Kategorie-Archiv: Zoo Frankfurt

Zootierärztin Dr. Christina Geiger wird neue Frankfurter Zoodirektorin

Frankfurts neue Zoodirektorin Dr. Christina Geiger kennt als langjährige Zootierärztin praktisch jedes Tier auch namentlich.  Die neugierigen Alpakas  gratulieren ihrer frischgebackenen Chefin als erste und wurden mit Leckerlis belohnt. © Foto Diether v. Goddenthow
Frankfurts neue Zoodirektorin Dr. Christina Geiger kennt als langjährige Zootierärztin praktisch jedes Tier auch namentlich. Die neugierigen Alpakas gratulieren ihrer frischgebackenen Chefin als erste und wurden mit Leckerlis belohnt. © Foto Diether v. Goddenthow

ffm. Die Suche nach einer neuen Direktion für den Zoo Frankfurt ist abgeschlossen. Christina Geiger übernimmt ab dem 15. Februar die Leitung der beliebten Bildungs- und Kultureinrichtung. Das hat der Magistrat in seiner Sitzung am Freitag, 21. Januar, beschlossen. Er ist damit dem Vorschlag von Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, gefolgt, Dr. Christina Geiger als neue Direktorin zu berufen. Bisher war sie als Tierärztin im Frankfurter Zoo tätig und übernahm als Mitglied der Wissenschaftlichen Abteilung kuratorielle Aufgaben. Der Findung unter Leitung der Kulturdezernentin war eine öffentliche Ausschreibung vorausgegangen.

„Ich freue mich sehr, dass der Magistrat meinem Wunsch gefolgt ist, Dr. Christina Geiger zur neuen Direktorin des Zoos Frankfurt zu ernennen“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Hartwig und fügt hinzu: „Sie ist bestens mit der Einrichtung vertraut und kennt nicht nur jedes Tier beim Namen, sondern weiß auch um die Herausforderung, der wir uns in den kommenden Jahren stellen müssen, um den Zoo als moderne Bildungs- und Kultureinrichtung weiterzuentwickeln. Tierärztin im Zoo ist eine Querschnittsaufgabe, man arbeitet mit fast allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen und koordiniert übergreifend Projekte. Zudem war sie bereits an der Entwicklung der Konzeptstudie Zookunft2030+ maßgeblich beteiligt und gemeinsam werden wir diese Pläne weiter vorantreiben.

(v.l.i.): Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig hatte die bisherige Tierärztin des Frankfurter Zoos, Dr. Christine Geiger, vorgeschlagen. Mit ihrer umfassenden Kompetenz und Erfahrung gewann sie die Stellenausschreibung. Eine bessere Wahl hätte der Frankfurter Magistrat kaum treffen können. © Foto Diether v. Goddenthow
(v.l.i.): Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig hatte die bisherige Tierärztin des Frankfurter Zoos, Dr. Christine Geiger, vorgeschlagen. Mit ihrer umfassenden Kompetenz und Erfahrung gewann sie die Stellenausschreibung. Eine bessere Wahl hätte der Frankfurter Magistrat kaum treffen können. © Foto Diether v. Goddenthow

Dr. Christina Geiger denkt in Kooperationen, hat selbst Naturschutzarbeit in zahlreichen Projekten der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit im Ausland geleistet. Diese Erfahrungen und Innensichten sowie ihr internationales Netzwerk werden uns bei den kommenden Aufgaben in Frankfurt, aber auch im Verbund der Zoologischen Gärten in Deutschland und darüber hinaus eine große Hilfe sein. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

Für Geiger hat ihre Benennung einen ganz entscheidenden Aspekt: „Meine neue Aufgabe, auf die ich mich außerordentliche freue, erlaubt es mir, sehr zügig an der Zooentwicklung weiterzuarbeiten: Als eingespieltes Team können wir nahtlos anknüpfen und die Pläne für den Zoo vorwärtsbringen. Den essenziellen ersten Schritt dazu hat Miguel Casares in Form der gemeinsam mit uns erarbeiteten Konzeptstudie Zookunft2030+ vorgelegt. Mit der zügigen Umsetzung dieser Pläne in einen Masterplan kann die Entwicklung nun Gestalt annehmen. Ich freue mich darauf, mit unseren motivierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nun in anderer Funktion die Zusammenarbeit fortzuführen. Von der Basis kommend, kenne ich mich bestens mit den unterschiedlichen Ansprüchen an Zooanlagen aus und bringe damit nochmal eine andere Sichtweise ins Spiel als die bisher überwiegend theoretisch-planerische. Dabei kommt mir meine langjährige Berufserfahrung in Zoos und meine große Verbundenheit speziell mit dem Frankfurter Zoo zugute.“

Dr. Christina Geiger ist seit 2007 Tierärztin u. ab 15. Februar 2022 Direktorin des  Zoos Frankfurt. © Foto Diether v. Goddenthow
Dr. Christina Geiger ist seit 2007 Tierärztin u. ab 15. Februar 2022 Direktorin des Zoos Frankfurt. © Foto Diether v. Goddenthow

Geiger studierte Veterinärmedizin und hat ihre Promotion an der Universität München abgeschlossen. Danach war die 42-jährige unter anderem als Tierärztin im Tierpark Hellabrunn in München und dem Zoologischen Garten Karlsruhe beschäftigt. Seit 2007 ist sie Tierärztin im Zoo Frankfurt und verantwortet damit die Sicherheit und Gesundheit aller dort lebenden Tiere.

Mit ihrer Expertise wurde die Veterinärabteilung um eine hochmoderne Quarantänestation ergänzt. Darüber hinaus war Geiger an der strategischen Weiterentwicklung des Zoos in den vergangenen Jahren und der zuletzt in Auftrag gegebenen Konzeptstudie Zookunft2030+ maßgeblich beteiligt. Bei internationalen Projekten der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit brachte sie in den vergangenen Jahren ihr Expertenwissen ein und arbeitete vor Ort mit den unterschiedlichsten Akteuren auf internationaler Ebene zusammen.

Zu den bedeutendsten Projekten im Freiland gehören die Auswilderung von Zoo-Nashörnern, die Wiederansiedlung von Przewalskipferden und die Umsiedlung von Kulanen in Zentralkasachstan sowie die Etablierung einer Fangmethode für Saiga-Antilopen zur Besenderung. Durch diese Maßnahme können die Wanderrouten der Tiere nachverfolgt und Anpassungen an der Ausdehnung von Schutzgebieten vorgenommen werden. Neben zahlreichen Veröffentlichungen und Publikationen ist Geiger an der Ausbildung von Studierenden der Universitäten von Frankfurt und Gießen beteiligt. Sie ist national und international hervorragend vernetzt und in vielen zoofachlichen Verbänden ehrenamtlich tätig.

Infos zum  Frankfurter Zoo

Nachwuchs bei den Kleinen Ameisenbären im Grzimekhaus des Frankfurter Zoos

Tamandua  Jungtier bei seiner Mutter. © Frankfurter Zoo
Tamandua Jungtier bei seiner Mutter. © Frankfurter Zoo

Die Kleinen Ameisenbären im Grzimekhaus des Frankfurter Zoos haben Mitte Dezember Nachwuchs bekommen. Jetzt ist das Jungtier – Huckepack auf dem Rücken seiner Mutter – immer häufiger in der Anlage zu sehen.

ffm. „Das Grzimekhaus im Frankfurter Zoo ist trotz seines Alters – das Haus wurde 1978 erbaut – etwas Besonderes, vor allem dank der großen Abteilung für nachtaktive Tiere. Aber auch die Tagabteilung beherbergt zahlreiche seltene und sehr interessante Arten. Hier befindet sich auch das Gehege der Kleinen Ameisenbären, über deren erfolgreiche Zucht ich mich sehr freue“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig.

„Bei dem kleinen Tamandua, wie die Ameisenbärenart auch genannt wird, handelt es sich um ein Weibchen“, sagt Zookurator Johannes Köhler. „Es wiegt aktuell etwa 700 Gramm und nimmt ordentlich zu. Noch liegt das Jungtier entweder versteckt in seiner Box oder wird von Mutter Pepita auf dem Rücken durch das Gehege getragen. Hierbei kann man gut beobachten, wie die arttypische schwarz-weiße Fellfarbe von Mutter und Kind ineinander übergeht, sodass das Jungtier gut getarnt ist“, erklärt Köhler.

Für die neun Jahre alte Pepita ist es das dritte Jungtier. Vater ist der ebenfalls neun Jahre alte Yoda, der nicht mit den beiden zusammen ist, denn Tamanduas leben einzelgängerisch. Yoda wird nur zur Paarung zum Weibchen gelassen, das die Jungtieraufzucht dann alleine übernimmt.

Ein Tamandua-Jungtier reitet bis zu sechs Monate lang auf dem Rücken seiner Mutter, bis es fast so groß wie diese ist. Danach bleibt es bis zur Geschlechtsreife noch etwa sechs weitere Monate bei ihr. Im Alter von etwa einem Jahr sondern sich die Jungtiere ab und beginnen ihre einzelgängerische Lebensweise.

Südliche Tamanduas (Tamandua tetradactyla) werden seit 1998 im Frankfurter Zoo erfolgreich gezüchtet. Sie sind in den Regenwäldern und Savannen Südamerikas beheimatet, unter anderem im Manú Nationalpark in Peru, in dem die Zoologische Gesellschaft Frankfurt einen Schwerpunkt ihrer globalen Naturschutzarbeit hat, die der Zoo mit Mitteln aus dem Naturschutz-Euro unterstützt. Scharfe Krallen, kraftvolle Vorderbeine und ein muskulöser, an der Spitze unbehaarter Wickelschwanz machen die Tiere zu geschickten Kletterern. Sie sind sowohl Boden- als auch Baumbewohner. Zu ihren Lieblingsspeisen zählen Ameisen und Termiten. Mit ihren kräftigen Krallen brechen Tamanduas Termitenhügel auf, die Insekten werden dann mit der extrem langen Zunge aufgenommen.

Tamanduas werden laut Roter Liste der Weltnaturschutz Union IUCN als nicht gefährdet (least concern) eingestuft, allerding bedrohen mehrere Faktoren wie die stetig intensivierte Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Straßenbau ihren Lebensraum.

Weitere Informationen: Frankfurter Zoo

Förderverein Zoo-Freunde Frankfurt gegründet

Frankfurter Zoo © Foto: Diether v. Goddenthow
Frankfurter Zoo © Foto: Diether v. Goddenthow

(ffm) Der Zoo Frankfurt freut sich über neue Unterstützung: Seit Mai steht ihm der Zoo-Förderverein „Zoo-Freunde Frankfurt e. V.“ zur Seite. Der Förderverein wurde von engagierten Bürgerinnen und Bürgern während den Monaten der Corona-Pandemie auf den Weg gebracht.

Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, freut sich über die Initiative: „Bereits die Zoogründung vor über 160 Jahren war bürgerschaftlichem Engagement zu verdanken. Der neue Förderverein setzt die bestehende Tradition weiter fort“, erklärt die Kulturdezernentin. „Ich bin mir daher sicher, dass der Förderverein rasch Fuß fassen wird und dem Zoo bei der Erfüllung seiner Aufgaben finanzielle und tatkräftige Unterstützung geben wird. Allen Beteiligten sowie zukünftigen Fördermitgliedern möchte ich meinen Dank aussprechen.“

„Allen, denen der Frankfurter Zoo am Herzen liegt, bietet sich nun eine neue Möglichkeit, sich für seine Weiterentwicklung und Modernisierung stark zu machen“, sagt der erste Vorsitzende der Zoo-Freunde-Frankfurt, der Biologe Prof. Bruno Streit. „Als Förderverein werden wir natürlich für den Zoo die Spendentrommel rühren“, kündigt er weiter an, „daneben sind aber auch Aktionsstände bei Veranstaltungen geplant und exklusive Angebote für unsere Mitglieder.“

„Ich bin mehr als glücklich darüber, dass es nun auch einen Förderverein für unseren Zoo gibt. In vielen anderen Städten konnten solche Vereine die Entwicklung der Zoos entscheidend voranbringen“, sagt der scheidende Zoodirektor Miguel Casares. Er hoffe, so Casares, dass der Verein auch seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger so engagiert und vertrauensvoll zur Seite stehen werde, wie es sich in den letzten Monaten bereits angelassen habe.

„Die Corona-Pandemie hat bei vielen noch einmal den Blick geschärft, wie wichtig die biologische Vielfalt und ihr Erhalt sind“, sagt der Arzt und Biologe Wilfried Köhler, der zweite Vorsitzende der Zoo-Freunde Frankfurt. Aus diesem Grund wolle der Verein mit seinem ersten größeren Projekt auch an einer Stelle im Zoo tätig werden, an der Artenvielfalt besonders eindrücklich erlebt werden kann: im weltweit einmaligen Grzimek-Haus mit seiner großen Nachttierabteilung.

Frankfurter Zoo © Foto: Diether v. Goddenthow
Frankfurter Zoo © Foto: Diether v. Goddenthow

Wichtiges zum Verein in Kürze
Was ist das Ziel der Verein Zoo-Freunde Frankfurt?
Die Zoo-Freunde Frankfurt fördern den traditionsreichen Frankfurter Zoo. Sie unterstützen ihn vor allem bei der modernen art- und wesensgerechten Tierhaltung, bei Artenschutzprojekten und bei Bildungsaktivitäten zugunsten eines besseren Tier-Verständnisses. So wollen die Zoo-Freunde Frankfurt dazu beitragen, den Besucherinnen und Besuchern des Zoos die Bedeutung von biologischer Vielfalt, Natur- und Artenschutz anschaulich nahezubringen.

Wer ist im Verein aktiv?
Die Mitglieder der Zoo-Freunde Frankfurt sind Einzelpersonen, es können aber auch Institutionen sein. Gemeinsam ist ihnen, dass sie um die Bedeutung der Tiere für das „Netz des Lebens“ und die Gesellschaft wissen und Zoos als Orte wertschätzen, die sich aktiv und nachdrücklich für den Erhalt der Tierwelt einsetzen.

Mitgliedskategorien (Auswahl)
– Einzelmitgliedschaft: 30 Euro pro Jahr
– Partnermitgliedschaft: 50 Euro pro Jahr
– Häusliche Gemeinschaft mit Kindern: 60 Euro pro Jahr
– Fördermitgliedschaft: mindestens 500 Euro pro Jahr
– Lebenslange Mitgliedschaft: einmalig 900 Euro

Vorteile für Mitglieder
– 15 Prozent Ermäßigung bei Jahreskarten
– exklusive Veranstaltungen und Führungen für Vereinsmitglieder, darunter ein jährliches Meet-and-Greet mit leitenden Zoo-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
– regelmäßiger Newsletter mit Insiderinformationen aus dem Zoo
– Zoofreundinnen und Zoofreunde treffen

Weitere Aktivitäten und Angebote (auch für aktives Mitwirken) werden derzeit entwickelt.

Frankfurter Zoo © Foto: Diether v. Goddenthow
Frankfurter Zoo © Foto: Diether v. Goddenthow

Was ist der Unterschied zwischen dem Verein Zoo-Freunde Frankfurt (ZFF), der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und der Stiftung Zoo Frankfurt?
Die Zoo-Freunde Frankfurt sind der Förderverein des Frankfurter Zoos. Er bietet seinen Mitgliedern vielfältige Möglichkeiten, für den Zoo aktiv zu werden und seine weitere Entwicklung zu fördern. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 ist eine der wichtigsten Natur- und Artenschutzorganisationen Deutschlands. Sie ist in mehreren Regionen der Welt tätig und arbeitet bei vielen Projekten mit dem Zoo zusammen. Die Stiftung Zoo Frankfurt verwaltet Großspenden und Erbschaften in Form von Zustiftungen.

Weitere Informationen finden sich unter http://www.zoofreundefrankfurt.de im Internet.

Frankfurter Zoo öffnet ab Mittwoch, 10. März 2021

Frankfurter Zoo öffnet wieder seine Tore.© Foto Diether v. Goddenthow
Frankfurter Zoo öffnet wieder seine Tore.© Foto Diether v. Goddenthow

(ffm) Der Zoo freut sich, zu Beginn der Saison endlich wieder Gäste begrüßen zu dürfen. Am Mittwoch, 10. März, öffnet der Zoo in Abhängigkeit von einer 7-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100 in Hessen. Hygienekonzepte und Maßnahmen zur Besucherlenkung haben sich bereits im vergangenen Jahr bewährt. Einige notwendige Einschränkungen und Sperrungen wird es bis auf weiteres allerdings geben. Für den Zoobesuch muss ein festes Zeitfenster online gebucht werden. Die Adressen werden zum Zwecke der Nachverfolgung erfasst. Der Online-Shop mit Ticket-Verkauf und Terminbuchung unter http://www.zoo-frankfurt.de öffnet am Dienstag, 9. März.

„Darüber, dass der Zoo jetzt wieder öffnen kann, freue ich mich sehr. Den Menschen fehlt ihr Zoo, gerade jetzt, wo die Temperaturen wieder ins Freie locken. Der Ausflug in den Zoo ist wie ein kleiner inspirierender Urlaub. Es gibt so vieles zu entdecken und so viel Wissenswertes zu erfahren. Gerade mit Blick auf die Osterferien ist es gut, dass diese Möglichkeit nun wieder gegeben ist“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. Dass der Zoo ein sicheres Ausflugsziel ist, betont Zoodirektor Miguel Casares: „Erfahrungen aus dem letzten Jahr und von vielen anderen Zoos zeigen, dass die Hygienekonzepte funktionieren. Wir müssen unsere Angebote an die jeweilige Situation anpassen. Das erfordert Geduld und Flexibilität von unseren Besucherinnen und Besuchern und bis auf weiteres sicher noch die ein oder andere Einschränkung. Die aktuell grassierende Vogelgrippe macht es leider erforderlich, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in manchen Arealen des Zoos zu ergreifen. Wir sind aber dennoch überzeugt, dass ein Zoobesuch gerade jetzt eine wohltuende und inspirierende Pause im gerade so komplexen Alltag sein kann.“

Informationen und Regeln für den Zoobesuch ab Mittwoch, 10. März
• Im Zoo gelten dieselben Abstands-, Hygiene- und Kontaktregeln wie in allen anderen öffentlichen Bereichen.

• Auf dem gesamten Zoogelände – sowohl im Freien als auch in allen Innenräumen – besteht die Verpflichtung zum Tragen einer medizinischen Maske, einer FFP-2- oder einer KN95-Maske für Personen ab sechs Jahren.

• Menschenaffenhaus, Katzendschungel, Nashornhaus und – bedingt durch die Vogelgrippe – die Vogelhallen bleiben geschlossen, einige Areale, etwa rund um die Affenhäuser bleiben gesperrt.

• Eintrittskarten sind ausschließlich online unter http://www.zoo-frankfurt.de erhältlich.

• Die Adressdaten müssen zum Zwecke der Nachverfolgung erfasst werden.

• Die Anzahl der Besucherinnen und Besucher pro Tag ist limitiert und auf zwei Zeitfenster verteilt. Die Zeitfenster sind verbindlich.
Winterzeit (bis 27. März): 9 bis 12.45 Uhr, 13.15 bis 17 Uhr
Sommerzeit (ab 28. März): 9 bis 14 Uhr, 14.30 bis 19 Uhr

• Es gelten folgende Eintrittspreise: Erwachsene 13 Euro inklusive Naturschutz-Euro, Kinder und Jugendliche von sechs bis 17 Jahren 6 Euro, ebenso Ermäßigungsberechtigte. Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Auch Kinder unter sechs Jahren und zum freien Eintritt Berechtigte müssen ein Zeitfenster zu 0 Euro im Online-Shop buchen. Dies gilt auch für Inhaberinnen und Inhabern von Jahreskarten.

Der Naturschutz-Euro ist eine freiwillige, zweckgebundene Spende, die Besucherinnen und Besucher seit dem 1. März beim Kauf von Eintrittskarten für Erwachsene, Familien, Gruppen sowie beim Kauf von Jahreskarten für Erwachse und Familien geben können.

• Der Eingang Rhönstraße bleibt bis voraussichtlich Ende April geschlossen.

• Jahreskarten werden um die Dauer der Zooschließung verlängert. Die Verlängerung kann an der Zookasse vorgenommen werden.

• Da es größere Menschenansammlungen im Zoo zu vermeiden gilt, finden bis auf Weiteres keine Schaufütterungen statt.

• Veranstaltungen, Führungen und Gruppenformate finden bis voraussichtlich Ende April nicht statt.

• Zooshop, Imbisswagen und Eisstände öffnen gemäß der entsprechenden Verordnung des Landes Hessen. Aktuell ist dies noch nicht möglich.

Diese Regelungen gelten bis auf Weiteres. Über neue Entwicklungen informiert der Zoo unter http://www.zoo-frankfurt.de im Internet.

Städtische Museen Frankfurt, Institut für Stadtgeschichte und der Zoo öffnen wieder

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt  © Foto Diether v. Goddenthow-
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt © Foto Diether v. Goddenthow-

Wie das Kulturamt der Stadt Frankfurt mitteilt, werden die beim Corona-Gipfel in Bund und Ländern geführten Beratungen über das weitere Vorgehen beim Lockdown auch Lockerungen für Frankfurt mit sich bringen. Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig erklärt: „Es ist ein gutes Zeichen, dass als Ergebnis der gestrigen Bund-Länder-Beschlüsse nun endlich auch die Wiedereröffnung der Museen, des Institutes für Stadtgeschichte und des Zoos in der nächsten Woche möglich ist. Dafür haben sich alle Vertreter von Kunst und Kultur intensiv bemüht; der gemeinsame Einsatz hat sich gelohnt.“ Voraussetzung für die Öffnungen der Institutionen ist zum einen, dass der Inzidenzwert hessenweit zwischen 50 und 100 liegt, die Kontaktdaten der Besucherinnen und Besucher erfasst werden und Besuchstermine vereinbart werden können. „Ich stehe mit den Museen, dem Institut für Stadtgeschichte und dem Zoo in engem Kontakt und wir prüfen derzeit, wie wir die zu erwartenden Vorgaben des Landes zeitnah umsetzen können. Es wird sicherlich nicht bei allen Häusern gleich schnell gelingen und auch Auswirkungen auf die verfügbaren Besucherkontingente haben, aber was zählt ist, dass die Kultur bei den Lockerungen berücksichtigt wurde. Wir haben gute und erprobte Hygienekonzepte und werden verantwortungsvoll mit der Situation umgehen.“ Wann die städtischen Museen, das Institut für Stadtgeschichte und der Zoo genau öffnen, ist in den nächsten Tagen den jeweiligen Homepages der Institutionen zu entnehmen. „Wir arbeiten mit Hockdruck an einem Eröffnungszenario und ich bin zuversichtlich, dass wir viele der Häuser in der kommenden Woche öffnen können.“

Frankfurter Museen im Überblick

Frankfurter Zoo und Palmengarten

Den Zoobesuch wertvoller machen mit dem freiwilligen Naturschutz-Euro

Aus dem Affenhaus im Frankfurter Zoo Archivbild  © Diether v. Goddenthow
Aus dem Affenhaus im Frankfurter Zoo Archivbild © Diether v. Goddenthow

(ffm) Am 1. März führt der Zoo Frankfurt den Naturschutz-Euro ein. Mit dieser freiwilligen und zweckgebundenen Spende beim Kauf der Eintrittskarten können Zoobesucherinnen und Zoobesucher einen kleinen, aber sehr wirksamen, Beitrag zum Natur- und Artenschutz leisten – Hilfe für die freilebenden Artgenossen der Zootiere, die ankommt.

Moderne, wissenschaftlich geführte zoologische Gärten sind weit mehr als Freizeiteinrichtungen – sie sind leistungsstarke Zentren für den Natur- und Artenschutz. Dabei ist die fundierte Kenntnis von Haltung und Zucht unterschiedlichster Tierarten nur eine ihrer Stärken. Große Potenziale liegen ebenso in ihrer weltweiten Vernetzung und der intensiven Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen und Naturschutzorganisationen auf allen Kontinenten. Mit der enormen Zahl an Besucherinnen und Besuchern und den vielfältigen Bildungsangeboten sind Zoos aber vor allem bedeutende Multiplikatoren für Umwelt- und Naturschutzthemen. Um aber nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch finanzielle Ressourcen für konkrete Naturschutz-Aktivitäten zu generieren, haben Zoos eine Reihe von Initiativen entwickelt. So hat in den letzten Jahren und Monaten bereits eine stetig wachsende Zahl deutscher Zoos auf freiwilliger Basis einen Natur- oder Artenschutz-Euro etabliert, etwa die Zoos von Leipzig, Dresden, Karlsruhe, Stuttgart, Augsburg, Marlow, Heidelberg und Rostock.

„Dem Beispiel anderer Zoos folgend, wird ab dem 1. März der freiwillige Naturschutz-Euro auch im Zoo Frankfurt eingeführt“, erklärt Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Alle Zoobesucherinnen und Zoobesucher können ihren Besuch dann noch wertvoller machen, indem sie sich an der Kasse oder im Online-Shop des Zoos für den Naturschutz-Euro entscheiden. Mit dieser freiwilligen Spende ist es möglich, jeden Besuch mit einem eigenen kleinen Beitrag zum Erhalt der bedrohten Lebensräume der im Zoo gezeigten Tiere zu verbinden. Und dies ist, das hat uns die Pandemie in den letzten Monaten sehr deutlich vor Augen geführt, notwendiger denn je“, sagt Hartwig. „Die Unterstützung der sechs Projekte, die der Zoo zur Förderung ausgewählt hat, ist weit mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein: Allein im Zoo Frankfurt können – in normalen Jahren – weit über 800.000 Gäste mit dem Naturschutz-Euro viel bewirken und damit gemeinsam mit uns, der Stadt Frankfurt, Verantwortung übernehmen.“

Über die Einführung des Naturschutz-Euro freut sich besonders Jörg Junhold, Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) und Direktor des Leipziger Zoos: „Über 90 Prozent der Befragten sehen laut einer Forsa-Studie (Anm. d. Red. Die Deutschen und ihre Zoos, Forsa-Studie 2020, im Auftrag des Verbands der Zoologischen Gärten), die wir als Verband 2020 in Auftrag gegeben haben, Natur- und Artenschutz auch außerhalb der Zoos als eine der wichtigsten Aufgaben der Zoos. Im Zoo Leipzig haben wir den Artenschutz-Euro bereits im Januar 2017 eingeführt und die Akzeptanz war von Beginn an sehr groß. Mehr als zwei Drittel der Besucherinnen und Besucher entschieden sich für den Artenschutz-Euro. Über 700.000 Euro konnten allein in 2019 in die von uns unterstützten Projekte fließen.“

„Zoos erreichen Menschen und Menschen wollen helfen“, sagt Zoodirektor Miguel Casares. Er fügt hinzu: „Das zeigt sich in der großen Bereitschaft, Zoos in ihrer Arbeit mit einem Beitrag zu unterstützen. Den meisten ist mittlerweile bewusst: Hinter dem Zoo geht es weiter! Die globalen Probleme der Gegenwart können wir nur gemeinsam lösen. Wenn wir die wildlebenden Artgenossen unserer Zootiere und ihre Lebensräume bewahren, dann erhalten wir damit auch unsere eigene Lebensgrundlage; dazu bedarf es der Unterstützung vieler Menschen.“

Mit dem Frankfurter Naturschutz-Euro werden sechs ausgewählte Projekte im In- und Ausland unterstützt. Das Ziel: Lebensräume und Artenvielfalt zu bewahren. Mit dem Geld werden zum Beispiel Ranger ausgebildet und für ihre Arbeit ausgestattet, Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen vor Ort finanziert, ökologisches Monitoring durchgeführt sowie Auffangstationen und Auswilderungszentren betrieben.

Diese sechs Projekte wird der Zoo Frankfurt mit Mitteln aus dem freiwilligen Naturschutz-Euro unterstützen
– Artenvielfalt im Manu-Nationalpark, Peru
Der Manu-Nationalpark im Südosten Perus ist eine der artenreichsten Regionen überhaupt. Er erstreckt sich vom Amazonas-Regenwald bis in die Anden, wo der Brillenbär lebt.
Projektpartner: Zoologische Gesellschaft Frankfurt

– Humboldt-Pinguine in Chile und Peru
Damit wildlebende Humboldt-Pinguine überleben, müssen ihre Brutkolonien und ihre marinen Nahrungsgründe bewahrt werden. Zugleich werden nachhaltige Arbeitsmöglichkeiten für die Menschen in der Region geschaffen.
Projektpartner: Verein Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins

– Honigbienen und Insekten in Hessen
Für wildlebende Bienenschwärme gibt es kaum noch natürliche Behausungen und Nistplätze. Das zu verbessern nützt nicht nur den fleißigen Bestäubern, sondern dem gesamten Ökosystem.
Projektpartner: Die Bienenbotschaft

– Naturwaldentwicklung im Wispertaunus, Hessen
Die Artenvielfalt in deutschen Wäldern braucht einen Verbund von Naturwäldern, damit bedrohte und seltene Tierarten hierzulande weiterleben können.
Projektpartner: Zoologische Gesellschaft Frankfurt

– Schutz der Serengeti in Tansania
Der Nationalpark Serengeti ist ein Weltnaturerbe. Hier leben Spitzmaulnashörner, die nur durch den Einsatz der Naturschützer vor der Ausrottung bewahrt wurden. Ihr Schutz und der vieler anderer Arten muss auch zukünftig sichergestellt werden.
Projektpartner: Zoologische Gesellschaft Frankfurt

– Bukit-Tigapuluh-Schutzprogramm auf Sumatra, Indonesien
Im Tieflandregenwald auf Sumatra gefährden großflächige Rodungen die Existenz vieler Arten. Im Bukit-Tigapuluh-Nationalpark sollen sie geschützt werden.
Projektpartner: Zoologische Gesellschaft Frankfurt

Weitere Informationen zu den Projekten und den Projektpartnern des Zoos finden sich unter http://www.zoo-frankfurt.de im Internet.

So funktioniert der freiwillige Naturschutz-Euro
Der Naturschutz-Euro ist eine freiwillige, zweckgebundene Spende, die Besucher beim Kauf von Eintrittskarten für Erwachsene, Familien, Gruppen sowie beim Kauf von Jahreskarten für Erwachse und Familien geben können.

Wer den Naturschutz-Euro nicht zahlen möchte, kann dies vor dem Kartenkauf an der Zookasse mitteilen. Der Beitrag wird dann nicht berechnet.

Auch beim Kauf von Tickets im Online-Shop des Zoos kann man sich für den Naturschutz-Euro entscheiden.

Die Projekte werden nach den folgenden Kriterien ausgewählt: Stabile Partner mit großer Erfahrung und starker Präsenz in den Projektregionen, integrierte Naturschutzprojekte, die langfristig und zeitlich unlimitiert angelegt sind, hohe Relevanz für den Zoo, da ein Bezug zu den hier gezeigten Tierarten besteht. In einem Turnus von drei Jahren werden die Projekte bewertet. Der Zoo entscheidet, ob die Förderung fortgesetzt wird, oder ob im nächsten Turnus andere Organisationen oder Projekte gefördert werden.

Hilfe, die ankommt
Der Naturschutz-Euro geht zu 100 Prozent an die sechs ausgewählten Projekte, die der Zoo Frankfurt langfristig unterstützt. Es gibt keine Abzüge für Verwaltungskosten.

Die Kampagne
„Mach deinen Zoobesuch wertvoller“ lautet das Motto der Begleitkampagne zur Einführung des freiwilligen Naturschutz-Euros, die aus Mitteln des Tourismusbeitrags der Stadt Frankfurt finanziert wird und im Frühjahr im Stadtgebiet zu sehen sein wird.

Zoo Frankfurt
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 212-337 35
info.zoo@stadt-frankfurt.de

Vorübergehend wegen Corona geschlossen
Aufgrund der aktuellen Lage bleibt der Zoo Frankfurt leider bis auf Weiteres geschlossen. Sobald absehbar ist, dass der Zoo wieder öffnen kann, wird die Öffentlichkeit informiert.

Zootier des Jahres 2021: Das Krokodil – Nützlinge mit Imageproblem

A_ZdJ-Logo-2021(ffm) Krokodile teilten sich ihren Lebensraum bereits mit den Dinosauriern. Seit mehr als 200 Millionen Jahren bevölkern die perfekten Jäger nahezu unverändert unseren Planeten – bis der Mensch auftauchte. Nun stehen die Nützlinge mit dem Imageproblem kurz vor dem Untergang, weswegen die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) das Krokodil zum „Zootier des Jahres 2021“ gekürt hat. Bei der diesjährigen Kampagne sollen mit den gesammelten Geldern vorrangig drei Projekte unterstützt werden, die sich um den Erhalt der Kuba-, Siam- und Philippinenkrokodile kümmern.

„Krokodile sind keine schwimmenden Handtaschen, sondern haben eine immens wichtige Aufgabe in ihren Ökosystemen. Es ist Zeit zu handeln, denn ohne akute Schutzmaßnahmen werden einige Krokodilarten bald gänzlich von unserem Planeten verschwinden“, sagt Sven Hammer, erster stellvertretender Vorsitzender der ZGAP.

Die Menschen dringen bis heute immer weiter in den Lebensraum der Krokodile ein und töten sie, weil sie die Tiere als Gefahr für sich und ihre Haustiere ansehen. Ihr Fleisch und die Eier werden verzehrt, die Moschusdrüsen der Krokodile werden zur Parfümherstellung genutzt und weil Krokodile Fische fressen, gelten sie darüber hinaus als Konkurrenten der Fischer.

Zusätzlich dezimiert der Lebensraumverlust, etwa durch den Bau von Dämmen, sowie die zunehmende Wasserverschmutzung die Krokodilbestände. An den Rand der Ausrottung brachte die Krokodile jedoch insbesondere die wachsende Nachfrage nach ihrer Haut, weil die Modeindustrie anfing, daraus Handtaschen, Schuhe, Koffer, Gürtel und andere Waren herzustellen.

Viele Krokodilarten gelten daher als gefährdet und sechs Arten werden von der Weltnaturschutzunion IUCN bereits als „von der Ausrottung bedroht“ eingestuft.

Die Rolle der Krokodile im Ökosystem
Krokodile haben, wie viele andere Beutegreifer auch, ein Imageproblem. Sie werden oft als menschenfressende „Monster“ angesehen und schafften es so als Darsteller in den einen oder anderen Hollywoodfilm. Tatsächlich übernehmen Krokodile aber eine äußerst wichtige Aufgabe für ihre Umwelt: Da sie unter anderem Aas fressen, reinigen sie die Gewässer und anliegende Landflächen von Kadavern. Wenn sie jagen, haben sie es besonders auf schwache, verletzte und kranke Tiere abgesehen. Sie regulieren zudem die Bestände räuberischer Welse oder Piranhas, die sich ihrerseits von für den Menschen bedeutenden Speisefischen ernähren.

Entfernt man Krokodile aus diesem Kreislauf, gerät das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen. Durch den Ausfall der großen Jäger nehmen die Populationen der Raubfische zu und viele andere Organismen wie Bakterien, Algen, Krebstiere, Weichtiere oder Wasserinsekten verschwinden, weil sie auf die Hinterlassenschaften der Krokodile spezialisiert sind.

„Die bereits jetzt erkennbaren, negativen Auswirkungen auf die Ökosysteme in den Heimatländern der Krokodile machen ihren Schutz daher besonders wichtig“, sagt Viktoria Michel, Projektkoordinatorin der „Zootier des Jahres“- Kampagne. „Weshalb sich die ZGAP dazu entschied, das Krokodil zum „Zootier des Jahres“ 2021 zu küren“, erklärt Michel.

Schutzprojekte
Konkret werden dieses Jahr drei Schutzprojekt mit den Kampagnengeldern unterstützt.

In der Natur leben nur noch knapp 100 Philippinenkrokodile, daher wird auf den Philippinen der Bau neuer Auswilderungsanlagen für Krokodile und einer weiteren Nachzuchtstation direkt in dem Auswilderungsgebiet finanziert. Zudem soll ein Zentrum für Umweltbildung, sowohl für Einheimische als auch für Touristen, entstehen und ein Konzept für nachhaltigen Tourismus in der Region umgesetzt werden.

In den Süßwassersümpfen Kubas haben Kubakrokodile ihr kleines Verbreitungsgebiet. Die Nachzuchtbemühungen der seltenen Krokodile verliefen bisher sehr erfolgreich, weshalb nun wieder Kubakrokodile unter kontrollierten Bedingungen ausgewildert werden. Um die Biologie der Tiere weiter zu erforschen und sie vor illegaler Wilderei zu schützen, erhalten einige der Krokodile GPS-Sender.

Auch Siamkrokodile existieren nur noch in kleinen Populationen in Kambodscha, Laos und Thailand. Derzeit wird ein weiteres Restvorkommen auf Borneo vermutet, was nun mittels Umwelt-DNA aufgedeckt werden soll. Nur so können noch rechtzeitig Schutzmaßnahmen für die bedrohten Krokodile eingeleitet werden.

Zur „Zootier des Jahres“- Kampagne
Die „Zootier des Jahres“ Kampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. So werden für den Titel „Zootier des Jahres“ Tierarten ausgewählt, die teils kurz vor der Ausrottung stehen, jedoch bisher keine oder nur sehr wenig Lobby haben und auch oft nicht von „großen Naturschutzorganisationen“ beachtet werden.

Letztes Jahr konnten etwa durch die Kampagnengelder viele nachhaltige Schutzmaßnahmen für Beos erfolgreich umgesetzt werden.

Um in Form von Öffentlichkeitsarbeit und konkreten Artenschutzmaßnahmen möglichst viel für die im Fokus stehende Tierart bewirken zu können, bündeln vier im Artenschutz aktive Partner ihre Kräfte. Mit der federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), arbeiten die Einrichtungen und Mitglieder der Deutschen Tierpark-Gesellschaft (DTG), des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) und der Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ) eng zusammen.

Zoologische Gärten als treibende Kraft im Artenschutz
Zoologische Gärten halten und züchten gefährdete Tierarten und eröffnen ihren Besuchern interessante Einblicke in biologische und ökologische Zusammenhänge. Auch Philippinenkrokodile werden in europäischen Zoos nachgezüchtet. Das Zuchtbuch dafür wird im Zoologischen Garten Köln geführt. Die Philippinenkrokodile aus europäischen Zoos sind für die Population auf den Philippinen extrem wichtig, denn die europäischen Tiere wurden im Gegensatz zu vielen Krokodilen auf philippinischen Krokodilfarmen nicht mit anderen Krokodilarten gekreuzt und sind daher besonders für die Auswilderung geeignet.

Bereits Mitte Dezember 2020 durften „Hulky“ und „Dodong“, zwei Philippinenkrokodilnachzuchten aus dem Kölner Zoo, die Reise in ihr ursprüngliches Heimatland antreten. Nach der Eingewöhnung werden die beiden Nachzuchten ihren Beitrag dazu leisten eine reinerbige Philippinenkrokodilpopulation zu gründen, mit dem Ziel der Auswilderung im Naturschutzgebiet.

Zoo Frankfurt
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 212-337 35
info.zoo@stadt-frankfurt.de

Vorübergehend wegen Corona geschlossen
Aufgrund der aktuellen Lage bleibt der Zoo Frankfurt leider bis auf Weiteres geschlossen. Sobald absehbar ist, dass der Zoo wieder öffnen kann, wird die Öffentlichkeit informiert.

Wenn Corona Mensch und Tier trennt – Ein Rundgang durch den Zoo Frankfurt in Zeiten der Pandemie

Kuratorin des Zoo Frankfurt Sabrina Linn füttert Spitzmaulnashorn Kalusho mit einer Möhre © Stadt Frankfurt am Main Foto: Salome Roessler
Kuratorin des Zoo Frankfurt Sabrina Linn füttert Spitzmaulnashorn Kalusho mit einer Möhre © Stadt Frankfurt am Main Foto: Salome Roessler

(ffm) „Plitsch, platsch“, macht es im Pinguin-Becken – wer kommt denn da? Einige der Humboldt-Pinguine springen eilig ins Wasser, die anderen recken neugierig die Köpfe in die Höhe. Viele Besucher haben die Publikumslieblinge des Frankfurter Zoos dieser Tage nicht. Deshalb sind sie sofort zur Stelle, als Kuratorin Sabrina Linn sich dem Becken nähert. Dann springen alle Pinguine ins Becken und schwimmen eine Runde, paddeln im Wasser und geben trompetenähnliche Laute von sich. Auch die zweite coronabedingte Schließung des Zoos geht an den Tieren und Mitarbeitern des Tierparks nicht spurlos vorbei.

Streng voneinander getrennte Teams versorgen die Tiere
Der Zoo hatte bereits für den ersten Lockdown ein genau durchdachtes Einsatzkonzept für seine Mitarbeiter erarbeitet – an erster Stelle steht die optimale Versorgung der Tiere. „Wir konzentrieren uns zurzeit auf die essenzielle Arbeit, nämlich, dass die Tiere ihre benötigte Pflege, ihr Futter und wenn notwendig die medizinische Versorgung erhalten“, sagt Sabrina Linn. Die Tierpfleger des Zoos sind für acht Reviere zuständig. Aktuell sind sie, wie im Frühjahr, in zwei Teams aufgeteilt. Zwischen den Teams ist der Kontakt strengstens untersagt. „Wir arbeiten mit Minimalbesatz. Sollte ein Pfleger oder eine Pflegerin, in einem Team infiziert sein, ist das andere Team immer noch voll einsatzfähig und kann weiterarbeiten“, erläutert sie. Das erfordert viel Kommunikation untereinander – Übergaben und wichtige Nachrichten werden nur per Telefon oder E-Mail weitergegeben. Das verlangt den Zoomitarbeitern nicht nur beruflich viel ab, sondern auch persönlich: Befreundete Pfleger, die nicht in einem Team arbeiten, dürfen sich nicht treffen. „Wir haben auch Partnerschaften oder Familien unter den Mitarbeitenden, das haben wir bei der Zusammenstellung der Teams berücksichtigt, aber Freundschaften müssen nun die Distanz aushalten“, sagt Linn, die ständig in Kontakt mit den Pflegern aus allen Teams steht und die Situation kennt. Alle seien sehr diszipliniert.

Manchen Tieren fehlt die Interaktion mit den Besuchern
Diszipliniert sein und Abstand halten müssen die Tiere nicht. Die Erdmännchen wuseln in ihrem Innengehege umher – sobald sich Sabrina Linn dem Gehege nähert, stellen sie sich auf ihre Hinterläufe und schauen neugierig durch die Scheibe. Nur eben mal ein Blick reicht da nicht, wie kleine Pfeile flitzen sie durch ihre kleine Klappe ins Außengehege und schauen erwartungsvoll die Kuratorin an. Die 32-Jährige plaudert ein wenig mit den Publikumslieblingen des Zoos. Dann kommt auch schon das Frühstück. Eine Pflegerin steigt ins Gehege und serviert das Mahl. Auf dem Speiseplan stehen gekochte Eier, Obst und Gemüse. Wie bei den Pinguinen gehören auch die Erdmännchen zu den Tieren, die die Interaktion mit den Menschen lieben und vielleicht auch „vermissen“. Linn erklärt, dass man dies zwar nicht vermenschlichen dürfe, die Mitarbeiter dennoch feststellten, dass Tiere wie Erdmännchen, Seebären, Pinguine oder Menschenaffen sehr die Aufmerksamkeit der Besucher genießen und diese Reize den Tieren nun fehlten. „Die Menschen sind ein wesentlicher Teil der Umweltreize. Wenn sie lange weg sind, dann ist ein Besucher ein frischer Reiz für sie.“ Dieses Defizit füllen nun die Tierpfleger – neben den essenziellen Aufgaben, beschäftigen sie die Tiere verstärkt mit Spielen oder Futtersuche. Linn kann aber beruhigen: „Die Tiere des Zoos vereinsamen nicht, viele leben in sozialen Gruppen und können sich miteinander beschäftigen. Und von uns bekommen sie die optimale Pflege und Anregung.“

Während einige Tiere die Menschen zu vermissen scheinen, müssen sich noch die kurz vor Ostern geborenen Zwergziegen an zweibeinige Besucher gewöhnen. „Es sind die schüchternsten Ziegen, die wir je hatten“, berichtet Linn. Mit dem ersten Lockdown wurde das Streichelgehege der Zwergziegen geschlossen und seitdem durften Kinder und Erwachsene nicht mehr rein. „Sie hatten bisher keinen direkten Menschenkontakt bis auf die Pflegerinnen und Pfleger“, sagt die Kuratorin. Aber sie ist zuversichtlich, dass auch diese Hürde von den Tieren gemeistert wird.

Alle Pfleger haben Grundwissen in der Versorgung der Tiere, dennoch kann nicht jeder Tierpfleger jedes Tier pflegen. „Gerade der Umgang mit gefährlichen Tieren wie den Raubkatzen oder Gorillas erfordert eine gewisse Routine, was Sicherheitsvorkehrungen betrifft. Und im Exotarium oder bei den Vögeln haben die Mitarbeiter eine besondere Expertise, beispielsweise beim Thema Nahrung. Die sind dann auch schwer zu ersetzen oder die Einarbeitung eines neuen Kollegen würde zu lange dauern.“ Personal, das normalerweise an der Kasse arbeitet, wird in anderen Bereichen eingesetzt. Gerade im Herbst bleibt das Laub der alten Bäume auf dem Zoogelände aber auch mal länger liegen. Die Tiere stört es nicht und die Kraftreserven der Angestellten nutzt der Zoo lieber für die Versorgung der Tiere.

Menschenaffen sind vom Virus besonders gefährdet
Besonders schwierig ist die Situation im Borgori-Wald. Denn Menschenaffen können an den allermeisten Krankheiten erkranken, die auch Menschen bedrohen. Schon ein vermeintlich „harmloser“ Grippevirus kann ein Jungtier töten. „Grundsätzlich könnten sie vermutlich auch an Covid-19 erkranken, bisher ist kein Fall bekannt. Dennoch müssen wir sehr vorsichtig sein“, erklärt Linn. Deshalb ist der Borgori-Wald auch seit Ende März für den Publikumsverkehr geschlossen. Fast 30 Menschenaffen leben dort. Die Bonobos, Gorillas und die Orang Utans haben nur noch Kontakt zu ihren Pflegern. Diese dürfen sich auch während ihrer gesamten Schicht nur im Affenhaus aufhalten. Das Futter für die Bewohner des Borgori-Waldes wird wie durch eine Schleuse geliefert – kontaktlos. Bonobos beispielsweise sind sehr selten in Europa und der Zoo Frankfurt hat einen wichtigen Bestand im europäischen Zuchtprogramm. „Es wäre nicht nur für uns persönlich dramatisch, wenn sie an einer Corona-Infektion sterben würden, sondern auch für die europäische Bonobo-Population“, sagt Linn. Ein infizierter Affe würde schlimmstenfalls zu einem Super-Spreader im Borgori-Wald werden. Deshalb herrscht auch für die Pfleger im Affenhaus eine strikte Maskenpflicht, um die Tiere vor einer Infektion zu schützen.

Eine Öffnung braucht ein neues Konzept
Auf dem gesamten Zoogelände tragen die Mitarbeiter Masken, in Bereichen mit potentiell gefährdeten Tierarten FFP2-Masken. „Zum Schutz der Tiere ist das unverzichtbar. Katzen und maderartige Tiere wie Nerze sind ebenfalls gefährdet.“ Wann der Zoo wieder aufmachen kann, ist noch ungewiss. Natürlich hoffen alle, dass die Besucher bald wiederkommen dürfen, aber auch da wird es ein anderes Konzept geben müssen. „Sollten wir in den Wintermonaten öffnen können, müssen wir bedenken, dass sich witterungsbedingt die Menschen vermehrt in den Tierhäusern aufhalten werden. Dafür muss ein anderes Hygienekonzept her. Das wäre eine neue Herausforderung“, erklärt Linn. Für die Arbeit des Zoos sind die Besucher sehr wichtig – denn über Themen wie Natur- und Artenschutz kann man am besten unmittelbar vor Ort informieren. Der Bildungsauftrag ist für den Zoo Frankfurt von höchster Bedeutung. „Gerade das Thema Corona ist aktuell und zeigt im Hinblick auf den Ursprung des Virus, was passiert, wenn der Mensch Tieren immer stärker den Lebensraum nimmt. Zoonosen wie Ebola, HIV oder Sars kommen immer wieder. Aber die Abstände werden immer geringer“, erklärt Linn, auch mit Blick auf die wissenschaftliche Aufarbeitung der aktuellen Pandemie.

Seit März ist das Leben im Frankfurter Zoo ein anderes, gezeichnet von Disziplin, Entbehrungen, geänderten Arbeitsabläufen und vielen Vorsichtmaßnahmen – alles für die Zeit, wenn wieder Kinderlachen, staunende und strahlende Menschen- und Tieraugen aufeinandertreffen.

Weitere Informationen zum aktuellen Geschehen im Zoo unter http://www.zoo-frankfurt.de im Internet.

Hinter dem Zoo geht’s weiter – Naturschutz in Zeiten von Corona

Bongo-Jungtiere Forrest (im Vordergrund) und Pili erblickten am 10.  bzw. 19. Juni 2020 im Frankfurter Zoo das Licht der Welt, hier mit Mutter Leki. Da Forrest noch anfängliche Laufschwierigkeiten hatte, die nun auswachsen, nannten ihn die Tierpflege liebevoll nach „Forrest Gump“. Pili ist erheblich kleiner, auch etwas scheuer als sein Bruder. © Foto: Diether v. Goddenthow
Bongo-Jungtiere Forrest (im Vordergrund) und Pili erblickten am 10. bzw. 19. Juni 2020 im Frankfurter Zoo das Licht der Welt, hier mit Mutter Leki. Da Forrest noch anfängliche Laufschwierigkeiten hatte, die nun auswachsen, nannten ihn die Tierpflege liebevoll nach „Forrest Gump“. Pili ist erheblich kleiner, auch etwas scheuer als sein Bruder. © Foto: Diether v. Goddenthow

(ffm) Den Tieren im Frankfurter Zoo geht es auch in Zeiten von Corona gut. Trotz vieler Herausforderungen im Management und hoher Einnahmeverluste durch die fast siebenwöchige Zooschließung gab es bei der Versorgung und Pflege der Tiere bislang keinerlei Engpässe. Ganz anders sieht es im Freiland aus. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) steht vor großen Problemen in ihren Projektgebieten. Hier verändert sich die Situation durch Corona zum Teil dramatisch.

Zoo-Direktor Dr.-Miguel-Casares. © Foto: Diether v. Goddenthow
Zoo-Direktor Dr.-Miguel-Casares. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wie geht es den Tieren in Zeiten von Corona? Diese Frage bewegte viele Menschen in den letzten Wochen. „Den Tieren im Frankfurter Zoo geht es gut. Glücklicherweise kam es zu keiner Zeit zu Engpässen in der Versorgung oder bei der Pflege der Tiere. Und bei vielen Tieren gab es Nachwuchs – auch bei Arten, die im Freiland hochgradig bedroht sind, zum Beispiel bei den Ostafrikanischen Bongos“, sagt Zoodirektor Miguel Casares. Der Zoo hat dank der umgesetzten Maßnahmen die Krise bislang gut gemeistert. Ganz anders sieht es bei den wildlebenden Verwandten der Zootiere aus. Schon vor der Krise war beispielsweise die Situation der Ostafrikanischen Bongos im Freiland prekär. Mittlerweile leben mehr Bongos in Zoos als im tropischen Bergregenwald Afrikas, der Wildbestand dieser Unterart beträgt nur noch 70 bis 80 Tiere. Ostafrikanische Bongos sind laut Roter Liste vom Aussterben bedroht. Im Zoo Frankfurt leben zurzeit fünf Bongos. Zwei davon, Forrest und Pili, wurden im Juni geboren.

Nach dem Motto „Hinter dem Zoo geht’s weiter“ möchten Zoo und ZGF auf die aktuelle Situation der Arten- und Naturschutzarbeit in situ, also in den ursprünglichen Lebensräumen der Tiere, aufmerksam machen.

Das neuartige Coronavirus hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Schutz der Tropenwälder und seiner reichen Reservoirs an Arten ist, in die der Mensch jedoch immer mehr eindringt und damit die Wahrscheinlichkeit für neue Krankheiten erhöht. „Die Covid-19-Pandemie sollte auch dem Letzten die Augen öffnen und klarmachen, dass der Schutz natürlicher Lebensräume elementar ist für das Wohlergehen der Menschheit. Krankheiten wie Covid-19 entstehen eher in geschädigten Ökosystemen. Daher sind Biodiversitäts- und Klimaschutz auch unser bester Schutz vor weiteren Pandemien dieser Art“, sagt Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt.

Dr.-Christof-Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr.-Christof-Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt © Foto: Diether v. Goddenthow

Trotz der Wichtigkeit steht der Natur- und Artenschutz aufgrund der aktuellen Pandemie vor neuen Problemen: In Nationalparks in Afrika oder Südamerika ist mit der Pandemie der Tourismus und damit eine wichtige Finanzquelle der Parks weggebrochen. Dadurch können Ranger nicht mehr bezahlt werden und illegale Aktivitäten werden zunehmen – Wilderei von bedrohten Tieren, aber auch illegaler Holzeinschlag oder der Abbau von Bodenschätzen, etwa Gold. „Daher müssen wir über neue Modelle nachdenken, die eine nachhaltigere und vom Tourismus unabhängigere Sicherung von Schutzgebieten möglich machen“, sagt Schenck. Denn um Pandemien wie Corona zu verhindern, sind große Wildnisgebiete systemrelevant.

Steckbrief der Bongo-Jungtiere Forrest und Pili

Forrest (li) und Pili - Bongo-Nachwuchs. © Foto: Diether v. Goddenthow
Forrest (li) und Pili – Bongo-Nachwuchs. © Foto: Diether v. Goddenthow

FORREST
Geboren am 10. Juni 2020, männlich
Mutter: Leki, geboren 2013
Vater: Dakarai, geboren 2016
Geburtsgewicht: stolze 29 Kilogramm – üblich sind 20 bis 25 Kilogramm
Besonderheit: Anfänglich hatte Forrest Probleme mit den Beinen. Dies inspirierte die Tierpflegerinnen und Tierpfleger dazu, ihn nach der Filmfigur Forrest Gump zu benennen.
Das passt auch besonders gut, weil der Name gleichzeitig auf den Regenwald als Lebensraum der Bongos verweist. Anders als das Namensvorbild sind Bongos allerdings keine großen Läufer, dafür sind sie mit einem Gewicht von 180 bis 220 kg zu schwer. Sie sind dadurch für den Menschen oder große Räuber leicht zu erjagen.

PILI
Geboren am 19. Juni 2020, weiblich
Mutter: Kawana, geboren 2014
Vater: Dakarai, geboren 2016
Besonderheit: Pili ist Suaheli und bedeutet der/die/das Zweite. Pili ist das zweite Bongo-Jungtier, das 2020 im Frankfurter Zoo geboren wurde.

Frankfurter Zoo-Besuch während Corona

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Seit dem 15. Juni konnte der Frankfurter Zoo coronabedingte Hygiene-Schutzmaßnahmen ein wenig lockern. Seither sind wieder geöffnet der Katzendschungel, die Affen-Anlagen, die Faust-Vogelhallen, das Giraffenhaus und der Spielplatz .

Tickets können zur Zeit nur über den Online-Ticket-Shop für die Zeitfenster von 9-14 Uhr oder von 14.30-19 Uhr erworben werden, so dass zweimal die maximal 800 erlaubten Besucher auf das Zoo-Gelände können.

Imbisse sind auch wieder geöffnet.

Weitere Infos: https://www.zoo-frankfurt.de/

Miguel Casares wird neuer Direktor des Frankfurter Zoos

© Foto: Diether  v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Wie die Stadt Frankfurt mitteilt, sei die Suche nach einer neuen Direktion für den Zoo Frankfurt abgeschlossen. Dr. Miguel Casares übernimmt ab dem 1. Februar 2018 die Leitung. Das hat der Magistrat in seiner Sitzung am Freitag, 19. Januar, beschlossen. Er ist damit dem Vorschlag von Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, gefolgt, Dr. Casares als neuen Direktor zu berufen. Bisher war er Leiter der wissenschaftlichen Abteilung des Zoos und stellvertretender Zoodirektor. Bevor der 51-jährige Veterinär nach Frankfurt kam, war er langjähriger zoologischer Direktor des Bioparks im spanischen Valencia und an dessen Aufbau maßgeblich beteiligt. Dr. Casares war im Laufe seiner beruflichen Tätigkeit in zahlreichen Zoologischen Gärten im In- und Ausland tätig. Der Findung unter Leitung der Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig war eine öffentliche Ausschreibung vorausgegangen.

„Ich freue mich sehr, dass der Magistrat meinem Wunsch gefolgt ist, Dr. Miguel Casares zum neuen Direktor des Zoos Frankfurt zu ernennen“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Für Frankfurt und den Zoo ist er ein Gewinn und eine Bereicherung. Aufgrund seiner umfangreichen internationalen Zooerfahrung, aber auch der hervorragenden Qualifikationen als Wissenschaftler, wird er die inhaltliche und bauliche Weiterentwicklung des Frankfurter Zoos voranbringen. Der Zoo war im vergangenen Jahr mit rund 840.000 Besucherinnen und Besuchern die meistbesuchte Freizeiteinrichtung in Frankfurt – ich bin nun sehr gespannt auf die Ideen von Dr. Casares. Es gilt jetzt, eine Vision für die Zukunft des Zoos Frankfurt zu entwickeln.“

Dr. Migueal Casares, ab 1.2.2018 Zoodirektor. © Foto: Kulturdezernat Stadt Frankfurt / Salome Roessler
Dr. Migueal Casares, ab 1.2.2018 Zoodirektor. © Foto: Kulturdezernat Stadt Frankfurt / Salome Roessler

Dr. Casares wird ab dem 1. Februar 2018 die Leitung übernehmen: „Der Zoo Frankfurt ist einer der traditionsreichsten Tiergärten weltweit und steht angesichts des Klimawandels und eines dramatischen Rückgangs der Biodiversität vor großen Herausforderungen. Als künftiger Frankfurter Zoodirektor sehe ich mit dem gesamten Team dieser vielseitigen Aufgabe mit großer Freude entgegen. Ich bin überzeugt, dass der Zoo Frankfurt in dieser dynamischen und multikulturellen Metropole ein einmaliges Potenzial besitzt, ein Modell mit Vorbildcharakter für integrierten Arten- und Naturschutz zu entwickeln“, sagt Dr. Casares. „Zoos sind in meinen Augen Kulturinstitutionen, in denen sich Menschen für Tiere begeistern lassen. Ein künftiges, nachhaltiges Zookonzept muss deswegen nicht nur eine klare Verbindung zwischen der Erhaltung von bedrohten Tierarten im Zoo und dem Schutz ihrer natürlichen Lebensräume schaffen, sondern sich auch an den Bedürfnissen der Besucher orientieren, um die eigene Attraktivität weiter zu steigern.“

Der gebürtige Spanier studierte Veterinärmedizin und hat seine Promotion an der Universität Zürich abgeschlossen. Im Laufe von 21 Jahren führte ihn sein Berufsweg durch zahlreiche zoologische Gärten und Einrichtungen im In- und Ausland, darunter insbesondere die Schweiz und Spanien. Neben dem Aufbau des Tierparks in Valencia war er maßgeblich an der Entwicklung der Zoologischen Gärten in Benidorm (Spanien) sowie Casablanca (Marokko) beteiligt. Alle diese Anlagen sind dadurch gekennzeichnet, dass in ihnen moderne Formen der Tierhaltung in Gemeinschaftshaltung und Vergesellschaftung verschiedener Tierarten praktiziert werden.

Neben der umfangreichen Expertise auf dem Gebiet von zoospezifischen Konzepten und Strategien war Dr. Casares in zahlreichen Leitungsfunktionen tätig. Herausragende Qualifikation besitzt er auch auf wissenschaftlichem Gebiet: neben zahlreichen Veröffentlichungen und Publikationen sowie wissenschaftlichen Lehrtätigkeiten betreibt er aktuell Forschungen zur nicht-invasiven Hormondiagnostik bei Elefanten.