Wiesbadener Ferienwerkstatt 2023
Eine Superidee für Kreative: Die Handwerkskammer Wiesbaden öffnet auch in diesem Sommer ihre Werkstätten in den Berufsbildungs- und Technologiezentren (BTZ) in Wiesbaden. Schülerinnen und Schüler der 8., 9. und 10. Klasse einer allgemeinbildenden Schule können dort während ihrer Sommerferien kostenfrei eine Auswahl von innovativen und spannenden Handwerksberufen ausprobieren. Die Ausbilderinnen und Ausbilder der Handwerkskammer Wiesbaden werden die Teilnehmenden in der Ferienwerkstatt fachkundig anleiten.
Für die Eltern entstehen keine Kosten und für Mittagessen und Getränke ist ebenfalls gesorgt. Nur die Anfahrt zu den Berufsbildungs- und Technologiezentren muss selbst organisiert und bezahlt werden.
Programm der Ferienwerkstatt
Die Ferienwerkstatt findet montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr im Zeitraum vom 24. bis 27. Juli 2023 sowie vom 31. Juli bis 3. August 2023 statt. Schülerinnen und Schüler haben bei der Anmeldung die Wahl, ob sie nur an einer oder an zwei Wochen die Ferienwerkstatt besuchen möchten. Veranstaltungsort ist das BTZ Wiesbaden I „Karl-Schöppler-Haus“, Brunhildenstraße 110 sowie das BTZ Wiesbaden II „Robert-Werner-Haus“, Moltkering 17 in 65189 Wiesbaden.
Bis zu zwei der insgesamt vier Berufsblöcke können für die Teilnahme an der Wiesbadener Ferienwerkstatt ausgewählt werden:
Metalltechnik + Kraftfahrzeugtechnik
Maler/in und Lackierer/in + Holztechnik
Holztechnik + Friseur/Kosmetiker/in
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) + Metalltechnik
Betriebsbesuch am Freitag, dem 4. August 2023
Am Freitag, dem 4. August 2023, gibt es die Möglichkeit, bei einem Betriebsbesuch der Firma Huhle Stahl- und Metallbau GmbH in Wiesbaden dabei zu sein. Der Treffpunkt ist um 9 Uhr vor dem Haupteingang des Wiesbadener Hauptbahnhofs, um gemeinsam mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Betrieb zu fahren. Die Besichtigung dauert rund 2,5 Stunden.
Weitere Informationen + Anmeldeformular
Weitere Informationen sowie die Anmeldeformulare zur Ferienwerkstatt und des Betriebsbesuchs gibt es unter www.hwk-wiesbaden.de/ferienwerkstatt.
Ansprechpartnerin ist Emine Gündogan, Telefon 0611 136-421, emine.guendogan@hwk-wiesbaden.de.
Anmeldeschluss ist der 18. Juli 2023.
Wetzlarer Ferienwerkstatt
Bei gleichen Bedingungen wie in Wiesbaden findet auch in Wetzlarer eine Ferienwerkstatt statt: montags bis donnerstags von 9 bis 15 Uhr im Zeitraum vom 24. bis 27. Juli 2023 sowie vom 31. Juli bis 3. August 2023 statt. Auch hier haben die Schülerinnen und Schüler bei der Anmeldung die Wahl, ob sie nur an einer oder an zwei Wochen die Ferienwerkstatt kostenfrei besuchen möchten. Veranstaltungsort ist das BTZ Lahn-Dill „Arnold-Spruck-Haus“, Dillufer 40 in 35576 Wetzlar.
Zwei bis vier der folgenden Berufsfelder können im Rahmen der Wetzlarer Ferienwerkstatt ausprobiert werden:
Maler/in und Lackierer/in
Holztechnik
Friseur/in
Metalltechnik
Kraftfahrzeugtechnik
Weitere Informationen + Anmeldeformular
Weitere Informationen sowie das Anmeldeformular zur Ferienwerkstatt gibt es unter www.hwk-wiesbaden.de/ferienwerkstatt.
Ansprechpartnerin ist Yvonne Krüger, Telefon 06441 9455-36, yvonne.krueger@hwk-wiesbaden.de.
Anmeldeschluss ist der 18. Juli 2023.
Mit der Aktionswoche „Kabinett besucht Talente“ machen die Hessische Landesregierung, die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern und der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) vom 2. bis 5. Mai auf Chancen und Perspektiven der dualen Berufsausbildung aufmerksam. Im Rahmen dieser Aktionswoche hat Sozial- und Integrationsminister Kai Klose gemeinsam mit Kammerhauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk Schuhmachermeister Andreas Baumbach in Wiesbaden besucht und sich über den Beruf des Maßschuhmachers informiert.
Die Schuhmacherei Baumbach wurde von seinem Urgroßvater bereits im Jahr 1901 in Wiesbaden gegründet. Andreas Baumbach hatte sich nach seiner Ausbildung im Wiesbadener Staatstheater 1994 selbstständig gemacht und sich auf Schuhreparaturen an rahmengenähten Schuhen, Maßschuhe und Schuhpflege spezialisiert. Im Jahr 2012 hat Andreas Baumbach den 1. Bundessieger im Schuhmacherhandwerk und 1. Preisträger im Wettbewerb „Die gute Form im Handwerk“ ausgebildet.
In dem Gespräch mit dem Sozialminister machte Baumbach auch auf seine Petition für einen Bonus für Schuhreparaturen aufmerksam. Eine Reparatur sei immer nachhaltiger als eine Neuanschaffung. Gerade auch wirtschaftlich schwächere Haushalte sollten eine Reparatur dem Neukauf ohne finanzielle Einbußen vorziehen können. Deshalb mache er sich stark für einen Reparaturbonus, der die Hälfte der Kosten für Schuhreparaturen übernehme. Auch Bundesumweltministerin Steffi Lemke habe er schon aufgefordert, den Verbraucher mit Übernahme von 50 Prozent der Schuhreparaturkosten zu fördern, so wie das in Österreich und Thüringen mit dem Reparaturbonus für Elektrogeräte schon umgesetzt werde. In dem mehr als einstündigen Gespräch kamen aber auch die vielen Aspekte des Berufsbildes zur Sprache. Angefangen beim nachhaltigen Werkstoff Leder, über die gesundheitlichen Folgen des immer weiter verbreiteten Bewegungsmangels und problematischer Schuhkonstruktionen bis hin zur Nachhaltigkeit.
Mit Andreas Baumbach hat die Handwerkskammer Wiesbaden auch bereits einen Podcast aufgenommen. Hier spricht der Wiesbadener Schuhmachermeister unter anderem über die Vorteile einer Halbtagsausbildung, was Schuhmacher unter „riestern“ verstehen und warum er Balletttänzer so verehrt und, warum Handwerk auch mental lohnt! MacherPodcast präsentiert Karrieren von erfolgreichen Handwerkern
Ihre Meistermöbel aus edlen Hölzern wie Hainbuche, Kirschbaum, Eiche und Kastanie, in unzähligen Stunden geplant, entwickelt, umgesetzt und von der Prüfungskommission für sehr gut befunden, haben eine hohe künstlerische Note. Jedes Sideboard, jede Vitrine, jeder Schreibtische oder Multifunktions-Schrank ist ein Unikat, und ist echte Handarbeit in allerbester Ausführung. Wer solche Möbel herstellen kann, ist ein Künstler, mehr noch: nicht jeder Künstler wäre auch nur annähernd fähig, so präzise mit Holz zu arbeiten.
Handwerkskammerpräsident Stefan Füll schwärmte auf der gestrigen Vernissage: „Die Möbel stammen aus den Händen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des aktuellen Meisterkurses im Tischlerhandwerk und waren Bestandteil ihrer praktischen Prüfung auf dem Weg zur Meisterschaft. Jedes einzelne Stück wurde mit Liebe zum Detail und handwerklichem Geschick hergestellt und spiegelt die kreativen Fähigkeiten unserer Tischlerinnen und Tischler wider.
Das Tischlerhandwerk ist ein Handwerk, das die Verbindung zwischen Mensch und Material in den Vordergrund stellt und das uns lehrt, dass echte Schönheit durch harte Arbeit, Leidenschaft und Hingabe entsteht”. Füll würdigte auch den ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder des Meisterprüfungsausschusses und dass sie damit „die Qualität der Meisterprüfung hochhalten“.
Auch der Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden, Gert-Uwe Mende, betonte in seinem Grußwort, der Meisterbrief sei das „Gütesiegel für Qualität, Fachkompetenz und Vertrauen“ und ergänzte, dass das Handwerk eine tragende Säule der Stadt Wiesbaden sei. Denn wer habe denn die Städte gebaut? Es seien Handwerker nicht Politiker oder Planer, so Mende, der sich vor allem für eine Aufwertung des Handwerks gegenüber akademischen Berufen einsetzt.
Mit Recht: Denn mit Meisterbrief kann, wer möchte, auch studieren, oder auch umgekehrt gibt es mitunter auch den Trend, dass Leute nach oder noch während des Studiums merken, dass sie weniger für ständige Schreibtisch- bzw. Bildschirm-Arbeit geeignet sind, sondern auch etwas mit den Händen machen möchten, was sie einfach glücklicher macht. Man sieht als Handwerker eben eher ein Ergebnis seiner Arbeit und vielen gefällt auch der direktere Ton untereinander auf der Arbeit besser.
Auf recht unterhaltsame Weise stellte Dr. Martin Pott, stv. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, jeden einzelnen Meister und eine Meisterin mit ihren jeweilen Meisterstücken vor. Dabei erfuhr er und die Gäste ganz nebenbei von den Meistern etwas über die Turbulenzen am derzeitigen Holzmarkt und noch so einiges mehr.
Wer möchte. kann sich alle 20 Meisterstücke, die zur Zeit im Meistersaal der Handwerkskammer Wiesbaden präsentiert werden, noch bis zum 12. April 2023 anschauen. Öffnungszeiten: von montags bis donnerstags zwischen 7 und 17 Uhr sowie freitags zwischen 7 und 14 Uhr. An Feiertagen ist die Ausstellung geschlossen. Der Eintritt ist kostenfrei.
Nach coronabedingter zweijähriger Pause hatten Industrie-und Handelskammer und Handwerkskammer Rheinhessen ihr traditionell großes Netzwerk-Event „Sommerabend der Wirtschaft“ im Garten der VRM in Mainz-Marienborn wieder aufleben lassen.
Der Chefredakteuer der Verlagsgruppe Rhein-Main, Friedrich Roeinght, begrüßte über 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft. Beim anschließenden Talk mit den Präsidenten der Kammern, Hans-Jörg Friese von der Handwerkskammer Rheinhessen, Peter Hähner von der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, sowie dem Geschäftsführer der VRM, Joachim Liebler. ging es um brennende Fragen der Zeit und was sie für die Region Rheinhessen und Rheinland-Pfalz bedeuten. Tenor des Abends: Trotz aller Krisen sehen die Wirtschaftsführer doch eher optimistisch in die Zukunft.
Handwerkskammerpräsident Hans-Jörg Friese ist relativ sicher, dass es keinen Blackout geben wird und dass das Handwerk es auch schaffen könnte, bis 2030 sechs Millionen Wärmepumpen in Deutschland einzubauen. Durchschnittlich wären das 25 Anlagen, die jeder Heizungsbauer-Betrieb jährlich einbauen müsste. Das wäre mit ein wenig Geduld, um auch die benötigten Fachkräfte nach und nach heranzubilden, durchaus zu schaffen.
IHK-Präsident Peter-Hähners Optimismus basiert unter anderem auf der Tatsache, dass trotz aller Krisen die Anzahl der Existenzgründungen in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren wieder zugenommen habe. Erst vor wenigen Tagen hatte er das Jubiläum zum 20jährigen Bestehen der Starterzentren in Rheinland-Pfalz feiern können und hatte dabei die erfreulichen Zahlen der wachsenden prosperierenden Starter-Szene präsentiert.
Joachim Liebler, der Geschäftsführer der VRM, machte einmal mehr deutlich, wie wichtig es in diesen Zeiten wachsender Fake-News sei, auf seriös recherchierte, verlässliche Informationen wie sie der Qualitätsjournalismus in Deutschland böte, zurückgreifen zu können. Ganz bewusst positioniere sich die VRM als publizistisches Gegengewicht zu alternativen Fakten. Sie bräche komplexe Sachverhalte und Krisen auf die Region herunter. Etwa, „was bedeutet der Ukraine-Krieg für uns, für die Kinder in den Schulen für den Arbeitsmarkt?“ und vieles mehr.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Ehrengast des Abends, verrät im Interview mit Friedrich Roeingh, dass es 2023 ein ÖPNV-Ticket als Fortsetzung des 9-Euro-Tickets geben werde: „Wir sollten das Jahr 2023 mit einem solchen Ticket beginnen“, da hierüber infrastrukturelle Einigkeit herrsche. Auch habe er die Straßen im Blick, unter anderem die 4000 maroden Autobahnbrücken. „Davon hängt der Wohlstand und die Sicherheit unserer Gesellschaft ab“. Natürlich hinge über allem das Damoklesschwert der Energiekrise. Als Geschenk überreichte Roeingh ein „Tempo-130-Schild“ für Autobahnen. Der Bundesverkehrsminister nahm’s mit Humor.
Juliane Schäfer, die amtierende rheinhessische Weinkönigin, lud anschließend zum geselligeren Teil Abends und Netzwerken ein. „Ihre Majestät“ warb dabei nicht nur für die ausgezeichneten heimischen Weine und leckeren Speisen der Region. Sie hatte auch eine besondere Botschaft im Gepäck, nämlich, sich einmal mehr der „Wichtigkeit gegenseitiger Wertschätzung“ bewusst zu werden. Nur mit entsprechender gegenseitiger Wertschätzung in der Gesellschaft seien all die herausfordernden Aufgaben der Zukunft zu meistern.
ffm. Am Samstag, 30. Juli, und Sonntag, 31. Juli, finden während eines Aktionswochenendes jeweils von 10 bis 18 Uhr Vorführungen, eine Mitmachaktion, Workshops und Führungen im Frankfurter Archäologischen Museum, Karmelitergasse 1, statt.
Vorführungen an beiden Aktionstagen
Die Metallhandwerkerinnen und -handwerker der Eisenzeit haben die Kunst der Metallbearbeitung, das Bearbeiten von Kupfer, das Gießen von Bronze nicht nur fortgeführt, verfeinert und verbessert – nein, sie haben auch ein „neues“ Metall verarbeitet! Die Verhüttung von Eisen-Erzen zu metallischem Eisen bot den Menschen erstmalig die Möglichkeit, Werkzeuge, Schmuck und Gegenstände aus einem härteren Metall – härter als alle bis dahin bekannten Metalle – herzustellen.
So konnten ab der Eisenzeit, neben dem „neu entwickelten“ Werkstoff Eisen auch Kupfer und Bronze erstmalig mit Eisenwerkzeugen bearbeitet werden. Auch heute noch arbeiten Schmiede und Goldschmiede in aller Welt mit denselben Werkzeugtypen aus Eisen wie vor über 2500 Jahren.
Vorführung keltischen Schmiedehandwerks
Wie kommt man den keltischen Schmieden am besten auf die Spur? Das Studium der archäologischen Forschung, von Objekten und Grabungsbefunden, hilft sicher weiter. Aber am nächsten kommt man einer Handwerkskunst durch das Ausprobieren.
Der Archäotechniker Frank Trommer beschäftigt sich seit vielen Jahren mit heute größtenteils schon verlorengegangenen handwerklichen Techniken. Bei Vorführungen stellt er das hohe handwerkliche Können und die Fertigkeiten damaliger Schmiede und Gießer dar. Ziel der Arbeit Trommers ist die Wiederentwicklung verlorener handwerklicher Techniken und deren Vermittlung an interessierte Menschen aus allen Bereichen, sowohl einem Museumsbesucher als auch wissenschaftlich arbeitenden Studenten und Professoren. Daher ist er seit vielen Jahren in den verschiedenen Bereichen der experimentellen Archäologie unterwegs und arbeitet mit vielen Museen und Universitäten zusammen.
Die Vorführungen finden auf der Freifläche neben dem Museumseingang statt und können kostenfrei besucht werden.
Workshops und Mitmachangebot für Erwachsene, Jugendliche und Kinder
Während der Schmied die heißen Eisen im Feuer hat und man einen Blick über seine Schulter werfen darf, kann man sich ebenfalls in der Kunst, Eisen zu hämmern und zu biegen, probieren.
An beiden Aktionstagen können kleine und große Handwerkerinnen und Handwerker in Workshops und Mitmachangeboten in Kaltbearbeitung unter der Anleitung der Archäologen Sayuri de Zilva und Josef Engelmann weiches Eisen oder Kupfer hämmern, biegen, schleifen und verzieren.
Am Samstag, 30. Juli, finden Workshops von 11 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. Für Erwachsene, Jugendliche und Familien mit Kindern ab acht Jahren betragen die Teilnamekosten 15 Euro pro Teilnehmer.
In diesem Workshop kann man sich in der Bearbeitung von Kupfer mit Eisenpunzen und Eisenhammer und der Herstellung von dreidimensionalen Eisenobjekten aus Eisendraht versuchen. Als Vorlage dienen bronze- und eisenzeitliche Fundstücke oder man verwirklicht eigenen Ideen.
Hinweis für die Workshops am Samstag, 30. Juli:
Teilnahme von Kindern unter zwölf Jahren bitte nur in Begleitung von Erwachsenen.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiten mit spitzen, scharfkantigen und zum Teil schweren Werkzeugen.
Die Teilnahme pro Workshop ist mit maximal zwölf arbeitenden Personen möglich. Eine Anmeldung per E-Mail an fuehrungen.archaeologie@stadt-frankfurt.de wird daher empfohlen.
Am Sonntag, 31. Juli, findet ein Mitmachangebot von 11 bis 17 Uhr statt. Für Erwachsene, Jugendliche und Familien mit Kindern ab sechs Jahren betragen die Materialkosten fünf Euro pro Werkstück.
Herstellen eines Eisen-Anhängers für Schlüsselbund oder Kette Hinweis für die Mitmachaktion:
Die Herstellung eines Anhängers dauert circa 30 Minuten.
Teilnahme von Kindern unter zwölf Jahren bitte nur in Begleitung von Erwachsenen.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer arbeiten mit spitzen, scharfkantigen und zum Teil schweren Werkzeugen.
Es gibt eine begrenzte Anzahl an Werkplätzen, dadurch können Wartezeiten entstehen.
Eltern tragen die Aufsichtspflicht.
392 Jungmeisterinnen und Jungmeister erhielten in der Wiesbadener Brita-Arena ihre „Wertpapiere des Handwerks“. Unter den 13 Jahresbesten befanden sich drei weibliche und 10 männliche Handwerksmeister. Ihre Meisterbriefe wurden ihnen vom Staatssekretär im Kultusministerium Dr. Manuel Lösel (2. Reihe rechts), Vizepräsident Joachim Wagner (1. Reihe rechts) und Kammerhauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk (2. Reihe links) überreicht. Foto: Annika List
„392 junge Menschen aus 17 Berufen, die außergewöhnliches geleistet und ihre ganz persönliche Karriere mit Lehre mit dem Meisterbrief gekrönt haben“, mit diesen Worten beschrieb Joachim Wagner, Vizepräsident der Handwerkskammer Wiesbaden, die Jungmeisterinnen und Jungmeister des Prüfungsjahrgangs 2021, die bei der diesjährigen Meisterfeier in der Brita-Arena in Wiesbaden ihre Meisterbriefe entgegennahmen. Die insgesamt 13 Jahresbesten erhielten von Vizepräsident Joachim Wagner, Staatssekretär im Kultusministerium Dr. Manuel Lösel und Kammerhauptgeschäftsführer Bernhard Mundschenk persönlich ihre Meisterbriefe ausgehändigt.
„Klimaschutz kann es nur mit dem Handwerk geben“
Wagner forderte die Jungmeisterinnen und Jungmeister dazu auf, als Handwerksmeisterinnen und –meister ihre eigenen Akzente zu setzen: „Bringen und mischen sie sich in unsere Gesellschaft ein. Engagieren sie sich ehrenamtlich und geben sie ihr Wissen weiter.“ Die Entscheidung für das Erlernen eines Handwerksberufs sei insbesondere deshalb eine gute, weil die Arbeitsfelder im Handwerk zukunftsweisend und sinnstiftend seien, so Vizepräsident Wagner. „Klimaschutz und Energiewende kann es nur mit dem Handwerk und nur mit qualifizierten Fachkräften geben“, betonte er. Auch motivierte Wagner die Jungmeisterinnen und Jungmeister dazu, „Vorbilder zu werden und für ihren Traumberuf bei jungen Menschen zu werben, die ihre Berufswahl treffen. Aber es braucht auch die Politik, die Fachkräftesicherung aktiv zu unterstützen, eine gleichwertige Behandlung beruflicher und akademischer Bildung sowie flächendeckende Berufsorientierung zu den Möglichkeiten der beruflichen Bildung aktiv zu unterstützen.“
Dem schloss sich Staatssekretär Dr. Lösel als Festredner an und hob hervor, die Jungmeisterinnen und Jungmeister hätten nun die Möglichkeit, ein Unternehmen zu gründen, auszubilden und damit dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr überbrachte seine Grußworte im Namen der Stadt Wiesbaden und betonte: „Um das System der dualen Ausbildung beneidet uns die ganze Welt.“
„Warum bekommen wir nicht das Ansehen, das wir verdienen?“
Der 22-jährige Meister im Maurer- und Betonbauerhandwerk Florian Kühn aus Oestrich-Winkel hielt in diesem Jahr die traditionelle Jungmeisterrede. Darin bezog er sich auf eine Aussage, die er zuvor in einer Reportage hörte und vollständig unterstütze: „Wir können nicht alle mit einem Macbook und einem Chai Latte in einem Coworkingspace sitzen und die zehnte Datingapp erfinden. Es muss auch Leute geben, die was anfassen und sich die Hände dreckig machen.“ Weiter führte er an: „Warum also bekommen wir nicht den benötigten Respekt und das Ansehen, das wir verdienen? Erst wenn wir es geschafft haben, dass Leute und junge Menschen Handwerk als essenziell ansehen und es auch dementsprechend würdigen, wirken wir dem Fachkräftemangel entgegen.“
Für die Arbeitnehmerseite beglückwünschte Kammervizepräsident Andreas Brieske die Jungmeisterinnen und Jungmeister zu ihrem Erfolg und gab ihnen abschließend mit auf den Weg: „Nun steht Ihnen die Welt des Handwerks offen und ich kann Sie dazu nur ermutigen, das Beste aus sich und Ihrem Beruf zu machen.“
Durch die Meisterfeier führte Radio-Moderatorin Evren Gezer. Den musikalischen Rahmen gestaltete die King Kamehameha Club Band.
„Der Mythos bestimmt sich nicht durch den Gegenstand seiner Botschaft, sondern durch die Art, wie er sie äußert.“ – Roland Barthes, Mythen des Alltags
Was ist Handwerk? Wenn über „das Handwerk“ gesprochen wird, ist meistens eine Abfolge von erlernten Handlungen und Techniken gemeint, die im Idealfall mit der Hand oder dem von der Hand geführten Werkzeug ausgeführt werden; seltener kommen Maschinen zum Einsatz. Dabei orientiert sich die handwerkliche Produktion an überlieferten Handwerkstechniken und folgt meist einer festen Reihenfolge von Arbeitsschritten. Handwerker:innen entwickeln oft Einzellösungen oder produzieren nur kleine Stückzahlen. Daher gilt „Handwerk“ auch als Gütesiegel für Qualitätsarbeit. Außerdem kann der Begriff einen Beruf oder eine ökonomische Branche bezeichnen. Aber was hat es mit dem Handwerk als Mythos auf sich?
Der französische Philosoph Roland Barthes stellt in seinen Thesen über den Mythos fest, dass ein Mythos eine spezifische Weise des Bedeutens und demnach eine Form des Sprechens ist. Mythisch ist damit nicht der Gegenstand – in diesem Fall das Handwerk –, über den gesprochen wird, sondern die besondere Form, wie über ihn erzählt wird: Eine Fülle zuweilen sich zum einen gegenseitig verstärkender, zum anderen sich widersprechender Zuschreibungen, Emotionen, Interpretationen und Wunschvorstellungen werden dem Begriff unhinterfragt zugeschrieben und machen ihn so zu einem „Mythos“.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das Handwerk im Spannungsfeld zwischen Ideal und Alltag. Wie ein Raster zieht sich die Frage nach dem Mythos durch die gesamte Ausstellung. Tradition, Ehrlichkeit, Schlichtheit – oft wurde und wird das Handwerk mit solchen universellen Werten in Verbindung gebracht. Welche dieser Zuschreibungen sind heute noch von Bedeutung und welche entstehen gerade neu? Mythos Handwerk. Zwischen Ideal und Alltag hinterfragt gängige Vorstellungen und entblößt sowohl Romantisierungen als auch Ideologien und zeigt auf, welche Gefühle und Affekte, Vorstellungen und Wünsche rund um das handwerklich hergestellte Objekt an das Individuum und die Gesellschaft transportiert werden. In ihr werden zahlreiche zeitgenössische Debatten und die gesellschaftliche Dimension von Gestaltung verdeutlicht und neu angeregt. Die Ausstellung umfasst dabei eine Fülle von Objekten, Filmen, Bildern, Fotografien und Kunstwerken.
Mythos Handwerk gliedert sich in sechs Ausstellungs-Cluster: Einzelstück/Serie, Hand/Kopf, Lokal/Global, Luxus/Notwendigkeit, Meisterschaft/Do-it-yourself und Tradition/Fortschritt. Hier können sich Besucher:innen unter anderem mit folgenden Fragestellungen auseinandersetzen: Ist Handwerk immer einzigartig? Ist das Handwerk oder Design? Wie viel Kopfarbeit steckt im Handwerk? Schafft Handwerk Identität? Schafft Handwerk Heimat? Was macht Handwerk zu Luxus? Was unterscheidet Profis von Laien? Wie viel Neues steckt im Alten? Viele Fragen zum Handwerk durchziehen die Ausstellung, tauchen in den Interviews auf, die die Kuratorinnen mit Handwerker:innen unterschiedlicher Branchen und Regionen führten und werden vertieft im Katalog zur Ausstellung. Sie sind ein Leitmotiv des gesamten Projekts und entstehen aus der Intention heraus, vielfältige Antworten auf die Frage nach der Zukunft des Handwerks zu finden.
Ein weiteres Element ist der HandWERKRaum inmitten der Ausstellung, in dem Besucher:innen die Möglichkeit haben, selbst aktiv zu werden. Sechs Stationen laden ein, durch Zeichnen, Konstruieren, Flechten, Bauen, Messen und Stöbern Kernkompetenzen des Handwerks zu entdecken und auszuprobieren. Es können eigene Ideen entwickelt und mit anderen an einer Pinnwand geteilt werden.
Die Ausstellung reagiert damit entsprechend auf das gestiegene gesellschaftliche Interesse am Handwerk. Zum einen lässt sich ein neokonservatives Qualitätsbewusstsein auf der Seite der Konsument:innen festmachen, das mit dem Kauf von gehobenen handwerklichen Gütern einhergeht.
Zum anderen gibt es die DIY-Bewegungen, die in unterschiedlichen Konjunkturen schon seit den 1970er Jahren das handwerkliche Selbermachen mit einem politischen Verständnis von Selbstermächtigung und Konsumkritik verknüpft. Doch für 13 Prozent der Bundesbürger:innen ist das Handwerk Berufs- und Einkommensgrundlage. Etwa ein Drittel aller Auszubildenden ist in Deutschland im Handwerk tätig. Nicht statistisch erfasst ist die große Zahl an Hobby-Handwerker:innen, an die sich die Werbekampagnen verschiedener Baumarktketten richtet.
Ganz grundsätzlich zeigt das Interesse an handwerklichen Verfahren und Fertigungstechniken, an Material und Materialität, die Bedeutung und Wertschätzung des Handwerks als wesentlicher Bestandteil materieller Kultur, kultureller Identität und Gemeinschaft. Die Wertschätzung des Handwerks ist dabei eine Seite der Medaille, auf der anderen finden sich die problematischen Aspekte: politische Instrumentalisierungen von Tradition, Heimat und Volkszugehörigkeit, aber auch die teils prekären Lebensverhältnisse von Handwerker:innen, die niedrigen Ausbildungslöhne mancher Sparten, der mangelnde Nachwuchs, die erhöhte Gefahr für Arbeitsunfälle und körperliche Versehrtheit.
Zur Ausstellung erscheint im Verlag für moderne Kunst ein umfangreicher Katalog. Mit dem gesammelten Wissen dreier Museen und differenzierten Beiträgen spüren Autor:innen unterschiedlicher Professionen dem handwerklichen Mythos in all seinen Facetten nach. Sie beleuchten fachkundig und abwechslungsreich Aspekte des Handwerks. Der Katalog kostet 24 Euro und ist an der Museumskasse erhältlich.
Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden und dem vorarlberg museum in Bregenz und wird an den beiden Standorten in den Jahren 2023/24 zu sehen sein. Neben den Gemeinsamkeiten der Institutionen und ihrer Verankerung in der europäischen Kulturgeschichte ergeben sich aus deren Standorten in unterschiedlich geprägten urbanen und ländlichen Räumen auch unterschiedliche Narrationen rund um die handwerkliche Praxis. Diese werden sichtbar gemacht und um globale Perspektiven auf das Handwerk exemplarisch erweitert.
Kuratorinnen: Grit Weber (Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main), Kerstin Stöver und Ute Thomas (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden) sowie Theresia Anwander (vorarlberg museum, Bregenz)
Der 1921 erstmals verliehene Hessische Staatspreis für das Deutsche Kunsthandwerk zählt zu den ältesten und renommiertesten Auszeichnungen auf seinem Gebiet und ist mit insgesamt 9000 Euro dotiert. Verliehen wird er traditionell auf der Frankfurter Konsumgütermesse „Tendence“, die allerdings in diesem und im vergangenen Jahr nicht stattfinden konnte. Daher wurde der Hessische Staatspreis für das Deutsche Kunsthandwerk am 9. November 2021 in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden überreicht.
„Diese Sonderedition war uns ein wichtiges Anliegen“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Philipp Nimmermann im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. „Wir möchten den Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern damit einen Ausgleich für abgesagte Veranstaltungen bieten. Die Werke der Preisträgerinnen und Preisträger erinnern uns daran, wie arm unser Leben ohne das Individuelle und Besondere wäre.“
Durch den Abend führte Carolin Friedländer, Referatsleiterin Handwerk, Mittelstand, Handel, Wirtschaftsrecht im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen.
Dr. Sabine Wilp, Präsidentin des Bundesverbandes Kunsthandwerk, würdigte die Preisträger sowie deren preisgekrönten Werke. Gemeinsam mit Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Philipp Nimmermann überreichte die Präsidentin in Beisein von Stefan Füll, Hessischer Handwerkspräsident und Präsident des Hessischen Handwerkstags, die Urkunden an die Preisträger.
Förderpreis des Hessischen Staatspreises für das Deutsche Kunsthandwerk
In diesem Jahr wurden zwei Förderpreise in Höhe von je 500 Euro vergeben. Diese erhielten die Porzellan-Künstlerin Lena Kaapke und der Tischler Gabriel Tarmassi.
Gabriel Tamassi
Gabriel Tamassi, 1993 in Bamberg geboren, entdeckte schon früh seine Liebe zum Werkstoff Holz, absolvierte eine Ausbildung zum Tischler mit einem sehr gutem Ergebnis, bildete sich in München zum Gestalter im Handwerk weiter, hatte dabei die Gelegenheit beim deutschen Drechsler-Papst Ernst Gamperl zu hospitieren. Das Spektrum seiner Arbeit reicht von reduzierten Möbelentwürfen bis hin zu skulpturalen Wandobjekten. „Und ein solches Wandobjekt hat er hier eingereicht. Die Oberfläche dieses Wandmöbels erinnert an eine glänzende Wasseroberfläche. Sein Ästhetik-Empfinden und seine handwerkliche Kompetenz vereinigen sich hier poetisch miteinander.“, so Dr. Wilp.
Lena Kaapke arbeitet als freie Künstlerin in Kiel und arbeitet heute vorwiegend mit Porzellan.
Die reichlich ausgezeichnete Künstlerin erhielt für ihre Installation „Wasser zum Trinken“ ebenfalls den mit 500 Euro dotierten Förderpreis des Hessischen Staatspreises für das Deutsche Kunsthandwerk. Die eingereichte Arbeit verweise in eindrücklicher Weise auf das zentrale Problem, dass die meisten Menschen auf diesem Planeten keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser haben. So habe Kaapke eine Installation aus 194 handgedrehten Krügen und 194 Trinkbehältnissen geschaffen, die jeweils einen Nationalstaat der Erde repräsentierten. Die Größe des Trinkwasserbehältnisses repräsentiere den tatsächlichen Trinkwasserbedarf eines Menschen.
Lena Kaapke
Und auch farblich symbolisierte der Grad der Wasserfarben-Intensität, wieviel Trinkwasser in dem betreffenden Land vorhanden sei.
Hessischer Staatspreis für das deutsche Kunsthandwerk
Der Drechsler Konrad Kopper, geboren 1967 in Bayern, wuchs auf dem elterlichen Bauernhof, hat nach jahrelanger Tätigkeit als Tischler an der Fachoberschule für Gestaltung in Augsburg und anschließend an der Fachhochschule in Rosenheim Innenarchitektur studiert und fand nach Lektüre eines berühmten englischen Drechslers zu seiner Berufung als Drechsler. Seit 2005 lebt und arbeitet er als freiberuflicher Drechsler in Leverkusen. Mit seinen drei eingereichten Objekten hat er den mit 2000 Euro dotierten dritten Preis im Hessischen Staatspreis gemacht.
Konrad Koppold
Die Liebe zum Holz spräche aus jedem seiner gedrechselten Objekte und ließen die Emotionen sofort auf die Betrachter überspringen. Stilistisch asymmetrisch, relativ groß mit Brüchen und offenen Stellen, zeigten sich seine Gefäße, denen etwas Archaisches anhaftet und zugleich hochmodern sei, so Dr. Wilp.
Silberschmiedin Antje Dienstbir lebt und arbeitet in Wiesbaden und hat den mit 2.500 Euro dotierten zweiten Platz des Hessischen Staatspreis für das Deutsche Kunsthandwerk für die Becherserie erhalten. Unter Eingeweihten ist Antje Dienstbir vor allen Dingen als Löffelschmiedin bekannt. 1970 in Bremen geboren, erlangte sie 1989 die Fachhochschulreife für Gestaltung, es folgten eine Ausbildung zur Goldschmiedin und ein Studium an der Hochschule Pforzheim im Fachbereich Gestaltung mit dem Studienschwerpunkt „Objekt in Metall“, welches sie als Diplom-Designerin für Schmuck und Gerät beendete.
Antje Dienstbir
Seither ist sie freischaffend als Löffelschmiedin tätig. Ihre Objekte lassen die Spuren des Schmiedeprozesses deutlich sichtbar werden. Am besten und feinsten gelingt das, wenn sie mit ihrem Lieblingsmaterial Silber arbeitet, so Dr. Wilp. Für den Hessischen staatspreis hat Antje Dientbier eine Serie von fünf Bechern eingereicht, Becher aus aufgezogenem Feinsilber und Becher aus Kupfer, aufgezogen und thermisch gefärbt. Eine Serie, die die zugrundliegende Form geschickt variiert. Zurückhaltend und klassisch in der Formgebung, gezeichnet durch die kräftigen Hammerschläge mit den die Künstlerin den metallischen Materialien zuleibe rückt und beeindruckend durch den Farbwechsel vom eleganten kühlen Silber bis zu den ausdrucksstarken monochrom oder zweifarbigen Kupferbechern mit ihrem starken Kontrast von innen und außen, so Dr. Wilp.
Den mit 3.500 Euro dotierten ersten Platz des Hessischen Staatspreises für das Deutsche Kunsthandwerk erhielt die Bonner Keramikerin Petra Bittl für ihr zum Wettbewerb eingereichtes keramisches Gefäß „Gestalt“. –Dr. Wilp zitierte in ihrer Laudatio Monika Gass, langjährige Leiterin der Leiterin der Fachschule Keramik und des Keramikmuseums Westerwald in Höhr-Grenzhausen. „Wenn Talent und ästhetische Empfindsamkeit zusammentreffen mit breit gefächertem Wissen, fachlich exzellenter Ausbildung, einer präzisen Materialkenntnis und technischer Verfeinerung bis ins Detail, dann entstehen Werke und Keramiken, die den Rahmen üblicher Betrachtung massiv erweitern.
Petra Bittl, eine der absolut herausragenden deutschen Künstlerinnen , die sich der Keramik, dem Material Ton, Porzellan, seit Jahrzehnten widmet, gelingt es treffsicher und anscheinend mühelos ihre Liebe zu Malerei zum Stofflichen, zur Skulptur und zum Bildhaften in ihren Werken eng zu verweben. Dicht beschichtete, so rhythmisch wie zart strukturierte komplexe Oberflächen fügen sich in Petra Bittls gebauten Formen zur Einheit, zum Unikat, zur Figur. Gebaut, geflochten, gedreht, doppelwandig, vielfältig montiert, filigran, für Wand und Sockel. Ihre Handschrift ist stark und unverwechselbar.
Bei ihrem eingereichten Objekt suggeriere die Leichtigkeit großer Keramik-Körper Textiles in Faltenwurf in Webstruktur. Variantenreich und vielfältig, immer im Experimentieren und im Verfeinern ihrer künstlerischen Sprache, nutze sie in letzter Zeit klassisch koreanische Ritztechniken mit ganz eigenen Stempel und Schabtechniken, kombiniert diese mit nuancenreich aufgetragenen farbigen experimentellen Rohstoffen (…), so Dr. Wilp zit. n. Monika-Gass.
Der Tischlermeister Wolfgang Kramwinkel, Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens mit rund 50 Mitarbeitern in Mühlheim am Main, wurde in seinem Amt als Präsident der Arbeitgeberverbände des hessischen Handwerks (AHH) bestätigt. Im Rahmen der AHH-Mitgliederversammlung am 25. Oktober in Oberursel wurde ihm von den Mitgliedsverbänden einstimmig das Vertrauen ausgesprochen.
Ihm zur Seite stehen als Vizepräsident der wiedergewählte Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes, Jürgen Karpinski sowie die ebenfalls in ihren Positionen bestätigten Christoph Hansen (Elektro- und Informationstechnik), Thomas Jüngel (Verband baugewerblicher Unternehmen), Andreas Schmitt (Bäckerhandwerk) und Michael Stamatiou (Gebäudereiniger). Komplettiert wird das Präsidium durch drei Neuzugänge, die sich bereits jahrelang ehrenamtlich für das Handwerk einsetzen:
Florian Häßner, gelernter Dachdecker- und Klempnermeister, ist Geschäftsführer eines Dachdeckerbetriebs in Nidda. Ehrenamtlich engagiert er sich zum einen als stellvertretender Landesinnungsmeister im Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks in Hessen, zum anderen als Vorsitzender des Berufsbildungswerks des Hessischen Dachdeckerhandwerks.
Alexander Repp, Schlossermeister und Geschäftsführer eines Unternehmens in Echzell ist Landesinnungsmeister des Fachverbands Metall Hessen. Außerdem ist er Mitglied in der Vollversammlung der Handwerkskammer Wiesbaden sowie des Berufsbildungsausschusses der Handwerkskammer Wiesbaden.
Markus Burger ist selbstständiger Schornsteinfegermeister und zudem als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Schornsteinfegerhandwerk tätig. Er ist auch Landesinnungsmeister für das Schornsteinfegerhandwerk Hessen.
Im Rahmen der AHH-Mitgliederversammlung, zu der Kramwinkel auch den Präsidenten des Hessischen Handwerkstages, Stefan Füll eingeladen hat, vermittelte Dr. Mandy Pastohr, Leiterin der Abteilung „Außenwirtschaft, Mittestand, Berufliche Bildung, Technologische Innovation“ des hessischen Wirtschaftsministeriums, den anwesenden Handwerksvertretern Einblicke in die aktuellen Förderprogramme des Ministeriums. Außerdem referierte Lars Potthof, Leiter der Organisationsdirektion West der Signal Iduna, über Herausforderungen des Versicherungswesens und ging vor allem auf das immer wichtiger werdende Thema der Altersvorsorge ein.
AHH-Infos:
Die Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks sind der Zusammenschluss von 30 handwerklichen Fachverbänden, in denen rund 15.000 Betriebe freiwillig organisiert sind.
Wiesbaden. Denkmalschutz ist auch eine Frage guten Handwerks. Deswegen vergeben die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und der Zentralverband des Deutschen Handwerks jährlich in zwei Ländern den mit 15.000 Euro dotierten Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege. In diesem Jahr sind Hessen und Schleswig-Holstein an der Reihe. Bewerben können sich Handwerksbetriebe, Architektinnen und Architekten, Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger sowie private Bauherren noch bis zum 16. Mai 2021.
„Um Baudenkmäler zu erhalten und zu pflegen, brauchen wir Menschen, die alten Gemäuern mit viel Leidenschaft und vor allem handwerklichen Können wieder Leben einhauchen. Das unterstreicht der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Historische Gebäude aufzuarbeiten und neu zu nutzen, ist nicht nur ein Statement für das ressourcenschonende Wieder- und Weiterverwenden historischer Baumaterialien. Der Erhalt von bestehender Bausubstanz ist ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften und ein wesentlicher Beitrag zum verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Umwelt. Damit das gut gelingt, brauchen wir die Zusammenarbeit zwischen Eigentümerinnen und Eigentümern und sachkundigen Handwerkerinnen und Handwerkern. Ich freue mich auf viele spannende Bewerbungen aus Hessen.“
Der Bundespreis wurde in Hessen im Jahr 2014 das letzte Mal vergeben. Er zeichnet private Denkmaleigentümerinnen und Denkmaleigentümer aus, die gemeinsam mit qualifizierten Handwerksbetrieben bei der Erhaltung ihrer Denkmale seit 2014 Vorbildliches geleistet haben. Auch die ausführenden Betriebe unterschiedlichster Gewerke werden für ihre Leistungen geehrt. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Hessische Staatskanzlei und das Landesamt für Denkmalpflege Hessen unterstützen neben weiteren Partnern die Ausschreibung in Hessen. Die Preisverleihung mit Ministerpräsident Volker Bouffier ist für Dezember geplant.