Kategorie-Archiv: Zoo Frankfurt

Spitzmaulnashorn Taco ist die neue Attraktion im Frankfurter Zoo

Taco, der 29 Jahre alte Spitzmaulnashorn-Bulle fühlt sich bereits nach einem Tag wohl im neuen Frankfurter Nashorngehege,  welches er sich gelegentlich mit einer Flusspferddame teilt. © Foto: Diether von Goddenthow
Taco, der 29 Jahre alte Spitzmaulnashorn-Bulle fühlt sich bereits nach einem Tag wohl im neuen Frankfurter Nashorngehege, welches er sich gelegentlich mit einer Flusspferddame teilt. © Foto: Diether von Goddenthow

Nach dem Tod des letzten Südlichen Spitzmaulnashorns in einem europäischen Zoo Ende des vergangenen Jahres, war die Nashornanlage im Frankfurter Zoo monatelang verwaist. Seit gestern ist da wieder Leben eingezogen, nämlich Taco, der 29 Jahre alte Spitzmaulnashorn-Bulle. Da der neue „Mieter“ gestern Abend erst verspätete aus Köln eintraf, war nicht absehbar, ob er heute schon fit genug wäre, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Doch Taco, der von seinen vertrauten Kölner Tierpflegern zur Erleichterung seiner Umgewöhnung begleitet worden war, hat sich erstaunlich rasch in seinem neuen Gehege gleich heimisch gefühlt. Wie ein kleiner Star posierte Taco heute vor der Presse, begrenzt für ein paar Minuten, bevor er dann wieder ins Tierhaus verschwand. Nachdem der Haupttrubel vorbei war, zeigte er sich wieder, während im gegenüberliegenden Gehege gerade die Seehunde gefüttert wurden. Während der Eingewöhnungszeit bleibt das Tierhaus als Rückzugsort für Taco noch geschlossen. Er bewohnt es mit der Flusspferddame,  deren Gehege, spricht Becken, jedoch zur anderen Seite heraus geht.

Tacos Umzug sei recht abenteuerlich gewesen. Denn es galt, den 3,5 Tonnen schweren Taco zuzüglich seiner 1,5 Tonnen schweren Transportkiste vom Transportfahrzeug heil ins Gehege zu hieven.  Aber Taco habe diese Aufregung recht gut verkraftet, ist Zoodirektorin Dr. Christina Geiger sichtlich erleichtert.

 Dr. Christina Geiger, Zoodirektorin, ist sichtlich erleichtert, dass der Umzug von Taco aus dem Kölner Zoo zu ihnen in den Frankfurter Zoo so gut bislang geklappt hat. In Zoos können Spitzmaulnashörner bis 40 Jahre und älter werden. Taco fühlt sich nicht allein, da Spitzmaulnashörner absolute Einzelgänger sind, auch in der Wildnis. © Foto: Diether von Goddenthow
Dr. Christina Geiger, Zoodirektorin, ist sichtlich erleichtert, dass der Umzug von Taco aus dem Kölner Zoo zu ihnen in den Frankfurter Zoo so gut bislang geklappt hat. In Zoos können Spitzmaulnashörner bis 40 Jahre und älter werden. Taco fühlt sich nicht allein, da Spitzmaulnashörner absolute Einzelgänger sind, auch in der Wildnis. © Foto: Diether von Goddenthow

Der Umzug von Taco aus dem Kölner Zoo war für beide Zoos ein glücklicher Umstand: während der Frankfurter Zoo wieder ein Nashorn zeigen wollte, habe Taco, der altersbedingt für die Zucht nicht mehr infrage käme, in der neuen, 2023 eröffneten Kölner Savannenanlage den für die Zucht benötigten Platz blockiert. Auf Wunsch des Zoos und des Zuchtbuchs soll dort sobald wie möglich ein junges Spitzmaulnashorn-Paar einziehen und für Nachwuchs bei den vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörnern (Diceros bicornis michaeli) sorgen. Da Spitzmaulnashörner aber Einzelgänger sind, musste der 29 Jahre alte Taco Platz für einen neuen Zuchtbullen machen. Der Zoo Frankfurt bot sich als neue Heimat für Taco an, wo er alt werden kann. „Spitzmaulnashörner in menschlicher Obhut können 40 Jahre oder sogar noch etwas älter werden. Taco kann also noch eine gute Zeit bei uns haben. Unser Masterplan sieht für das Areal, auf dem jetzt noch das aus den 1950er Jahren stammende alte Nashornhaus steht, einen vollkommen neuen Afrikabereich vor. Dort sollen dann in Zukunft – genau wie in Köln – Spitzmaulnashorn-Zuchtpaare leben“, sagt Geiger.

Es ist ein gutes Zeichen, dass der Kohl bereits schmeckt. © Foto: Diether von Goddenthow
Es ist ein gutes Zeichen, dass der Kohl bereits schmeckt. © Foto: Diether von Goddenthow

Bis es soweit ist, können wir hier aber gut ein Nashorn halten, zumal, wenn es sich um ein älteres Individuum handelt, das nicht mehr aktiver Teil des Zuchtprogramms ist. Von der Fläche und den Bedingungen für ein Einzeltier her entspricht das Gehege noch den Anforderungen an die Haltung eines Nashorns, und das Tierpflegeteam hat viel Erfahrung mit dieser Tierart“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger.

Dass das Spitzmaulnashorn Taco vom Kölner in den Frankfurter Zoo umgezogen ist, ist ein gutes Beispiel für die Kooperation von wissenschaftlich geführten Zoos, so die Zoodirektorin.

(Diether von Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

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Frankfurter Zoo: König der Tiere in neuer Löwen-Außenanlage

Löwe Kumar genießt die neue Außenanlage im Zoo Frankfurt,  © Stadt Frankfurt am Main, Kulturdezernat, Foto: Chris Christes
Löwe Kumar genießt die neue Außenanlage im Zoo Frankfurt, © Stadt Frankfurt am Main, Kulturdezernat, Foto: Chris Christes

ffm. Unter dem Motto „Macht Platz für den König“ begann vor zwei Jahren der Umbau der Außenanlage der Asiatischen Löwen. Jetzt sind die Arbeiten abgeschlossen. Die vollkommen neugestaltete und deutlich vergrößerte Anlage bietet optimale Bedingungen für die Tiere und eine hohe Aufenthaltsqualität für Besucherinnen und Besucher.

Einst umschloss ein breiter Wassergraben die Außenanlage der Löwen im Frankfurter Zoo. Davon ist heute kaum noch etwas zu sehen. Durch die Aufschüttung des Grabens konnte die Gehegefläche von 495 Quadratmetern auf über 1000 Quadratmeter mehr als verdoppelt werden. Ein dreistufiges Gehegerelief sorgt auf der Besucherseite für unterschiedliche Einblicke auf die Anlage und bei den Tieren für viel Abwechslung in der Geländestruktur. Ein neues Absperrgehege, das auch vorübergehend separierten Tieren einen Aufenthalt im Freien ermöglicht, wurde ebenfalls eingerichtet. Dieses zweite Außengehege ist eine Voraussetzung für die zukünftige Zucht der hochbedrohten Asiatischen Löwen.

„Es ist mir eine große Freude, dass wir heute – rechtzeitig vor den hessischen Sommerferien – die neugestaltete Löwen-Anlage eröffnen können“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Unser Ziel war es, den Tieren mehr Platz und ein abwechslungsreich gestaltetes Gehege zu schaffen und den Besucherinnen und Besuchern ein tolles Tiererlebnis zu bieten. Beides wurde erreicht und damit ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Zooentwicklung gesetzt“, sagt Hartwig.

„Obwohl es sich bei dem Umbau der Anlage um ein vergleichsweise kleines Projekt handelt, hat es den Zoo doch vor einige Herausforderungen gestellt, denn die Anforderungen an die Haltung von Löwen sind hoch und komplex. Natürlich geht es da in erster Linie um Sicherheit. Am Anfang stand die Frage, welche Form der Abtrennung von Tier- und Besucherbereich den Wassergraben ersetzen soll. Das ist nicht banal, denn es gilt, Mensch und Tier möglichst nah aber dennoch sicher voneinander getrennt zusammenzubringen“, erklärt Zoodirektorin Christina Geiger.

Eine Besonderheit stellt das neue Trainingsgitter im Besucherbereich dar. Die Idee dazu stammt von Revierleiterin Anni Fuchs. Es ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern dem medizinischen Training der Löwen beizuwohnen. So kann Wissen über die Tiere und ihre Haltung anschaulich vermittelt werden.

Wie viele Gebäude und Anlagen im Zoo, stammt auch die Löwen-Außenanlage ursprünglich aus den 1950er Jahren. Ein Umbau war längst überfällig.

„Bauen im Zoo ist anspruchsvoll und erfordert einen großen Einsatz aller Beteiligten“, sagt Jobst Jung vom Amt für Bau und Immobilien und ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem Zoo und dem beauftragten Planungsteam das Projekt erfolgreich umsetzen konnten. Die Anlage ist gekennzeichnet durch einen behutsamen Umgang mit dem Bestand, insbesondere in Form der Um- und Weiternutzung des ehemaligen Wassergrabens. So konnte mit minimierten baulichen Eingriffen für die Besucher ein immersives Naturerlebnis mit drei sehr verschiedenartigen Einblicken in die Tierwelt und für die Löwen ein anregungsreicher, in seiner Fläche verdoppelter Lebensraum realisiert werden – eine suffiziente, nachhaltige und kostenoptimierte Lösung, die sich perfekt in die Entwicklung des Zoos integriert.“

Mit dem Umbau wurde die Landschaftsarchitektin Ariane Röntz beauftragt. Sie war unter anderem bereits am Bau der 2019 eröffneten Pinguinanlage beteiligt. Ihr zur Seite stand Harald Fay von Fay & Schlimbach Architekten, der ebenfalls bereits an Projekten des Zoos beteiligt war. Die Kosten für den Bau der Anlage belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro. Mehr als 300.000 Euro an Spenden und Drittmitteln flossen in das Projekt ein.

„Mit dem Umbau ist die Anlage nun fit für die kommenden Jahre und bietet beste Voraussetzungen für die Haltung von Löwen und die Beteiligung an Erhaltungszuchtprogrammen“, erklärt Geiger. „Im Stil schließt sie an die 2013 fertig gestellte Südamerika-Anlage Ukumari-Land in direkter Nachbarschaft an. Besucher- und Tierbereich stehen miteinander in Beziehung. Man erlebt die Tiere nicht auf dem Präsentierteller, sondern taucht in ihren Lebensraum ein. Dieses Gestaltungsprinzip verfolgen wir auch in unserem Masterplan für die Zooentwicklung, dessen Erarbeitung kurz vor dem Abschluss steht“, sagt Geiger.

Hintergrund: Der Asiatische Löwe (Panthera leo persica)

Sowohl der Afrikanische als auch der Asiatische Löwe ist in seinen Lebensräumen hochbedroht. Von den Asiatischen Löwen, die im Zoo Frankfurt gehalten werden, waren in der Natur nach Angaben der Roten Liste bedrohter Tierarten der Weltnaturschutz-Union IUCN über viele Jahre lediglich 350 Individuen gemeldet. Aktuelle Zahlen aus Indien deuten auf eine positive Entwicklung der Population hin. Zum World Lion Day im Jahr 2021 wurde die Zahl von 674 Löwen bekannt gegeben. Ihr Lebensraum, der sich einst vom südlichen Kaukasus über den Nahen Osten bis Indien ersteckte, ist auf ein kleines Gebiet, den Gir-Nationalpark im Bundesstaat Gujarat, geschrumpft.

Erlebnis Zoo – Abenteuer Naturschutz – Vom Selbstverständnis moderner Zoos: Vortrag von Sabrina Linn am 7.11.23

Ein Orang-Utan-Jungtier,  © Zoo Frankfurt, Foto: Ingo Hamann
Ein Orang-Utan-Jungtier, © Zoo Frankfurt, Foto: Ingo Hamann

ffm. Zoos haben sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Der Arten- und Naturschutz gehört zu ihren wichtigsten Aufgaben. Entsprechend lautet das Motto des Frankfurter Zoos auch „Tiere erleben – Natur bewahren“. Aber was verbirgt sich hinter diesem Slogan? Und wie lässt sich das in die Tat umsetzen? Kuratorin Sabrina Linn beleuchtet am Dienstag, 7. November, ab 18 Uhr das Selbstverständnis moderner Zoos.

Der Vortrag findet im Foyer des Menschenaffenhauses Borgori-Wald statt. Der Zugang erfolgt über den Außeneingang des Hauses in der Rhönstraße (Ecke Am Tiergarten/ Maulbeerstraße). Der Eintritt ist kostenfrei.

Frankfurter Zoo

Die Tiger-Jungtiere im Frankfurter Zoo sind zum Publikumsmagnet geworden. Entwickeln sich beide prächtig!

Am Mittwoch, 16. August, haben die beiden Sumatra-Jungtiger im Frankfurter Zoo ihre Impfung bekommen. Zudem wurden ihre  Geschlechter bestimmt. Zwei Tigermännchen.  © Foto Diether von Goddenthow
Am Mittwoch, 16. August, haben die beiden Sumatra-Jungtiger im Frankfurter Zoo ihre Impfung bekommen. Zudem wurden ihre Geschlechter bestimmt. Zwei Tigermännchen. © Foto Diether von Goddenthow

ffm. Am 20. Juni hat die neunjährige Sumatra-Tigerin Cinta Jungtiere zur Welt gebracht. Die beiden Kleinen haben sich in den letzten Wochen sehr gut entwickelt. Am Mittwoch, 16. August, haben sie ihre Impfung bekommen und die Geschlechter wurden bestimmt. Es handelt sich um zwei männliche Jungtiere.

„In den letzten Wochen mussten wir uns mit den Aufnahmen der Überwachungskamera in der Wurfbox begnügen. Doch auch diese haben schon eindrucksvoll gezeigt, dass sich die beiden jungen Tiger gut entwickeln – eine Freude für das Zoo-Team und mich, denn jeder Nachwuchs bei den hochbedrohten Sumatra-Tigern kann zur Erhaltung der Art beitragen. Die Aufgabe von Zoos ist ja auch, ihr Möglichstes gegen das auch die Menschheit bedrohende Artensterben zu tun, erfreulicherweise kann der Zoo hier einen kleinen Beitrag leisten. Jetzt ist es schön, dass die Tigerkinder für die Besucherinnen und Besucher in der Anlage zu sehen sind. Gerade in den Sommerferien bietet sich ein Zoobesuch an. Hier kann man den Tieren nicht nur begegnen, sondern auch viel über ihre wildlebenden Verwandten lernen,“ sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

Noch sind die beiden Tigerjungen recht scheu. © Foto Diether von Goddenthow
Noch sind die beiden Tigerjungen recht scheu. © Foto Diether von Goddenthow

„Es ist das erste Mal, dass Cinta Jungtiere hat. Wie sie mit der für sie neuen Situation umgehen würde, war für uns nicht abzusehen. Aber sie hat von Anfang an alles richtig gemacht und sich sehr gut um ihren Nachwuchs gekümmert. Wenn sie nicht in der Wurfbox ist, um die Kleinen zu betreuen, geht sie gerne zu Emas. Die beiden verstehen sich sehr gut und suchen die Nähe zueinander. Emas, der mit seinen vierzehn Jahren auch das erste Mal Nachwuchs hat, schaut auch gelegentlich nach den Jungtieren, hält aber Abstand“, erklärt Zoodirektorin Christina Geiger.

Jetzt – mit knapp zwei Monaten – werden die kleinen Tiger zusehends mobil. In diesem Alter steht die Impfung unter anderem gegen Katzenschnupfen an. Außerdem erhalten die Tiger ihren Chip mit allen wichtigen Daten. Bei dieser Gelegenheit wird auch nach den Geschlechtern der Tiere geschaut – es sind zwei Männchen.

Die beiden Tigerjungen sind im Frankfurter Zoo zum regelrechten Publikumsmagneten geworden. © Foto Diether von Goddenthow
Die beiden Tigerjungen sind im Frankfurter Zoo zum regelrechten Publikumsmagneten geworden. © Foto Diether von Goddenthow

Sumatra-Tiger sind eine sehr selten gewordene Tigerunterart. Schätzungen der Weltnaturschutz-Union IUCN gehen von maximal 400 Tieren aus, die aktuell noch in ihrer angestammten Heimat leben. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) engagiert sich seit dem Jahr 1998 auf Sumatra für den Schutz der Tieflandregenwälder in der Region Bukit Tiga Puluh. In diesem Hotspot der Biodiversität leben viele gefährdete Arten wie Tiger, Orang-Utans und Elefanten.

Christof Schenck, Geschäftsführer der ZGF, Christina Geiger, Zoodirektorin, Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, © Zoo Frankfurt, Foto: Salome Roessler
Christof Schenck, Geschäftsführer der ZGF, Christina Geiger, Zoodirektorin, Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, © Zoo Frankfurt, Foto: Salome Roessler

„Rund 30 Tiger werden noch im Bukit Tiga Puluh Nationalpark vermutet. So ganz genau weiß es aber niemand, daher wollen wir über den gesamten Nationalpark eine Untersuchung mit Kamerafallen machen. Denn unsere Befürchtung ist, dass auch hier die Tiger weniger werden“, sagt Christof Schenck, Geschäftsführer der ZGF. Dass die Gesellschaft den Schutz des Bukit Tiga Puluh Nationalparks unterstützen kann, dabei hilft auch der Naturschutz-Euro der Frankfurter Zoobesucherinnen und Zoobesucher.

Die Namen der beiden Tiger-Jungtiere sollten einen Bezug zum Schutzprojekt der ZGF auf Sumatra haben. Peter Pratje, Leiter des Naturschutzprogramms Bukit Tiga Puluh, schickte die Vorschläge aus dem fernen Indonesien. Die Wahl fiel auf Raja, was König bedeutet, und Rimba, indonesisch für Dschungel.

Frankfurter Zoo

Zoos teilen Wissen zum World Wildlife Day Verband der Zoologischen Gärten geht mit europaweiter Forschungsdatenbank online

Verhaltensforschung bei den Bonobos im Zoo Frankfurt © Zoo Frankfurt
Verhaltensforschung bei den Bonobos im Zoo Frankfurt © Zoo Frankfurt

ffm. Am Freitag, 3. März, ist der World Wildlife Day oder auch Internationaler Artenschutztag der Vereinten Nationen (UN). An diesem Tag geht die Zoo Science Library des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und des Europäischen Zoo- und Aquarienverbands (EAZA) online.

Die frei zugängliche Forschungsdatenbank listet begutachtete – in der Fachsprache: peer-reviewed – Veröffentlichungen aus internationalen Fachzeitschriften auf, die unter Beteiligung der VdZ- und EAZA-Mitgliederzoos und Aquarien entstanden sind. Beginnend mit rund 600 Publikationen aus den Jahren 2020 und 2021, werden weitere Einträge sukzessive hinzugefügt. Eine nutzerfreundliche Suche hilft, relevante Publikationen schnell aufzufinden.

Die Forschung zählt mit dem Natur- und Artenschutz und der Bildung zu den Aufgaben moderner Zoos. „Wir und unsere Partner forschen als Teil eines globalen Netzwerkes in unseren Zoos und in der Natur. Umso mehr freuen wir uns, mit der Zoo Science Library jetzt den Beitrag unserer Zoos zur Wissenschaft gebündelt sichtbar zu machen“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. „Wir tragen mit unserer Forschung in der Biologie, Veterinärmedizin, den Sozialwissenschaften und in weiteren Bereichen zum Wissensgewinn bei und ermöglichen faktenbasierte Entscheidungen in der Praxis. Dieses Wissen wird immer wichtiger – in den Zoos, aber auch in den ursprünglichen Lebensräumen der Tiere, um Arten vor der Ausrottung zu bewahren.“

Der World Wildlife Day macht seit 2013 auf das dramatische Artensterben aufmerksam, das vor allem durch Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei sowie durch den Klimawandel befeuert wird.

Die Zoo Science Library wird ab Freitag, 3. März, unter zoosciencelibrary.org online gestellt.

Hintergrundinformationen finden sich auch in der Broschüre „Forschungsort Zoo – Beiträge und Potenziale der VdZ-Zoos für die wissenschaftliche Forschung“ unter vdz-zoos.org.

Über den VdZ

Der VdZ mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten. Rund 40 Millionen Menschen besuchen jährlich die 71 VdZ-Zoos, mehr als eine Million profitiert von den besonderen Bildungsangeboten der Zoos in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien. Geschäftsführer des Verbands ist Volker Homes und Präsident der Leipziger Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbands.

Über die EAZA

Die European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) wurde 1992 gegründet und ist der weltweit größte regionale Zoo- und Aquarienverband mit über 400 Mitgliedsinstitutionen in 48 Ländern. EAZA ermöglicht die Zusammenarbeit innerhalb der Zoo- und Aquariengemeinschaft in Europa und Westasien im Bereich Bildung, Forschung und Naturschutz. Die Mitgliedschaft in EAZA basiert auf strengen Akkreditierungsanforderungen. EAZA veröffentlicht JZAR, das Open-Access-Journal of Zoo and Aquarium Research, siehe auch jzar.org.

Neu im Frankfurter Zoo: Eine Kolonie Nacktmulle hat ihre Anlage im Grzimekhaus bezogen

Nacktmulle im Zoo Frankfurt. ©  Zoo Frankfurt am Main,   Foto: Salome Roessler
Nacktmulle im Zoo Frankfurt. © Zoo Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler

ffm. Zugegeben, es sind vielleicht nicht die allerschönsten Tiere, die im Frankfurter Zoo leben, aber sie sind ausgesprochen interessant: Nacktmulle. Mit Hilfe des Fördervereins Zoo-Freunde Frankfurt ist in den vergangenen Monaten für die unterirdisch lebende Art ein Gehege im Nachttierhaus entstanden, das Einblicke in die verborgene Welt der Nagetiere bietet.

Bereits im April 2022 bekam der Zoo Frankfurt eine Gründungskolonie aus dem Zoo von Dresden. Die Tiere lebten seither „hinter den Kulissen“. Nun sind die sieben Nacktmulle in ihre neugestaltete Schauanlage im Grzimekhaus eingezogen. Das Leben der Nagetiere findet ausschließlich unter der Erde statt. Um einen Blick in das Reich der Kolonie werfen zu können, wurde eine etwa sechs Quadratmeter großen Anlage mit einem System aus einsehbaren Röhren und Höhlen ausgestattet. Finanziert wurde die neue Anlage von den Zoo-Freunden Frankfurt – dem 2021 gegründeten Förderverein des Zoos.

„Der 2021 gegründete Förderverein Zoo-Freunde Frankfurt unterstützt den Zoo bei der Erfüllung seiner Aufgaben tatkräftig und mit finanziellen Mitteln. Die Anlage für Nacktmulle ist das erste von den Zoo-Freunden geförderte Projekt. Über 5700 Euro konnten dem Zoo für Umbau und Einrichtung des Geheges zur Verfügung gestellt werden. Für dieses wertvolle Engagement möchte ich mich bei allen Mitgliedern des Fördervereins herzlich bedanken. Mein Dank gilt aber auch dem Team des Frankfurter Zoos für die Realisierung dieses schönen Projekts, das die ohnehin schon große Attraktivität des Tag- und Nachttierhauses noch einmal steigert“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

Nacktmulle (Heterocephalus glaber) sind etwa sieben bis elf Zentimeter lang, ihre faltige Haut ist nahezu unbehaart und meist rosafarben. Zwei große Grabzähne und einige Tasthaare zieren das Gesicht, Augen und Ohren sind winzig. Ihr einziges natürliches Verbreitungsgebiet sind die Halbwüsten Ostafrikas. In den Nacktmull-Kolonien pflanzt sich ausschließlich eine Königin mit ein bis drei Männchen fort. Die anderen Koloniemitglieder sind sexuell unterdrückt und für den Ausbau der Gänge oder das Bewachen des Baus zuständig. Nach einer Tragzeit von etwa 70 Tagen bringt eine Nacktmull-Königin bis zu 28 Junge zu Welt – und das vier bis fünf Mal pro Jahr. Eine Kolonie kann bis zu 300 Mulle umfassen.

„Über Nacktmulle lässt sich unendlich viel Interessantes erzählen“, erklärt Zoodirektorin Christina Geiger. „Angefangen von ihrer Sozialstruktur, der Atmung, der Ernährung bis hin zu ihrer Resistenz gegenüber bestimmten Krankheiten. Die Lebenserwartung von Nacktmullen ist um ein Vielfaches höher als die anderer Nagetiere, und sie sind unempfindlicher gegenüber Schmerzen. Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten sind sie interessant für unterschiedliche Forschungsbereiche. Die neuen Informationstafeln an der Anlage vermitteln bereits einiges Wissen über die Tiere, wir werden die Nacktmulle aber mit weiteren Angeboten wie Vorträgen, Podcast und Veranstaltungen sozusagen aus dem Verborgenen holen und unseren Besucherinnen und Besuchern näherbringen. Dass wir das nun tun können, verdanken wir zu einem großen Teil unserem Förderverein. Ich bin den Zoo-Freunden sehr dankbar für ihr finanzielles und tatkräftiges Engagement bei diesem Projekt, das wir ohne deren Hilfe aktuell nicht hätten realisieren können“, sagt Geiger.

„Die im Englischen auch sand puppies genannten Kleintiere wurden vor genau 181 Jahren vom bekannten Frankfurter Naturwissenschaftler Eduard Rüppell wissenschaftlich beschrieben. Sie gehören daher einfach in den Frankfurter Zoo“, gibt Prof. Bruno Streit, der 1. Vorsitzende der Zoo-Freunde Frankfurt, zu bedenken, „Dies umso mehr, als wir in den letzten Jahren auch schier Unglaubliches über ihr Sozialsystem erfahren haben, welches an das der Bienen und Ameisen erinnert – aber wahrlich kein Vorbild für eine menschliche Gesellschaft wäre!“

Für die Nacktmull-Anlage wurde die ehemalige Tupaia-Anlage in der Tagabteilung des Grzimekhauses umgebaut. Die Glasscheibe wurde durch eine naturalistisch gestaltete Wand mit Einblicken in das Tunnel- und Höhlensystem der Nacktmulle ersetzt. Hinter der Wand verbergen sich Wohn- und Schlafhöhlen, die aus Kisten gebaut und mit Röhren verbunden wurden. Die Anlage bietet den Mullen einen großen Bewegungsspielraum und ist ausgelegt für mehrere Dutzend Tieren.

Informationen zum Förderverein Zoo-Freunde Frankfurt und wie man diesen unterstützen kann, gibt es unter zoofreundefrankfurt.de im Internet.

Neue Sumatra-Tigerin im Frankfurter Zoo eingezogen

Tigerin Cinta, © Zoo Frankfurt.
Tigerin Cinta, © Zoo Frankfurt.

ffm. Am Donnerstag, 20. Oktober, ist ein Sumatra-Tiger in den Katzendschungel des Frankfurter Zoos eingezogen. Das acht Jahre alte Weibchen Cinta ist noch etwas scheu und nutzt die Rückzugsbereiche ihrer neuen Anlage. Noch braucht es also einige Geduld, um einen Blick auf sie zu erhaschen.

Mitte Mai verließ die vorerst letzte Tigerin den Frankfurter Zoo in Richtung England. Doch schon zu dieser Zeit stand fest: Die Haltung von Sumatra-Tigern soll fortgesetzt werden. Nun ist es soweit – Cinta ist eingezogen. Geboren wurde sie am 3. Februar 2014 im Zoo von London. Im Frühjahr 2016 siedelte sie in den Zoo von Prag um. Von dort kam sie am 20. Oktober an den Main.

„Einige Monate lang gab es keine Tiger im Zoo Frankfurt – die Reaktionen der Besucherinnen und Besucher haben gezeigt, wie sehr die charismatischen Großkatzen vermisst wurden. Entsprechend schön ist es, dass wir die Tierart nun wieder zeigen können. Es freut mich aber vor allem, dass der Zoo perspektivisch auch wieder an der Zucht der stark bedrohen Sumatra-Tiger beteiligt sein wird, denn Cinta soll nicht alleine bleiben“, erklärt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

„Wir waren nicht gerade froh über die Zeit ohne Tiger, aber sie war geplant und aus tierhalterischer Sicht notwendig“, sagt Zoodirektorin Christina Geiger. „Da die Außenanlage der Asiatischen Löwen derzeit umgebaut wird, konnten wir unseren Junglöwen Kiron dort bis zu seinem Umzug in den Tiergarten Nürnberg adäquat unterbringen. Das Beispiel zeigt, wie komplex die Haltung vor allem großer Tiere ist und wie bewusst wir mit unseren räumlichen Kapazitäten umgehen müssen. Das funktioniert nur, wenn alle Beteiligten – also auch die Zuchtbuchkoordinatoren und die abgebenden und annehmenden Zoos – gut und professionell zusammenarbeiten. Die oberste Prämisse dabei ist stets, dass die Bedingungen für die Tiere passen und sie sich in ihrer Umgebung wohlfühlen“, erklärt Geiger.

„Cinta ist noch sehr scheu“, sagt die zuständige Revierleiterin Anni Fuchs. „Häufig zieht sie sich noch in Bereiche zurück, die vom Besucherweg aus nicht einsehbar sind. Von dort aus beobachtet sie interessiert, aber vorsichtig, die für sie neue Lage. Fressen tut sie sehr gut, aber sie holt sich ihr Futter erst in der Nacht, wenn alles ruhig ist. Unsere Besucher brauchen also noch etwas Geduld, bevor sie einen Blick auf die Tigerin werfen können. Von uns bekommt Cinta alle Zeit, die sie zur Eingewöhnung braucht“, fügt Fuchs hinzu.

Die auf Sumatra lebende Tigerunterart ist äußerst selten. Schätzungen der Weltnaturschutz-Union IUCN gehen von rund 400 Tieren aus, die noch in ihrer angestammten Heimat leben. Vor allem Wilderei sowie großflächige Abholzung und der Verlust der natürlichen Beutetiere üben Druck auf die verbleibende Population aus. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) engagiert sich seit dem Jahr 2000 auf Sumatra für den Schutz der Tieflandregenwälder in der Region Bukit Tiga Puluh. In diesem Hotspot der Biodiversität leben viele gefährdete Arten, darunter Orang-Utans, Elefanten und Tiger.

„Sumatra-Tiger sind vom Aussterben bedroht, da zählt jedes einzelne Tier“, sagt Antje Müllner von der ZGF. „In Bukit Tiga Puluh leben etwa 30 Tiger und es gibt regelmäßig Nachwuchs, wie unsere Untersuchungen zeigen. Der Bestand scheint stabil. Unsere Tigerpatrouillen und die Arbeit mit der lokalen Bevölkerung zahlen sich aus. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Überleben der Sumatra-Tiger in ihrem natürlichen Lebensraum.“

Mit Einnahmen aus dem 2021 eingeführten freiwilligen Naturschutz-Euro unterstützt der Zoo unter anderem die Arbeit der ZGF auf Sumatra. 2022 konnten die Projekte der ZGF bereits mit knapp 175.000 Euro gefördert werden. Rund 45.000 Euro davon gehen an das Bukit-Tiga-Puluh-Schutzprojekt.

Ferienworkshops im Frankfurter Zoo: Es sind noch Plätze frei

Kolonie der Humboldt Pinguine im Frankfurter Zoo © Frankfurter Zoo
Kolonie der Humboldt Pinguine im Frankfurter Zoo © Frankfurter Zoo

ffm. Dieses Jahr bietet der Zoo Frankfurt in den Sommerferien ein neues Format an: vierstündige Workshops für Kinder zwischen acht und zehn Jahren vom 26. Juli bis 30. August.

Dabei wird jede Woche dienstags ein anderes Thema den Ablauf bestimmen. Tierbeobachtungen, Spiele und kleine Experimente helfen, Zusammenhänge in der Natur zu erkennen und zu erfahren. Erkenntnis ist der erste Schritt, um zum Naturschützer zu werden.
Es sind noch Plätze frei.

Dienstag, 26. Juli
Die Welt der Pinguine

Humboldt Pinguin in der  ab 2019 neu errichteten  Pinguinanlage © Foto Diether von Goddenthow
Humboldt Pinguin in der ab 2019 neu errichteten Pinguinanlage © Foto Diether von Goddenthow

Sie haben Federn, sie legen Eier – und doch sind Pinguine so ganz anders als andere Vögel. Mit ihren Flügeln gleiten sie elegant durchs Wasser. Auf unserer neuen Pinguinanlage können wir die Tiere ganz genau beobachten und viel Spannendes dabei entdecken.
Nicht alle Pinguine leben in der Antarktis! Gemeinsam sehen wir uns an, wo die verschiedenen Pinguinarten leben. Wir erfahren zudem, welchen Gefahren sie ausgesetzt sind und was jeder von uns tun kann, um ihren Lebensraum zu erhalten.

Dienstag, 2. August
Perfekt angepasst – Leben in Extremen
Wüste, Gebirge, Regenwald. Wer hier überleben will, muss sich den Gefahren stellen und mit Extremen leben können. Mit kleinen Experimenten und auf spielerische Weise lüften wir die Geheimnisse, welche Anpassungen Tiere entwickelt haben, um zum Beispiel auch in extrem heißen oder steilen Landschaften leben zu können. Dazu beobachten wir verschieden Tierarten im Zoo.

Dienstag, 9. August
Geheimnisvolle Ozeane
Die Ozeane der Welt bieten unzähligen Tierarten Lebensraum. Aber was müssen die Tiere können, um im Element Wasser leben zu können? Durch viele spannende Beobachtungen versuchen wir diese und viele andere Geheimnisse zu lüften. Dabei erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche Auswirkungen die Verschmutzung der Meere auf die Tiere und letztendlich auch uns Menschen hat.

Dienstag, 16. August
Lauter, schärfer, weiter – Sinnesspezialisten im Zoo
Hören, Riechen, Sehen, Tasten, Schmecken… Mit diesen Sinnen erleben wir die Welt, können uns orientieren, verständigen und schützen. Dabei sind je nach Lebensraum und Lebensweise unterschiedliche Sinne im Einsatz. Manche Tiere sind Spezialisten und uns Menschen weit überlegen. Mit kleinen Experimenten erproben wir unsere eigenen Sinne im Vergleich mit ausgewählten Tierarten im Zoo.

Dienstag, 23. August
Wer macht was im Zoo? Einblicke in den Zooalltag

Vorbereitung der Futterkörbe, die zur Fütterung der Giraffen hochgehängt werden entsprechend hochgehängt werden, z.B. im Außenbereich in  Bäume © Foto Diether von Goddenthow
Vorbereitung der Futterkörbe, die zur Fütterung der Giraffen hochgehängt werden entsprechend hochgehängt werden, z.B. im Außenbereich in Bäume © Foto Diether von Goddenthow

Welche Berufe fallen uns ein, wenn wir an einen Zoo denken? Um einen Zoo am Laufen zu halten, braucht es das Fachwissen ganz unterschiedlicher Berufe. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werfen einen Blick hinter die Kulissen und erfahren, welche Aufgaben Zootierärztinnen und -ärzte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Zoo haben. Wie vielfältig die Aufgaben der Tierpflege sind, bekommen wir auch praktisch vorgeführt. Da sind Überraschungen garantiert!

Dienstag, 30. August
Tierolympiade
Heute werden wir aktiv! In einer tierischen Olympiade vergleichen wir unsere Fähigkeiten mit denen ausgewählter Tierarten an verschiedenen Stationen im Zoo. Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern um Spiel und Spaß. Teilnehmen ist alles und eine Urkunde ist allen garantiert!

Teilnahmebedingungen:
Alter: für Acht- bis Zehnjährige
Uhrzeit: 9.30 bis 13.30 Uhr
Kosten: 40 Euro pro Termin inklusive Verbrauchsmaterialien zuzüglich Zooeintritt

Eine Anmeldung ist telefonisch unter 069/212-36952 möglich.

Infos über den Frankfurter Zoo

Umgeben von Tieren und Natur die Seele auftanken – Neue Ausstellung über geförderte Naturschutzprojekte im Frankfurter Zoo

Ziegenböcken beim Spiel © Foto Diether v. Goddenthow
Ziegenböcke beim Spiel © Foto Diether v. Goddenthow

ffm. Heimische Honigbienen, südamerikanische Pinguine, südostasiatische Orang-Utans – sie alle und viele mehr profitieren vom Naturschutz-Euro, der vor genau einem Jahr im Frankfurter Zoo eingeführt wurde. Wie genau das funktioniert und wo die Spendenmittel in konkreten Naturschutz umgewandelt werden, das erklärt der Zoo ab Donnerstag, 3. März, in einer kleinen Ausstellung in der neuen Infobox Naturschutz.

Ein riesiger grüner Frosch ziert eine Seite des neuen Ausstellungspavillons am Großen Weiher. Manche kennen ihn bereits als Symbol auf dem Naturschutz-Euro, der freiwilligen Spende, die an der Zookasse zur Förderung von sechs Naturschutzprojekten gegeben werden kann. „Und genau um diese Projekte geht es in der neuen Infobox Naturschutz, die ab jetzt für Besucherinnen und Besucher geöffnet hat. Hier erfährt man auf ansprechend und spannend gemachte Art und Weise, wie Naturschutz funktioniert und wofür die Spendengelder genutzt werden. Eine gelungene kleine Ausstellung, die die wichtige Arbeit des Zoos und seiner Partner gut auf den Punkt bringt“, findet Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

Positive Bilanz nach einem Jahr Naturschutz-Euro

Laut einer Forsa-Studie im Auftrag des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) aus dem Jahr 2020 halten über 90 Prozent der Zoobesucherinnen und Zoobesucher den Arten- und Naturschutz für die wichtigste Aufgabe der Zoos. Sie erfüllen diese Aufgabe zum Beispiel über die Teilnahme an Erhaltungszuchtprogrammen (Ex-situ-Naturschutz). Immer häufiger führt der Weg aber auch über die Förderung von In-Situ-Projekten, also von Projekten in den Ursprungsländern der Tiere. Sofern die Zoos keine eigenen Projekte unterhalten, arbeiten sie hierbei mit renommierten Partnerorganisationen zusammen. So auch der Frankfurter Zoo. Eine wesentliche Säule dieser Zusammenarbeit ist die finanzielle Unterstützung der Partner und ihrer Projekte vor Ort. Der Naturschutz-Euro, der zum 1. März 2021 vom Zoo eingeführt wurde, leistet hierzu einen signifikanten Beitrag. „Die freiwillige Spende, die beim Kauf von Tages-, Jahres- und Gruppenkarten gegeben werden kann, geht zu einhundert Prozent an die Projekte, die der Zoo unterstützt. Trotz pandemiebedingt niedriger Besucherzahlen, konnten über den Naturschutz-Euro im vergangenen Jahr knapp 120.000 Euro eingenommen und an die Partner weitergegeben werden“, erklärt Hartwig.

Und Zoodirektorin Christina Geiger führt weiter aus: „Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt erhielt insgesamt gut 96.000 Euro für ihre Schutzbemühungen im Manu-Nationalpark in Peru, auf Sumatra, im Hessischen Wispertaunus und der Serengeti in Tansania. Knapp 18.000 Euro konnten an Sphenisco – Verein zur Rettung des Humboldt-Pinguins ausgezahlt werden, und 6000 Euro gingen an die Bienenbotschaft in der Wetterau.“

Obwohl der Zoobesuch im zweiten Jahr der Pandemie mit einigen Einschränkungen verbunden war, war die Akzeptanz für den kleinen freiwilligen Aufschlag auf den Zooeintritt von Anfang an sehr groß: Entsprechend dem Motto der Einführungskampagne „Mach deinen Zoobesuch wertvoller“ entschieden sich über 70 Prozent der erwachsenen Besucherinnen und Besucher für den Beitrag. „Dafür“, sagt Geiger, „bedanken wir uns sehr herzlich – auch mit Hilfe der neuen Ausstellung, denn alle Spenderinnen und Spender sollen sehen, wohin ihr Naturschutz-Euro geht.“

Ausstellung Zoo und Naturschutz im neuen Ausstellungspavillon

Antje Müllner, Zoologische Gesellschaft Frankfurt, Zoodirektorin Christina Geiger und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig eröffnen die Infobox Naturschutz, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
Antje Müllner, Zoologische Gesellschaft Frankfurt, Zoodirektorin Christina Geiger und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig eröffnen die Infobox Naturschutz, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler

Die Ausstellung im neuen Pavillon ermöglicht es, bei einem Zoobesuch noch etwas tiefer in die Naturschutzbemühungen des Zoos und seiner Partner einzutauchen. An vier Stationen kommt man dem praktischen Naturschutz in den Ursprungsgebieten der Zootiere auf die Spur. Über interaktive Elemente und Videosequenzen werden die Bedrohung von Lebensräumen und der Mensch-Tier-Konflikt verdeutlicht. Aber es wird auch die Arbeit der Ranger sowie das Engagement der örtlichen Bevölkerung gezeigt, und es wird erklärt, was wir alle zum Schutz der Tiere und der Natur beitragen können.

Für die Konzeption der Ausstellung zeichnet die Abteilung Bildung und Vermittlung des Zoos verantwortlich. „Die Herausforderung bei der Planung einer solchen Ausstellung ist es, Umweltzerstörung klar zu zeigen, aber damit nicht zu frustrieren, sondern zu motivieren, den Schutz unserer Natur, und damit auch unserer Lebensgrundlagen, aktiv anzugehen. Außerdem sollte sich eine Ausstellung im Zoo natürlich an alle Altersgruppen richten und Inhalte so interessant wie möglich präsentieren. Auch unsere Partnerorganisationen wie die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, Sphenisco und die Bienenbotschaft müssen sich in der Darstellung wiederfinden, denn schließlich ist es ihre Arbeit, die die Spender unterstützen möchten“, erklärt Martina Weiser, Leiterin der Abteilung Bildung und Vermittlung.

Finanziert wurde der neue Ausstellungspavillon von der Stiftung Zoo Frankfurt, die dafür 23.000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Die Ausstattung konnte dank einer Zuweisung von Mitteln aus der Tourismusförderung der Stadt Frankfurt realisiert werden.

Ein Naturschutzreferent bereichert das Zoo-Team

Auch wenn Natur- und Artenschutz stets Aufgaben des Zoos waren – ersichtlich wurde das für Besucherinnen und Besucher nicht immer. Zukünftig sollen diese wichtigen Themen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und im Zoo sichtbarer werden. Der Zoo hat daher zum Jahreswechsel eine neue Stelle besetzt: Der Biologe Marco Dinter betreut als Naturschutzreferent nicht nur die Naturschutz-Euro-Projekte, sondern wird die Naturschutzarbeit des Zoos insgesamt weiter ausbauen. Er wird die Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen fördern, Betriebsabläufe nachhaltiger gestalten und der Öffentlichkeit Naturschutzthemen näherbringen. Die aus Drittmitteln der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt finanzierte Stelle ist in der wissenschaftlichen Abteilung des Zoos angesiedelt und bietet so die Möglichkeit für Kooperationen und Austausch mit diversen Zoofachverbänden.

Die Inhalte der Naturschutzarbeit werden dann in enger Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen des Zoos in verschiedene Formate umgesetzt.

Bereits seit dem vergangenen Sommer moderiert Dinter den Podcast „Hinter dem Zoo geht’s weiter“, den der Zoo zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft produziert. Außerdem betreut er die Naturschutzbotschafter. Diese Gruppe Ehrenamtlicher informiert die Besucherinnen und Besucher im Zoo über Naturschutzprojekte – darunter viele Projekte der ZGF.

Noch mehr Naturschutz

Über die Naturschutz-Euro-Projekte hinaus, unterstützt der Zoo in Kooperation mit den Erhaltungszuchtprogrammen (EEP) des europäischen Zooverbandes EAZA weitere Projekte weltweit. Hierbei helfen die Einnahmen aus den Spendenbrunnen im Exotarium und den Affenanlagen. 2021 konnten dank vieler Spenderinnen und Spender folgende Auszahlungen vorgenommen werden:

  • Bartgeier: Vulture Conservation Foundation, Zürich/Schweiz, 1500 Euro
  • Goldgelbes Löwenäffchen: The Lion Tamarin of Brazil Fund, Kopenhagen/Dänemark, 1500 Euro
  • Grevyzebra: Marwell Wildlife, Winchester/Großbritannien, 1500 Euro
  • Komodowaran: The North of England Zoological Society, Chester/Großbritannien, 1000 Euro
  • Goodfellow Baumkänguru: Tenkile Conservation Alliance, Lumi/Papua-Neuguinea, 1500 Euro

Frankfurter Zoo
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt am Main
Hotline: 069 212-33735
E-Mail: info.zoo@stadt-frankfurt.de

Frankfurter Zoo zieht Bilanz eines (weiteren) Jahres unter besonderen Umständen

Alpaka  © Foto Diether v. Goddenthow
Alpaka © Foto Diether v. Goddenthow

ffm. Das Jahr 2021 begann wie es endete – im Lockdown. Erst ab dem 10. März konnte der Zoo wieder Gäste willkommen heißen, allerdings mit Hygienekonzept und einigen Einschränkungen. Dennoch zog es viele Menschen in den Zoo: 475.687 kamen. Die Zahl liegt zwar noch sehr weit unter Vor-Corona-Niveau, aber es waren fast 100.000 Besucherinnen und Besucher mehr als 2020. Für die, die kamen, gab es einiges Neues zu entdecken.

Der Start ins Zoojahr war erst ruhig, da Lockdown, und dann holprig, da eingeschränkt. Aber im Verlauf des Sommers konnten viele Reglementierungen wie Zugangsbeschränkung und Buchung von Zeitfenstern zurückgenommen werden. Es war ein ereignisreiches Jahr für den Zoo mit einigen Weichenstellungen für seine zukünftige Entwicklung.

Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zoos für die sehr gute Arbeit und den Zusammenhalt im zweiten Jahr der Pandemie und hebt beim Rückblick auf 2021 vier Ereignisse hervor: „Im Juni mussten wir uns bedauerlicherweise von unserem Zoodirektor Miguel Casares verabschieden, der aus persönlichen Gründen zu seiner Familie nach Spanien zurückgekehrt ist. Die Zooleitung hatte er Anfang 2018 übernommen und mit der Konzeptstudie ZOOKUNFT2030+ eine entscheidende Grundlage für die Entwicklung des Zoos gelegt. Ein besonderes Anliegen war ihm die Einführung des Naturschutz-Euros, die im März erfolgte. Die freiwillige Spende, die beim Zooeinritt gegeben werden kann, fließt zu 100 Prozent in sechs Naturschutzprojekte, die der Zoo unterstützt. Ich freue mich sehr, dass diese Möglichkeit, praktischen Naturschutz zu fördern, von den Besucherinnen und Besuchern so gut angenommen wird. Im Sommer dann genehmigte der Magistrat die Mittel für Raumprogramm und Planung einer neuen Gastronomie, die an zentraler Stelle im Zoo errichtet werden soll. Hier haben die Planungen mittlerweile begonnen. Einen Schritt weiter sind wir bereits beim lang ersehnten Umbau der Löwen-Außenanlage. Nach der Bewilligung der Mittel für den Umbau durch den Magistrat im Mai, sind hier die Bauarbeiten aktuell in Vorbereitung.“

Die Nachfolge von Casares trat am 15. Februar diesen Jahres Christina Geiger an. Seit 2007 ist Geiger im Zoo als Tierärztin tätig. Sehr gefreut hat sie sich, als im Juni 2021 durch engagierte Zoo-Fans der Förderverein Zoo-Freunde Frankfurt gegründet wurde. „Die Zoo-Freunde setzen sich für die Entwicklung unseres Zoos ein und unterstützen uns bei unseren vielfältigen Aufgaben, vor allem in den Bereichen Artenschutz und Bildung. Als erstes Projekt wollen sie dem Zoo finanziell und tatkräftig dabei helfen, eine Nacktmull-Anlage im Grzimekhaus zu realisieren. Ich hoffe sehr, dass wir in diesem Sommer wieder viele schöne Veranstaltungen machen können, denn auch hier wissen wir die Zoo-Freunde an unserer Seite. Ich würde mich sehr freuen, wenn der Förderverein regen Zulauf findet, denn diese Unterstützung für den Zoo ist nicht hoch genug zu schätzen“, sagt Geiger.

Besucherentwicklung

475.687 Besucherinnen und Besucher zählte der Zoo im Jahr 2021 – 99.124 mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Plus von 26,3 Prozent. Aufgrund der wochenlangen Zooschließung zu Beginn des Jahres und limitierter Kontingente bis in den Sommer hinein blieben die Besucherzahlen jedoch weit hinter dem Vor-Corona-Niveau zurück: 2021 konnten nur 57 Prozent des Wertes von 2019 erreicht werden.

Tierpatenschaften: Nach wie vor viel Unterstützung für den Zoo

Spitzmaulnashorn  © Foto Diether v. Goddenthow
Spitzmaulnashorn © Foto Diether v. Goddenthow

Wie im Vorjahr erfuhr der Zoo auch 2021 wieder viel Unterstützung in Form von Tierpatenschaften. Zum Stichtag 31. Dezember hatten 3489 Patinnen und Paten 4034 Patenschaften übernommen – das sind fast 500 Tierpatenschaften mehr als im Vorjahr. Dazu kommen 351 Gemeinschaftspatenschaften, die im Rahmen der Weihnachtsaktion übernommen wurden.

„336.992 Euro Spenden aus Tierpatenschaften. Das ist enorm, und ich möchte mich herzlich dafür bedanken“, sagt Geiger. „Diese Unterstützung können wir sehr gut brauchen, denn an vielen Stellen des Zoos können wir damit große und kleine Verbesserungen in der Tierhaltung vornehmen“, fährt Geiger fort.

Unverändert blieb auch letztes Jahr die Hit-Liste der beliebtesten Patentiere. Sie wird angeführt von den Erdmännchen, gefolgt von Zwergziegen, Rüsselspringern und Humboldt-Pinguinen.

Stiftung Zoo Frankfurt spendiert Ausstellungspavillon

An zentraler Stelle im Zoo am Großen Weiher ist mit der Errichtung eines Ausstellungspavillons im April 2021 Raum für eine Dauerausstellung zum Thema „Zoo und Naturschutz“ sowie für wechselnde Ausstellungen geschaffen worden. Die Stiftung Zoo Frankfurt hat den Pavillon mit 23.000 Euro finanziert und dem Zoo zur Verfügung gestellt. Hier wird ab dem Frühjahr eine kleine Ausstellung zu den Naturschutzprojekten zu sehen sein, die der Zoo aus den Mitteln des im März 2021 eingeführten freiwilligen Naturschutz-Euros fördert.

Entwicklungen im Tierbestand

Zum Jahresabschluss wurde wie üblich in allen Revieren Inventur gemacht. Dabei wird stets der Tierbestand zum Stichtag 31. Dezember erfasst. Gezählt wurden circa 4000 Individuen in 467 Arten. Zu erfassen galt es Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien sowie etliche tausend Wirbellose, also Insekten, Spinnen, Korallen, Seeanemonen und viele mehr. Diese Arten sind praktisch nicht zählbar und werden daher nicht nach Individuen erfasst, sondern nur als eins gezählt.

Bei den Säugetieren wurden 663 Individuen in 91 Arten gezählt. Mit Kurzschwanzopossum, Rotbraunem Rüsselspringer und Sumpfmeerschweinchen sind drei neue Arten ins Grzimekhaus eingezogen. In der Statistik fehlen mehrere hundert Brillenblattnasen. Auf den Fledermaus-Zensus wurde im letzten Jahr pandemiebedingt verzichtet. Aufgrund der potenziellen Infektionsgefahr ist der Kontakt zwischen Mensch und Fledermaus derzeit auf das notwendige Minimum beschränkt. Bemerkenswerte Geburten bei zum Teil hoch bedrohten Arten gab es unter anderem bei Bonobos, Orang-Utans, Erdferkeln, Tamanduas und Fingertieren.

Bei den Vögeln wurden am Stichtag 339 Individuen in 73 Arten gezählt. Die größte Gruppe machen mit 57 Tieren die Humboldt-Pinguine aus. Hier sind allein 2021 29 Küken geschlüpft. Besonders erfreulich waren auch die Nachzuchten bei Kiwis, Gauklern und Marabus. Als neue Art kam das Helmperlhuhn dazu.

Reptilien und Amphibien sind im Wesentlichen im Exotarium zu finden, aber auch in anderen Tierhäusern, wie dem Grzimekhaus und den Affenanlagen, sind einige zu sehen. Bei den Reptilien ergab der Zensus 367 Tiere in 56 Arten, bei den Amphibien waren es zum Stichtag 263 Individuen in 23 Arten. In den Aquarien des Exotariums waren circa 2400 Fische in 144 Arten zu erfassen, dazu Tausende von Wirbellosen in circa 80 Arten.

Bildung und Vermittlung

Auch die Abteilung Bildung und Vermittlung musste ihre Arbeit im Jahr 2021 weiterhin stark an die Gegebenheiten der Corona-Pandemie anpassen. In der ersten Hälfte des Jahres konnten keine Führungen oder anderen Programme vor Ort stattfinden; mit der zweiten Hälfte des Jahres änderte sich das: Durch eine Begrenzung der Anzahl auf zehn Teilnehmende und durchgängige Maskenpflicht wurden Programme wieder unter sicheren Bedingungen, allerdings nur im Außenbereich des Zoos, möglich.

Insgesamt konnten 120 gebuchte Führungen stattfinden, die meisten davon waren Schul- und Kindergeburtstagsführungen. Um der ungebrochen starken Nachfrage nach Bildungsprogrammen entsprechen zu können, wurden zudem zusätzliche virtuelle Programme entwickelt. Dadurch schuf die Abteilung Angebote für verschiedene Zielgruppen, um weiterhin in die Welt der Tiere einzutauchen und mehr über deren Lebensräume sowie ihre Bedrohung zu erfahren.

Zu den neuen virtuellen Formaten zählten beispielsweise Videochats für Seniorinnen und Senioren einer Tagespflegeeinrichtung. Acht virtuelle Termine kamen im vergangenen Jahr zustande. Auch der Jugendclub, der im Frühjahr durch die Pandemie ausgesetzt werden musste, wurde in der ersten Jahreshälfte als Online-Format angeboten. Bei den insgesamt sieben Treffen gab es für eine Gruppe von 14 Kindern vieles zu entdecken.

Ergänzt wurde das Angebot der Abteilung durch einen Kollegen aus der Tierpflege, der an verschiedenen Stationen im Zoo mehrmals in der Woche über Tierarten, Tierhaltung und Themen des Naturschutzes informierte. Insgesamt 54 Zeitstunden kamen dabei im letzten Jahr zusammen.

Und noch ein paar Zahlen aus dem Zoo

17 Folgen des gemeinsamen Naturschutz-Podcasts von Zoo und Zoologischer Gesellschaft Frankfurt wurden seit dem Launch im Juni 2021 unter dem Motto „Hinter dem Zoo geht’s weiter“ ausgestrahlt. 1302 Downloads hatte die erste Folge mit dem Titel „Orang-Utans: Wo Affen zur Schule gehen“.

242,2 Quadratmeter Sonnensegel wurden im Sommer über der Robben-Anlage errichtet. Sie spenden den Tieren und ihren Pflegerinnen und Pflegern Schatten als Schutz vor Hitze und verhindern augenschädigende Reflektionen auf der Wasseroberfläche.

Fünf Mal hat sich das Volk der wildlebenden Honigbienen im Zoo im letzten Jahr geteilt. Alle Völker konnten eingefangen und an passenden Orten einlogiert werden.

42 Auszubildende im Beruf Zootierpfleger/in aus allen hessischen Zoos und Tierparks und allen drei Ausbildungsjahren wurden wöchentlich im Zoo Frankfurt beschult. Zwölf davon sind Auszubildende des Frankfurter Zoos.

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