Hauke Hückstädt und Maike Zeidler vom Literaturhaus Frankfurt mit dem Bundesverdienstkreuz für ihr Projekt „Literatur in leichter Sprache“ geehrt

Die Literaturvermittler Hauke Hückstädt, Leiter des Literaturhaus Frankfurt am Main e.V., und Maike Zeidler, verantwortlich für die Finanzen und Verwaltung des Literaturhauses, haben gestern gemeinsam mit zehn prominenten Personen aus dem Kulturbereich von Kulturstaatsministerin Claudia Roth im Bundeskanzleramt das Bundesverdienstkreuz überreicht bekommen. Es ist höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland.

In besonderer Weise lobte die Kulturstaatsministerin das Engagement des Literaturhaus Frankfurt am Main für Literatur in Einfacher Sprache. Anlässlich der feierlichen Überreichung im Bundeskanzleramt sagte Claudia Roth: „Unter der Leitung von Hauke Hückstädt, dem Leiter des Literaturhaus in Frankfurt am Main, seiner Kollegin Maike Zeidler, die heute leider nicht hier sein kann, und der Verlegerin Felicitas von Lovenberg ist ein im deutschsprachigen Raum, wahrscheinlich sogar weltweit einmaliges Projekt zur kulturellen Teilhabe entstanden, das im Kern aus bundesweiten inklusiven Lesungen und zwei Buchveröffentlichungen besteht. (…) Dieses Projekt zeigt, inklusiver Lesestoff ist nicht zwangsläufig in Inhalt und Anspruch reduziert. Es ermöglicht Teilhabe an Literatur.“

Um dieses Projekt „Frankfurt-Inklusive“ geht es:

LiES. Das zweite Buch Literatur in Einfacher Sprache
LiES. Das zweite Buch
Literatur in Einfacher Sprache

Darin gibt es zwölf neue Geschichten von bekannten Schriftsteller:innen wie Elisa Diallo, Tonio Schachinger, Miku Sophie Kühmel, Ferda Ataman, vom Krimi-Autor Wolfgang Schorlau und vom Poetry-Slammer Paul Bokowski.

Alle Geschichten sind in Einfacher Sprache geschrieben, damit Literatur für alle da ist. Spannende und anspruchsvolle Texte brauchen keine komplizierten Vokabeln oder langen Sätze, das zeigt das Projekt „LiES! – Literatur in Einfacher Sprache“ eindrucksvoll. Und das Publikum kommt zahlreich. Bei der Lesung war der Saal wieder voll besetzt. An diesem Abend haben Sasha Marianna Salzmann und Christoph Biermann ihre Texte vorgelesen.

Der einfühlsame Text von Sasha Marianna Salzmann beschäftigt sich mit der Ukraine und Russland. Beim Text von Christoph Biermann, der als Sport-Journalist bekannt ist, geht es um Fußball. Das Thema Fußball war übrigens aus dem Publikum für einen Text gewünscht worden.

Sozialdezernentin Elke Voitl: „Ich freue mich über den großen Erfolg dieses einzigartigen Projekts, das ich gerne unterstütze. Der inklusive Ansatz ermöglicht einer Vielzahl von Menschen Zugang zu Literatur und damit zu neuen Welten. Die Texte sind Kunst und doch verständlich für alle Menschen. Ich danke dem Literaturhaus und Hauke Hückstädt für die tolle Zusammenarbeit!“

Alle Menschen können Freude an diesen Texten haben, und so ist das Publikum gemischter als bei anderen Literaturveranstaltungen. Es kommen auch Menschen, denen das Lesen sonst schwer fällt. Die Lesung wurde auch wieder live durch Gebärdensprachdolmetscherinnen übersetzt.“

(https://frankfurt-inklusiv.de/projekte/literatur-in-einfacher-sprache/berichte)