Kategorie-Archiv: Kaiser & Cream Art District Wiesbaden

Kaiser & Cream Art District Wiesbaden

(EXCLUDED – LI XINMO.  Ausstellungsdauer: 13.03.2015 – 24.04.2015

(PW) Die chinesische Künstlerin Li Xinmo (Peking), die gegen Unterdrückung und Gewalt  Andersdenkender sowie Diskrimierung zeitgenössischer Kunst und der Verhaftung vierer befreundeter Künstlerinnen in China protestierte, schockierte die Zuschauer mit zwei brutalen Performances als Schmerzensfrau und zeigte, wie rasch sich normale Menschen selbst zu Gewalttaten manipulieren lassen.

Kaiser u. Craem exkluded  Li Xinmo entsteigt als Protest gegen Folter einer mit Blutwasser gefüllten Badewanne
© massow-picture – Li Xinmo entsteigt als Protest gegen Folter einer mit Blutwasser gefüllten Badewanne. Hintergrund links: Mary Bauermeister (Urmutter des Fluxus),

Zum einen stieg sie in  blutrötlich gefärbtes kaltes Wasser einer mittig im Showroom auf Torfbett thronenden Badewanne.

Zum  anderen wurden die Besucher aufgefordert, Li Xinmo metallene Büroablageklemmen  auf die nackte Haut anzuzwicken, was heftige rote Stellen als Zeichen der Tortour an ihrem  ganzen Körper hinterließ.

Skandal: exkluded Performance Li Xinmo lässt sich vom Publikum mit Ablageklammern am ganzen Körper als Schmerzensfrau foltern
© massow-picture – Skandal: exkluded Performance: Li Xinmo lässt sich vom Publikum mit Ablageklammern am ganzen Körper als Schmerzensfrau foltern

Ungewollt wurden dabei eher die Zuschauer selbst  als  das politische System in China vorgeführt: Zeigte sich doch einmal mehr, wie schnell Menschen, selbst, wenn sie im Normalleben sozial engagiert und ethisch bewusst unterwegs sind, sich verleiten lassen, anderen Menschen, nämlich der Protagonistin Li Xinmo, Gewalt anzutun. Natürlich wurden die Performance-Besucher aufgefordert mitzutun, wurden ihnen die Metallklammern regelrecht aufgedrängt, und klar, niemand wollte Spielverderber sein, und folgte brav der Aufforderung die junge splitternackte Frau am ganzen Körper zu quälen. Aber darin liegt ja gerade die Gefahr, nämlich die Gefahr der Verführung zur Gewalt,  der jeder Mensch mehr oder weniger ausgeliefert sein kann, wenn er nicht in der Lage ist, rechtzeitig Situationen zu durchschauen und Nein zu sagen. Es waren bei vielleicht 40 Besuchern allenfalls 5, die es ablehnten, die Performancekünstlerin mit den Metallklammern zu traktieren und schließlich noch an den Fäden, die an den Klammern angebracht waren, zu ziehen, damit es ihr richtig weh tut. Meines Erachtens braucht man da gar kein großes Feingefühl, um bei diesem Schmerzensspiel nicht mitzumachen. Schockierend vor allem das Verhalten einzelner, die mit wachsendem Enthusiasmus noch nach freien Metallklammern suchten und mit voller Leidenschaft immer wieder von neuem der Künstlerin eine Klammer ins Fleisch klemmten. Ein Zuschauer, danach gefragt, warum er da mitmacht, meinte doch, dass er am liebsten selbst dort stünde und es geil fände, dort traktiert zu werden, weswegen er mitgeklammert habe.
Kuratoren: Juan Xu und Leander Rubrecht

Bei der Eröffnung am Freitag, 13. März 2015 um 20 Uhr waren unter anderem anwesend: Stadtrat Helmut Nehrbaß (hat nicht mitgemacht), Juan Xu (Kuratorin und Moderatorin, die im Namen der Künstlerin zum Klammern aufforderte), Leander Rubrecht (Kuratorin),  von den Grünen Dorothee Ancor (nicht teilgenommen), Michael Berger (Gründer u. Besitzer Humormuseum Nordenstadt, auch nicht teilgenommen) und andere.

Die Einführung hielt Mary Bauermeister (Urmutter des Fluxus), die zudem im Nachgang allen den Spiegel ihrer ungewollten „Gewaltorgie“ vorhielt und eine heftige Debatte losbrach.

(PW) Diether v. Goddenthow

 

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KAISER&CREAM ART DISTRICT, Büdingenstrasse 4-6, 65183 Wiesbaden_Bergkirchenviertel
Öffnungszeiten: Mi – Fr, 16 – 19 Uhr und nach persönlicher Vereinbarung, rubrecht@kaiser-cream.com, cell: 0049(0)176-81665031
www.kaiser-cream.com + www.facebook.com/KaiserCream

 

 

„KAISER&CREAM ART DISTRICT.      

KAISER&CREAM wurde im Jahre 2007 von Leander Rubrecht aus Wiesbaden gegründet.

Im Hinblick auf die Förderung der Kunst und eines transparenteren Marktes wurde eine kuratierte Galerien_Onlineplattform ins Leben gerufen. Galerien tauschen Künstler, Künstler tauschen Galerien… und irgendwo dazwischen sonnt sich der Sammler und/oder Kurator, der sich des hochwertigen Treibens erfreut.

Seit 2009 realisiert Kaiser&Cream temporäre Kunstorte (Pop_up_Galleries) in Berliner, Frankfurter und Wiesbadener Offspaces.

Im August 2013 eröffnete Kaiser&Cream seinen eigenen Kunstraum im Wiesbadener Bergkirchenviertel.

Das Ausstellungskonzept in Kürze:

In der Regel zeigt KAISER&CREAM kuratierte (themenbezogene) Kunstausstellungen in Form von Gemeinschaftsausstellungen der Aktuellen Kunst. Generell aus dem Fundus der vertretenen Künstler der Galerie. Ferner sorgen Gastkünstler befreundeter Kuratoren und Ausstellungshäuser stets für spannende Projekte und somit für frischen Wind.

Die Laufzeiten der Ausstellungen betragen je zwischen 6 und 10 Wochen und sind für das Publikum in dieser Zeit geöffnet.

Öffnungszeiten: Mi-Fr 16-19 Uhr und nach persönlicher Vereinbarung.

Einmal im Jahr plant KAISER&CREAM den [HAI:P] TEXT AWARD im deutschsprachigen Raum herauszugeben.“ (Text Kaiser & Cream)

 

 

Galerie KAISER&CREAM ART DISTRICT

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