Alle Beiträge von Euroadmin

Mit der ganzen Familie in die Eisenzeit – Archäologie in der Keltenwelt erleben: „Kleidung und Textil“ am 27.-28. Juli 2024

© Keltenwelt am Glauberg
© Keltenwelt am Glauberg

Themenwochenende in der Keltenwelt am Glauberg: Kleider machen Leute! Dieses Sprichwort galt auch schon bei den Kelten. Deshalb stehen die Stoffe und Bekleidung der Eisenzeit im Mittelpunkt der beiden Thementage im Museumsgarten der Keltenwelt. Ob allein, mit Freunden oder samt der ganzen Familie bietet das Wochenende die Möglichkeit  in die Welt der keltischen Textilien und Kleidung einzutauchen. Im Rahmen experimenteller Archäologie wird gezeigt, wie Stoffe einst hergestellt und gefärbt wurden.  An zahlreichen Ständen kann man sich  in die Kunst des Spinnens, Färbens und Brettchenwebens entführen  lassen und sich an den Infoständen über die spannenden wie faszinierenden Arbeitsweisen der Textilarchäologie informieren.

Ein besonderes Highlight sind die verschiedenen Modelle von Gewichtswebstühlen, darunter auch eine „neue Variante“, die mithilfe der experimentellen Archäologie überprüft wird.  Die Experimentalarchäologinnen und -archäologen erklären Schritt für Schritt, wie sie zu ihren neuen Erkenntnissen gelangt sind und wie diese historischen Webgeräte funktionierten. Originalgetreu nach Funden gearbeitete Kleidungsstücke veranschaulichen dabei, dass die Rekonstruktion keltischer Kleidung weit mehr als eine handwerkliche Herausforderung ist.

Für Kinder und Erwachsene bietet die Keltenwelt am Glauberg an Veranstaltungswochenende ein umfangreiches Mitmachprogramm rund um historische textile Techniken an. Es wird gefärbt, gesponnen, geschwungen, gebrochen, gehechelt, kardiert und auch eine eigene Brettchenborte kann selbst gewebt werden – langweilig wird es ganz bestimmt nicht!
Ein spannendes Wochenende in der Welt der keltischen Textilkunst erwartet die Besucher und lässt die Geschichte authentisch lebendig werden.

Zudem erwartet die Besucher im Museum Keltenwelt die Sonder-Ausstellung „Wege durch die Zeit. Geschichte des Glaubergs“,

Infos:
Veranstaltungsort: im Museumsgarten
Veranstaltungszeit: von 10 Uhr bis 18 Uhr
Kosten: Kinder/Jugendliche: 1 EUR, Erwachsene: 4 EUR, unter 6 Jahren frei

Keltenwelt am Glauberg
Archäologisches Landesmuseum Hessen
Hessenarchäologie

25 Jahre Mainzer Musiksommer: Die nächsten Konzerte

Arianna Savall und Hirundo Maris Arianna Savall Sopran und Harfe, Petter Udland Johansen Tenor, Hardangerfiedel und Zister, Ian Harrison Flöte, Mundharmonika, Stiller Zink und Miquel Angel Cordero Kontrabass und Langhalslaute.
Arianna Savall und Hirundo Maris. Arianna Savall Sopran und Harfe, Petter Udland Johansen Tenor, Hardangerfiedel und Zister, Ian Harrison Flöte, Mundharmonika, Stiller Zink und Miquel Angel Cordero Kontrabass und Langhalslaute. Arianna Savall und Hirundo Maris

Dienstag, 23.07.2024, 19.30 Uhr
Seminarkirche, Augustinerstraße 34

(rap) Hirundo Maris, Seeschwalbe, heißt das Ensemble, das Arianna Savall und Petter Udland Johansen 2009 gegründet haben. Der Name ist Programm: Mit Liedern und Balladen von Katalonien bis Norwegen verbinden sie den hellen Mittelmeerraum mit den rauen Winden Skandinaviens.

Dabei erhält das Meer eine tiefe Bedeutung, es inspirierte die Gesänge der Matrosen und aller Reisenden. „Dies klingt aber nie nach Volksmusik, sondern nach tiefer Kunst, die aus der Stille eines Fjords geborgen wurde. Dies kann man auch über Savalls klaren und berührenden Sopran sagen. Ihr Programm ,Chants du Sud et du Nord‘ ist eine wahrhaft poetische, immer leicht swingende Reise. Sodass man sich ebenso fasziniert wie behaglich zurücklehnt“, so Wolfram Görtz.

Arianna Savall Sopran und Harfe
Petter Udland Johansen Tenor, Hardangerfiedel und Zister Ian Harrison Flöte, Mundharmonika, Stiller Zink Miquel Angel Cordero Kontrabass und Langhalslaute

Adelphi Quartet
Freitag, 26.07.2024, 19.30 Uhr
Aula des Bischöflichen Priesterseminars, Augustinerstraße 34

Das Adelphi Quartet ist eine Art „Europäische Union en miniature“: Die Musiker stammen aus Belgien, Spanien, England und Deutschland und studierten in Salzburg – beim Hagen Quartett. „Was uns eint? Spontaneität, Spaß, Zweifel, Perfektion, Adrenalin, Urvertrauen, Freude, Wahnsinn und immer wieder: Musik, Musik, Musik. Wir lieben die frühen Quartette Haydns, die kaum gespielt werden, obwohl sie absolute Schätze sind. Den ebenso frühen Webern umrahmen wir mit zwei vierstimmigen Renaissance-Sätzen von Orlando di Lasso. Einem echten Europäer: Geboren in Belgien, viel umhergereist und lange als Hofkapellmeister in München engagiert. Mozarts großes G-Dur-Quartett wird für eine vielseitige und kompositorisch geniale zweite Konzerthälfte sorgen.“

Joseph Haydn Streichquartett op. 17 Nr. 4
W. A. Mozart Streichquartett G-Dur KV 387
Orlando di Lasso
Anton Webern

Maxime Michaluk Violine
Esther Agusti Matabosch Violine
Adam Newman Viola
Nepomuk Braun Violoncello

Vocado
Dienstag, 30.07.2024, 19.30 Uhr
Seminarkirche, Augustinerstraße 34

In ihrem Programm „Tribute to Simon & Garfunkel“ nimmt das schwedische Vokalensemble Vocado die Zuhörer mit in die Welt des weltberühmten Folk-Rock-Duos aus Amerika. Neben beliebten Hits erklingen auch einige der weniger bekannten Perlen, alle in speziell für dieses Programm geschriebenen Arrangements. Zusammen mit diesen amerikanischen Musikschätzen erklingt im ersten Teil des Abends Musik aus der Heimat der Künstler, schwedische Chormusik, Volkslieder und eigene Kompositionen. Vocado zählt heute zu den etablierten und vielfach ausgezeichneten Gruppen in der A-cappella-Welt – mit einem zunehmend individuellen Stil und eigenen Kompositionen und Arrangements.

„A Tribute to Simon & Garfunkel“, Musik des Folk-Rock-Duos, schwedische Chormusik, Volkslieder und eigene Kompositionen

Amanda Sjöberg Sopran
Malin Gavelin Mezzosopran
Josefin Bejstam Alt
Lukas Gavelin Tenor
Anton Leanderson-Andréas Bariton
Joel Nilson Bass

Das Programm mit allen Infos zu Karten und Orten über: Mainzer Musiksommer 2024

Schirn zeigt vom12. Juli – 13. Oktober 2024 postkoloniale Avantgarde „Casablanca Art School“

Die Ausstellung „Casablanca Art School. Eine postkoloniale Avantgarde 1962–1987“ präsentiert rund 100 Werke von 22 Künstler*innen, darunter großformatige abstrakte Gemälde, urbane Wandbilder, Kunsthandwerk, Grafiken, Innenarchitektur und Typografie, dazu selten gezeigte Filme, Zeitschriften und Fotografien. Sichtbar wird eine spezifisch marokkanische Kunstszene, die sich transnational verortet.© Foto: Diether von Goddenthow
Die Ausstellung „Casablanca Art School. Eine postkoloniale Avantgarde 1962–1987“ präsentiert rund 100 Werke von 22 Künstler*innen, darunter großformatige abstrakte Gemälde, urbane Wandbilder, Kunsthandwerk, Grafiken, Innenarchitektur und Typografie, dazu selten gezeigte Filme, Zeitschriften und Fotografien. Sichtbar wird eine spezifisch marokkanische Kunstszene, die sich transnational verortet.© Foto: Diether von Goddenthow

Nur wenige Jahre nach der Unabhängigkeit Marokkos 1956 entwickelt sich in Casablanca ein pulsierendes Zentrum kultureller Erneuerung. Die Schirn Kunsthalle Frankfurt präsentiert das einzigartige und einflussreiche Wirken der Casablanca Art School in einer ersten großen, längst überfälligen Ausstellung. Die Hauptvertreter*innen dieser innovativen Kunsthochschule, Farid Belkahia (1934–2014), Mohammed Chabâa (1935–2013), Bert Flint (1931–2022), Toni Maraini (*1941) und Mohamed Melehi (1936–2020), werden zusammen mit Studierenden, Lehrenden und assoziierten Künstler*innen schnell zu einem Motor für die Entwicklung einer postkolonialen modernen Kunst in der Region. Ihr Anliegen ist die Öffnung zu den lokalen künstlerischen Traditionen und zur neuen sozialen Wirklichkeit. Unter anderem im Dialog mit den Ideen des Bauhaus wird das Verhältnis zwischen Kunst, Handwerk, Design und Architektur im lokalen Kontext neu bestimmt, künstlerische Einflüsse aus westlichen Metropolen werden mit Elementen des während der Kolonialzeit unterdrückten lokalen Kulturerbes kombiniert. Die Schirn präsentiert rund 100 Werke von 22 Künstler*innen, darunter großformatige abstrakte Gemälde, urbane Wandbilder, Kunsthandwerk, Grafiken, Innenarchitektur und Typografie, dazu selten gezeigte Filme, Zeitschriften und Fotografien. Sichtbar wird eine spezifisch marokkanische Kunstszene, die sich transnational verortet.

Die Ausstellung „Casablanca Art School. Eine postkoloniale Avantgarde 1962–1987“ wird gefördert durch die Stadt Frankfurt und die Hessische Kulturstiftung mit zusätzlicher Unterstützung durch Fraport AG.

Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, über die Ausstellung: „Dies ist die erste institutionelle Ausstellung, die das einflussreiche Vermächtnis der Casablanca Art School umfassend vorstellt. Nach der Unabhängigkeit Marokkos gestalteten die Lehrenden und Studierenden der Kunsthochschule von Casablanca einen besonderen Ort für das Kunstschaffen und Kunststudium. Ihr Ziel war es, die Kunst zu dekolonisieren und zu liberalisieren, ihre Werke platzierten sie mit Zeitschriften, Wandgemälden im öffentlichen Raum und Festivals unmittelbar in den Alltag der Menschen. Es ist an der Zeit für eine umfassende Würdigung dieser international vernetzten, wichtigen künstlerischen Bewegung. Diese Schau erweitert die bisherige westliche Deutung der Entwicklung der modernen abstrakten Malerei um eine neue, internationale Perspektive und trägt damit zur Ausdifferenzierung des kunsthistorischen Kanons bei.“

Die Kuratoren der Ausstellung, Morad Montazami und Madeleine de Colnet (Zamân Books & Curating), betonen: „Im Fokus der Ausstellung steht eine klare Vision des modernen Lebens, wie sie von fünf einflussreichen Lehrenden an der Kunsthochschule von Casablanca vertreten wurde: Farid Belkahia, Mohammed Chabâa, Bert Flint, Toni Maraini und Mohamed Melehi. Das auch als ‚Casablanca-Gruppe‘ bekannte legendäre Kollektiv entwickelte sich zu einem internationalen Netzwerk, das Generationen überspannte. Diese marokkanische ‚neue Welle‘ rief eine neue Kunst für Marokko aus, die aus dem afro-amazighischen Erbe erwuchs und eine urbane, soziale und kulturelle Bewegung auslöste.“

RUNDGANG DURCH DIE AUSSTELLUNG

Impressionen der Sonderausstellung Casablanca Art School. Eine postkoloniale Avantgarde 1962–1987“ . © Schirn
Impressionen der Sonderausstellung Casablanca Art School. Eine postkoloniale Avantgarde 1962–1987“ . © Schirn

Die Ausstellung ist chronologisch-thematisch in acht Sektionen gegliedert. Diese stellen Werke und zentrale Aspekte des Wirkens der Künstler*innen der Kunsthochschule von Casablanca sowie einzelne Positionen aus deren Umfeld vor, ergänzt um dokumentarisches Material.
Zudem führt ein weiterer Raum Bücher, Filme und eine Chronologie zusammen. In der öffentlich zugänglichen Rotunde der Schirn werden zudem drei Filme der Videoserie School of Walking (2023) des Künstlerduos Bik Van der Pol (Liesbeth Bik und Jos Van der Pol) gezeigt.

ANFÄNGE
Die 1919 während des französischen Protektorats gegründete École Municipale des Beaux-Arts de Casablanca (Kunsthochschule von Casablanca – die mit der von ihr ausgehenden künstlerischen Bewegung international als Casablanca Art School bekannt wurde) folgte zunächst westlichen pädagogischen Ansätzen aus der Zeit ihrer Gründung. Wenige Jahre nach der Unabhängigkeit Marokkos wurde der Künstler Farid Belkahia zum Direktor ernannt, er leitete die Kunstschule von 1962 bis 1974. Belkahia wollte die marokkanische bildende Kunst und ihr Studium neu gestalten und öffnete die Schule auch für marokkanische und weibliche Studierende. Die Kunsthochschule von Casablanca konzipierte Kunst und Kunststudium in Marokko völlig neu. Im ersten Raum werden Farid Belkahia, Mohammed Chabâa und Mohamed Melehi mit einer Auswahl eigener Werke vorgestellt, das künstlerische Kern-Trio der Schule.
Beeinflusst durch ihre Studien im Ausland und den interdisziplinären Ansatz des Bauhaus verbanden die als Dozenten tätigen Künstler Ideen aus Kunst, Kunsthandwerk, Design und Architektur. In der Lehre traten westliche Stile und Methoden wie die Staffeleimalerei in den Hintergrund. Ein Fokus war die Erforschung des afrikanischen und amazighischen Erbes, und es wurden Exkursionen unternommen, bei denen die lokale Archäologie, Keramik, Kalligrafie, religiöse Gemälde sowie Techniken der Weberei, Lederverarbeitung, Schmuckherstellung und Tätowierung studiert wurden. Mohamed Melehi unterrichtete Malerei, Collage und Fotografie, Mohammed Chabâa Grafikdesign und Raumgestaltung, Bert Flint Visuelle Anthropologie. Die italienische Kunsthistorikerin Toni Maraini richtete den ersten Studiengang in Marokko für die Kunstgeschichte der Moderne ein und formulierte die Visionen der Gruppe in programmatischen Texten und Essays. Kurzzeitig lehrte auch André Elbaz an der Schule.

KUNST ÖFFENTLICH MACHEN
Ein entscheidender Moment in der marokkanischen Kunstgeschichte war im Mai 1969 die Eröffnung der von Lehrenden der Kunsthochschule (zu denen inzwischen auch Mohamed Ataallah, Mustapha Hafid und Mohamed Hamidi gehörten) organisierte Ausstellung „Présence Plastique“, die Gemälde auf öffentlichen Plätzen präsentierte. Die Schirn zeigt Werke der sechs beteiligen Künstler. Die programmatische Wanderausstellung war ein Protest gegen den staatlichen Salon du printemps. Mehr als zehn Jahre nach der Unabhängigkeit hatten marokkanische Künstler*innen noch immer Schwierigkeiten, Räume oder Galerien zu finden, in denen sie ihre Werke ausstellen konnten. „Présence Plastique“ machte im Mai auf dem Platz Djemaa el Fna in Marrakesch Station, ein paar Wochen später auf der Place du 16 Novembre in Casablanca. Zudem wurde sie 1971 in zwei höheren Schulen in Casablanca gezeigt.

ARBEITEN IM KOLLEKTIV
Die Jahresausstellung von Studierendenarbeiten in der zur Kunsthochschule gehörenden Galerie La Coupole im Park der Arabischen Liga setzte 1968 in der marokkanischen Kunst eine „neue Welle“ in Gang. Die gezeigten Arbeiten waren eine Synthese aus afro-amazighischen Einflüssen und Ausdrucksformen und Stilen der Moderne. Die Schirn zeigt Werke von einigen der innovativsten Studierenden aus den Anfangsjahren der Schule, darunter Malika Agueznay,

Abdellah El Hariri und Houssein Miloudi – Arbeiten, die sie in engem Austausch mit ihren Lehrer*innen geschaffen hatten und gemeinsam ausstellten.

GRAFIKDESIGN
Die Künstler*innen der Casablanca Art School nutzten das Grafikdesign, um ihre Kunst im öffentlichen Leben zu platzieren. In den Workshops der Kunsthochschule wurden traditionelle Medien wie die Malerei um neue, aus anderen Bereichen entlehnte Ansätze und Strategien erweitert. Mohamed Melehi etwa kombinierte die Malerei mit Collage und eröffnete ein Fotoatelier, während Mohammed Chabâa Dekoration, Bühnenbild und moderne Kalligrafie unterrichtete. Die Schirn zeigt Plakate und Bücher von Melehi und Chabâa sowie Ausgaben der Zeitschrift Souffles, die sie gemeinsam gestalteten. Mit einer Mischung aus Poesie, Literatur und Kulturkritik, strebte das Magazin an, die marokkanische Kunst und Kultur zu dekolonisieren und zu demokratisieren. Weitere Plakate in der Ausstellung sind Ausdruck einer im Zuge der Dekolonisierung Marokkos entstandenen Solidarität mit anderen Ländern und Bewegungen; in ihnen verbindet sich die Kunst mit kulturellem und politischem Aktivismus, etwa Aufrufe zur Unterstützung des chilenischen Volkes gegen das Pinochet-Regime, der Menschen im Bürgerkrieg in Angola sowie zur Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung. Zu sehen sind auch Ausgaben der Zeitschrift Intégral, die Mohammed Melehi 1971 gründete und die für die Dokumentation der modernen Bewegung in Marokko von 1971 bis 1978 eine wichtige Rolle spielte.

ALLTAGSDESIGN
Um die Kunst in den Alltag der Menschen zu bringen, entwickelte das Netzwerk der Casablanca Art School gemeinsam mit Architekt*innen und weiteren Unterstützenden eine Vision für eine öffentliche Kunst und die Neubelebung vernachlässigter öffentlicher Räume und Stadtviertel. Einer der Hauptakteure war das in Casablanca und Rabat ansässige Architekturbüro Faraoui & de Mazières. Von 1967 bis 1982 entwarf das Netzwerk die Innenausstattung für das Nationale Amt für Fremdenverkehr in Casablanca, die Nationale Bank für wirtschaftliche Entwicklung, für Fabriken, Krankenhäuser, Universitäten, Ferienparks und neu gebaute Hotels. Die Künstler*innen und Architekt*innen integrierten Kunst und Kunsthandwerk in die Gebäude und betrachteten Eingangshallen, Wände, Decken und die feste Ausstattung als „plastisches Terrain“ für eine kreative Intervention. Bei mehreren Hotelprojekten arbeitete das Trio Farid Belkahia, Mohammed Chabâa und Mohamed Melehi mit Künstler*innen zusammen. Die Ausstellung zeigt u.a. Paravent (1972) von Carla Accardi, Siebdrucke von Hamid Alaoui sowie Gemälde von Mohamed Hamidi.

DAS AFRO-AMAZIGHISCHE ERBE
Lehrende und Studierende der Kunsthochschule von Casablanca entdeckten das lokale kulturelle Erbe als Inspirationsquelle für ihre Kunst. Sie verbanden abstrakte Kunst mit arabischen und Amazigh-Traditionen und ließen sich in ihrer Kunst und Lehre von den Teppichen, dem Schmuck, der Kalligrafie und den Deckenmalereien der Region inspirieren. Die Schirn zeigt sowohl historische Objekte als auch Werke. Der Dozent Bert Flint betrieb intensive Forschungen im Hohen Atlas und im Anti-Atlas. Sein Studium der außergewöhnlichen Teppiche und des Schmucks ländlicher Regionen ließ er in den Unterricht einfließen. Zu sehen sind Fotografien von Mohamed Melehi, der neben seiner Arbeit als Maler, Designer und Aktivist auch als Fotograf tätig war und die marokkanische Gesellschaft sowie die einheimische Kunst und Architektur dokumentierte. In einem fotografischen Inventar dokumentierte er Flints Forschungen im Gebiet des Flusses Souss, darunter Schmuck und Deckenmalereien. In den Arbeiten der Lehrenden und Studierenden der Hochschule wurden Einflüsse des afrikanischen, islamischen, mediterranen und amazighischen Erbes sichtbar. Ihre Werke griffen Traditionen des Kunsthandwerks auf, die in der westlich geprägten Kunst nicht vorhanden waren; die Kalligrafie, dekorative Symbole und

geometrische Muster von spiritueller Bedeutung wurden mit regional erhältlichen Materialien wie Kupfer, Häuten (Leder), Holz und Wolle kombiniert.

TRANSNATIONALE SOLIDARITÄT
Die erste Biennale of Arab Art fand 1974 im Museum für moderne Kunst in der irakischen Hauptstadt Bagdad statt. Organisiert von der General Union of Arab Artists, brachte sie Künstler*innen aus 14 arabischen Nationen zusammen und zeigte über 600 Kunstwerke. Die Schirn zeigt Werke von Farid Belkahia, Saâd Ben Cheffaj, Mohammed Chabâa, Abdelkrim Ghattas, Miloud Labied und Mohamed Melehi, die zu den insgesamt 14 Künstler*innen der marokkanischen Delegation aus dem Umfeld der Kunsthochschule gehörten. Sie galten als die lebendigste und dynamischste „neue Welle“, da sie sich durch ihre Kompromisslosigkeit gegenüber der Ikonografie des Sozialistischen Realismus oder surrealistischen Trends hervorhoben. Die Künstler*innen der Casablanca Art School verbanden die Suche nach einer spezifisch marokkanischen Identität mit internationalen Ambitionen sowie der künstlerischen und politischen Solidarität zwischen unabhängigen arabischen Nationen. In diesem Kontext organisierten sie u. a. 1976 die Biennale of Arab Art im marokkanischen Rabat.

OPEN-AIR-MUSEUM
Das jährliche internationale Kulturfestival Asilah Moussem Culturel wurde 1978 von Mohamed Benaïssa und Mohamed Melehi in ihrer nordmarokkanischen Heimatstadt Asilah in Zusammenarbeit mit Toni Maraini gegründet, um die vernachlässigte Stadt neu zu beleben.
Organisiert wurden Open-Air-Ausstellungen von Gemälden und Wandmalereien, Skulpturen und Keramiken sowie Vorträge, Theateraufführungen, Konzerte und Workshops für Kinder. Melehi lud Künstler*innen aus arabischen Ländern, aus anderen Teilen Afrikas und Asiens, aus Europa und den Vereinigten Staaten zu dem Festival ein. Sie alle teilten die kollektive Vision einer Verschönerung des Alltags und setzten Kunst mit sozialem Fortschritt gleich. Zu sehen sind historische Fotografien der Wandgemälde sowie unter anderen ein Gemälde der autodidaktischen marokkanischen Künstlerin Chaïbia Talal, die selbst keiner Schule angehörte und ebenfalls zum Asilah Moussem Culturel eingeladen wurde. Das Festival existiert noch heute; es ist ein Vermächtnis des Aktivismus der Casablanca Art School und ihres Ziels, die Kunst zu dekolonisieren und zu demokratisieren.
Eine Ausstellung organisiert von der Schirn Kunsthalle Frankfurt, Tate St Ives und der Sharjah Art Foundation.

KÜNSTLER IN DER AUSSTELLUNG Carla Accardi, Malika Agueznay, Hamid Alaoui, Mohamed Ataallah, Herbert Bayer, Farid Belkahia, Mohammed Chabâa, Saâd Ben Cheffaj, Ahmed Cherkaoui, Anna Draus-Hafid, André Elbaz, Abdelkrim Ghattas, Mustapha Hafid, Mohamed Hamidi, Abdellah El Hariri, Mohammed Kacimi, Miloud Labied, Mohamed Melehi, Houssein Miloudi, Ali Noury, Abderrahman Rahoule, Chaïbia Talal

SCHIRN ROTUNDE In der öffentlich zugänglichen Rotunde werden während der Laufzeit der Ausstellung drei Filme der Videoserie School of Walking (2023) des Künstlerduos Bik Van der Pol (Liesbeth Bik und Jos Van der Pol) präsentiert. Diese porträtieren in Gesprächen mit zeitgenössischen Künstler*innen und Kulturproduzent*innen – Imad Dahmani, Maria Daïf und Nabil Qerjij – Casablanca als moderne Stadt und kreatives Zentrum, in dem die Künstler*innengeneration der 1960er- und 1970er-Jahre ihre Träume von einer gemeinsamen Zukunft entwarf. Die Protagonist*innen berichten von unterschiedlichen Erfahrungen mit der Stadt und ihrer Geschichte.
School of Walking wurde im Rahmen des Residenzprogramms School of Casablanca produziert, das von KW Institute for Contemporary Art (Berlin) und ThinkArt (Casablanca) initiiert und von 2020 bis 2024 durchgeführt wurde.

ORT SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Römerberg, 60311 Frankfurt am Main

DAUER Juli – 13. Oktober 2024
INFORMATION schirn.de
E-MAIL welcome@schirn.de
TELEFON +49.69.29 98 82-0 TICKETS im Onlineshop unter schirn.de/shop und an der Schirn Kasse
EINTRITT 10 €, ermäßigt 8 €, freier Eintritt für Kinder unter 8 Jahren
ÖFFNUNGSZEITEN Di und Fr bis So 10–19 Uhr, Mi und Do 10–22 Uhr
INDIVDUELLE FÜHRUNGEN BUCHEN Individuelle Führungen oder Gruppenbuchungen sind buchbar unter fuehrungen@schirn.de INFORMATIONEN ZUM BESUCH Alle Informationen zum Besuch unter schirn.de/besuch/faq

Städel Museum Frankfurt schenkt sich zum 125. Geburtstag die Bronzeplastik „Fressender Löwe“ von Rembrandt Bugatti

Ausstellungsansicht: Rembrandt Bugatti Fressender Löwe (Lion couché dévorant), 1908 Foto: Städel Museum - Norbert Miguletz
Ausstellungsansicht: Rembrandt Bugatti Fressender Löwe (Lion couché dévorant), 1908 Foto: Städel Museum – Norbert Miguletz

Der Städelsche Museums-Verein feiert sein 125-jähriges Bestehen mit einer bedeutenden Erwerbung: der Bronzeplastik Fressender Löwe von Rembrandt Bugatti (1884–1916). Mit dieser Figur aus dem Jahr 1908 erhält das Frankfurter Städel Museum ein Hauptwerk des italienischen Künstlers und kann seinem Publikum nun – als eines von nur zwei Museen in Deutschland – eine Bronze dieses herausragenden Bildhauers präsentieren. Die Plastik wurde vom Städelschen Museums-Verein mit Mitteln von Volker Westerborg und privaten Spenden erworben. Zuvor gehörte der Fressende Löwe zur Kunstsammlung des Schauspielers Alain Delon, der eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen von Werken Rembrandt Bugattis besitzt. Im Städel Museum waren Plastiken des Bildhauers zuletzt im Jahr 2020 in der Sonderausstellung „En Passant. Impressionismus in Skulptur“ zu sehen. Die Jubiläumserwerbung gelangt als Leihgabe des Fördervereins in die Sammlungspräsentation „Kunst der Moderne“ des Städel Museums und ist im Impressionisten-Saal im Dialog mit Plastiken von Edgar Degas und Auguste Rodin zu sehen. Der Städelsche Museums-Verein wurde am 27. Juni 1899 gegründet und ist damit heute einer der ältesten und größten Fördervereine eines deutschen Museums.

„Rembrandt Bugatti zählt zu den größten bildhauerischen Talenten der Kunstgeschichte. Bis zu seinem frühen Tod mit 31 Jahren schuf er ein unvergleichliches Gesamtwerk von etwa 300 Plastiken, unter denen der Fressende Löwe aus der Sammlung von Alain Delon eine der wichtigsten ist. Wie stets hat Bugatti in nur einem Arbeitsgang von wenigen Stunden das Wesen, die Erscheinung und die Anspannung seines Modells in ein plastisches Werk übertragen, das die Grenzen von Gegenstand und Abstraktion sprengt und aufzulösen scheint. Der Fressende Löwe ist ein Meilenstein der Skulptur im frühen 20. Jahrhundert und ein außerordentlicher Zugewinn für das Städel Museum. Meine Glückwünsche gelten dem Städelschen Museums-Verein für diese besondere Jubiläumserwerbung. Danken möchte ich zudem Véronique Fromanger, Paris, und Edward Horswell, Sladmore Gallery London, für ihre selbstlose Begleitung dieses exzeptionellen Ankaufes“, so Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums.

„Seit 125 Jahren unterstützt der Städelsche Museums-Verein das Städel Museum durch Erwerbungen bei der Ergänzung seines Sammlungsbestandes, bei publikumswirksamen Sonderausstellungen oder Forschungs- und Restaurierungsvorhaben. Mit dem Ankauf dieser herausragenden Skulptur von Rembrandt Bugatti anlässlich unseres Jubiläums können wir unseren Förderauftrag einmal mehr bekräftigen. Als Vorsitzende danke ich den mehr als 10.000 Mitgliedern und Kunstfreunden von Herzen für ihren Einsatz. Sie zeigen vorbildhaft, wie bürgerschaftliches Engagement für das Städel Museum aussehen kann“, sagt Sylvia von Metzler, Vorsitzende des Vorstands des Städelschen Museums-Vereins.

Maßgeblich ermöglicht wurde die Erwerbung durch eine großzügige Spende von Volker Westerborg (1940–2022), der sowohl das Städel Museum als auch den Städelschen Museums-Verein bedacht hat. Westerborgs Förderschwerpunkt lag auf Werken von Künstlern, die im Ersten Weltkrieg ihr Leben verloren haben und deren Gedenken an die Folgen des Krieges gemahnen sollte. Zuvor konnte dank Westerborgs Unterstützung das Gemälde Astrale Komposition VI, 1912 von Wilhelm Morgner erworben werden. Mit einem Hauptwerk von Rembrandt Bugatti, der sich 1916 unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges das Leben nahm, entspricht und würdigt das Städel Museum erneut Westerborgs Mäzenatentum.

Weitere Informationen zum „fressenden Löwen“

Georg-Büchner-Preis 2024 geht an Oswald Egger

Darmstadt. Oswald Egger erhält den Georg-Büchner-Preis 2024. Die Entscheidung der Jury hat die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung heute bekannt gegeben. Mit dem Georg-Büchner-Preis würdigt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung jedes Jahr herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Benannt nach dem Dramatiker Georg Büchner, zählt er zu den renommiertesten Literaturpreisen in Deutschland. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird zu einem Drittel vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur finanziert.

Lyrische Prosa als starkes Gegengewicht zur Verknappung und Schnelllebigkeit unserer Gegenwart
„Ich gratuliere Oswald Egger herzlich zum Georg-Büchner-Preis 2024“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Mit Oswald Egger zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen wahren Sprachakrobaten aus, der seine lyrische Prosa mit eigenen Zeichnungen ergänzt und der sogar den Prozess der Setzung der eigenen Texte eng begleitet. Nicht selten spricht man deswegen von einem `ganzheitlichen Kosmos Eggers´. Wer Egger liest, muss ihn genau lesen, muss das Buch vielleicht auch mal kurz zuklappen und den eigenen Gedanken nachhängen, bevor man sich dem Fluss der Eggerschen Sprache erneut hingibt. Ein Muss für jeden Literaturfan ist es zudem, eine Lesung Oswald Eggers zu besuchen, da seine Sprache im gesprochenen Wort nochmals einen ganz eigenen Sog entfaltet. Oswald Egger ist ein wahrer Ausnahmeschriftsteller und würdiger Büchner-Preisträger.“

Oswald Egger wurde 1963 in Lana/Südtirol geboren. Seine Prosa und Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt und wurden vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Ernst-Jandl-Preis für Lyrik 2019. Seit 2011 ist er Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. 2014 erhielt er das Villa-Massimo- Stipendium, 2020 das Robert-Musil-Stipendium. 2013 übernahm er die Thomas-Kling-Poetik-Dozentur an der Universität Bonn, 2003 eine Gastprofessur an der Cornell University, Ithaca, New York. Oswald Eggers Texte wurden ins Französische, ins Amerikanische, Ungarische, Niederländische, Slowenische, Schwedische und Arabische übersetzt. Oswald Egger lebt und arbeitet auf der Raketenstation Hombroich.

Wanderausstellung „70 Jahre Kunst am Bau“ macht vom 19.07. – 18.08. Station im RheinMain KongressCenter Wiesbaden

70 Jahre Kunst am Bau im RheinMain CongressCenter.© Foto: Diether von Goddenthow
70 Jahre Kunst am Bau im RheinMain CongressCenter.© Foto: Diether von Goddenthow

Gestern Abend eröffneten im RheinMain CongressCenter Dr. Patricia Becher (Stadträtin der Landeshauptstadt Wiesbaden), Uwe Becker (Staatssekretär im Hessischen Ministerium der Finanzen) und Dr. Ute Chibidziura (Referentin für Kunst am Bau, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Ausstellungsinitiatorin) die Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“.  Sie kann von heute an bis zum 18. August 2024 besichtigt werden.

Kunst am Bau hat in Deutschland eine über 70-jährige Tradition. In nahezu allen Bundeseinrichtungen, aber auch in vielen auf Landes- und kommunaler Ebene, gibt es Kunst am Bau, doch nur wenige Kunstwerke sind bekannt. Das möchte das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung mit der Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ ändern. Hier werden 60 prägnante Kunst-am-Bau-Werke gezeigt, die für staatliche Institutionen im In- und Ausland entstanden sind. Die Ausstellung wird vom 18. Juli bis zum 18. August im RMCC in der Landeshauptstadt Wiesbaden zu sehen sein. Hierfür wird sie um fünf Info-Tafeln bedeutender hessischer Beispiele ergänzt.

Ergänzend haben, unter Koordination des Kulturamtes, verschiedene Einrichtungen der Landeshauptstadt Wiesbaden und des Landes Hessen (WICM, Bauaufsicht, Hochbauamt, Kulturamt, WiBau, Landesministerium der Finanzen, Landesamt für Denkmalpflege, LBIH, Hochschule Rhein-Main, Dezernat I/ Projekt Walhalla) ein vielfältiges Begleitprogramm zur Ausstellung erstellt. Es reicht von Symposium, Podiumsdiskussion, Vorträgen und Kunstspaziergängen bis zu Kinderangeboten. Auch zu diesen Programmpunkten sind die Medienvertreterinnen und Medienvertreter herzlich eingeladen.

Mit dem Actionbound-Rundgang „Kunstspaziergang Wiesbaden“ können Interessierte ab sofort per Handy oder Tablet elf Kunstschätze im öffentlichen Raum digital erkunden, darunter Werke von international bekannten Künstlerinnen und Künstlern wie Emilia Neumann, Benjamin Patterson und Vollrad Kutscher.

Interessierte können zudem auf der digitalen Schnitzeljagd vom Wiesbadener Bahnhof über das RheinMain CongressCenter (RMCC) bis zum Schlossplatz die Kunstwerke spielerisch durch Quizfragen und kreative crossmediale Aufgaben erkunden. Die Tour dauert rund zweieinhalb Stunden und kann auch individuell gemacht werden. Um den Bound zu starten, muss vorab die Actionbound-App runtergeladen werden.

Wer die Kunst im öffentlichen Raum lieber analog erleben möchte, kann an der Führung mit Kunsthistorikerin Jessica Neugebauer am Samstag, 3., und Donnerstag, 8. August, jeweils um 11 Uhr teilnehmen. Treffpunkt ist vor dem Eingang des Wiesbadener Hauptbahnhofs.

Weitere Entdeckungstouren von ungewöhnlichen Kunstwerken im Großraum Wiesbaden bietet der Künstler Titus Grab an den Samstagen, 20. Juli und 27. Juli, jeweils ab 11 Uhr an. Treffpunkt ist am Hauptbahnhof Gleis 1. Die Tour ist halbtägig, und es wird ein Tagesticket für die Nutzung des ÖPNV benötigt.

Alle Angebote sind kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sie finden im Rahmen der Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau“ statt, die vom 19. Juli bis zum 18. August im RMCC zu sehen ist.

Freizeit kreativ gestalten im Gutenberg-Museum Sommerferienprogramm des Druckladens vom 16. Juli bis 23. August 2024

Gutenberg-Museum Der Druckerladen. © Foto: Diether von Goddenthow
Gutenberg-Museum Der Druckerladen. © Foto: Diether von Goddenthow

Freizeit kreativ gestalten im Gutenberg-Museum
Sommerferienprogramm des Druckladens vom 16. Juli bis 23. August 2024 |  Siehe unten Gesamtprogramm bis 28.08.2024 
Freier Eintritt in das Gutenberg-Museum mit der Mainzer Ferienkarte

Mainz. Sommerferien, das bedeutet eine Menge freie Zeit – und die können unsere jüngsten Gäste zwischen dem 16. Juli und dem 23. August mit den museumspädagogischen Angeboten unseres Druckladens füllen! Auch in diesem Jahr lädt der Druckladen des Gutenberg-Museums mit einem kunterbunten Ferienprogramm für Kinder in das ‚Weltmuseum der Druckkunst‘ ein.

Sommer, Sonne, Drucklust!
Unter fachkundiger Anleitung können unsere jüngsten Gäste ab sechs Jahren in Kleingruppen dienstags und donnerstags zwischen 10 und 13 Uhr sowie freitags zwischen 13 und 16 Uhr beim Setzen mit Holzlettern und dem Drucken von Bildmotiven im Hochdruck kreativ werden. Das Programm findet im vierten Obergeschoss des Gutenberg-Museums statt, die Dauer beträgt jeweils maximal eine Stunde. Eine Voranmeldung unter gm-druckladen@stadt.mainz.de ist erforderlich, zudem fällt ein Werkstattbeitrag von 3 Euro (ermäßigt 2 Euro) pro Kind an.
Um „tanzende Buchstaben und bunte Blätter“ geht es in der Kinderführung „von A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der ‚schwarzen Kunst‘“. Die spannende Führung im Rahmen des beliebten Familiensonntags (sonntags von 15-17 Uhr) für Kinder ab vier Jahren sowie ihre Eltern bieten wir auch während der Sommerferien an! Im Anschluss an die Führung kann in der ‚mobilen Druckwerkstatt‘ im Foyer des Gutenberg-Museums gedruckt werden. Der Teilnahmebeitrag pro Kind beträgt 2 Euro für die Führung und 2 Euro für das Drucken (inkl. Eintritt). Für begleitende Angehörige gilt ein ermäßigter Eintrittspreis von 3,50 Euro.

Freier Eintritt mit der Mainzer Ferienkarte und der Wiesbadener Freizeitkarte Inhaber:innen der Mainzer Ferienkarte sowie der Wiesbadener Freizeitkarte (Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre) dürfen sich während der gesamten Sommerferien über freien Eintritt in das Gutenberg-Museum zu den regulären Öffnungszeiten (Di-Sa von 9-17 Uhr; So von 11-17 Uhr) freuen! Für das Ferienprogramm wird mit der Ferien- bzw. Freizeitkarte nur der ermäßigte Betrag fällig.

Info Ferienprogramm 2024
16. Juli. – 23. August Di und Do 10-13 Uhr; Fr 13-16 Uhr Ferienprogramm: Drucken und Setzen im Gutenberg-Museum (4. OG)
Für Kinder ab 6 Jahre in Kleingruppen. Setzen mit Holzlettern, Drucken von Bildmotiven im Hochdruck. Dauer max. 1 Stunde. Werkstattbeitrag 3 Euro (erm. 2 Euro) pro Kind.
Voranmeldung erforderlich unter gm-druckladen@stadt.mainz.de oder Tel. 06131-12 26 86.

Freier Eintritt in das Gutenberg-Museum für Inhaber:innen der Mainzer Ferienkarte sowie der Wiesbadener Freizeitkarte (Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre). Für das Ferienprogramm gilt damit der ermäßigte Betrag.

Bitte beachten Sie, dass die Verwaltung des Gutenberg-Museums aufgrund ihres Umzuges vom 16. bis 26. Juli nur eingeschränkt erreichbar ist. Ihre Anmeldungen lassen Sie uns in dieser Zeit daher bitte ausschließlich per E-Mail zukommen. Voraussichtlich ab dem 29. Juli stehen wir Ihnen dann auch wieder telefonisch in vollem Umfang zur Verfügung.

Veranstaltungen im Gutenberg-Museum vom 22.07. bis 28.07.2024

die Veranstaltungen, die vom 22.07. bis 28.07.2024 im Gutenberg-Museum stattfinden, mit der Bitte um Veröffentlichung.

Bitte beachten Sie: Aufgrund des Umzuges der Museumsverwaltung in das Gutenberg-Carré (Ernst-Ludwig-Platz 2) sind die Mitarbeitenden der Verwaltung vom 16. bis 26. Juli nur eingeschränkt erreichbar. Ihr Anliegen lassen Sie uns in dieser Zeit bitte ausschließlich per E-Mail zukommen. Voraussichtlich ab dem 29. Juli stehen wir Ihnen wieder in vollem Umfang zur Verfügung.

Alle Angebote des Druckladens finden derzeit im 4. OG des Gutenberg-Museums statt.

Dienstag, 23.07.2024, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.

Dienstag, 23.07.2024, 10.00-13.00 Uhr
Ferienprogramm:Drucken und Setzen im Gutenberg-Museum (4. OG) für Kinder ab 6 Jahren in Kleingruppen. Unter fachkundiger Anleitung können unsere jüngsten Gäste im Gutenberg-Museum beim Setzen mit Holzlettern und dem Drucken von Bildmotiven im Hochdruck kreativ werden. Dauer max. 1 Stunde. Werkstattbeitrag 3 Euro (erm. 2 Euro) pro Kind. Voranmeldung erforderlich, bitte per Mail an gm-druckladen@stadt.mainz.de.

Mittwoch, 24.07.2024, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.

Donnerstag, 25.07.2024, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.

Donnerstag, 25.07.2024, 10.00-13.00 Uhr
Ferienprogramm:Drucken und Setzen im Gutenberg-Museum (4. OG) für Kinder ab 6 Jahren in Kleingruppen. Unter fachkundiger Anleitung können unsere jüngsten Gäste im Gutenberg-Museum beim Setzen mit Holzlettern und dem Drucken von Bildmotiven im Hochdruck kreativ werden. Dauer max. 1 Stunde. Werkstattbeitrag 3 Euro (erm. 2 Euro) pro Kind. Voranmeldung erforderlich, bitte per Mail an gm-druckladen@stadt.mainz.de.

Freitag, 26.07.2024, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.

Freitag, 26.07.2024, 13.00-16.00 Uhr
Ferienprogramm:Drucken und Setzen im Gutenberg-Museum (4. OG) für Kinder ab 6 Jahren in Kleingruppen. Unter fachkundiger Anleitung können unsere jüngsten Gäste im Gutenberg-Museum beim Setzen mit Holzlettern und dem Drucken von Bildmotiven im Hochdruck kreativ werden. Dauer max. 1 Stunde. Werkstattbeitrag 3 Euro (erm. 2 Euro) pro Kind. Voranmeldung erforderlich, bitte per Mail an gm-druckladen@stadt.mainz.de.

Samstag, 27.07.2024, 10.00, 11.00, 12.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse.
Samstag, 27.07.2024, 13.30-16.30 Uhr
Nachlass von großen und kleinen Sünden
Druckvorführung von Ablassbriefen im 1. Stock des Gutenberg-Museums Kosten: Museumseintritt
Sonntag, 28.07.2024, 12.00, 13.00, 14.00, 15.00 und 16.00 Uhr (und auf Nachfrage)
Druckvorführung an der Gutenberg-Presse (15 Uhr im Rahmen der Kinderführung).

Sonntag, 28.07.2024, 15.00-17.00 Uhr
Familiensonntag
Von tanzenden Buchstaben und bunten Blättern – Spannende Kinderführungvon A bis Z mit Druckerschwärze und zauberhaften Büchern im Reich der schwarzen Kunst.  Für Kinder ab 6 Jahre und ihre Eltern. Treffpunkt 15 Uhr an der Museumskasse | Mobile Druckwerkstatt:Drucken im 4. OG des Gutenberg-Museums. Teilnahmebeitrag pro Kind: Führung 2 Euro und Drucken 2 Euro, inkl. Eintritt, erm. Eintritt 3,50 Euro für Eltern und begleitende Angehörige. Um eine Voranmeldung per Mail an besuch.gm@stadt.mainz.dewird gebeten.
Mainz, den 19.07.2024

Mit dem Hessischen Landesmuseum Wiesbaden „Gestreift durch den August“ – Das Sommerprogramm

Fruhtrunk-Sommerprogramm und anschließend locker miteinander ins Gespräch kommen. © Foto: Diether von Goddenthow
Fruhtrunk-Sommerprogramm und anschließend locker miteinander ins Gespräch kommen. © Foto: Diether von Goddenthow

Das Hessische Landesmuseum Wiesbaden lädt  alle Daheimgebliebenen und Besucher Wiesbadens in seine Sammlungen und zu kleinen Sommer-Highlights ein.

 Günter Fruhtrunks ikonische Designs begegnen uns an unerwarteten Orten. Ob auf den Plastiktüten des Discounters ALDI Nord, dem ehemaligen „Quiet Room“ des UNO Hauptquartier in New York oder dem Audimax der Ingenieurschule für Maschinenwesen in Düsseldorf. Im August bietet das Museum Wiesbaden ein buntes Veranstaltungsprogramm für alle Gäste an: vom Eintrittsfreien Samstag, über Führungen bis hin zu Abendveranstaltungen mit Musik und Baramiente auf dem Museumsvorplatz.

Günter Fruhtrunk revolutionierte die abstrakte Nachkriegsmalerei in einer Weise, die bis heute ihresgleichen sucht. Seine Kunst prägte Jahrzehntelang das Straßenbild der Bundesrepublik – und dies auf ungewöhnliche Weise: 1970 entwarf Fruhtrunk das Design für die Plastiktüten des Discounters ALDI Nord. Anlässlich des 100. Geburtstages des Malers und Grafikers widmen das Kunstmuseum Bonn und das Museum Wiesbaden dem Künstler eine große Retrospektive. Bis zum 25. August 2024 präsentiert das Museum Wiesbaden rund 50 Gemälde aus allen Schaffensphasen Fruhtrunks.

Sommerprogramm der Ausstellung
„Günter Fruhtrunk — Retrospektive“

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Do 1 Aug 17:00—21:00
ART meets MUSIC
Anlässlich des 100. Geburtstags von Günter Fruhtrunk entstand eine experimentelle Vertonung zehn ausgewählter Kunstwerke von Ubu Imperator. An diesem Abend spielen wir das Album für Sie in den Räumlichkeiten der Ausstellung. Ein Projekt von Caro Jost in Zusammenarbeit mit der Avantgardeband Ubu Imperator. Der Eintritt ist im Sonderausstellungspreis enthalten.

Do 1 Aug 17:00 — 22:00
WEINMOMENTE
Wein von GLYG und Fingerfood von Trüffel Feinkost auf dem Museumsvorplatz

Sa 3 Aug 10:00—17:00
FREIER SAMSTAG
Freier Eintritt für alle Besucher:innen in die Dauer- und Sonderausstellungen. Es gibt Familienführungen und einen Maltisch

Do 22 Aug 19:00—20:30
ART AFTER WORK
Flirrende Linien —
Auf der Suche nach Halt in der Kunst von Günter Fruhtrunk 14,— Euro, inkl. Eintritt und einem Getränk im Trüffel Museumscafé

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Sa 24 Aug 14:00
So 25 Aug 14:00
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN
4,— Euro, zzgl. Eintritt

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden

„Hessen ist Knotenpunkt für den digitalen Datenverkehr“ Ministerpräsident Rhein betont Attraktivität Hessens als Rechenzentrumsstandort

Von links nach rechts: Anastasia Röhrig, MD, TSL Projects; Daniel Andrich, Geschäftsführer AmCham; Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer LandesEnergieAgentur Hessen GmbH; Jennifer DeWitt Walsh, stellvertretende US-Generalkonsulin; Carsten Schneider, Geschäftsführer von CyrusOne Deutschland; Ministerpräsident Boris Rhein, Matthias Schmidt, Vorstandsmitglied BEOS AG, Prof. Dr. Jan Hilligardt, Regierungspräsident Darmstadt; Anna Klaft, Vorsitzende der German Datacenter Association. © Hessische Staatskanzlei
Von links nach rechts: Anastasia Röhrig, MD, TSL Projects; Daniel Andrich, Geschäftsführer AmCham; Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer LandesEnergieAgentur Hessen GmbH; Jennifer DeWitt Walsh, stellvertretende US-Generalkonsulin; Carsten Schneider, Geschäftsführer von CyrusOne Deutschland; Ministerpräsident Boris Rhein, Matthias Schmidt, Vorstandsmitglied BEOS AG, Prof. Dr. Jan Hilligardt, Regierungspräsident Darmstadt; Anna Klaft, Vorsitzende der German Datacenter Association. © Hessische Staatskanzlei

Wiesbaden/Frankfurt. Ministerpräsident Boris Rhein hat beim Spatenstich für das neue Rechenzentrum FRA7 des Datenzentrum-Unternehmens CyrusOne die Wichtigkeit des Rhein-Main-Gebiets für die digitale Transformation Deutschlands hervorgehoben: „Das Engagement von CyrusOne in Frankfurt unterstreicht die strategische Bedeutung Hessens als Knotenpunkt des digitalen Datenverkehrs in Europa“, sagte der Regierungschef am Donnerstag in Frankfurt. Als einer der führenden Anbieter von Rechenzentrumsdienstleistungen stärke das Unternehmen CyrusOne die Leistungsfähigkeit des Rechenzentrums­standortes Frankfurt/Rhein-Main und trage dadurch zur wirtschaftlichen Stärke Hessens bei. „Die Rechenzentren sind essenzielle Voraussetzung für die weitere Digitalisierung, für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, für die Verarbeitung von immer mehr Daten in immer kürzerer Zeit, und damit letztlich auch für die digitale Transformation“, sagte Rhein.

„Deutschland ist derzeit ein entscheidender Wachstumsmarkt für CyrusOne in Europa“, sagt Carsten Schneider, General Manager Germany, bei CyrusOne. „Wir investieren in erheblichem Umfang im Bundesland Hessen, und dieser Spatenstich unterstreicht unser Engagement hier und für die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen. Wir freuen uns darauf, unsere geschätzte Partnerschaft mit der BEOS AG fortzusetzen und unser gemeinsames Ziel, ein nachhaltiges Quartier durch unser Rechenzentrum zu ermöglichen.“

FRA7 wird das siebte Rechenzentrum des Unternehmens in Hessen sein. Mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro ist es das bisher größte Vorhaben der CyrusOne GmbH Deutschland. Das Rechenzentrum entsteht auf den Flächen des früheren Industrieparks Frankfurt-Griesheim. Besondere Kompetenz besitzt das Unternehmen in der Rückgewinnung, Nutzung und Weiterverwertung anfallender Prozesswärme, die beim Betrieb von Rechenzentren entsteht – etwa zum Heizen von Wohn-, Büro- und Industriegebäuden. So ist die Bereitstellung solcher Abwärme durch CyrusOne zentral für die Energieversorgung des neu entstehenden, rund 73 Hektar großen Industrie- und Gewerbequartiers. Mehr als 500.000 Quadratmeter Industriefläche sollen künftig CO₂-neutral mit Wärme versorgt werden.

„Die Investition in dieses hochmoderne Rechenzentrum wird nicht nur etwa 100 neue Arbeitsplätze schaffen, sondern auch die Attraktivität unseres Standortes für internationale Unternehmen erhöhen“, sagte Ministerpräsident Rhein und fügte hinzu: „Ich freue mich sehr über diesen wichtigen Schritt und die damit verbundene Perspektive für Hessen – auch weil das Unternehmen eine besondere Kompetenz bei Nachhaltigkeit und innovativer, klimagerechter Quartiersentwicklung besitzt.“

»Die ganze Welt unter einem Dach« – Das Hessische Landesmuseum feiert seine Sammlungen!

© HLMD
© HLMD

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt zählt zu den großen Museen Deutschlands und vereinigt zahlreiche Sammlungen aus Kunst-, Kultur- und Naturgeschichte. Als eines der letzten noch bestehenden Universalmuseen ist die Vielfalt und Qualität seiner Sammlungen in Europa einzigartig.

Die Ursprünge des Landesmuseums gehen zurück auf das ausgehende 18. Jahrhundert. Ende des 19. Jahrhunderts beauftragte Großherzog Ernst-Ludwig von Hessen den Architekten Alfred Messel (1853-1909) mit der Realisierung eines Museumsneubaus. Mit dem 1906 vollendeten Bau war es ihm gelungen, jeder Sammlung eine spezifische architektonische Fassung mit stilistisch zu den Objekten passenden Details und optimalen Ausstellungsmöglichkeiten zu geben.

Über ein Jahrhundert später, am 14. September 2014, wurde das Landesmuseum nach umfangreichen Baumaßnahmen und einer siebenjährigen Schließung wiedereröffnet. Ziel der Baumaßnahmen war es, neben der Modernisierung und Sanierung des Gebäudes die historische Schönheit der Architektur zurück zu gewinnen und das Gesamtkonzept Alfred Messels mitsamt den unterschiedlichen Stilräumen, Raumfluchten und Blickverbindungen im neuen Glanze wieder erfahrbar zu machen.

Das schon bei seiner Eröffnung 1906 als Gesamtkunstwerk gefeierte Gebäude ist heute der einzige nahezu vollständig erhaltene Großbau Messels und gehört somit zu den bedeutenden Baudenkmälern der deutschen Architekturgeschichte.

Das Landesmuseum möchte das 10-jährige Jubiläum der Wiedereröffnung nutzen, um die Vielfältigkeit der Sammlungen zu feiern und die Dauerausstellung in den Fokus zu rücken. Unter dem Slogan »Die ganze Welt unter einem Dach« wurde hierfür eine neue Kampagne entwickelt, die über die Sommermonate von einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm begleitet wird.

Zahlreiche öffentliche Führungen, laden dazu ein, in die verschiedenen Sammlungsbereiche einzutauchen:

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt feiert seine Sammlungen. © Foto Diether von Goddenthow
Das Hessische Landesmuseum Darmstadt feiert seine Sammlungen. © Foto Diether von Goddenthow

 

Mittwoch 24.07.2024, 18.30 Uhr
»Die ganze Welt unter einem Dach« – Highlights
mit Dr. Stephanie Hauschild, freie Kulturvermittlerin

Mittwoch 21.08.2024, 18.30 Uhr
»Die ganze Welt unter einem Dach« – Zoologie
»Inselbewohner« – Evolution im Zeitraffer
mit Dr. Daniela Matenaar, Kustodin Zoologie, rezente Wirbellose

Mittwoch 11.09.2024, 18.30 Uhr
»Die ganze Welt unter einem Dach« – Geologie
»Auch ein Schatz! Die Geschichte der verbauten Steine im Museumsgebäude«
mit Dr. Dominik Hennhöfer, Kustos Erd- und Lebensgeschichte, Fossile Wirbellose, Mineralien

Mittwoch 23.10.2024, 18.30 Uhr
»Die ganze Welt unter einem Dach« – Paläontologie
»Evolution des Menschen«
mit Dr. Oliver Sandrock, Kustos Erd- und Lebensgeschichte, Fossile Wirbeltiere und Hominiden

Den Höhepunkt der Kampagne bildet ein Sommerfest am 14. September 2024, mit dem das Landesmuseum das 10-jährige Jubiläum der Wiedereröffnung feiern möchte. Neben Essens- und Getränkeständen, erwartet die Besucher unter anderem musikalische Unterhaltung, Live-Speaker in der Ausstellung sowie Bastelangebote für Kinder.
Der Eintritt ist kostenfrei.