Kategorie-Archiv: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Arthouse-Kinofilm wird mit 550.000 Euro von Hessenfilm gefördert – Setbesuch bei „Silent Friend“ in Marburg

(v.l.n.r.): Marion Wagner (Hessen Film & Medien, Leiterin Förderabteilung), Sebastian Sack (MdL), Sören Bartol (MdB, Parlamentarischer Staatssekretär), Tony Leung (Hauptdarsteller), Timon Gremmels (Hessischer Kunst- und Kulturminister), Ildikó Enyedi (Autorin & Regisseurin), Reinhard Brundig (Produzent Pandora Film), Anna Schoeppe (Geschäftsführerin von Hessen Film & Medien), Björn Hoffmann (Pandora Film Verleih) Foto: Elke Sasserath
(v.l.n.r.): Marion Wagner (Hessen Film & Medien, Leiterin Förderabteilung), Sebastian Sack (MdL), Sören Bartol (MdB, Parlamentarischer Staatssekretär), Tony Leung (Hauptdarsteller), Timon Gremmels (Hessischer Kunst- und Kulturminister), Ildikó Enyedi (Autorin & Regisseurin), Reinhard Brundig (Produzent Pandora Film), Anna Schoeppe (Geschäftsführerin von Hessen Film & Medien), Björn Hoffmann (Pandora Film Verleih) Foto: Elke Sasserath

Wiesbaden/Marburg. Große Filmkunst, gemacht in Mittelhessen: Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels hat am Wochenende das Drehset für den Arthouse-Kinofilm „Silent Friend“ in Marburg besucht. Regisseurin Ildikó Enyedi, Produzent Reinhard Brundig und Hauptdarsteller Tony Leung führten den Minister über den Schauplatz an der Elisabethkirche und gaben Einblicke in die Dreharbeiten, die kurz vor der Vollendung stehen und internationale Stars nach Marburg brachten: Nach ihrem für den Oscar nominierten Film „Körper und Seele“ dreht die ungarische Filmemacherin ihren aktuellen Film mit Tony Leung („In the Mood for Love“) und Léa Seydoux („James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“). Hessen Film fördert „Silent Friend“ mit 550.000 Euro.

„Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur hat sich mit Hessen Film & Medien das Ziel gesetzt, neben einem Schwerpunkt für Nachwuchs- und Talentförderung auch internationale Koproduktionen nach Hessen zu holen. ‚Silent Friend‘ stellt dabei als europäische Koproduktion zwischen Frankreich, Ungarn und Deutschland ein Leuchtturmprojekt dar. Ich freue mich sehr über diesen spannenden Blick hinter die Kulissen – als gebürtiger Marburger und ehemaliger Student an der Philipps-Universität Marburg umso mehr“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Gerade Mittelhessen hat ein enormes Potential für die Filmbranche. Die Region ist landwirtschaftlich vielfältig; Festivals, Reihen und Produktionsfirmen entwickeln sich in schnellem Tempo und werden auch außerhalb Hessens immer beliebter. Erst im vergangenen Sommer liefen in Marburg Dreharbeiten für ,Perfekt verpasst‘ von Anke Engelke und Bastian Pastewka. Im Herbst wird die Bavaria Fiction hier eine Serie für einen großen Streamer drehen.“

Marburg ist nicht nur Drehort von „Silent Friend“, sondern prägt auch die Handlung: Ein zentraler Ort ist der Botanische Garten der Philipps-Universität Marburg, Heimat eines uralten Baumes, der die Menschen seit 150 Jahren beobachtet. Viele Geschichten könnte er erzählen, der Film greift sie auf – unter anderem die von Grete, der ersten Frau, die in Marburg immatrikuliert wurde.

„Ildikó Enyedi ist eine der ganz großen Filmkünstlerinnen unserer Zeit und betritt mit ,Silent Friend‘ ein von der Wissenschaft noch nicht ausreichend erforschtes Feld der Kommunikation zwischen Mensch und Natur. Die Geschichte ist Marburg wortwörtlich auf den Leib geschrieben: Die mittelalterliche Universitätsstadt ist keinesfalls nur pittoreske Kulisse, sondern handlungsprägend. vor allem der beinahe ein halbes Jahrtausend alte botanische Garten. Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei der Philipps-Universität Marburg und der Stadt Marburg, die uns in allen Belangen rund um die Dreharbeiten tatkräftig unterstützen“, erzählt Reinhard Brundig, der Produzent des Filmes.

Mehr als drei Millionen Euro für neue Filme, Serien und einen starken Filmstandort Hessen

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Hessen Film & Medien fördert 31 Projekte und unterstützt drei hessische Firmengründungen mit je 100.000 Euro

Wiesbaden. Die Hessen Film & Medien unterstützt in den ersten Förderrunden des Jahres 2024 insgesamt 31 Projekte in den Bereichen Nachwuchs, Stoffentwicklung, Produktionsvorbereitung, Produktion sowie Verleih. Außerdem vergibt sie drei Talent-Paketförderungen in Höhe von je 100.000 Euro an Grandfilm Produktion, jippie film und die Zeitgeist Filmproduktion FFM.

„Mich begeistert die Vielfalt der Produktionen, die wir in Hessen unterstützen können: In den kommenden Monaten werden in und aus Hessen heraus viele neue dokumentarische und fiktionale, animierte und serielle Formate entstehen“, so Timon Gremmels, Hessens Minister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur. „Die Bandbreite umfasst neue Kinospielfilme wie ‚Der Arbeiter‘ von Eliza Petkova, die sich in ihrem Drama mit dem Thema Arbeitsmigration befasst. Aber auch die Fortsetzung des Familien-Kinoabenteuers ‚Die Olchis‘ wird wieder eine Menge Expertise des hessischen Postproduktionsnetzwerks ‚LIONSnetwork‘ enthalten. Mit der Talent-Paketförderung hat die Hessen Film & Medien zudem ein sinnvolles Förderinstrument für eine starke und wachsende hessische Filmbranche etabliert. Ich beglückwünsche die Teams der drei geförderten Produktionsunternehmen, die mit dieser Starthilfe erste Projekte realisieren werden. Einige geförderte Kreative sowie Kino- und Festivalbetreibende habe ich auf der Berlinale bereits kennenlernen dürfen und ich freue mich sehr darauf, den Filmstandort Hessen gemeinsam weiter auszubauen.“

Die Main Jury vergab insgesamt 1.810.000 Euro Förderung für 14 Projekte. Mit dieser Hilfe werden unter anderem neun Animations-, Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme produziert. Die höchste Fördersumme der Sitzung in Höhe von 500.000 Euro erhält das Mystery-Drama „Die Assistentin“ von Jutta Brückner. Der Film erzählt die Geschichte einer erfolgreichen Archäologin, die sich erst nach dem Tod ihrer Mutter einem Kindheitstrauma stellen kann. Die hessische Produktionsfirma Fourmat Film erhält für die Produktion von „Der Arbeiter“ 300.000 Euro. Zudem bekommt die Frankfurter Regisseurin Sylvia Strasser 100.000 Euro für ihren neuen Dokumentarfilm „Terre d’Acque“.

Auch die Nachwuchsjury tagte und beschloss 1.068.000 Euro für 11 Projekte. Regisseur Nur Muhammed Tarhan wird seinen Debütfilm „September bis September“ mit der Darmstädter Produktionsfirma Perennial Lens umsetzen (350.000 Euro). Daniel Sager arbeitet zusammen mit der Frankfurter U5 Filmproduktion an seinem fiktionalen Debütfilm „Wenn es blutet“ (500.000 Euro). Das Projekt entsteht im gemeinsamen Förderprogramm der Hessen Film & Medien mit dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel, der „Fifty-Fifty“-Kooperation.

Weitere Förderungen gab es in den Bereichen Stoffentwicklung und Verleih: Oliver Hardt gewann mit „Jumoke“ den Hessischen Film- und Kinopreis 2023 in der Kategorie „Bestes Drehbuch“ und erhält nun Förderung für die Produktionsvorbereitung (20.000 Euro). Die beiden hessischen Filmemacherinnen Adriana Montenegro und Dascha Petuchow sind Alumni des STEP-Programms und konnten bereits sowohl ihre Stoffe mit Hilfe des Programms weiterentwickeln als auch von geförderten Weiterbildungen profitieren. Beide arbeiten nun mit Unterstützung der Stoffentwicklungsförderung an ihren Drehbüchern (je 30.000 Euro). Der Frankfurter Filmemacher Enkelejd Lluca bringt mit der Verleihförderung seinen Debütfilm „Das Meer ist der Himmel“ in die Kinos (40.000 Euro).

„Auch in dieser Förderrunde unterstützen wir eine vielseitige und nachhaltige Filmkulturlandschaft. Besonders gespannt bin ich auf das Folgewerk des hessischen Regisseurs, Produzenten und Autors Behrooz Karamizade, der in den vergangenen Monaten Erfolge mit seinem berührenden Debütfilm ‚Leere Netze‘ Erfolge feierte. Mit Hilfe der Setzkastenförderung, einer kombinierten und flexibleren Förderung für die Stoff- und Projektentwicklung, wird er an seinem Drama ‚Brennende Haut‘ arbeiten“, erklärt Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der Hessen Film & Medien.

Über Hessen Film & Medien
Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die Hessen Film & Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der Hessen Film & Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).

www.hessenfilm.de

Wissenschaftsnetzwerk Frankfurt Alliance gegründet

Frankfurt Alliance – nach der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding im Kaisersaal. Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe Universität (mit Urkunde): „Die heutige Unterzeichnung des Memorandum of Understanding ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einer noch engeren Vernetzung unserer Wissenschaftsinstitutionen in Frankfurt. Gemeinsam verfügen wir über ein einzigartiges Potenzial, die wichtigen Zukunftsfragen zu bearbeiten und in einen produktiven Austausch mit der Öffentlichkeit zu treten.Foto: Peter Kiefer/Goethe-Universität Frankfurt.
Frankfurt Alliance – nach der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding im Kaisersaal. Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe Universität (mit Urkunde): „Die heutige Unterzeichnung des Memorandum of Understanding ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zu einer noch engeren Vernetzung unserer Wissenschaftsinstitutionen in Frankfurt. Gemeinsam verfügen wir über ein einzigartiges Potenzial, die wichtigen Zukunftsfragen zu bearbeiten und in einen produktiven Austausch mit der Öffentlichkeit zu treten.Foto: Peter Kiefer/Goethe-Universität Frankfurt.

16 Institutionen aus dem Großraum Frankfurt/Rhein-Main haben sich heute im Römer zu einem neuen Wissenschaftsnetzwerk zusammengeschlossen. Die künftige Zusammenarbeit in der Frankfurt Alliance wurde mit der Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding besiegelt.

FRANKFURT. Die Wissenschaftsregion Frankfurt/Rhein-Main zeichnet sich durch eine hohe Dichte von Forschungseinrichtungen aus, die aufgrund gemeinsamer Forschungsinteressen und zahlreicher Kooperationsvereinbarungen bereits auf vielfache Weise miteinander verbunden sind. Um den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden und gemeinsam an neuen Lösungen zu arbeiten, soll die Zusammenarbeit intensiviert werden: Zu diesem Zweck haben sich nun in einem ersten Schritt 16 Institutionen zur Frankfurt Alliance zusammengetan. Dieses Bündnis umfasst Institute der vier großen Wissenschaftsorganisationen in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, sowie eine Bundeseinrichtung und die Goethe-Universität und soll durch Vernetzung und gemeinsame Rahmenbedingungen, Synergien schaffen und einer zunehmenden Segregation von Arbeitsprozessen und Forschungsthemen entgegenwirken.

Die Frankfurt Alliance bietet somit den Rahmen für gemeinsame Forschung und die Transformation der Wissenschaftsstrukturen, indem sie die Bedingungen für gemeinsame Forschung vereinfacht, bestehende Hemmnisse in den jeweiligen Administrationen durch übergreifende Regelungen abbaut, gemeinsame Strukturen und Infrastrukturen etabliert und gegenüber der Politik mit Nachdruck für die Interessen der exzellenten Frankfurter Wissenschaftler auftritt. Darüber hinaus sollen gemeinsame Aktivitäten eine engere Verflechtung der Institutionen fördern. Die Vision ist es, die Region Frankfurt/Rhein-Main als einen führenden Forschungsstandort in Europa weiter auszubauen und ihre internationale Anerkennung und ihre Attraktivität für Spitzenforschung noch zu erhöhen.
An der Frankfurt Alliance sind beteiligt:

  • DIPF – Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation
  • Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE
  • Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung (PRIF)
  • Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN)
  • GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung
  • Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie (ITMP)
  • Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT)
  • Max-Planck-Institute für Biophysik (MPIBP), für empirische Ästhetik (MPIEA), für Herz- und Lungenforschung (MPIHL), für Hirnforschung (MPIBR) und für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie (MPILHLT)
  • Ernst Strüngmann Institut (ESI)
  • Paul-Ehrlich-Institut (PEI)
  • Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung – Standort Frankfurt (DKTK)
  • Goethe-Universität Frankfurt

Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur: „Wissenschaft und Forschung sind essentiell, um die Transformationsprozesse unserer Zeit zu meistern und gleichzeitig unsere Demokratie zu sichern. Dies gelingt umso besser, wenn die Kräfte vereint werden. Die Frankfurt Alliance wird die hervorragende Forschungs- und Transferarbeit in Frankfurt und der Rhein-Main-Region noch wirkungsvoller und sichtbarer machen – von der Internationalisierung über die Forschungsinfrastrukturen bis zur Personalgewinnung. Letzteres ist gerade angesichts des zunehmenden Wettbewerbs um die besten Köpfe in der Wissenschaft ein wichtiger Schritt. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur unterstützt die Frankfurt Alliance deshalb in diesem und im kommenden Jahr insgesamt mit mehr als einer halben Million Euro.“

Die erste gemeinsame öffentliche Veranstaltung der Frankfurt Alliance wird am 28. September ein Wissenschaftsfestival in der Frankfurter Innenstadt sein: Dann werden sich die beteiligten Institutionen auf dem Roßmarkt der Öffentlichkeit präsentieren.

Bewerbungsfrist für den Hessischen Verlagspreis ist der 15. März 2024

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Wiesbaden. Das Land schreibt erneut den Hessischen Verlagspreis aus und rückt so einen wichtigen Zweig der Literaturförderung in den Mittelpunkt. Bewerben können sich alle unabhängigen Verlage mit Firmensitz in Hessen und einem jährlichen Umsatz unter zwei Millionen Euro. Der Preis wird gemeinsam mit dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. vergeben. Er ist insgesamt mit 27.000 Euro dotiert: Verliehen werden ein Hauptpreis mit einem Preisgeld von 20.000 Euro und ein Sonderpreis mit einem Preisgeld von 7.000 Euro für einzelne Komponenten eines Verlagsprogramms.

„Verlage geben Geschichten ein Zuhause – ob zwischen Buchdeckeln oder auf dem E-Reader. Aber vor allem sind Verlage und Bücher wichtige Stützen unserer Demokratie“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Sie ermöglichen die eingehende Auseinandersetzung, Basis einer jeden Diskussion, und erlauben uns, den Dingen auf den Grund zu gehen. Umso glücklicher können wir uns schätzen, in Hessen eine so vielfältige Verlagslandschaft zu besitzen. Mit dem Hessischen Verlagspreis möchten wir sie und ihre kulturelle sowie gesellschaftliche Bedeutung in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Ich danke dem Landesverband des Börsenvereins für die enge Zusammenarbeit und ermutige Hessens Verlage, sich mit ihren herausragenden Programmstrategien, Autorinnen- und Autorenpflege zu bewerben.“

Lothar Wekel, Vorsitzender des Landesverbandes Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins, ergänzt: „Nach den letzten Krisenjahren gezeichnet von Corona und den immer noch anhaltenden Kriegen in Europa und dem Nahen Osten ist es für unsere Demokratie im Land so wichtig, dass viele Stimmen gehört, dass viele Haltungen diskutiert und dass viele Perspektiven abgewogen werden können. Dafür steht die vielfältige Verlagswelt auch hier in Hessen. Umso wichtiger und in seiner Bedeutung gewachsen ist in diesem Zusammenhang der Hessische Verlagspreis. Er lässt ausgewählten Verlagen jene Unterstützung und Ehrung zukommen, die für ihre Arbeit so wichtig ist, und spornt andere Verlage an, nicht nachzulassen in allen Bemühungen, nachhaltig zu sein, innovativ und inhaltlich ambitioniert. Daher darf ich unseren herzlichen Dank an das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur aussprechen, für diese langjährige Kontinuität danke sagen und auch unsere Hoffnung an Minister Timon Gremmels richten: Bitte führen Sie dieses wichtige Engagement weiter und lassen Sie uns diese Ehrungen auch mit neuen Ideen anreichern.“

Bis zum 15. März 2024 sind Bewerbungen möglich. Dabei stehen die Verlagsstrategie und das Gesamtprogramm im Mittelpunkt, nicht einzelne Bucherfolge oder bekannte Autoren. Die Ausschreibung richtet sich an alle Verlagssparten wie Belletristik, Lyrik & Sachbuch, Fachbuch & Wissenschaft sowie Kunst- & Regionalbuch.

Die Bewerbungsunterlagen können auf der Website des Landesverbandes Hessen Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins abgerufen werden. Mehr Informationen zur hessischen Literaturförderung gibt es auf kunst.hessen.de/kultur-erleben/literatur. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren erteilt der Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Uwe Eric Laufenberg verlässt Staatstheater Wiesbaden

Der Intendant des Hessischen Staatstheaters Uwe-Eric Laufenberg scheidet aus seinem Amt. Archivfoto PK Maifestspiele 2023 © Foto: Diether von Goddenthow
Der Intendant des Hessischen Staatstheaters Uwe-Eric Laufenberg scheidet aus seinem Amt. Archivfoto PK Maifestspiele 2023 © Foto: Diether von Goddenthow

Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, hat sich unmittelbar nach seinem Amtsantritt mit dem Intendanten des Staatstheaters Wiesbaden, Uwe Eric Laufenberg, zu einem Gespräch getroffen. Beide Seiten haben beschlossen, die gemeinsame Arbeit nach fast zehn Jahren zum 22. Januar 2024 zu beenden. Uwe Eric Laufenberg wird seine Arbeit zu diesem Datum im Staatstheater Wiesbaden einstellen und dort weder weiter spielen noch inszenieren.

Minister Gremmels: „Ich freue mich, dass in dem lang schwelenden Konflikt nun einvernehmlich ein Lösungsansatz gefunden werden konnte. Mir war vor allem wichtig, schnell ein umfassendes Bild der Situation zu erhalten. Ich danke Intendant Laufenberg für seine gute künstlerische Arbeit in Wiesbaden.“

In die Lösungsfindung war auch die Landeshauptstadt Wiesbaden als weitere Trägerin des Hauses ins Benehmen gesetzt. Dazu Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende: „Der heutige Schritt soll ermöglichen, dass im Staatstheater Ruhe einkehrt und nun endlich wieder die künstlerische Strahlkraft des Staatstheaters im Fokus steht.“

Uwe Eric Laufenberg: „Ich danke Minister Gremmels für seine Initiative. Ich hoffe, durch diesen Schritt dazu beitragen zu können, dass für das Publikum und die Mitarbeitenden des Theaters eine gute Perspektive geschaffen wird. Ich danke auch dem Publikum und allen Mitarbeitern für die gute gemeinsame Zeit und freue mich auf neue Herausforderungen.“

Über die Bedingungen der Vertragsauflösung ist Stillschweigen verabredet worden. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur führt zeitnah Gespräche mit den Spartenleitungen des Hauses zur weiteren Programmgestaltung.

Timon Gremmels und Christoph Degen übernehmen Amtsgeschäfte im Hessischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK)

Timon Gremmels (li) und Christoph Degen übernehmen Amtsgeschäfte des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) © Katrina Friese
Timon Gremmels (li) und Christoph Degen übernehmen Amtsgeschäfte des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) © Katrina Friese

Wiesbaden. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) hat ab heute eine neue Führung. Timon Gremmels hat am Freitag, 19. Januar 2024, die Amtsgeschäfte als Staatsminister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur übernommen, Christoph Degen als Staatssekretär. Am Donnerstag, 18. Januar, hatten sie ihre Ernennungsurkunde von Ministerpräsident Boris Rhein erhalten.

Gremmels und Degen treten somit die Nachfolge von Angela Dorn und Ayse Asar an. Im Rahmen der feierlichen Amtsübergabe dankten beide ihren Vorgängerinnen: „Die vergangenen fünf Jahre waren geprägt von nie dagewesenen Krisen – unter solchen Bedingungen Wissenschaft, Kunst und Kultur zu gestalten, war eine große Herausforderung. Wir bedanken uns bei Angela Dorn und Ayse Asar für ihren engagierten Einsatz“, so Minister Gremmels.

Während der Amtsübergabe stellte sich die neue Hausspitze auch der Belegschaft des Ministeriums vor. Dabei unterstrichen Timon Gremmels und Christoph Degen die Wichtigkeit und Bandbreite der Themen, für die sie nun zuständig sind. Sie betonten unter anderem, dass durch Wissenschaft und Kunst eine direkte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen möglich sei. Durch politisches Handeln könnten – im Idealfall – konkrete Lösungen schnell erarbeitet und somit für die Menschen in Hessen greifbar gemacht werden.

„Zuhören und Verstehen, Neues ausprobieren, kreativ vorangehen und vor allem überraschen: All das macht Wissenschaft, Kunst und Kultur aus. All das gilt aber auch für mich persönlich und meine Arbeit“, erläuterte Staatsminister Gremmels und machte zudem deutlich, dass er in seinem Ressort eine gesamtgesellschaftliche Chance sieht: „Kunst und Wissenschaft sind genuine Bestandteile einer funktionierenden demokratischen Öffentlichkeit. Wir werden sie gegen ihre Verächter verteidigen müssen – mit den Mitteln künstlerischer Freiheit und wissenschaftlicher Einsicht. Darüber hinaus ist mein Ziel, den Forschungsstandort Hessen zu stärken. Das Potential der Forschung sowie der hessischen Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften müssen wir nutzen, um die Transformation der Industriegesellschaft zu unterstützen und um zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. Ich werde mir schnell ein umfassendes Bild aller laufenden Projekte und Vorhaben des HMWK machen. Die neue Landesregierung hat sich mit dem Koalitionsvertrag ambitionierte Ziele für Kultur und Wissenschaft gesetzt, die mein neues Team und ich mithilfe der Sachkunde aller Kolleginnen und Kollegen im HMWK von heute an engagiert und zügig angehen werden.“

Zum Abschied überreicht Christoph Degen seiner Vorgängerin Ayse Asar einen Blumenstrauß. © Katrina Friese
Zum Abschied überreicht Christoph Degen seiner Vorgängerin Ayse Asar einen Blumenstrauß. © Katrina Friese

Christoph Degen, Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, ergänzte: „Kunst und Kultur begleiten mich schon mein ganzes Leben – und das in allen Facetten. Als Präsident des Hessischen Musikverbandes habe ich fast neun Jahre lang unzählige Musikerinnen und Musiker in und aus Hessen kennenlernen dürfen. Ich weiß um ihre Bedürfnisse und bin immer wieder beeindruckt, wieviel Kreativität wir vor unseren Haustüren haben. Als langjähriges Mitglied im kulturpolitischen Ausschuss sowie im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst kenne ich zudem die großen Themen, die das kreative, wissenschaftliche, forschende und lehrende Hessen bewegen. Ich freue mich auf eine neue Herausforderung, auf die Zusammenarbeit mit Timon Gremmels und auf ein großartiges Team.“

Zu diesem Team gehören ebenfalls zwei weitere neue Gesichter im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur: Die Leitung des Ministerbüros übernimmt David Dilmaghani. Sprecher des Ministeriums und Leiter des Referats Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist ab sofort Jascha Habeck.

Neuer Ministeriumsname und Hintergrund
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur hat mit der Erweiterung um die Begriffe „Forschung“ und „Kultur“ ab heute auch einen neuen Namen. Es hieß zuvor „Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst“. Die bisherige Kurzbezeichnung des Ministeriums (HMWK) bleibt bestehen.

Das Ministerium ist die oberste Landesbehörde für Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur und fördert diese. Es ist zuständig für alle Hochschulen des Landes, die Universitätskliniken, die hessischen Studierenden- und Studentenwerke, Forschungseinrichtungen und Forschungsförderung, außerdem die Bibliotheken und Archive. Zudem gehören die bedeutenden Kunsteinrichtungen und Kulturschätze des Landes zu seinem Bereich: Mit insgesamt rund 50 Einrichtungen bilden die hessischen Landesmuseen, Staats- und Landestheater, Schlösser und Gärten einen wesentlichen Teil der kulturellen Schatzkammer Hessens.

Ausschreibung für Robert Gernhardt Preis 2024 startet Bewerbungen für den mit insgesamt 24.000 Euro dotierten Literaturpreis sind bis Ende März möglich

Archivbild von der Verleihung des 15. Robert Gernhardt Preises in der Frankfurter Naxoshalle © Foto: Diether von Goddenthow
Archivbild von der Verleihung des 15. Robert Gernhardt Preises in der Frankfurter Naxoshalle © Foto: Diether von Goddenthow

Ab sofort läuft die Ausschreibung für den Robert Gernhardt Preis 2024. Bewerben können sich Autorinnen und Autoren, die aktuell an einem größeren literarischen Projekt arbeiten und einen Bezug zu Hessen haben. Der Robert Gernhardt Preis ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Das Preisgeld wird von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen bereitgestellt. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März 2024.

Preisverleihung ist Höhepunkt
„Der Jahreswechsel ist noch frisch, die Aussicht auf das neue Jahr und alles, was es mit sich bringt, beflügelt uns, macht uns neugierig und wachsam zugleich. Ein besonderer Höhepunkt für uns ist der jährliche Robert Gernhardt Preis, mit dem wir literarische Talente in ihrem oft schwierigen Schaffensprozess von einer Idee und einem weißen Blatt bis hin zum vollendeten Werk unterstützen und mit dem wir die kulturelle Vielfalt in Hessen, aber auch drüber hinaus, bereichern“, sagt Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen.

Über den Preis
Der Robert Gernhardt Preis ist nach dem 1937 in Tallinn (damals Reval) geborenen und 2006 in Frankfurt am Main gestorbenen Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt benannt. Die Auszeichnung wird seit 2009 jährlich an zwei Autorinnen beziehungsweise Autoren mit einem Preisgeld von jeweils 12.000 Euro vergeben.

Informationen zur Online-Bewerbung

Hessischer Film- und Kinopreis 2023 in der Alten Oper Frankfurt verliehen

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Nach drei Jahren Pandemiepause fand das erste Mal wieder die Verleihung des 34. Hessischen Film- und Kinopreises am Freitagabend wieder in der Alten Oper Frankfurt statt.

Der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten ging an die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara, die sich live von Dreharbeiten auf Fuerteventura in die Alte Oper schalten ließ, um den Preis entgegenzunehmen. In Vertretung von Ministerpräsident Boris Rhein verlas Ministerin Dorn die Begründung: „Alexandra Maria Lara ist eine herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films und ist ein Vorbild für junge Talente. In zahlreichen Filmrollen unterschiedlicher Genres hat sie in nationalen und internationalen Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt. Dass ihr der deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des deutschen Films fördern will.“

Alexandra Maria  Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Alexandra Maria Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, ging an den deutsch-iranischen Filmemacher, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Produzenten Behrooz Karamizade. „Er ist ein Multitalent: auf dem Regiestuhl, hinter der Kamera und am Schneidetisch. Dadurch hat er ein feines Gespür für Details. Er schaut sehr genau hin und legt behutsam den Kern der Geschichten frei, die er erzählt. In seiner Arbeit als Regisseur mit den Schauspielerinnen und Schauspielern ist er einfühlsam; damit wirken seine Filme absolut authentisch“, begründete Ministerin Dorn ihre Entscheidung. „Der Nachwuchspreis will Aufmerksamkeit auf Menschen legen, die gerade im Durchbruch sind. Es geht um Innovation, Potenzial und Talent. All das verkörpert Behrooz Karamizade.“

Die Jury des Hessischen Film- und Kinopreises vergab zudem einen Sonderpreis an den Dokumentarfilm „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer, der die Geschichte einer ganz besonderen hessischen Kulturinstitution erzählt: Er feiert den Filmladen in Kassel und die engagierten Menschen dahinter. Der Film, so die Jury, „ist sich ganz sicher, dass es nicht nur, aber natürlich immer auch die Filme sind, die das Kino beleben und immer wieder neu erfinden. Der Filmladen in Kassel ist nicht nur Kinogeschichte, er ist Kinozukunft. Livia Theuer schafft es mit ihrem Dokumentarfilm, Lust aufs Kino zu machen.“ Der Sonderpreis ist undotiert.

„Wir sind froh, dass wir die Welt des Films und des Kinos wieder feiern können und vor allem die vielen Menschen, die dort arbeiten, die kreativ sind, die sich engagieren. Dass dieses Feiern wieder möglich ist, zeigt, dass wir die Pandemie hinter uns gelassen haben“, erklärte Kunstministerin Angela Dorn. „Dabei ist mir wichtig, dass es nicht nur um schöne Fotos auf dem Roten Teppich und ein bisschen Glamour geht, sondern wie immer beim Hessischen Film- und Kinopreis auch um den Diskurs über gesellschaftlich hoch relevante Themen. Gerade angesichts von Krisen und Kriegen ist es wichtig, dass wir in eine Verständigung miteinander kommen statt in eine zunehmende Polarisierung. Gut gemachte, künstlerisch hochwertige und sorgfältig recherchierte Filme ermöglichen einen differenzierten Blick auf die Welt. Sie zeigen uns eine Vielfalt der Perspektiven und lassen auch die zu Wort kommen, die zu selten Gehör finden – auch mit strittigen Thesen, das gehört dazu. Mutige Filme und die Kunstform Kino fördern wir als Land Hessen mit beträchtlichen Mitteln. Der Filmpreis soll zusätzliche Aufmerksamkeit auf besondere Leistungen lenken. Deshalb verschicken wir nicht einfach Schecks oder Urkunden, sondern veranstalten ein Fest: für den Film und die Menschen, die ihn lieben.“

  • Weitere Gewinner:
    Spielfilm: „Vamos a la Playa“ von Bettina Blümner. Nominiert waren außerdem „Was man von hier aus sehen kann“ von Aron Lehmann und „Leere Netze“ von Behrooz Karamizade. Der Gewinner erhält 18.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Dokumentarfilm: „Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel. Nominiert waren außerdem „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer und „Fitness California“ von Nadine Zacharias. Der Gewinner erhält 18.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Kurzfilm: „Zelle 5 – Eine Rekonstruktion” von Mario Pfeifer. Nominiert waren außerdem: „Emo Doc“ von Chao Wu und „Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder tropfte“ von Aria Azizi. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Hochschulabschlussfilm: Dokumentarfilm „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain. Nominiert waren außerdem der Animationsfilm „Vom Duft der roten Beete und den Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule Kassel und der Dokumentarfilm „Von dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Drehbuch: „Jumoke“ von Oliver Hardt. Außerdem nominiert waren „Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah und „Paws“ von Lukas Rinker. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Schauspieler-Preis des Hessischen Rundfunks
  • Ensemble: Der Cast von „Was man von hier aus sehen kann“
  • Hauptrolle: Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“). Außerdem nominiert waren: Nina Kunzendorf (in „Das Mädchen von früher“) und Xidir Koder Alian (in „Asbest“).
  • Nebenrolle: Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“). Außerdem nominiert waren: Anatole Taubman (in „Asbest“) und Lana Cooper (in „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“).
  • Der Preis des hr ist undotiert.

Kinopreis
Hauptpreisträger mit je 20.000 Euro Preisgeld: Mal seh’n-Kino (Frankfurt), Filmladen Kassel, Traumstern Kino in Lich. Weitere Preise nicht gewerbliche Kinos: Murnau Filmtheater (Wiesbaden), Filmforum Höchst (Frankfurt), Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt, Kino Pupille (Frankfurt), Kommunales Kino Weiterstadt, naxos.Kino (Frankfurt), KiezKino (Kassel), Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt) und Caligari FilmBühne (Wiesbaden). Gewerbliche Kinos: Casablanca Art House (früher Kult Kinobar, Bad Soden), BALi-Kinos Kassel, Harmonie (Frankfurt), programmkinorex (Darmstadt), Capitol Arthousekino-Center (Marburg), Lichtspielhaus Lauterbach, Cinéma (Frankfurt), Kronberger Lichtspiele. Die Anerkennungen gehen an das Eldorado (Frankfurt) und den Filmklubb Offenbach.

Zu einer neuen Tradition soll das Filmpreis-Wochenende werden: Die ausgezeichneten Filme werden am 21. und 22. Oktober im Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den 22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 11 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien.

https://wissenschaft.hessen.de/kultur-erleben/der-hessische-film-und-kinopreis/hessischer-film-und-kinopreis-2023

Hessischer Film- und Kinopreis 2023: Ehrenpreis des MP an Alexandra Maria Lara Ministerpräsident Boris Rhein zeichnet erfolgreiche Schauspielerin aus

Alexandra Maria  Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Alexandra Maria Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten beim 34. Hessischen Film- und Kinopreis erhält die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara. „Alexandra Maria Lara ist eine herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films und ist ein Vorbild für junge Talente“, begründete Ministerpräsident Boris Rhein seine Auswahl. „In zahlreichen Filmrollen hat sie in nationalen und internationalen Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt, darunter in namhaften Produktionen wie ,Der Untergang‘, ,Rush – Alles für den Sieg‘ und ‚Der Fall Collini‘. Dass ihr der deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des deutschen Films fördern will. Wegen ihres Könnens und ihres Engagements hat sie die Auszeichnung mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten verdient.“

Erste Titelrolle als Teenager
Alexandra Maria Lara wurde 1978 als Tochter von Valentin Plătăreanu, Schauspieler und Vizedirektor des Nationaltheaters Bukarest, und der Sprachwissenschaftlerin Doina Plătăreanu in Rumänien geboren. Vor dem Ceaușescu-Regime floh die Familie Anfang der 80er Jahre erst nach Freiburg, dann nach Berlin, wo Valentin Plătăreanu im Bezirk Charlottenburg eine eigene Schauspiel-Schule gründete. Dort erhielt auch Alexandra Maria Lara ihre Ausbildung, hatte aber schon während ihrer Gymnasialzeit ihre erste Titelrolle: in der ZDF-Vorabend-Serie „Mensch, Pia!“ 1996. Ihren Künstlernamen lieh sich Alexandra Maria Lara von Larissa Lara Antipowa aus „Doktor Schiwago“. Fernsehfilme, „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ folgten sowie das Flüchtlings-Drama „Der Tunnel“, 2001 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Im Kino spielte Lara in Doris Dörries Beziehungs-Drama „Nackt“, 2003 mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet.

Großer Erfolg in „Der Untergang“
2004 brachte ihr einen ihrer größten Erfolge: die Rolle als Adolf Hitlers Sekretärin Traudl Junge im Bunker-Drama „Der Untergang“ von Oliver Hirschbiegel und Bernd Eichinger, das für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert wurde. 2005 erhielt Lara eine Goldene Kamera als „Beste deutsche Schauspielerin“. Durch „Der Untergang“ wurde der Hollywood-Regisseur Francis Ford Coppola auf Lara aufmerksam und engagierte sie für „Jugend ohne Jugend“. Neben deutschen Filmen wie „Vom Suchen und Finden der Liebe“, „Der Fischer und seine Frau“, „Wo ist Fred?“, „Der Baader Meinhof Komplex“ oder „Rubbeldiekatz“ spielte Lara auch immer wieder in internationalen Filmen wie an der Seite von Kate Winslet in „Der Vorleser“, mit Gérard Depardieu in „Small World“, in „Happy New Year, Colin Burstead“ oder zuletzt in „The King’s Man: The Beginning“ und „La Syndicaliste“. Ein jüngeres Publikum begeisterte die Schauspielerin in Filmen wie „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ oder der „Alfons Zitterbacke“-Reihe.

Präsidentin der Deutschen Filmakademie
2007 lernte sie am Set von Anton Corbijns „Control“ den Schauspieler Sam Riley kennen, mit dem sie seit 2009 verheiratet ist. 2008 wurde Lara in die Wettbewerbsjury der 61. Filmfestspiele von Cannes berufen. 2019 erhielt sie bei den Filmkunsttagen Sachsen-Anhalt den Ehrenpreis des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten. Seit 2022 ist Lara gemeinsam mit Florian Gallenberger Präsidentin der Deutschen Filmakademie, die unter anderem auswählt, wer den Deutschen Filmpreis erhält.

Robert Gernhardt-Preis an Ulrike Almut Sandig u. Leona Stahlmann in der Naxos-Halle Frankfurt verliehen

Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“) und  Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) freuen sich über den 15. Robert Gernhardt-Preis und das von der WiBank gestiftete Preisgeld in Höhe von jeweils 12.000 Euro. Die Verleihung fand im Willy Praml Theater in der Naxos Halle Frankfurt statt. © Foto Diether von Goddenthow
Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“) und Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) freuen sich über den 15. Robert Gernhardt-Preis und das von der WiBank gestiftete Preisgeld in Höhe von jeweils 12.000 Euro. Die Verleihung fand im Willy Praml Theater in der Naxos Halle Frankfurt statt. © Foto Diether von Goddenthow

Während einer Feierstunde im Willy Praml Theater der Frankfurter Naxos-Halle überreichten am 14. September 2023 Staatssekretärin Ayse Asar vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) den mit jeweils 12 000 Euro dotierten 15. Robert Gernhardt-Preis an Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) und Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“). Den Preis loben das Land Hessen und die Wirtschafts- und InfrastrukturbankHessen (WIBank) gemeinsam aus. Die WIBank stiftet das Preisgeld.

„Der Robert Gernhardt Preis wird 2023 zum 15. Mal verliehen. Mich erfüllt die Auszeichnung jedes Jahr aufs Neue mit Dankbarkeit und Vorfreude. Dankbar bin ich dafür, dass die WIBank mit ihrem Preisgeld einen Beitrag zu kreativen Schaffensprozessen und kultureller Vielfaltleisten kann. Mit dem Literaturpreis zu Ehren Robert Gernhardts verleihen wir auch unserer Überzeugung Ausdruck, dass Literatur im aktuellen diskursiven Prozess eine wichtige Rolle spielt. Sie ist eine kraftvolle Stimme in unserer Gesellschaft und ein mächtiges Werkzeug, das dazu beiträgt, unser Wissen zu erweitern, Ideen und Informationen zu vermitteln und unsere Identität zu formen. Gleichzeitig fördert Literatur Empathie und Mitgefühl und ermutigt zur kritischen Reflexion. Und am Ende steht die Hoffnung, die Literatur möge dabei helfen, uns einander näher zu bringen und Gräben zu schließen“, sagte Dr. Michael Reckhard.

Staatssekretärin Ayse Asar, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), verleihen den 15. Robert Gernhardt-Preis an Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“) und  Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) © Foto Diether von Goddenthow
Staatssekretärin Ayse Asar, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), verleihen den 15. Robert Gernhardt-Preis an Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“) und Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) © Foto Diether von Goddenthow

Staatssekretärin Ayse Asar gratulierte in Vertretung von Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn den beiden Preisträgerinnen und „ich wünsche Ihnen, dass die Auszeichnung ihnen dabei hilft, die im Entstehen begriffenen Texte zu vollenden“. Beide Frauen präsentierten „den weiblichen Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit, von der Klimakrise bis zur gesellschaftlichen Spaltung– unglaublich facettenreich, experimentell und überraschend“.

Willy Praml, Gründer und Leiter des „Theater Willy Praml“ hatte die Gäste begrüßt und den Preisträgerinnen gratuliert.

Die Laudatio hielt der ehemalige Robert Gernhardt-Preisträger Dr. Andreas Maier. Musikalisch umrahmt und bereichert wurde das Programm vom Duo Claste (Stefanie Hazenbiller und Clara Holzapfel) mit einer einfühlsamen musikalischen Darbietung von Tschaikowsky bis Madonna, die das Publikum begeisterte.

Impression der Verleihung des 15. Robert Gernhardt Preises im Willy Praml Theater, Naxos Halle Frankfurt. Im Vordergrund das Duo Claste  mit Stefanie Hazenbiller und Clara Holzapfel, die den Abend musikalisch umrahmten. © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Verleihung des 15. Robert Gernhardt Preises im Willy Praml Theater, Naxos Halle Frankfurt. Im Vordergrund das Duo Claste mit Stefanie Hazenbiller und Clara Holzapfel, die den Abend musikalisch umrahmten. © Foto Diether von Goddenthow

Auch in diesem Jahr wurden im Rahmen der Preisverleihung Spenden für ein gemeinnütziges Projekt gesammelt. Am Büchertisch präsentierte sich die Bücherei Kirchditmold e.V. Der Verein hat die städtische Bücherei in Kirchditmold – einem Stadtteil von Kassel – vor der Schließung bewahrt und sieht sich mit mehr als 600 Mitgliedern und 30 aktiven Ehrenamtlichen auch als Stadtteil- und Kulturzentrum.

Hintergrund:
Robert Gernhardt zu Ehren, der viele Jahre in Frankfurt am Main zu Hause war, wird der von der WIBank gestiftete und zusammen mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst ausgeschriebene Literaturpreis jährlich an zwei Autorinnen und/oder Autoren vergeben. Er soll sie mit einem Preisgeld von jeweils 12.000 Euro bei der Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens unterstützen. Seit 2009 ist der Preis bereits an 31 Autorinnen und Autoren vergeben worden; 20 Bücher wurden davon bisher veröffentlicht.