengefasst haben die beiden renommierten und beliebten Literaturkritiker ihr Programm unter dem Titel „Ich bin sogar als großer Lacher bekannt“ und machen sich damit auf zur Vermessung des Kontinents Kafka. Weitere Informationen sind unter www.wiesbaden.de/literaturhaus zu finden.

Anne-Dore Krohn wurde 1977 in Berlin geboren und arbeitet als Literatur-Redakteurin im Kulturradio des rbb. Sie ist Teil verschiedener Literatur-Jurys und als Moderatorin für Lesungen und Festivals tätig.

Denis Scheck, geboren 1964, ist einer der bekanntesten deutschen Literaturkritiker. Er ist für verschiedene Medien in Rundfunk, Print und Fernsehen tätig und moderiert unter anderem die Fernsehsendungen „lesenswert“ im SWR und „Druckfrisch“ in der ARD.

Karten gibt es im Vorverkauf zum Preis von 12 Euro, ermäßigt 9 zuzüglich Vorverkaufsgebühr bei der Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon (0611) 1729930; online über die Homepage des Literaturhauses. An der Abendkasse kostet der Eintritt 15 Euro, ermäßigt 11 Euro.

Feierliche Eröffnung der Internationalen Maifestspiele 2024 sowie »Meet & Greet« mit den Künstlern am 1. Mai

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Die Landeshauptstadt Wiesbaden und das Hessische Staatstheater Wiesbaden präsentieren im Rahmen der Internationalen Maifestspiele vom 1. bis 31. Mai 2024 wieder ein vielfältiges Programm für Jung und Alt. Fans aller Sparten der Darstellenden Kunst sollten fündig werden: von Oper, Tanz, Performance bis hin zu Schauspiel ist alles dabei! Auch dieses Jahr wird der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende das Grußwort bei der Feierlichen Eröffnung sprechen und den Startschuss für die zahlreichen Vorstellungen geben, auf die wir uns jetzt schon mit Ihnen freuen können!

Beginnen werden die Feierlichkeiten am 1. Mai 2024 um 18.30 Uhr mit Grußworten und einer musikalischen Einstimmung im Foyer des Großen Hauses, gefolgt von der Premiere von Giuseppe Verdis »Falstaff«. Im Anschluss können beim »Meet & Greet« im Foyer die Opern-Stars hautnah erlebt werden. Für gute Verpflegung sorgt die Theater-Gastronomie.

Doch nicht nur bei »Falstaff« soll für die Festspiel-Gäste die »vierte Wand« fallen. Auch im Anschluss an »Jedermann Reloaded« am 2. Mai, nach der Premiere der Jungen Maifestspiele »Shoot´n´Shout« am 4. Mai, im Anschluss an »Tosca« am 16. Mai sowie nach der Ballettpremiere »Kafka« am 24. Mai gibt es jeweils die Möglichkeit, die Künstler des Abends bei einem Meet & Greet zu treffen und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.

„Meet & Greet“ auf einen Blick:

Foyer Hessisches Staatstheater © Foto Diether von Goddenthow
Foyer Hessisches Staatstheater © Foto Diether von Goddenthow

»Falstaff«, nach der Premierenvorstellung am 1. Mai (Foyer, Großes Haus)
»Jedermann Reloaded«, nach der Vorstellung am 2. Mai (Foyer, Großes Haus)
»Shoot´n´Shout«, nach der Premierenvorstellung am 4. Mai (Wartburg)
»Tosca«, nach der Vorstellung am 16. Mai (Foyer, Großes Haus)
»Kafka«, nach der Vorstellung am 24. Mai (Foyer, Großes Haus)

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.maifestspiele.de

literaTurm 2024 – das Literaturfestival der Stadt Frankfurt vom 13. bis 18. Mai im Zeichen der Schönheit

PK Literaturm, 25.04.2024 (v.l.) Kulturdezernentin Ina Hartwig und die Leiterin des Literaturreferats und Festivalleitung Sonja Vandenroth,  © Alexander Paul Englert
PK Literaturm, 25.04.2024 (v.l.) Kulturdezernentin Ina Hartwig und die Leiterin des Literaturreferats und Festivalleitung Sonja Vandenroth, © Alexander Paul Englert

ffm. literaTurm verbindet zwei Frankfurter Wahrzeichen – das Buch und die Skyline. Mit seinen Lesungen in Hochhäusern ist das städtische Literaturfestival deutschlandweit einmalig. Alle zwei Jahre setzt literaTurm dabei einen neuen programmatischen Schwerpunkt. Unter dem Motto „On Beauty“ steht im Kant-Jahr 2024 die Schönheit in vielen ihrer Facetten im Zentrum. Es geht um das Kunst- und Naturschöne, um das schöne Schreiben, um Mode und Alltagskultur, aber auch um die manipulierte Schönheit und normative Schönheitsideale. Insgesamt sind 24 Veranstaltungen mit knapp 70 Beteiligten geplant. Neben Frankfurter Hochhäusern als zentrale Veranstaltungsorte finden ausgewählte Lesungen auch in etablierten Kulturinstitutionen statt.

In der Schönheit steckt weit mehr als das Schöne. Als gesellschaftlich relevantes Thema übt sie durch Medien und Markt enormen Einfluss aus. Zugleich ist sie eine eminent ästhetische Kategorie, die gerade da fasziniert, wo sie nicht den Zweck des Kunstwerks bildet. Das Programm von literaTurm geht beiden Aspekten nach: die Schönheit als Ware sowie die Schönheit in der Prosa, die Literatur zum Leuchten bringt.

literaTurm vermisst das Diskursfeld der Schönheit anhand von kürzlich erschienenen Romanen und Sachbüchern. In hochkarätig besetzten Panels geht es um schöne Dinge und die Mode, um Nofretete als zeitlose Ikone, Schönheitsideale in den Sozialen Medien, „Cuteness“ als ästhetische Kategorie und stilistische Eleganz in Feuilleton und Wissenschaft sowie natürlich den Roman. Da sie inhaltliche Anknüpfungspunkte bieten, bilden die Jubiläen Immanuel Kants, Caspar David Friedrichs und Franz Kafkas eigene Programmpunkte.

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sagt: „literaTurm steht im Jahr des 300. Geburtstages Immanuel Kants im Zeichen der Schönheit. Seine Überlegungen zur Ästhetik haben auch die Künste revolutioniert. Heute über Schönheit nachzudenken, bedeutet aber auch ihre Kapitalisierung und ihre Ausschlussmechanismen zu reflektieren. Dennoch bleibt sie ein Spender von Glück und Trost, dies jedoch nicht als Flucht vor Krisen, sondern als essentiellen Teil des Menschseins.“

Bei literaTurm sind zahlreiche deutschsprachige und internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vertreten. Zur Eröffnung diskutieren Dana von Suffrin, Juliane Rebentisch und Durs Grünbein. Bei den weiteren Veranstaltungen nehmen renommierte Gäste wie Omri Boehm, Moshtari Hilal, Sebastian Conrad, Caroline Wahl, Eckhart Nickel, Gabriele von Arnim, Joseph Vogl, Hengameh Yaghoobifarah, Slata Roschal, Leif Randt, Jovana Reisinger, Dana Grigorcea, Marcel Beyer und viele mehr teil.

„Ein Literaturfestival zur Schönheit kommt einem Bekenntnis gleich. Zu ihr als dem Kostbaren und Außergewöhnlichen, das sich entzieht und doch entdeckt werden will. Kein guter literarischer Text behauptet von sich, ein schöner zu sein, selbst wenn er genau dies ist. Die Schönheit in der Literatur ist ein Faszinosum. Wir nähern uns ihr bei literaTurm 2024 über verschlungene Wege, die bis in die Philosophie und die Schönheitsindustrie hineinführen“, sagt Sonja Vandenrath, die das Programm des Festivals zum zehnten Mal verantwortet.

Auch 2024 findet literaTurm wieder vornehmlich in oberen Etagen von Frankfurter Hochhäusern statt. Dort stellen Kanzleien und Banken ihre Konferenzräume zur exklusiven Nutzung zur Verfügung. Dank zahlreicher Kooperationen mit Frankfurts Kulturinstitutionen sind zudem Lesungen mit dem Literaturhaus*, dem Hessischen Literaturforum, der Romanfabrik, der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen, dem S. Fischer Verlag, der Stiftung Buchkunst und dem Kunstverein Lola Montez geplant.

Die Lesung mit Jörg Hartmann im Literaturhaus musste von Donnerstag, 16. Mai, auf Montag, 3. Juni, verschoben werden.

Für alle Veranstaltungen ist ein Ticket erforderlich, mit Ausnahme der Lesung bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen. Eintrittskarten sind ab Donnerstag, 25. April, im Vorverkauf online unter literaturm.de sowie telefonisch beim Ticketanbieter Frankfurt Ticket unter 069/340-400 erhältlich oder können an der Abendkasse erworben werden, sofern es Restbestände gibt.

literaTurm ist eine Veranstaltung des Kulturamts der Stadt Frankfurt in Kooperation mit den im Programm ausgewiesenen Kooperationspartnern.

Vorverkauf online unter literaturm.de

 

Matthias Jügler erhält Rheingau Literatur Preis 2024 – Kartenvorverkauf für Rheingau Literatur Festival startet ab 2. Mai

Matthias Jügler © Michael Bader
Matthias Jügler © Michael Bader

Oestrich-Winkel, 25.04.2024 – Der mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingauer Rieslings dotierte Rheingau Literatur Preis 2024 geht an den Schriftsteller Matthias Jügler für seinen Roman „Maifliegenzeit“.  Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie der Rheingau Musik Festival e.V. stiften je 5.000 Euro des Preises, der vom Relais & Chateaux Hotel Burg Schwarzenstein um 1.111 Euro ergänzt wird. Die erlesenen Weine stammen aus den herausragenden Kellern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter Rheingau.

Der zum 31. Mal vergebene Rheingau Literatur Preis wird Matthias Jügler im Rahmen des diesjährigen Rheingau Literatur Festivals am Sonntag den 22.9. um 11 Uhr auf Burg Schwarzenstein verliehen. Die Laudatio wird FAZ-Literatur-Ressortleiter Andreas Platthaus halten. Er ist künstlerische Leiter des Rheingau-Literaturfestivals. Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, gratulierte dem Preisträger.  „Maifliegenzeit“ erzähle uns die traumatische Geschichte einer  in der DDR gewaltsam um ihr Glück betrogene Familie. Jügler schlüge „damit ein dunkles Kapitel DDR-Geschichte auf – umso wichtiger ist, dass wir davor nicht die Augen verschließen“, so der Minister.

In der Jurybegründung heißt es: „Matthias Jüglers dritter Roman heißt „Maifliegenzeit“, und im Titel steckt bereits das nur kurze Glück, das dem Ich-Erzähler Hans und seiner Frau Katrin beschieden ist. Im Mai, so erfahren wir im Buch, schwärmen für wenige Tage kleine Insekten aus und machen die Fische gefräßig und damit unvorsichtig. ‚Seit jeher faszinieren mich diese Fliegen‘, erzählt der passionierte Angler Hans über die den größten Teil ihres Lebens verborgenen Tiere: ‚Nur, weil sich etwas konsequent dem Blick entzieht, heißt das nicht, dass es nicht existiert.‘ Das gilt auch für das, was dem jungen Ehepaar in der Spätphase der DDR widerfährt, als ihr Kind zur Welt kommt. Im Krankenhaus wird vom Personal der Tod des Säuglings vorgetäuscht, um das Neugeborene zur Adoption an andere Eltern weiterzureichen. Der Roman erzählt von der verspäteten Suche des Vaters nach der Wahrheit und dem mittlerweile erwachsenen Sohn. Beide findet er, doch damit ist für ihn der Sohn noch nicht gewonnen. Jüglers literarische Präzision erlaubt ihm, seinen Stoff in nicht einmal hundertfünfzig Seiten zu fassen und sich dennoch den nötigen Raum für eine Beschreibungsgenauigkeit zu nehmen, die der psychologischen Last der verzweifelten Eltern ebenso gerecht wird wie dem für den Ich-Erzähler seelenwichtigen Naturerlebnis des Angelns. ‚Maifliegenzeit‘, der einen realen Verdachtsfall zur Vorlage hat, macht einen Schatten der Zeitgeschichte sichtbar, aber erhebt nicht den Anspruch aufzuklären, was damals geschah. Die Literatur bleibt bei sich: als Möglichkeitsraum.“

Über den Preisträger
Matthias Jügler, geboren 1984 in Halle/Saale, studierte Skandinavistik und Kunstgeschichte in Greifswald sowie Oslo und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sowohl für seinen Debütroman ‚Raubfischen‘ (2015) als auch für seinen Roman ‚Die Verlassenen‘ (2021) wurde er mehrfach ausgezeichnet, 2022 erhielt er den Klopstock-Preis für Literatur des Landes Sachsen-Anhalt. 2023 war Jügler Stadtschreiber von Halle. Er lebt mit seiner Familie in Leipzig, wo er auch als freier Lektor arbeitet.

Die Jury des Rheingau Literatur Preises setzt sich unter der Leitung von Andreas Platthaus (Leiter des Ressorts „Literatur und literarisches Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) zusammen aus Prof. Dr. Heiner Boehncke, Dr. Viola Bolduan (ehemalige Feuilletonchefin des Wiesbadener Kuriers), Dr. Alf Mentzer (Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks) und Shirin Sojitrawalla (Literatur- und Theaterkritikerin).

Die bisherigen Preisträger waren Stefanie Menzinger, Ulla Berkéwicz, Herbert Maurer, Thomas Meinecke, Hella Eckert, Thomas Lehr, Peter Stamm, Bodo Kirchhoff, Robert Gernhardt, Reinhard Jirgl, Ralf Rothmann, Gert Loschütz, Clemens Meyer, Antje Rávic Strubel, Ursula Krechel, Christoph Peters, Jochen Schimmang, Josef Haslinger, Sten Nadolny, Ralph Dutli, Stephanie Bart, Klaus Modick, Saša Stanišić, Ingo Schulze, Robert Seethaler, Dörte Hansen, Annette Pehnt, Judith Hermann, Katerina Poladjan und Arno Geiger.

Über das Rheingau Literatur Festival

Zur herbstlichen Weinlese hält zwischen dem 12. und 22. September 2024 wieder ein literarischer Jahrgang Einzug in einmalige Kulturstätten des Rheingaus. Zu den Veranstaltungsorten gehören in diesem Jahr die Burg Schwarzenstein, das Weingut Baron Knyphausen, das Weingut Balthasar Ress, das Schloss Johannisberg, das Kurhaus Wiesbaden, die Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals und die Villa Belvedere in Eltville, wo die eingeladenen Schriftstellerinnen und Schriftsteller Kostproben aus ihren aktuellen oder noch unveröffentlichten Werken geben. Am 12. September wird das Rheingau Literatur Festival „WeinLese 2024“ unter der Künstlerischen Leitung von Andreas Platthaus in der Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals in Oestrich-Winkel eröffnet.

Der Vorverkauf für das Rheingau Literatur Festival startet am: 2. Mai 2024 Karten- und Infoline: Tel. 06723 / 60 21 70 https://www.rheingau-literatur-festival.de

Der Rheingau lädt zu seinen 37. Schlemmerwochen ein – vom 26. April bis zum 5. Mai

© Saskia_Marloh
© Saskia_Marloh

„Ohne Rheingauer Schlemmerwochen kann man sich den Start in die Saison im Rheingau gar nicht vorstellen – weder wir Einheimische noch die zahlreichen Gäste, die diese 10 Tage begeistert nutzen, um ihre Weinvorräte aufzustocken und in Kellern, Weingutshöfen und Straußwirtschaften allerlei Leckeres auszuprobieren“, schwärmt Dominik Russler, Geschäftsführer der Rheingau-Taunus Kultur und Tourismus GmbH (RTKT) und der Rheingauer Weinwerbung GmbH (RWW). Mehr Worte braucht es nicht, stimmt auch das Orga-Team rund um Projektleiterin Maren Gutberlet unisono ein. „Es ist schön zu sehen, dass die Anzahl der teilnehmenden Betriebe stabil bleibt und von Lorch am Rhein bis Flörsheim und Hochheim am Main erneut über 100 teilnehmenden Betriebe, 104, um genau zu sein, dabei sind und über 80 Einzel-Events stattfinden“, freut sich die Projektleiterin der RTKT und greift einige Highlights heraus. Die schwimmende Weinprobe, die bereits als Tradition bezeichnet werden kann, bildet den Auftakt am Vortag des offiziellen Starts – am 25. April legt das Schiff von Charterliner in Winkel ab. Neu in diesem Jahr ist, dass sich der Vinothekentag in die Schlemmerwochen einreiht.

Am 4. Mai öffnen die Vinotheken ihre Türen für sehr besondere Veranstaltungen – seien es Schatzkammer-Proben, Sabrier-Workshops, Raritäten-Proben, Farb-Weinproben oder Sekt-Spaziergänge. Eigens für diesen Tag wird ein kostenloser Shuttle-Verkehr im 20-Minuten-Takt zwischen den Weingütern eingesetzt In der übersichtlichen Broschüre, die die RTKT jedes Jahr herausgibt, sind alle Veranstaltungen rund um den Vinotheken-Tag und die Schlemmerwochen insgesamt aufgeführt. „Nun gilt es nur noch, sie zu entdecken“, motiviert Peter Seyffardt, Präsident des Rheingauer Weinbauverbandes e. V. alle Einheimischen und Rheingau-Fans.

Bestehende Kooperationen werden fortgeführt, neue kommen hinzu
Die im letzten Jahr gestartete Zusammenarbeit mit dem Rheingau Musik Festival brachte eine Neuerung beim Schlemmerwochen- Gewinnspiel mit sich, dass das seither unter dem Titel „Schlemmen und Musik gewinnen“ durchgeführt wird – zu gewinnen gibt es unter anderem Karten für die Konzerte des Festivals. Als neuen Kooperations-Partner konnte man die Schwälbchen-Molkerei gewinnen, zunächst als Sponsor, doch Gespräch werden geführt, wie sich eine weitergehende Partnerschaft daraus entwickeln könnte, verrät Maren Gutberlet.

Die Handwerks-Bäckereien Laquai, Faust, deStalter, Preis, Dries und
Schröer geben erneut das gemeinsame Brot zur Schlemmerwoche in die Auslage: den Rebknorze! Ein handwerkliches Meisterstück aus Dinkel- und Roggenmehl, das wahlweise mit Frühlingskräutern aus den Weinbergen verfeinert zu haben ist. Erhältlich ist das in seiner Form an einen Rebstock erinnernde Brot während der Schlemmerwochen in den Filialen der teilnehmenden Bäckereien sowie den Winzerinnen und Winzern.

Don’t drink and drive ist den Machern der Veranstaltung ein wichtiges Anliegen, weswegen auch in diesem Jahr die Kooperation mit den Unternehmen Taxi- und Mietwagenbetrieb Rheingau Taxi in Oestrich-Winkel, Startaxi Exklusiv Service in Eltville am Rhein sowie dem Taxidienst Martin in Hochheim am Main weitergeführt werden.

Das Rheingau Piffche, ein Glas 0,1l. Rheingauer Wein erwartet den Gast, der mit den öffentlichen Verkehrsmitteln des RMV zu den Schlemmerwochen reist. Die teilnehmenden Betriebe sind entsprechend in der Broschüre gekennzeichnet.

Schlemmerwochen-Broschüre führt zielsicher durch die 10 Genusstage

© Saskia_Marloh
© Saskia_Marloh

Die neue Broschüre zu den Rheingauer Schlemmerwochen mit allen Gastgebenden, musikalischen Veranstaltungen, Weinbergs-Wanderungen und alle weiteren, wichtigen Infos rund um die Veranstaltung ist ab sofort bei allen Touristeninformationen sowie als Download unter https://www.rheingau.com/schlemmerwochen erhältlich.

Alle Infos rund um die Rheingauer Schlemmerwochen und die Wein- und Urlaubsregion Rheingau  hier.