Kategorie-Archiv: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Hessischer Film- und Kinopreis 2023 in der Alten Oper Frankfurt verliehen

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Nach drei Jahren Pandemiepause fand das erste Mal wieder die Verleihung des 34. Hessischen Film- und Kinopreises am Freitagabend wieder in der Alten Oper Frankfurt statt.

Der Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten ging an die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara, die sich live von Dreharbeiten auf Fuerteventura in die Alte Oper schalten ließ, um den Preis entgegenzunehmen. In Vertretung von Ministerpräsident Boris Rhein verlas Ministerin Dorn die Begründung: „Alexandra Maria Lara ist eine herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films und ist ein Vorbild für junge Talente. In zahlreichen Filmrollen unterschiedlicher Genres hat sie in nationalen und internationalen Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt. Dass ihr der deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des deutschen Films fördern will.“

Alexandra Maria  Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Alexandra Maria Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, ging an den deutsch-iranischen Filmemacher, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Produzenten Behrooz Karamizade. „Er ist ein Multitalent: auf dem Regiestuhl, hinter der Kamera und am Schneidetisch. Dadurch hat er ein feines Gespür für Details. Er schaut sehr genau hin und legt behutsam den Kern der Geschichten frei, die er erzählt. In seiner Arbeit als Regisseur mit den Schauspielerinnen und Schauspielern ist er einfühlsam; damit wirken seine Filme absolut authentisch“, begründete Ministerin Dorn ihre Entscheidung. „Der Nachwuchspreis will Aufmerksamkeit auf Menschen legen, die gerade im Durchbruch sind. Es geht um Innovation, Potenzial und Talent. All das verkörpert Behrooz Karamizade.“

Die Jury des Hessischen Film- und Kinopreises vergab zudem einen Sonderpreis an den Dokumentarfilm „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer, der die Geschichte einer ganz besonderen hessischen Kulturinstitution erzählt: Er feiert den Filmladen in Kassel und die engagierten Menschen dahinter. Der Film, so die Jury, „ist sich ganz sicher, dass es nicht nur, aber natürlich immer auch die Filme sind, die das Kino beleben und immer wieder neu erfinden. Der Filmladen in Kassel ist nicht nur Kinogeschichte, er ist Kinozukunft. Livia Theuer schafft es mit ihrem Dokumentarfilm, Lust aufs Kino zu machen.“ Der Sonderpreis ist undotiert.

„Wir sind froh, dass wir die Welt des Films und des Kinos wieder feiern können und vor allem die vielen Menschen, die dort arbeiten, die kreativ sind, die sich engagieren. Dass dieses Feiern wieder möglich ist, zeigt, dass wir die Pandemie hinter uns gelassen haben“, erklärte Kunstministerin Angela Dorn. „Dabei ist mir wichtig, dass es nicht nur um schöne Fotos auf dem Roten Teppich und ein bisschen Glamour geht, sondern wie immer beim Hessischen Film- und Kinopreis auch um den Diskurs über gesellschaftlich hoch relevante Themen. Gerade angesichts von Krisen und Kriegen ist es wichtig, dass wir in eine Verständigung miteinander kommen statt in eine zunehmende Polarisierung. Gut gemachte, künstlerisch hochwertige und sorgfältig recherchierte Filme ermöglichen einen differenzierten Blick auf die Welt. Sie zeigen uns eine Vielfalt der Perspektiven und lassen auch die zu Wort kommen, die zu selten Gehör finden – auch mit strittigen Thesen, das gehört dazu. Mutige Filme und die Kunstform Kino fördern wir als Land Hessen mit beträchtlichen Mitteln. Der Filmpreis soll zusätzliche Aufmerksamkeit auf besondere Leistungen lenken. Deshalb verschicken wir nicht einfach Schecks oder Urkunden, sondern veranstalten ein Fest: für den Film und die Menschen, die ihn lieben.“

  • Weitere Gewinner:
    Spielfilm: „Vamos a la Playa“ von Bettina Blümner. Nominiert waren außerdem „Was man von hier aus sehen kann“ von Aron Lehmann und „Leere Netze“ von Behrooz Karamizade. Der Gewinner erhält 18.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Dokumentarfilm: „Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel. Nominiert waren außerdem „Das Kino sind wir“ von Livia Theuer und „Fitness California“ von Nadine Zacharias. Der Gewinner erhält 18.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Kurzfilm: „Zelle 5 – Eine Rekonstruktion” von Mario Pfeifer. Nominiert waren außerdem: „Emo Doc“ von Chao Wu und „Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder tropfte“ von Aria Azizi. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Hochschulabschlussfilm: Dokumentarfilm „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain. Nominiert waren außerdem der Animationsfilm „Vom Duft der roten Beete und den Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule Kassel und der Dokumentarfilm „Von dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Drehbuch: „Jumoke“ von Oliver Hardt. Außerdem nominiert waren „Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah und „Paws“ von Lukas Rinker. Der Gewinner erhält 7.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.
  • Schauspieler-Preis des Hessischen Rundfunks
  • Ensemble: Der Cast von „Was man von hier aus sehen kann“
  • Hauptrolle: Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“). Außerdem nominiert waren: Nina Kunzendorf (in „Das Mädchen von früher“) und Xidir Koder Alian (in „Asbest“).
  • Nebenrolle: Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“). Außerdem nominiert waren: Anatole Taubman (in „Asbest“) und Lana Cooper (in „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“).
  • Der Preis des hr ist undotiert.

Kinopreis
Hauptpreisträger mit je 20.000 Euro Preisgeld: Mal seh’n-Kino (Frankfurt), Filmladen Kassel, Traumstern Kino in Lich. Weitere Preise nicht gewerbliche Kinos: Murnau Filmtheater (Wiesbaden), Filmforum Höchst (Frankfurt), Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt, Kino Pupille (Frankfurt), Kommunales Kino Weiterstadt, naxos.Kino (Frankfurt), KiezKino (Kassel), Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt) und Caligari FilmBühne (Wiesbaden). Gewerbliche Kinos: Casablanca Art House (früher Kult Kinobar, Bad Soden), BALi-Kinos Kassel, Harmonie (Frankfurt), programmkinorex (Darmstadt), Capitol Arthousekino-Center (Marburg), Lichtspielhaus Lauterbach, Cinéma (Frankfurt), Kronberger Lichtspiele. Die Anerkennungen gehen an das Eldorado (Frankfurt) und den Filmklubb Offenbach.

Zu einer neuen Tradition soll das Filmpreis-Wochenende werden: Die ausgezeichneten Filme werden am 21. und 22. Oktober im Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den 22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 11 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien.

https://wissenschaft.hessen.de/kultur-erleben/der-hessische-film-und-kinopreis/hessischer-film-und-kinopreis-2023

Hessischer Film- und Kinopreis 2023: Ehrenpreis des MP an Alexandra Maria Lara Ministerpräsident Boris Rhein zeichnet erfolgreiche Schauspielerin aus

Alexandra Maria  Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Alexandra Maria Lara © Foto Sisleyparisoffical /Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten beim 34. Hessischen Film- und Kinopreis erhält die Schauspielerin und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Alexandra Maria Lara. „Alexandra Maria Lara ist eine herausragende Schauspielerin, die mit ihrer Präsenz und ihrem Können das Publikum weltweit begeistert. Sie verkörpert die Vielfalt und die Qualität des deutschen Films und ist ein Vorbild für junge Talente“, begründete Ministerpräsident Boris Rhein seine Auswahl. „In zahlreichen Filmrollen hat sie in nationalen und internationalen Produktionen mit ihrer außergewöhnlichen Darstellungskraft und ihrem Charisma überzeugt und ihr Talent unter Beweis gestellt, darunter in namhaften Produktionen wie ,Der Untergang‘, ,Rush – Alles für den Sieg‘ und ‚Der Fall Collini‘. Dass ihr der deutsche Film am Herzen liegt, unterstreicht Alexandra Maria Lara auch durch die Tatsache, dass sie als Präsidentin der Deutschen Filmakademie seit 2022 gemeinsam mit Florian Gallenberger Verantwortung übernommen hat und das Ansehen des deutschen Films fördern will. Wegen ihres Könnens und ihres Engagements hat sie die Auszeichnung mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten verdient.“

Erste Titelrolle als Teenager
Alexandra Maria Lara wurde 1978 als Tochter von Valentin Plătăreanu, Schauspieler und Vizedirektor des Nationaltheaters Bukarest, und der Sprachwissenschaftlerin Doina Plătăreanu in Rumänien geboren. Vor dem Ceaușescu-Regime floh die Familie Anfang der 80er Jahre erst nach Freiburg, dann nach Berlin, wo Valentin Plătăreanu im Bezirk Charlottenburg eine eigene Schauspiel-Schule gründete. Dort erhielt auch Alexandra Maria Lara ihre Ausbildung, hatte aber schon während ihrer Gymnasialzeit ihre erste Titelrolle: in der ZDF-Vorabend-Serie „Mensch, Pia!“ 1996. Ihren Künstlernamen lieh sich Alexandra Maria Lara von Larissa Lara Antipowa aus „Doktor Schiwago“. Fernsehfilme, „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ folgten sowie das Flüchtlings-Drama „Der Tunnel“, 2001 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Im Kino spielte Lara in Doris Dörries Beziehungs-Drama „Nackt“, 2003 mit dem Deutschen Filmpreis in Silber ausgezeichnet.

Großer Erfolg in „Der Untergang“
2004 brachte ihr einen ihrer größten Erfolge: die Rolle als Adolf Hitlers Sekretärin Traudl Junge im Bunker-Drama „Der Untergang“ von Oliver Hirschbiegel und Bernd Eichinger, das für den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert wurde. 2005 erhielt Lara eine Goldene Kamera als „Beste deutsche Schauspielerin“. Durch „Der Untergang“ wurde der Hollywood-Regisseur Francis Ford Coppola auf Lara aufmerksam und engagierte sie für „Jugend ohne Jugend“. Neben deutschen Filmen wie „Vom Suchen und Finden der Liebe“, „Der Fischer und seine Frau“, „Wo ist Fred?“, „Der Baader Meinhof Komplex“ oder „Rubbeldiekatz“ spielte Lara auch immer wieder in internationalen Filmen wie an der Seite von Kate Winslet in „Der Vorleser“, mit Gérard Depardieu in „Small World“, in „Happy New Year, Colin Burstead“ oder zuletzt in „The King’s Man: The Beginning“ und „La Syndicaliste“. Ein jüngeres Publikum begeisterte die Schauspielerin in Filmen wie „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ oder der „Alfons Zitterbacke“-Reihe.

Präsidentin der Deutschen Filmakademie
2007 lernte sie am Set von Anton Corbijns „Control“ den Schauspieler Sam Riley kennen, mit dem sie seit 2009 verheiratet ist. 2008 wurde Lara in die Wettbewerbsjury der 61. Filmfestspiele von Cannes berufen. 2019 erhielt sie bei den Filmkunsttagen Sachsen-Anhalt den Ehrenpreis des sachsen-anhaltinischen Ministerpräsidenten. Seit 2022 ist Lara gemeinsam mit Florian Gallenberger Präsidentin der Deutschen Filmakademie, die unter anderem auswählt, wer den Deutschen Filmpreis erhält.

Robert Gernhardt-Preis an Ulrike Almut Sandig u. Leona Stahlmann in der Naxos-Halle Frankfurt verliehen

Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“) und  Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) freuen sich über den 15. Robert Gernhardt-Preis und das von der WiBank gestiftete Preisgeld in Höhe von jeweils 12.000 Euro. Die Verleihung fand im Willy Praml Theater in der Naxos Halle Frankfurt statt. © Foto Diether von Goddenthow
Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“) und Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) freuen sich über den 15. Robert Gernhardt-Preis und das von der WiBank gestiftete Preisgeld in Höhe von jeweils 12.000 Euro. Die Verleihung fand im Willy Praml Theater in der Naxos Halle Frankfurt statt. © Foto Diether von Goddenthow

Während einer Feierstunde im Willy Praml Theater der Frankfurter Naxos-Halle überreichten am 14. September 2023 Staatssekretärin Ayse Asar vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) den mit jeweils 12 000 Euro dotierten 15. Robert Gernhardt-Preis an Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) und Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“). Den Preis loben das Land Hessen und die Wirtschafts- und InfrastrukturbankHessen (WIBank) gemeinsam aus. Die WIBank stiftet das Preisgeld.

„Der Robert Gernhardt Preis wird 2023 zum 15. Mal verliehen. Mich erfüllt die Auszeichnung jedes Jahr aufs Neue mit Dankbarkeit und Vorfreude. Dankbar bin ich dafür, dass die WIBank mit ihrem Preisgeld einen Beitrag zu kreativen Schaffensprozessen und kultureller Vielfaltleisten kann. Mit dem Literaturpreis zu Ehren Robert Gernhardts verleihen wir auch unserer Überzeugung Ausdruck, dass Literatur im aktuellen diskursiven Prozess eine wichtige Rolle spielt. Sie ist eine kraftvolle Stimme in unserer Gesellschaft und ein mächtiges Werkzeug, das dazu beiträgt, unser Wissen zu erweitern, Ideen und Informationen zu vermitteln und unsere Identität zu formen. Gleichzeitig fördert Literatur Empathie und Mitgefühl und ermutigt zur kritischen Reflexion. Und am Ende steht die Hoffnung, die Literatur möge dabei helfen, uns einander näher zu bringen und Gräben zu schließen“, sagte Dr. Michael Reckhard.

Staatssekretärin Ayse Asar, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), verleihen den 15. Robert Gernhardt-Preis an Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“) und  Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) © Foto Diether von Goddenthow
Staatssekretärin Ayse Asar, vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und Dr. Michael Reckhard, Mitglied der Geschäftsleitung der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), verleihen den 15. Robert Gernhardt-Preis an Leona Stahlmann (Erzählung „Siebeninselsommer“) und Ulrike Almut Sandig (Romanprojekt „Die Düne“) © Foto Diether von Goddenthow

Staatssekretärin Ayse Asar gratulierte in Vertretung von Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn den beiden Preisträgerinnen und „ich wünsche Ihnen, dass die Auszeichnung ihnen dabei hilft, die im Entstehen begriffenen Texte zu vollenden“. Beide Frauen präsentierten „den weiblichen Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit, von der Klimakrise bis zur gesellschaftlichen Spaltung– unglaublich facettenreich, experimentell und überraschend“.

Willy Praml, Gründer und Leiter des „Theater Willy Praml“ hatte die Gäste begrüßt und den Preisträgerinnen gratuliert.

Die Laudatio hielt der ehemalige Robert Gernhardt-Preisträger Dr. Andreas Maier. Musikalisch umrahmt und bereichert wurde das Programm vom Duo Claste (Stefanie Hazenbiller und Clara Holzapfel) mit einer einfühlsamen musikalischen Darbietung von Tschaikowsky bis Madonna, die das Publikum begeisterte.

Impression der Verleihung des 15. Robert Gernhardt Preises im Willy Praml Theater, Naxos Halle Frankfurt. Im Vordergrund das Duo Claste  mit Stefanie Hazenbiller und Clara Holzapfel, die den Abend musikalisch umrahmten. © Foto Diether von Goddenthow
Impression der Verleihung des 15. Robert Gernhardt Preises im Willy Praml Theater, Naxos Halle Frankfurt. Im Vordergrund das Duo Claste mit Stefanie Hazenbiller und Clara Holzapfel, die den Abend musikalisch umrahmten. © Foto Diether von Goddenthow

Auch in diesem Jahr wurden im Rahmen der Preisverleihung Spenden für ein gemeinnütziges Projekt gesammelt. Am Büchertisch präsentierte sich die Bücherei Kirchditmold e.V. Der Verein hat die städtische Bücherei in Kirchditmold – einem Stadtteil von Kassel – vor der Schließung bewahrt und sieht sich mit mehr als 600 Mitgliedern und 30 aktiven Ehrenamtlichen auch als Stadtteil- und Kulturzentrum.

Hintergrund:
Robert Gernhardt zu Ehren, der viele Jahre in Frankfurt am Main zu Hause war, wird der von der WIBank gestiftete und zusammen mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst ausgeschriebene Literaturpreis jährlich an zwei Autorinnen und/oder Autoren vergeben. Er soll sie mit einem Preisgeld von jeweils 12.000 Euro bei der Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens unterstützen. Seit 2009 ist der Preis bereits an 31 Autorinnen und Autoren vergeben worden; 20 Bücher wurden davon bisher veröffentlicht.

34. Hessischer Film- und Kinopreis 2023 feiert den Film wieder mit Gala und Kino-Wochenende – Karten für Vorführungen der Preisträger-Filme am Filmpreis-Wochenende zu gewinnen

Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow
Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow

Frankfurt/Wiesbaden. Der 34. Hessische Film- und Kinopreis kehrt zurück zu seinen Wurzeln – und schafft gleichzeitig Neues: Für Freitag, 20. Oktober 2023, lädt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn wieder zu einer festlichen Gala mit Stars, Rotem Teppich und Musik in die Alte Oper ein, wo die Preisverleihung bis zum Einschnitt durch die Corona-Pandemie jährlich zu Gast war. Zu einer neuen Tradition soll das Filmpreis-Wochenende werden: Am Samstag und Sonntag nach der Verleihung, also am 21. und 22.Oktober, zeigen ausgewählte Kinos in Frankfurt, Bad Nauheim, Witzenhausen und Darmstadt die Siegerfilme in voller Länge. Die Nominierungen und die Gewinnerinnen und Gewinner in einigen Preiskategorien gaben Ministerin Dorn, Filmwissenschaftler Prof. Dr. Marcus Stiglegger als Mitglied der Filmpreisjury sowie Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks heute bei einer Pressekonferenz bekannt.

„Willkommen zurück beim Hessischen Film- und Kinopreis, willkommen zurück im Kino, das nach Corona-Einschränkungen und trotz Inflationssorgen Hoffnung schöpft. Die Ticketverkäufe steigen wieder an, statt Streaming genießen wieder mehr Menschen das Gemeinschaftserlebnis vor der Leinwand. Zu dieser Entwicklung passt eine glanzvolle Gala in der Alten Oper und ein Filmwochenende, mit dem wir ausgezeichnete Kunst zu den Menschen in die Kinos bringen“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Mit dem Preis würdigen wir die harte Arbeit und die Leidenschaft, die viele Menschen jeden Tag für den Film und das Kino aufbringen. Wir als Landesregierung haben trotz Pandemie alles umgesetzt, was wir uns im Koalitionsvertrag vorgenommen hatten. So haben wir die Filmförderung vom sogenannten Bürgschaftsmodell auf eine mit normalen Haushaltsmitteln finanzierte Förderung umgestellt und damit einen echten Standortnachteil für Hessen beseitigt. Wir haben die Förderung der Filmfestivals verdoppelt und damit die Professionalisierung und angemessenere Bezahlung in der Branche unterstützt. Wir haben zusätzliche Mittel für das ,Grüne Drehen‘ zur Verfügung gestellt und besonders für die Talent- und Nachwuchsförderung. Dass sich dieser Fokus auf Nachwuchsförderung lohnt, zeigt auch die Auswahl für den Hessischen Filmpreis: Hessen ist ein starkes Filmland!“

Der Newcomerpreis
Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis, über dessen Vergabe die Kunst- und Kulturministerin entscheidet, geht an den deutsch-iranischen Filmemacher, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Produzenten Behrooz Karamizade. Er wurde 1978 in Ahwaz geboren und lebt seit 1985 in Deutschland. Das Studium an der Kunsthochschule Kassel schloss er mit Auszeichnung ab. Sein Abschlussfilm „Bahar in Wonderland“ nahm an über 150 Filmfestivals teil und gewann zahlreiche Preise. Behrooz Karamizades erster Langfilm „Leere Netze“ ist für den diesjährigen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm nominiert. Er erzählt die Geschichte des jungen Iraners Amir, der bei einem Fischer an der rauen Küste des Kaspischen Meeres anheuert, um das Geld für die Heirat mit seiner großen Liebe Narges aufbringen zu können. Dabei verstrickt er sich in kriminelle Machenschaften illegaler Kaviar-Wilderei.

„Behrooz Karamizade ist 1978 geboren und entspricht damit vielleicht nicht dem Bild eines typischen Newcomers. Aber es geht bei dem Preis nicht unbedingt um junge Menschen, sondern um solche, die gerade ankommen in der Hessischen Film- und Medienbranche. Es geht um Innovation, Potenzial und Talent. All das verkörpert Behrooz Karamizade, der gerade seinen ersten Langfilm ‚Leere Netze‘ vorgelegt hat. Diese Auszeichnung soll ihn dabei unterstützen, Fuß zu fassen und sichtbar zu werden“, begründet Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn ihre Entscheidung.

Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks
Wie immer verleiht der Hessische Rundfunk im Rahmen der Filmpreis-Gala seinen Schauspieler*innenpreis. „Es ist immer eine Herausforderung, die schauspielerischen Leistungen in ganz unterschiedlichen TV-Genres zu vergleichen“, erklärt Cécile Schortmann, die beim Hessischen Rundfunk für den Preis verantwortlich zeichnet. „Dieses Mal haben wir uns entschieden, jeweils drei Schauspieler*innen in der Kategorie beste Haupt- und beste Nebenrolle zu nominieren und sind sehr glücklich über die Vielfalt der deutschen Fernsehlandschaft, die sich darin zeigt.“

Kategorie Hauptrolle
Xidir Koder Alian (in „Asbest“)
Nina Kunzendorf (in „Das Mädchen von früher“)
Petra Schmidt-Schaller (in „Ein Schritt zum Abgrund“)

Kategorie Nebenrolle
Lana Cooper (in „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“)
Brigitte Hobmeier (in „Tatort: Murot und das Paradies“)
Anatole Taubmann (in „Asbest“)

Folgende Nominierungen hat die Jury des Filmpreises beschlossen:

Spielfilm
„Leere Netze“ von Behrooz Karamizade
„Vamos a la Playa“ von Bettina Blümner
„Was man von hier aus sehen kann” von Aron Lehmann

Dokumentarfilm
„Das Kino sind wir“ von Livia Theuer
„Fitness California“ von Nadine Zacharias
„Einzeltäter Teil 3: Hanau“ von Julian Vogel

In diesen Kategorien beträgt das Nominierungsgeld 4.000 Euro.
Kurzfilm
„Emo Doc“ von Chao Wu
„Zelle 5 – Eine Rekonstruktion” von Mario Pfeifer
„Als Gottes Blut auf die Schultern der Kinder tropfte“ von Aria Azizi

Hochschulabschlussfilm
Animationsfilm „Vom Duft der roten Bete und den Menschen, die ewig leben“ von Petra Stipetic und Maren Wiese, Kunsthochschule Kassel
Dokumentarfilm „Work in Transition“ von Emiliano Proietti, Hochschule RheinMain,
Dokumentarfilm „Von dem, was bleibt“ von Johanna Groß, Kunsthochschule Kassel

Drehbuch
„Goldfisch im Dunkeln“ von Kimia Eyzad Panah
„Paws“ von Lukas Rinker
„Jumoke“ von Oliver Hardt

Das Nominierungsgeld in diesen Kategorien beträgt jeweils 1.000 Euro.

Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow
Bei der gestrigen Pressekonferenz im Frankfurter Kino Cinema verrieten Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst (m), Cécile Schortmann von der Jury zum Schauspieler*innenpreis des
Hessischen Rundfunks (li.) und Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Filmwissenschaftler und Mitglied der Filmpreisjury, Namen der Nominierten und eines Teils der Preisträger und Preisträgerinnen. © Foto Diether von Goddenthow

Der Hessische Kinopreis richtet sich an Programmkinos und Filmkunsttheater und ist mit insgesamt 150.000 Euro dotiert. Er wird in diesem Jahr an elf gewerbliche Filmtheater oder gewerblich betriebene Kinos und an neun nicht gewerbliche Filmtheater, Abspielstätten oder Kinoinitiativen und kommunale Kinos verliehen. Dazu gehen diesmal zwei Anerkennungen an Kinos, die keine reinen Programmkinos oder Filmkunsttheater sind.

Hauptpreisträger mit einem Preisgeld in Höhe von je 20.000 Euro sind das Mal seh’n-Kino in Frankfurt, der Filmladen Kassel und das Traumstern Kino in Lich. Weitere Preise unter den nicht gewerblichen Kinos gehen an Murnau Filmtheater (Wiesbaden), Filmforum Höchst (Frankfurt), Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt, Kino Pupille (Frankfurt), Kommunales Kino Weiterstadt, naxos.Kino (Frankfurt), KiezKino (Kassel), Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt) und Caligari FilmBühne (Wiesbaden). Unter den gewerblichen Kinos erhalten Preise: Casablanca Art House (früher Kult Kinobar, Bad Soden), BALi-Kinos Kassel, Harmonie (Frankfurt), programmkinorex (Darmstadt), Capitol Arthousekino-Center (Marburg), Lichtspielhaus Lauterbach, Cinéma (Frankfurt), Kronberger Lichtspiele. Die Anerkennungen gehen an das Eldorado (Frankfurt) und den Filmklubb Offenbach.

Karten zu gewinnen: Die ausgezeichneten Filme werden am 21. und 22. Oktober im Cinéma Frankfurt, in der FilmBühne Bad Nauheim, im programmkino rex in Darmstadt und im Capitol Kino in Witzenhausen gezeigt. Das Cinéma Frankfurt macht den 22. Oktober zum Filmpreis-Sonntag: Ab 10 Uhr laufen die Siegerfilme aller Kategorien. Auch über die drei Abende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete Filme wieder in hessischen Kinos zu sehen sein. Auf den Social-Media-Kanälen des Filmpreises (@filmundkinopreis) und des HMWK (@hmwk_hessen) werden bis zur Preisverleihung regelmäßig Karten verlost.

Alle Informationen dazu sowie zu den Filmen auf www.hessischerfilmpreis.de

PEN-Zentrum würdigt Engagement des Schriftstellers und Sängers für Meinungsfreiheit und soziale Gerechtigkeit

Darmstadt / Wiesbaden, 6. September 2023. Der spanische Sangesdichter Joan Manuel Serrat aus Katalonien, der einst auch gegen das mörderische Franco-Regime seine Stimme erhob und als Vertreter einer resistencia poetica ins Exil gehen musste, erhält den Hermann Kesten-Preis 2023 des deutschen PEN. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert, die das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst zur Verfügung stellt.

José F.A. Oliver, Präsident des deutschen PEN-Zentrums: „Ich habe seinen Mut zur Freiheit, die immer auch eine Verteidigung der kulturellen Vielfalt bedeutete, immer sehr bewundert. Eine im Alltäglichen herzverbundene, zärtliche Poesie der Entschiedenheit, die zu einer einzigartigen Stimme wurde.“

Najem Wali, Writers-in-Prison-Beauftragter und PEN-Vizepräsident: „Mit Joan Manuel Serrat wird ein Künstler mit dem Hermann Kesten-Preis geehrt, der als Musiker und Poet seine Stimme anderen geliehen hat. Dichtern, die verfolgt, verboten, vertrieben oder ermordet wurden, in Spanien, Uruguay, Chile und anderswo. Serrat hat wie kein anderer durch seine Lieder Texte von Dichtern, die zum Schweigen gebracht werden sollten, am Leben erhalten, deren Worte und deren Geist weiter und in eine Freiheit getragen, die ihnen sonst nicht vergönnt gewesen wäre. Manuel Serrat hat mit seinem Engagement sein eigenes Leben gefährdet, er wurde in Spanien unter Franco dafür bedroht, angegriffen, bekam Auftrittsverbot und musste schließlich ins Exil gehen. Wir sind stolz darauf, ihn bei uns zu haben.“

Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Joan Manuel Serrats Texte sind kraft- und gefühlvoll zugleich. Sie zeichnen das Bild eines großen Europäers, der sich mit seiner Kunst gegen das faschistische Spanien Francos stemmte, gegen die menschenverachtende Fratze des Nationalismus. Heute zeigt er uns mit musikalisch-lyrischer Raffinesse und Unerschütterlichkeit in der Stimme, dass es wichtiger denn je ist, für Menschlichkeit und Freiheit einzustehen. Ich gratuliere herzlich zum Hermann Kesten-Preis.“

Die Verleihung des Hermann Kesten-Preises 2023 findet am 15. November um 19 Uhr im Karolinensaal in Darmstadt statt.

Joan Manuel Serrat ist ein musikalisch-lyrischer Klangpoet, ein poetisch-musikalischer Widerständler; ein Troubadour der resistencia, der selber ins Exil gehen musste, weil er für Demokratie und Freiheit seelenbrannte; ein Verteidiger der Freiheit des Wortes in Spanien, Europa und Südamerika und der darüber hinaus über viele Jahre hinweg verbotene Dichter wie Antonio Machado, Miguel Hernández, Rafael Alberti oder Mario Benedetti ins Populäre des Widerstands nachdichtete, vertonte und sang. Ein Poet der Stimme! Auch eigener Texte, die den Menschen umarmen. Seine Universalkunst sucht seinesgleichen. Allein sein Lied Mediterráneo könnte aktueller nicht sein. Serrat ist ein großer Europäer eigenen Ranges, der genau jenes Europa des Widerstandes zum Ausdruck bringt, das im Nichtsdestotrotz Hoffnung sät: kompromisslos, entschieden standhaft wider jeglichen Nationalismus, mit dem jeder Krieg beginnt; ein visionärer Europäer, der eine Kultur des Friedens prägt, in der die Würde, la dignidad, das Rückgrat des Zusammenlebens meint.

Der Hermann Kesten-Preis würdigt Persönlichkeiten, die sich im Sinne der Charta des internationalen PEN in besonderer Weise für verfolgte und inhaftierte Schriftsteller und Journalistinnen einsetzen. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören Günter Grass, Anna Politkowskaja, Liu Xiaobo, Can Dündar, Gioconda Belli, Philippe Lançon sowie Meena Kandasamy. Erstmals im Jahr 2000 stiftete das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. 2022 hob das Ministerium seine Förderung für den Preis auf 20.000 Euro an.

Literaturfestival „Leseland Hessen“ startet in diesem Jahr mit über 200 Lesungen

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Wiesbaden. Beim hessenweiten Literaturfestival „Leseland Hessen“ sind zum 21. Mal in zeitlicher Nähe zur Frankfurter Buchmesse Autorinnen und Autoren mit Lesungen aus ihren Neuerscheinungen zu Gast in ganz Hessen. In diesem Jahr präsentieren 138 Autorinnen und Autoren vom 2. September bis 3. November ihre neuen Bücher. Insgesamt sind 204 Veranstaltungen in 55 hessischen Städten und Gemeinden geplant, davon sind allein 81 Schullesungen.

„Leseland Hessen beweist jedes Jahr aufs Neue, dass nicht nur die Literatur an sich vielfältig ist, sondern auch die Möglichkeiten ihrer Vermittlung“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Ob es die Bestseller-Lesung vor ausverkauftem Gemeindesaal ist, die Krimi-Lesung in der kleinen Buchhandlung oder die Jugendbuchlesung in der Schulklasse – auf unterschiedlichste Weise kommen in ganz Hessen Menschen jeden Alters nicht nur mit Literatur in Berührung, sondern auch miteinander ins Gespräch. Das ist die große Leistung dieses Festivals, das wir auch in diesem Jahr wieder sehr gerne unterstützen.“

Zu Gast sind wieder zahlreiche prominente Namen der Gegenwartsliteratur wie Terézia Mora, Dinçer Güçyeter, Thomas Hettche, Ronja von Rönne oder Andreas Maier. Wer es spannend mag, kommt auch dieses Mal nicht zu kurz mit Krimi-Lesungen unter anderem von Joe Bausch, Andrea Maria Schenkel oder Heinrich Steinfest. Neben den öffentlichen Veranstaltungen gibt es auch 2023 wieder zahlreiche Kinderbuchlesungen an hessischen Schulen.

Leseland Hessen wird seit 2013 vom Hessischen Literaturforum im Mousonturm in Frankfurt durchgeführt, organisiert und koordiniert. 2018 wurde Leseland Hessen in die institutionelle Förderung des Hessischen Literaturforums integriert. Das Land Hessen hat die Förderung 2022 von 75.000 auf 85.000 Euro aufgestockt, um weiteren

Kommunen und Städte eine Teilnahme am Projekt zu ermöglichen. Die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen fördert das Festival mit 15.000 Euro. Die verbleibenden Kosten tragen die Veranstalter, sowie Sponsoren vor Ort.

Ab Ende August sind die Veranstaltungen und Orte abrufbar unter: www.leseland-hessen.de

Hessischer Film- und Kinopreis 2023 kehrt zurück in die Alte Oper Frankfurt Preisverleihung mit Gala / Siegerfilme werden am Buchmessen-Wochenende gezeigt

Hessischer Film- und Kinopreis in der Alten Oper in Frankfurt. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow
Hessischer Film- und Kinopreis in der Alten Oper in Frankfurt. Archivbild. © Foto Diether von Goddenthow

Wiesbaden. Der Hessische Film- und Kinopreis kehrt auf die große Bühne zurück: Am Freitag, 20. Oktober 2023, lädt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn Filmschaffende, Stars und Sternchen zur Preisverleihung in die Alte Oper Frankfurt ein. Die Moderation übernehmen Annabelle Mandeng und Rainer Ewerrien. Die ausgezeichneten Filme wird es am Buchmessen-Wochenende in mehreren Kinos zu sehen geben.

„Der Hessische Film- und Kinopreis ist zurück in der Alten Oper Frankfurt – mit traditionellem roten Teppich und dem Glitzer, auf den wir in der Pandemie verzichten mussten“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Und auch wenn wir noch nicht auf Vor-Pandemie-Niveau sind: Die Kinosäle werden wieder voller und die Zahlen deuten auf eine positive Entwicklung der Film- und Kinobranche hin. Das wollen wir mit einer Gala feiern – und mit dem Pilotprojekt Filmpreis-Wochenende: Am Samstag und Sonntag rundum die Buchmesse zeigen Kinos die ausgezeichneten Filme. Ich freue mich auf eine glänzende Preisverleihung, mit der wir die harte Arbeit und die Leidenschaft würdigen, die viele Menschen jeden Tag für den Film und das Kino aufbringen.“

Mit dem Hessischen Filmpreis werden herausragende Spiel-, Dokumentar- oder Kurzfilme, der beste Studienabschlussfilm an einer hessischen Ausbildungsstätte sowie erfolgreiche Drehbuchautorinnen und -autoren sowie Drehbücher mit einem Bezug zum Land Hessen ausgezeichnet.

Der Hessische Ministerpräsident ehrt in der Kategorie Ehrenpreis eine Persönlichkeit für herausragende Leistungen im Film- und Fernsehbereich.

In der Kategorie Newcomer wird ein Nachwuchspreis an eine junge Filmschaffende oder einen jungen Filmschaffenden mit Bezug zum Land Hessen vergeben.

Der Hessische Kinopreis wird an gewerbliche Kinos, kommunale Kinos und Kinoinitiativen für ein herausragendes kulturelles Engagement verliehen.

In zwei Kategorien wird außerdem ein Preis für bestes Schauspiel im Rahmen des Hessischen Film- und Kinopreises vom Hessischen Rundfunk verliehen.

Die ersten Gewinnerinnen und Gewinner sowie die nominierten Werke wird Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn separat bekanntgeben. Die Siegerfilme werden am Samstag und Sonntag, 21. und 22. Oktober, in der FilmBühne Bad Nauheim, im Capitol Kino Witzenhausen, im Programmkino rex in Darmstadt und in einem Kino in der Frankfurter Innenstadt gezeigt. Auch über das Wochenende hinaus werden nominierte und ausgezeichnete Filme wieder in hessischen Kinos zu sehen sein. Infos und Trailer zu allen nominierten Werken gibt es auf hessischerfilmpreis.de.

Hessischer Denkmalschutzpreis in mehreren Kategorien im Wert von insgesamt 32.500 Euro vergeben

© Christine Krienke/Landesamt für Denkmalpflege Hessen
© Christine Krienke/Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Wiesbaden. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat heute den Hessischen Denkmalschutzpreis 2023 überreicht. Die Auszeichnung ehrt Privatpersonen und Organisationen, die eine Leidenschaft teilen: Sie haben mit individuellen Lösungen, handwerklich-technischem Geschick und besonderem Einsatz Denkmäler instandgesetzt oder erforscht. Die Preisträgerinnen und Preisträger 2023 kommen aus Hattersheim (Main-Taunus-Kreis), Darmstadt, Fulda, Marburg, Limburg, Niederbrechen und Hünfelden-Kirberg (beide Kreis Limburg-Weilburg). Zudem ging der Ehrenamtspreis an Projekte in Bürgeln (Kreis Marburg-Biedenkopf), Bad Homburg und Dreieich (Landkreis Offenbach).

Liste der Objekte

„Es ist nicht immer leicht, Historisches zu bewahren und gleichzeitig mit unseren heutigen Ansprüchen in Einklang zu bringen. Die Menschen, die wir heute mit unserem Denkmalschutzpreis ehren, widmen sich dieser Herausforderung mit Leidenschaft, Kreativität und Kompetenz. Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Die Preisträgerinnen und Preisträger tragen vor Ort wesentlich dazu bei, unsere Kulturdenkmäler als identitätsstiftende Wahrzeichen der Region, Lernorte und Ausflugsziele zu erhalten. Dabei setzen sie auch ein Statement für das ressourcenschonende Wieder- und Weiterverwenden historischer Baumaterialien. Der Erhalt von bestehender Bausubstanz ist ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaften und verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Umwelt. Dafür danke ich herzlich und wünsche weiterhin viel Schaffenskraft.“

Der Hessische Denkmalschutzpreis wurde 1986 vom Landesamt für Denkmalpflege in Hessen und der Lotto Hessen GmbH ins Leben gerufen. In diesem Jahr wurde er zum 38. Mal vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert; das Geld stiftet die LOTTO Hessen GmbH. Das Preisgeld für die Kategorie „Ehrenamtspreis“ in Höhe von 7.500 Euro stellt die Hessische Staatskanzlei.

Der erste Preis in der Kategorie „Öffentliches Bauen“ geht an die Stadt Hattersheim im Main-Taunus-Kreis für die Sanierung der Hattersheimer Stadthalle und ist undotiert. Das Schicksal des 1968 gebauten Gebäudes schien besiegelt, als es 2013 wegen fehlenden Brandschutzes geschlossen wurde. Die Stadt nahm sich aber der Restaurierung an und setzte die Halle instand. Herzstück der zentralen Rotunde ist eine Lichtkuppel, die nach Originalplänen mit brandschutztechnischen Ergänzungen gebaut wurde.

Den zweiten Preis in der Kategorie „Öffentliches Bauen“ bekommt die Stadt Darmstadt für die Sanierung des Großen Hauses Glückert. Es wurde von Joseph Maria Olbrich als Ausstellungshaus geplant, 1901 fertiggestellt und ist ein zentraler Bau der Welterbestätte Mathildenhöhe Darmstadt. Im Gegensatz zu vielen anderen Gebäuden der Künsterkolonie wurde es im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört und spielt bei der Vermittlung des Welterbes eine große Rolle. Schutz und Erhalt der Originalsubstanz waren deshalb bei der Instandsetzung besonders wichtig.

Den ersten Preis in der Kategorie „Privates Bauen“ teilen sich zwei Projekte: Achim Kramb bekommt ihn für die Renovierung des ehemaligen Gasthofes Goldener Löwe in Limburg. Seit dem Abschluss der Arbeiten wird das Gebäude wie schon vor 170 Jahren wieder als Gaststätte mit Ferienwohnungen genutzt. Der Preis ist mit 6.500 Euro dotiert. Ebenfalls den ersten Preis und 6.500 Euro erhalten Elke Klus und Lars Weuster für die Rettung des Schultheißen-Hauses in Niederbrechen (Landkreis Limburg-Weilburg). Geduldig trugen sie dicke Schichten von Tapeten, Putz und Holz ab und legten historisches Fachwerk frei, das sie in traditioneller Zimmermannstechnik mit Hölzern aus Zweitverwendung sanieren ließen.

Auch den zweiten Platz in der Kategorie „Privates Bauen“ gibt es zweimal. Sibylle Honka bekommt ein Preisgeld von 4.000 Euro für die Instandsetzung der Villa Paulustor 8 in Fulda – eine Herzensangelegenheit, denn der Erbauer war ihr Urgroßvater. Die Jury zeigte sich beeindruckt von den Recherchen der Eigentümerin zur Geschichte des Hauses und seiner bauzeitlichen Materialien. Ebenfalls den zweiten Preis und 4.000 Euro bekommen Veronika und Jörg Brühl: Seit 2018 setzen sie den Spechthof in Hünfelden-Kirberg (Kreis Limburg-Weilburg) instand. Mit der Maßnahme gelang es ihnen, den historischen Gesamteindruck des ehemaligen Sitzes eines niederadligen Ministerialen aus dem 16. Jahrhundert wiederherzustellen.

In der Kategorie „Industriedenkmalpflege“ wird Gunter Schneider ausgezeichnet und erhält 4.000 Euro Preisgeld für die Weiter- und Umnutzung des Lokschuppens in Marburg. Das Gebäude war seit seinem Betriebsende in den 1970er Jahren verfallen. Anhand eines 3D-Modell konnte Gunther Schneider das Tragverhalten der Mauer und der maroden Dachkonstruktion nachvollziehen; eine wichtige Grundlage für die Sanierung. Heute ist der Lokschuppen ein Veranstaltungszentrum, in dem neue Bauteile mit historischer Substanz harmonieren.

Der von der Hessischen Staatskanzlei gestiftete Ehrenamtspreis geht an den Kulturverein Alte Kirche Bürgeln e.V., Dr. Wilhelm Ott vom Verein zur Pflege historischer Grenzmale Hessen e.V. und die Genossenschaft Unser Oberhof eG. Der Kulturverein Alte Kirche Bürgeln hat die Sanierung des heruntergekommenen Gotteshauses in der Ortsmitte gestemmt und organisiert nun darin Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen. Dr. Wilhelm Ott dokumentiert historische Grenzsteine im Landkreis Offenbach und verknüpft auf www.steine-in-der-dreieich.de seine Passion für bearbeitete heimische Sandsteine mit dem Interesse am kulturhistorischen Erbe in seiner Heimat. Die Genossenschaft Unser Oberhof eG erhält den Preis für das inklusive Mehrgenerationenhaus Oberhof: Sie hat in der ehemaligen Staatsdomäne im Bad Homburger Stadtteil Ober-Erlenbach gemeinschaftlichen Wohnraum für Menschen aller Altersgruppen geschaffen.

„Die Bandbreite der Maßnahmen reicht von einem Fachwerkhaus in Niederbrechen als herausragendem Beispiel für die Wiederbelebung des historischen Ortskerns über den fast schon verloren geglaubten Gasthof zum Goldenen Löwen in Limburg, der nun wieder das Stadtbild ziert, bis hin zur Stadthalle in Hattersheim als einem wegweisenden Beispiel für den Umgang mit Kulturdenkmal der 1970er Jahre. Von der Qualität aller geleisteten Arbeiten haben wir uns im Rahmen einer zweitägigen Juryreise quer durch Hessen überzeugt. Alle Denkmaleigentümerinnen
und -eigentümer haben mit großer Sensibilität, viel Idealismus und bewundernswertem Engagement großartige Lösungen gefunden. Grundlegend war in allen Fällen die gelungene Zusammenarbeit mit Handwerksbetrieben vor Ort. Gemeinsam mit der Lotto Hessen GmbH und der Hessischen Staatskanzlei wollen wir auch in Zukunft Standards für den Umgang mit unserem historischen Erbe setzen“, so Prof. Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen.

Martin Blach, Geschäftsführer LOTTO Hessen GmbH, ergänzt: „Das kulturelle Erbe in Hessen zu erhalten, dafür steht seit 1986 der Hessische Denkmalschutzpreis, aber auch unsere Rubbelloslotterie. Denn sämtliche Erträge aus dem Verkauf der Rubbellose fließen in den hessischen Denkmalschutz – mehr als 80 Millionen Euro sind auf diese Weise bereits in den vergangenen Jahren zusammengekommen. Das macht uns stolz und motiviert uns zusätzlich, auch für die Zukunft mit unseren Produkten dazu beizutragen, dass die historische Bausubstanz vieler hessischer Dörfer und Städte wieder in neuem Glanz erstrahlen kann.“

Preisträgerinnen und Preisträger des Hessischen Denkmalschutzpreises 2023

 

Objekt Preis Preisgeld Preisträger/in
Kategorie „Öffentliches Bauen“
Stadthalle Hattersheim Hessischer Denkmalschutzpreis, erster Platz undotiert Magistrat der Stadt Hattersheim am Main
Großes Haus Glückert in Darmstadt Hessischer Denkmalschutzpreis,
zweiter Platz
undotiert Eigenbetrieb Kulturinstitute der Wissenschafts-stadt Darmstadt
Kategorie „Industriedenkmalpflege“
Lokschuppen in Marburg Hessischer Denkmalschutzpreis, 4.000 Euro Gunter Schneider
Kategorie „Privates Bauen“
Schultheißen-Haus in Niederbrechen Hessischer Denkmalschutzpreis, erster Platz 6.500 Euro Elke Klus und Lars Weuster
Goldener Löwe in Limburg an der Lahn Hessischer Denkmalschutzpreis, erster Platz 6.500 Euro Achim Kramb
Villa Paulustor 8 in Fulda Hessischer Denkmalschutzpreis, zweiter Platz 4.000 Euro Sibylle Honka
Spechthof in Hünfelden-Kirberg Hessischer Denkmalschutzpreis, zweiter Platz 4.000 Euro Veronika und Jörg Brühl
Ehrenamtspreis
Alte Kirche Bürgeln Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutz-preises 2.500 Euro Kulturverein Alte Kirche Bürgeln e.V
Digitale Darstellung historischer Grenzsteine auf eigener Website Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutz-preises 2.500 Euro Dr. Wilhelm Ott, Verein zur Pflege historischer Grenzmale Hessen e.V.
Inklusives Mehrgenerationenprojekt Oberhof Ehrenamtspreis des Hessischen Denkmalschutz-preises 2.500 Euro Genossenschaft Unser Oberhof eG

 

Robert Gernhardt Preis 2023 geht an Ulrike Almut Sandig und Leona Stahlmann Roman und Erzählung im Entstehen mit hessischem Literaturpreis ausgezeichnet

Wiesbaden. Ulrike Almut Sandig und Leona Stahlmann erhalten den Robert Gernhardt Preis 2023. Diese Entscheidung der Jury hat Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn heute bekannt gegeben. Den Preis loben das Land Hessen und die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) gemeinsam aus. Die Preisträgerinnen teilen sich das von der WIBank gestiftete Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro.

„Ich gratuliere Ulrike Almut Sandig und Leona Stahlmann herzlich zum Robert Gernhardt Preis 2023 und wünsche ihnen, dass die Auszeichnung ihnen dabei hilft, die im Entstehen begriffenen Texte zu vollenden“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Beide Frauen präsentieren uns den weiblichen Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit, von der Klimakrise bis zur gesellschaftlichen Spaltung – unglaublich facettenreich, experimentell und überraschend: Ulrike Almut Sandig, in Dresden geboren, führt uns auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs, in die Zeit, als er längst Löcher hatte; spannend ist zudem, wie sie Poesie und Klangperformance miteinander verknüpft. Leona Stahlmann verwebt in ihren Texten Sprache, Handlung und philosophische Gedanken zu Gesamtkunstwerken, die uns aufgewühlt zurücklassen.“

„Der Robert Gernhardt Preis wird 2023 zum 15. Mal verliehen. Mich erfüllt die Auszeichnung jedes Jahr aufs Neue mit Dankbarkeit und Vorfreude. Dankbar bin ich dafür, dass die WIBank mit ihrem Preisgeld einen Beitrag zu kreativen Schaffensprozessen und kultureller Vielfalt leisten kann. Anlass für meine Vorfreude sind die großartigen Exposés, die auch in diesem Jahr auf einen intensiven Lesegenuss der finalisierten Werke hindeuten. Ich gratuliere den Gewinnerinnen von Herzen und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg“, sagt Dr. Michael Reckhard, Mitglied der WIBank-Geschäftsleitung.

Ulrike Almut Sandig wird für ihr Romanprojekt „Die Düne“ ausgezeichnet. Darin erzählt sie von einer Familie in einer postsowjetischen Großstadt, in der nichts für immer verschwindet – auch nicht die Angst. In einer leichten, zwanglos wirkenden Sprache, so die Jury, entwickele Sandig mit großem Können spannende Charaktere und eine phantastisch-unheimliche Atmosphäre. Sandig, Jahrgang 1979, wuchs in Dresden auf und lebt in Berlin. Sie verfasst Lyrik, Prosa und Hörspiele und brachte ihren ersten Roman „Monster wie wir“, der in den späten Jahren der DDR spielt, 2020 heraus. Gemeinsam mit dem ukrainischen Dichter und Musiker Grigory Semenchuk betreibt sie das Bandprojekt Landschaft und arbeitet an Nachdichtungen aus dem Ukrainischen. Ihre Bücher erscheinen seit 2010 im Frankfurter Schöffling-Verlag.

Leona Stahlmann erhält den Preis für ihre Erzählung „Siebeninselsommer“. Das Projekt widmet sich der Beziehung zwischen einer Mutter und einer Tochter, die in unterschiedlichen Welten und sozialen Verhältnissen leben. Zwischen einem Haus an einem bayerischen See und einer Tankstelle im Norden von Island entsteht eine Spannung, die weit über das Persönliche hinausgeht. „Leona Stahlmann zeigt in einer ruhigen Sprache, wie festgefügte Verhältnisse ins Wanken geraten“, lobt die Jury. Leona Stahlmann, Jahrgang 1988, ist in Fulda geboren und aufgewachsen. Sie lebt als freie Schriftstellerin und Drehbuchautorin am Staffelsee. Ihre Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit einer Nominierung für den Ingeborg Bachmann-Preis 2022.

Um den Robert Gernhardt Preis 2023 konnten sich Autorinnen und Autoren bewerben, die aktuell an einem größeren literarischen Projekt arbeiten und einen Bezug zu Hessen im Lebenslauf oder im geplanten literarischen Projekt haben. Der Preis wird am 14. September 2023 in Frankfurt verliehen. Informationen zum Preis finden Sie unter  http://www.robert-gernhardt-preis.de

Die Gewinner des Landeswettbewerbs „Jugend malt“ mit dem Thema „Unser Universum“ im Hessischen Landtag ausgezeichnet

Aus der Ausstellung der prämierten Bilder "Jugend malt" zum Thema  „Unser Universum“  © Foto Diether von Goddenthow
Aus der Ausstellung der prämierten Bilder „Jugend malt“ zum Thema „Unser Universum“ © Foto Diether von Goddenthow

Wiesbaden. Gemeinsamen haben heute Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn die Gewinner des Landeskunstwettbewerbs „Jugend malt“ im Hessischen Landtag Wiesbaden ausgezeichnet.
Das Thema in diesem Jahr lautete „Unser Universum“. Aus mehr als 5.000 Bildern wählte die Jury 15 Hauptpreise, zwei Sonderpreise und kleinere Anerkennungspreise aus. Die Bilder werden in einer Ausstellung im RADOM auf der Wasserkuppe gezeigt und sind auf hessenlink.de/jugendmalt23 zu sehen.

„Auf den ersten Blick erscheint das Thema ,Unser Universum‘ eindeutig. Umso großartiger finde ich die vielen unterschiedlichen und fantasievollen Interpretationen“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Manche haben ,Unser Universum‘ ganz wörtlich genommen, zeigen die Schönheit des Nachthimmels und den Sog schwarzer Löcher. Wir sehen aber auch selbst ausgedachte Universen mit Fabelwesen und Traumwelten. Ein Universum kann das sein, was uns umgibt und beschäftigt. So ruft eine Teilnehmerin mit ihrem Bild einer Aktivistengruppe dazu auf, unsere Umwelt zu schützen; andere präsentieren ihre Hobbys und Probleme, die sie beschäftigen. Und es gibt eine Schulklasse, die die ewige Frage nach außerirdischem Leben einmal andersherum stellt: Sie zeigen Außerirdische, die sich fragen, ob sie allein im All sind. Ich gratuliere allen Gewinnerinnen und Gewinnern herzlich und möchte alle Kreativen, die keinen Preis bekommen haben, ermutigen, das Zeichnen und Malen weiter zu verfolgen. Eure Gedanken, Eure Inspirationen zählen – haltet sie fest!“

Der Landeswettbewerb „Jugend malt“, den die Kinder-Akademie Fulda für das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst organisiert, fand in diesem Jahr zum 22. Mal statt. Die 15 Gewinnerinnen und Gewinner der Hauptpreise erhalten ein Preisgeld von je 250 Euro. Zwei Schulklassen aus Frankfurt und Bad Homburg, die Sonderpreise gewonnen haben, dürfen die Kinder-Akademie Fulda und die Mitmachausstellung „Expedition ins ewige Eis“ samt Begleitworkshop besuchen. Weitere 26 Kinder und Jugendliche freuen sich über einen Malkasten als kleine Anerkennung. Drei Jungs von der Käthe-Paulus-Schule, Mainhausen erhalten 200 Euro für ihre Gemeinschaftsarbeit. In diesem Jahr beteiligten sich 214 allgemeinbildende Schulen, fünf Jugendkunstschulen sowie 175 Einzelteilnehmerinnen und -teilnehmer am Wettbewerb.

Die Bilder sind in der Ausstellung „Jugend malt on Tour“ zu sehen. Vom 15. Juli bis zum 15. Oktober 2023 werden sie im RADOM/Wasserkuppe gezeigt.

Preisträgerinnen und Preisträger des Landeswettbewerbs „Jugend malt“ 2023:

Altersgruppe 6 – 8 Jahre
Tika Kaffo, Sturmiusschule, Fulda
Simon Grewe, Brüder-Grimm-Schule, Bebra
Alaa Nour Calik, Jugend-Musik- und Kunstschule, Maintal
Lotte Süß, Künzell
Marie Sommer, Musik- und Kunstschule, Büdingen

Altersgruppe 9 – 12 Jahre
Melina Lenz, Grundschule am Eulenturm, Allendorf
Philipp Schulten, Dreieich
Marie Schmitt, Eichenzell-Lütter
Linus Guwen Jia, Frankfurt/Main
Nika Dolgikh, Gustav-Heinemann-Schule, Hofgeismar

Altersgruppe 13 – 16 Jahre
Sua Nam, Frankfurt/Main
Nelli Streubel, Gymnasium Philippinum, Weilburg
Evelin Springer, Fulda
Taha Moolan, Groß-Zimmern
Florin Wronka, Wiesbaden

Sonderpreise
Klasse CE2 D der Lycée Français Victor Hugo, Frankfurt/Main (24 Kinder)
Klasse 6 d der Stiftung Maria-Ward-Schule, Bad Homburg v.d.H. – (28 Kinder)

Kleine Anerkennung für weitere Kinder und Jugendliche
Altersgruppe 6 – 8 Jahre
Luis Blatt, Messel
Jaemin Kim, Frankfurt/Main
Sophia Wingenter, Grundschule Mammolshain, Königstein i. Ts.
Viktoria Sultanov, Kunstschule der Kinder-Akademie Fulda
Kim Minkyeom, Königstein i. Ts.
Darya Zimmermann, Kunstschule der Kinder-Akademie Fulda
Nabil Kawauk, Brüder-Grimm-Schule, Bebra

Altersgruppe 9 – 12 Jahre
Linus Guwen Jia, Frankfurt/Main
Caja Weltzien, Frankfurt/Main
Marie Mattes, Weilburg
Andela Urukalo, Mathildenschule, Offenbach
Julie Baron und Emma Sophie Buchwald, Weilburg (Gemeinschaftsarbeit)

Altersgruppe 13 – 16 Jahre
Pia Conradi, Ernst-Ludwig-Schule, Bad Nauheim
Leonie Golnik, Fulda
Elisabeth Ortner, Taunusstein
Jiyeon Kim, Oberursel
Lia Chang, Ernst-Ludwig-Schule, Bad Nauheim
Noam Brede, Friedrichsgymnasium, Kassel
Leonie Arweiler, Gelnhausen
Jiyoo Choi, Schwalbach am Taunus
Lupita Warnecke, Kopernikusschule, Freigericht
Fadime-Naz Iri, Heinrich-von-Bibra-Schule, Fulda
Tom Gortner, Bertha-von-Suttner-Schule, Nidderau
Jessica Woller, Ernst-Ludwig-Schule, Bad Nauheim
Mia Sophie Koch, Albert-Schweizer-Schule, Kassel

Kleine Anerkennung in Höhe von 200 Euro für die Gemeinschaftsarbeit von
Florian Sprey, Yannick Jordan, Lennard Mühlig von der Käthe-Paulus-Schule in Mainhausen.

Galerie der prämierten Bilder, die zurzeit im Hessischen Landtag ausgestellt werden.