Frühlingsbaden in der Palmengartengalerie – 8. Bis 25. Februar 2024

). Die Schneeglöckchen lugen schon seit Wochen aus den Wiesen, hier und da gesellt sich das strahlende Gelb der ersten Narzissen dazu. Während sich der Frühling draußen langsam ankündigt, hat er sich in der Frühlingsschau des Palmengartens bereits zu voller Blütenpracht entfaltet. Vom 8. bis 25. Februar können Besucher:innen dort durch eine wunderschöne Frühlingslandschaft spazieren.© Foto Diether von Goddenthow
). Die Schneeglöckchen lugen schon seit Wochen aus den Wiesen, hier und da gesellt sich das strahlende Gelb der ersten Narzissen dazu. Während sich der Frühling draußen langsam ankündigt, hat er sich in der Frühlingsschau des Palmengartens bereits zu voller Blütenpracht entfaltet. Vom 8. bis 25. Februar können Besucher:innen dort durch eine wunderschöne Frühlingslandschaft spazieren.© Foto Diether von Goddenthow

Einen ersten Vorgeschmack auf den Lenz gibt die soeben eröffnete Frühlingsschau in der Galerie am Palmenhaus vom 8. bis 25. Februar 2024.

Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Es sei ihre letzte Eröffnung der Frühlingsschau. © Foto Diether von Goddenthow
Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Es sei ihre letzte Eröffnung der Frühlingsschau. © Foto Diether von Goddenthow

Es sei ihre letzte Frühlingsschau, die sie eröffnen dürfe, so Rosemarie Heilig, scheidende Frankfurter Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen,  bei der Pressevorstellung. „Mir tut es gut, hier zu sein, weil die Frühlingsschau einem einfach doch auch nochmal vor Augen führt, dass es noch etwas anderes gibt, als all die negativen Schlagzeilen“, so Heilig. Die Pflanzen wirkten stark auf unsere Seele, „machen bessere Gefühle und helfen uns runterzukommen“ und zeigten „es gibt auch Schöneres in der Welt“.

Bereits der geballte Duft von Narzissen, Hyazinthen, Tulpen und Forsythien betören die Besucher, sobald sie die wunderbar, liebevoll vom Freiland- und Galerieteam unter Leitung von Gärtnermeister Dominik Heukemes bepflanzten farbenprächtigen Beet-Inseln beim Betreten Palmengartengalerie. Die Augen wissen dann gar nicht, wohin sie zuerst schauen sollen, um die ganze Farbenpracht aufzunehmen. Diese Frühblüher machen mit einem was.

Gärtnermeister Dominik Heukemes hat das kleine Frühlingsparadies mit seinen Leuten geschaffen. © Foto Diether von Goddenthow
Gärtnermeister Dominik Heukemes hat das kleine Frühlingsparadies mit seinen Leuten geschaffen. © Foto Diether von Goddenthow

„Es ist uns selbst auch eine Freude, so etwas Schönes hier aufbauen zu können, zu dürfen. Und ich glaube bei diesem ganzen Regen, der ja für die Natur so wichtig ist, aber nicht gerade die Laune hebt, ist diese Farbexplosion, haben tatsächlich einfach Balsam für die Seele“, spricht der Gärtnermeister für sein ganzes Team.

Natürlich sei das Ganze schon ein riesiger Aufwand, der bereits ein Jahr zuvor beginne, etwa zu schauen, welche Farben und Pflanzen besonders schön seien, welche vielleicht weniger. Und entsprechend würde die Auswahl der Blumenzwiebeln für’s kommende Jahr getroffen. Die Blumenzwiebeln werden bei winterlichen Temperaturen im Kühlhaus der Palmengarten-Gärtnerei gelagert, später getopft und mit Verdunklungsfolie abgedeckt. Erst Anfang Januar wird die Folie wieder entfernt und die Temperatur in den Gewächshäusern langsam erhöht, damit die Frühblüher pünktlich austreiben. Um die Blumenschau aufzubauen, brauchen die Gärtner etwa zweieinhalb Wochen. Insgesamt 45 000 bis 50 000 Zwiebeln! Die seien aber „nicht alle hier unten“, weil man natürlich immer einen so ganz kleinen Puffer an etwas später gekeimten Narzissen, Tulpen usw. benötige. Denn wenn in der Ausstellung einzelne Blumen verblüht sein, würden diese – morgens bevor die Besucher kommen – ausgetauscht. Es sei in unserem Interesse, „dass die Ausstellung von Anfang bis Ende ästhetisch schön bleibt“ und die Besucher auch gegen Ende noch sicher sein könnten, dass alles so schön blüht wie am ersten Tag. „Deswegen tricksen wir da so ein bisschen nach“, so Heukemes.

In Kürze werden auch die bislang kühl gehaltenen Tulpen aufblühen und die florale Gesamtkonzeption vervollkommnen. © Foto Diether von Goddenthow
In Kürze werden auch die bislang kühl gehaltenen Tulpen aufblühen und die florale Gesamtkonzeption vervollkommnen. © Foto Diether von Goddenthow

Alle Pflanzen die jetzt in der Galerie so schön blühen, werden anschließend im Freiland des Palmengartens wieder ausgepflanzt, so dass sie im nächsten Jahr dort draußen blühen, Narzissen im März, Tulpen so ab April usw.

Auch im Außenbereich des Palmengarten blüht es schon ein wenig

Bereits jetzt entfalten beispielsweise Schnee-Glöckchen und Winterlinge, demnächst auch Krokusse, Primeln usw. im gesamten Palmengarten-Außenbereich ihre ganze Pracht. Besonders schön aus die Winterlinge-Kolonie gleich unter den noch kahlen großen Hängebuchen gleich nach dem Haupteingang rechter Hand.

Winterlinge gehören zu den ersten Frühlingsvorboten. Sie blühen, solange die Bäume noch kein Laub haben und Schatten werfen. © Foto Diether von Goddenthow
Winterlinge gehören zu den ersten Frühlingsvorboten. Sie blühen, solange die Bäume noch kein Laub haben und Schatten werfen. © Foto Diether von Goddenthow

Winterlinge zählen zu den Frühblühern und sind sogenannte Geophyten, erklärt Dr. Hilke Steinecke, Biologin und Kustodin Wissenschaftsvermittlung am Palmengarten. Dazu zählten Pflanzen mit unterirdischen Überdauerungsorganen, beim Winterling seien es Knollen, bei Schneeglöckchen, Narzissen, Tulpen usw. die . Zwiebeln. Die Winterlinge, hier unter der Buche, seien in den letzten Tagen rausgekommen. „Ab Mitte Januar ungefähr kann man sie unter Bäumen schon entdecken, und in den letzten paar Tagen sind die echt explodiert“, freut sich Dr. Steinecke. Je nach Witterung blühen sie noch so zwei Wochen oder länger.

Man solle möglichst Frühblüher-Sorten mit gefüllten Blüten nehmen, so Dr. Hilke Steinecke. Obwohl sie schön aussähen, brächten sie nichts für Insekten. Bei den anderen Blüten kommen die Insekten besser an den Nektar, ihre Nahrung heran. Ideal wären  Winterlinge zu setzen, da sie Nektartüten enthielten, ideal für die frühen  Insekten. © Foto Diether von Goddenthow
Man solle möglichst Frühblüher-Sorten mit gefüllten Blüten nehmen, so Dr. Hilke Steinecke. Obwohl sie schön aussähen, brächten sie nichts für Insekten. Bei den anderen Blüten kommen die Insekten besser an den Nektar, ihre Nahrung, heran. Ideal wären Winterlinge zu setzen, da sie Nektartüten enthielten, ideal für die frühen Insekten. © Foto Diether von Goddenthow

Spannend sei, dass die Blühten des zu den Hahnenfußgewächsen zählenden Winterlingen über Nektartüten verfügen. „Da ist Nektar drin, und das ist natürlich eine ganz wichtige Nahrungsquelle, gerade für die ersten Insekten“, so Dr. Steinecke. Die wegen der allgemeinen Erwärmung auch immer zeitiger herauskommenden Insekten fänden ja momentan in der Natur noch gar nichts, „da blüht ja noch gar nicht viel“, und da seien die Insekten in den Gärten, wenn jetzt dort Winterlinge, Schneeglöckchen usw. blühten, eigentlich besser aufgehoben“, erläutert die Biologin. , wenn jetzt hier Schneeglöckchen, Winterlinge usw. blühen, da finden die echt mehr. Deswegen: Man sollte wirklich in den Gärten ganz viele Frühjahrsblüher sollte man stetzen. Ist nicht nur schön, ist auch wichtig für die frühen Insekten halt.

Die Frühlingsschau in der Galerie am Palmenhaus lädt zum Frühlingsbaden ein. Sie läuft bis zum 25. Februar. Der Garten hat in dieser Zeit täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf palmengarten.de