Kategorie-Archiv: Freilichtmuseen

Ferienprogramm im Hessenpark unter dem Motto „Der Natur auf der Spur“

Im Hessenpark sind Besucher in der dritten Ferienwoche der Natur auf der Spur. Fotos: Pia Kreuzer
Im Hessenpark sind Besucher in der dritten Ferienwoche der Natur auf der Spur. Fotos: Pia Kreuzer

Neu-Anspach, 1. August 2023. Felder, Wiesen, Wälder und Bäche… In der dritten Ferienwoche dreht sich alles um die vielfältigen Lebensräume, die das Museum zu bieten hat. Dabei nehmen Besucher*innen den Hessenpark und seine wilden Bewohner genau unter die Lupe und erfahren, was sie für die Artenvielfalt tun können.

Das Färben mit Pflanzen aus der Natur hat eine lange Tradition. Im Haus aus Ostheim lernen Ferienkinder verschiedene Färberpflanzen kennen und dürfen auch selbst ein kleines Stück Stoff färben. Auch ein Blick in den Färbergarten lohnt sich.

In der Töpferei steht die Herstellung kleiner Insektentränken oder Meisenknödelhalter auf dem Programm, um Tiere auf dem Balkon oder im Garten unterstützen.

Jeden Tag um 11 und um 14 Uhr beginnt hinter dem Eingangsgebäude eine Entdeckungstour zu verschiedenen außergewöhnlichen Orten im Museum. So manch eine unscheinbare Wiese, ein Hügel in der Landschaft oder ein einfacher Tümpel sind Lebensraum für ganz besondere Hessenparkbewohner.

Ein Besuch der Sonderausstellung „Lebendige Vielfalt – Biodiversität im Hessenpark“ lohnt sich nicht nur in dieser Ferienwoche.
Bei erhöhter Nachfrage werden die Gruppengrößen begrenzt. Teilnahmekärtchen gibt es dann an den jeweiligen Stationen.
Ferienprogramm „Der Natur auf der Spur“, Montag, 7. bis Freitag, 11. August 2023

Das Programm:
11-17 Uhr Färben mit Pflanzen in Ostheim
11-17 Uhr Meisenknödelhalter oder Insektentränken töpfern in der Töpferei
11 und 14 Uhr Führung „Der Natur auf der Spur“

Eintrittspreise: Erwachsene 11 Euro, Kinder ab 6 Jahren 1 Euro, Familienkarte 22 Euro / halbe Familienkarte 11 Euro.

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach

Die Saison 2023 im Freilichtmuseum Hessenpark startet ab 1. März

Neu-Anspach, 23. Februar 2023. Am 1. März beginnt im Freilichtmuseum Hessenpark die neue Museumssaison. Bis Ende Oktober hat der Hessenpark dann wieder täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Das Museum, das im letzten Jahr fast an seine Vor-Corona-Gästezahlen anknüpfen konnte, hat sich für die neue Saison viel vorgenommen. „Der Veranstaltungskalender ist gut gefüllt, und wir werden eine Reihe neuer Attraktionen eröffnen“, verspricht Museumsleiter Jens Scheller.

Veranstaltungen
Neben den beliebten Klassikern wie Pflanzenmarkt, Treckertreff, Erntefest, Apfeltage und Adventsmarkt stehen 2023 auch neue Veranstaltungsformate auf dem Programm. Gleich zu Saisonbeginn findet am 5. März eine Pflanzen- und Samen-Tauschbörse statt. Saatgut selbst zu ernten, zu nutzen und an die nächste Generation weiterzugeben, gehörte zur Gartenkultur, als es noch keine Saatgutkonzerne gab. Mit dieser Veranstaltung möchte der Hessenpark seiner Archefunktion gerecht werden und die Kultur der Vielfalt wiederbeleben. Um Sortenvielfalt geht es auch beim Apfelweinfest am 21. Mai. Hessen ist für seine Apfelweinkultur berühmt. In vielen privaten Kellern reifen über den Winter leckere, selbst gekelterte Stöffchen. Und kleinere Manufakturen stellen Spezialitäten wie Secco, sortenreine Apfelweine oder Sekt aus regionalen Äpfeln her. Produzent*innen und Fans solcher Spezialitäten können auf dem Apfelweinfest die Vielfalt der regionalen Produkte kennenlernen und verkosten. In den Oster-, Sommer- und Herbstferien wartet ein buntes Ferienprogramm auf die Museumsgäste, und jeden Sonntag um 15 Uhr gibt es eine öffentliche Führung für alle, die das Museum noch besser kennenlernen möchten.

Sonderausstellungen
In der Stallscheune aus Asterode ist ab dem 19. März die Ausstellung „Trüb und klar. Unser täglich Wasser?“ zu sehen. Wasser begleitet uns, bewusst oder unbewusst, in allen Bereichen des Lebens. Als meist konsumiertes Getränk erhält es den Menschen gesund. In sauberer Form dient es der Reinigung. Industrien kommen nicht ohne Wasser aus, und im Freizeitbereich ist das kühle Nass nicht wegzudenken. Die Ausstellung führt Besucher*innen die vielfältige Bedeutung des Wassers im Alltag vor Augen. Die Wanderausstellung ist ein Projekt des Ausstellungsverbundes „Alltag – Arbeit – Anstoß – Aufbruch“ und wurde vom LVR-Freilichtmuseum Kommern konzipiert. Eine interaktive Rallye lädt zur Erkundung des Elements Wasser in der Ausstellung ein.

Die Sammlung des Freilichtmuseums hat Verstärkung bekommen: In das neu errichtete Zentraldepot ist die aus rund 10.500 Objekten bestehende alltagskulturelle Sammlung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt eingezogen. Die Sonderausstellung „Besonders alltäglich! Sammlungsübernahme aus dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt ins Freilichtmuseum Hessenpark“ zeigt ab dem 29. April im Haus aus Gemünden Wohra die Vielfalt der übernommenen Objekte. Der Bestand wird durch unterschiedliche Themengebiete wie Wohnen, Werbung, Hygiene und Krieg exemplarisch repräsentiert. In 12 Kapiteln von „Besonders sauber?“ bis „Besonders einzigartig!“ sind schlaglichtartig ausgesuchte Einzelstücke wie kunstvoll bemalte Ostereier, eine Toilettenschüssel oder eine Kochkiste zugänglich.

Einer Spiegelreflex-Ikone der 1960er-Jahre widmet sich ab dem 16. April die neue Sonderausstellung im Fotohaus. Die Nikon F ist eine Kamera, die die Reportage-Fotografie in den 1960er-Jahren – und damit unser Bild von dieser Zeit – entscheidend geprägt hat. Fotografien, die in Zeitschriften wie dem Stern Momente des Weltgeschehens festhielten, entstanden mit der Nikon F. Die robuste Kamera mit vielfältigen Ausbaumöglichkeiten war bei vielen Fotograf*innen beliebt. In der Ausstellung werden neben der Technik auch mit der Nikon F geschossene Fotos des bekannten Stern-Fotografen Volker Hinz gezeigt.

Laufende Projekte
In der Baugruppe Mittelhessen steht die Sanierung des Hauses aus Sterzhausen nach vielen Verzögerungen kurz vor dem Abschluss. Sobald das Gebäude bezugsfertig ist, wird darin die neugestaltete Dauerausstellung über die Ansiedlung Heimatvertriebener in Hessen nach 1945 Platz finden. Über zwei Etagen erzählt sie vor allem von der Ankunft und Eingliederung der heimatlosen Menschen in Hessen. Zahlreiche Schicksale von Betroffenen und Zeitzeug*innen hat das Museum in den vergangenen Jahren dafür recherchiert. Diese persönlichen Geschichten und Beispiele aus Hessen begleiten durch die Ausstellung. Sie beleuchten die Herausforderungen des Neuankommens in einer fremden Welt. Auch der Aufbau sogenannter Vertriebenenindustrien in Hessen wird thematisiert. Als Beispiel hierfür dienen die böhmische Glasindustrie im Taunus und die Musikinstrumentenherstellung in Nauheim.

Ebenfalls mit dem Thema Flucht und Vertreibung beschäftigt sich ein neues Projekt in der Baugruppe Rhein-Main. Dort steht der Sprung in die Moderne unmittelbar bevor. Neben der Remise am Weinberg werden im Laufe des Jahres vier Wohncontainer für Geflüchtete aufgestellt. Sie entstammen einer Containerunterkunft, die bis 2016 im Gewerbegebiet An den drei Hasen in Oberursel stand. Der Komplex bestand aus 64 Einzelcontainern und hatte bis zu 120 Bewohner*innen gleichzeitig. In den 1990er Jahren waren hier Geflüchtete aus den Jugoslawienkriegen, aber auch aus Syrien und Afghanistan untergebracht. Neben den Containern konnte das Museum auch Reste der Einrichtung übernehmen. Diese sollen in einer neuen Dauerausstellung die Wohnverhältnisse begreifbar machen.

In der Baugruppe Rhein-Main liegt das Wohnhaus Jäger, das im Laufe des Jahres eine neue Innenausstattung erhält: Die neue Dauerausstellung im sogenannten Taunushaus widmet sich einer der liebsten Freizeitbeschäftigungen in Deutschland. Nicht erst seit der Corona-Pandemie sind die deutschen Mittelgebirge beliebte Wanderziele für alle Altersgruppen. Wandervereine wie der Taunusklub spielen, zum Beispiel für die Wegemarkierungen, eine wichtige Rolle. In der Ausstellung kann man künftig erfahren, wie sich Routenplanung und Ausrüstung in den letzten Jahrzehnten verändert haben, wie sich der Taunusklub entwickelt hat und welche Ausflugsziele im Taunus besonders beliebt sind. Auch die Geschichte des Hauses aus Neu-Anspach und seiner Bewohner*innen wird in den Blick genommen.

Die Motorradmarke Horex wird 2023 100 Jahre alt. Zu diesem Anlass präsentiert das Freilichtmuseum Hessenpark in Kooperation mit dem Horex-Club Taunus in der Baugruppe Nordhessen ab Mai historische Maschinen, Einblicke in die Firmengeschichte und eine Übersicht über die Motorradkultur des letzten Jahrhunderts. Schauplatz ist das Haus aus Holzhausen, das damit erstmals für Gäste zugänglich ist.

Auch in der Baugruppe Südhessen gibt es Neuigkeiten. Nachdem das Fachwerk-Musterhaus in den vergangenen Jahren als Schaubaustellte diente, soll es 2023 endlich vollendet werden. Das Äußere des Gebäudes zeigt eine sorgsam restaurierte Holzkonstruktion mit zeittypischen Zierformen und unterschiedlichen Ausfachungsmaterialien. Ein angebauter Wintergarten erweitert die Wohnfläche. Im Inneren können sich Fachwerkinteressierte künftig darüber informieren, wie sich moderne Wohnansprüche in einem historischen Fachwerkhaus verwirklichen lassen. Ergänzend greifen Präsentationen und offene Bauteile Fragen rund um die Revitalisierung, Sanierung und energetische Ertüchtigung historischer Fachwerkhäuser auf.

Baumaßnahmen
In der Hofanlage aus Niedergemünden gehen die umfangreichen Sanierungsarbeiten weiter. Für das Landhotel am Marktplatz steht die Fassadensanierung mit einem Wärmedämm-Verbundsystem auf der Agenda. Und in der Baugruppe Mittelhessen entsteht bis zum Sommer eine barrierefreie Toiletten-Anlage. Der Entwurf geht auf den international renommierten Architekten Jochem Jourdan aus Frankfurt zurück. Er hat eine gestalterische Typologie für die Funktionsgebäude des Hessenparks entwickelt, die hier nun erstmals zur Anwendung kommt.

Die neuen Preise im Überblick:
Erwachsene: 11 Euro
Gruppen ab 10 Personen: je 9,50 Euro
Gruppen ab 40 Personen: je 8 Euro
Familienkarte¹: 22 Euro / halbe Familienkarte²: 11 Euro
Kinder (bis 5 Jahre): frei
Kinder (ab 6 Jahren), Schüler, Studierende und Freiwillige: 1 Euro
Grundsicherungsempfänger: 1 Euro
Menschen mit Behinderung (mit Ausweis): 5 Euro
Förderkreismitglieder: frei
Hunde (inkl. Kot-Entsorgungsbeutel): 1 Euro

Feierabendtarif (März bis Oktober kosten die
Eintrittskarten ab 15:30 Uhr nur noch die Hälfte, in den Wintermonaten bereits ab 14:30 Uhr)
Erwachsene: 5,50 Euro
Gruppen ab 10 Personen: je 4,50 Euro
Gruppen ab 40 Personen: je 4 Euro
Familienkarte¹: 11 Euro / halbe Familienkarte²: 5,50 Euro
Kinder (bis 5 Jahre): frei
Kinder (ab 6 Jahren), Schüler, Studierende und Freiwillige: 0,50 Euro
Grundsicherungsempfänger: 0,50 Euro
Menschen mit Behinderung (mit Ausweis): 2,50 Euro
Förderkreismitglieder: frei
Hunde (inkl. Kot-Entsorgungsbeutel): 1 Euro

¹ Maximal 2 Erwachsene mit bis zu 4 Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren
² Maximal 1 Erwachsener mit bis zu 4 Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren

Freier Eintritt am 21. Mai 2023 zum Internationalen Museumstag
Freilichtmuseum Hessenpark GmbH,
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach
http://www.hessenpark.de

Fachwerktag im Freilichtmuseum Hessenpark am 29. Mai 2022

Fachwerk gehört zu den Kernthemen des Hessenparks. Foto: Leon Mathieu
Fachwerk gehört zu den Kernthemen des Hessenparks. Foto: Leon Mathieu

Neu-Anspach, den 19. Mai 2022. Fachwerk gehört zu den Kernthemen im Freilichtmuseum und ist seit der Eröffnung 1978 ein wichtiger Bestandteil im Gesamtbild des Hessenparks. Um die Bautechnik interessierten Besuchern näherzubringen, dreht sich im Freilichtmuseum am 29. Mai alles ums Fachwerk. Im Rahmen verschiedener Handwerksvorführungen können sich Museumsgäste intensiv mit der historischen Bauart auseinandersetzen. Sägen, Bebeilen und Abbund – Fachleute präsentieren praxisnah, welches Wissen und Können zur Errichtung eines Fachwerkgebäude benötigt wird. Dabei erwecken historische Lehmbautechniken, Zimmerei- und Schieferdeckerarbeiten alte Bautraditionen und -techniken zum Leben. Auch für Kinder gibt es ein spannendes Programm: Sie können an der Schnitzbank selbst aktiv werden und sich um 13.30 Uhr mit FSJlerin Klara auf eine Führung für kleine Fachwerkfreund*innen (ab 10 Jahren) begeben.

Für Erwachsene stehen ebenfalls zwei Führungen auf dem Programm: Fachwerkfans und alle, die es werden wollen, begleitet Fachwerkexperte Eberhard Feußner aus der Stabsstelle Bauwesen um 11.30 und um 15 Uhr durchs Museumsgelände. Spezielles Wissen rund um den Fachwerkbau bietet zudem das Fachwerkforum am Marktplatz. Es greift Grundbegriffe des Themas auf und zeigt Beispiele für Gefügeformen, Pflege und Wartung. Worin unterscheiden sich die verschiedenen Fachwerkbauweisen? Was ist ein Rähm? Und warum nennen wir heute ein Stockwerk auch Geschoss? Auf all diese Fragen liefert das Fachwerkforum Antworten und hilft so dabei, den Hessenpark neu zu erleben. Beleuchtet werden auch die Nutzungspotenziale von Fachwerkgebäuden in Vergangenheit und Zukunft sowie die „Sanierung der Sanierung“, also die Reparatur typischer Schäden, die in den vergangenen Jahrzehnten verursacht wurden.

Fachwerktag im Freilichtmuseum Hessenpark, 29. Mai 2022, 11 bis 17 Uhr

Erwachsene: 9 Euro, Kinder: 1 Euro, Familien: 18 Euro

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach
http://www.hessenpark.de

Großer Bauernmarkt im Hessenpark am 22.08.21

Bauernmarkt im Hessenpark Foto: Michael Himpel
Bauernmarkt im Hessenpark Foto: Michael Himpel

Am nächsten Sonntag findet im Hessenpark der erste Bauernmarkt seit vielen Monaten statt. Hier gibt es in schöner Umgebung allerlei Köstlichkeiten von hessischen Erzeugern. Das vielseitige Angebot reicht von Wurst, Käse, Honig, Brot, Kuchen und Milchprodukten hin zu Wildspezialitäten, Konfitüren und Gewürzen. Dazu kommen saisonales Obst und Gemüse. Zum ersten Mal dabei: Eine Edelpilzzucht aus Mühlheim mit großem Sortiment und leckeren Rezeptideen.

Auf dem Markt werden auch Speisen und Getränke für den sofortigen Verzehr angeboten. Diese können in ausgewiesenen Picknickzonen genossen werden, nicht direkt an den Ständen. Es gelten die üblichen Abstands- und Hygieneregeln.

Der Besuch des Bauernmarkts kostet keinen Eintritt. Eine Kontaktdatenerfassung ist erforderlich. Diese erfolgt direkt an der Kasse per App oder Formular. Gäste, die nur zum Bauernmarkt kommen, können einen separaten Eingang und Parkplatz nutzen. Der Weg dorthin ist ausgeschildert.

Bauernmarkt im Freilichtmuseum Hessenpark
22. August 2021, 10 bis 18 Uhr

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach
http://www.hessenpark.de

Einblick in die Alltagskultur der Karolingerzeit am Beispiel des Freilichtlabors Lauresham

Foto: Lauresham Vogelperspektive, C. Seitz, 2015
Foto: Lauresham Vogelperspektive, C. Seitz, 2015

Landesmuseum Mainz mit Online-Vortrag über „Mittelalterliche Grundherrschaft im Experiment. Das Freilichtlabor Lauresham an der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch“

Der Lorscher Codex, der zu Beginn der großen Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) ausgestellt wurde, hat einen einzigartigen Wert und ist ein ganz besonderes Anschauungsobjekt für das Verständnis mittelalterlicher Grundherrschaft. So sind hier neben einer Klosterchronik und einem Zinsregister, nicht nur Güter des Lorscher Klosterbesitzes verzeichnet, sondern auch mehr als 3800 Urkundenabschriften zusammengetragen, die die Besitzungen der Reichsabtei belegen. Das Benediktinerkloster Lorsch, das seit 1991 zum UNESCO-Welterbe zählt, wurde ca. 763 gegründet, 772 zur Reichsabtei erhoben und war eng in die karolingische Reichspolitik eingebunden.

In einem kurzweiligen Online-Vortrag gibt Claus Kropp, M.A., Leiter des Freilichtlabors Lauresham an der UNESCO Welterbestätte Kloster Lorsch, am Dienstag, 4. Mai 2021 um 18:00 Uhr, einen abwechslungsreichen Einblick in das Thema „Mittelalterliche Grundherrschaft im Experiment.“

Das Freilichtlabor Lauresham liegt im Herzen des 2014 neugestalteten und stark erweiterten Klosters Lorsch. Am Beispiel eines idealtypischen Zentralhofes des 8./9. Jahrhunderts wird hier unter anderem das für das Verständnis der frühmittelalterlichen Gesellschaftsstruktur so wichtige Thema Grundherrschaft erklärt. Zudem wurde mit Lauresham ein Forum für die experimentalarchäologische Forschung geschaffen, um verschiedene handwerkliche und landwirtschaftliche Arbeitstechniken zu erproben.

„Zahlreiche 1250-Jahr-Feiern der vergangenen Jahre liegen in einer entsprechenden Erstnennung der jeweiligen Ortschaften im Lorscher Codex begründet“, erklärt Kropp. „so verfügte das Kloster Lorsch bereits im 9. Jahrhundert über Besitzungen, die von der Nordseeküste bis nach Graubünden gereicht haben“. Dazu gehörten nicht nur ganze Ortschaften, Mühlen, Felder, Wiesen, Weiden und Wälder, sondern auch eine erhebliche Anzahl unfreier Menschen, die in direkter Abhängigkeit zum Kloster standen. „So lassen sich in unserem Freilichtlabor viele Fragen der grundherrschaftlichen Verwaltung, der Alltagskultur der Karolingerzeit oder auch des Handwerks aus dieser Zeit erforschen, aber auch sehr schön veranschaulichen“, so Kropp.

Da die Teilnehmerzahl zum Online-Vortrag begrenzt ist, wird um schriftliche Anmeldung bis zum 3. Mai, 12 Uhr, per E-Mail gebeten, unter anmeldung@gdke.rlp.de. Die Platzvergabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt.

Freilichtmuseum Hessenpark öffnet seine Türen am 13. März 2021

Wer nur zum Einkaufen auf den Marktplatz kommt, muss ebenfalls ein Anmeldeformular ausfüllen und an der Kasse abgeben. © Foto Sascha Erdmann
Wer nur zum Einkaufen auf den Marktplatz kommt, muss ebenfalls ein Anmeldeformular ausfüllen und an der Kasse abgeben. © Foto Sascha Erdmann

Neu-Anspach, 10. März 2021. Das Freilichtmuseum Hessenpark empfängt ab Samstag wieder Besucher. „Wir starten am 13. März in die Saison und werden, wenn es das Pandemiegeschehen zulässt, das Museumsgelände in den nächsten Monaten täglich von 10 bis 18 Uhr öffnen“, bestätigt Museumsleiter Jens Scheller.

Jeder Museumsbesuch muss vorab angemeldet werden – so sehen es die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen vor. Unter www.hessenpark.de/anmeldung steht ein entsprechendes Formular bereit. „Ausfüllen, absenden und die Bestätigungsmail ausgedruckt mitbringen, dann steht einem Museumsbesuch im Hessenpark nichts mehr entgegen“, erklärt Jens Scheller das Procedere. Pro Haushalt muss ein Formular ausgefüllt werden.

Für alle, die keinen Internetzugang und keine E-Mail-Adresse haben, bietet der Hessenpark alternativ eine telefonische Voranmeldung an. Unter der Rufnummer 06081 588-339 können Interessenten ihren Terminwunsch und ihre Kontaktdaten hinterlassen. Zusätzlich muss dann am Besuchstag vor Ort noch ein Formular ausgefüllt werden. „Uns war es wichtig, auch jenen Gästen eine Besuchsmöglichkeit anzubieten, die ausschließlich analog unterwegs sind“, betont Scheller. Respekt vor langen Schlangen an der Kasse hat der Museumsleiter dennoch: „Wir müssen das beobachten und gegebenenfalls nachschärfen.“

Der Hessenpark öffnet seine Türen am 13. März. Foto: Sascha Erdmann
Der Hessenpark öffnet seine Türen am 13. März. Foto: Sascha Erdmann

Im Museumsgelände gelten die gleichen Abstands- und Hygieneregeln wie im vergangenen Jahr. Der Mindestabstand zu anderen Personen beträgt 1,50 Meter, Gruppenbildungen sind zu vermeiden. In allen Gebäuden und Ladengeschäften herrscht Maskenpflicht (OP- oder FFP-Masken). Zugänglich sind zunächst nur solche Gebäude, die über separate Ein- und Ausgänge verfügen. Die Läden am Marktplatz wie die Bäckerei und der Marktladen dürfen nur von maximal zwei Personen betreten werden. Dort wie auch am Wirtshaus „Zum Adler“ und an der Martinsklause und werden Snacks und Getränke ausschließlich zum Mitnehmen angeboten.

Achtung: Wer nur zum Einkaufen auf den Marktplatz kommt, muss ebenfalls ein Anmeldeformular ausfüllen und an der Kasse abgeben.

www.hessenpark.de/anmeldung

Seele aufleben lassen im Hessenpark – Open-Air-Handwerksvorführungen bei schönem Wetter

© Freilichtmuseum Hessenpark
© Freilichtmuseum Hessenpark

Das Freilichtmuseum Hessenpark bietet auf dem 65 Hektar großen reizvollen Museumsgelände  mit über 100 historischen Gebäuden  und  üppiger Blumenpracht in zahlreichen Bauerngärten für die restlichen Ferientage ein paar besondere Highlights. Ab August gibt es im Freilichtmuseum Hessenpark wieder Handwerksvorführungen. Zum Einsatz kommen insbesondere solche historischen Techniken, die im Freien vorgeführt werden können und die Einhaltung geltender Hygienestandards ermöglichen. Auf der Vorführliste stehen Seilherstellung, Blaufärben, historisches Waschen am Waschplatz, Weideflechten und Pferde als Nutztier. Die Vorführungen finden zu ausgewählten Terminen und nur bei schönem Wetter statt.

Der Hessenparkt freut sich auf ein Wiedersehen mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Vorführhandwerk! Veranstaltungen, Mitmachaktionen und öffentliche Führungen werden weiterhin nicht angeboten. Gruppen bis zu 10 Personen können aber eine Führung oder Mitmachaktion buchen. Informationen dazu finden Sie hier:
Freilichtmuseum Hessenpark
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach/Taunus
E-Mail: service@hessenpark.de
Tel: 06081/588-0
Fax: 06081/588-127

Velocipediade im Freilichtmuseum Hessenpark – nicht nur für Freunde historischer Fahrräder

Fotos: Frank Schulte
Fotos: Frank Schulte

Neu-Anspach, den 8. August 2019. Vom 23. bis 25. August lädt der Verein Historische Fahrräder e.V. zur Velocipediade ins Freilichtmuseum Hessenpark ein. Seit 22 Jahren nimmt diese Veranstaltung, die in den verschiedensten Orten Deutschlands stattfindet, Fahrradfreunde mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Der 1997 gegründete Verein zählt mittlerweile mehr als 650 Mitglieder in 16 Ländern. Menschen, die sich für die Historie des Fahrrads interessieren und den Kontakt zu Gleichgesinnten suchen, sind hier an der richtigen Adresse.

Von der Mobilisierung der Massen bis zur Emanzipation der Frauen – die Entwicklung des Fahrrads hatte einen nicht unwesentlichen Einfluss auf unsere Kulturgeschichte. Im Rahmen der Velocipediade können Hessenpark-Besucher dieser Geschichte nachspüren, Räder aus verschiedenen Epochen bestaunen und historisch gekleidete Radler in Aktion erleben. Geboten wird ein buntes Programm: Auktionen am Freitag, Ausfahrten und Rennen mit historischen Rädern am Samstag sowie die Vorstellung historischer Räder am Sonntag. Jeden Tag findet zudem ein Fahrradteilemarkt statt. Besucher, die mit einem Fahrrad ins Museum kommen, das über 40 Jahre alt ist, dürfen sich außerdem über freien Eintritt freuen! Die Besitzer füllen am Museumseingang ein Schild über den entsprechenden Drahtesel aus. Dieser wird dann zusammen mit dem Rad an einer zentralen Stelle in der Baugruppe Mittelhessen platziert und dient so als Ausstellungsobjekt.

Auf dem Museumsmarktplatz können sich interessierte Besucher bei verschiedenen Unternehmen über deren Angebot informieren und die mitgebrachten Fahrräder ausprobieren. Mit dabei sind zum Beispiel Goyago mit Pedelecs und Lastenrädern, HP Velotechnik mit Liegerädern, Classic Cycle mit Classic und Custom Bikes, das auf den Umbau zu E-Bikes und E-Lastenräder spezialisierte Unternehmen E-Bike Solutions sowie das regionale Fahrradhaus City Bike & Fun aus Oberursel. Der ADFC Landesverband Hessen ist ebenfalls mit einem Infostand vertreten.

Velocipediade 2019
23. bis 25. August 2019, 11 bis 17 Uhr

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach

Ausstellungsumfeld für antiken römischen Pferdekopf Exponat wird erstmals öffentlich bei Familientag am Sonntag, 19.08.2018, präsentiert

Foto: wissenschaft.hessen.de (Christoph Schlein)
Foto: wissenschaft.hessen.de (Christoph Schlein)

Bad Homburg. Der rund 2000 Jahre alte antike Pferdekopf aus vergoldeter Bronze, der 2009 bei archäologischen Grabungen in Lahnau-Waldgirmes gefunden wurde, ist ab Sonntag, 19. August, erstmals öffentlich zu sehen. Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein hat heute auf der Saalburg die neue Dauerausstellung zu den Funden in Waldgirmes, deren Höhepunkt der Pferdekopf ist, vorab den Medien präsentiert.

Weit über die Grenzen Hessens bekannt
Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein: „Das Römerkastell Saalburg ist weit über die Grenzen Hessens hinaus bekannt und bietet mit seiner Expertise ein ideales Ausstellungsumfeld für den römischen Pferdekopf: Es ist das Vermittlungszentrum für die Provinzialrömische Archäologie in Hessen, Standort des Informationszentrums für die UNESCO-Welterbestätte Limes und widmet sich als einziges Museum in Hessen ausschließlich der Römerzeit. Aufgrund dieser ausgezeichneten Gegebenheiten ist die Saalburg für den Pferdekopf der ideale Ausstellungsort. Es ist daher eine Win-Win-Situation für alle. Denn die Saalburg ist mit dem Pferdekopf um eine Attraktion reicher.“

Teil einer Reiterstatue
Der 59 Zentimeter lange und 15 Kilogramm schwere Kopf, der Teil einer Reiterstatue gewesen ist, auf der vermutlich Kaiser Augustus saß, bildet den inhaltlichen und gestalterischen Höhepunkt der neuen Dauerausstellung über das römische Waldgirmes. In den zurückliegenden Jahren ist die Dauerausstellung der Saalburg überarbeitet und modernisiert worden. Dabei wurde die künftige Präsentation des Pferdekopfes aus Waldgirmes bereits berücksichtigt. Ein wandhohes Banner verdeutlicht die Größe der einst lebensgroßen Statue, von der neben dem Pferdekopf auch der linke Fuß und ein Stück des Zaumzeuges gefunden wurden. Ein großes Banner gibt einen Eindruck von den aufwändigen Grabungsarbeiten und den technischen Schwierigkeiten, die damit verbunden waren, in elf Metern Tiefe am Boden eines Brunnenschachts den Pferdekopf aus einem Holzfass zu bergen.

Guter allgemeiner Erhaltungszustand
Das feuchte Milieu unter Sauerstoffausschluss hat zu einem relativ guten allgemeinen Erhaltungszustands der vergoldeten Bronze geführt. Allerdings war es sehr schwierig, die an vielen Stellen der Oberfläche abgelagerten Korrosionsprodukte der Bronze auf der Goldschicht zu entfernen, denn die Vergoldung ist nur hauchdünn. An manchen Stellen mussten die Restauratoren die Oberfläche mit einem Acrylharz festigen und zum Abschluss der Restaurierung die gesamte Oberfläche mit einem dünnen Schutzüberzug aus Acrylharz versehen. Eine neuerliche Vergoldung der weiteren Teile wurde bewusst nicht vorgenommen. Die Restaurierungskosten inklusive sämtlicher Begleitanalytik belaufen sich auf 75.000 Euro.

Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein und Dr. Carsten Amrhein, Direktor des Römerkastells, enthüllen den Pferdekopf. Foto: wissenschaft.hessen.de (Christoph Schlein)
Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein und Dr. Carsten Amrhein, Direktor des Römerkastells, enthüllen den Pferdekopf. Foto: wissenschaft.hessen.de (Christoph Schlein)

Lebendigkeit und Plastizität
„Den Restauratoren muss ich ein ganz großes Lob aussprechen. Denn ohne ihre äußerst präzise Feinarbeit könnten wir den Pferdekopf jetzt nicht in so einem hervorragenden Zustand bewundern“, sagte Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein, der zudem begeistert über die präzise Gestaltung der Statue ist. „Schon auf den ersten Blick sieht man die große Lebendigkeit und Plastizität, mit der Aufbau und Erscheinung des Kopfes vom Bildhauer erfasst wurden – und das, obwohl die Herstellung des Reiterstandbildes auf die Zeit zwischen 4 v. Chr. und 16 n. Chr. geschätzt wird. Das ist wirklich sehr beeindruckend.“ Die Wiedergabe der einzelnen Details von Muskelsträngen, Nüstern und Augenbildung zeuge von großem handwerklichen Geschick und künstlerischer Auffassungsgabe.

Minister Rhein dankte bei dieser Gelegenheit auch der Kulturstiftung der Länder für ihre Bereitschaft, das Land Hessen bei der Sicherung des Pferdkopfs zu unterstützen.

Zeitstrahl hilft bei der Einordnung
Ausgangspunkt der inhaltlichen Konzeption der neuen Dauerausstellung, die in enger Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Ausgräbern der Römisch-Germanischen Kommission und den Museumspädagogen der Saalburg erarbeitet wurde, ist die historische Verortung des bedeutenden Fundplatzes Waldgirmes zum Ausstellungsort Römerkastell Saalburg. Denn Waldgirmes lag außerhalb der Grenzen des damaligen römischen Reiches. Daher gibt es zu Beginn der Ausstellung einen Zeitstrahl an der Wand zu sehen, der bei der Einordnung der Abfolge der historischen Epochen helfen soll. Dazu werden vorrömische Funde präsentiert, ebenso wie steinzeitliche Funde, Objekte aus der Bronzezeit und der Eisenzeit sowie aus der Kultur der Kelten und der Merowinger. Einige sind in der unmittelbaren Umgebung der Saalburg gefunden worden.

Fundstätte wird gezeigt
Zwei Räume sind gänzlich dem römischen Waldgirmes gewidmet. Mittels einer Landschaftsfotografie des modernen Waldgirmes, in das die Rekonstruktion der römischen Siedlung maßstabsgerecht eingefügt ist, sollen die Besucherinnen und Besucher einen Eindruck von der Fundstätte bekommen. „Dadurch bekommt man erst einen Eindruck von den Dimensionen des Areals, die man ohne Veranschaulichung gar nicht erahnen kann“, zeigt sich Minister Rhein beeindruckt. Etwa 4,4 der insgesamt 8 Hektar großen Siedlung, die vermutlich im Zusammenhang mit der für die Römer katastrophalen Niederlage in der Varusschlacht 9 n. Chr. zerstört wurde, sind zwischen 1993 und 2012 ausgegraben worden. In Vitrinen sind die wichtigsten Fundgattungen wie Keramik, Werkzeuge und Geräte aus Eisen sowie besondere Einzelfunde zu sehen. Dazu kommen Schriftquellen, Fundmünzen oder Holzfragmente, die zur historischen Datierung der Siedlung herangezogen wurden.

3D-Film und Objekte zum Anfassen
Auch wenn die Ausstellung so konzipiert ist, dass die Exponate selbst im Vordergrund stehen, sollen zusätzliche Angebote beim Betrachten und Verstehen helfen. Es gibt Objekte zum Anfassen und Großfotos einiger Objekte ermöglichen eine genaue Betrachtung aller Details. Ferner bieten Touchscreens die Möglichkeit, vertiefende Informationen zu erhalten. Unter anderem gibt es einen 3D-Animationsfilm, in dem anschaulich das ganze Gelände virtuell rekonstruiert wurde. Ein Blick in die rekonstruierte Werkstatt der Bronzegießer macht den Herstellungsprozess einer Bronzestatue verständlich. Auch Hörstationen, in denen Interviews mit Ausgräberin und Restauratorin zu hören sind, gehören zur modernen Gestaltung der Schau. Es soll bei der Konzeption nämlich nicht nur um die Präsentation der Fundstücke gehen, sondern auch um deren Erforschung.

Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein mit Römischen Pferderkopf. Foto: wissenschaft.hessen.de (Christoph Schlein)
Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein mit Römischen Pferderkopf. Foto: wissenschaft.hessen.de (Christoph Schlein)

Pferdekopf geht auf Reisen
In einem anderen Umfeld wird der Pferdekopf ab Mitte November zu sehen sein. Das Exponat wird dann für sechs Wochen nach Berlin ausgeliehen. Im Martin-Gropius-Bau läuft anlässlich des Europäischen Jahres des kulturellen Erbes ab Ende September die Ausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“, eine Sonderausstellung des Museums für Vor- und Frühgeschichte in Kooperation mit dem Verband der Landesarchäologen in der Bundesrepublik Deutschland. Gezeigt werden hochrangige Exponate aus allen Bundesländern.

Familientag auf der Saalburg
Zuerst ist der Fund jedoch in seiner Heimat Hessen zu sehen. Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein eröffnet am Sonntag, 19. August, den Familientag auf der Saalburg, bei dem Besucherinnen und Besucher erstmals selbst die Funde besichtigen können. Das Römerkastell bietet an dem Tag von 10 bis 17 Uhr zusätzlich ein umfangreiches Begleitprogramm an. Unter anderem werden Mitarbeiter der Restaurierungswerkstatt des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen beispielhaft ihre Arbeit vorstellen, es gibt eine Bildpräsentation zu den Ausgrabungen und Römer zeigen, wie Metallhandwerker gearbeitet haben und Brot gebacken wurde. Zudem werden regelmäßig Führungen durch die neue Dauerausstellung angeboten und für Kinder gibt es eigene Programmpunkte wie zum Beispiel ein Training zum Bilden der berühmten Formation der Schildkröte (Testudo) mit Übungsschilden. Zu der neuen Ausstellung ist auch ein neuer Museumsführer mit dem Titel „Rom in Germanien. Waldgirmes – Dauerausstellung im Römerkastell Saalburg“ erschienen.

„Die Saalburg ist schon immer einen Besuch wert gewesen. Aber mit dem Pferdekopf und den anderen Funden aus Waldgirmes ist ein Besuch noch interessanter geworden“, ermuntert Wissenschafts- und Kunstminister Boris Rhein zu einem Ausflug in den Hochtaunus. Die neue Dauerausstellung im Römerkastell ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, zwischen November und Februar dienstags bis sonntags von 9 bis 16 Uhr.

Da das Parkplatzangebot auf der Saalburg begrenzt ist, empfiehlt die Saalburg, für den Familientag am Sonntag wenn möglich, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die Buslinie 5 fährt an diesem Tag von Bad Homburg aus jede halbe Stunde zur Saalburg. Der erste Bus fährt ab Bad Homburg Bahnhof Richtung Saalburg um 9.25 Uhr, der letzte von der Saalburg nach Bad Homburg Bahnhof um 18.46 Uhr.

Ob das Land Hessen in der juristischen Auseinandersetzung vor dem Landgericht Limburg um eine angemessene Entschädigung für den Landwirt, auf dessen Grundstück 2009 der Pferdekopf gefunden wurde, Berufung vor dem Oberlandesgericht Frankfurt einlegt, ist noch nicht entschieden. Das Gericht hatte am 27. Juli in erster Instanz entschieden, dass das Land Hessen dem Landwirt neben bereits gezahlten 48.000 Euro weitere 773.000 Euro zahlen muss.

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Hessenpark eröffnet am 8. Juli 70er-Jahre-Trimm-dich-Pfad

„Trimming 130“ - Lauftreff, Heusenstamm-Rembrücken, um 1980
„Trimming 130“ – Lauftreff, Heusenstamm-Rembrücken, um 1980

Neu-Anspach, den 26. Juni 2017. Der Begriff Trimm-dich-Pfad wurde vom Duden als eines der Wörter der Jahrzehnte benannt, die stellvertretend für den Zeitgeist der 1970er-Jahre stehen. 1973 fand die Wortschöpfung erstmals Eingang in den deutschen Rechtschreibduden. Der Trimm-dich-Pfad bezeichnet nicht nur Freizeit-Sportanlagen auf Waldpfaden oder in Parks, sondern steht auch stellvertretend für die Trimm-Dich-Kampagne des ehemaligen Deutschen Sportbunds (DSB), welche 1970 ins Leben gerufen wurde. Diese zielte darauf ab, den Breitensport zu fördern und die mangelnde Bewegung der Deutschen im Alltag auszugleichen. Sport für alle unabhängig von Alter, Geschlecht und Fitnessstand – das war das Ziel des Aufrufs. Im Zuge dieser Bestrebungen entstanden Hunderte sogenannter Trimm-dich-Pfade in Deutschland, viele davon auch in Hessen. Die öffentlich zugänglichen Geräteanlagen erreichten einen enormen Bekanntheitsgrad, sodass noch heute viele Menschen aus eigener Erfahrung von deren Nutzung aus Kindertagen berichten können.

rimmy kommt ins Freilichtmuseum. Am 8. Juli geht es bei der Eröffnung des Trimm-dich-Pfads sportlich zu.
rimmy kommt ins Freilichtmuseum. Am 8. Juli geht es bei der Eröffnung des Trimm-dich-Pfads sportlich zu.

Das Freilichtmuseum Hessenpark holt nun die Erinnerung an die sportlichen Outdoor-Aktivitäten in die Gegenwart. Anhand von originalen Bauvorlagen des Deutschen Sportbunds aus dem Jahr 1973 ist in der Baugruppe Rhein-Main ein Trimm-dich-Pfad entstanden. Der als Rundweg angelegte Pfad besteht aus zehn von den Handwerkern des Museums gefertigten Gerätestationen aus Robinienholz. Insgesamt lassen sich hier 14 Übungen durchführen. Anleitungen zur Übungsausführung geben Tafeln an den jeweiligen Stationen, erarbeitet in Zusammenarbeit mit der Abteilung Sportmedizin des Instituts für Sportwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Um die Trimm-Geräte aus heutiger Sicht nutzbar zu machen, mussten dabei historische Vorgaben in Einklang mit aktuellen sicherheitstechnischen Anforderungen und sportmedizinischen Erkenntnissen gebracht werden. Ergänzt wird der Geräteparcours durch die Trimm-Bahn, eine Laufstrecke, die sich durch teilweise versteckte Pfade in der Baugruppe Rhein-Main zieht.

Die Eröffnung des Trimm-dich-Pfads wird am 8. Juli um 12 Uhr gefeiert. Von 13 bis 15 Uhr stehen für alle sportbegeisterten Besucher angeleitete Trainingseinheiten durch das Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt auf dem Programm. Nach dem Eröffnungstag kann der neu errichtete Trimm-dich-Pfad anhand der Erläuterungen an den Stationsschildern eigenständig, je nach den eigenen körperlichen Möglichkeiten, absolviert werden. Wer sich lieber in der Gruppe, angeleitet von zertifizierten Übungsleitern, trimmen möchte, darf sich auf Gruppenangebote und offene Trimm-Treffs freuen.

Der Aufbau des Trimm-dich-Pfads wurde von der Taunus Sparkasse, dem Förderkreis Freilichtmuseum Hessenpark e.V. und dem Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB) gefördert. Der Hessenpark greift mit der Installation die sozial-gesellschaftlichen Entwicklungen der 1970er-Jahre auf und erweitert das Museum um eine neue dauerhafte Präsentation. In einer zweiten Projektphase wird bis zum Frühjahr 2018 vor Ort in der Baugruppe Rhein-Main ein Ausstellungsmodul zur Geschichte der Trimm-dich-Bewegung entstehen. Zeugnisse in Schrift und Bild geben dann Einblicke in die Geschichte der Breitensportbewegung von den 1970er- bis 1990er-Jahren.

Eröffnung des Trimm-dich-Pfads
8. Juli 2017, 12 Uhr
Ort: hinter der Hofanlage aus Anspach, Baugruppe Rhein-Main

13 bis 15 Uhr: Praktische Übungseinheiten an den Trimm-Geräten unter Anleitung von Sportwissenschaftlerinnen der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt

Für den Fußweg von der Museumskasse bis zum Trimm-dich-Pfad sollte man zirka 15 Minuten einplanen.

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach