Kategorie-Archiv: Baukultur – Ausstellungen

Das neue Wiesbadener Museum Reinhard Ernst (mre) knackt die Besuchermarke von 60 000 bereits in den ersten 100 Tagen – 2025 Frankentahler-Jahr

Das von Anbeginn an erfolgreiche Museum Reinhard Ernst (mre) für abstrakte Kunst wertet Wiesbaden als Kulturstadt auf. © Foto: Diether von Goddenthow
Das von Anbeginn an erfolgreiche Museum Reinhard Ernst (mre) für abstrakte Kunst wertet Wiesbaden als Kulturstadt auf. © Foto: Diether von Goddenthow

Das am 23. Juni 2024 eröffnete Wiesbadener Kunstmuseum Reinhard Ernst an der Wilhelmstrasse 1 hat in seinen ersten 100 Tagen  bereits 60.000 Besucher angezogen. Das sei von hier aus „eine Menschenkette bis nach Limburg“, oder sind „mehr Fans, als in das Stadion der Eintracht Frankfurt passen“, oder „600 Menschen täglich“, zog sein Gründungsdirektor Dr. Oliver Kornhoff gemeinsam mit Museumsgründer, Namensgeber und Kunstsammler Reinhard Ernst und Kuratorin Lea Schäfer die überdurchschnittliche  Drei-Monats-Bilanz. Wir haben zwar mit vielen Besuchern gerechnet, so Ernst, ,, „in dieser Größenordnung allerdings nicht».

Großzügiger Eingangsbereich mit  Bistro Rue 1.© Foto: Diether von Goddenthow
Großzügiger Eingangsbereich mit Bistro Rue 1.© Foto: Diether von Goddenthow

Die Kunst- und Architekturbegeisterten, die das kubusartige Museum Ernst des japanischen Stararchitekten Fumihiko Maki in der Wilhelmstraße 1 vom 23. Juni bis 30. September 2024 besuchten, kamen nicht nur aus der Region und Deutschland, sondern aus mehr als 20 Ländern, insbesondere aus Benelux, aber auch aus Frankreich, Österreich und der Schweiz sowie aus Neuseeland und USA. 17.000 Gäste haben an 700 Gruppenführungen teilgenommen und haben sich „unsere Vorstellungen von moderner Kunst nahebringen lassen, so Kornhoff. Viele Gäste brächten oft schon sehr viel Wissen über moderne Kunst mit, und für sie sei es mitunter richtig überwältigend und eine Körpererfahrung, wenn sie dann die mitunter riesigen Werke in Originalgröße entdeckten. Sie erlebten also nicht nur eine intellektuelle, visuelle, sondern auch eine körperliche Kunsterfahrung, sozusagen eine Art Selbstertüchtigung im Museum, so der Direktor.

Museums-Foyer: Die Besucher sind sogleich von der lichtdurchfluteten großzügigen Architektur überraschend begeistert. © Foto: Diether von Goddenthow
Museums-Foyer: Die Besucher sind sogleich von der lichtdurchfluteten großzügigen Architektur überraschend begeistert. © Foto: Diether von Goddenthow

Wer dann jedoch noch mehr in die Tiefe gehen möchte, dem seien die Media-Guides empfohlen mit derzeit vier Touren im Angebot, der Tour der Lieblingsstücke, original eingesprochen von Reinhard Ernst, die Tour über die Architektur des Museums, als dritte Tour: „Highlights“ und schließlich eine Kindertour auf der Suche nach dem weißen Wal.

Ein digitales Farblabor für Kinder 

Das digitale Farblabor im Museum Richard Ernst (mre) ist ausschließlich den Kindern vorbehalten. Hier können sie auf Touchscreen-Bildschirmen mit ihren Fingern oder auch ganzen Händen Farben und Muster von im Museum zuvor gesehenen Kunstwerken nachempfinden oder ihre eigenen Farbkompositionen erstellen. © Foto: Diether von Goddenthow
Das digitale Farblabor im Museum Richard Ernst (mre) ist ausschließlich den Kindern vorbehalten. Hier können sie auf Touchscreen-Bildschirmen mit ihren Fingern oder auch ganzen Händen Farben und Muster von im Museum zuvor gesehenen Kunstwerken nachempfinden oder ihre eigenen Farbkompositionen erstellen. © Foto: Diether von Goddenthow

Vormittags ist das Museum ausschließlich Kindern und Jugendlichen vorbehalten. „Vor allem freut es meine Frau und mich, dass so viele junge Menschen unser Museum besuchen. Die Begegnung mit Kunst setzt kreative Energien frei und fördert das vernetzte Denken – eine Fähigkeit, die man nicht früh genug erlernen kann. Sie hilft später im Beruf, Zusammenhänge einzuordnen und innovative Lösungen zu finden“, ist Ernst überzeugt.

Hier wartet eine Schulklasse  darauf, bis sich für sie das Farblabor öffnet. © Foto: Diether von Goddenthow
Hier wartet eine Schulklasse darauf, bis sich für sie das Farblabor öffnet. © Foto: Diether von Goddenthow

Allerdings bedeute das aber auch, so Direktor Kornhoff, dass wir zwischen 10.00 und 12.00 Uhr auch keine Einnahmen haben. Aber darum ginge es ihnen ja auch nicht. Das Angebot sei bislang von Schulen und Bildungsinstitutionen sehr stark nachgefragt worden, wir sind bis Dezember völlig ausgebucht, freut sich Kornhoff. Man habe täglich drei bis vier Schulklassen hier. Seit der Eröffnung wurden 100 pädagogische Gruppenführungen mit über 1.500 Kindern durchgeführt.  In den Wochen vor den Sommerferien nutzten zahlreiche Gruppen dieses Angebot: von Kitas über Grundschüler bis hin zu Berufsschulen und Schülern der ersten und zweiten Sekundarstufe.

Die zwei Highlights „Kunst“ und „Architektur“

Kunst und Architektur sind zwei sich im Museum wunderbar ergänzende Highlights. © Foto: Diether von Goddenthow
Kunst und Architektur sind zwei sich im Museum wunderbar ergänzende Highlights. © Foto: Diether von Goddenthow

„Das Museum hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Publikumsmagneten in Wiesbaden entwickelt“, so der Museumgründer. „Wir haben hier zwei Highlights. Wir haben „Kunst“ und wir haben „Architektur“ Dieses Konzept von erstklassiger Architektur und einer bis dato noch nicht gezeigten Sammlung von internationaler abstrakter Kunst verbunden mit ungewöhnlichen Vermittlungsangeboten und einem hervorragenden kulinarischen Angebot hat unsere Besucher überzeugt.“

Reinhard Ernst, Museumsgründer und Namensgeber. © Foto: Diether von Goddenthow
Reinhard Ernst, Museumsgründer und Namensgeber. © Foto: Diether von Goddenthow

Und auf die Frage, ob er, rückblickend betrachtet, jetzt vielleicht irgendetwas am Museum noch hätte besser machen wollen, fiel Ernst  nichts, was er hätte besser machen wollen, ein, „allenfalls“, so Ernst, „dass wir größer hätten bauen sollen“. Aber das wäre so mit „den“ Wiesbadenern nicht machbar gewesen. Nein, man sei sehr glücklich über den großen Erfolg des Museums. Man habe mit dem modernen Kunstmuseum als neues kulturelles Highlight der Stadt Wiesbaden auch geholfen, sich mit ihren Bürgern, was den Verfall der Wilhelmstrasse betrifft, zu versöhnen. Das Museum belebe nicht nur die Wilhelmstraße.

Leichter Bilbao-Effekt

Dr. Oliver Kornhoff. Museumsdirektor. © Foto: Diether von Goddenthow
Dr. Oliver Kornhoff. Museumsdirektor. © Foto: Diether von Goddenthow

Kornhoff spricht in diesem Zusammenhang gar von einem leichten Bilbao-Effekt für Wiesbaden. Zurück geht der Begriff auf die positive, aufwertende Entwicklung, die die einst ein wenig abgewirtschaftete nordspanische Stadt Bilbao nahm, nachdem 1997 das spektakuläre Guggenheim-Museum des US-amerikanischen Architekten Frank O. Gehry eröffnet wurde. Auch Wiesbaden – ob Hotellerie, Einzelhandel oder Kultur bis hin zur Belebung der Fußgängerzone – profitiere mittelfristig von den Besucher-Erfolgen des Museum Reinhard Ernst mit seiner Architektur der „Superklasse“ und „Kunst von Weltrang“.

Erlebnis-Paket Museum Reinhard Ernst

Der Blick vom Museum  durchs Restaurant Rui 1 bis auf die auf Wilhelmstrasse. © Foto: Diether von Goddenthow
Der Blick vom Museum Reinhard Ernst durchs Restaurant Rui 1 bis auf die auf Wilhelmstrasse. © Foto: Diether von Goddenthow

Dass der am meisten geteilte News-Post des Museums, der mit den geöffneten Sonnen-Schirmen der Museumsrestauration Rue 1 war, zeige zudem, dass ein Museum wie dieses vor allem auch ein Ort sei, an dem Menschen sich treffen, gemeinsam etwas erleben und endlich auch wieder an der Wilhelmstraße unter Platanen sitzen und ein Boulevardgefühl entwickeln könnten. Dieses Erlebnis-Paket aus Kunst, Architektur, Geselligkeit und guter Kulinarik sei nicht zu unterschätzen, ob ein Museum angenommen würde oder nicht, so Kornhoff. Auch zeige die hohe Zahl bislang verkaufter Dauerkarten, dass die Wiesbadener ihr Museum Reinhard Ernst liebten, so der Direktor.

Impression Museum Reinhard Ernst (mre). © Foto: Diether von Goddenthow
Impression Museum Reinhard Ernst (mre). © Foto: Diether von Goddenthow

Das Museum Reinhard Ernst solle auch zu einem Ort der Gespräche werden. Vorgesehen sei, Künstlerinnen und Künstler zu Talks einzuladen, die in enger Beziehung zum Museum stünden. Aber  auch  Konzerte und andere Kultur-Events seien vorgesehen, manche hätten auch schon stattgefunden.

Eine wichtige Säule in der Einnahmenstruktur sei die Vermietung des Maki-Saals und des Foyers für Events wie Konzerte, Firmenevents, Podiumsdiskussionen, Geburtstags- oder Jubiliäumsfeiern, (Produkt-)Präsentationen, Modenschauen usw. Die Einnahmen hieraus gingen in die Vermittlung, die für Kinder und Jugendliche kostenlos sei.

Geliebt oder gehasst: „Zuckerwürfel“?

mre - aus dieser Perspektive mitunter liebevoll als Zuckerwürfel wahrgenommen. © Foto: Diether von Goddenthow
mre – aus dieser Perspektive mitunter liebevoll als Zuckerwürfel wahrgenommen. © Foto: Diether von Goddenthow

Natürlich gefalle nicht jedem die moderne Architektur inmitten der historischen Wilhelmstraßen-Architektur. Mitunter sei von Betonklotz die Rede, liebevoller auch von „Zuckerwürfel“. Mit dieser Kritik können wir leben, so Ernst. „Denn die Bauten des japanischen Stararchitekten Fumihiko Maki polarisieren immer.“ Die einen liebten sie, die anderen lehnten sie ab. Übrigens: Wer möchte kann noch bis zum 9.02.2025 die Modelle von Makis spektakulären Bauten weltweit in der Sonderausstellung „Fumihiko Maki und Maki & Associates: Für eine menschliche Architektur“ studieren.

Ausblick auf 2025: Fokus auf Helen Frankenthaler

 „Farbe ist alles!“ bis März 2026

Impression des großzügigen Treppenaufgangsbereichs. Im Hintergrund der Bereich "Sammmlung Reinhard Ernst", die im Turnus von zwei Jahren gewechselt wird.© Foto: Diether von Goddenthow
Impression des großzügigen Treppenaufgangsbereichs. Im Hintergrund der Bereich „Sammmlung Reinhard Ernst“, die im Turnus von zwei Jahren gewechselt wird.© Foto: Diether von Goddenthow

Unter dem Titel „Farbe ist alles!“ wird noch bis März 2026 die erste umfangreiche Sammlungspräsentation herausragender Werke der Abstraktion nach 1950 aus den USA, Japan und Europa weiterhin zu sehen sein. Gezeigt werden 60 Meisterwerke aus der fast 1.000 Werke umfassenden Sammlung von Reinhard Ernst. Die Ausstellung veranschaulicht die bahnbrechenden Entwicklungen in der Malerei durch Arbeiten von Künstler wie Friedel Dzubas, K.O. Götz, Toshimitsu Imaï, Helen Frankenthaler, Robert Motherwell, Judit Reigl, Tōkō Shinoda, Pierre Soulages, Frank Stella und Fred Thieler. Die Sammlungspräsentation wird alle zwei Jahre wechseln.

Fumihiko Maki Sonderausstellung bis 9.02.2025

"Die erste Sonderausstellung Fumihiko Maki – Maki and Associates: Für eine menschliche Architektur / Towards Humane Architecture ist dem 1928 geborenen Architekten gewidmet. Sie zeigt Modelle einiger der herausragenden Projekte des Pritzker-Preisträgers, darunter des Towers 4 World Trade Center in New York. Weiterhin werden die Museumsbauten vorgestellt, zu denen das Aga Khan Museum in Toronto (Fertigstellung 2014), das Yerba Buena Center for the Arts in Kalifornien (1993) und das National Museum of Modern Art Kyoto (1986) gehören. Das Museum Reinhard Ernst fügt sich als zehnter Museumsbau in diese hochkarätige Reihe ein." (Text: mre). © Foto: Diether von Goddenthow
„Die erste Sonderausstellung Fumihiko Maki – Maki and Associates: Für eine menschliche Architektur / Towards Humane Architecture ist dem 1928 geborenen Architekten gewidmet. Sie zeigt Modelle einiger der herausragenden Projekte des Pritzker-Preisträgers, darunter des Towers 4 World Trade Center in New York. Weiterhin werden die Museumsbauten vorgestellt, zu denen das Aga Khan Museum in Toronto (Fertigstellung 2014), das Yerba Buena Center for the Arts in Kalifornien (1993) und das National Museum of Modern Art Kyoto (1986) gehören. Das Museum Reinhard Ernst fügt sich als zehnter Museumsbau in diese hochkarätige Reihe ein.“ (Text: mre). © Foto: Diether von Goddenthow

Noch bis zum 9. Februar 2025 ist die erste Sonderausstellung „Fumihiko Maki – Maki and Associates: Für eine menschliche Architektur“ im Museum zu sehen. Die Ausstellung widmet sich dem 1928 geborenen, kürzlich verstorbenen japanischen Star-Architekten und zeigt Modelle seiner bedeutendsten Projekte, darunter den Tower 4 des World Trade Centers in New York.

Das „Helen Frankenthaler Jahr 2025″ im mre

Helen Schäfer, Kuratorin der ersten Stunde, wird gemeinsam mit ihrem Team die Helen-Frankenthaler-Ausstellung erarbeiten. © Foto: Diether von Goddenthow
Helen Schäfer, Kuratorin der ersten Stunde, wird gemeinsam mit ihrem Team die Helen-Frankenthaler-Ausstellung erarbeiten. © Foto: Diether von Goddenthow

2025 werde ein „Helen Frankenthaler“ im Museum Reinhard Ernst werden,  so verrät Kuratorin Lea Schäfer. Ab zirka März 2025 stünde dann das Museum Reinhard Ernst ein Jahr lang ganz im Zeichen von Helen Frankenthaler (1928–2011) . Was viele vielleicht nicht wissen: Reinhard Ernst hat im Laufe der Jahre die weltweit größte Privatsammlung ihrer Werke aufgebaut, die fast 50 bedeutende Gemälde aus den Jahren 1950 bis 1990 umfasst. Diese Meisterwerke werden in vier Ausstellungssälen des Museums gezeigt werden, wobei viele der Arbeiten erstmals in Deutschland zu sehen sind. Dies ist zudem die erste große Einzelausstellung Frankenthalers in Deutschland seit fast 25 Jahren, die sich auf ihre großformatigen Leinwandgemälde konzentriert. Darüber hinaus bleibt Frankenthaler auch in der Sammlungspräsentation des Museums präsent.

Die Ausstellung verbindet verschiedene Schaffensphasen der Künstlerin, um die Innovationskraft und Vielfalt ihrer Kunst deutlich zu machen. Auf diese Weise wird ein intensives Bild von Frankenthalers Arbeit vermittelt, die die abstrakte Malerei der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst hat.

Im Vorfeld der Ausstellung sendet Arte ein filmisches Porträt über Helen Frankenthaler  und ihr Werk. Drehort dazu war  unter anderem auch das Museum Reinhard Ernst.

(Diether von Goddenthow/Rhein-Main.Eurokunst)

Eröffnung der Ausstellung „GROSSE OPER – VIEL THEATER?“ im Deutschen Architekturmuseum

© DAM
© DAM

ffm. Wie werden Bühnen in der Zukunft aussehen? Welche Gestalt können diese zentralen Orte der kollektiven kulturellen Begegnung haben und welche Angebote müssen Opernhäuser und Theater als Orte des öffentlichen Lebens in Zukunft bieten? Diese Fragen stellte die Ausstellung „GROSSE OPER – VIEL THEATER?“ bereits 2018. In Frankfurt und anderen Städten wurden seither intensive, oft kontroverse Diskussionen um Sanierung oder Neubau von diesen Kulturbauten mit hohem Stellenwert für die Stadtgesellschaft weitergeführt.

„GANZ GROSSE OPER – VIEL MEHR THEATER?“ nimmt den Faden wieder auf, vergleicht die Entwicklungen in verschiedenen Städten und stellt auch zwei aktuelle „Best Practice“-Beispiele vor. Ebenso nimmt die Ausstellung die Standortvarianten für Oper und Schauspiel in Frankfurt am Main in den Blick.

Zur Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, 9. Oktober, um 19 Uhr im DAM Ostend lädt das Deutsche Architekturmuseum ein. Es sprechen Kulturdezernentin Ina Hartwig, die stellvertretende Direktorin des Deutschen Architekturmuseums Andrea Jürges sowie die Kuratorin Christina Gräwe und Kurator Yorck Förster. Die Laufzeit der Ausstellung ist von Donnerstag, 10. Oktober bis Sonntag, 8. Dezember.
DAM OSTEND
Henschelstraße 18,
60314 Frankfurt am Main
https://dam-online.de/

Internationaler Hochhaus Preis 2024/25 Projekte von drei Kontinenten im Rennen um das weltbeste Hochhaus

CapitaSpring Singapur BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark & CRA-Carlo Ratti Associati, Turin, Italien/ New York, USA: CapitaSpring, Singapur Foto: Finbarr Fallon
CapitaSpring Singapur BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark &
CRA-Carlo Ratti Associati, Turin, Italien/ New York, USA: CapitaSpring, Singapur Foto: Finbarr Fallon

Die Finalisten des diesjährigen Internationalen Hochhaus Preises (IHP) stehen fest: Fünf Gebäude aus Asien, Europa und Südamerika hat die Jury aus insgesamt 31 nominierten Hochhäusern aus 13 Ländern ausgewählt. Neben dem ästhetischen und technischen Einfallsreichtum ging es der Jury auch um den sozialen Wert des jeweiligen Projekts als „guter Nachbar“, um seinen nachhaltigen Charakter und um eine gute, zukunftsfähige Gestaltung.

Der IHP gilt als der weltweit wichtigste Architekturpreis für Hochhäuser. Am 12. November 2024 wird das Gewinnerprojekt in der Frankfurter Paulskirche bekannt gegeben. Die Veranstaltung wird per Live-Stream übertragen. Der IHP wird von der Stadt Frankfurt am Main gemeinsam mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank verliehen. Das Gewinnerprojekt wird mit einer Statuette des international bekannten Künstlers Thomas Demand und einem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro ausgezeichnet.
Die Finalisten des IHP 2024/25 im Überblick:

  • CapitaSpring, Singapur Architektur: BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark &
    CRA-Carlo Ratti Associati, Turin, Italien / New York, USA
  • IQON Residences, Quito, Ecuador Architektur: BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York, USA
  • Shenzhen Women & Children’s Center, Shenzhen, China Architektur: MVRDV, Rotterdam, Niederlande
  • Valley, Amsterdam, Niederlande Architektur: MVRDV, Rotterdam, Niederlande
  • Bunker Tower, Eindhoven, Niederlande Architektur: Powerhouse Company, Rotterdam, Niederlande

Der IHP richtet sich an Architektinnen und Architekten sowie Bauverantwortliche, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und die in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden. Die Jury beurteilt die nominierten Projekte nach den Kriterien: zukunftsweisende Gestaltung, Funktionalität, innovative Bautechnik, städtebauliche Einbindung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit.

Die Jury des Internationalen Hochhaus Preises 2024/25

Die internationale Jury setzt sich zusammen aus Expertinnen und Experten der Architektur- und Ingenieurpraxis, der Lehre sowie den Partnern des Preises (DekaBank, Stadt Frankfurt am Main und Deutsches Architekturmuseum):

  • Kim Herforth Nielsen, Gründungspartner 3XN, Kopenhagen – Juryvorsitzender
  • Yasmin Al-Ani Spence, Direktorin WilkinsonEyre, London
    Roland Bechmann, Partner Werner Sobek, Stuttgart
  • Jürgen Heinzel, Assoziierter Design Direktor UN Studio, Amsterdam Christopher Lee, Geschäftsführender Gründungspartner Serie Architects, London
  • Mari Randsborg, CEO Cobe Architect, Kopenhagen
  • Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt am Main
  • Peter Cachola Schmal, Direktor Deutsches Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main
  • Victor Stoltenburg, Geschäftsführer Deka Immobilien Investment GmbH

Stellvertretende Jurymitglieder

  • Andrea Jürges, Stellvertretende Direktorin Deutsches Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main
  • Horst R. Muth, Leiter Projektmanagement Immobilien, Deka Immobilien Investment GmbH, Frankfurt am Main

Jurybegründung / Über die Finalisten

Die Jurymitglieder sahen übereinstimmend die Notwendigkeit zur Begrünung, Verdichtung und maximalen Nutzung des Vorhandenen als zentrale Herausforderungen im Hochhausbau. Alle drei Aspekte miteinander zu verbinden, ist die Aufgabe, der sich Architektinnen und Architekten sowie Stadtplanende in Zukunft stellen müssen. Vor diesem Hintergrund wählte die Jury unter dem Vorsitz von Kim Herforth Nielsen aus den 31 nominierten Projekten die Shortlist mit fünf Finalisten aus:

Ein Firmensitz mit begrünten, öffentlichen Bereichen (CapitaSpring), ein eleganter, zugleich brutalistisch anmutender Wohnturm, (IQON Residences), ein revitalisiertes Bestandsgebäude aus den 1990er Jahren (Shenzhen Women and Children’s Center), ein gemischt genutztes Hochhaus in Form einer Landschaft (Valley) und die Integration eines Studierendenzentrum aus den späten 1960er Jahren (Bunker Tower).

CapitaSpring in Singapur von BIG – Bjarke Ingels Group aus Kopenhagen/ New York und Carlo Ratti Associati aus Turin ist nicht bloß der neue Hauptsitz des Immobilienunternehmens CapitaLand. Vielmehr bietet das Gebäude Raum für offene Gärten, die sich über mehrere Etagen erstrecken und für die Öffentlichkeit kostenfrei zugänglich sind.

Für die Jury ist nicht nur die Eleganz des Gebäudes bemerkenswert, sondern auch der Aspekt der Stadtbegrünung und die Einbindung der lokalen Kultur bei gleichzeitiger Anpassung an das Klima in Singapur.

Mit den IQON Residences in Quito ist ein weiteres Projekt von BIG unter den Finalisten. Das höchste Gebäude der ecuadorianischen Hauptstadt überzeugt mit einer besonders markanten Architektur und viel Grün, wodurch ohne aufwendige Klimatechnik ein angenehmes Wohnklima erzeugt wird.
Der Wohnturm hat die Jury in mehrfacher Hinsicht überzeugt. Die elegante, geschwungene Form verleiht dem Gebäude überraschende räumliche Qualitäten, so dass die Form die Funktion verstärkt. Durch eine Rundung sind die Wohnungen bestmöglich zur Außenwelt ausgerichtet: Jede Einheit an den beiden Hauptseiten des Gebäudes bietet optimale Ausblicke.

Als Beispielprojekt eines nationalen Programms für die Reduzierung der CO2- Emissionen in China haben die Architektinnen und Architekten von MVRDV ein erst in den 1990er Jahren gebautes Hochhaus in das gemischt genutzte und leuchtendfarbige Shenzhen Women and Children’s Center umgebaut und so vor dem Abriss bewahrt – in China ein absolutes Novum! Neben diversen Räumlichkeiten für Frauen und Kinder umfasst das Projekt jetzt ein Hotel, Büros und Konferenzräume sowie Gewerbeflächen.
Nach Ansicht der Jury ist das Projekt ein deutliches Zeichen dafür, dass die Volksrepublik China rasch vorankommt mit ihren Bemühungen, das Problem der in die Jahre gekommenen ersten Generation von Hochhäusern anzugehen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die graue Energie der bestehenden Bausubstanz erhalten bleibt.

Der gemischt genutzte Komplex Valley belebt in Amsterdam ein bisher von klassischen Bürogebäuden dominiertes Quartier. In Form einer felsigen Berglandschaft entwachsen seine drei exzentrischen Wohntürme mit wechselnden Grundrissen einem geometrischen Sockel. In diesem sind weitere Nutzungen wie Büros und Restaurants sowie öffentliche Bereiche wie ein Spazierweg durch das „Tal“ untergebracht.

Für die Jury ist Valley ein Projekt, das „mit dem Kontrast zwischen der strengen Außenfassade und der eher zufälligen inneren Struktur spielt und so ein lebenswertes vertikales Dorf entstehen lässt. Ein Projekt, das ein ansonsten kaltes Geschäftsviertel belebt und menschlicher macht.“ Teile des Gebäudes wurden bewusst für die Öffentlichkeit geöffnet, um Besuchenden Einblicke in die Umgebung zu ermöglichen, die sonst nur den Bewohnerinnen und Bewohnern vorbehalten sind.

Fünfter Finalist ist der Bunker Tower im niederländischen Eindhoven von Powerhouse Company aus Rotterdam. Die Architektinnen und Architekten nahmen ein niedriges, brutalistisches Studierendenzentrum aus den späten 1960er Jahren als Ausgangspunkt für ein vorwiegend als Wohnturm
genutztes Hochhaus und transformierten die markante Formensprache des Bestandes in die Höhe.

Der Jury gefiel die Idee, das Projekt aus dem spezifischen Standort
abzuleiten und gleichzeitig das lokale architektonische Erbe durch die geschickte Umgestaltung der alten Gebäudeform zu bewahren. Diese Sensibilität für das Erbe spiegelt sich auch in der Wahl der Materialien wider.

Internationaler Hochhaus Preis (IHP)

Der Internationale Hochhaus Preis wird seit 2004 alle zwei Jahre gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank ausgelobt. Seitdem wird er in partnerschaftlicher Kooperation vom DAM und DekaBank organisiert und finanziert und im Jahr 2024 bereits zum elften Mal verliehen.

Die bisherigen Gewinner des IHP

  • Quay Quarter Tower, Sydney, Australien (2022)
    Architektur: 3XN
  • Norra Tornen, Stockholm, Schweden (2020)
    Architektur: Office for Metropolitan Architecture (OMA)
  • Torre Reforma, Mexiko-Stadt, Mexiko (2018)
    Architektur: LBR&A Arquitectos
  • VIA 57 West, New York, USA (2016)
    Architektur: BIG – Bjarke Ingels Group
  • Bosco Verticale, Mailand, Italien (2014)
    Architektur: Boeri Studio
  • 1 Bligh Street, Sydney, Australien (2012)
    Architektur: ingenhoven architects / Architectus
  • The Met, Bangkok, Thailand (2010)
    Architektur: WOHA
  • Hearst Headquarters, New York, USA (2008)
    Architektur: Foster + Partners
  • Torre Agbar, Barcelona, Spanien (2006)
    Architektur: Ateliers Jean Nouvel
  • De Hoftoren, Den Haag, Niederlande (2004)
    Architektur: Kohn Pedersen Fox Associates

Wanderausstellung „70 Jahre Kunst am Bau“ macht vom 19.07. – 18.08. Station im RheinMain KongressCenter Wiesbaden

70 Jahre Kunst am Bau im RheinMain CongressCenter.© Foto: Diether von Goddenthow
70 Jahre Kunst am Bau im RheinMain CongressCenter.© Foto: Diether von Goddenthow

Gestern Abend eröffneten im RheinMain CongressCenter Dr. Patricia Becher (Stadträtin der Landeshauptstadt Wiesbaden), Uwe Becker (Staatssekretär im Hessischen Ministerium der Finanzen) und Dr. Ute Chibidziura (Referentin für Kunst am Bau, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Ausstellungsinitiatorin) die Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“.  Sie kann von heute an bis zum 18. August 2024 besichtigt werden.

Kunst am Bau hat in Deutschland eine über 70-jährige Tradition. In nahezu allen Bundeseinrichtungen, aber auch in vielen auf Landes- und kommunaler Ebene, gibt es Kunst am Bau, doch nur wenige Kunstwerke sind bekannt. Das möchte das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit der Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ ändern. Hier werden 60 prägnante Kunst-am-Bau-Werke gezeigt, die für staatliche Institutionen im In- und Ausland entstanden sind. Die Ausstellung wird vom 18. Juli bis zum 18. August im RMCC in der Landeshauptstadt Wiesbaden zu sehen sein. Hierfür wird sie um fünf Info-Tafeln bedeutender hessischer Beispiele ergänzt.

Ergänzend haben, unter Koordination des Kulturamtes, verschiedene Einrichtungen der Landeshauptstadt Wiesbaden und des Landes Hessen (WICM, Bauaufsicht, Hochbauamt, Kulturamt, WiBau, Landesministerium der Finanzen, Landesamt für Denkmalpflege, LBIH, Hochschule Rhein-Main, Dezernat I/ Projekt Walhalla) ein vielfältiges Begleitprogramm zur Ausstellung erstellt. Es reicht von Symposium, Podiumsdiskussion, Vorträgen und Kunstspaziergängen bis zu Kinderangeboten. Auch zu diesen Programmpunkten sind die Medienvertreterinnen und Medienvertreter herzlich eingeladen.

Mit dem Actionbound-Rundgang „Kunstspaziergang Wiesbaden“ können Interessierte ab sofort per Handy oder Tablet elf Kunstschätze im öffentlichen Raum digital erkunden, darunter Werke von international bekannten Künstlerinnen und Künstlern wie Emilia Neumann, Benjamin Patterson und Vollrad Kutscher.

Interessierte können zudem auf der digitalen Schnitzeljagd vom Wiesbadener Bahnhof über das RheinMain CongressCenter (RMCC) bis zum Schlossplatz die Kunstwerke spielerisch durch Quizfragen und kreative crossmediale Aufgaben erkunden. Die Tour dauert rund zweieinhalb Stunden und kann auch individuell gemacht werden. Um den Bound zu starten, muss vorab die Actionbound-App runtergeladen werden.

Wer die Kunst im öffentlichen Raum lieber analog erleben möchte, kann an der Führung mit Kunsthistorikerin Jessica Neugebauer am Samstag, 3., und Donnerstag, 8. August, jeweils um 11 Uhr teilnehmen. Treffpunkt ist vor dem Eingang des Wiesbadener Hauptbahnhofs.

Weitere Entdeckungstouren von ungewöhnlichen Kunstwerken im Großraum Wiesbaden bietet der Künstler Titus Grab an den Samstagen, 20. Juli und 27. Juli, jeweils ab 11 Uhr an. Treffpunkt ist am Hauptbahnhof Gleis 1. Die Tour ist halbtägig, und es wird ein Tagesticket für die Nutzung des ÖPNV benötigt.

Alle Angebote sind kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sie finden im Rahmen der Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau“ statt, die vom 19. Juli bis zum 18. August im RMCC zu sehen ist.

Internationaler Hochhaus Preis 2024/25: 31 Hochhausprojekte weltweit nominiert

Während nach wie vor in China, gefolgt von den USA, die meisten Hochhäuser gebaut werden, lassen sich aktuell Australien und insbesondere Singapur als spannende Hotspots für Hochhausarchitektur ausmachen. Foto: WOHA, Singapur: Pan Pacific Orchard, Singapur. Foto: Darren Soh
Während nach wie vor in China, gefolgt von den USA, die meisten Hochhäuser gebaut werden, lassen sich aktuell Australien und insbesondere Singapur als spannende Hotspots für Hochhausarchitektur ausmachen. Foto: WOHA, Singapur: Pan Pacific Orchard, Singapur. Foto: Darren Soh

Die nominierten Gebäude für den Internationalen Hochhaus Preis 2024/25 stehen fest: Sie wurden aus über 1.000 neuen Hochhäusern der beiden vergangenen Jahre weltweit ausgewählt. Aus diesem Kreis werden im Herbst die fünf Finalisten bekannt gegeben. Der Gewinner des Internationalen Hochhaus Preises wird am 12. November 2024 in der Paulskirche in Frankfurt am Main gekürt. Seit 20 Jahren wird der Preis gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank ausgelobt und vergeben. Er begleitet seit Anfang des Jahrtausends den weltweit andauernden Boom der architektonischen Paradedisziplin des 21. Jahrhunderts.

Die Recherche des DAM in diesem Jahr bestätigte die Tendenz zu vermehrt mischgenutzten Hochhäusern, die sich bereits seit 2014 immer wieder unter den Finalisten befinden. Einstige Besonderheiten wie flächendeckende Begrünungen oder der Bau von Hochhausclustern gehören mittlerweile längst zum Standard. Bedingt durch den Mangel an geeigneten Bauflächen sowie wachsendem Umweltbewusstsein rückt der Gebäudebestand beim Hochhausbau vermehrt in den Fokus.

Während nach wie vor in China, gefolgt von den USA, die meisten Hochhäuser gebaut werden, lassen sich aktuell Australien und insbesondere Singapur als spannende Hotspots für Hochhausarchitektur ausmachen.
Schlussendlich wurden Projekte aus 13 Ländern für die Auszeichnung mit dem Internationalen Hochhaus Preis 2024/25 nominiert. Vertreten sind 31 Hochhäuser auf fünf Kontinenten.
Geografische Aufteilung der 31 Nominierten:

  • 14x Asien:
  • 8x China
  • 2x Japan 2x Singapur
  • 2x Vereinigte Arabische Emirate 2x Australien
  • 6x Europa:
  • 2x Niederlande 1x Frankreich 1x Österreich 1x Polen
  • 1x Schweden
  • 8x Nordamerika:
  • 6x USA
  • 2x Kanada
  • 1x Südamerika:
    Ecuador

Der Preis

Der Internationale Hochhaus Preis wird alle zwei Jahre für ein Hochhaus vergeben, das exemplarische Nachhaltigkeit, äußere Gestaltung und innere Raumqualitäten wie auch soziale und städtebauliche Aspekte zu einem vorbildlichen Entwurf verbindet. Weitere Kriterien sind innovative Bautechnik und Wirtschaftlichkeit. Der Internationale Hochhaus Preis gilt als einer der weltweit wichtigsten Architekturpreise für Hochhäuser. Er richtet sich an Architekt:innen und Bauherr:innen, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden.

Die nominierten Projekte im Überblick:

  • Central Park Tower, New York, USA
    Architektur: Adrian Smith & Gordon Gill Architecture, Chicago, USA
  • 611 West 56th Street, New York, USA
    Architektur: Álvaro Siza, Porto, Portugal
  • Tours Duo, Paris, Frankreich
    Architektur: Ateliers Jean Nouvel, Paris, Frankreich
  • Capita Spring, Singapur
    Architektur: BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York, USA
  • Iqon Residences, Quito, Ecuador
    Architektur: BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York, USA
  • The Spiral, New York, USA
    Architektur: BIG-Bjarke Ingels Group, Kopenhagen, Dänemark / New York, USA
  • 555 Collins Street, Melbourne, Australien
    Architektur: COX Architecture, Melbourne, Australien + Gensler, San Francisco, USA
  • Varso Tower, Warschau, Polen
    Architektur: Foster + Partners, London, Großbritannien
  • Alberni, Vancouver, Kanada
    Architektur: Kengo Kuma & Associates, Tokio, Japan
  • 320 Granville, Vancouver, Kanada
    Architektur: Kohn Pedersen Fox Associates, New York, USA
  • Atlantis The Royal Resort, Dubai, VAE
    Architektur: Kohn Pedersen Fox Associates, New York NY, USA
  • Citymark Tower, Shenzhen, China
    Architektur: Kohn Pedersen Fox Associates, New York NY, USA
  • Shenzhen Women & Children’s Center, Shenzhen, China
    Architektur: MVRDV, Rotterdam, Niederlande

www.international-highrise-award.com

Hochschule RheinMain goes City: „HSRM-Stadtlabor“ eröffnet im Luisenforum

Studierende und Lehrende der Hochschule RheinMain arbeiten in den neuen Räumlichkeiten des Luisenforums. © Hochschule RheinMain
Studierende und Lehrende der Hochschule RheinMain arbeiten in den neuen Räumlichkeiten des Luisenforums. © Hochschule RheinMain

Mit dem „HSRM-Stadtlabor“, einem Pop-up-Studio der Architekturstudiengänge der Hochschule RheinMain (HSRM), geht der Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen nun in das Luisenforum und vernetzt sich damit auch räumlich noch sichtbarer in der Wiesbadener City.

Wiesbaden ist Hochschulstadt und die Hochschule RheinMain (HSRM) die größte dieser Bildungseinrichtungen. Neben ihrer internationalen Ausrichtung ist die HSRM schon immer auch lokal engagiert. Durch ihr regionales Netzwerk sowie ein breit aufgestelltes Studienangebot gestaltet sie Wiesbaden in vielen Bereichen der Gesellschaft mit – etwa mit ihrer langjährigen Kompetenz in der Bestandsentwicklung und im nachhaltigen Bauen als aktiver Mitspieler im Diskurs um die brennenden Fragen einer klimagerechten und sozial nachhaltigen Stadtentwicklung.

Stadtentwicklung vor Ort
In unterschiedlichen Projekten werden in den neuen Räumlichkeiten in der Dotzheimer Straße Bachelor- und Masterstudierende der Architektur in und an der Stadt arbeiten. Geplant sind zudem Ausstellungen und Veranstaltungen, mit denen sich Studierende und Professor:innen aktiv an der Diskussion um die strategische Ausrichtung der Bestands- und Stadtentwicklung Wiesbadens beteiligen. Ergänzt wird dieser Diskurs durch weitere benachbarte Expertise aus dem Fachbereich, von der Frage zukünftiger Mobilitätskonzepte und nachhaltiger Immobilienentwicklung bis zur Forschung am urbanen Einsatz nachwachsender Baustoffe.

In vier Wochen von der Idee zum Bezug
Die, im wahrsten Sinne des Wortes, unmittelbare Entstehung des „Pop-ups“ ist dem pragmatischen und zielorientierten Handeln aller beteiligten Einrichtungen der Hochschule zu verdanken: „So ein engagiertes und konstruktives Zusammenarbeiten von allen involvierten Personen an einer gemeinsam getragenen Vision habe ich in meiner bisherigen Hochschullaufbahn noch nie erlebt“, so Prof. Sascha Luippold, Studiengangsleiter Architektur und Professor für Entwerfen und Klimagerechtes Bauen an der HSRM. „In nur vier Wochen von der Idee zum Bezug ist eine echte Höchstleistung und ein gutes Beispiel für das enorme und positive Energiepotential der Hochschule innerhalb der Stadtgesellschaft. Mein überwältigter Dank gilt allen Beteiligten!“

Bereits in dieser Woche starten die Studierenden mit ihrer Arbeit im neuen „HSRM-Stadtlabor“. Sukzessive wird in den nächsten Wochen durch das Anbringen von Logos und Ausstellungsmöglichkeiten die Sichtbarkeit erhöht und so die Voraussetzung für einen Ort des offenen Forschens und Lernens sowie des öffentlichen Austausches und der gemeinsamen Wissensaneignung geschaffen.

„Durch die Reaktivierung einer Fläche im Luisenforum – des ehemaligen Bürgerbüros der Landeshauptstadt Wiesbaden – trägt das ‚HSRM-Stadtlabor‘ damit von Beginn an und unmittelbar zur Belebung der Wiesbadener Innenstadt bei. Außerdem erhöhen wir die Vernetzung unserer Studierenden und Wissenschaftler:Innen in und mit der City“, erklärt HSRM-Präsidentin Prof. Dr. Eva Waller.

“ Klimaadaptive Stadt“ zur Ausstellung Lebenswerte Stadt im Zentrum für Baukultur Mainz

Sankt Kjelds Square and Bryggervangen (c) Mikkel Eye_5
Sankt Kjelds Square and Bryggervangen (c) Mikkel Eye_5

Die Ausstellung „Lebenswerte Stadt“ zeigt eine Reihe gelungener Beispiele von Architektur und Städteplanung in Dänemark und wirft bewusst auch einen Blick auf Projekte außerhalb der größten Städte. Ein Fokus liegt dabei auf dem Thema „Stadt am Wasser“. Nicht erst seit der Katastrophe im Ahrtal ist deutlich geworden, dass auch in Rheinland-Pfalz der Umgang mit Wasser – seien es Flüsse, Starkregenereignisse aber auch Dürreperioden – einer neuen Betrachtung bedarf. Die Reaktion auf Situationen mit zu viel oder zu wenig Wasser muss zuerst im öffentlichen Raum stattfinden. Entsiegelung, Durchflutbarkeit, Rückhaltung aber auch Baugrund-Ertüchtigung sind nur einige der Stichworte, die in diesem Diskurs an Bedeutung gewinnen. Der Blick über den Tellerrand soll inspirieren, zum Nachdenken anregen und letztlich gestalterische Lösungen für die Klimaanpassung in den Fokus rücken. Das Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz lädt herzlich ein zur Gesprächsabend | Klimaadaptive Stadt | Dienstag, 14. Mai 2024, 18.30 Uhr

Begrüßung & Moderation
Klaus-Dieter Aichele, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz

Vorträge & Gespräch
Elisa Michel-Karacic, Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen Rheinland-Pfalz
Lena Flamm, Landschaftsarchitektin, bgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin
Tore Banke, Head of Impact, Third Nature, Kopenhagen | in englischer Sprache

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz
Rheinstraße 55 55116 Mainz
Zentrum Baukultur im Brückenturm
Rheinstr. 55 – 55116 Mainz
www.zentrumbaukultur.de
info@zentrumbaukultur.de

Gesprächsabend „Lebendige Ortsmitte“ zur Sonderausstellung „Lebenswerte Stadt“ im Zentrum Baukultur Mainz (ZBK) an 16. April 2024

© ZBK
© ZBK

Das Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz lädt im Rahmen seiner Ausstellung „Lebenswerte Stadt“ (vom 9.04. – 17.05.2024) am 16. April zu dem  Gesprächsabend  „Lebendige Ortsmitte“ ein. Was muss geschehen, um  Ortszentren wieder zu aktivieren oder zu reaktivieren? Von welchen Beispielen gelungener Zentrumsbelebungen können wir lernen? Der Gesprächsabend basiert auf der Sonderausstellung „Lebenswerte Stadt“, in der unter anderem 28 gelungene  Stadtentwicklungen aus Dänemark präsentiert werden.

Gesprächsabend  Lebendige Ortsmitte  am 16. April 2024, 18.30 Uhr

Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz
im Brückenturm Mainz
Rheinstraße 55,
55116 Mainz

Sonderausstellung „Lebenswerte Stadt 28x Stadtentwicklung in Dänemark“ im ZBK 9. April bis 17. Mai 2024

© ZBK
© ZBK

Bis zum 17. Mai 2024 können Besucherinnen und Besucher auf Entdeckungstour durch das urbane Dänemark gehen: Von verlassenen Fabrikhallen, die dank kreativen Bürgerengagements mit neuem Leben gefüllt wurden, über umgerüstete soziale Wohnungsbauviertel mit Orten für Begegnung und Integration, bis zu Radwegen speziell für Kinder. Die Stadt ist zu aller erst der Lebensraum ihrer Bewohner – Ohne Menschen, keine Stadt. Beide müssen sich für eine ungewisse Zukunft rüsten und zugleich nachhaltiger werden. Doch was macht eigentlich die lebenswerte Stadt aus, für wen bauen wir und wer darf und kann mitmachen? Die Ausstellung zeigt eine Reihe gelungener Beispiele von Architektur und Städteplanung in Dänemark und wirft bewusst auch einen Blick auf Projekte außerhalb der größten Städte, die oft genug die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ergänzt wird die Ausstellung mit Interviews und filmischen Eindrücken.

Lebenswerte Stadt  28x Stadtentwicklung in Dänemark
Zentrum Baukultur,
Rheinstraße 55, 55116

75 Jahre soziale Wohnraumförderung in Rheinland-Pfalz: eine Zeitreise durch die Jahrzehnte. Ausstellung vom 22. Februar bis 22. März 2024 im Zentrum Baukultur.

Wohnraumausstellung_2Seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland hat der soziale Wohnungsbau eine wichtige Funktion für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Mit der Ausstellung „Zimmer. Küche. Bad. Balkon. – 75 Jahre soziale Wohnraumförderung in Rheinland-Pfalz“ zeigt die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) gemeinsam mit dem Ministerium der Finanzen Projekte aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute.

Die Vernissage eröffnet Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen gemeinsam mit ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link und Edda Kurz, Vizepräsidentin der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Prof. Dr. Regina Stephan von der Hochschule Mainz ordnet die Ausstellung in den architekturhistorischen Kontext der letzten 75 Jahre ein. Oliver Pastor, Vorstand der Genossenschaftlichen Baugenossenschaft Speyer eG, hält einen Vortrag über die Perspektiven und Herausforderungen des bezahlbaren Wohnens in Speyer und Christian Arnold, arnold + partner architekten, stellt die Wohngruppe Berliner Ring in Pirmasens vor.

Bis einschließlich 22. März 2024 können Besucherinnen und Besucher anhand ausgestellter Projekte die Förderschwerpunkte der verschiedenen Jahrzehnte erfahren. Dabei wird die Frage beleuchtet, wie sich Wohnraum auch aus architektonischer Sicht über die Jahrzehnte verändert und entwickelt hat – und welche Anforderungen entlang der sich verändernden Förderprogramme und Förderdarlehen ähnlich geblieben sind. Die Ausstellung, an der sich viele rheinland-pfälzische Wohnungsunternehmen beteiligt haben, kann ab dem 22. Februar 2024, Montag bis Freitag, jeweils zwischen 14 und 18 Uhr, besucht werden. Sie endet mit einer Finissage am 22. März 2024.

Die ISB und das Zentrum Baukultur laden herzlich ein zur Ausstellungseröffnung | Zimmer. Küche. Bad. Balkon. am 22. Februar 2024 um 18.30 Uhr.
Im Brückenturm, Rheinstraße 55, 55116 Mainz Telefon 06131 / 3 27 42-10 |-13, Anmeldung unter: info@zentrumbaukultur.de