Kategorie-Archiv: Frankfurter Parks und Zoo

Frühlingsbaden in der Palmengartengalerie – 8. Bis 25. Februar 2024

). Die Schneeglöckchen lugen schon seit Wochen aus den Wiesen, hier und da gesellt sich das strahlende Gelb der ersten Narzissen dazu. Während sich der Frühling draußen langsam ankündigt, hat er sich in der Frühlingsschau des Palmengartens bereits zu voller Blütenpracht entfaltet. Vom 8. bis 25. Februar können Besucher:innen dort durch eine wunderschöne Frühlingslandschaft spazieren.© Foto Diether von Goddenthow
). Die Schneeglöckchen lugen schon seit Wochen aus den Wiesen, hier und da gesellt sich das strahlende Gelb der ersten Narzissen dazu. Während sich der Frühling draußen langsam ankündigt, hat er sich in der Frühlingsschau des Palmengartens bereits zu voller Blütenpracht entfaltet. Vom 8. bis 25. Februar können Besucher:innen dort durch eine wunderschöne Frühlingslandschaft spazieren.© Foto Diether von Goddenthow

Einen ersten Vorgeschmack auf den Lenz gibt die soeben eröffnete Frühlingsschau in der Galerie am Palmenhaus vom 8. bis 25. Februar 2024.

Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Es sei ihre letzte Eröffnung der Frühlingsschau. © Foto Diether von Goddenthow
Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Es sei ihre letzte Eröffnung der Frühlingsschau. © Foto Diether von Goddenthow

Es sei ihre letzte Frühlingsschau, die sie eröffnen dürfe, so Rosemarie Heilig, scheidende Frankfurter Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen,  bei der Pressevorstellung. „Mir tut es gut, hier zu sein, weil die Frühlingsschau einem einfach doch auch nochmal vor Augen führt, dass es noch etwas anderes gibt, als all die negativen Schlagzeilen“, so Heilig. Die Pflanzen wirkten stark auf unsere Seele, „machen bessere Gefühle und helfen uns runterzukommen“ und zeigten „es gibt auch Schöneres in der Welt“.

Bereits der geballte Duft von Narzissen, Hyazinthen, Tulpen und Forsythien betören die Besucher, sobald sie die wunderbar, liebevoll vom Freiland- und Galerieteam unter Leitung von Gärtnermeister Dominik Heukemes bepflanzten farbenprächtigen Beet-Inseln beim Betreten Palmengartengalerie. Die Augen wissen dann gar nicht, wohin sie zuerst schauen sollen, um die ganze Farbenpracht aufzunehmen. Diese Frühblüher machen mit einem was.

Gärtnermeister Dominik Heukemes hat das kleine Frühlingsparadies mit seinen Leuten geschaffen. © Foto Diether von Goddenthow
Gärtnermeister Dominik Heukemes hat das kleine Frühlingsparadies mit seinen Leuten geschaffen. © Foto Diether von Goddenthow

„Es ist uns selbst auch eine Freude, so etwas Schönes hier aufbauen zu können, zu dürfen. Und ich glaube bei diesem ganzen Regen, der ja für die Natur so wichtig ist, aber nicht gerade die Laune hebt, ist diese Farbexplosion, haben tatsächlich einfach Balsam für die Seele“, spricht der Gärtnermeister für sein ganzes Team.

Natürlich sei das Ganze schon ein riesiger Aufwand, der bereits ein Jahr zuvor beginne, etwa zu schauen, welche Farben und Pflanzen besonders schön seien, welche vielleicht weniger. Und entsprechend würde die Auswahl der Blumenzwiebeln für’s kommende Jahr getroffen. Die Blumenzwiebeln werden bei winterlichen Temperaturen im Kühlhaus der Palmengarten-Gärtnerei gelagert, später getopft und mit Verdunklungsfolie abgedeckt. Erst Anfang Januar wird die Folie wieder entfernt und die Temperatur in den Gewächshäusern langsam erhöht, damit die Frühblüher pünktlich austreiben. Um die Blumenschau aufzubauen, brauchen die Gärtner etwa zweieinhalb Wochen. Insgesamt 45 000 bis 50 000 Zwiebeln! Die seien aber „nicht alle hier unten“, weil man natürlich immer einen so ganz kleinen Puffer an etwas später gekeimten Narzissen, Tulpen usw. benötige. Denn wenn in der Ausstellung einzelne Blumen verblüht sein, würden diese – morgens bevor die Besucher kommen – ausgetauscht. Es sei in unserem Interesse, „dass die Ausstellung von Anfang bis Ende ästhetisch schön bleibt“ und die Besucher auch gegen Ende noch sicher sein könnten, dass alles so schön blüht wie am ersten Tag. „Deswegen tricksen wir da so ein bisschen nach“, so Heukemes.

In Kürze werden auch die bislang kühl gehaltenen Tulpen aufblühen und die florale Gesamtkonzeption vervollkommnen. © Foto Diether von Goddenthow
In Kürze werden auch die bislang kühl gehaltenen Tulpen aufblühen und die florale Gesamtkonzeption vervollkommnen. © Foto Diether von Goddenthow

Alle Pflanzen die jetzt in der Galerie so schön blühen, werden anschließend im Freiland des Palmengartens wieder ausgepflanzt, so dass sie im nächsten Jahr dort draußen blühen, Narzissen im März, Tulpen so ab April usw.

Auch im Außenbereich des Palmengarten blüht es schon ein wenig

Bereits jetzt entfalten beispielsweise Schnee-Glöckchen und Winterlinge, demnächst auch Krokusse, Primeln usw. im gesamten Palmengarten-Außenbereich ihre ganze Pracht. Besonders schön aus die Winterlinge-Kolonie gleich unter den noch kahlen großen Hängebuchen gleich nach dem Haupteingang rechter Hand.

Winterlinge gehören zu den ersten Frühlingsvorboten. Sie blühen, solange die Bäume noch kein Laub haben und Schatten werfen. © Foto Diether von Goddenthow
Winterlinge gehören zu den ersten Frühlingsvorboten. Sie blühen, solange die Bäume noch kein Laub haben und Schatten werfen. © Foto Diether von Goddenthow

Winterlinge zählen zu den Frühblühern und sind sogenannte Geophyten, erklärt Dr. Hilke Steinecke, Biologin und Kustodin Wissenschaftsvermittlung am Palmengarten. Dazu zählten Pflanzen mit unterirdischen Überdauerungsorganen, beim Winterling seien es Knollen, bei Schneeglöckchen, Narzissen, Tulpen usw. die . Zwiebeln. Die Winterlinge, hier unter der Buche, seien in den letzten Tagen rausgekommen. „Ab Mitte Januar ungefähr kann man sie unter Bäumen schon entdecken, und in den letzten paar Tagen sind die echt explodiert“, freut sich Dr. Steinecke. Je nach Witterung blühen sie noch so zwei Wochen oder länger.

Man solle möglichst Frühblüher-Sorten mit gefüllten Blüten nehmen, so Dr. Hilke Steinecke. Obwohl sie schön aussähen, brächten sie nichts für Insekten. Bei den anderen Blüten kommen die Insekten besser an den Nektar, ihre Nahrung heran. Ideal wären  Winterlinge zu setzen, da sie Nektartüten enthielten, ideal für die frühen  Insekten. © Foto Diether von Goddenthow
Man solle möglichst Frühblüher-Sorten mit gefüllten Blüten nehmen, so Dr. Hilke Steinecke. Obwohl sie schön aussähen, brächten sie nichts für Insekten. Bei den anderen Blüten kommen die Insekten besser an den Nektar, ihre Nahrung, heran. Ideal wären Winterlinge zu setzen, da sie Nektartüten enthielten, ideal für die frühen Insekten. © Foto Diether von Goddenthow

Spannend sei, dass die Blühten des zu den Hahnenfußgewächsen zählenden Winterlingen über Nektartüten verfügen. „Da ist Nektar drin, und das ist natürlich eine ganz wichtige Nahrungsquelle, gerade für die ersten Insekten“, so Dr. Steinecke. Die wegen der allgemeinen Erwärmung auch immer zeitiger herauskommenden Insekten fänden ja momentan in der Natur noch gar nichts, „da blüht ja noch gar nicht viel“, und da seien die Insekten in den Gärten, wenn jetzt dort Winterlinge, Schneeglöckchen usw. blühten, eigentlich besser aufgehoben“, erläutert die Biologin. , wenn jetzt hier Schneeglöckchen, Winterlinge usw. blühen, da finden die echt mehr. Deswegen: Man sollte wirklich in den Gärten ganz viele Frühjahrsblüher sollte man stetzen. Ist nicht nur schön, ist auch wichtig für die frühen Insekten halt.

Die Frühlingsschau in der Galerie am Palmenhaus lädt zum Frühlingsbaden ein. Sie läuft bis zum 25. Februar. Der Garten hat in dieser Zeit täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf palmengarten.de

Palmengarten eröffnet Sonderausstellung „Orchideen – Evolution und Perfektion“ vom 28. September bis 28. Januar 2024

Es gibt  über 28 000 Orchideen-Arten, die in fünf Unterfamilien und 705 Gattungen eingeteilt werden, darunter Wildarten und Züchtungen, Zier- und Nutz-Orchideen. Einen wunderbaren Überblick über diese riesige Pflanzenfamilie gibt die Ausstellung "Orchideen - Evolution und Perfektion" im Palmengarten vom 28.09.2023. Im Bild eine Juwelenorchidee. Diese Orchidee wächst im Gegensatz zu vielen tropischen Orchideen nicht als Aufsitzpflanze, sondern direkt auf dem Boden. © Foto Diether von Goddenthow
Es gibt über 28 000 Orchideen-Arten, die in fünf Unterfamilien und 705 Gattungen eingeteilt werden, darunter Wildarten und Züchtungen, Zier- und Nutz-Orchideen. Einen wunderbaren Überblick über diese riesige Pflanzenfamilie gibt die Ausstellung „Orchideen – Evolution und Perfektion“ im Palmengarten vom 28.09.2023. Im Bild eine Juwelenorchidee. Diese Orchidee wächst im Gegensatz zu vielen tropischen Orchideen nicht als Aufsitzpflanze, sondern direkt auf dem Boden. © Foto Diether von Goddenthow

ffm. Orchideen sind wahre Verführungskünstlerinnen, wunderschön und raffiniert zugleich. Sie sind so vielfältig wie kaum eine andere Pflanzenfamilie und kommen auf allen Kontinenten vor, außer der Antarktis. Im 19. Jahrhundert versetzten sie wohlhabende Sammlerinnen und Sammler in ein regelrechtes Orchideenfieber und bis heute sind besondere Arten heiß begehrt. Heutzutage allerdings schrumpfen die natürlichen Lebensräume der Orchideen zusehends. Viele Orchideen sind mittlerweile akut vom Aussterben bedroht.

Auch die Geschichte des Palmengartens begann vor rund 152 Jahren unter anderen mit einer beachtlichen Orchideensammlung; 1975 fand im Palmengarten sogar die Weltorchideenkonferenz statt. Von Donnerstag, 28. September, bis zum 28. Januar 2024 widmet sich der Palmengarten daher in der Ausstellung „Orchideen – Evolution und Perfektion“ den faszinierenden Schönheiten – ihrer Blütenökologie, Kulturgeschichte und Nutzung ebenso wie ihrem Schutz.

Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (li.) und Dr. Hilke Steinecke, Biologin und Kustodin im Palmengarten,  beim Presserundgang vor einer Vitrine mit Orchideen und Orchideen-Ornamenten auf Weinflaschen und anderen Gebrauchsgegenständen. © Foto Diether von Goddenthow
Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (li.) und Dr. Hilke Steinecke, Biologin und Kustodin im Palmengarten, beim Presserundgang vor einer Vitrine mit Orchideen und Orchideen-Ornamenten auf Weinflaschen und anderen Gebrauchsgegenständen. © Foto Diether von Goddenthow

„Egal, durch welche Stadt man läuft – ob durch Frankfurt oder anderswo – an den Fenstern der Wohnungen wird wahrscheinlich keine andere Pflanze so häufig zu sehen sein wie Orchideen. Dabei begegnen wir oft den immer gleichen, leicht zu vermehrenden Orchideenarten wie Phalaenopsis und Dendrobium“, sagt Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Die Ausstellung im Palmengarten zeigt uns, wie viel mehr es über sie noch zu entdecken gibt – von seltenen tropischen Arten bis zu vermeintlich unscheinbaren Orchideen direkt vor unserer Haustür. Diese Vielfalt zu bewahren und Lebensräume für Orchideen zu schützen, sollte uns am Herzen liegen.“

Blütentricks und Pflegetipps

Palmengarten-Direktorin Katja Heubach. © Foto Heike von Goddenthow
Palmengarten-Direktorin Katja Heubach. © Foto Heike von Goddenthow

An insgesamt sieben Stationen stellt die Ausstellung unterschiedliche Schwerpunkte vor. Ein Fokus liegt dabei auf dem aktuellen Leitthema des Palmengartens: Blüten- und Bestäuberökologie. „An Orchideen lässt sich großartig das Zusammenspiel zwischen Blüten und ihren Besuchern zeigen“, erklärt Palmengarten-Direktorin Katja Heubach. „Die meisten von ihnen sind an ganz bestimmte Bestäuber angepasst, die sie mit Nektar oder verführerischen Düften anlocken. Manchmal führen sie die Blütenbesucher aber auch gekonnt in die Irre.“

Die Ausstellung zeigt, welche Tricks und Täuschungsmanöver Orchideen dabei nutzen. Weitere Stationen geben Einblicke in das Orchideenlabor des Palmengartens, die erfolgreiche Orchideenpflege zu Hause und die Orchideenbilder der Frankfurter Künstlerin Elisabeth Schultz (1817–1898).

Auch für die passende Bepflanzung ist gesorgt: Rund um die pastellfarbenen Ausstellungswände hat das Galerieteam des Palmengartens üppiges Grün arrangiert, vor dem die auf Podesten präsentierten Orchideen aus der Sammlung und Gärtnerei des Palmengartens wunderbar zur Geltung kommen.

Die Vanille ist eine Nutz-Orchidee

Dr. Hilke Steinecke, neben ihr die Vanilla planifolia. Die Kletterpflanze bildet in den Achseln ihrer dickfleischigen Blätter gelblich-weiße Blüten. Sie blühen einzeln auf, sind nur für kurze Zeit am Vormittag geöffnet und werden von verschiedenen Bienen (u.a. der Prachtbiene) bestäubt. Diese kommt aber auf Madagaskar, wohin die Vanille aus Südamerika hin gebracht wurde, nicht vor, so dass sie in den dortigen Plantagen per Hand bestäubt werden muss. © Foto Heike von Goddenthow
Dr. Hilke Steinecke, neben ihr die Vanilla planifolia. Die Kletterpflanze bildet in den Achseln ihrer dickfleischigen Blätter gelblich-weiße Blüten. Sie blühen einzeln auf, sind nur für kurze Zeit am Vormittag geöffnet und werden von verschiedenen Bienen (u.a. der Prachtbiene) bestäubt. Diese kommt aber auf Madagaskar, wohin die Vanille aus Südamerika hin gebracht wurde, nicht vor, so dass sie in den dortigen Plantagen per Hand bestäubt werden muss. © Foto Heike von Goddenthow

Große  bebilderte Infowände informieren im Detail, etwa über die wohl wichtigste Nutz-Orchidee, die Vanille, von der  120 Arten bekannt sind. Sie wachsen auf dem Boden oder sind Kletter- oder Aufsitzpflanzen.   Gezeigt wird eine „Vanilla planifolia“, eine Kletterpflanze, die in den Achseln ihrer dickfleischigen Blätter gelbliche weiße Blüten bildet. „Diese blühen einzeln nur für kurze Zeit am Vormittag auf und werden in den meisten Fällen von ganz unterschiedlichen Tiergruppen  bestäubt“, so  Dr. Hilke Steinecke, Biologin und Kustodin im Palmengarten. Es habe sich, so Steinecke, über Jahrmillionen eine Koevolution zwischen den Orichdeen und ihren oft artspezifisch ganz speziellen Bestäubern entwickelt. Manche Orchideen, etwa die Vanille, könne nur von einem Bestäuber, einer nur in Südamerika vorkommenden Bienenart, bestäubt werden. Da diese aber  auf Madagaskar, dem Land der Vanille-Plantagen,  nicht vorkäme,  müssten die Vanille-Pflanzen dort einzeln von Menschenhand bestäubt werden. Das habe die die echte Vanille sehr verteuert. Die Produktion von Vanille aus der Orchidee reiche  bei Weitem nicht, um den vielen Vanilleprodukten ihr Aroma zu verleihen. Der größte Teil des Vanillearomas sei synthetisch oder mithilfe von Bakterien aus anderen natürlichen Rohstoffen hergestellt, so Dr. Steinecke.

Vanille-Rezepte und Siesmayers Spanische Vanille-Torte

Siesmayers leckere Spanische-Vanille-Torte wird für die Dauer der Ausstellung im Cafè Siesmayer angeboten. © Foto Heike von Goddenthow
Siesmayers leckere Spanische-Vanille-Torte wird für die Dauer der Ausstellung im Cafè Siesmayer angeboten. © Foto Heike von Goddenthow

Zudem finden Besucher etliche Vanille-Rezepte zum Mitnehmen, etwa wie man Vanillezucker selbst herstellen kann, Apfelklöße mit Vanillezucker und Zimt hinkriegt oder wie man Siesmayers Spanische Vanille – Himbeer-Souce herstellt. Einen kleine Kostprobe hiervon konnten Journalisten  in  Siesmayers Spanischer-Vanille-Torte  schon mal vorab probieren. Sehr zu empfehlen!   Siesmayers Spanische Vanille-Torte kann während der gesamten Ausstellung im Caféhaus Siesmayer, Palmengartenstraße 11, bestellt werden.

Rahmenprogramm

Während der Laufzeit der Ausstellung erwartet die Besucherinnen und Besucher ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen und Vorträgen. Von Freitag, 27., bis Sonntag, 29. Oktober, findet außerdem ein Orchideen-Verkauf in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Orchideen-Betriebe statt. Weitere Informationen zu den einzelnen Programmpunkten finden sich online unter palmengarten.de.

Neu gestaltete Zeitschrift „Der PalmenGarten“ passend zum Thema

Wer die Inhalte der Ausstellung noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen und noch tiefer in die Welt der Orchideen eintauchen möchte, kann in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Der PalmenGarten“ schmökern. Die traditionsreiche Publikation, die bereits seit 1948 unter ihrem jetzigen Namen erscheint, wurde in den vergangenen Monaten grundlegend überarbeitet und präsentiert sich jetzt in einem größeren Format mit modernem Layout. In der ersten Ausgabe im neuen Gewand dreht sich, passend zur Ausstellung, alles um Orchideen. Das Heft erscheint ab sofort einmal jährlich und ist für neun Euro an den Kassen des Palmengartens, im Palmengarten-Shop und über die Website des Palmengartens erhältlich.

„Unsere Zeitschrift spricht alle pflanzen- und gartenbegeisterten Menschen an“, sagt Heubach „Hobbygärtner werden darin ebenso auf interessante Inhalte stoßen wie erfahrene Botaniker und die regelmäßigen Gäste unserer beiden Gärten. Neu sind unsere Familienseiten, die wir extra für zukünftige Jungforscher entworfen haben.“

Als digitale Zugabe findet sich auf der Website des Palmengartens ab Oktober ein multimediales Dossier, in dem die Inhalte der gedruckten Zeitschrift in Texten, Bildern, Tonaufnahmen und Videos aufbereitet und um weitere attraktive Themen ergänzt wurden. Das Dossier und Informationen zur Zeitschrift können über palmengarten.de/de/mediathek abgerufen werden.

Alle Infos über: https://www.palmengarten.de/de/

Die Tiger-Jungtiere im Frankfurter Zoo sind zum Publikumsmagnet geworden. Entwickeln sich beide prächtig!

Am Mittwoch, 16. August, haben die beiden Sumatra-Jungtiger im Frankfurter Zoo ihre Impfung bekommen. Zudem wurden ihre  Geschlechter bestimmt. Zwei Tigermännchen.  © Foto Diether von Goddenthow
Am Mittwoch, 16. August, haben die beiden Sumatra-Jungtiger im Frankfurter Zoo ihre Impfung bekommen. Zudem wurden ihre Geschlechter bestimmt. Zwei Tigermännchen. © Foto Diether von Goddenthow

ffm. Am 20. Juni hat die neunjährige Sumatra-Tigerin Cinta Jungtiere zur Welt gebracht. Die beiden Kleinen haben sich in den letzten Wochen sehr gut entwickelt. Am Mittwoch, 16. August, haben sie ihre Impfung bekommen und die Geschlechter wurden bestimmt. Es handelt sich um zwei männliche Jungtiere.

„In den letzten Wochen mussten wir uns mit den Aufnahmen der Überwachungskamera in der Wurfbox begnügen. Doch auch diese haben schon eindrucksvoll gezeigt, dass sich die beiden jungen Tiger gut entwickeln – eine Freude für das Zoo-Team und mich, denn jeder Nachwuchs bei den hochbedrohten Sumatra-Tigern kann zur Erhaltung der Art beitragen. Die Aufgabe von Zoos ist ja auch, ihr Möglichstes gegen das auch die Menschheit bedrohende Artensterben zu tun, erfreulicherweise kann der Zoo hier einen kleinen Beitrag leisten. Jetzt ist es schön, dass die Tigerkinder für die Besucherinnen und Besucher in der Anlage zu sehen sind. Gerade in den Sommerferien bietet sich ein Zoobesuch an. Hier kann man den Tieren nicht nur begegnen, sondern auch viel über ihre wildlebenden Verwandten lernen,“ sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

Noch sind die beiden Tigerjungen recht scheu. © Foto Diether von Goddenthow
Noch sind die beiden Tigerjungen recht scheu. © Foto Diether von Goddenthow

„Es ist das erste Mal, dass Cinta Jungtiere hat. Wie sie mit der für sie neuen Situation umgehen würde, war für uns nicht abzusehen. Aber sie hat von Anfang an alles richtig gemacht und sich sehr gut um ihren Nachwuchs gekümmert. Wenn sie nicht in der Wurfbox ist, um die Kleinen zu betreuen, geht sie gerne zu Emas. Die beiden verstehen sich sehr gut und suchen die Nähe zueinander. Emas, der mit seinen vierzehn Jahren auch das erste Mal Nachwuchs hat, schaut auch gelegentlich nach den Jungtieren, hält aber Abstand“, erklärt Zoodirektorin Christina Geiger.

Jetzt – mit knapp zwei Monaten – werden die kleinen Tiger zusehends mobil. In diesem Alter steht die Impfung unter anderem gegen Katzenschnupfen an. Außerdem erhalten die Tiger ihren Chip mit allen wichtigen Daten. Bei dieser Gelegenheit wird auch nach den Geschlechtern der Tiere geschaut – es sind zwei Männchen.

Die beiden Tigerjungen sind im Frankfurter Zoo zum regelrechten Publikumsmagneten geworden. © Foto Diether von Goddenthow
Die beiden Tigerjungen sind im Frankfurter Zoo zum regelrechten Publikumsmagneten geworden. © Foto Diether von Goddenthow

Sumatra-Tiger sind eine sehr selten gewordene Tigerunterart. Schätzungen der Weltnaturschutz-Union IUCN gehen von maximal 400 Tieren aus, die aktuell noch in ihrer angestammten Heimat leben. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) engagiert sich seit dem Jahr 1998 auf Sumatra für den Schutz der Tieflandregenwälder in der Region Bukit Tiga Puluh. In diesem Hotspot der Biodiversität leben viele gefährdete Arten wie Tiger, Orang-Utans und Elefanten.

Christof Schenck, Geschäftsführer der ZGF, Christina Geiger, Zoodirektorin, Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, © Zoo Frankfurt, Foto: Salome Roessler
Christof Schenck, Geschäftsführer der ZGF, Christina Geiger, Zoodirektorin, Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, © Zoo Frankfurt, Foto: Salome Roessler

„Rund 30 Tiger werden noch im Bukit Tiga Puluh Nationalpark vermutet. So ganz genau weiß es aber niemand, daher wollen wir über den gesamten Nationalpark eine Untersuchung mit Kamerafallen machen. Denn unsere Befürchtung ist, dass auch hier die Tiger weniger werden“, sagt Christof Schenck, Geschäftsführer der ZGF. Dass die Gesellschaft den Schutz des Bukit Tiga Puluh Nationalparks unterstützen kann, dabei hilft auch der Naturschutz-Euro der Frankfurter Zoobesucherinnen und Zoobesucher.

Die Namen der beiden Tiger-Jungtiere sollten einen Bezug zum Schutzprojekt der ZGF auf Sumatra haben. Peter Pratje, Leiter des Naturschutzprogramms Bukit Tiga Puluh, schickte die Vorschläge aus dem fernen Indonesien. Die Wahl fiel auf Raja, was König bedeutet, und Rimba, indonesisch für Dschungel.

Frankfurter Zoo

Palmengarten: Barrierearmer Gartenhof mit mediterranem Flair

Auf der Rückseite der Villa Leonhardi entstand  ist ein beschaulicher Gartenhof, der auch für Menschen mit Rollstuhl oder Rollator leicht zu erreichen ist © Foto Diether von Goddenthow
Auf der Rückseite der Villa Leonhardi entstand ist ein beschaulicher Gartenhof, der auch für Menschen mit Rollstuhl oder Rollator leicht zu erreichen ist © Foto Diether von Goddenthow

ffm. Der Palmengarten ist um einen attraktiven und barrierearmen Aufenthaltsort reicher. Hinter der Villa Leonhardi, im einstigen Eingangsbereich an der Zeppelinallee, ist ein beschaulicher Gartenhof entstanden, der auch für Menschen mit Rollstuhl oder Rollator leicht zu erreichen ist. „Durch den Umbau wurde ein zuvor nicht genutzter und durch Zäune abgegrenzter Bereich in den Garten zurückgeholt. Das ist ein echter Gewinn für den Palmengarten und seine Besucher:innen“, freut sich Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Hier lässt es sich wunderbar verweilen und entspannen. Auch für kleinere Veranstaltungen bietet der neue Gartenhof mit seinem fast schon mediterranen Flair ein tolles Ambiente.“

Impression des Gartenhofes, rechts ist die neue schmucke Mauer, die vor allem auch Schallschutz bietet. © Foto Diether von Goddenthow
Impression des Gartenhofes, rechts ist die neue schmucke Mauer, die vor allem auch Schallschutz bietet. © Foto Diether von Goddenthow

Eine neue Einfriedung schirmt den Platz von der angrenzenden Straße ab. „Die Gartenmauer bietet sowohl einen optischen als auch einen akustischen Schutz vor dem Verkehr der Zeppelinallee“, erzählt Jörg Plaßmann, der die Abteilung „Freiland und Galerien“ im Palmengarten leitet und den Umbau maßgeblich begleitet hat. „Damit haben wir einen schönen Rückzugsort geschaffen.“ Gestalterisch fügt sich die Mauer gut in das klassische Gebäudeensemble ein. Sie wurde mit Pfeilern gegliedert und passend zum örtlichen Material mit Naturstein abgedeckt und im Sockelbereich verkleidet. Zur Straßenseite hin wurde die Mauer aufwändig mit Kletterpflanzen begrünt. Zwei Holztore fügen sich symmetrisch ein. Ermöglicht wurde der Entwurf der neuen Anlage aus der Hand des Schwalbacher Landschaftsarchitekten Bernd Waldvogel mit Mitteln der Stiftung Palmengarten und Botanischer Garten. Fachlich unterstützt wurde der Umbau durch das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt.

Auch der Springbrunnen wurde renoviert und lädt zum entspannten Verweilen ein. © Foto Diether von Goddenthow
Auch der Springbrunnen wurde renoviert und lädt zum entspannten Verweilen ein. © Foto Diether von Goddenthow

Ein zentrales Anliegen war es, den Gartenhof barrierearm zu gestalten. Dafür wurden Zaun- und Drehtoranlagen entfernt und eigens ein neuer, breiterer Weg an der Nordseite der Villa angelegt, über den jetzt auch die rollstuhlgerechte Rampe auf der Westseite des Gebäudes zugänglich ist. Auch die Toilette hinter der Villa ist nun ohne große Umwege über die besser begeh- und befahrbaren Beläge erreichbar. Das bisherige schmale und schwergängige Ausgangsdrehkreuz wurde gegen ein breiteres Modell ausgetauscht, durch das nun auch Rollstühle und Kinderwagen passen. „In einer denkmalgeschützten Anlage ist es nicht immer einfach, bestehende Barrieren abzubauen“, sagt Palmengarten-Direktorin Dr. Katja Heubach. „Umso mehr freut es mich, dass dieser Bereich des Gartens endlich für alle unsere Besucher:innen zugänglich ist. Nach der barrierearmen Gestaltung des Sommer-Sukkulentengartens im Jahr 2021 haben wir mit der Umgestaltung der Außenanlagen der Villa Leonhardi nun einen weiteren Baustein im Rahmen unseres Leitbilds für einen inklusiven und barrierearmen Garten umgesetzt. Für die großzügige Unterstützung des barrierearmen Umbaus bedanken wir uns beim Hessischen Ministerium für Soziales und Integration sowie der Stabsstelle Inklusion der Stadt Frankfurt am Main.“

Grüner Salon in der Villa Leonhardi. Kann für Events gemietet werden, und bietet mit seinem Foyer einen direkten Ausgang zum neuen Gartenhof. © Foto Diether von Goddenthow
Grüner Salon in der Villa Leonhardi. Kann für Events gemietet werden, und bietet mit seinem Foyer einen direkten Ausgang zum neuen Gartenhof. © Foto Diether von Goddenthow

Zusätzlich aufgewertet wurde der Gartenhof durch eine neue Bepflanzung und bessere Beleuchtung. In der Mitte des Hofs plätschert der frisch sanierte Brunnen und lädt zum Verweilen ein. Durch den Umbau ergeben sich sowohl neue Blicke auf die umliegenden Gartenbereiche als auch neue Wegeverbindungen beidseits der Villa und rund um das benachbarte Quellbecken.
Palmengarten
Siesmayerstraße 61
60323 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten
März bis Oktober 9–19 Uhr
November bis Februar 9–16 Uhr

Ob exotische oder einheimische Pflanzen - der Palmengarten lädt ein zum Natur- und Baum-Baden. © Foto Diether von Goddenthow
Ob exotische oder einheimische Pflanzen – der Palmengarten lädt ein zum Natur- und Baum-Baden. © Foto Diether von Goddenthow

Die neuen grünen Salons in der Villa Leonhardi im Palmengarten laden ein zu Zeitreisen, Teetrinken und mehr

Rhododendren-Blüte im Palmengarten. © Foto Diether von Goddenthow
Rhododendren-Blüte im Palmengarten. © Foto Diether von Goddenthow

Der Palmengarten belebt durch die Neugestaltung der grünen Salons in der Villa Leonhardi und einer dort gezeigten komprimierten Ausstellung zu seiner Geschichte einen beliebten Platz. Bis Ende 2023 werden – im Eintrittspreis enthalten – einmal monatlich für das interessierte Publikum öffentliche „Ronnefeldt Tee-Führungen“ im Garten angeboten

Direktorin Katja Heubach stellt die neugestalteten grünen Salons und die Ausstellung zur Palmengarten-Historie bei einem Pressegespräch vor. © Foto Diether von Goddenthow
Direktorin Katja Heubach stellt die neugestalteten grünen Salons und die Ausstellung zur Palmengarten-Historie bei einem Pressegespräch vor. © Foto Diether von Goddenthow

Grün ist nicht nur die Farbe des Palmengartens, sondern seit neustem auch die Farbe einer Zimmerflucht frisch renovierter Räume in der Villa Leonhardi im Palmengarten. Am Montag, 8. Mai, haben die Palmengartendirektorin Katja Heubach und Jan-Berend Holzapfel, Inhaber des Teehandelsunternehmens Ronnefeldt, die Grünen Salons eröffnet und vorgestellt. Hier sollen künftig, so Heubach, abends unterschiedliche Kulturformate wie kleine Konzerte, Lesungen, Workshops und auch der ein oder andere Diskurs zu aktuellen Themen stattfinden, während tagsüber der Gastronomiebetrieb für die Palmgartengäste wie gewohnt weiterläuft. Den kulturellen Auftakt in den Grünen Salons macht eine Dauerausstellung zur Geschichte des Palmengartens.

Impression des grünen  Hauptsaals in der Villa Leonhardi © Foto Diether von Goddenthow
Impression des grünen Hauptsaals in der Villa Leonhardi © Foto Diether von Goddenthow

Zeitreisen und Teegenuss sind in den neuen grünen Salon der historistisch rekonstruierten Villa Leonhardi nun gleichzeitig möglich. Eine dezent dem angenehmen Grünton angepasste Dauerausstellung zur 152jährigen Geschichte des Palmengartens schmückt die Wände. Sie lädt dazu ein, sich über die wichtigsten Stationen und Hintergründe von Ereignissen des Palmengartens zu informieren. Die Ausstellung ist eine Zusammenfassung der großen historischen Ausstellung zum 150sten Jubiläum des Palmengartens im Jahr 2021.

Impression des grünen  Hauptsaals in der Villa Leonhardi © Foto Diether von Goddenthow
Impression des grünen Hauptsaals in der Villa Leonhardi © Foto Diether von Goddenthow

„Wir haben einen neuen Kulturort im Palmengarten. Ich bin gespannt auf die künftigen Veranstaltungen hier“, sagt Direktorin Heubach. „Nicht nur gibt es jetzt erstmals eine Dauer­ausstellung zur historischen Anlage, bei der Gestaltung der Grünen Salons haben wir zweifach nachhaltig gearbeitet: Einerseits sind viele Materialien aus der Jubiläumsausstellung wiederverwendet worden, andererseits verstetigen wir das zum Jubiläum aufwändig erarbeitete Wissen für unser Publikum.“

Eine Wechsel-Ausstellung zum "Sport im Palmengarten" wird im ersten Grünen Salon gezeigt. © Foto Diether von Goddenthow
Eine Wechsel-Ausstellung zum „Sport im Palmengarten“ wird im ersten Grünen Salon gezeigt. © Foto Diether von Goddenthow

Ermöglicht hat die Renovierung und damit die Grünen Salons das in Frankfurt gegründete Teehandels­unternehmen Ronnefeldt, das in diesem Jahr seinen 200sten Geburtstag feiert. „Wir sind sehr glücklich über diese Kooperation zweier Frankfurter Traditionseinrichtungen – zumal in unserem Jubiläumsjahr“, sagt Ronnefeldt-Inhaber Holzapfel. Im Foyer der Villa Leonhardi wird noch bis zum Jahresende eine kleine Schau die eng mit Frankfurt verbundene Geschichte des Teehandelsunternehmens zeigen. Darüber hinaus haben sich Ronnefeldt und der Palmengarten, der auch Teepflanzen, vor allem die mit dem Teestrauch verwandten Kamelien, zu seinen Beständen zählt, beim Thema Tee gefunden. Bis Ende 2023 werden einmal monatlich für das interessierte Publikum öffentliche „Ronnefeldt Tee-Führungen“ im Garten angeboten. Die Teilnahme ist im Eintrittspreis enthalten. Weitere Veranstaltungen zum Thema Tee sind in Vorbereitung.

Unterstützt wurde die Neugestaltung der Villa Leonhardi auch von den Frankfurter Malerwerkstätten Mensinger.

Blütenpracht im Frankfurter Palmengarten.

Im Palmengarten blühen die Rhododendren. © Foto Diether von Goddenthow
Im Palmengarten blühen die Rhododendren. © Foto Diether von Goddenthow

Übrigens: Zurzeit blühen im Palmengarten  der ursprünglich aus den chinesischen Provinzen Sichuan und Hubei stammende „Taschentuchbaum“ und die auch aus Ost-Asien nach Europa gebrachten  „Rhododendron“. Es gibt mehr als 1000 Rhododendren-Arten, vom subarktischen 15 Zentimeter hohen Zwergstrauch bis zum 20 Meter hohen Baum.

Ein Trampelpfad durch die Rhododendrenbüsche laden zum Blütensparziergang ein.  © Foto Diether von Goddenthow
Ein Trampelpfad durch die Rhododendrenbüsche laden zum Blütensparziergang ein. © Foto Diether von Goddenthow

„Hinterm Bootsweiher“  laden Nebenwege zu regelrechten   kleinen „Blütenwanderungen“ ein.

Hier: alle weiteren Informationen über den Palmengarten

Zoos teilen Wissen zum World Wildlife Day Verband der Zoologischen Gärten geht mit europaweiter Forschungsdatenbank online

Verhaltensforschung bei den Bonobos im Zoo Frankfurt © Zoo Frankfurt
Verhaltensforschung bei den Bonobos im Zoo Frankfurt © Zoo Frankfurt

ffm. Am Freitag, 3. März, ist der World Wildlife Day oder auch Internationaler Artenschutztag der Vereinten Nationen (UN). An diesem Tag geht die Zoo Science Library des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) und des Europäischen Zoo- und Aquarienverbands (EAZA) online.

Die frei zugängliche Forschungsdatenbank listet begutachtete – in der Fachsprache: peer-reviewed – Veröffentlichungen aus internationalen Fachzeitschriften auf, die unter Beteiligung der VdZ- und EAZA-Mitgliederzoos und Aquarien entstanden sind. Beginnend mit rund 600 Publikationen aus den Jahren 2020 und 2021, werden weitere Einträge sukzessive hinzugefügt. Eine nutzerfreundliche Suche hilft, relevante Publikationen schnell aufzufinden.

Die Forschung zählt mit dem Natur- und Artenschutz und der Bildung zu den Aufgaben moderner Zoos. „Wir und unsere Partner forschen als Teil eines globalen Netzwerkes in unseren Zoos und in der Natur. Umso mehr freuen wir uns, mit der Zoo Science Library jetzt den Beitrag unserer Zoos zur Wissenschaft gebündelt sichtbar zu machen“, erklärt Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ. „Wir tragen mit unserer Forschung in der Biologie, Veterinärmedizin, den Sozialwissenschaften und in weiteren Bereichen zum Wissensgewinn bei und ermöglichen faktenbasierte Entscheidungen in der Praxis. Dieses Wissen wird immer wichtiger – in den Zoos, aber auch in den ursprünglichen Lebensräumen der Tiere, um Arten vor der Ausrottung zu bewahren.“

Der World Wildlife Day macht seit 2013 auf das dramatische Artensterben aufmerksam, das vor allem durch Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei sowie durch den Klimawandel befeuert wird.

Die Zoo Science Library wird ab Freitag, 3. März, unter zoosciencelibrary.org online gestellt.

Hintergrundinformationen finden sich auch in der Broschüre „Forschungsort Zoo – Beiträge und Potenziale der VdZ-Zoos für die wissenschaftliche Forschung“ unter vdz-zoos.org.

Über den VdZ

Der VdZ mit Sitz in Berlin ist die führende Vereinigung wissenschaftlich geleiteter Zoologischer Gärten. Rund 40 Millionen Menschen besuchen jährlich die 71 VdZ-Zoos, mehr als eine Million profitiert von den besonderen Bildungsangeboten der Zoos in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien. Geschäftsführer des Verbands ist Volker Homes und Präsident der Leipziger Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Der 1887 gegründete VdZ ist der weltweit älteste Zoo-Verband und gab den Anstoß zur Gründung des Weltzooverbands.

Über die EAZA

Die European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) wurde 1992 gegründet und ist der weltweit größte regionale Zoo- und Aquarienverband mit über 400 Mitgliedsinstitutionen in 48 Ländern. EAZA ermöglicht die Zusammenarbeit innerhalb der Zoo- und Aquariengemeinschaft in Europa und Westasien im Bereich Bildung, Forschung und Naturschutz. Die Mitgliedschaft in EAZA basiert auf strengen Akkreditierungsanforderungen. EAZA veröffentlicht JZAR, das Open-Access-Journal of Zoo and Aquarium Research, siehe auch jzar.org.

Frühlingsblumenschau läutet die neue Saison im Palmengarten ein und hilft, die Seele im bunten Blumenmeer baumeln zu lassen

Ab dem 9. Februar 2023 hält im Palmengarten der Frühling Einzug: Knapp sechs Wochen vor dem kalendarischen Frühjahrsbeginn strahlt die Galerie am Palmenhaus bereits in den bunten Farben tausender Tulpen, Narzissen, Krokusse, Hyazinthen und Primeln.  © Foto Diether von Goddenthow
Ab dem 9. Februar 2023 hält im Palmengarten der Frühling Einzug: Knapp sechs Wochen vor dem kalendarischen Frühjahrsbeginn strahlt die Galerie am Palmenhaus bereits in den bunten Farben tausender Tulpen, Narzissen, Krokusse, Hyazinthen und Primeln. © Foto Diether von Goddenthow

Sage und schreibe 50 000 Zwiebeln sind gesetzt worden, um  sechs Wochen vor dem eigentlichen kalendarischen Beginn des Frühlings in der Galerie den Palmengarten wunderbar aufblühen lassen. „Der Winter ist noch nicht vorbei, aber hier drinnen ist er es schon“, schwärmt die Frankfurter Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Für sie sei diese Frühlingsschau, wenn das Gartenjahr im Palmengarten beginnt, eines der schönsten Ereignisse. Denn das Blütenmeer wärme unsere Seelen, was insbesondere in diesen krisengeschüttelten Zeiten beinahe eine therapeutische Dimension habe:

Rosemarie Heilig © Foto Diether von Goddenthow
Rosemarie Heilig © Foto Diether von Goddenthow

„Kommen Sie in den Palmengarten, genießen Sie die Farben, kommen Sie hierher und lassen Sie die Seele baumeln, und dann geht es Ihnen ganz bestimmt, wenn sie hier einmal durchgegangen sind, sehr, sehr viel besser“, so die Klima- und Umweltdezernentin begeistert, beim heutigen Presserundgang, bevor morgen am 9. Februar  tausende Tulpen, Narzissen, Krokusse, Hyazinthen und Primeln die Galerie am Palmenhaus für alle Besucher erstrahlen lassen.

Um rechtzeitig die Frühlingsblüher Anfang Februar an den Start bringen zu können, mussten die Blumenzwiebeln vorgetrieben werden. Das bedeutet, so Jonas Glaser, Leiter des Galeriegestaltungsteams, dass die  Blumenzwiebeln  vorzeitig im Januar durch Erwärmung in einem Anzuchtgewächshaus auf 20 bis 25 Grad zum Keimen gebracht werden.

Jonas Glaser © Foto Diether von Goddenthow
Jonas Glaser © Foto Diether von Goddenthow

Wenn  dann erste Blütenfarben durch  Blütenknospen schimmern, werden die „Keimlinge“ wieder auf 5  Grad heruntergekühlt und abgedunkelt, bis sie kurz vor Ausstellungsbeginn hier eingepflanzt werden. Damit in jeden Topf bis zu 15 Zwiebeln hineinpassen, wird ein Mix aus unterschiedlichen Zwiebelgrößen verpflanzt. Die Töpfe sieht man in den Beeten nicht.

Drei Wochen brauchen die Gärtnerinnen und Gärtner, um die Galerie in eine wildromantische Frühlingslandschaft zu verwandeln. Acht Paletten Steine müssen transportiert, tonnenweise Erde bewegt und schließlich noch die vielen Blumen gesetzt werden.

Patricia Germandi © Foto Diether von Goddenthow
Patricia Germandi © Foto Diether von Goddenthow

„Damit der Frühling auch in diesem Jahr schon vor seinem kalendarischen Start für das Palmengartenpublikum in voller Blüten- und Farbenpracht erstrahlen kann, hat das Garten-Team wieder Großartiges vollbracht“, sagt Patricia Germandi, Leiterin für Kommunikation und Veranstaltungen im Palmengarten. „Und wir freuen uns, dass unsere Besucherinnen und Besucher das so entstandene Blütenmeer in diesem Jahr endlich wieder ohne Auflagen genießen können.“ Wichtig sei auch der Nachhaltigkeitsgedanke. So wähle die Gärtnerei extra Sorten aus wie Wildtulpen, botanische Narzissen, Iris, Scilla, Muscari, die nach dem Ende der Ausstellung draußen ausgepflanzt werden und im Folgejahr wieder austreiben und blühen könnten, so Patricia Germandi.

Schneeglöckchen-Wiesen im Frankfurter Palmengarten. © Foto Diether von Goddenthow
Schneeglöckchen-Wiesen im Frankfurter Palmengarten. © Foto Diether von Goddenthow

„Auch auf den Beeten und Wiesen draußen blühen um diese Zeit schon zahlreiche Frühlingsboten wie Schneeglöckchen, Winterlinge, Narzissen, Vorfrühlings-Alpenveilchen und Krokusse“, sagt Heilig. Besonders blütenreich präsentieren sich im Frühling die Wiesen entlang des Tropicariums, die Fläche vor der Villa Leonhardi und die Beete am Blüten- und Schmetterlingshaus.

Dr. Hilke Steinecke © Foto Diether von Goddenthow
Dr. Hilke Steinecke © Foto Diether von Goddenthow

Aber so ganz stimme das mit dem Frühling in erst 6 Wochen auch  nicht, kalendarisch und meteorologisch zwar schon. Aber nach den zehn phänologischen Jahreszeiten, die sich nach den Wachstums- und Entwicklungserscheinungen in der Tier- und Pflanzenwelt richteten, befänden wir uns gegenwärtig bereits im „Erstfrühling“, erklärt Dr. Hilke Steinecke, Biologin und Kustodin des Frankfurter Palmengartens. Denn, wenn die Schneeglöckchen blühen, wie sie zurzeit so wunderbar im gesamten Palmengarten zu erleben sind, haben wir den „Erstfrühling“, danach folgt der Vorfrühling und schließlich der (kalendarische) Vollfrühling.

Schneeglöckchen heißen in Frankreich Schneedurchstecher © Foto Diether von Goddenthow
Schneeglöckchen heißen in Frankreich Schneedurchstecher © Foto Diether von Goddenthow

Schön seien diese glockenförmigen weißen Blüten, die wir Schneeglöckchen nennen, die aber mit ihrem wissenschaftlichen Namen Galanthus übersetzt eigentlich „Milch-Blüte“ heißen. Denn das griechische Galanthus setze sich zusammen aus „Gala = Milch“ und „ Anthus = Blüte“.  In Frankreich, so Dr. Steinecke weiter, nennt man die Schneeglöckchen „Schneedurchstecher“ (perce-neige). Das passe ja prima. Denn durch die Sonne erwärme  sich die Pflanze im Januar,  selbst wenn Schnee liegt, und dann kommen manchmal ja die Blüten direkt aus dem Schnee durch.

Auch die Elfenkrokusse stehen kurz vor der Blüte.© Foto Diether von Goddenthow
Auch die Elfenkrokusse stehen kurz vor der Blüte.© Foto Diether von Goddenthow

Kurz vor der Blüte stehen zurzeit im Palmengarten auch die bläulich-violetten Elfen-Krokusse. Sie brauchen zur Blüte eine gewisse Temperatur, damit sie richtig aufgehen. Elfen-Krokusse seien Wildkrokusse, die überall auf den Wiesen im Palmengarten zu sehen seien.  Auch sie gehörten zum Nachhaltigkeitskonzept; „Die Samen werden durch Ameisen verschleppt, wodurch sie sich ausbreiten und man die Elfenkrokusse überall hier auf den Wiesen finden könne“,  verrät die Biologin.

Die Winterlinge müssen die helle Zeit bis zur Belaubung der Bäume, unter denen sie wachsen, ausnutzen. © Foto Diether von Goddenthow
Die Winterlinge müssen die helle Zeit bis zur Belaubung der Bäume, unter denen sie wachsen, ausnutzen. © Foto Diether von Goddenthow

Auch beinahe schon in voller Blüte stehen die gelben Winterlinge, sogenannte Geophyten. Geophyten  haben ja die Eigenschaft, oder die Strategie, sich im Sommer zurückzuziehen,, da es auf dem Waldboden zu dunkel ist, da kaum Licht bis zum Boden dringt. Deswegen müssen sich diese Erdpflanzen (Geophyten) beeilen zu blühen, zu fruchten, Fotosynthese zu betreiben und neue Nährstoffe anzusammeln, bevor die Bäume  belaubt sind und alles Licht schlucken. Die Geophyten haben ihre Überdauerungsorgane unterirdisch, erklärt Dr. Steinecke. Das können entweder Zwiebeln sein, wie eben bei der Tulpe, das können Knollen sein, wie beim Krokus, oder Wurzelstöcke (Rhizome) wie hier beim Winterling oder auch bei der Annemone.

Es ist nicht sehr groß: Das Vorfrühlingsalpenveilchen gedeiht zurzeit prächtig im Frankfurter Palmengarten. © Foto Diether von Goddenthow
Es ist nicht sehr groß: Das Vorfrühlingsalpenveilchen gedeiht zurzeit prächtig im Frankfurter Palmengarten. © Foto Diether von Goddenthow

Weitere Frühblüher im Palmengarten sind unter anderem zudem: das sogenannte Vorfrühlings-Alpenveilchen, das von Januar bis März rosafarben bis karminrot blüht. Weiße Annemonen und einige Sträucher, darunter die Hybrid-Zaubernuss, die vor allem mit ihrem Duft die frühen Insekten anzieht.

Wer mehr über die Frühjahrsblüher erfahren möchte, findet in den Beeten kleine Infotafeln mit wissenswerten Fakten. Ein Lageplan zeigt, an welchen Stellen im Freien besonders viele Frühjahrsblumen blühen

 Hybrid-Zaubernuss im Frankfurter Palmengarten . © Foto Diether von Goddenthow
Hybrid-Zaubernuss im Frankfurter Palmengarten . © Foto Diether von Goddenthow

Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 26. Februar. Der Garten hat in dieser Zeit täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet.

Das Frühlingsprogramm ist unter Saisonprogramm Frühling 23 (palmengarten.de). Alle Veranstaltungen finden sich unter palmengarten.de.

Miguel Casares wird neuer Direktor des Frankfurter Zoos

© Foto: Diether  v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Wie die Stadt Frankfurt mitteilt, sei die Suche nach einer neuen Direktion für den Zoo Frankfurt abgeschlossen. Dr. Miguel Casares übernimmt ab dem 1. Februar 2018 die Leitung. Das hat der Magistrat in seiner Sitzung am Freitag, 19. Januar, beschlossen. Er ist damit dem Vorschlag von Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, gefolgt, Dr. Casares als neuen Direktor zu berufen. Bisher war er Leiter der wissenschaftlichen Abteilung des Zoos und stellvertretender Zoodirektor. Bevor der 51-jährige Veterinär nach Frankfurt kam, war er langjähriger zoologischer Direktor des Bioparks im spanischen Valencia und an dessen Aufbau maßgeblich beteiligt. Dr. Casares war im Laufe seiner beruflichen Tätigkeit in zahlreichen Zoologischen Gärten im In- und Ausland tätig. Der Findung unter Leitung der Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig war eine öffentliche Ausschreibung vorausgegangen.

„Ich freue mich sehr, dass der Magistrat meinem Wunsch gefolgt ist, Dr. Miguel Casares zum neuen Direktor des Zoos Frankfurt zu ernennen“, sagt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Für Frankfurt und den Zoo ist er ein Gewinn und eine Bereicherung. Aufgrund seiner umfangreichen internationalen Zooerfahrung, aber auch der hervorragenden Qualifikationen als Wissenschaftler, wird er die inhaltliche und bauliche Weiterentwicklung des Frankfurter Zoos voranbringen. Der Zoo war im vergangenen Jahr mit rund 840.000 Besucherinnen und Besuchern die meistbesuchte Freizeiteinrichtung in Frankfurt – ich bin nun sehr gespannt auf die Ideen von Dr. Casares. Es gilt jetzt, eine Vision für die Zukunft des Zoos Frankfurt zu entwickeln.“

Dr. Migueal Casares, ab 1.2.2018 Zoodirektor. © Foto: Kulturdezernat Stadt Frankfurt / Salome Roessler
Dr. Migueal Casares, ab 1.2.2018 Zoodirektor. © Foto: Kulturdezernat Stadt Frankfurt / Salome Roessler

Dr. Casares wird ab dem 1. Februar 2018 die Leitung übernehmen: „Der Zoo Frankfurt ist einer der traditionsreichsten Tiergärten weltweit und steht angesichts des Klimawandels und eines dramatischen Rückgangs der Biodiversität vor großen Herausforderungen. Als künftiger Frankfurter Zoodirektor sehe ich mit dem gesamten Team dieser vielseitigen Aufgabe mit großer Freude entgegen. Ich bin überzeugt, dass der Zoo Frankfurt in dieser dynamischen und multikulturellen Metropole ein einmaliges Potenzial besitzt, ein Modell mit Vorbildcharakter für integrierten Arten- und Naturschutz zu entwickeln“, sagt Dr. Casares. „Zoos sind in meinen Augen Kulturinstitutionen, in denen sich Menschen für Tiere begeistern lassen. Ein künftiges, nachhaltiges Zookonzept muss deswegen nicht nur eine klare Verbindung zwischen der Erhaltung von bedrohten Tierarten im Zoo und dem Schutz ihrer natürlichen Lebensräume schaffen, sondern sich auch an den Bedürfnissen der Besucher orientieren, um die eigene Attraktivität weiter zu steigern.“

Der gebürtige Spanier studierte Veterinärmedizin und hat seine Promotion an der Universität Zürich abgeschlossen. Im Laufe von 21 Jahren führte ihn sein Berufsweg durch zahlreiche zoologische Gärten und Einrichtungen im In- und Ausland, darunter insbesondere die Schweiz und Spanien. Neben dem Aufbau des Tierparks in Valencia war er maßgeblich an der Entwicklung der Zoologischen Gärten in Benidorm (Spanien) sowie Casablanca (Marokko) beteiligt. Alle diese Anlagen sind dadurch gekennzeichnet, dass in ihnen moderne Formen der Tierhaltung in Gemeinschaftshaltung und Vergesellschaftung verschiedener Tierarten praktiziert werden.

Neben der umfangreichen Expertise auf dem Gebiet von zoospezifischen Konzepten und Strategien war Dr. Casares in zahlreichen Leitungsfunktionen tätig. Herausragende Qualifikation besitzt er auch auf wissenschaftlichem Gebiet: neben zahlreichen Veröffentlichungen und Publikationen sowie wissenschaftlichen Lehrtätigkeiten betreibt er aktuell Forschungen zur nicht-invasiven Hormondiagnostik bei Elefanten.

Frankfurter Zootage am 23. und 24. September 2017

© Foto: Diether  v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Am 23. und 24. September finden jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr die Zootage im Zoo Frankfurt statt. Bei dieser von den Tierpflegerinnen und Tierpflegern vorbereiteten Veranstaltung findet sich Gelegenheit, mehr über die Arbeit in einem Zoo zu erfahren. Die verschiedenen Abteilungen haben ein umfangreiches Programm rund um ihren  Arbeitsalltag und ihre Tiere zusammengestellt.

Bei kommentierten Fütterungen, Tierpfleger-Gesprächen, Führungen und Aktionen erfahren Besucherinnen und Besucher, wie ein Zoo funktioniert und worauf es ankommt, damit sich die tierischen Bewohner wohl fühlen. Freunde und Partner des Zoos, wie die Naturschutzbotschafter, der NABU, das Senckenberg Museum und viele mehr laden an ihren Ständen zum Entdecken und Mitmachen ein.

„Jeden Tag begeistert unser Zoo Besucher aller Altersgruppen für die faszinierende Welt der Tiere. Welch enorme Leistungen dieses Erlebnis möglich machen, wie viel Arbeit und Leidenschaft dahinter stecken, bleibt den meisten verborgen“, bemerkt Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Die Zootage ermöglichen einen äußerst spannenden Blick in den Alltag einer der beliebtesten Freizeiteinrichtungen Frankfurts. Ob Tierpfleger, Tierärztinnen, Verwaltungs- oder wissenschaftliche Mitarbeiter, Handwerker und Gärtner – sie alle erfüllen eine wichtige Vermittlerfunktion zwischen Mensch und Tier und schaffen so die Voraussetzung für einen gelungenen Zoobesuch“.

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Insgesamt hat der Zoo 158 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 78 Tierpflegerinnen und Tierpfleger kümmern sich um mehr als 4.500 Tiere aus ca. 500 Arten. Sie sorgen dafür, dass es den Tieren gut geht und ermöglichen damit eine erfolgreiche Zucht im Rahmen von Erhaltungszuchtprogrammen.

„Die Arbeit in einem Zoo ist eine wunderbare Aufgabe, aber auch viel harte Arbeit. Die Gehege und Häuser müssen sauber gehalten werden und viele Tiere haben einen anspruchsvollen Speiseplan. So ist allein die Futterbeschaffung eine logistische Herausforderung. Jährlich werden über 65 Tonnen Äpfel, 36 Tonnen Karotten, 16 Tonnen Fisch und etwa 20 Tonnen Fleisch verfüttert“, erläutert Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch.

Die Zootage locken jedes Jahr mehrere Tausend Besucherinnen und Besucher in den Zoo. „Und gerade Feste wie die Zootage sind integrierend und generationenübergreifend, denn das vielfältige Programm hält für jeden Geschmack etwas bereit“, sagt Hartwig.„Wir hoffen, dass wir auch in diesem Jahr wieder viele Menschen in Frankfurt und Umgebung erreichen, um Tiere zu erleben und sich über den Naturschutz zu informieren“, betont Niekisch.

„Barfüßer“ als 14. komisches Kunstwerk im Frankfurter Grüngürtel eingeweiht!

Barfuesser-Enthüllung in der Kurt-Halbritter-Anlage Frankfurt-Rödelheim.Foto: Diether v. Goddenthow
Barfuesser-Enthüllung in der Kurt-Halbritter-Anlage Frankfurt-Rödelheim.Foto: Diether v. Goddenthow

Die Nachricht könnte sich heute  auch wie ein Aprilscherz lesen. Sie ist es aber nicht! Gestern fand tatsächliche die Einweihung der Skulptur eines Wesens statt, welches es eigentlich nur in der Fantasie gibt: Der „Barfüsser“.  Seit gestern treibt er „leibhaftig“ in der Kurt-Halbritter-Anlage als 14. Exemplar der komischen Kunstwerke im Frankfurter Grüngürtel sein „Unwesen“.

Der Barfuesser, Bronzskulptur von Siegfried Böttcher Foto: Diether v. Goddenthow
Der Barfuesser, Bronzskulptur von Siegfried Böttcher Foto: Diether v. Goddenthow

In Kooperation mit dem Caricatura Museum Frankfurt und dem Umweltamt hatten das Frankfurter Umwelt- und das Kulturdezernat herzlich eingeladen, der   Einweihung des ulkigen Vielfüsser-Wesens von Kurt Halbritter gestern in der Kurt-Halbritter-Anlage, dem ehemaligen Solms-Platz in Rödelheim, beizuwohnen.

Man kann ihn nicht nur streicheln, sondern auch auf ihm reiten. Im Hintergrund die Gruppe "Gallus-Donner".Foto: Diether v. Goddenthow
Man kann ihn nicht nur streicheln, sondern auch auf ihm reiten. Im Hintergrund die Gruppe „Gallus-Donner“.Foto: Diether v. Goddenthow

Und selbst Petrus hatte es gut gemeint, so dass die kleine Einweihungs-Feier mit Kaffee, Saft und einem anschließend verteilten zweiten Barfüsser auf 5 Kilogramm „Marzipan“ zu einem ersten kleinen Sommer-Happing 2017 wurde. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Jugendtrommlerband „Gallusdonner“, die auf ihren japanischen Trommeln ihren ersten Auftritt mit Bravour hinlegten und die gut 120 Gäste begeisterten.

Siegfried Böttcher auf seiner großartigen höchst gelungenen Barfüsser-Skulptur. Kurt Halbritter, der Erschaffer und geniale Zeichner hätte seine wahr Freude daran gehabt. Foto: Diether v. Goddenthow
Siegfried Böttcher auf seiner großartigen höchst gelungenen Barfüsser-Skulptur. Kurt Halbritter, der Erschaffer und geniale Zeichner hätte seine wahr Freude daran gehabt. Foto: Diether v. Goddenthow

Der „Barfüßer“ entstammt dem Werk „Tier- und Pflanzenwelt“ (1975) von Kurt Halbritter. Neben bizarren Lebewesen wie dem „Hochhändigen Lachfuß“, dem „Finguin“ oder dem „Fusseltierchen“ spürt Halbritter darin auch den „Barfüßer“ in seiner natürlichen Umgebung auf und beschreibt ihn detail- und kenntnisreich. Der „Barfüßer“, lateinisch pedibus nudis, ein Getier mit einer großen Anzahl Füßen, einem weiteren Fuß als Nase und zwei Händen als Ohren, steht ganz im Dienste müde gewordener Pilger und bietet ihnen rettendes Geleit an.
Nach der Zeichnung von Kurt Halbritter hat der Kasseler Bildhauer Siegfried Böttcher die 2,6 m lange und 1 m hohe, aus Bronze gegossene Skulptur geschaffen. Gefördert wird das Projekt vom Regionalpark RheinMain und dem Kulturfonds Frankfurt Rheinmain.

Kurt Halbritter
Kurt Halbritter (geb. 1924 in Frankfurt, gest. 1978) war ein satirischer Zeichner und Karikaturist. Er war bei der 1962 gegründeten Satirezeitschrift pardon von Anfang an dabei und gehörte dort zu den prägendsten Zeichnern. Für die Binding Brauerei schuf er die populären Werbefiguren „Schorsch und Schaa“. Bis zu seinem plötzlichen Tod 1978 lebte und arbeitete Halbritter in Frankfurt-Rödelheim.

Komische Kunst im Frankfurter GrünGürtel
Der Frankfurter GrünGürtel ist eine hessische Erfolgsgeschichte. Mit seinen 8.000 Hektar bietet er den Bürgern und Bürgerinnen einen attraktiven Erholungs- und Freizeitraum.
Seit 2001 bevölkert eine außergewöhnliche, komische Spezies den GrünGürtel, ausnahmslos Werke der Komischen Kunst. Angefangen hat es mit Robert Gernhardts GrünGürtel-Tier, einem Mischwesen aus „Wutz, Molch und Star“. Seitdem folgten in dem gemeinsamen Projekt von Umweltamt und Caricatura Museum Frankfurt bis zum heutigen Tag weitere Kunstwerke von Chlodwig Poth, F.W. Bernstein, Hans Traxler, F.K. Waechter und Bernd Pfarr. Kurt Halbritters „Barfüßer“ zieht als 14. Komisches Kunstwerk in den Frankfurter GrünGürtel ein.

In der aktuellen Hängung der Dauerausstellung im Caricatura Museum Frankfurt sind noch bis zum 14. Mai 2017 Zeichnungen und Modelle der Komischen Kunst im Grüngürtel zu betrachten.