Kategorie-Archiv: Zoos

Den Zoobesuch wertvoller machen mit dem freiwilligen Naturschutz-Euro

Aus dem Affenhaus im Frankfurter Zoo Archivbild  © Diether v. Goddenthow
Aus dem Affenhaus im Frankfurter Zoo Archivbild © Diether v. Goddenthow

(ffm) Am 1. März führt der Zoo Frankfurt den Naturschutz-Euro ein. Mit dieser freiwilligen und zweckgebundenen Spende beim Kauf der Eintrittskarten können Zoobesucherinnen und Zoobesucher einen kleinen, aber sehr wirksamen, Beitrag zum Natur- und Artenschutz leisten – Hilfe für die freilebenden Artgenossen der Zootiere, die ankommt.

Moderne, wissenschaftlich geführte zoologische Gärten sind weit mehr als Freizeiteinrichtungen – sie sind leistungsstarke Zentren für den Natur- und Artenschutz. Dabei ist die fundierte Kenntnis von Haltung und Zucht unterschiedlichster Tierarten nur eine ihrer Stärken. Große Potenziale liegen ebenso in ihrer weltweiten Vernetzung und der intensiven Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen und Naturschutzorganisationen auf allen Kontinenten. Mit der enormen Zahl an Besucherinnen und Besuchern und den vielfältigen Bildungsangeboten sind Zoos aber vor allem bedeutende Multiplikatoren für Umwelt- und Naturschutzthemen. Um aber nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch finanzielle Ressourcen für konkrete Naturschutz-Aktivitäten zu generieren, haben Zoos eine Reihe von Initiativen entwickelt. So hat in den letzten Jahren und Monaten bereits eine stetig wachsende Zahl deutscher Zoos auf freiwilliger Basis einen Natur- oder Artenschutz-Euro etabliert, etwa die Zoos von Leipzig, Dresden, Karlsruhe, Stuttgart, Augsburg, Marlow, Heidelberg und Rostock.

„Dem Beispiel anderer Zoos folgend, wird ab dem 1. März der freiwillige Naturschutz-Euro auch im Zoo Frankfurt eingeführt“, erklärt Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Alle Zoobesucherinnen und Zoobesucher können ihren Besuch dann noch wertvoller machen, indem sie sich an der Kasse oder im Online-Shop des Zoos für den Naturschutz-Euro entscheiden. Mit dieser freiwilligen Spende ist es möglich, jeden Besuch mit einem eigenen kleinen Beitrag zum Erhalt der bedrohten Lebensräume der im Zoo gezeigten Tiere zu verbinden. Und dies ist, das hat uns die Pandemie in den letzten Monaten sehr deutlich vor Augen geführt, notwendiger denn je“, sagt Hartwig. „Die Unterstützung der sechs Projekte, die der Zoo zur Förderung ausgewählt hat, ist weit mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein: Allein im Zoo Frankfurt können – in normalen Jahren – weit über 800.000 Gäste mit dem Naturschutz-Euro viel bewirken und damit gemeinsam mit uns, der Stadt Frankfurt, Verantwortung übernehmen.“

Über die Einführung des Naturschutz-Euro freut sich besonders Jörg Junhold, Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) und Direktor des Leipziger Zoos: „Über 90 Prozent der Befragten sehen laut einer Forsa-Studie (Anm. d. Red. Die Deutschen und ihre Zoos, Forsa-Studie 2020, im Auftrag des Verbands der Zoologischen Gärten), die wir als Verband 2020 in Auftrag gegeben haben, Natur- und Artenschutz auch außerhalb der Zoos als eine der wichtigsten Aufgaben der Zoos. Im Zoo Leipzig haben wir den Artenschutz-Euro bereits im Januar 2017 eingeführt und die Akzeptanz war von Beginn an sehr groß. Mehr als zwei Drittel der Besucherinnen und Besucher entschieden sich für den Artenschutz-Euro. Über 700.000 Euro konnten allein in 2019 in die von uns unterstützten Projekte fließen.“

„Zoos erreichen Menschen und Menschen wollen helfen“, sagt Zoodirektor Miguel Casares. Er fügt hinzu: „Das zeigt sich in der großen Bereitschaft, Zoos in ihrer Arbeit mit einem Beitrag zu unterstützen. Den meisten ist mittlerweile bewusst: Hinter dem Zoo geht es weiter! Die globalen Probleme der Gegenwart können wir nur gemeinsam lösen. Wenn wir die wildlebenden Artgenossen unserer Zootiere und ihre Lebensräume bewahren, dann erhalten wir damit auch unsere eigene Lebensgrundlage; dazu bedarf es der Unterstützung vieler Menschen.“

Mit dem Frankfurter Naturschutz-Euro werden sechs ausgewählte Projekte im In- und Ausland unterstützt. Das Ziel: Lebensräume und Artenvielfalt zu bewahren. Mit dem Geld werden zum Beispiel Ranger ausgebildet und für ihre Arbeit ausgestattet, Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen vor Ort finanziert, ökologisches Monitoring durchgeführt sowie Auffangstationen und Auswilderungszentren betrieben.

Diese sechs Projekte wird der Zoo Frankfurt mit Mitteln aus dem freiwilligen Naturschutz-Euro unterstützen
– Artenvielfalt im Manu-Nationalpark, Peru
Der Manu-Nationalpark im Südosten Perus ist eine der artenreichsten Regionen überhaupt. Er erstreckt sich vom Amazonas-Regenwald bis in die Anden, wo der Brillenbär lebt.
Projektpartner: Zoologische Gesellschaft Frankfurt

– Humboldt-Pinguine in Chile und Peru
Damit wildlebende Humboldt-Pinguine überleben, müssen ihre Brutkolonien und ihre marinen Nahrungsgründe bewahrt werden. Zugleich werden nachhaltige Arbeitsmöglichkeiten für die Menschen in der Region geschaffen.
Projektpartner: Verein Sphenisco – Schutz des Humboldt-Pinguins

– Honigbienen und Insekten in Hessen
Für wildlebende Bienenschwärme gibt es kaum noch natürliche Behausungen und Nistplätze. Das zu verbessern nützt nicht nur den fleißigen Bestäubern, sondern dem gesamten Ökosystem.
Projektpartner: Die Bienenbotschaft

– Naturwaldentwicklung im Wispertaunus, Hessen
Die Artenvielfalt in deutschen Wäldern braucht einen Verbund von Naturwäldern, damit bedrohte und seltene Tierarten hierzulande weiterleben können.
Projektpartner: Zoologische Gesellschaft Frankfurt

– Schutz der Serengeti in Tansania
Der Nationalpark Serengeti ist ein Weltnaturerbe. Hier leben Spitzmaulnashörner, die nur durch den Einsatz der Naturschützer vor der Ausrottung bewahrt wurden. Ihr Schutz und der vieler anderer Arten muss auch zukünftig sichergestellt werden.
Projektpartner: Zoologische Gesellschaft Frankfurt

– Bukit-Tigapuluh-Schutzprogramm auf Sumatra, Indonesien
Im Tieflandregenwald auf Sumatra gefährden großflächige Rodungen die Existenz vieler Arten. Im Bukit-Tigapuluh-Nationalpark sollen sie geschützt werden.
Projektpartner: Zoologische Gesellschaft Frankfurt

Weitere Informationen zu den Projekten und den Projektpartnern des Zoos finden sich unter http://www.zoo-frankfurt.de im Internet.

So funktioniert der freiwillige Naturschutz-Euro
Der Naturschutz-Euro ist eine freiwillige, zweckgebundene Spende, die Besucher beim Kauf von Eintrittskarten für Erwachsene, Familien, Gruppen sowie beim Kauf von Jahreskarten für Erwachse und Familien geben können.

Wer den Naturschutz-Euro nicht zahlen möchte, kann dies vor dem Kartenkauf an der Zookasse mitteilen. Der Beitrag wird dann nicht berechnet.

Auch beim Kauf von Tickets im Online-Shop des Zoos kann man sich für den Naturschutz-Euro entscheiden.

Die Projekte werden nach den folgenden Kriterien ausgewählt: Stabile Partner mit großer Erfahrung und starker Präsenz in den Projektregionen, integrierte Naturschutzprojekte, die langfristig und zeitlich unlimitiert angelegt sind, hohe Relevanz für den Zoo, da ein Bezug zu den hier gezeigten Tierarten besteht. In einem Turnus von drei Jahren werden die Projekte bewertet. Der Zoo entscheidet, ob die Förderung fortgesetzt wird, oder ob im nächsten Turnus andere Organisationen oder Projekte gefördert werden.

Hilfe, die ankommt
Der Naturschutz-Euro geht zu 100 Prozent an die sechs ausgewählten Projekte, die der Zoo Frankfurt langfristig unterstützt. Es gibt keine Abzüge für Verwaltungskosten.

Die Kampagne
„Mach deinen Zoobesuch wertvoller“ lautet das Motto der Begleitkampagne zur Einführung des freiwilligen Naturschutz-Euros, die aus Mitteln des Tourismusbeitrags der Stadt Frankfurt finanziert wird und im Frühjahr im Stadtgebiet zu sehen sein wird.

Zoo Frankfurt
Bernhard-Grzimek-Allee 1
60316 Frankfurt am Main
Telefon: +49 (0)69 212-337 35
info.zoo@stadt-frankfurt.de

Vorübergehend wegen Corona geschlossen
Aufgrund der aktuellen Lage bleibt der Zoo Frankfurt leider bis auf Weiteres geschlossen. Sobald absehbar ist, dass der Zoo wieder öffnen kann, wird die Öffentlichkeit informiert.

Zootier des Jahres 2021: Das Krokodil – Nützlinge mit Imageproblem

A_ZdJ-Logo-2021(ffm) Krokodile teilten sich ihren Lebensraum bereits mit den Dinosauriern. Seit mehr als 200 Millionen Jahren bevölkern die perfekten Jäger nahezu unverändert unseren Planeten – bis der Mensch auftauchte. Nun stehen die Nützlinge mit dem Imageproblem kurz vor dem Untergang, weswegen die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) das Krokodil zum „Zootier des Jahres 2021“ gekürt hat. Bei der diesjährigen Kampagne sollen mit den gesammelten Geldern vorrangig drei Projekte unterstützt werden, die sich um den Erhalt der Kuba-, Siam- und Philippinenkrokodile kümmern.

„Krokodile sind keine schwimmenden Handtaschen, sondern haben eine immens wichtige Aufgabe in ihren Ökosystemen. Es ist Zeit zu handeln, denn ohne akute Schutzmaßnahmen werden einige Krokodilarten bald gänzlich von unserem Planeten verschwinden“, sagt Sven Hammer, erster stellvertretender Vorsitzender der ZGAP.

Die Menschen dringen bis heute immer weiter in den Lebensraum der Krokodile ein und töten sie, weil sie die Tiere als Gefahr für sich und ihre Haustiere ansehen. Ihr Fleisch und die Eier werden verzehrt, die Moschusdrüsen der Krokodile werden zur Parfümherstellung genutzt und weil Krokodile Fische fressen, gelten sie darüber hinaus als Konkurrenten der Fischer.

Zusätzlich dezimiert der Lebensraumverlust, etwa durch den Bau von Dämmen, sowie die zunehmende Wasserverschmutzung die Krokodilbestände. An den Rand der Ausrottung brachte die Krokodile jedoch insbesondere die wachsende Nachfrage nach ihrer Haut, weil die Modeindustrie anfing, daraus Handtaschen, Schuhe, Koffer, Gürtel und andere Waren herzustellen.

Viele Krokodilarten gelten daher als gefährdet und sechs Arten werden von der Weltnaturschutzunion IUCN bereits als „von der Ausrottung bedroht“ eingestuft.

Die Rolle der Krokodile im Ökosystem
Krokodile haben, wie viele andere Beutegreifer auch, ein Imageproblem. Sie werden oft als menschenfressende „Monster“ angesehen und schafften es so als Darsteller in den einen oder anderen Hollywoodfilm. Tatsächlich übernehmen Krokodile aber eine äußerst wichtige Aufgabe für ihre Umwelt: Da sie unter anderem Aas fressen, reinigen sie die Gewässer und anliegende Landflächen von Kadavern. Wenn sie jagen, haben sie es besonders auf schwache, verletzte und kranke Tiere abgesehen. Sie regulieren zudem die Bestände räuberischer Welse oder Piranhas, die sich ihrerseits von für den Menschen bedeutenden Speisefischen ernähren.

Entfernt man Krokodile aus diesem Kreislauf, gerät das ökologische Gleichgewicht aus den Fugen. Durch den Ausfall der großen Jäger nehmen die Populationen der Raubfische zu und viele andere Organismen wie Bakterien, Algen, Krebstiere, Weichtiere oder Wasserinsekten verschwinden, weil sie auf die Hinterlassenschaften der Krokodile spezialisiert sind.

„Die bereits jetzt erkennbaren, negativen Auswirkungen auf die Ökosysteme in den Heimatländern der Krokodile machen ihren Schutz daher besonders wichtig“, sagt Viktoria Michel, Projektkoordinatorin der „Zootier des Jahres“- Kampagne. „Weshalb sich die ZGAP dazu entschied, das Krokodil zum „Zootier des Jahres“ 2021 zu küren“, erklärt Michel.

Schutzprojekte
Konkret werden dieses Jahr drei Schutzprojekt mit den Kampagnengeldern unterstützt.

In der Natur leben nur noch knapp 100 Philippinenkrokodile, daher wird auf den Philippinen der Bau neuer Auswilderungsanlagen für Krokodile und einer weiteren Nachzuchtstation direkt in dem Auswilderungsgebiet finanziert. Zudem soll ein Zentrum für Umweltbildung, sowohl für Einheimische als auch für Touristen, entstehen und ein Konzept für nachhaltigen Tourismus in der Region umgesetzt werden.

In den Süßwassersümpfen Kubas haben Kubakrokodile ihr kleines Verbreitungsgebiet. Die Nachzuchtbemühungen der seltenen Krokodile verliefen bisher sehr erfolgreich, weshalb nun wieder Kubakrokodile unter kontrollierten Bedingungen ausgewildert werden. Um die Biologie der Tiere weiter zu erforschen und sie vor illegaler Wilderei zu schützen, erhalten einige der Krokodile GPS-Sender.

Auch Siamkrokodile existieren nur noch in kleinen Populationen in Kambodscha, Laos und Thailand. Derzeit wird ein weiteres Restvorkommen auf Borneo vermutet, was nun mittels Umwelt-DNA aufgedeckt werden soll. Nur so können noch rechtzeitig Schutzmaßnahmen für die bedrohten Krokodile eingeleitet werden.

Zur „Zootier des Jahres“- Kampagne
Die „Zootier des Jahres“ Kampagne wurde 2016 mit dem Ziel ins Leben gerufen, sich für gefährdete Tierarten einzusetzen, deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht. So werden für den Titel „Zootier des Jahres“ Tierarten ausgewählt, die teils kurz vor der Ausrottung stehen, jedoch bisher keine oder nur sehr wenig Lobby haben und auch oft nicht von „großen Naturschutzorganisationen“ beachtet werden.

Letztes Jahr konnten etwa durch die Kampagnengelder viele nachhaltige Schutzmaßnahmen für Beos erfolgreich umgesetzt werden.

Um in Form von Öffentlichkeitsarbeit und konkreten Artenschutzmaßnahmen möglichst viel für die im Fokus stehende Tierart bewirken zu können, bündeln vier im Artenschutz aktive Partner ihre Kräfte. Mit der federführenden Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), arbeiten die Einrichtungen und Mitglieder der Deutschen Tierpark-Gesellschaft (DTG), des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) und der Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ) eng zusammen.

Zoologische Gärten als treibende Kraft im Artenschutz
Zoologische Gärten halten und züchten gefährdete Tierarten und eröffnen ihren Besuchern interessante Einblicke in biologische und ökologische Zusammenhänge. Auch Philippinenkrokodile werden in europäischen Zoos nachgezüchtet. Das Zuchtbuch dafür wird im Zoologischen Garten Köln geführt. Die Philippinenkrokodile aus europäischen Zoos sind für die Population auf den Philippinen extrem wichtig, denn die europäischen Tiere wurden im Gegensatz zu vielen Krokodilen auf philippinischen Krokodilfarmen nicht mit anderen Krokodilarten gekreuzt und sind daher besonders für die Auswilderung geeignet.

Bereits Mitte Dezember 2020 durften „Hulky“ und „Dodong“, zwei Philippinenkrokodilnachzuchten aus dem Kölner Zoo, die Reise in ihr ursprüngliches Heimatland antreten. Nach der Eingewöhnung werden die beiden Nachzuchten ihren Beitrag dazu leisten eine reinerbige Philippinenkrokodilpopulation zu gründen, mit dem Ziel der Auswilderung im Naturschutzgebiet.

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Vorübergehend wegen Corona geschlossen
Aufgrund der aktuellen Lage bleibt der Zoo Frankfurt leider bis auf Weiteres geschlossen. Sobald absehbar ist, dass der Zoo wieder öffnen kann, wird die Öffentlichkeit informiert.

Wenn Corona Mensch und Tier trennt – Ein Rundgang durch den Zoo Frankfurt in Zeiten der Pandemie

Kuratorin des Zoo Frankfurt Sabrina Linn füttert Spitzmaulnashorn Kalusho mit einer Möhre © Stadt Frankfurt am Main Foto: Salome Roessler
Kuratorin des Zoo Frankfurt Sabrina Linn füttert Spitzmaulnashorn Kalusho mit einer Möhre © Stadt Frankfurt am Main Foto: Salome Roessler

(ffm) „Plitsch, platsch“, macht es im Pinguin-Becken – wer kommt denn da? Einige der Humboldt-Pinguine springen eilig ins Wasser, die anderen recken neugierig die Köpfe in die Höhe. Viele Besucher haben die Publikumslieblinge des Frankfurter Zoos dieser Tage nicht. Deshalb sind sie sofort zur Stelle, als Kuratorin Sabrina Linn sich dem Becken nähert. Dann springen alle Pinguine ins Becken und schwimmen eine Runde, paddeln im Wasser und geben trompetenähnliche Laute von sich. Auch die zweite coronabedingte Schließung des Zoos geht an den Tieren und Mitarbeitern des Tierparks nicht spurlos vorbei.

Streng voneinander getrennte Teams versorgen die Tiere
Der Zoo hatte bereits für den ersten Lockdown ein genau durchdachtes Einsatzkonzept für seine Mitarbeiter erarbeitet – an erster Stelle steht die optimale Versorgung der Tiere. „Wir konzentrieren uns zurzeit auf die essenzielle Arbeit, nämlich, dass die Tiere ihre benötigte Pflege, ihr Futter und wenn notwendig die medizinische Versorgung erhalten“, sagt Sabrina Linn. Die Tierpfleger des Zoos sind für acht Reviere zuständig. Aktuell sind sie, wie im Frühjahr, in zwei Teams aufgeteilt. Zwischen den Teams ist der Kontakt strengstens untersagt. „Wir arbeiten mit Minimalbesatz. Sollte ein Pfleger oder eine Pflegerin, in einem Team infiziert sein, ist das andere Team immer noch voll einsatzfähig und kann weiterarbeiten“, erläutert sie. Das erfordert viel Kommunikation untereinander – Übergaben und wichtige Nachrichten werden nur per Telefon oder E-Mail weitergegeben. Das verlangt den Zoomitarbeitern nicht nur beruflich viel ab, sondern auch persönlich: Befreundete Pfleger, die nicht in einem Team arbeiten, dürfen sich nicht treffen. „Wir haben auch Partnerschaften oder Familien unter den Mitarbeitenden, das haben wir bei der Zusammenstellung der Teams berücksichtigt, aber Freundschaften müssen nun die Distanz aushalten“, sagt Linn, die ständig in Kontakt mit den Pflegern aus allen Teams steht und die Situation kennt. Alle seien sehr diszipliniert.

Manchen Tieren fehlt die Interaktion mit den Besuchern
Diszipliniert sein und Abstand halten müssen die Tiere nicht. Die Erdmännchen wuseln in ihrem Innengehege umher – sobald sich Sabrina Linn dem Gehege nähert, stellen sie sich auf ihre Hinterläufe und schauen neugierig durch die Scheibe. Nur eben mal ein Blick reicht da nicht, wie kleine Pfeile flitzen sie durch ihre kleine Klappe ins Außengehege und schauen erwartungsvoll die Kuratorin an. Die 32-Jährige plaudert ein wenig mit den Publikumslieblingen des Zoos. Dann kommt auch schon das Frühstück. Eine Pflegerin steigt ins Gehege und serviert das Mahl. Auf dem Speiseplan stehen gekochte Eier, Obst und Gemüse. Wie bei den Pinguinen gehören auch die Erdmännchen zu den Tieren, die die Interaktion mit den Menschen lieben und vielleicht auch „vermissen“. Linn erklärt, dass man dies zwar nicht vermenschlichen dürfe, die Mitarbeiter dennoch feststellten, dass Tiere wie Erdmännchen, Seebären, Pinguine oder Menschenaffen sehr die Aufmerksamkeit der Besucher genießen und diese Reize den Tieren nun fehlten. „Die Menschen sind ein wesentlicher Teil der Umweltreize. Wenn sie lange weg sind, dann ist ein Besucher ein frischer Reiz für sie.“ Dieses Defizit füllen nun die Tierpfleger – neben den essenziellen Aufgaben, beschäftigen sie die Tiere verstärkt mit Spielen oder Futtersuche. Linn kann aber beruhigen: „Die Tiere des Zoos vereinsamen nicht, viele leben in sozialen Gruppen und können sich miteinander beschäftigen. Und von uns bekommen sie die optimale Pflege und Anregung.“

Während einige Tiere die Menschen zu vermissen scheinen, müssen sich noch die kurz vor Ostern geborenen Zwergziegen an zweibeinige Besucher gewöhnen. „Es sind die schüchternsten Ziegen, die wir je hatten“, berichtet Linn. Mit dem ersten Lockdown wurde das Streichelgehege der Zwergziegen geschlossen und seitdem durften Kinder und Erwachsene nicht mehr rein. „Sie hatten bisher keinen direkten Menschenkontakt bis auf die Pflegerinnen und Pfleger“, sagt die Kuratorin. Aber sie ist zuversichtlich, dass auch diese Hürde von den Tieren gemeistert wird.

Alle Pfleger haben Grundwissen in der Versorgung der Tiere, dennoch kann nicht jeder Tierpfleger jedes Tier pflegen. „Gerade der Umgang mit gefährlichen Tieren wie den Raubkatzen oder Gorillas erfordert eine gewisse Routine, was Sicherheitsvorkehrungen betrifft. Und im Exotarium oder bei den Vögeln haben die Mitarbeiter eine besondere Expertise, beispielsweise beim Thema Nahrung. Die sind dann auch schwer zu ersetzen oder die Einarbeitung eines neuen Kollegen würde zu lange dauern.“ Personal, das normalerweise an der Kasse arbeitet, wird in anderen Bereichen eingesetzt. Gerade im Herbst bleibt das Laub der alten Bäume auf dem Zoogelände aber auch mal länger liegen. Die Tiere stört es nicht und die Kraftreserven der Angestellten nutzt der Zoo lieber für die Versorgung der Tiere.

Menschenaffen sind vom Virus besonders gefährdet
Besonders schwierig ist die Situation im Borgori-Wald. Denn Menschenaffen können an den allermeisten Krankheiten erkranken, die auch Menschen bedrohen. Schon ein vermeintlich „harmloser“ Grippevirus kann ein Jungtier töten. „Grundsätzlich könnten sie vermutlich auch an Covid-19 erkranken, bisher ist kein Fall bekannt. Dennoch müssen wir sehr vorsichtig sein“, erklärt Linn. Deshalb ist der Borgori-Wald auch seit Ende März für den Publikumsverkehr geschlossen. Fast 30 Menschenaffen leben dort. Die Bonobos, Gorillas und die Orang Utans haben nur noch Kontakt zu ihren Pflegern. Diese dürfen sich auch während ihrer gesamten Schicht nur im Affenhaus aufhalten. Das Futter für die Bewohner des Borgori-Waldes wird wie durch eine Schleuse geliefert – kontaktlos. Bonobos beispielsweise sind sehr selten in Europa und der Zoo Frankfurt hat einen wichtigen Bestand im europäischen Zuchtprogramm. „Es wäre nicht nur für uns persönlich dramatisch, wenn sie an einer Corona-Infektion sterben würden, sondern auch für die europäische Bonobo-Population“, sagt Linn. Ein infizierter Affe würde schlimmstenfalls zu einem Super-Spreader im Borgori-Wald werden. Deshalb herrscht auch für die Pfleger im Affenhaus eine strikte Maskenpflicht, um die Tiere vor einer Infektion zu schützen.

Eine Öffnung braucht ein neues Konzept
Auf dem gesamten Zoogelände tragen die Mitarbeiter Masken, in Bereichen mit potentiell gefährdeten Tierarten FFP2-Masken. „Zum Schutz der Tiere ist das unverzichtbar. Katzen und maderartige Tiere wie Nerze sind ebenfalls gefährdet.“ Wann der Zoo wieder aufmachen kann, ist noch ungewiss. Natürlich hoffen alle, dass die Besucher bald wiederkommen dürfen, aber auch da wird es ein anderes Konzept geben müssen. „Sollten wir in den Wintermonaten öffnen können, müssen wir bedenken, dass sich witterungsbedingt die Menschen vermehrt in den Tierhäusern aufhalten werden. Dafür muss ein anderes Hygienekonzept her. Das wäre eine neue Herausforderung“, erklärt Linn. Für die Arbeit des Zoos sind die Besucher sehr wichtig – denn über Themen wie Natur- und Artenschutz kann man am besten unmittelbar vor Ort informieren. Der Bildungsauftrag ist für den Zoo Frankfurt von höchster Bedeutung. „Gerade das Thema Corona ist aktuell und zeigt im Hinblick auf den Ursprung des Virus, was passiert, wenn der Mensch Tieren immer stärker den Lebensraum nimmt. Zoonosen wie Ebola, HIV oder Sars kommen immer wieder. Aber die Abstände werden immer geringer“, erklärt Linn, auch mit Blick auf die wissenschaftliche Aufarbeitung der aktuellen Pandemie.

Seit März ist das Leben im Frankfurter Zoo ein anderes, gezeichnet von Disziplin, Entbehrungen, geänderten Arbeitsabläufen und vielen Vorsichtmaßnahmen – alles für die Zeit, wenn wieder Kinderlachen, staunende und strahlende Menschen- und Tieraugen aufeinandertreffen.

Weitere Informationen zum aktuellen Geschehen im Zoo unter http://www.zoo-frankfurt.de im Internet.

Hinter dem Zoo geht’s weiter – Naturschutz in Zeiten von Corona

Bongo-Jungtiere Forrest (im Vordergrund) und Pili erblickten am 10.  bzw. 19. Juni 2020 im Frankfurter Zoo das Licht der Welt, hier mit Mutter Leki. Da Forrest noch anfängliche Laufschwierigkeiten hatte, die nun auswachsen, nannten ihn die Tierpflege liebevoll nach „Forrest Gump“. Pili ist erheblich kleiner, auch etwas scheuer als sein Bruder. © Foto: Diether v. Goddenthow
Bongo-Jungtiere Forrest (im Vordergrund) und Pili erblickten am 10. bzw. 19. Juni 2020 im Frankfurter Zoo das Licht der Welt, hier mit Mutter Leki. Da Forrest noch anfängliche Laufschwierigkeiten hatte, die nun auswachsen, nannten ihn die Tierpflege liebevoll nach „Forrest Gump“. Pili ist erheblich kleiner, auch etwas scheuer als sein Bruder. © Foto: Diether v. Goddenthow

(ffm) Den Tieren im Frankfurter Zoo geht es auch in Zeiten von Corona gut. Trotz vieler Herausforderungen im Management und hoher Einnahmeverluste durch die fast siebenwöchige Zooschließung gab es bei der Versorgung und Pflege der Tiere bislang keinerlei Engpässe. Ganz anders sieht es im Freiland aus. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) steht vor großen Problemen in ihren Projektgebieten. Hier verändert sich die Situation durch Corona zum Teil dramatisch.

Zoo-Direktor Dr.-Miguel-Casares. © Foto: Diether v. Goddenthow
Zoo-Direktor Dr.-Miguel-Casares. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wie geht es den Tieren in Zeiten von Corona? Diese Frage bewegte viele Menschen in den letzten Wochen. „Den Tieren im Frankfurter Zoo geht es gut. Glücklicherweise kam es zu keiner Zeit zu Engpässen in der Versorgung oder bei der Pflege der Tiere. Und bei vielen Tieren gab es Nachwuchs – auch bei Arten, die im Freiland hochgradig bedroht sind, zum Beispiel bei den Ostafrikanischen Bongos“, sagt Zoodirektor Miguel Casares. Der Zoo hat dank der umgesetzten Maßnahmen die Krise bislang gut gemeistert. Ganz anders sieht es bei den wildlebenden Verwandten der Zootiere aus. Schon vor der Krise war beispielsweise die Situation der Ostafrikanischen Bongos im Freiland prekär. Mittlerweile leben mehr Bongos in Zoos als im tropischen Bergregenwald Afrikas, der Wildbestand dieser Unterart beträgt nur noch 70 bis 80 Tiere. Ostafrikanische Bongos sind laut Roter Liste vom Aussterben bedroht. Im Zoo Frankfurt leben zurzeit fünf Bongos. Zwei davon, Forrest und Pili, wurden im Juni geboren.

Nach dem Motto „Hinter dem Zoo geht’s weiter“ möchten Zoo und ZGF auf die aktuelle Situation der Arten- und Naturschutzarbeit in situ, also in den ursprünglichen Lebensräumen der Tiere, aufmerksam machen.

Das neuartige Coronavirus hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Schutz der Tropenwälder und seiner reichen Reservoirs an Arten ist, in die der Mensch jedoch immer mehr eindringt und damit die Wahrscheinlichkeit für neue Krankheiten erhöht. „Die Covid-19-Pandemie sollte auch dem Letzten die Augen öffnen und klarmachen, dass der Schutz natürlicher Lebensräume elementar ist für das Wohlergehen der Menschheit. Krankheiten wie Covid-19 entstehen eher in geschädigten Ökosystemen. Daher sind Biodiversitäts- und Klimaschutz auch unser bester Schutz vor weiteren Pandemien dieser Art“, sagt Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt.

Dr.-Christof-Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr.-Christof-Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt © Foto: Diether v. Goddenthow

Trotz der Wichtigkeit steht der Natur- und Artenschutz aufgrund der aktuellen Pandemie vor neuen Problemen: In Nationalparks in Afrika oder Südamerika ist mit der Pandemie der Tourismus und damit eine wichtige Finanzquelle der Parks weggebrochen. Dadurch können Ranger nicht mehr bezahlt werden und illegale Aktivitäten werden zunehmen – Wilderei von bedrohten Tieren, aber auch illegaler Holzeinschlag oder der Abbau von Bodenschätzen, etwa Gold. „Daher müssen wir über neue Modelle nachdenken, die eine nachhaltigere und vom Tourismus unabhängigere Sicherung von Schutzgebieten möglich machen“, sagt Schenck. Denn um Pandemien wie Corona zu verhindern, sind große Wildnisgebiete systemrelevant.

Steckbrief der Bongo-Jungtiere Forrest und Pili

Forrest (li) und Pili - Bongo-Nachwuchs. © Foto: Diether v. Goddenthow
Forrest (li) und Pili – Bongo-Nachwuchs. © Foto: Diether v. Goddenthow

FORREST
Geboren am 10. Juni 2020, männlich
Mutter: Leki, geboren 2013
Vater: Dakarai, geboren 2016
Geburtsgewicht: stolze 29 Kilogramm – üblich sind 20 bis 25 Kilogramm
Besonderheit: Anfänglich hatte Forrest Probleme mit den Beinen. Dies inspirierte die Tierpflegerinnen und Tierpfleger dazu, ihn nach der Filmfigur Forrest Gump zu benennen.
Das passt auch besonders gut, weil der Name gleichzeitig auf den Regenwald als Lebensraum der Bongos verweist. Anders als das Namensvorbild sind Bongos allerdings keine großen Läufer, dafür sind sie mit einem Gewicht von 180 bis 220 kg zu schwer. Sie sind dadurch für den Menschen oder große Räuber leicht zu erjagen.

PILI
Geboren am 19. Juni 2020, weiblich
Mutter: Kawana, geboren 2014
Vater: Dakarai, geboren 2016
Besonderheit: Pili ist Suaheli und bedeutet der/die/das Zweite. Pili ist das zweite Bongo-Jungtier, das 2020 im Frankfurter Zoo geboren wurde.

Frankfurter Zoo-Besuch während Corona

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Seit dem 15. Juni konnte der Frankfurter Zoo coronabedingte Hygiene-Schutzmaßnahmen ein wenig lockern. Seither sind wieder geöffnet der Katzendschungel, die Affen-Anlagen, die Faust-Vogelhallen, das Giraffenhaus und der Spielplatz .

Tickets können zur Zeit nur über den Online-Ticket-Shop für die Zeitfenster von 9-14 Uhr oder von 14.30-19 Uhr erworben werden, so dass zweimal die maximal 800 erlaubten Besucher auf das Zoo-Gelände können.

Imbisse sind auch wieder geöffnet.

Weitere Infos: https://www.zoo-frankfurt.de/

Frankfurter Zoo: Sumatra-Tiger VANNI ist im Katzendschungel eingezogen

Sumatra-Tiger Vanni hat heute im Frankfurter Zoo sein neues Zuhause im Katzendschungel bezogen und wird dort in den nächsten Tagen seine Nachbarin Malea kennen lernen. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Sumatra-Tiger Vanni hat heute im Frankfurter Zoo sein neues Zuhause im Katzendschungel bezogen und wird dort in den nächsten Tagen seine Nachbarin Malea kennen lernen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Sumatra-Tiger Vanni hat heute nach 30-tägiger Sicherheits-Quarantäne sein neues Zuhause im Katzendschungel des Frankfurter Zoos bezogen. Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft und Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch ließen es sich nicht nehmen,  dabei zu sein, als Vanni sein Neuland betrat. Zunächst herrschte noch ein wenig Zweifel, ob Vanni angesichts der zahlreichen Journalisten vor der großen Käfig-Scheibe überhaupt erscheinen oder gleich wieder verschwinden würde. Doch von Schüchternheit keine Spur: Vanni kam, sah und nahm alles in Besitz.

Auf Erkundungstour durch seinen neuen Mini-Dschungel, aber besser hier zu überleben als in Sumatra auszusterben. Foto: Diether v. Goddenthow
Auf Erkundungstour durch seinen neuen Mini-Dschungel, aber besser hier zu überleben als in Sumatra auszusterben. Foto: Diether v. Goddenthow

Das sechsjährige Tigermännchen fühlte sich von Anfang an wohl, erkundete sämtliche Kletter-Möglichkeiten  seines Dschungel-Camps, biss genüsslich auf einem großem Knochen herum und fand rasch  einen  erhabenen Ausguck, bevor er mit den Journalisten Versteck spielte. Neben Vannis Bereich wohnt Nachbarin Malea, zu der er durch eine von Wärtern zu öffnenden Klappe gelangen kann. Rendevouz sind sehr erwünscht und Professor Niekisch hofft, dass Vanni seiner, seit drei Jahren „verwitweten“ Nachbarin ein neuer „Gefährte“  werden und mit ihr Nachwuchs zeugen kann.

Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft und Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch hofften mit den Presseleuten, dass Vanni sein neues Zuhause annehmen würde.Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft und Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch hofften mit den Presseleuten, dass Vanni sein neues Zuhause annehmen würde.Foto: Diether v. Goddenthow

„Einen Tiger begrüßen zu können – das passiert nicht alle Tage“, freut sich Dr. Ina Hartwig. „Ich weiß, dass viele Frankfurterinnen und Frankfurter lange auf einen neuen Gefährten für Tigerin MALEA gewartet haben. Zootiere wie MALEA und VANNI sind Botschafter für ihre frei lebenden Artgenossen und stehen stellvertretend für alle Tiere in ihrem Lebensraum. Sumatra-Tiger sind vom Aussterben bedroht und der Frankfurter Zoo trägt als Teilnehmer international anerkannter Zuchtprogramme dazu bei, einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz zu leisten.“

Vannis neuer Lieblingsplatz mit Ausguck ins Freigehege. Diether v. Goddenthow
Vannis neuer Lieblingsplatz mit Ausguck ins Freigehege. Diether v. Goddenthow

Fast drei Jahre lang lebte die 15-jährige MALEA nach dem Tod von Tigerkater IBAN alleine. Da Tiger ausgesprochene Einzelgänger sind, war das auch kein Problem. Gleichwohl war sie seinerzeit sehr verträglich mit IBAN. Viermal hatten die beiden Nachwuchs zusammen. Dass MALEA und VANNI auch gut miteinander harmonieren ist nun die große Hoffnung von Zoodirektor Niekisch und seinem Team.

Der 2010 im Zoo von Rotterdam geborene Sumatra-Tiger kam am 30. Januar aus dem Tierpark Terra Natura in Benidorm in Spanien nach Frankfurt. Die Quarantänezeit hat er gut überstanden. „VANNI ist ein sehr ruhiges aber auch aufmerksames Tier. In der Quarantänestation hat er sich die Zeit oft damit vertrieben, die Passanten auf dem Barodapfad zu beobachten. Besonders spannend fand er es, wenn Hunde dabei waren. In der neuen Anlage gibt es jetzt viel für ihn zu entdecken“, so Prof. Dr. Manfred Niekisch.

Da Vanni sich so rasch eingelebt hat, können bereits ab Morgen Besucher Vanni im Frankfurter Zoo besuchen und bestaunen. Foto: Diether v. Goddenthow
Da Vanni sich so rasch eingelebt hat, können bereits ab Morgen Besucher Vanni im Frankfurter Zoo besuchen und bestaunen. Foto: Diether v. Goddenthow

Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gehören Sumatra-Tiger zu den bedrohten Tierarten. Der Aufbau einer stabilen Zoopopulation wird in einem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm gemanagt. Mit dem Zuchtbuchkoordinator wird der Zoo abstimmen, ob und wann MALEA und VANNI Nachwuchs bekommen sollen.

Zoo Frankfurt
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‚Baggerbiss‘ markiert den Start der Bauarbeiten zur neuen Pinguin-Anlage im Frankfurter Zoo

bauzauninfo(kus) Mit einem ersten „Baggerbiss“ haben heute im Zoo Frankfurt die Bauarbeiten für eine neue Pinguin-Anlage begonnen: Auf einem Areal von fast 2.000 Quadratmetern inmitten des Zoos entsteht eine großzügige Anlage für Humboldt-Pinguine und damit ein neuer attraktiver Besucherbereich mit hoher Erlebnis- und Aufenthaltsqualität. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig und Baudezernent Jan Schneider gaben gemeinsam mit Zoodirektor Prof. Manfred Niekisch das Startsignal für ein Bauprojekt, das richtungsweisend für die Zukunft des Frankfurter Zoos ist.

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig und Baudezernent Jan Schneider gaben gemeinsam mit Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch das Startsignal für ein Bauprojekt. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow
Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Dr. Ina Hartwig und Baudezernent Jan Schneider gaben gemeinsam mit Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch das Startsignal für ein Bauprojekt. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Auf dem Gelände der zukünftigen Pinguin-Anlage rollte der Bagger und rund 50 Gäste feierten den symbolischen Baubeginn des Großprojekts im Zoo. „Ein schöneres Geschenk hätte man dem Zoo zum Nikolaustag gar nicht machen können – die Stadt Frankfurt investiert mit dem Bau der neuen Pinguin-Anlage in die Zukunft. Damit der Frankfurter Zoo an seine wissenschaftlichen Erfolge bei der Erhaltung der weltweiten Artenvielfalt anknüpfen kann und weiterhin als Besuchermagnet die meistbesuchte Freizeiteinrichtung in Frankfurt bleibt, ist dieser Neubau ein folgerichtiger Schritt“, hob Stadträtin Ina Hartwig die Bedeutung hervor.

Gruppe Humboldt Pinguine Foto: Stefan Görlitz © Frankfurter Zoo
Gruppe Humboldt Pinguine Foto: Stefan Görlitz © Frankfurter Zoo

Stadtrat Jan Schneider ergänzte: „Die neue Pinguin-Anlage ist auch baulich höchst spannend und Zoobesucher werden die Tiere zukünftig auf eine ganz neue Art und Weise erleben können. Sie können den Pinguinen quasi auf Augenhöhe begegnen. Jung und Alt können dann nicht nur die eifrigen Schwimmer durch Unterwasserfenster in ihrer Grotte beobachten, sondern werden von da aus über eine barrierefreie Rampe nach oben gelangen. Dort werden sich die Besucher mitten in der Pinguinkolonie wiederfinden. Sie blicken dann auf eine weite Landschaft – bestehend aus Sandbereichen, Wasserflächen und künstlichen Felsen. Um den dafür nötigen unterirdischen Betonbau zu stabilisieren, sind zur Verankerung sogenannte Mikropfähle nötig. Denn wenn kein Wasser in der Anlage ist würde sonst das ganze Gebilde wie ein Schiff aufschwimmen.“

© Modell der Pinguin Anlage. Architekturbüro Liquid Fay Frankfurt
© Modell der Pinguin Anlage. Architekturbüro Liquid Fay Frankfurt

Die neue Anlage ist für die zeitgemäße und artgerechte Haltung einer Humboldt-Pinguin-Kolonie von 30 bis 40 Brutpaaren ausgelegt. Humboldt-Pinguine leben an den Pazifikküsten Nordchiles und Perus, sie kommen mit dem Frankfurter Klima sehr gut zurecht, sodass sie ganzjährig auf einer Außenanlage gehalten werden können – das spart Energie für eine aufwendige Kühlung. Nicht gespart wird bei der neuen Anlage an Platz für die Tiere zum Schwimmen, Tauchen und Brüten.

Übersichtsplan der Baustelle. © Tilman, Lange, Braun u Schlockermann Architekten
Übersichtsplan der Baustelle. © Tilman, Lange, Braun u Schlockermann Architekten

Das Bauvorhaben mit Gesamtkosten von 7,2 Millionen Euro, das 2018 fertig werden soll, ist der größte Entwicklungsschritt seit der Eröffnung der neuen Anlage für Brillenbären und Brüllaffen, dem Ukumari-Land, 2013. Das 30-Millionen-Euro-Investitionsprogramm, das die Stadtverordneten für den Zoo Frankfurt im Jahr 2008 beschlossen hatten, ist damit abgearbeitet. „Ich habe den Zoo gebeten, mit mir anhand eines zu entwickelnden Masterplans den konkreten Handlungsbedarf für die in die Jahre gekommenen Tierhäuser zu ermitteln und mit einer Gesamtkonzeption den zukünftigen Anforderungen an einen modernen zeitgemäßen Zoo zu begegnen“, so Stadträtin Dr. Hartwig.

Stadträtin und Zoodirektor sind sich einig, ein langes Atemholen wird es nicht geben: „Mit Hochdruck gilt es, weitere Geländeabschnitte im Zoo zu entwickeln und damit seinen Ausbau zu einem modernen Natur- und Artenschutzzentrum voranzutreiben. Neben notwendigen Sanierungen werden jetzt vor allem Konzepte für die Haltung der afrikanischen Großtiere, sprich Giraffen, Nashörner, Flusspferde und Okapis erarbeitet.“

Areal der  ans Exotikum angrenzenden  projektierten Pinguin-Anlage im Frankfurter Zoo.
Bereits freigeräumtes Areal der ans Exotikum angrenzenden projektierten Pinguin-Anlage im Frankfurter Zoo.

In den letzten Wochen hat sich im Bereich rund um die neue Anlage bereits einiges getan: Ein paar Bäume mussten gefällt und das Gelände unterhalb des Exotariums gerodet werden. Der Besucherweg zwischen Grzimekhaus und Exotarium wurde verbreitert, sodass er zukünftig auch als Feuerwehrdurchfahrt genutzt werden kann, denn die alte Umfahrung wird zugunsten der neuen Anlage aufgegeben. Im Zuge der Wegeverbreiterung wurde auch ein Teil des Spielplatzes neu gestaltet. Er hat zwei weitere barrierefreie Zugänge sowie neue Sitzgelegenheiten erhalten.

Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow
Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

„Die spektakulärste Maßnahme zur Vorbereitung der Bauarbeiten wird aber mit Sicherheit das Absenken des Großen Weihers und die Errichtung der Wasserrückhalte-Barriere aus sogenannten Big Packs sein“, erklärt Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch. Die Absperrung soll dafür sorgen, dass das Baustellenareal trocken bleibt, während der Weiher wieder teilweise aufgefüllt werden kann. Dann können auch die Teichbewohner nach und nach wieder zurückkehren. Fische, Flusskrebse und Schildkröten waren von den Tierpflegerinnen und Tierpflegern in den letzten Wochen sorgfältig abgefischt und in andere Gräben an Tieranlagen umgesetzt worden.

In den nächsten Wochen erfolgen unter der bewährten Koordination des Hochbauamtes der Stadt Frankfurt die obligatorische Kampfmittelsondierung, der Erdaushub und etliche Leitungsverlegungen. Im Januar wird der große Baukran errichtet. Im Sommer 2017 soll der Rohbau des Beckens inklusive der Grotte mit den Unterwassereinblicken abgeschlossen sein. „Wir werden“, so Niekisch, „die Baustelle nicht hermetisch abriegeln. Von den Besucherbereichen aus sind immer wieder Einblicke in das Areal möglich, denn wir möchten, dass unsere Besucherinnen und Besucher den Baufortschritt nachvollziehen können.“

Im Info-Pavillion können sich Besucher  während der Bauphase über die neue Anlage und ihre zukünftigen Bewohner kundig machen. Den übergroßen Pinguin haben Mitarbeiter des Zoos in Eigenarbeit erstellt und gestiftet.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow
Im Info-Pavillion können sich Besucher während der Bauphase über die neue Anlage und ihre zukünftigen Bewohner kundig machen. Den übergroßen Pinguin haben Mitarbeiter des Zoos in Eigenarbeit erstellt und gestiftet.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier goddenthow

Eine kleine Ausstellung informiert während der Bauphase über die neue Anlage und ihre zukünftigen Bewohner. Außerdem wird der Zoo im Rahmen von Veranstaltungen ab dem nächsten Frühjahr Baustellenführungen anbieten. Für den 18. Juni 2017 ist ein Pinguin-Aktionstag geplant.
Für die Möglichkeit, das richtungweisende Bauprojekt realisieren zu können, dankte Zoodirektor Niekisch beim Baggerbiss den anwesenden Vertretern des Magistrats, der Stadtverordnetenversammlung und allen anderen Gremien und Ämtern, die das Vorhaben von Anfang an unterstützt und begleitet haben. Ein besonderer Dank von Niekisch gilt aber auch den Bürgerinnen und Bürgern, die den Neubau mit einer Spende unterstützt haben.

 

Feldmann und Semmelroht werben für Zootage 2015 und Welt-Nasshorntag im Frankfurter Zoo am 26. u. 27.09.

Der Weltnashorn-Tag (World Rhino Day) möchte einmal mehr auf das Schicksal der vom Aussterben bedrohten Nashörner hinweisen und informieren, wie man die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehenden Nashörner noch wirksamer als bisher schützen könnte.  Hier Kalusho, eines der beiden Frankfurter Spitznashörner (29) als Botschafter wildlebender Artgenossen. Foto: © massow-picture
Der Weltnashorn-Tag (World Rhino Day) möchte einmal mehr auf das Schicksal der vom Aussterben bedrohten Nashörner hinweisen und informieren, wie man die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehenden Nashörner noch wirksamer als bisher schützen könnte. Hier Kalusho, eines der beiden Frankfurter Spitznashörner (29) als Botschafter wildlebender Artgenossen. Foto: © massow-picture

An den Zootagen 2015, am Samstag, 26. und 27. September, haben alle Besuche im Frankfurter Zoo Gelegenheit, ein bisschen mehr von der Arbeit in einem Zoo zu erfahren. Ob Zoo-Infotische über heimische und exotische Tiere, Führungen zu den Brillenbären, Brüllaffen, Mähnenwölfen, Raubkatzen usw., ob kommentierte Fütterungen der Mähnenwölfe, Raubkatzen, Kamele, Robben usw. oder Infos über den Beruf des Tierpflegers – an den Zootagen haben die Frankfurter Tierpfleger und pädagogischen Mitarbeiter wieder ein umfangreiches Programm rund um ihren Arbeitsalltag und ihre Tiere zusammengestellt. Aktionen, Bastelzelt (Basteln, Wollspinnen und Filzherstellung etc.) und ein spannendes Zoo-Quiz ergänzen die vielfältigen Angebote für die ganze Familie. Und: Das Wetter soll auch schön werden!

(v.l.) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Zoo-Direktor Prof. Dr. Manfred Niekisch und Kulturdezernent Professor Dr. Felix Semmelroth stellen das Zoo-Programm vor. Besonderes Anliegen sei es die bundesweit einmalig niedrigen Eintrittspreise auch künftig halten zu können. Foto: © massow-picture
(v.l.) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Zoo-Direktor Prof. Dr. Manfred Niekisch und Kulturdezernent Professor Dr. Felix Semmelroth stellen das Zoo-Programm vor. Besonderes Anliegen sei es die bundesweit einmalig niedrigen Eintrittspreise auch künftig halten zu können. Foto: © massow-picture

Anlässlich der bevorstehenden Zootage am 26. und 27. September sowie des Welt-Nashorn-Tages haben Oberbürgermeister Peter Feldmann und Kulturdezernent Felix Semmelroth gestern den Frankfurter Zoo besucht. Am Welt-Nashorn-Tag machen weltweit Organisationen auf die dramatische Gefährdung der fünf Nashornarten aufmerksam. Die Präsentation der Naturschutzbotschafter von Zoo und Zoologischer Gesellschaft Frankfurt steht daher während der diesjährigen Zootage am kommenden Wochenende ganz im Zeichen des Artenschutzes. Die Veranstaltung bietet darüber hinaus ein vielfältiges Programm mit tiefen Einblicken in die Arbeit des Zoos und seiner Partner.

Der Zoo und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt setzen sich seit vielen Jahren intensiv für den Schutz unserer Artenvielfalt ein. Der Wissensvermittlung und Aufklärung, wie nur ein Zoo sie leisten kann, kommt dabei eine bedeutende Rolle zu. „Der Zoo Frankfurt ist weit mehr als ein Freizeit- oder Erholungsort. Es ist ein Ort der Wissenschaft. Was der Zoo und seine Mitarbeiter alles bieten, das zeigen die Zootage auf eindrückliche Weise. Die jährlich stattfindenden Zootage bieten tiefe Einblicke in die komplexen Aufgaben unseres modernen Zoos. Um die Vielfalt der Tiere zu erleben und in eine fremde Welt einzutauchen, braucht man nicht in die weite Welt zu reisen. Es genügt eine kurze Fahrt in unseren Zoo und schon ist man mittendrin“, betont Oberbürgermeister Peter Feldmann.
„Der Zoo möchte Informationen vermitteln und über die Begegnung mit dem Tier, Menschen für den Naturschutz gewinnen. Dazu ist die Art der Tierpräsentation genauso wichtig wie das Beobachten der eindrucksvollen Arbeit der Tierpfleger. Darüber hinaus sind die ehrenamtlichen Naturschutzbotschafter von Zoo und Zoologischer Gesellschaft Frankfurt wichtige Multiplikatoren, um auf die Situation bedrohter Tiere, wie beispielsweise der Nashörner, aufmerksam zu machen“, bekräftigt Stadtrat Felix Semmelroth.

(v.r.) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth und Prof. Dr. Manfred Niekisch fütterm Spitzmaulnashorn Tsororo mit Grünzeug, Möhren usw. um am Weltnashorntag auf die Not der zunehmend von Wilderern in Afrika wegen ihres Horns illegal gejagten Nashörner aufmerksam zu machen.. Foto: © massow-picture
(v.r.) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth und Prof. Dr. Manfred Niekisch fütterm Spitzmaulnashorn Tsororo mit Grünzeug, Möhren usw. um am Weltnashorntag auf die Not der zunehmend von Wilderern in Afrika wegen ihres Horns illegal gejagten Nashörner aufmerksam zu machen.. Foto: © massow-picture

Die beiden Frankfurter Spitzmaulnashörner KALUSHO und TSORORO (beide 29) sind Botschafter ihrer wildlebenden Artgenossen. Wie dramatisch die Situation der Nashörner im Freiland ist, hat Südafrika aktuell gemeldet: „Bereits in den ersten Monaten dieses Jahres wurden mehr Nashörner geschossen, als im gleichen Zeitraum 2014: 749 Nashörner verloren ihr Leben 2015 durch Wilderei, 716 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Damit sind die Abschussraten auf ein Rekord-Hoch gestiegen“, erklärt Zoodirektor, Manfred Niekisch. An den zebragestreiften Infomobilen der Naturschutzbotschafter kann man sich an den Zootagen ausführlich über die Bedrohung, aber auch die Schutzmaßnahmen informieren.

v.l.n.r. Naturschutzbotschafterinnen Herta Meier u. Helga Podio, Tierpfleger Karl-Heinz Jane, Oberbürgermeister Felix Feldmann, Sozialdezernent Felix Semmelroth und Zoodirektor Manfred Niekisch an einem der Infomobile, die an diesem Wochenende ganz besonders über eines der größten Landsäugetiere, das Nashorn, informieren werden.  Foto: © massow-picture
v.l.n.r. Naturschutzbotschafterinnen Herta Meier u. Helga Podio, Tierpfleger Karl-Heinz Jane, Oberbürgermeister Felix Feldmann, Sozialdezernent Felix Semmelroth und Zoodirektor Manfred Niekisch an einem der Infomobile, die an diesem Wochenende ganz besonders über eines der größten Landsäugetiere, das Nashorn, informieren werden. Foto: © massow-picture

An 365 Tagen im Jahr können Menschen aller Altersgruppen im Zoo tief in die faszinierende Welt der Tiere eintauchen. An den Zootagen sogar noch etwas tiefer, wenn die Tierpflegerinnen und Tierpfleger ihre Arbeit präsentieren. 85 Tierpflegerinnen und Tierpfleger kümmern sich im Zoo Frankfurt um mehr als 4.500 Tiere aus ca. 500 Arten. Sie sorgen dafür, dass es den Tieren gut geht und schaffen damit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zucht im Rahmen von Erhaltungszuchtprogrammen. So ist Frankfurt z.B. für seine Bonobo-Zucht weltbekannt, 1962 gelang dem Frankfurter Zoo die Welterstzucht. „Ohne die Leistung der Zoomitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten solche Erfolgsgeschichten nicht geschrieben werden“, so Feldmann.

Keine andere Einrichtung in Frankfurt erreicht so viele unterschiedliche Zielgruppen wie der Zoo und weckt so viele Emotionen. „Gerade Veranstaltungen wie die Zootage sind generationen-übergreifend und sprechen Menschen aller Bildungsschichten und Nationalitäten an. Deshalb ist es wichtig, diese traditionelle Frankfurter Freizeiteinrichtung auch zukünftig als Natur- und Artenschutzzentrum zu profilieren“, betont Semmelroth.

Die Zootage locken jedes Jahr mehrere tausend Besucher in den Zoo. „Wir hoffen, dass wir auch in diesem Jahr wieder viele Menschen in Frankfurt und Umgebung erreichen, um Tiere zu erleben und sich über den Naturschutz zu informieren“, so Niekisch.