Die 24. Ausgabe von goEast vom 24. April bis 30. April 2024, eröffnet mit dem georgisch-türkischen Roadmovie CROSSING (SWE, DNK, FRA, TUR, GEO 2024) in Anwesenheit des Regisseurs Levan Akin, der bereits mit ALS WIR TANZTEN international und auch in den deutschen Kinos das Publikum begeisterte. Mit seinem neuen Film CROSSING überwindet er Grenzen und bringt Menschen zusammen. Die pensionierte Lia aus Batumi in Georgien macht sich mit dem Jugendlichen Achi auf die Suche nach Lias verschwundener Nichte Tekla. Während sie zusammen mit Evrim, einer jungen Anwältin für Trans-Rechte in Istanbul, gemeinsam nach Tekla suchen, offenbart sich in den Hinterhöfen und auf den Straßen der funkelnden Stadt ein verborgenes Netz aus Solidarität und Menschlichkeit.
Erste Wettbewerbsfilme
Ebenfalls aus Georgien stammt die allegorische Heiligensatire CITIZEN SAINT/ MOKALAKE TSMINDANI / DER HEILIGE BÜRGER (GEO, FRA, BGR 2023) von Tinatin Kajrishvili, die im diesjährigen Wettbewerb um die Goldene Lilie antritt. In wüster, georgischer Berglandschaft steht ein Kreuz mit einem versteinerten Bergmann, der von den Menschen nah und fern als Heiliger verehrt wird. Als der steinerne Kumpel im lokalen Museum restauriert werden soll, verschwindet er plötzlich und stattdessen taucht ein stummer Fremder auf, der schon bald Wunder wirkt. Nach anfänglicher Sympathie der Bewohner:innen dem fleischgewordenen Heiligen gegenüber, dominiert langsam die Angst – was, wenn der Heilige zu sprechen beginnt und die intimen Wünsche und an ihn gerichteten Gebete ausplaudert? Der Film untersucht in großartigen, von Kameramann Krum Rodriguez komponierten Schwarzweiß-Bildern, humorvoll die Absurdität eines Heiligenkultes.
Ein weiterer Wettbewerbsfilm ist die schwarzhumorige Groteske aus Serbien WORKING CLASS GOES TO HELL / RADNIČKA KLASA IDE U PAKAO / DIE ARBEITENDE KLASSE FÄHRT ZUR HÖLLE (SRB, GRC, BGR, MNE, HRV, ROU 2023) von Mladen Đorđević. Die Arbeiterklasse schlägt zurück – wortwörtlich. Miya kehrt nach 13 Jahren und einem Gefängnisaufenthalt aus Belgrad zurück in seine serbische Kleinstadt. Dort schließt er sich einer Gruppe ehemaliger Arbeiter:innen an, deren Familienangehörige vor fünf Jahren bei einem Fabrikbrand ums Leben kamen. Angeführt von der furchtlosen Ceca, fordert die Vereinigung Gerechtigkeit vom korrupten Bürgermeister, dem Fabrikbesitzer und dem örtlichen Verbrecherboss, die gemeinsam das Leben im Städtchen beherrschen. Dafür greifen sie zu immer härteren Mitteln, und – inspiriert von Miya, der behauptet ein Medium zu sein – auch zu satanistischen Ritualen und Gewalt. Der Regisseur wird zu Gast sein.
Weitere Details aus dem Wettbewerb werden Anfang April veröffentlicht.
RheinMain Kurzfilmpreis – Decolonizing the Post-Soviet Screen
Bereits zum 5. Mal vergibt goEast in diesem Jahr den mit 2.500 Euro dotierten RheinMain Kurzfilmpreis, gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Eine dreiköpfige regionale Festivaljury entscheidet über den Gewinnerfilm. Anknüpfend an das Symposiumsthema aus 2023 stehen erneut Filmschaffende aus dem postsowjetischen Raum im Mittelpunkt des von Maxim Tuula kuratierten Programms.
Das Drama THE LATE WIND (KAZ 2023) von Shugyla Serzhan handelt von einer jungen schwangeren Kasachin, deren Partner verschwindet, als die Stadt von Protesten überrollt wird. Alisi Telenguts Animation BAIGAL NUUR – LAKE BAIKAL (DEU, CDN 2023) erzählt die Entstehung und die Geschichte des Baikalsees in Sibirien mit der Stimme einer burjatischen Frau und in einer vom Aussterben bedrohten Sprache. In der Dokumentation CHORNOBYL 22 (UKR 2023) mischt Oleksiy Radynski heimliche Handyaufnahmen der russischen Eroberung des Gebietes um Tschernobyl mit Aussagen von Anwohner:innen und Angestellten des früheren Kraftwerks.
Karakalpakstan ist eine abgelegene, nach Unabhängigkeit strebende Region in Usbekistan. In der Haupstadt Nukus lebt Mirtemir. MIRTEMIR IS ALRIGHT von goEast-Alumni Sasha Kulak und Mihail Borodin ist ein humorvolles Porträt eines Teenagers, der versucht, das Beste aus einer unmöglichen Situation zu machen. Dabei ist er auch noch lieb zu seiner Oma. In QIRIM (CZE 2023) erzählt Regiesseurin Kateryna Khramtsova von der Teilnahme einer nicht-binären Person an den Aktivitäten der Krimtartar:innen und den Protesten vom Euromaidan. Die Regisseurin schreckt nicht vor Experimenten zurück.
Die Filmemacher:innen sind in Wiesbaden anwesend. Nach dem Festival gehen die Kurzfilme durch die Kinos der Rhein-Main-Region auf Tour.
Kooperationen mit ZDF/ARTE: ArteKino Classics in der Sonntagsmatinee & Neue Stimmen aus Zentralasien
Als Filmerbe-Institution und Mitglied des internationalen Archivverbands FIAF stehen die Konservierung, Digitalisierung und Präsentation des Filmerbes im Mittelpunkt der Tätigkeiten des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum – die Institution hinter goEast. In dem Zusammenhang ist es naheliegend, dass die goEast-Matinee 2024 in Kooperation mit ArteKino Classics stattfindet. Unter dem Label ArteKino Classics präsentiert ARTE europaweit wieder eine Auswahl europäischer Filmklassiker, die für ihre Herkunftsländer kanonisch sind und Maßstäbe des filmischen Erzählens gesetzt haben.
Zu sehen ist Zoltán Fábris MERRY-GO-ROUND / KÖRHINTA am Sonntag, 28. April, um 11 Uhr in der Caligari FilmBühne in einer neu-restaurierten Fassung. MERRY-GO-ROUND ist einer der berühmtesten Filme in der Filmgeschichte Ungarns und wurde im ungarischen Schicksalsjahr 1956 in Cannes uraufgeführt, Monate bevor sowjetische Panzer durch die Straßen Budapests rollten. Die außergewöhnliche, entfesselte Kameraführung und die Leistung der damals blutjungen Hauptdarstellerin Mari Törőcsik machten diesen mittlerweile zum Klassiker avancierten Film zu einem der am meisten beachteten Beiträge des 9. Internationalen Filmfestivals von Cannes 1956. Mari Pataki, die Tochter eines wohlhabenden Bauern, verliebt sich in das junge Genossenschaftsmitglied Máté Biró. Ihr Vater hat aber andere Pläne, nach dem Prinzip „Land heiratet Land“, und hat einen Großbauern als künftigen Schwiegersohn auserwählt. Die jungen Liebenden genießen auf einem Dorffest den rauschhaften Reiz des titelgebenden Kettenkarussells, doch Mari soll den Großbauern heiraten. Anlässlich der Hochzeit provoziert Máté einen Skandal, indem er einen endlosen Csárdás mit der Braut tanzt. Schlussendlich siegen die Liebe und die stalinistischen Ideale der Zeit.
Der Film wird von Schauspielerin Dorka Gryllus präsentiert. Mit einer Einführung von Györgi Raduly, Direktor des Ungarischen National Filminstitut-Filmarchiv. Im Anschluss an die Vorführung wird es einen Empfang im Foyer der Caligari FilmBühne geben.
Auch mit dem ZDF/ARTE „Kurzschluss“ Magazin gibt es in diesem Jahr eine Kooperation. In zentralasiatischen Ländern wie Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan erfindet die Filmbranche sich immer wieder neu. Jenseits der großen Sowjetstudios wie Kazkakfilm und den schon so oft gezeigten Berg- und Steppenlandschaften, eröffnen neue Filmschulen ihre Türen und Künstler:innen vernetzen sich in Kollektiven. goEast zeigt ein kleines, aber feines Programm aus Spiel- und Dokumentarfilmen einer bewegenden Region. Ein Teil der Filme wird 2025 im Rahmen des ZDF/ARTE Kurzschlussmagazins ausgestrahlt und das Programm wird im Juni 2024 beim Internationalen Kurzfilmfestival Hamburg gezeigt.
Rhine, Wine & Rhymez: osteuropäische Poesie auf dem Rhein
Etwas abseits des Kino- und Wettbewerbsfiebers sorgt zum zweiten Mal eine Rheinschifffahrt mit Dichtern und Denkern unter dem Motto „Rhine, Wine & Rhymez“ für Abwechslung im Filmprogramm. Die Schauspielerinnen Ilinca Manolache (Rumänien), Dorka Gryllus (Ungarn/Deutschland) und Mateja Meded (Jugoslawien/Deutschland) sowie Filmemacher Mladen Dordevic (Serbien) und Aizhan Kassymbek (Kasachstan) lesen in ihren Muttersprachen und führen Filmgespräche mit dem Wiesbadener Autor Alexander Pfeiffer. Die vorgetragenen Gedichte werden live ins Englische übertragen.
Bereits im vergangenen Jahr veranstaltete goEast einen ähnlichen Schiffsausflug für das goEast-Publikum. Nach den Lesungen gibt es die Möglichkeit, bei einem Glas Wein zu entspannen und mit den Filmschaffenden ins Gespräch zu kommen.
Das Boot legt ab am Samstag, 27. April, um 14:30 Uhr an der Anlegestelle Rheingaustraße 148, 65203 Wiesbaden-Biebrich.
Wiesbaden, den 13. Februar 2024 – Der Tatort-Star und Publikumsliebling Adele Neuhauser wird in diesem Jahr mit dem Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals ausgezeichnet. Das Festival würdigt damit Adele Neuhausers charaktervolle Darstellung der Kommissarin Bibi Fellner im Wiener Tatort.
„Mehr als 30 Mal hat Adele Neuhauser die verletzliche und verletzte Figur der Bibi Fellner gespielt. Die Intensität, die sie ihrer unkonventionellen Ermittlerin verleiht, stammt zum Teil aus der eigenen wechselvollen Lebensgeschichte. In besonders eindrucksvoller Weise spiegelt sich deshalb Adele Neuhausers Mut, persönliche zerbrechliche Seiten in ihr Spiel einzubeziehen, im österreichischen Tatort wider“, schreiben Filmjournalist und Moderator Knut Elstermann, Produzentin Liane Jessen und Festivalleiterin Cathrin Ehrlich in ihrer Jurybegründung.
Nach ihrer Ausbildung an der Wiener Schauspielschule Krauss zog es Adele Neuhauser für viele Jahre nach Deutschland, wo sie in erster Linie Theater spielte. Sie stand unter anderem in Münster, Essen, Mainz und Regensburg auf der Bühne. Der große Durchbruch gelang Adele Neuhauser im Fernsehen. Einem breiten Publikum wurde sie 2004 durch die österreichische Landkrimiserie Vier Frauen und ein Todesfall bekannt.
2010 übernahm sie die Rolle der alkoholkranken Ermittlerin Bibi Fellner im Tatort aus Wien. Mit dieser Rolle wurde sie zu einer der prominentesten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Fernsehen.
Der Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals wird am 17. März um 18.00 Uhr in der Caligari FilmBühne übergeben. Die Laudatio hält Knut Elstermann, es moderiert Ariane Binder (3sat). Im Anschluss an die Preisverleihung zeigt das Festival die Tatort-Folge mit dem Titel Angezählt aus dem Jahr 2013. Der Film erhielt 2014 den renommierten Grimme-Preis.
Der Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals für besondere Verdienste um den Fernsehkrimi wird seit 2019 vergeben. Preisträger sind Ulrike Folkerts, Matthias Brandt, Barbara Auer, Eoin Moore, Anna Schudt und Alexander Held.
Unterstützt wird der Ehrenpreis von der SV SparkassenVersicherung. Das 20. Deutsche FernsehKrimi-Festival findet vom 17. bis 24. März 2024 in Wiesbaden statt.
Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, 1. März, ab 10 Uhr in der Tourist-Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden und auf der Website des Festivals unter www.fernsehkrimifestival.de.
Über das Festival:
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die Hessen Film & Medien, den Hessischen Rundfunk und die SV SparkassenVersicherung, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, dem Wiesbadener Kurier und dem Literaturhaus Villa Clementine.
Das vom 17. bis 24. März in Wiesbaden veranstaltete 20, Deutsche FernsehKrimi-Festival 2024 wirft bereits seine Schatten voraus: Die Nominierungen des Film- und des Serienwettbewerbs stehen fest und erste Promis haben bereits ihr Kommen zugesagt.
Alle Produktionen, darunter sechs Premieren, werden im Rahmen der Festivalwoche vom 17. bis 24. März 2024 in Anwesenheit zahlreicher prominenter Kreativer in der Caligari FilmBühne Wiesbaden gezeigt. Im Wettbewerb um den Deutschen FernsehKrimi-Preis gehen zehn Filme ins Rennen. Insgesamt wurde eine Rekordzahl von 60 Produktionen für die Vorauswahl eingereicht.
„Nie war das Deutsche FernsehKrimi-Festival breiter aufgestellt als zu seiner 20. Ausgabe: Öffentlich-rechtliche und private Sender sowie Streamingdienste stellen ihre Filme und Serien vor. In den Wettbewerben konkurrieren Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Über diese Vielfalt freue ich mich sehr. Das verspricht ein außergewöhnlich spannendes Rennen um die tausend Liter Wein zu werden“, sagt Dr. Hendrik Schmehl, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, mit Blick auf den Hauptpreis des Festivals.
Der Wettbewerb um den Deutschen FernsehKrimi-Preis wird am Dienstag, 19. März, um 18 Uhr eröffnet: Mit der Premiere des Polizeiruf 110 – Der Dicke liebt in Anwesenheit von Hauptdarsteller Peter Schneider. Der erste Fall des Hallenser Ermittlerduos um Peter Kurth und Peter Schneider gewann 2022 den Deutschen FernsehKrimi-Preis.
Im Anschluss begrüßt das Festival um 20.30 Uhr Regisseur und Schauspieler Bjarne Mädel sowie Schauspielerin Katrin Wichmann zur Vorführung des Films Sörensen fängt Feuer. Mädels erste Regiearbeit Sörensen hat Angst wurde 2021 mit dem Deutschen FernsehKrimi-Preis ausgezeichnet.
Weitere acht Fernsehkrimis werden an den darauffolgenden zwei Tagen gezeigt. Die Wettbewerbsfilme 2024 sind:
PREMIERE: POLIZEIRUF 110 – DER DICKE LIEBT (MDR)
Regie: Thomas Stuber, Buch: Clemens Meyer, Thomas Stuber, u.a. mit Peter Kurth, Peter Schneider
SÖRENSEN FÄNGT FEUER (NDR)
Regie: Bjarne Mädel, Buch: Sven Stricker, u.a. mit Bjarne Mädel, Katrin Wichmann
PREMIERE: THERESA WOLFF – LOST (ZDF)
Regie: Hansjörg Thurn, Buch: Hansjörg Thurn, Carl-Christian Demke, u.a. mit Nina Gummich, Aurel Manthei
PREMIERE: BIS IN DIE SEELE IST MIR KALT (ORF/ZDF)
Regie: Daniel Prochaska, Buch: Pia Hierzegger, u.a. mit Jutta Fastian, Pia Hierzegger
TATORT – GEISTERFAHRT (NDR)
Regie & Buch: Christine Hartmann, u.a. mit Maria Furtwängler, Florence Kasumba
PREMIERE: TATORT – VON AFFEN UND MENSCHEN (SRF/Degeto)
Regie: Michael Schaerer, Buch: Stefan Brunner, Lorenz Langenegger, u.a. mit Anna Pieri Zürcher, Carol Schuler
PREMIERE: TATORT – LASS SIE GEHEN (SWR)
Regie: Andreas Kleinert, Buch: Norbert Baumgarten, u.a. mit Richy Müller, Felix Klare
TATORT – ERBARMEN. ZU SPÄT. (HR)
Regie & Buch: Bastian Günther, u.a. mit Margarita Broich, Wolfram Koch
TATORT – WAS IHR NICHT SEHT (MDR)
Regie: Lena Stahl, Buch: Peter Dommaschk, Ralf Leuther, Lena Stahl, u.a. mit Karin Hanczewski, Cornelia Gröschel
ZIELFAHNDER – POLARJAGD (DEGETO/WDR)
Regie: Sebastian Ko, Buch: Dagmar Gabler, u.a. mit Ulrike C. Tscharre, Hanno Koffler
Fünf Serien bewerben sich um den Titel Krimiserie des Jahres. Hier reichten Sender und Streamingdienste neun Produktionen ein.
Die fünf Wettbewerbsserien in der Übersicht:
DER SCHATTEN (ZDFNEO)
Regie: Nina Vukovic, Bücher: Stefanie Veith, Michael Comtesse, nach einem Roman von Melanie Raabe, u.a. mit Deleila Piasko, Andreas Pietschmann
DIE QUELLEN DES BÖSEN (RTL+)
Regie: Stephan Rick, Bücher: Catharina Junk, Elke Schuch nach einer Romanvorlage von Ada Fink, u.a. mit Henriette Confurius, Fahri Yardim
PREMIERE: ZEIT VERBRECHEN (PARAMOUNT+)
Regie & Bücher: Faraz Shariat, Helene Hegemann, Mariko Minoguchi, Jan Bonny auf Grundlage des Kriminal-Podcast der ZEIT von und mit Sabine Rückert (stellvertretende Chefredakteurin der ZEIT) und Andreas Sentker (Leiter des Ressorts Wissen), u.a. mit Zethphan Smith-Gneist, Lavinia Wilson
DIE SAAT – TÖDLICHE MACHT (ARD DEGETO/NRK)
Regie: Alexander Dierbach, Bücher: Christian Jeltsch, Axel Hellstenius , u.a. mit Heino Ferch, Ingrid Bolsø Berdal
BOOM BOOM BRUNO (WARNER TV SERIE)
Regie: Maurice Hübner, Bücher: Kerstin-Sofie Laudascher, u.a. mit Ben Becker, Vincent zur Linden
„Der Wettbewerb um die Krimiserie des Jahres ist in diesem Jahr eine echte Wucht: Bereits Preisgekröntes steigt mit einer aufregenden Premiere in den Ring, dazu gibt es mordende Wölfe, schillernde Drag Queens, schmierige Lobbyisten. Also wirklich für alle etwas dabei“, freut sich Festivalleiterin Cathrin Ehrlich. Der Serienwettbewerb wird am Montag, den 18. März, ab 17 Uhr ausgetragen.
Das Festival startet am Sonntag, den 17. März, mit der Verleihung des Ehrenpreises. Die Preisverleihung des 20. Deutschen FernsehKrimi-Festivals findet statt am Freitag, den 22. März, um 20 Uhr in der Caligari FilmBühne, Marktplatz 9, in Wiesbaden. Die Moderation der Film- und Seriengespräche übernimmt erneut der renommierte Filmjournalist Knut Elstermann. Der Kartenvorverkauf beginnt am Freitag, 1. März, ab 10 Uhr in der Tourist-Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden und auf der Website des Festivals unter www.fernsehkrimifestival.de.
Über das Festival:
Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die Hessen Film & Medien, den Hessischen Rundfunk und die SV SparkassenVersicherung, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, dem Wiesbadener Kurier und dem Literaturhaus Villa Clementine. Mehr Informationen unter www.fernsehkrimifestival.de
Am 17. November 2023 geht die 36. Ausgabe von exground filmfest Wiesbaden mit dem Länderfocus „Chile“ an den Start. Das Festivalteam mit Orga-Leiterin Andrea Wink, Gerald Pucher, Nadja Huhle, Brigitte Strubel-Mattes und Ulrike Hampl und vielen anderen haben auch dieses Mal wieder ein großartiges Programm zusammenstellen können. Und das alles ehrenamtlich. Alle Besucher können sich freuen, vom 17. bis 26. November 2023 in Wiesbadener Spielstätten sowie in Frankfurter Kinos rund 200 besondere und normalerweise nicht angebotene Kurz- und Langfilme anzuschauen, darüber miteinander ins Gespräch zu kommen und an zahlreichen Events des Rahmenprogramms teilnehmen zu können.
Aus fast 2.100 Film-Einreichungen entschied sich das Kuratoren-Team für die eindrucksvollsten Filme aus 57 Ländern, die gezeigt werden. Außerdem wird der YouTube-Kanal von exground filmfest wieder mit festivalbegleitenden Inhalten bespielt. exground film-fest verleiht in insgesamt sechs Wettbewerben Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR.
„Wir sind froh, endlich wieder das Festival in Präsenz und ohne die Corona-Einschränkungen durchführen“, freute sich Andrea Wink beim heutigen Pressegespräch in der Filmbühne Caligari. Allerdings wird es kein Streaming-Angebot mehr geben, da dies viel zu aufwändig und kostenintensiv sei. Zudem freuten sich die exground-Fans auf persönliche Kontakte, die typische exground-Atmosphäre an verschiedenen Spielorten. Es würden auch über 180 Gäste, Filmemacher und Filmemacherinnen, Regisseure und Regisseurinnen erwartet, wobei der Anteil der weiblichen Regisseurinnen in diesem Jahr so hoch ist, wie noch nie bei Filmen, die bei exground gezeigt wurden.
Mit am Pressetisch freuen sich auch Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl, Dezernent für Finanzen, Schule und Kultur und Gerald Pucher, unter anderem wieder für die Organisation von exground youth-days zuständig, dass nun exground zum 36. Mal in Wiesbaden stattfinden kann, und für die Landeshauptstadt inzwischen zu einem unverzichtbaren Bestandteil aktiven Kulturlebens mit internationaler Resonanz sei, wofür „uns viele Städte beneiden“. Trotz der geplanten krassen Einsparungen im Kultursektor in Wiesbaden von 20, eigentlich sogar 23 Prozent, will sich Axel Imholz Nachfolger Stadtrat Dr. Hendrik Schmehl sehr dafür einsetzen, dass Projekte wie exground weiterhin gefördert werden können. Auch im Stadtrat herrsche große Sensibilität für den Wert kulturellen Lebens und die Folgen, würde hier der Rotstift zuerst angesetzt werden. Auch Dr. Julia Cloot ist sich sicher, dass der Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der insbesondere für die Förderung der Länderschwerpunkte und den Vernetzungsgedanken zuständig ist, weiterhin exground fördern wird.
Warum Chile?
Traditionell möchte das exground-filmfestival einen Beitrag dazu leisten, auch über den nationalen Tellerrand zu schauen, und wählt jeweils einen Länderfokus. Im letzten Jahr war es beispielsweise Portugal. Und in diesem Jahr soll einmal der spezielle Blick nach Chile gerichtet werden, insbesondere auch wegen der besonderen politischen Situation des Landes. So haben die Proteste in Chile ab 2019 ihren Ursprung in eklatanten Missständen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Deswegen hat das Festivalteam es sich dieses Jahr zur Aufgabe gemacht, beim Länderfokus eine Filmauswahl zu treffen, die sich stark mit den Grundlagen dieser Schieflagen auseinandersetzt, seien es die patriarchalen Strukturen, die (neo-)koloniale Gewalt oder der nachwirkende Terror der Militärdiktatur, die erst 1990 zu Ende ging.
Erinnern und Sprechen sind dabei zentral, sowie der bewusste Blick auf die Werke einer jüngeren Generation. Und einige Filmschaffende werden ihre Arbeiten persönlich in Wiesbaden vorstellen. Dabei sind klassisch narrative Studentenprojekte ebenso vertreten wie unabhängig realisierte Experimentalfilme oder Debüts. Aber auch die Oscar-Einreichung Chiles THE SETTLERS (CL/AR/DK/FR/TW/GB 2023) und gefeierte Werke aus Berlin, Cannes und Rotterdam sind zu sehen. Die Ländersektion umfasst stilistisch und konzeptionell eigenwilliges, emotional bewegendes und gesellschaftlich relevantes Kino, ergänzt um ein äußerst vielseitiges Zusatzprogramm.
Länderstatistik. Rahmenprogramm und Spielorte
Unter den ausgewählten Filmen befinden sich 15 Welt-, sechs internationale, sieben Europa und 54 Deutschland-Premieren. Deutschland führt die Länderstatistik mit 54 Filmen an, während Frankreich auf Platz zwei liegt: 24 französische Filme und Koproduktionen sind im Programm zu finden. Chile ist mit 20 Filmen im diesjährigen Länderfokus präsent. Aber auch hierzulande oft kaum sichtbare Filmna¬tionen wie Kongo, Kamerun und Palästina sind vertreten.
Die exground-Xtras bieten Fachveranstaltungen, Kunstausstellungen sowie die beliebte exground-Gong-Show und das Filmquiz in der Krypta der Marktkirche. Dort präsentiert Bernd Brehmer in seinem Programm THE RETURN OF VIEWER’S DIGEST auch wieder komprimierte Höhepunkte der Filmgeschichte im Super-8-Format, Das Publikum ist hier sogar eingeladen, das Programm aus der reichhaltigen Filmsammlung mitzubestimmen.
Neben den Spielstätten in Wiesbaden — der Caligari FilmBühne, dem Murnau-Filmtheater, der Krypta in der Marktkirche sowie dem Nassauischen Kunstverein und dem Literaturhaus Villa Clementine —werden ausgewählte Filme des Länderfokus wieder in der Pupille — Kino in der Uni Frankfurt am Main und im Orfeos Erben, Frankfurt am Main, zu sehen sein.
Filmprogramm: Deutschland, Europa, USA und die Welt
Die Auswahl von exground filmfest gliedert sich in die Sektionen Made in Germany, American Independents, European Cinema, World Cinema sowie die youth-days.
2023 zeigt exground filmfest gleich sechs Oscar-Einreichungen: THE SETTLERS aus Chile, THE DE-LINQUENTS aus Argentinien, OMEN aus Belgien, OLFAS TÖCHTER aus Tunesien, INSHALLAH A BOY aus Jordanien und BYE BYE TIBERIAS aus Palästina, zu dem auch Filmgäste erwartet werden.
Wie in den vorigen drei Jahren wird das Publikum in der 36. Festivalausgabe über den Gewinnerfilm in der Reihe Made in Germany entscheiden. Aylin Tezel, die Regisseurin von FALLING INTO PLACE (Deutschland/Großbritannien 2023), der auf der Isle of Skye spielt, wird in Wiesbaden zu Gast sein, Das Regiedebüt Tezels erweist sich als einer der zärtlichsten Liebesfilme der vergangenen Jahre. Der Verein Wiesbadener Kinofestival e. V. richtet den Wettbewerb aus und stiftet den Preis DAS BRETT für den besten deutschen Film.
Hervorzuheben aus dem Programm ist auch der fesselnde Thriller ROXY (Deutschland/Belgien 2022) von Dito Tsintsadze mit einem herausragenden Devid Striesow in der Hauptrolle. Der Film handelt vom unauffälligen Taxifahrer Thomas Brenner, dessen Leben eine unerwartete Wendung nimmt, nachdem eine Gruppe russischer Männer mit einem Kampfhund in sein Taxi eingestiegen ist International angesiedelt ist auch das mehrfach preisgekrönte Drama LEERE NETZE (Deutschland/Iran 2023) von Regisseur Behrooz Karamizade, der eine starke Bildsprache nutzt, um die Ungleichheiten in der iranischen Gesellschaft zu zeichnen. Der junge Iraner Amir heuert bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres an, um das Geld für die Heirat mit sei¬ner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Die so sehr ersehnte Heirat rückt in immer weitere Ferne, weil Amir in kriminelle Machenschaften verwickelt wird. Der deutsch-iranische Regisseur wird ebenfalls in Wiesbaden erwartet.
Neun Highlights großer Festivals finden sich in der Sektion European Cinema. In dieser Sektion ragt der Politthriller MINSK (Estland 2022) von Boris Guts heraus. Ein frischverheiratetes Paar gerät im August 2020 in den Tagen nach der manipulierten Präsidentschaftswahl in Belarus bei einem Abendspaziergang im Stadtzentrum von Minsk in die Auseinandersetzungen zwischen Protestierenden sowie den vermummten und schwer bewaffneten Schlägern der Behörden, die ohne Vorwarnung auf alle einprügeln und auch Unbeteiligte festnehmen. In der bitterbösen Komödie UNDER THERAPY (Spanien 2023) von Gerardo Herrera sind drei unterschiedliche Paare zu einer ungewöhnlichen Gruppentherapiesitzung eingeladen. Die Psychologin selbst erscheint nicht. Auf dem Tisch liegen stattdessen nummerierte Umschläge mit Aufgaben, welche die Paare gemeinsam bearbeiten sollen.
Sieben Filme laufen in der Sektion American Independents.
In Nicholaus Goossens Komödie DRUGSTORE JUNE, die exground filmfest als internationale Premiere zeigt, wird die Apotheke in einer Kleinstadt ausgeraubt, und eine junge Frau, die noch bei ihren Eltern wohnt, will das Verbrechen selbst aufklären. Gleichzeitig versucht sie, über ihren Ex-Freund hinwegzukommen und endlich erwachsener zu werden. Der vielfach ausgezeichnete Film FANCY DANCE von Erica Tremblay mit Lily Gladstone in der Rolle als Jax ist eine Liebeserklärung an die indigenen Communities in den USA und deren Frauen. Jax, die sich seit dem Verschwinden ihrer Schwester um ihre Nichte Roki in einem Reservat in Oklahoma kümmert, sucht in jeder freien Minute nach der Vermissten und bereitet Roki auf ein Powwow (Fest der First Nations) vor. Getrieben von der Angst, das Sorgerecht für die Kleine zu verlieren, durchkämmen sie das Hinterland, um Rokis Mutter rechtzeitig zum Powwow zu finden. A GREAT PLACE TO CALL HOME von Marc Turtletaub spielt in einer Kleinstadt irgendwo in Pennsylvania, wo Milton (Sir Ben Kingsley) einen unaufgeregten Lebensabend zwischen Gartenarbeit, Gemeindetreffen und Gedächtnistraining verbringt. Als eines Nachts ein Ufo in seinem Blumenbeet landet, will niemand dem alten Mann glauben — nicht der Notruf, nicht der Kassierer im Supermarkt und schon gar nicht der Gemeinderat. Den extraterrestrischen Besucher mit einer Vorliebe für Äpfel bringt Milton trotzdem bei sich unter. Eine kluge und berührende Komödie über den späten Sinn im Leben und die Lust am Abenteuer.
Aktuelle Highlights der diesjährigen Festivalsaison aus aller Welt werden in der Sektion World Cinema präsentiert. In DIE IRDISCHEN VERSEN (Iran 2023) erzählt das iranische Regieduo Alireza Khatami und Ali Asgari mit scharfer Zunge und sarkastischem Witz von neun Menschen, die zum Opfer der banalen Bosheit der Beamten im Gottesstaat werden. LET THE DANCE BEGIN (Argentinien/Spanien 2023) von Marina Seresesky ist ein verrücktes Roadmovie aus Südamerika: Drei Silver-Ager begeben sich mit einem alten Lieferwagen auf die Suche nach einem gemeinsamen Geheimnis. Zu dem aufregenden Trip durch Argentinien gibt’s jede Menge Tango, denn vor 30 Jahren waren Car¬los und Margarita das berühmteste Tangopaar der Welt.
Wettbewerbe bei exground filmfest
In insgesamt sechs Wettbewerben vergibt exground filmfest Geld- und Sachpreise von über 18.000 EUR, unter anderem im Deutschen und Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb (IVV) sowie dem Wiesbadener Kurzfilm-Wettbewerb. Die Jury des 22. IWs besteht aus dem chilenischen Filmemacher und Produzent Roberto Doveris, Martin Scheuring, Head of Short Films & Market Projects bei German Films in München, und Maria Weyer, stellvertretende Geschäftsführerin für den Bereich Medienpädagogik beim Medienzentrum Wiesbaden.
youth days 13 Lang- und Kurzfilme im Rahmen der 20. exground youth days
Für das junge Filmpublikum zeigt exground filmfest in der 20. Ausgabe der youth days in diesem Jahr 13 internationale Lang- und Kurzfilme, in denen die Lebensrealitäten junger Menschen im Fokus stehen. Jugendliche ab 12 Jahren können sich auf sieben aktuelle Filmproduktionen vom 18. bis 22. November freuen, die jeweils mit Vorfilmen in der Caligari FilmBühne präsentiert werden. Alle Filme werden in Deutsch bzw. mit deutschen Untertiteln gezeigt.
Ganz im Geiste der Zeit sind ein Großteil dieser Filme das Werk von Regisseurinnen. Eröffnet wird das Jugendfilmfestival mit LIGHT LIGHT LIGHT (FI 2023) der finnischen Regisseurin Inari Niemi, die das Publikum zur Zeit des AKW-Unglücks in Tschernobyl 1986 in ein südfinnisches Dorf mitnimmt – und das jähe Ende einer zarten Liebesgeschichte zwischen zwei Schülerinnen aus komplett unterschiedlichen Elternhäusern in Rückblenden erzählt.
Zu sehen bekommt das exground-Publikum auch EDGE OF EVERYTHING (US 2023) von Pablo Feldman und Sophia Sabella, die ihren Besuch in Wiesbaden schon angekündigt haben. Der Film handelt von der 14-jährigen Abby, die sich an der Grenze zwischen Kindheit und Erwachsensein befindet. Als ihre Mutter stirbt, ist sie gezwungen, bei ihrem Vater und dessen jüngerer Freundin einzuziehen. Abby fühlt sich alleingelassen und hat Mühe, ihren Verlust zu verarbeiten. Neue Freunde, Partys, Drogen und erste sexuelle Erfahrungen sollen ihr über die Trauer hinweghelfen.
In ebenso schwierigen Verhältnissen wachsen die beiden Schwestern in SISTERS (LE/IT 2023) von Linda Olte auf: Vater abwesend, Mutter im Gefängnis, Kinder im Waisenhaus. Eines Tages erfahren sie, dass eine amerikanische Familie sie adoptieren will. Während die jüngere Diana sogleich Feuer und Flamme ist, zögert die ältere Anastasia und versucht, mit der inzwischen freigelassenen Mutter eine neue Beziehung aufzubauen.
Ebenfalls von quasi abwesenden Eltern handelt THE FANTASTIC THREE (FR 2023) von Michaël Dichter. Der zwölfjährige Max stellt zusammen mit seinen Freunden Tom und Vivian eine verschworene familiäre Gemeinschaft dar. Seine wirkliche Familie ist dagegen chaotisch: Der Vater ist abwesend, die Mutter ist apathisch. Als Max’ großer Bruder mit Fußfessel aus dem Gefängnis zurückkehrt, bringt er auch seine Probleme mit. Max will ihm helfen und Geld beschaffen. Unweigerlich gerät er in einen inneren Zwiespalt und zieht seine Freunde mit in eine Spirale von Gewalt.
Außer Konkurrenz im Rahmen von „Kino macht Schule“ in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden und donum vitae Regionalverbund für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus-Kreis e.V. findet die Schulveranstaltung statt, bei der BESTIES (FR 2021) von Marion Desseigne-Ravel gezeigt wird. Der Film spielt im Sommer in einem Pariser Vorort. Nedjma zieht mit ihren Freundinnen durch die Straßen, die Gang ist wie ihre zweite Familie. Als sie Zina, die Neue in der Nachbarschaft, zum ersten Mal sieht, ist sie sofort verknallt, aber Zina gehört zur verfeindeten Clique. Nedjma ist hin und hergerissen: zwischen der Loyalität zu ihrer Gruppe und dem Begehren für Zina, das mit jeder Nacht, die sie heimlich zusammen verbringen, größer wird. Eine echte Perle des jungen queeren Kinos aus Frankreich.
Für die Vorführung von BESTIES am 22. November 2023 um 10.30 Uhr wenden sich interessierte Schulklassen bitte an das Medienzentrum Wiesbaden e. V. unter: kino@mdz-wi.de oder Telefon 0611 1665841.
Die Filme konkurrieren auch in diesem Jahr im Wettbewerb um den besten Langfilm im Rahmen der youth days. Eine Jugendjury entscheidet, welche/-r der Regisseure oder Regisseurinnen das von der Landeshauptstadt Wiesbaden gestiftete Preisgeld von 2.500 EUR mit nach Hause nehmen darf. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben, der von der Landeshauptstadt Wiesbaden mit 1.000 EUR dotiert ist.
Kurzfilme bei den exground youth days
Einen weiteren Preis von 500 EUR, gestiftet vom Wiesbadener Kinofestival e. V., vergibt die Wiesbadener Jugendjury für den besten Kurzfilm. Insgesamt sechs Kurzfilme aus Spanien, Kanada, den Niederlanden, Deutschland und Uruguay sind jeweils vor den Langfilmen zu sehen – darunter der Kurzspielfilm ECHO (ES 2023) von Meritxell A. Valls und der Dokumentarfilm OASIS (CA 2022) von Justine Martin, der sich mit den Themen Ausgrenzung und Coming of Age beschäftigt. Der Kurzspielfilm CAMOUFLAGE (NL 2022) von Bregt Verhagen behandelt die Themen Armut und Familie, die Animation IT’S NICE IN HERE (NL 2022) von Robert-Jonathan Koeyers befasst sich mit Polizeigewalt, Ausgrenzung und Racial Profiling. Die Kurzspielfilme BEFORE MADRID (UY 2022) von Ilén Juambeltz und Nicolás Botana und DISCONNECTED (DE 2023) von Daniel Schulte thematisieren erste sexuelle Erfahrungen, Trauer und Verlust.
Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb
Wiesbadener Regietalente zwischen 12 und 18 Jahren haben die Chance, ihre eigenen Werke zum ersten Mal auf einer großen Leinwand zu präsentieren. Der Wettbewerb um den besten Wiesbadener Jugendfilm mit sechs Beiträgen in diesem Jahr eröffnet am 18. November um 15 Uhr in der Caligari FilmBühne die exground youth days. Er ist mit Geld- und Sachpreisen von 650 EUR dotiert.
Im Rahmen der youth days konkurrieren die besten Filme für junges Publikum im Internationalen sowie im Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb. Die „exground-Gurke“ für den trashigsten Film wird ebenso wieder vergeben.
Alle Programm-Infos und Karten für das Programm von exground filmtest 36 sind ab sofort über www.exground.com erhältlich sowie in der Tourist-Info und an der Caligari-Kasse — und über die exground-filmfest-App.
Nach zwei Jahren Corona können Filminteressierte vom 11. bis 20. November 2022 über 150 besondere Lang- und Kurz- Filme mit dem Länderschwerpunkt Portugal endlich wieder gemeinsam live in Wiesbadener Spielstätten sowie in Darmstädter und Frankfurter Kinos erleben. Die 35. Ausgabe von exground filmfest ist spannender denn je zuvor: Aus 2.000 eingereichten, zum Teil den Coronajahren entstandenen Filmen wählte das Kuratorenteam die eindrucksvollsten Filme aus 45 Ländern. Im Anschluss an das Festival vor Ort wird es vom 21. bis 24. November ein Streaming-Angebot der Filme geben, so dass Kinobesucher ihre Lieblingsfilme noch einmal schauen können, oder, wer es nicht während dem 11. u. 20. November zu exground fiimfestival geschafft hatte, eine Chance bekommt, trotzdem die Film-Juwelen des 35. exground-filmfestivals gucken zu können.
Das Programm für die 35. Ausgabe von exground filmfest ist ab sofort online unter www.exground.com verfügbar.
Über den YouTube-Kanal von exground filmfest werden wieder die festivalbegleitenden Inhalten bespielt, exground-Liebhaber kennen das ja schon. Ebenso verleiht exground filmfest in insgesamt sechs Wettbewerben Geld- und Sachpreise von rund 15.000 EUR.
Länderstatistik, Rahmenprogramm und Spielorte
Unter den ausgewählten Filmen befinden sich 16 Welt-, sieben internationale, vier Europa- und 30 Deutschland-Premieren. 83 Filme werden zudem zum ersten Mal im Rhein-Main-Gebiet gezeigt. Deutschland führt die Länderstatistik mit 46 Filmen an, während das Fokusland Portugal mit 25 Filmen vertreten ist. Frankreich landet auf Platz drei – 23 französische Filme und Koproduktionen sind im Programm zu finden; aber auch hierzulande oft weniger sichtbare Filmnationen wie Myanmar, Chile, Kasachstan, Zypern und Katar. Eine Kurzfilmreihe ist Werken aus dem Iran gewidmet.
Die exground-Xtras bieten Fachveranstaltungen, Kunstausstellungen sowie die beliebte exground-Gong-Show, Karaoke und das Filmquiz in der Krypta der Marktkirche. Das Publikum kann sich zudem auf ein Stummfilmkonzert mit Vortex und Nam-Khar als Gast im Murnau-Filmtheater freuen: Vortex verarbeitet akustische Klangquellen, Stimme und Percussion elektronisch. In einem besonderen Live-Ritual verhilft die Darkambient-Gruppe dem Film HÄXAN von Benjamin Christensen aus dem Jahr 1922 zu ganz neuer Wirkung. In der Krypta der Marktkirche präsentiert Bernd Brehmer in seinem Programm VIEWER’S DIGEST komprimierte Höhepunkte der Filmgeschichte im Super-8-Format. Das Publikum ist hier sogar eingeladen, das Programm aus der reichhaltigen Filmsammlung mitzubestimmen.
Neben den Spielstätten in Wiesbaden – der Caligari FilmBühne, dem Murnau-Filmtheater, der Krypta in der Marktkirche sowie dem Nassauischen Kunstverein und dem Literaturhaus Villa Clementine – werden ausgewählte Filme des Länderfokus wieder in Darmstadt (programmkino rex) und Frankfurt am Main (Pupille – Kino in der Universität; Deutsches Filminstitut & Filmmuseum) zu sehen sein.
Filmprogramm: Deutschland, Europa, USA und die Welt
Die Auswahl von exground filmfest gliedert sich in die Sektionen Made in Germany, American Independents, European Cinema, World Cinema sowie die youth days. Wie in den vorigen beiden Jahren wird das Publikum in der 35. Festivalausgabe über den Gewinnerfilm in der Reihe Made in Germany entscheiden, nachdem die Gefangenenjury der JVA Wiesbaden wegen Covid-19 ihre Arbeit noch nicht wieder aufgenommen hat. Der Verein Wiesbadener Kinofestival e. V. richtet den Wettbewerb aus und stiftet den Preis DAS BRETT für den besten deutschen Film in einer Auswahl von vier Spiel- und zwei Dokumentarfilmen. In LIEBE ANGST (2022) lernen wir Kim kennen, die Tag um Tag gegen ihre Angst kämpft. Sie will den Kreislauf des Schweigens brechen und endlich über ihre Kindheit sprechen. Über die Vergangenheit ihrer Mutter, die selbst noch ein Kind war, als ihre Mutter nach Auschwitz deportiert wurde. Über ihren Bruder, der Selbstmord beging – Kim geht der Sprachlosigkeit ihrer Familie endlich auf den Grund.
In der deutschen Auswahl sticht außerdem THE ORDINARIES (2022) als besonders originelles Werk hervor, worin die Regisseurin den Versuch unternimmt, den Film an sich zu verhandeln und zu erzählen vom Alltag und den Herausforderungen von Filmfiguren. Gemeinsam mit Nebenfigur Paula, die sich mit ihrer Rolle nicht mehr zufriedengeben will, treten wir ein in die Filmwelt zwischen Haupt- und Nebenrollen, Menschen mit Filmfehlern, nichtssagenden Dialogen im Hintergrund und solchen als vorantreibendes Mittel für den Plot. THE ORDINARIES wurde in diesem Jahr bereits mit vier Preisen ausgezeichnet, unter anderem auf dem Filmfest München für den besten Debütfilm.
Zwölf Highlights großer Festivals finden sich in der Sektion European Cinema. In dieser Auswahl sollten sich True-Crime-Fans den belgischen Dokumentarfilm FOR A FISTFUL OF FRIES (2021) nicht entgehen lassen. Höchst unterhaltsam entrollt der Film gut 20 Jahre altes dokumentarisches Material eines wahren Falls in klassischem Schwarz-Weiß und entwickelt sich mit reichlich Charakterkomik zu einem schrägen, spannenden Thriller rund um Inspektor Lemoine und seinem Team. MY EMPTINESS AND I (ES 2022) begleitet die Französin Raphi in einer Identitätskrise: Zwischen der frustrierenden Arbeit im Callcenter in Barcelona, unangenehmen Dates und ihrer eher zögerlichen Geschlechtsanpassung träumt sie nur davon, ihren Prince Charming zu finden und eine traditionelle Familie zu gründen. Doch es zeigt sich, dass die Realität das nicht so einfach zulässt. Mit hohem Einfühlungsvermögen zeichnet die Charakterstudie den Weg einer trans Frau in einer heteronormativen Welt, geprägt von ungewöhnlichen Entscheidungen.
Drei Spiel- und drei Dokumentarfilme laufen in der Sektion American Independents. Der Dokumentarfilm MUSIC PICTURES: NEW ORLEANS (2022) begibt sich auf eine Reise in die Musikgeschichte der USA; in eine Stadt, die sich wie keine andere als Wiege amerikanischer Musik versteht. Der Film feiert die Stadt mit ihren Musikbands aus Blues, Soul und Jazz sowie die Bedeutung von Live-Konzerten als gemeinschaftsstiftendes Element unserer Gesellschaft. BONNIE (2022) würdigt Casting-Legende Bonnie Timmermann und eröffnet tiefe Einblicke in ihren einzigartigen Casting-Prozess. Mit noch nie gesehenem Audition-Material großer Stars von heute zeigt BONNIE eine Pionierin, die das Kino verändert hat, indem sie Minderheiten eine Chance gab und jungen Generationen neue Gesichter, zu denen sie aufschauen konnten.
Aktuelle Highlights der diesjährigen Festivalsaison aus Brasilien, Chile, Marokko, Mexiko, Myanmar, Palästina, dem Iran und den Philippinen werden in der Sektion World Cinema präsentiert. exground filmfest zeigt elf Dokumentar- und Spielfilme, darunter auch vier Ländereinreichungen für den besten internationalen Film für die Oscars 2023. UNTIL TOMORROW aus dem Iran/Frankreich (2022) erzählt von Fereshteh, die gleichzeitig studiert, in einer Druckerei in Teheran arbeitet und sich allein um ihr Kind kümmern muss, von dem ihre Eltern nichts wissen. Als diese spontan ihren Besuch ankündigen, muss sie ihr Kind mithilfe ihrer besten Freundin Atefeh woanders unterbringen. Was folgt, ist eine Odyssee durchs nächtliche Teheran, die zeigt, wie begrenzt die Optionen für Frauen im Islamischen Gottesstaat sind. In LEONOR WILL NEVER DIE (PHI 2022) flüchtet Protagonistin Leonor Reyes, einst bedeutende Akteurin der Filmwelt, vor ihrer Realität, die jetzt alles andere als von Erfolg gezeichnet ist. Als sie nicht mehr weiß, wie sie ihre Rechnungen bezahlen soll, nimmt sie an einem Drehbuchwettbewerb teil und bastelt an einem unvollendeten Skript. Eines Tages findet sie sich jedoch selbst in ihrem Film wieder und jagt das perfekte Ende ihrer Geschichte.
Wettbewerbe bei exground filmfest
In insgesamt sechs Wettbewerben vergibt exground filmfest Geld- und Sachpreise von rund 15.000 EUR, unter anderem im Deutschen und Internationalen Kurzfilm-Wettbewerb (IW) sowie dem Wiesbadener Kurzfilm-Wettbewerb. Die Jury des 21. IWs besteht aus der portugiesischen Filmemacherin Isabel Aboim Ingez, Börries Müller-Büsching, Professor an der Hochschule Rhein-Main, und dem Schweizer Filmschaffenden Jonas Ulrich.
Im Rahmen der youth days konkurrieren die besten Filme für junges Publikum im Internationalen sowie im Wiesbadener Jugendfilm Wettbewerb. Die „exground-Gurke“ für den trashigsten Film wird ebenso wieder vergeben.
Karten für das Programm sind ab 28. Oktober über www.exground.com erhältlich, sowie über die exground-filmfest-App.
Vom 11. bis 20. November 2022 präsentiert exground filmfest in seiner 35. Ausgabe wieder ein umfassendes Film- und Rahmenprogramm in Wiesbaden. Gezeigt werden sowohl lange als auch kurze Werke in den Gattungen Spielfilm, Dokumentarfilm, Animation und Experimentalfilm. Begleitende Diskussionen, Ausstellungen, Lesungen, Konzerte sowie die exground youth days ergänzen das nationale und internationale Filmangebot.
In diesem Jahr blickt exground filmfest nach Portugal: In zehn Langspielfilmen und dokumentarischen Formen sowie 14 Kurzfilmen stellt die Sektion viele junge Filmschaffende in den Mittelpunkt, zieht aber auch Verbindungslinien aus der Vergangenheit hinein ins Jetzt. Im Rahmen des Länderfokus Portugal wird danach gefragt, wie sich der Wille zu emanzipatorischer Kunst und gelebter Demokratie inmitten herausfordernder sozialer Bruchstellen und eines schweren Erbes von mehr als 35 Jahren Diktatur vor allem im Filmschaffen einer neuen Generation widerspiegelt. Die junge Filmszene zeichnet sich besonders durch ihren Mut zum Überwinden von etablierten Grenzen aus, etwa zwischen Dokumentarismus und Fiktion. Neben der Präsentation von aktuellen Kurz- und Langfilmen widmet exground filmfest der international gefeierten und in Deutschland dennoch wenig beachteten Filmemacherin Teresa Villaverde eine Retrospektive.
Eröffnungsfilm IRRLICHT von João Pedro Rodrigues
Eröffnet wird exground filmfest 35 mit IRRLICHT von João Pedro Rodrigues. Hier treffen zwei Feuerwehrmänner in einem leidenschaftlichen Musical aufeinander. Alfredo, weiß und adeligen Blutes, und Alfonso, schwarz und aus der Arbeiterklasse, verlieben sich auf einer Feuerwache ineinander, in der heftig getanzt und geküsst wird und die nackten Kollegen die Gemälde berühmter Maler in aufreizenden Posen nachstellen. Doch bei all der augenzwinkernden Satire vergisst der Film die sozialen Voraussetzungen eines erfolgreichen Kampfes gegen die Klimakatastrophe nicht: eine neue Saat setzen auf den verbrannten Terrains von Gender, Race und Klasse.
Neben zahlreichen Werken portugiesischer Filmkunst zeigt exground filmfest Filme aus Europa und über dessen Grenzen hinaus. Mit dem Ensemble-Drama MARS ONE (BRA 2022) bleibt das Wiesbadener Filmfestival zunächst im portugiesischen Sprachraum und zeigt mit dem brasilianischen Werk eine Familie im Wandel – so poetisch wie schmerzhaft begleitet der Film die inneren und äußeren Kämpfe der einzelnen Familienmitglieder. Queeres Verliebtsein, Erwartungen der Eltern an ihre Kinder sowie politische Instabilität prägen MARS ONE, der als brasilianischer Beitrag für die Oscars 2023 eingereicht wurde. Die Dokumentation A TASTE OF WHALE (FRA 2022) bietet einen seltenen Einblick in die Praxis des Walfangs auf den Faröer Inseln. In eindringlichen Bildern wird ein wichtiges, globales Thema rund um die Jagd nach Grindwalen reflektiert. Mittels der Perspektiven sowohl von Walfang-Betreibenden als auch Aktivisten und Aktivistinnen lädt der Film ein, sich mit der blutigen Tradition des „Grind” auseinanderzusetzen und diese zu hinterfragen. BONNIE (USA 2022) würdigt die wenig beachtete und oft missverstandene Rolle der Casting-Direktion in der Filmbranche und rückt Bonnie Timmerman und ihren einzigartigen Beitrag zum Filmprozess ins Rampenlicht. Der Dokumentarfilm verdeutlicht, wie die Arbeit und Hingabe für authentisches Vorsprechen der renommierten Casting-Direktorin die heutige Film- und Fernsehlandschaft prägten.
Foto-Ausstellung im Murnau-Filmtheater
Als Teil des Rahmenprogramms ist vom 12. bis 19. November die Ausstellung TALE OF TWO CITIES des portugiesischen Dokumentarfotografen Gonçalo Fonseca im Foyer des Murnau-Filmtheaters zu sehen. Als Kombination der Serien New Lisbon & How Portugal Won the War on Drugs beleuchtet die Ausstellung zwei zentrale gesellschaftspolitische Themen: Der Künstler begleitet zum einen Betroffene der Wohnraumkrise in Lissabon mit der Kamera. Denn je beliebter die portugiesische Hauptstadt bei Gästen aus dem Ausland wird, desto mehr leiden Lissabonner Familien unter der Airbnb-Industrie, den explodierenden Preisen auf dem Wohnungsmarkt und niedrigen Löhnen. Des Weiteren befasst sich Fonseca in seinen Werken mit den Folgen der Entkriminalisierung von Drogen in Portugal und dokumentiert in dem Projekt, das zwischen 2017 und 2021 entstand, die Arbeit von aufsuchenden Teams und überwachten Konsumräumen für Suchtkranke, die hier in erster Linie nicht mehr als Kriminelle, sondern als hilfsbedürftige Menschen behandelt werden.
Streaming-Angebot im Anschluss an das Live-Festival
Wie im Vorjahr plant das Organisationsteam coronabedingt zweigleisig und konzipiert das bevorstehende Festival als hybride Veranstaltung. Zum einen soll das Film- und Rahmenprogramm vor Publikum in der Caligari FilmBühne, im Murnau-Filmtheater und der Krypta der Marktkirche vor Publikum stattfinden, natürlich unter Einhaltung der im November gültigen Verordnungen. Dank eines weiterentwickelten On-Demand-Modells werden die Filme und Kurzfilmprogramme dann im Anschluss an das Festival mittels Geoblocking online über eine Streaming-Plattform nur in Deutschland und nur für begrenzte Zeit verfügbar sein (21.-24. November).
Das 18. Deutsche FernsehKrimi-Festival in Wiesbaden wird vom März in den Frühsommer verlegt und findet nun vom 8. bis 15. Mai 2022 statt.
„Wir möchten sehr gerne das Festival als Präsenz- und Publikumsveranstaltung ermöglichen. Aufgrund der aktuellen Verordnungen verschieben wir es deswegen in den Mai, in der Zuversicht, dass wir dann mit Publikum, Filmschaffenden und Krimifans gemeinsam den Fernsehkrimi feiern können. Ich freue mich jetzt schon drauf, wieder alle interessierten Krimiliebhaberinnen und Krimiliebhaber in einem der schönsten Kinos Deutschlands – der Caligari FilmBühne, begrüßen zu dürfen“, so Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Bereits Anfang Dezember 2021 wurde der Wettbewerb um den Deutschen FernsehKrimi-Preis 2022 von der Vorjury festgelegt. Die Wettbewerbsauswahl wird im März verkündet.
Bis Anfang November 2021 konnten sich Sender und Produktionsfirmen mit aktuellen Krimiproduktionen bewerben. Insgesamt haben elf Sender 56 Fernsehkrimis eingereicht. Zehn davon sind im Finale und konkurrieren um den Deutschen FernsehKrimi-Preis 2022. Sie werden während des Festivals präsentiert.
Weitere Einreichungen von Sendern und Produktionsfirmen gingen bis Dezember 2021 für den Serienwettbewerb „Folgenschwer“ ein. Fünf Serien treten im Wettbewerb um den Titel „Krimiserie des Jahres“ 2022 an.
Bis 24. Januar 2022 konnten sich außerdem Autorinnen und Autoren mit ihren Stoffideen zum Thema „Die Zukunft ist ein Krimi“ für den Drehbuchnachwuchswettbewerb bewerben, der vom Festival gemeinsam mit HessenFilm und Top:Talente ausgerufen wird und in diesem Jahr zum sechsten Mal stattfindet.
Vom 13. bis 22. November bringt die 33. Ausgabe des exground filmfest unabhängiges Weltkino in die hessische Landeshauptstadt. Geplant ist, das Filmprogramm unter Einhaltung der Hygienevorschriften in den Wiesbadener Spielstätten Caligari FilmBühne, Murnau-Filmtheater und der Krypta der Marktkirche vor Publikum stattfinden zu lassen. Darüber hinaus können Filme online über ein On-Demand-Modell für 48 Stunden nach dem Beginn der Vorführung im Kino angeschaut werden. Aufgrund der Verordnungen der hessischen Landesregierung finden keine Partys, Konzerte und Lounges statt. Dafür werden jedoch erstmals die Eröffnung und Preisverleihung live übertragen sowie Panels und Filmgespräche für den YouTube-Kanal von exground filmfest aufgezeichnet.
Eröffnungsfilm BAD TALES aus Italien
Der Länderschwerpunkt von exground filmfest nimmt in diesem Jahr die facettenreiche Filmlandschaft aus Italien unter die Lupe. Traditionell wird das Festival mit einem Beitrag aus dem aktuellen Schwerpunktland eröffnet. Die Zuschauer*innen dürfen sich auf das italienische Drama BAD TALES [FAVOLACCE] der Brüder Fabio und Damiano D’Innocenzo freuen. Der Film erzählt in präzisen wie visuell bestechenden Bildern von menschlichen Abgründen und Spannungen zwischen den Bewohner*innen einer sterilen Reihenhaussiedlung im Speckgürtel Roms. Für ihren zweiten abendfüllenden Film wurden Fabio und Damiano D’Innocenzo auf der diesjährigen Berlinale mit einem Silbernen Bären für das beste Drehbuch ausgezeichnet.
Außerdem im Fokus-Italien-Programm zu sehen sein wird das Spielfilmdebüt SIMPLE WOMEN von Chiara Malta. Die aufstrebende Filmemacherin Federica (Jasmine Trinca) will einen Film über ihr Jugendidol, die Schauspielerin Elina Löwensohn, drehen. Doch diese entpuppt sich als hartnäckiger Star mit vielen Ecken und Kanten. Die anfänglich gute Chemie zwischen den zwei Frauen droht zu kippen, und das gemeinsame Projekt wird mehr und mehr zur Zerreißprobe.
Weitere Filme im Programm
In DINNER IN AMERICA (USA 2020) von Adam Carter Rehmeier verlieben sich der flüchtige Punkrocker Simon (Kyle Gallner) und die schräge Einzelgängerin Patty (Emily Skeggs) unerwartet ineinander und ziehen gemeinsam auf einem irren Roadtrip durch die verfallenen Vororte des Mittleren Westens. Der von Ben Stiller produzierte wilde Mix aus anarchischem Humor und Außenseiterromanze feierte seine Premiere beim Sundance Filmfestival.
Regisseurin Rubika Shah wirft mit ihrem Dokumentarfilm WHITE RIOT (GB 2019) einen Blick auf die „Rock Against Racism“-Bewegung von 1978. Als Protest gegen das Erstarken der neofaschistischen Partei British National Front und dem Anstieg rassistischer Gewalt gingen zahlreiche britische Bands von „The Clash“ über „Joy Division“ bis zu „The Specials“ auf die Bühne. Bisher unveröffentlichte Aufnahmen von Konzerten und Interviews mit den damaligen Akteur*innen zeichnen nicht nur ein detailliertes Bild der Bewegung, sondern bringen auch eine erstaunliche Aktualität zum Vorschein.
Mit WALCHENSEE FOREVER (Deutschland 2020) wurde ein weiterer Dokumentarfilm für das Programm ausgewählt. Die Regisseurin Janna Ji Wonders erzählt eindrucksvoll die Geschichte ihrer Familie, die ein ganzes Jahrhundert umspannt. Fokussiert vor allem auf die Sicht der Frauen, führt Wonders vom Familiencafé am bayerischen Walchensee über Mexiko nach San Francisco zum „Summer of Love“, zu indischen Ashrams, einem Harem und immer wieder zurück an den Walchensee.
In das Programm der exground youth days wurde Leonie Krippendorfs Film KOKON (Deutschland 2020) eingeladen. Im Mittelpunkt steht die 14-jährige Nora, die sich in der Sommerhitze in Berlin Kreuzberg ihren Weg durchs Erwachsenwerden bahnt. Eine authentische Berliner Coming-of-Age-Geschichte über aufkeimende Gefühle, sexuelles Erwachen und die erste große Liebe.
goEast @ exground
Ein weiteres Highlight im exground-Programm ist die Vorführung aller Wettbewerbsfilme sowie des Eröffnungsfilms aus dem Programm von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films, das aufgrund des Lockdowns im Mai nur online stattfinden konnte. 16 Spiel- und Dokumentarfilme konkurrieren um den goEast-Publikumspreis, der am Abend des 17. Novembers 2020 in der Caligari FilmBühne vergeben wird, darunter der absurd-komische IVANA THE TERRIBLE von Ivana Mladenović und NEGATIVE NUMBERS von Uta Beria, der in einer georgischen Jugendstrafanstalt spielt. Außer Konkurrenz läuft der beeindruckende Neo-Noir-Thriller SERVANTS von Ivan Ostrochovský, der das goEast-Festival eröffnet hätte.
„Endlich wieder LIVE!“ Am gestrigen Sonntagabend feierten die HEIMAT EUROPA Filmfestspiele als erstes vollwertiges deutsches Filmfestival wieder im echten Leben und mit echten Zuschauern ihre fulminante Eröffnung. Bei weit über 30 Grad konnten Autokinobesucherinnen und -besucher auch außerhalb ihrer Fahrzeuge auf 350 Sitzplätzen vor der Bühne das Programm unter freiem Himmel genießen. „Der ausverkaufte Abend war ein voller Erfolg mit großartiger Stimmung“, resümiert Festspielleiter Urs Spörri. „Mit der Eröffnung der Filmfestspiele ist uns eine Feier des Lebens gelungen, denn gerade in diesen schwierigen Zeiten gilt es der Kultur den Raum zu geben, die sie im Rahmen der Hygienevorkehrungen bekommen muss“, erklärt Urs Spörri.
Der Vorsitzende des ausrichtenden Pro-Winzkinos Wolfgang Stemann ergänzt: „Wir freuen uns über diesen wunderbaren dritten Saal, in dem wir in den kommenden vier Wochen herrliche Kinosommerabende verbringen werden.“
Als Veranstalter der Filmfestspiele betont Stadtbürgermeister Dr. Andreas Nikolay: „Der Stadt Simmern liegt das Lebenswerk unseres Ehrenbürgers Edgar Reitz sehr am Herzen. Wir freuen uns, dass der Stadtrat sich entschlossen hat, das Festival für die nächsten fünf Jahre fest zu unterstützen.“
Der rheinland-pfälzische Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf resümiert: „Simmern, das Pro-Winzkino, Edgar Reitz und der nimmermüde neue Festspielleiter Urs Spörri beweisen sehr eindrucksvoll, dass in Rheinland-Pfalz herausragende Kulturereignisse nicht nur in den großen Städten möglich sind!“
Und Schirmherr und Regisseur Edgar Reitz schwärmt: „Mit den HEIMAT EUROPA Filmfestspielen in der Heimat der Heimat ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen“.
Mit dem Eröffnungsfilm LIVE bewies Regisseurin Lisa Charlotte Friederich hellseherische Fähigkeiten, da sie die Vorkehrungen der Corona-Pandemie mit ihrem vor vier Jahren geschriebenen Drehbuch quasi vorwegnahm. War der Film im Januar bei seiner Weltpremiere noch Science-Fiction, so machte ihn das Jahr 2020 zum Heimatfilm. Regisseurin Lisa Charlotte Friederich, Produzentin Rike Huy und Schauspielerin Tanja von Oertzen waren vor Ort im Pop-up-Autokino Simmern und standen dem begeisterten Festspiel-Publikum Rede und Antwort.
Die Band THE HEIMATDAMISCH, die bekannte Popsongs auf bayerisch-oberkrainer Art neu interpretiert, spielte ihr erstes Live-Konzert seit Februar, was Musiker und Publikum gleichermaßen berührte. Mit ihrer Musik, die Heimat neu denkt und als eigene Kunstform etabliert, erweiterten die Künstler das Thema des Film-Wettbewerbs auf faszinierende Weise und begeisterten die Besucher in Simmern.
Im Laufe des gestrigen Abends ging am Rande der Veranstaltung eine Bombendrohung ein. Nach Auswertung aller Ermittlungsergebnisse der Polizei bestand keine konkrete Gefährdungslage.
Im Rahmenprogramm des Festivals öffnet heute nun die Foto-Ausstellung „Arthaus am Rathaus: VOR DER KLAPPE IST CHAOS – mit Fotografien des Neuen Deutschen Films“. Fotograf Beat Presser wurde bekannt als Kameraassistent und Setfotograf von Werner Herzogs FITZCARRALDO, als er die extravaganten Wutausbrüche von Klaus Kinski dokumentierte und damit „Filmgeschichte fotografierte“. Mit dem Neuen Deutschen Film – den Autorenfilmern der 1960er und 70er Jahre, zu denen Edgar Reitz maßgeblich zählt – hatte Beat Presser stets eine enge Verbindung. Zuletzt zeigte er seine eindrücklichen Fotografien bei einer umfassenden und vielgelobten Werkschau im Februar 2020 im Willy-Brandt-Haus in Berlin. Auszüge dieser Ausstellung sind nun in Simmern zu sehen. Beat Presser wird noch bis einschließlich Dienstag 11. August zu Gast in Simmern sein.
In den kommenden vier Wochen gibt es nun jeden Abend Programm pur in Simmern. Die 39 Filme und 28 Live-Konzerte der HEIMAT EUROPA Filmfestspiele, die im Autokino auf dem Platz vor dem Rathaus in Simmern stattfinden, dürfen offiziell auch als Open-Air-Veranstaltungen besucht werden. Kreisverwaltung und Ordnungsamt der Stadt Simmern haben vergangene Woche nochmals die Corona-Auflagen für die Festspiele aktualisiert. Demnach kann das Publikum – außer bei den Vorstellungen ab 22 Uhr, auch auf den insgesamt 350 Stühlen vor der Bühne Platz nehmen. .
HEIMAT EUROPA Filmfestspiele finden vom 9. August bis 6. September in Simmern statt. An 29 Tagen werden 39 Filme gezeigt – im Autokino und als das erste „analoge“ Filmfestival deutschlandweit seit Corona. Tickets sind erhältlich bei der Touristinfo und beim Wochenspiegel in Simmern sowie online erhältlich unter:https://www.heimat-europa.com/ und https://www.pro-winzkino.de
Unterstützer und Förderer:
Die HEIMAT EUROPA Filmfestspiele werden veranstaltet von der Stadt Simmern. Ausrichter ist das Pro-Winzkino Simmern. Die Filmfestspiele werden als Teil des Kultursommers Rheinland-Pfalz vom Land Rheinland-Pfalz, der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen sowie von zahlreichen Partnern unterstützt. Hauptsponsoren sind DFH – Deutsche Fertighaus Holding AG, ERO-Gerätebau GmbH, innogy SE, Kreissparkasse Rhein-Hunsrück, Scherer Automobil Holding GmbH & Co. KG und die Volksbank Hunsrück-Nahe eG. Weitere Förderer, Partner und Sponsoren sind: Gelobtes Land – Imagekampagne zur Fachkräftesicherung im Rhein-Hunsrück-Kreis, RPR1., epd film, CulturisSIMmo – Kulturverein der Stadt Simmern/Hunsrück und der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen, Lions Club Hunsrück, Rotary Club Simmern-Hunsrück, ERN Elektrosysteme Rhein-Nahe, Provinzial: Stüber, Schmidt & Hombach, Stadt Kirchberg, Gemeinde Morbach, KulturKino Kaimt, Raiffeissenbank Zeller Land, Stadt Zell/Mosel, Filmfreunde der Lichtspiele Wadern, Café Heimat Morbach, Mondo Del Caffè, LandFrauenverband Rhein-Hunsrück, Hunsrück Classic, Auto.Kult.Kino, Pulligfilm, JWAcoustics, christian schnieders e-Consulting, Simmern attraktiv.
Im idyllischen Hunsrück gibt es diesen Sommer ein besonderes Kulturhighlight. Während viele Kulturveranstaltungen ausfallen müssen, trotzen die HEIMAT EUROPA Filmfestspiele der Corona-Krise und finden in diesem Jahr als erstes Filmfestival in Deutschland als Pop-up-Autokino real live und nicht nur online statt. Vom 9. August bis 6. September starten zum zweiten Mal die HEIMAT EUROPA Filmfestspiele unter der Schirmherrschaft von Edgar Reitz – erstmals als Autokino in Simmern im Hunsrück. Insgesamt acht Filme wetteifern um die begehrte Auszeichnung des „Edgar“ in der Kategorie „Bester moderner Heimatfilm“ aus Deutschland, der am 5. September verliehen wird. Zudem gibt es zwei Kurzfilmwettbewerbe mit Filmen aus der Region sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm.
Vier Wochen lang sind im Autokino täglich auf dem großen Platz am Simmerner Rathaus insgesamt 39 deutsche und internationale Produktionen zu sehen. Darüber hinaus gibt es jeweils als Einstimmung auf die Filmabende Talks mit Gästen und insgesamt 28 Live-Gigs unterschiedlicher Bands aus Nah und Fern.
Ablauf der Eröffnung der HEIMAT EUROPA Filmfestspiele
am 9. August um 19.30 Uhr im Autokino in Simmern /Hunsrück
(Adresse: Am Rathaus, Schulstraße, 55469 Simmern)
Es begrüßen die Gäste:
Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz
Edgar Reitz, Schirmherr
Dr. Andreas Nikolay, Stadtbürgermeister Simmern
Wolfgang Stemann, Vorsitzender Pro-Winzkino
Urs Spörri, Festspielleiter
Ablauf
18:30 Uhr: Einfahrt der Fahrzeuge auf den Platz des Autokinos
19:30 Uhr: Begrüßung durch Festspielleiter Urs Spörri
Live-Eröffnungskonzert THE HEIMATDAMISCH
Grußworte und / Kurzgespräche mit o.g. Teilnehmern
21:15 Uhr: Vorgespräch mit dem Filmteam des Eröffnungsfilms
21:30 Uhr: Eröffnungsfilm LIVE (von Lisa Charlotte Friederich)
23:00 Uhr: Filmteam des Eröffnungsfilms wird auf der Bühne gefeiert.
anschließend: Abfahrt der Fahrzeuge vom Platz des Autokinos