Kategorie-Archiv: Bildungskultur

Ethische Fragen in der modernen Medizin: Zehn strittige Themen Moderne Medizin – mit ihren wachsenden Möglichkeiten, unser Leben, Sterben und Kranksein zu beeinflussen – wirft zahlreiche ethische Fragen auf.

Bei ihrer Antrittsvorlesung am 23.04.2024 spricht die Stiftungsprofessorin Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, von der Universität Münster, über ethische Fragen in der modernen Medizin, hier zum Thema Vorsorgeregelung für den Fall von Demenz, und inwieweit "darf ich über mein späteres Ich bestimmten?", nämlich, wenn der angenommene negative Demenzverlauf nicht wie befürchtet eintritt, sondern man ein "glücklich Dementer" wird. © Foto Diether von Goddenthow
Bei ihrer Antrittsvorlesung am 23.04.2024 spricht die Stiftungsprofessorin Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, von der Universität Münster, über ethische Fragen in der modernen Medizin, hier zum Thema Vorsorgeregelung für den Fall von Demenz, und inwieweit „darf ich über mein späteres Ich bestimmten?“, nämlich, wenn der angenommene negative Demenzverlauf nicht wie befürchtet eintritt, sondern man ein „glücklich Dementer“ wird. © Foto Diether von Goddenthow

Ethische Fragen in der modernen Medizin: Zehn strittige Themen
Moderne Medizin – mit ihren wachsenden Möglichkeiten, unser Leben, Sterben und Kranksein zu beeinflussen – wirft zahlreiche ethische Fragen auf.

Manche dieser Fragen haben bereits eine längere Vorgeschichte, andere stellen sich brandneu; manche gehen uns als Individuen an, andere als Gesellschaft. Bettina Schöne-Seifert führt uns an zehn Abenden jeweils hinein in eine bestimmte medizinethische Kontroverse mit ihren sachlichen Hintergründen und widerstreitenden Positionen. So wird es etwa ein Mal darum gehen, ob wir in „guten Tagen“ darüber bestimmen dürfen, wie man uns im Fall einer späteren schweren Demenz behandelt: Antibiotika bei einer anderenfalls tödlichen Lungenentzündung? Forciertes Füttern trotz Wegdrehen des Kopfes? Ein anderer Abend widmet sich der Forschung an frühen menschlichen Embryonen, wie sie in zahlreichen anderen Ländern zum Nutzen von Wissenschaft und medizinischem Fortschritt erfolgt, bei uns aber strikt verboten ist. Wie steht es argumentativ mit dem Streit um die Homöopathie? Wie mit dem Anspruch auf medizinische Versorgung in allen Teilen der Welt? Wie mit den konkurrierenden Vorstellungen davon, was wir als Tod eines Menschen ansehen? Wie schließlich mit dem Einsatz biomedizinischer Mittel zu Zwecken der Verbesserung ganz gesunder Menschen?

Zu vielen dieser Fragen haben wir alle starke Überzeugungen und Intuitionen. Doch vielleicht verdienen sie, auf den Prüfstand gestellt zu werden? Und zudem: Selbst wenn es keine Moraltheorie gibt, die hier umfassende und unkontroverse Antworten liefern könnte, kann man an den konkreten Fragestellungen auch etwas über das moralische Argumentieren selbst erfahren: Darüber, dass man nicht alle Fragen des Erlaubten oder Gebotenen dem geltenden Recht überlassen sollte. Darüber, dass gute ethische Argumente sich in mehreren Handlungszusammenhängen bewähren müssen. Und darüber, dass medizinethische Herausforderungen Spaß machen können, auch wenn sie gelegentlich provozieren.

In ihren Vorlesungen wird Bettina Schöne-Seifert Fragen nach dem richtigen Handeln diskutieren, die sich für unsere heutige Gesellschaft und die moderne Medizin neu oder anders stellen als in früheren Zeiten. Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben? Ist medizinische Versorgung ein Menschenrecht? Sollte Embryonenforschung ein deutsches Tabu bleiben? Zehn aktuelle und strittige Themen stehen im Zentrum der Vorlesungen, die erläutern werden, was jeweils genau in Frage steht und welchen Beitrag die Ethik zu den Antworten leisten kann, über die wir uns verständigen müssen.

Die Präsenzveranstaltungen finden an Dienstagabenden (Ausnahme 30. April) von 18:15 Uhr bis ca. 20 Uhr im Haus Recht und Wirtschaft I, Hörsaal RW 1, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

Impression aus dem Hörsaal. © Foto Diether von Goddenthow
Impression aus dem Hörsaal. © Foto Diether von Goddenthow

23. April 2024 – Eröffnungsveranstaltung
Demenz: Darf ich über mein späteres Ich bestimmen?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Petra Gerster

07. Mai 2024
Organspende: Ist die Widerspruchslösung eine Freiheitszumutung?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: PD Dr. Ana Paula Barreiros

14. Mai 2024
Keimbahn-Eingriffe: Ist das menschliche „Genom“ sakrosankt?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Peter Spork

21. Mai 2024
Was spricht gegen „Enhancement“? Medizin jenseits von Therapie
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Prof. Dr. Klaus Lieb

28. Mai 2024
Embryonenforschung: Deutschland als Trittbrettfahrer?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Volkart Wildermuth

04. Juni 2024
Ethik in Zeiten von Corona? Zum Impfen und Triagieren
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Prof. Dr. Norbert Paul

11. Juni 2024
Zugang zu medizinischer Versorgung: ein Menschenrecht?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Prof. Dr. Tim Henning

18. Juni 2024
Streit um den „richtigen Tod“? Hirntod, Herztod, Gesamttod
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Axel Rahmel

25. Juni 2024
Kügelchen versus Schulmedizin: Warum nicht beides?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Christian Weymayr

02. Juli 2024 – Abschlussveranstaltung
Assistierter Suizid: Wie selbstbestimmt dürfen wir sterben?
Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert
im Gespräch mit: Dr. Michael de Ridder

Das Gymnasium ist die wichtigste Schulform – 150 Jahre Hessischer Philologenverband

Kultusminister Alexander Lorz gratuliert dem Hessischen Philologenverband (hphv) zum 150. Geburtstag und unterstreicht die Wichtigkeit des Gymnasiums als wichtigste Schulform. © Foto Diether von Goddenthow
Kultusminister Alexander Lorz gratuliert dem Hessischen Philologenverband (hphv) zum 150. Geburtstag und unterstreicht die Wichtigkeit des Gymnasiums als wichtigste Schulform. © Foto Diether von Goddenthow

Bei der Feier des 150jährigen Jubiläums des Hessischen Philologenverbandes (hphv) am 22. September 2023 im Hotel Schwarzer Bock in Wiesbaden konnte der Landesvorsitzende des Hessischen Philologenverbandes Reinhard Schwab gleich mehrere Ehrengäste begrüßen, darunter Alexander Lorz, hessischer Kultusminister und Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes.

„Orientiert an dem – zugegeben hohen – Ideal Wilhelm von Humboldts dynamischen, aber auch empathischen Bildungsverständnis“ war und wolle „der Hessische Philologenverband (hphv) weiterhin Garant sein für einen wissenschaftspropädeutischen Unterricht, der Leistung wertschätze, intellektuelle Fähigkeiten auf Seiten der Lernenden entwickele und die Fähigkeiten der jungen Menschen zu selbständigem Arbeiten und zur Reflexion ausbauen helfe“, umriss der Landesvorsitzende des Hessischen Philologenverbandes Reinhard Schwab in seiner Einführung die Funktion und den Anspruch des Hessischen Philologenverbandes (hphv).
Der Hessische Philologenverband sei „an Fachlichkeit, an kulturellen Wissensbeständen, an wissenschaftlichen Fakten und Kompetenzen ausgerichtet“. Deshalb sähe man „keinen Anlass – gerade auch vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Studien und den üblichen Praxiserfahrungen – die Verheißungen des ‚längeren gemeinsamen Lernens‘ zu goutieren. Auf unseren Widerstand trifft auch die Abschaffung von Noten bzw. die Abschaffung der Nicht-Versetzung bei schlechten Leistungen“, plädierte Schwab für den Erhalt des Gymnasiums als eine der erfolgreichsten Schulformen vor dem Hintergrund neuester linker Forderungen, das dreigliedrige Schulsystem „Gymnasium, Realschule und Hauptschule“ als „ein Brandbeschleuniger für soziale Ungleichheit“ zu ersetzen durch „eine Schule für alle“ mit Abschaffung von Hausaufgaben und Schulnoten.

„Wir Lehrkräfte zahlen mit unserem Ansehen für politische Entscheidungen, Zustände, irritierende Diskussionen, die nicht wir zu verantworten haben, die sich aus ideologischen Verdikten sowie abenteuerlichen didaktischen Vorgaben entwickelt haben (s. Verzicht auf Noten, keine Nicht-Versetzung, Methode „Lesen durch Schreiben“, auch „Schreiben nach Gehör“ genannt)“, wurde Schwab deutlicher.
Unser Interesse gilt einem leistungsfähigen Bildungssystem, das dem Einzelnen die Möglichkeit zur Entfaltung seiner Begabungen gibt sowie eine starke und solidarische Gesellschaft konstituieren hilft“, so der hphv-Vorsitzende.
Die Lehrer arbeiteten „schon zu lange mit zu großen, mehr und mehr inhomogenen Lerngruppen – da stellt sich – mit Blick auf unsere Schulform – die Frage: wie viel Leistungsspreizung verträgt das Gymnasium, ohne an Qualität zu verlieren? Die Realität macht hier einige Illusionen zunichte.“

Das Klima in den Schulen habe sich verändert, es mangele „zu oft an Respekt vor dem Lerngegenstand, vor den Mitschülern, vor den Lehrpersonen. Die Autorität der Lehrkräfte hat spürbar gelitten. Muss man sich da wundern, dass der Lehrerberuf an Attraktivität verloren hat?“, beklagte Schwab die derzeitige Entwicklung.

Auch stellten der steigende Förderbedarf für Inklusion, Diversität und ungebremste Migration besondere Herausforderungen für Lehrer dar. So erlebten Lehrkräfte heutzutage immer häufiger pädagogische Situationen, „die viel Zeit und psychische Energie kosten, denn Verhaltensauffälligkeiten in der Schülerschaft auch aufgrund mangelnder familiärer Erziehung haben deutlich zugenommen. Mediale Vorbilder, und nicht nur gute, insbesondere in den sozialen Medien, sind heute wesentlich ausgeprägter als früher und keineswegs unproblematisch.“, sprach Schwab den Gästen aus dem Herzen.

Man könne es nicht oft genug betonen: „Bildung ist Recht und Pflicht zugleich. Ohne ein Pflichtgefühl für den eigenen Einsatz im Lernprozess auf Seiten der Lernenden bleibt das Recht auf Bildung auf der Strecke. Leider wird der Begriff „Bildungsgerechtigkeit“ inflationär verwendet, gerade von Personen, die von Sachkenntnis wenig belastet sind“, so Schwab. Der hphv sollte auch zukünftig den Kompass liefern für die gymnasiale Bildung! liefern, und frei nach dem großen Philosophen Ernst Bloch dazu ermutigen, „ins Gelingen verliebt (zu sein), statt ins Scheitern“.

Reinhard Schwab, HPHV-Landesvorsitzender, und Susanne Lin Klitzing, PhV Bundesvorsitzende, erteilen dem „Verzicht auf Noten, der Idee von „Nicht-Versetzung“ und  „Methoden“ „Schreiben nach Gehör“ und anderen die gymnasiale Bildung aufweichenden Verheißungen eine klare Absage.© Foto Diether von Goddenthow
Reinhard Schwab, HPHV-Landesvorsitzender, und Susanne Lin Klitzing, PhV Bundesvorsitzende, erteilen dem „Verzicht auf Noten, der Idee von „Nicht-Versetzung“ und „Methoden“ „Schreiben nach Gehör“ und anderen die gymnasiale Bildung aufweichenden Verheißungen eine klare Absage.© Foto Diether von Goddenthow

Das Gymnasium ist die wichtigste Schulform

Auch Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, unterstrich bei ihrem Grußwort die zentrale Rolle des Gymnasiums für das gesamte deutsche Bildungssystem: „Das Gymnasium ist die erfolgreichste Schulform. Und deshalb dürfe es seinen „Markenkern“ nicht verlieren. Das Gymnasium sähe es als eine wichtige Aufgabe an, ihre Absolventinnen und Absolventen unter anderem durch wissenschaftspropädeutisches Arbeiten auf die Forschung und die Gestaltung der Gesellschaft vorzubereiten. Fachlichkeit, wissenschaftspropädeutisches Arbeiten auf der Basis einer breiten und vertieften Allgemeinbildung, Umgang mit Komplexität und Mehrdeutigkeiten – das sind die Kennzeichen gymnasialer Bildung, die bedeutsam, bewahrenswert und gleichsam innovativ ist. Ohne uns Philologen gäbe es das Gymnasium jedoch nicht in dieser Weise.“
Zumindest  sei es dem Hessischen und dem Bayerischen Philologenverband gelungen, „dem unseligen Abwärtstrend der brachialen Verkürzung des Referendariats im Gymnasium entgegenzutreten“, so die Bundesvorsitzende.

Auch Hessens Kultusminister Alexander Lorz versicherte dem Hessischen Philologenverband einzutreten für eine Stärkung der drei gymnasialen Säulen „Fachlichkeit“, „Wissenschaftspropädeutisches Arbeiten“ und „Erlernen des Umgangs mit komplexen Zusammenhängen“. Das auf den humanistischen Idealen eines Wilhelm von Humboldts wurzelnde Gymnasium sei einst weltweites Vorbild beim Aufbau von Schulsystemen gewesen, insbesondere im Amerika des 19. Jahrhunderts. Es sei ein Erfolgsmodell. Seine Attraktivität zeige sich allein schon dadurch, dass praktisch alle Eltern sich für ihre Kinder wünschten, ein Gymnasium zu besuchen.

Weitere Informationen zu 150 Jahre Hessischer Philologenverband

Ausstellerrekord bei 13. BerufsInformationsMesse Rheinhessen mit mehr als 8000 Besuchern und 140 Ausstellern

Die 13. BerufsInformationsMesse BIM Rheinhessen hat gezeigt, wie stark Berufsorientierung gefragt ist © Foto Diether von Goddenthow
Die 13. BerufsInformationsMesse BIM Rheinhessen hat gezeigt, wie stark Berufsorientierung gefragt ist © Foto Diether von Goddenthow

Die 13. BIM Rheinhessen ging mit neuen Angeboten, frischem Design und einem Ausstellerrekord an den Start: Mehr als 140 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen präsentierten sich in diesem Jahr bei der größten Berufsinfo-und Studienmesse der Region. Unter der Überschrift „Entdecke deinen Traumberuf“ waren am 15. und 16. September in der Mainzer Rheingoldhalle mehr als 8.000 Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte anwesend. Sie hatten die Chance, Berufe und Unternehmen kennen zu lernen, Bewerbungsunterlagen prüfen zu lassen, sich im Schul- und Hochschulpark über Studiengänge und Weiterbildungen zu informieren und bei der Last-Minute-Lehrstellenbörse sogar noch kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden. Zu den Besonderheiten der BIM Rheinhessen gehören die vorgelagerten Webinare der BerufsInfoOnline. Hier konnten sich die Schülerinnen und Schüler, sowie auch Eltern über Berufe und Studium, sowie übergreifenden Themen informieren und somit auch den Besuch der BIM Rheinhessen gut vorbereiten.
Ein weiteres Highlight sind die neun verschiedenen Aktionsbereichen, die vertiefend Angebote zum Ausprobieren, Mitmachen und Kennenlernen in ihren Themenbereichen vorstellten. In der Technikmeile präsentierten die Azubis ihre selbstgebauten Exponate vor, was bei den Besuchern sehr gut ankam. Insbesondere die Apfelteilermaschine und die Wurfmaschine erfreuten sich großer Beliebtheit. In den Lebenden Werkstätten präsentierten die Handwerksbetriebe ihre interessanten Berufe und luden vielfach zum Mitmachen ein. Neu war in diesem Jahr die Logistik Arena am Rheinufer, wo beispielsweise ein Elektro-Gelenkbus, ein Feuerwehrauto oder ein Funkpeilwagen die Verbindung von Technik und Logistik anschaulich zeigte.
Die BIM Rheinhessen punktete bei den Besuchern mit dem einzigartigen Mix aus umfangreichen Informationen und interessanten Aktionsbereichen, sowie der direkten Kommunikation mit den Ausstellern aus ganz unterschiedlichen Branchen. Auch die Vielfalt der Austeller aus ganz unterschiedlichen Branchen, wie Dienstleistungen, Naturwissenschaften, Handel, Verkehr, Gesundheit, Soziales, Verwaltung, Medien, Gastro oder Hochschulen ließ kaum einen Berufs- oder Studienwunsch offen.
Veranstalter waren die IHK für Rheinhessen, die Handwerkskammer Rheinhessen und mainzplus CITYMARKETING. Die diesjährige BIM Rheinhessen wurde zudem von der Landeshauptstadt Mainz durch interkulturelle Angebote, wie Sprachmittler und Messeführungen in verschiedenen Sprachen unterstützt.

BerufsInfoMessen – Save the Date
BIM Ingelheim: 3. Februar 2024
BIM Worms: 3. und 4. Mai 2024
BIM Mainz: 13. und 14. September 2024

Alle Infos und weitere Bilder über BIM
IHK Rheinhessen

Jubiläum 50 Jahre Zentrale Wissenschaftliche Weiterbildung der Uni Mainz und Einweihung des Stiftungshauses gemeinsam gefeiert

Eröffnung des neuen Stiftungshauses (v.l.) Wissenschaftsminister Clemens Hoch, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Mainzer Universitätsfonds und Kanzlerin der JGU, Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Leiterin des ZWW, Dr. Beate Hörr, und JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch. Foto©: Peter Pulkowski / JGU
Eröffnung des neuen Stiftungshauses (v.l.) Wissenschaftsminister Clemens Hoch, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Mainzer Universitätsfonds und Kanzlerin der JGU, Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Leiterin des ZWW, Dr. Beate Hörr, und JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch. Foto©: Peter Pulkowski / JGU

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), die Stiftung Mainzer Universitätsfonds und das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der JGU feierten am 15.09.2023 die Eröffnung des neuen Stiftungshauses gemeinsam mit dem Jubiläum des 50-jährigen Bestehens des ZWW. Die Stiftung Mainzer Universitätsfonds ist Bauherrin und investierte rund 13,5 Millionen Euro.

Gut ausgestattet sind die multifunktional nutzbaren Schulungs-  und Workshop-Räumlichkeiten im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow
Gut ausgestattet sind die multifunktional nutzbaren Schulungs- und Workshop-Räumlichkeiten im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow

Das multifunktionale Gebäude dient als neuer Ort der Begegnung auf dem Gutenberg-Campus. In seinem Grußwort erklärte Wissenschaftsminister Clemens Hoch zu Beginn der Eröffnungsfeier: „Für qualitativ hochwertige Forschung und Lehre braucht es attraktive Lernorte. Daher geht die JGU mit der Eröffnung des neuen Stiftungshauses genau in die richtige Richtung: Ein weiterer moderner Lernort für wissenschaftliche Neugestaltung auf dem Gutenberg-Campus. Und eine weitere Möglichkeit für Forschung und Lehre auf höchstem Niveau am Hochschulstandort Mainz.“

Das moderne und multifunktionale Gebäude dient künftig als internationales Gästehaus und Seminarzentrum auf dem Campus. Bauherrin des rund 13,5 Millionen Euro teuren Gebäudes ist die Stiftung Mainzer Universitätsfonds. „Bislang hat der Mainzer Universitätsfonds die JGU ausschließlich durch seine Erträge unterstützt, im Fall des Stiftungshauses hat er sozusagen selbst Hand angelegt und der Universität ein ‚House of Communications‘ gebaut, das sie sich in ihrer institutionellen Strategie im Rahmen der Exzellenzinitiative bereits 2011 vorgenommen hatte. Das neue Stiftungshaus ist ein weiterer Schritt, mit dem der Mainzer Universitätsfonds zur Attraktivität unseres Lehr- und Forschungsstandorts beiträgt“, erklärt die Vorstandsvorsitzende des Mainzer Universitätsfonds und Kanzlerin der JGU, Dr. Waltraud Kreutz-Gers.

Beispiel eines Seminarraums im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow
Beispiel eines Seminarraums im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow

Das Stiftungshaus entstand in der Friedrich-Pfeifer-Straße 2 Ecke Wittichweg. Es passt sich in seiner architektonischen Gestaltung an die benachbarten Häuser Philosophicum und Georg Forster-Gebäude an. Auf sieben Geschossen mit einer Nutzfläche von ca. 3.200 Quadratmetern integriert das Stiftungshaus unter anderem 30 Gästeappartements und sieben Seminarräume. „Wir danken dem Mainzer Universitätsfonds sehr, dass er uns dieses moderne und multifunktionale Gebäude zur Verfügung stellt“, sagt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. „Damit bieten sich unserer Universität neue und zeitgemäße Rahmenbedingungen für Veranstaltungen, Tagungen und internationale Begegnungen, mit denen die JGU im Wettbewerb unter den Hochschulen Akzente zu setzen vermag. Besonders freut uns, dass das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung in diesem Haus eine angemessene Infrastruktur erhält, denn insbesondere in der Weiterbildung liegt eine der wichtigen Zukunftsaufgaben und Chancen einer Universität.“

50 Jahre ZWW: Zeitgemäßes Seminarzentrum für die wissenschaftliche Weiterbildung

Dr. Beate Hörr, Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung, seit 22 Jahren an Bord.  © Foto Diether von Goddenthow
Dr. Beate Hörr, Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung, seit 22 Jahren an Bord. © Foto Diether von Goddenthow

Im Fokus der Eröffnungsfeier stand insbesondere auch das 50-jährige Jubiläum des ZWW, das künftig den Großteil seiner Veranstaltungen im Stiftungshaus anbieten wird. Die JGU sieht es als wichtige gesellschaftliche Aufgabe an, Zugang zu qualifizierter Weiterbildung zu schaffen und universitäre Bildung für alle Interessierten in unserer Gesellschaft bereitzustellen – nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für Organisationen und Firmen. Ziel der wissenschaftlichen Weiterbildung ist es, aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung so praxisorientiert zu vermitteln, dass der Transfer in die berufliche Praxis gelingt. „Mit unseren Seminarangeboten auf dem Campus oder online reagieren wir auf die stetig steigende Notwendigkeit von lebenslangem Lernen“, erklärt die Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung, Dr. Beate Hörr. „Das ZWW leistet damit einen Beitrag zur Weiterqualifizierung, insbesondere von berufstätigen Akademikerinnen und Akademikern, aber auch für Interessierte ohne hochschulische Vorerfahrung. Wir freuen uns daher sehr, dass wir mit dem neuen Seminarzentrum nun auch einen räumlichen Mittelpunkt und eine zentrale, attraktive Anlaufstelle für unsere wissensbereichernden Programme erhalten haben.“

Talk

(vli.) Professorin Dr. Angelika Ehrhardt, Lehrbeauftragte in der wissenschaftlichen Weiterbildung, Hannes Müller, Managing Director der Lufthansa Consulting GmbH, Moderatorin Professorin Dr. phil. Dipl.-Psych. Gabriele Vierzigmann, Hochschule München, Viktor Piel, Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der IHKn für Weiterbildung und Professorin Dr. Eva Cendon, Freie Universität Hagen. © Foto Diether von Goddenthow
(vli.) Professorin Dr. Angelika Ehrhardt, Lehrbeauftragte in der wissenschaftlichen Weiterbildung, Hannes Müller, Managing Director der Lufthansa Consulting GmbH, Moderatorin Professorin Dr. phil. Dipl.-Psych. Gabriele Vierzigmann, Hochschule München, Viktor Piel, Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der IHKn für Weiterbildung und Professorin Dr. Eva Cendon, Freie Universität Hagen. © Foto Diether von Goddenthow

In einer Podiumsdiskussion zogen Wegbereiter und Wegbereiterinnen Professorin Dr. Eva Cendon, Freie Universität Hagen, Professorin Dr. Angelika Ehrhardt, Lehrbeauftragte in der wissenschaftlichen Weiterbildung, Hannes Müller, Managing Director der Lufthansa Consulting GmbH und Viktor Piel, Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der IHKn für Weiterbildung eine kleine Bilanz und gaben Ausblicke in die Weiterentwicklung der Weiterbildungsmöglichkeiten für Erwachsene wie: Weiterbildende Studiengänge, Certificate of Advanced Studies (CAS), Lehrkräftefortbildung. Studieren 50 Plus mitGasthörerstatus, Seminare wie beispielsweise „Führen – Entwickeln – Verändern und Koordinierung von Projekten wie etwa das Erasmus+ Projekt IDOL. Durch den Talk führte Professorin Dr. phil. Dipl.-Psych. Gabriele Vierzigmann, Hochschule München.

Improvisationstheater inszeniert mit Publikum „Lebenslanges Lernen“

Die Affirmative, das studentische Mainzer Improvisationstheater gibt an diesem Nachmittag mal wieder alles. © Foto Diether von Goddenthow
Die Affirmative, das studentische Mainzer Improvisationstheater gibt an diesem Nachmittag mal wieder alles. © Foto Diether von Goddenthow

Bevor die Gäste sich bei einem Rundgang das neue Gebäude anschauen und ein wenig bei Musik von der Rockin Blues Band feiern konnte, entwickelte das studentische Mainzer Improvisationstheater „Die Affirmative höchst komische und sensationell pointierte Stehgreif-Comedy. Mit Stichworten aus dem Publikum brachten sie in fünf Szenen das Thema „Lebenslanges Lernen“ humorvoll voran.

Leontina Klein © Foto Diether von Goddenthow
Leontina Klein © Foto Diether von Goddenthow

Leontina Klein, Studentin der JGU, moderierte den festlichen Nachmittag.

 

 

 

 

Das Stiftungshaus

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Die sieben Seminarräume im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sind individuell teilbar und zum Teil einladend als Lounge nutzbar. Insgesamt bieten sie Platz für rund 200 Personen. Eine große Außenterrasse mit Sitzmöglichkeiten ergänzt das moderne Ambiente. Vervollständigt wird das Seminarzentrum durch Funktionsräume wie Cateringbereiche, Küchen und Lagerräume.

 

Internationales Gästehaus

Beispiel eines Gästezimmers © Foto Diether von Goddenthow
Beispiel eines Gästezimmers © Foto Diether von Goddenthow

Auf den weiteren Geschossen befinden sich 20 Einzimmerappartements mit rund 29 Quadratmetern Wohnfläche, darunter vier rollstuhlgerechte bzw. zwei barrierefreie Wohneinheiten. Hinzu kommen zehn Zweizimmerappartements mit rund 59 Quadratmetern Wohnfläche. Jedes Appartement verfügt über eine eingebaute Küchenzeile und ein eigenes Bad. Die Räumlichkeiten werden künftig internationalen Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern zur Verfügung stehen. Untergebracht im neuen Stiftungshaus sind darüber hinaus Büroflächen für die Geschäftsstellen der Stiftung Mainzer Universitätsfonds und der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V.

Beispiel eines Tagungsraums im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow
Beispiel eines Tagungsraums im neuen Stiftungshaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz © Foto Diether von Goddenthow

Beim Bau des Stiftungshauses wurde auf Nachhaltigkeit Wert gelegt. Es wurde so weit wie zulässig in die Höhe gebaut, um Außenflächen zu erhalten. Auch wurden Fassade und Fenster mit langlebigen Materialien und hoher Wärmedämmung ausgeführt. Die Wärmeversorgung erfolgt wie auf dem Campus üblich mit Fernwärme. Die JGU hat darüber hinaus über einen Baukostenzuschuss die Installation einer Photovoltaikanlage ermöglicht, die bei guten Bedingungen den Strombedarf des gesamten Gebäudes decken kann. In den Außenanlagen ergänzen versickerungsfähiges Pflaster und eine Versickerungsmulde in den Grünflächen die extensive Dachbegrünung.

Stiftung Mainzer Universitätsfonds
Die Stiftung Mainzer Universitätsfonds ist eine selbstständige, rechtsfähige und gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts. Die aus dem Stiftungsvermögen erwirtschafteten Erträge fließen in vollem Umfang an die JGU zur Förderung der Universität in Forschung, Lehre und allen anderen gesetzlich übertragenen Aufgaben. Das Stiftungsvermögen umfasst zahlreiche Wohnimmobilien sowie rund 400 Erbbaurechtsgrundstücke in bester Stadtlage von Mainz und in Rheinhessen. Ferner gehören der Stiftung rund 850 Hektar landwirtschaftliche Flächen (Weinberge, Ackerland), von denen ein Teil der Weinberge in Spitzenlagen Rheinhessens zu finden ist. Damit gehört die Stiftung Mainzer Universitätsfonds zu den bedeutendsten Grundbesitzern in Rheinland-Pfalz.

Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung Mainz

Ausstellerrekord bei größter Berufsinfo-Messe (BIM) der Region in der Rheingoldhalle Mainz am 15. u. 16. 09.2023

Impression von der Berufsinformationsmesse (BIM) auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor der Rheingoldhalle, wo die Aktionsbereiche aufgebaut sind. © Foto Diether von Goddenthow
Impression von der Berufsinformationsmesse (BIM) auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor der Rheingoldhalle, wo die Aktionsbereiche aufgebaut sind. © Foto Diether von Goddenthow

Die 13. BIM Rheinhessen geht mit neuen Angeboten, frischem Design und einem Ausstellerrekord an den Start: Mehr als 140 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen präsentieren sich in diesem Jahr bei der größten Berufsinfo-Messe der Region. Unter der Überschrift „Entdecke deinen Traumberuf“ werden am 15. und 16. September in der Mainzer Rheingoldhalle mehr als 8.000 Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte erwartet. Sie haben die Chance, Berufe und Unternehmen kennen zu lernen, Bewerbungsunterlagen prüfen zu lassen, sich im Schul- und Hochschulpark über Studiengänge und Weiterbildungen zu informieren und bei der Last-Minute-Lehrstellenbörse noch kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden. Veranstalter sind die IHK für Rheinhessen, die Handwerkskammer Rheinhessen und mainzplus CITYMARKETING. Die diesjährige BIM Rheinhessen wird zudem von der Landeshauptstadt Mainz unterstützt. Der Messe-Einlass ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen finden sich unter
www.bim-rheinhessen.de

Wer Lust hatte, konnte sich als "Steinmetz" erproben. © Foto Diether von Goddenthow
Wer Lust hatte, konnte sich als „Steinmetz“ erproben. © Foto Diether von Goddenthow

„Die BIM ist die Top-Adresse für die Studien- und Berufswahl in unserer Region“, stellt IHK-Präsident Peter Hähner fest. „Das zeigt auch der Ausstellerrekord in diesem Jahr. Gleichzeitig wird damit deutlich, dass immer mehr Unternehmen viel Zeit und Geld investieren, um Jugendliche bei der Berufswahl zu unterstützen und Fachkräfte für sich zu gewinnen.“ Dass der Fachkräftemangel nur gemeinsam gelöst werden kann, spiegele sich auch im neuen Messeauftritt der BIM wider: Dabei treffen unterschiedliche Sprechblasen in der Mitte zusammen – auch ein

Zeichen, welche Rolle Kommunikation und direkter Austausch bei der Berufswahl und der Suche nach Fachkräften spielen. Zusätzlich hat die BIM einen neuen Anstrich erhalten: Magenta, Lila und ein klares Blau lösen das bisherige Orange als Erkennungsfarben der Messe ab.

„Die BIM Rheinhessen bietet den Jugendlichen und Eltern neue Ideen und vielfältige Impulse“, bekräftigt Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen. „Viele unserer rheinhessischen Handwerksbetriebe präsentieren sich daher gemeinsam mit Handwerkskollegen direkt vor Ort bei den lebenden Werkstätten. Alle Besucherinnen und Besucher können sich über Chancen und Möglichkeiten für den eigenen Berufsweg informieren und auch gerne direkt ein Praktikum vereinbaren.“

Am Stand der Dachdeckerinnung zeigten vor allem Mädchen großes Interesse.  Hier bringen zwei Interessentinnen Naturschiefer auf Maß.© Foto Diether von Goddenthow
Am Stand der Dachdeckerinnung zeigten vor allem Mädchen großes Interesse. Hier bringen zwei Interessentinnen Naturschiefer auf Maß.© Foto Diether von Goddenthow

„Wir freuen uns sehr, dass sich die BIM Rheinhessen bei Unternehmen und Hochschulen so großer Beliebtheit erfreut und wir dadurch eine größere Messefläche sowie mehr Aussteller in und um die Rheingoldhalle haben“, sagen Katja Mailahn und Marc André Glöckner, Geschäftsführer der mainzplus CITYMARKETING GmbH. „Der persönliche Kontakt und die Beratung, in Kombination mit dem Angebot an unterschiedlichen Berufen, Studiengängen und Weiterbildungsformaten, ist einzigartig in der Region. Daher sind wir als mainzplus ebenfalls vor Ort mit einem eigenen Stand vertreten. Wir bieten motivierten Auszubildenden die Chance, in eine spannende Berufswelt einzusteigen. Unser Ziel ist es, für die Veranstaltungswirtschaft und den Tourismus Nachwuchstalente zu fördern.“

Oberbürgermeister Nino Haase macht deutlich: „Für Mainz ist es ein großes Glück, dass die Berufsinformationsmesse Rheinhessen zum 13. Mal hier stattfindet. Sie ist ein wichtiger Baustein in der Berufsorientierung unserer jungen Mainzerinnen und Mainzer und bietet auch unseren Betrieben und Unternehmen eine wichtige Plattform zur Sicherung der notwendigen Fachkräfte. Auch wir als Stadtverwaltung nutzen die BIM seit Jahren, um junge Menschen für unsere vielfältigen Berufsfelder und Ausbildungsberufe zu gewinnen. Fachkräftegewinnung wird für uns alle in den kommenden Jahren eines der Schwerpunktthemen sein.“

Auch das ZDF informierte auf der Berufsinformationsmesse über die zahlreichen Ausbildungsberufe bis hin zum Kameramann. Hier konnten Interessenten mal einen Blick durch eine Studio-Kamera werfen. © Foto Diether von Goddenthow
Auch das ZDF informierte auf der Berufsinformationsmesse über die zahlreichen Ausbildungsberufe bis hin zum Kameramann. Hier konnten Interessenten mal einen Blick durch eine Studio-Kamera werfen. © Foto Diether von Goddenthow

Eine Besonderheit der BIM Rheinhessen sind die neun unterschiedlichen Aktionsbereiche. Hier können die Besucher anschauen, mitmachen und ausprobieren, beispielsweise in der Technik-Meile, dem Gastro-Basar oder bei der Initiative „Inklusion gelingt“. Neu ist der Aktionsbereich „Logistik Arena“ – damit erweitert sich die Messefläche auf das Rheinufer. Hier präsentieren erstmals Ausbildungsbetriebe der Logistik gebündelt ihre Anschauungs- und Mitmachangebote und zeigen damit, dass Logistik mehr ist als Transport, Lagerung und Umschlag.

Im neuen Schul- und Hochschulpark konnte man sich über weitere Berufsausbildungssteine, etwa über Studienmöglichkeiten nach der Lehre, über Fachschulberufe und über Möglichkeiten des Dualen Studiums informieren. © Foto Diether von Goddenthow
Im neuen Schul- und Hochschulpark konnte man sich über weitere Berufsausbildungssteine, etwa über Studienmöglichkeiten nach der Lehre, über Fachschulberufe und über Möglichkeiten des Dualen Studiums informieren. © Foto Diether von Goddenthow

Mit einem eigenen Ausstellungsbereich, dem Schul- und Hochschulpark, sind Schulen, Hochschulen sowie Anbieter mit Weiterbildungsprogrammen vertreten. Informations- und Beratungsangebote für Lehrkräfte werden am Messefreitag an einem eigenen Stand präsentiert. Für Eltern als eine der wichtigsten Berater ihres Nachwuchses bieten die Veranstalter am Samstag ein umfangreiches Auskunfts- und Unterstützungsangebot. Dazu gehören auch Beratungen in unterschiedlichen Sprachen, von Arabisch und Englisch bis zu Ukrainisch, Farsi und Russisch.

Zudem werden für Eltern drei Messerundgänge in arabischer, englischer und ukrainischer Sprache angeboten. Unterstützt werden die interkulturellen Aktivitäten von der Landeshauptstadt Mainz.

Größte Berufsinfo-Messe der Region startet mit Vorbereitungs-Webinaren – am 15. und 16.September werden 8000 Besucher in der Rheingoldhalle erwartet

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Die 13. BIM Rheinhessen steht in den Startlöchern – die größte Berufsinfomesse der Region lädt für 15. und 16. September mit neuen Angeboten und einem frischen Design in die Mainzer Rheingoldhalle ein. Unter der Überschrift „Entdecke deinen Traumberuf“ werden mehr als 8.000 Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte erwartet. Sie können ohne Anmeldung in der Rheingoldhalle vorbeikommen, der Eintritt ist kostenfrei. Veranstalter sind die IHK für Rheinhessen, die Handwerkskammer Rheinhessen und mainzplus CITYMARKETING. Die diesjährige BIM Rheinhessen wird zudem von der Landeshauptstadt Mainz unterstützt.

Zur Vorbereitung startet bereits am 7. September die Webinarreihe „BerufsInfoOnline“: Ob es um Berufe, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Studiengänge geht – hier können Jugendliche bereits vor dem Messebesuch in 30-minütigen Webinaren erste Informationen sammeln und Fragen stellen, am 7. und 8. sowie am 11. und 12. September, jeweils um 16:30 Uhr und um 18 Uhr. Das Angebot richtet sich ebenso an Eltern. Zur Auswahl stehen mehr als 30 unterschiedliche Themen, darunter auch Tipps für Bewerbung und Vorstellungsgespräch. Die Buchung ist kostenfrei möglich unter www.bim-rheinhessen.de.

„Es ist entscheidend, dass wir dem Fachkräftemangel in unserer Region auf vielen Ebenen etwas entgegensetzen. Derzeit ist die Orientierungslosigkeit nach der Schule groß – mit der Kombination aus Webinaren und dem Messebesuch bieten wir gezielt die Möglichkeit, die eigenen Talente zu entdecken und den passenden Beruf zu finden“, sagt IHK-Präsident Peter Hähner. Bei der

Berufsinfomesse in der Rheingoldhalle haben die Jugendlichen die Chance, mit mehr als 140 ausstellenden Unternehmen, Institutionen und Hochschulen in Kontakt zu kommen.

Sie finden an einem Messeplatz alle Infos zu Berufen im Dienstleistungs- und im sozialen Bereich, in Gesundheit, Handel, Handwerk, Industrie, Informatik, Medien, Naturwissenschaften, Technik, Verwaltung sowie zu Studiengängen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Eine eigene Last-Minute-Lehrstellenbörse zeigt die noch offenen Ausbildungsplätze der Aussteller. So können Jugendliche direkt auf der Messe das erste Gespräch führen und sogar kurzfristig noch ein Praktikum oder eine Lehrstelle finden – oder sich schon für 2024 umschauen. In der Durchstarter-Lounge können Bewerbungsunterlagen geprüft werden und bei den lebenden Werkstätten präsentieren Unternehmen und Auszubildende des Handwerks ihre Branchen und Berufszweige.

Eine Besonderheit der BIM Rheinhessen sind die neun unterschiedlichen Aktionsbereiche. Hier können die Besucher anschauen, mitmachen und ausprobieren, beispielsweise in der Technik-Meile, dem Gastro-Basar oder bei der Initiative „Inklusion gelingt“. Neu ist der Aktionsbereich „Logistik Arena“ – damit erweitert sich die Messefläche auf das Rheinufer. Hier präsentieren erstmals Ausbildungsbetriebe der Logistik gebündelt ihre Anschauungs- und Mitmachangebote und zeigen damit, dass Logistik mehr ist als Transport, Lagerung und Umschlag.

Mit einem eigenen Ausstellungsbereich, dem Schul- und Hochschulpark, sind Schulen und Anbieter mit Weiterbildungsprogrammen sowie die Hochschulen vertreten. Die Informations- und Beratungsangebote für Lehrkräfte werden am Messefreitag an einem eigenen Stand präsentiert. Für Eltern als eine der wichtigsten Berater ihres Nachwuchses bieten die Veranstalter am Samstag ein umfangreiches Auskunfts- und Unterstützungsangebot. Dazu gehören auch Beratungen in elf unterschiedlichen Sprachen, von Arabisch und Englisch bis zu Ukrainisch, Farsi und Russisch. Zudem werden für Eltern drei Messerundgänge in arabischer, englischer und ukrainischer Sprache angeboten. Unterstützt werden die interkulturellen Aktivitäten von der Landeshauptstadt Mainz.

Die Berufsbildungsmesse in der Rheingoldhalle

Freitag, 15. September, 8 bis 16 Uhr
Samstag, 16. September, 9 bis 14 Uhr
Rheingoldhalle Mainz, Rheinstraße 66, 55116 Mainz
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich

BerufsInfoOnline
7. + 8. und 11. + 12. September
Anmeldung zu den Webinaren unter
www.bim-rheinhessen.de

Veranstalter: Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK), Handwerkskammer Rheinhessen (HWK) und mainzplus CITYMARKTING GmbH, unterstützt von der Landeshauptstadt Mainz
Alle Angebote sind kostenfrei.
www.bim-rheinhessen.de

Graduierungsfeier der Absolventen des Fachbereichs Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain im Kurhaus

Über 300 Studierende schlossen im Sommersemester 2023 ihr Studium ab und nahmen nun am Montagnachmittag in zwei Durchgängen ihre Urkunden entgegen © Foto Hochschule RheinMain
Über 300 Studierende schlossen im Sommersemester 2023 ihr Studium ab und nahmen nun am Montagnachmittag in zwei Durchgängen ihre Urkunden entgegen © Foto Hochschule RheinMain

Gestern Nachmittag verabschiedet der Fachbereich Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain feierlich seine Absolventinnen und Absolventen traditionell im Friedrich-von-Thiersch-Saal des Wiesbadener Kurhauses. Nach einer kurzen Videobotschaft des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Wiesbaden Gert-Uwe Mende und Begrüßung von Studiendekanin Prof. Dr. Marina Grusevaja erhielten die Absolventinnen und Absolventen ihre Urkunden durch die jeweiligen Studiengangsleiter überreicht. Im Anschluss zeichnete der ehemalige Dekan des Fachbereichs Prof. Dr. Patrick Griesar als Vertreter der Betriebswirtschaftlichen Gesellschaft Wiesbaden (BGW) die Abschlussbesten aus, bevor die Bühne Isabelle Nowicki und Olcay Demir (International Management) gehörte, die die Ansprache der Absolventinnen und Absolventen hielten. „Hinter uns liegen vier Jahre, die turbulenter kaum hätten sein können“, so Nowicki. „Aber wir haben viel gelernt und uns persönlich weiterentwickelt. Unser Dank gilt dabei vor allem unseren Professor:innen und unseren Familien. Nun wünschen wir uns allen nur das Beste.“

Impression der Absolventenfeier im Kurhaus Wiesbaden, Friedrich-von-Thiersch-Saal. © Foto Hochschule RheinMain
Impression der Absolventenfeier im Kurhaus Wiesbaden, Friedrich-von-Thiersch-Saal. © Foto Hochschule RheinMain

Die Verlesung und Aushändigung der Urkunden an die über 300 Absolventinnen und Absolventen erfolgte in zwei Durchgängen, zunächst die Absolventen der Studiengänge International Management, Gesundheitsökonomie sowie Versicherungs- und Finanzwirtschaft, anschließend die der Studiengänge Business Administration, Controlling & Finance, Sales and Marketing Management, Business & Law in Accounting and Taxation sowie Digital Business Management.

Hochschule RheinMain Absolventenfeier

ESWE Verkehr und Hochschule RheinMain kooperieren

(v.li.)  Marion Hebding (Geschäftsführerin ESWE Verkehr), Teresa Dinges (Leitung Personalentwicklung ESWE Verkehr), Prof. Dr. Eva Waller (Präsidentin der Hochschule RheinMain) und Jan Görnemann (Geschäftsführer ESWE Verkehr). © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain
(v.li.) Marion Hebding (Geschäftsführerin ESWE Verkehr), Teresa Dinges (Leitung Personalentwicklung ESWE Verkehr), Prof. Dr. Eva Waller (Präsidentin der Hochschule RheinMain) und Jan Görnemann (Geschäftsführer ESWE Verkehr). © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Die Hochschule RheinMain (HSRM) und die Wiesbadener ESWE Verkehrsgesellschaft arbeiten im Bereich Mobilitätsmanagement in Lehre, Forschung und Transfer zukünftig noch enger zusammen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde diese Woche unterzeichnet.

„Ich freue mich sehr über die Kooperationsvereinbarung mit ESWE Verkehr. Unseren Studierenden des Bachelorstudiengangs Mobilitätsmanagement und des Masterstudiengangs Nachhaltige Mobilität können wir damit praxisbezogene Lerninhalte aus den Bereichen des Öffentlichen Verkehrs und der Öffentlichen Mobilität auf abwechslungsreiche Art und Weise an konkreten und realen Beispielen am Hochschulstandort noch besser vermitteln“, sagt Prof. Dr. Eva Waller, Präsidentin der Hochschule RheinMain. Die Zusammenarbeit im Bereich der Lehre realisiert sich beispielsweise durch Impulse und Vorträge von ESWE Verkehr in Lehrveranstaltungen sowie in der gemeinsamen Durchführung studentischer Projekte und Arbeiten, mit Themen zu Öffentlichem Verkehr und Öffentlicher Mobilität in Wiesbaden.

Zusammenarbeit auch im Bereich Forschung und Transfer
Darüber hinaus arbeiten die HSRM und ESWE Verkehr im Bereich Forschung und Transfer mit dem Ziel zusammen, einander aktuelles Wissen und relevante Entwicklungen zu vermitteln und gemeinsam neues Wissen und neue Kenntnisse zu generieren. Hier wollen sich die Partnerinnen über aktuelle Frage- und Problemstellungen im Mobilitätskontext und deren Lösungsansätze austauschen. Gegebenenfalls sollen für konkrete Themen praxisbezogene Forschungsprojekte gemeinsam entwickelt und damit geeignete Förderprogramme angesprochen werden.

Der technische Geschäftsführer von ESWE Verkehr, Jan Görnemann, freut sich ebenfalls sehr über die Zusammenarbeit: „Die Bedeutung eines guten ÖPNV wird für unsere Gesellschaft immer größer. Klimaziele und Verkehrswende sind keine leeren Worthülsen. Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam Fachkräfte entwickeln, die mit Know-how, Leidenschaft und Spaß an Mobilitätsthemen arbeiten. Vom engen Schulterschluss aus Theorie und Praxis profitieren alle: Die Studierenden, die Hochschule RheinMain und ESWE Verkehr.“

Und die kaufmännische Geschäftsführerin von ESWE Verkehr, Marion Hebding, ergänzt: „Bereits heute sind Absolventinnen und Absolventen der Hochschule RheinMain als erfolgreiche Fachkräfte für ESWE Verkehr tätig. Im Rahmen der Zusammenarbeit wollen wir uns daher auch als attraktiver und innovativer Arbeitgeber empfehlen. Die Kooperation hat daher auch für uns eine große Bedeutung.“

Über ESWE Verkehr
ESWE Verkehr ist das kommunale Verkehrsunternehmen der Landeshauptstadt Wiesbaden. Über 1.100 Mitarbeitende sorgen täglich dafür, dass die Fahrgäste ihre Ziele erreichen. Im Jahr 2022 konnte ESWE Verkehr rund 55 Millionen Fahrgäste befördern. Zum großen und innovativen Fuhrpark zählen unter anderem 120 Batteriebusse. Dies ist eine der größten lokal emissionsfreien Busflotten Deutschlands. In der betriebseigenen Fahrschule sowie in der Verwaltung bildet ESWE Verkehr die Fachkräfte von morgen selbst aus. Der Wiesbadener Mobilitätsdienstleister zählt daher zu den spannendsten Verkehrsunternehmen im Rhein-Main-Gebiet: nachhaltig, wertschätzend, innovativ. Mehr auf www.eswe-verkehr.de
Die Hochschule RheinMain

Über 70 Studienangebote an zwei Studienorten mit einem internationalen Netzwerk – das ist die Hochschule RheinMain. Rund 12.300 Studierende studieren in den Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen, Design Informatik Medien, Sozialwesen und Wiesbaden Business School in Wiesbaden sowie im Fachbereich Ingenieurwissenschaften in Rüsselsheim am Main. Neben der praxisorientierten Lehre ist die Hochschule RheinMain anerkannt für ihre anwendungsbezogene Forschung.

Rückblick und Ausblick auf 175 Jahre Bildung im Namen von Carl Remigius Fresenius

Im Jahr 1848 gründete Carl Remigius Fresenius (1818–1897) ein chemisches Laboratorium, in dem er nicht nur forschte, sondern von Anfang an sein Wissen an junge Menschen weitergab. Damit legte er den Grundstein für eine Bildungstradition, in der auch  die Ludwig Fresenius Schulen  stehen.  Mit einer großen Gala als erste Station der "Standorte-Tour" wurde am 31.Mai 2023 nun im Wiesbadener Kurhaus die lange Firmen-Geschichte der Bildungsgruppe ausgiebig gefeiert. Ziel ist es zur begehrtesten Bildungsgruppe im deutschsprachigen Raum zu werden und in den nächsten Jahren die Zahl der Studierenden von derzeit zirka 38 000 über 1000 000 zu erhöhen. © Foto Diether von Goddenthow
Im Jahr 1848 gründete Carl Remigius Fresenius (1818–1897) ein chemisches Laboratorium, in dem er nicht nur forschte, sondern von Anfang an sein Wissen an junge Menschen weitergab. Damit legte er den Grundstein für eine Bildungstradition, in der auch die Ludwig Fresenius Schulen stehen. Mit einer großen Gala als erste Station der „Standorte-Tour“ wurde am 31.Mai 2023 nun im Wiesbadener Kurhaus die lange Firmen-Geschichte der Bildungsgruppe ausgiebig gefeiert. Ziel ist es zur begehrtesten Bildungsgruppe im deutschsprachigen Raum zu werden und in den nächsten Jahren die Zahl der Studierenden von derzeit zirka 38 000 über 1000 000 zu erhöhen. © Foto Diether von Goddenthow

Wir schreiben das Jahr 1848: Nur fünf Jahre nach dem Erhalt seiner Lehrerlaubnis gründete der bei Justus Liebig frisch-promovierte Carl Remigius Fresenius am 8.Januar 1848 in der Wiesbadener Kapellenstraße das „Chemische Laboratorium Fresenius mit Unterrichtslabor und Untersuchungslabor“. Zwei Jahre kämpfte er zuvor mit der Obrigkeit um Zuschüsse und Genehmigung: Nach mehreren erfolglosen Versuchen, wurde er selbst tätig. Mit Unterstützung seines Vaters kaufte er am 3. Januar 1848 ein Haus in der heutigen Kapellenstraße 13. Die Eigeninitiative zeigte auch beim Herzog von Nassau Wirkung: Für sein Gründungsvorhaben bewilligte der Landesherr  nur fünf Tage danach,  ihm ab dem 8. Januar eine Starthilfe von 500 Gulden sowie einen jährlichen Betriebskosten- Zuschuss. Somit konnte der erst 28jährige Carl Remigius seine private Lehrtätigkeit mit fünf Studenten in der Kapellenstraße starten. Es war der Beginn einer unglaublichen Erfolgsgeschichte: So bildete C.R. Fresenius in mehr als 50 Jahren seiner Lehr-Tätigkeit  mehr als 2.300 Schüler aus. Er war kein Freund von abgehobener Wissenschaft im „Elfenbeinturm“, sondern sah sich stets der Praxis, der Umsetzbarkeit und Anwendbarkeit verpflichtet. All sein Wissen, seine Erfahrungen und neuen Erkenntnisse gab er an seine Schüler nicht nur weiter: Er ermutigte sie stets,  Dinge selbst  auszuprobieren, zu durchdringen, weiterzuentwickeln und neugierig zu bleiben, statt  Theorien auswendig zu lernen. Dieser bis heute  moderne praktizierte Ansatz zog aufstrebende Chemiker aus der ganzen Welt an, die vielfach selbst zu Gründern oder Unternehmensnachfolgern wurden. So liest sich die Liste seiner erfolgreichsten Schüler wie ein Who is Who der deutschen Chemie- und Pharma-Industrie, darunter Namen wie:

  • Wilhelm Merck (1833-1899), Sohn des Firmengründers Emmanuel Merck, 1852/53
  • Ludwig (Louis) Merck (1854-1913), 1878/79
  • Carl Emmanuel Merck (1862-1913), 1883/84
  • Wilhelm Heraeus (1860-1948), Sohn des Begründers der Platinindustrie Wilhelm Carl Heraeus, 1884/85
  • Rudolf Koepp (1830-1897), 1848-49, 1859 Gründer der Chemischen Fabrik Koepp in Oestrich, Präsident der IHK Wiesbaden 1888-1997
  • Carl Leverkus (1845-1925), Sohn des Gründers der ersten Ultramarinfabrik Deutschlands, ab 1869 deren Teilhaber, 1864/65
  • Otto Leverkus (1856-1934), jüngerer Bruder von Carl jun., 1876/77
  • Eugen Lucius (1834-1903), Gründer der Chemischen Fabrik Höchst zusammen mit Wilhelm Meister 1858. Er lernte bei Fresenius Adolf Brüning kennen. 1855-1857
  • Adolf (ab 1883 von) Brüning (1837-1884), ab 1864 Teilhaber der Chemischen Fabrik Höchst, 1854-56
  • Wilhelm Kalle (1838-1919), Gründer der Anilinfabrik Kalle 1863, 1857-58; 1859-60 Assistent im Privatlaboratorium
  • Emil Adolf (ab 1901 von) Behring (erster Träger des Nobelpreises für Physiologie/Medizin 1901) (1854-1917), von August Laubenheimer für die Zusammenarbeit mit den Farbwerken Hoechst gewonnen (Behring-Werke), Hygienisch bakteriologischer Kurs 1892 4
  • Eugen de Haën (1835 -1911), 1861 Gründer der Chemikalienfabrik E. de Haën und Comp. (ab 1928 Riedel-de Haën), 1853-54
  • Emil und Otto Mallinckrodt aus St. Louis SS 1864-WS 1865/66, zusammen mit ihrem Bruder Gustav 1867 Gründer der Firma G. Mallinckrodt & Company, Manufacturing Chemists 5
  • Georg Popp, Gerichtschemiker (1861-1943) 6, 1888 (Hygienischbakteriologische Abteilung)(zit. n.: Historische Stätten der Chemie Carl Remigius Fresenius und das Chemische Laboratorium Fresenius Wiesbaden, 18. Juli 2013, S.24

Über seine Tätigkeit als Lehrer hinaus war Remigius als Wissenschaftler und Autor von Standardwerken gefragt, gründete Fachzeitschriften und den Verein für Chemische Industrie in Mainz (später Frankfurt) und war Mitglied des Aufsichtsrats des Vereins chemischer Fabriken in Mannheim – Als Gerichtsgutachter klärte er sogar durch Nachweis einer Schwefelarsenvergiftung einen Gattenmord auf.

Aus dieser vor 175 Jahren  erfolgten Gründung ist heute – mit Ludwig Fresenius in fünfter Generation – eine internationale Bildungsgruppe mit Fachhochschulen, Berufsfachschulen und Privatuniversitäten an 63 Standorten mit über 2200 Mitarbeitern und gut 38.000 Studierenden, Schülerinnen und Schülern geworden.
Dieses Jubiläum nimmt die Bildungsgruppe zum Anlass, mit Events an ihren Standorten auf 175 Jahre Bildung und Gründerspirit zurückzublicken und gleichzeitig einen Zukunfts-Ausblick

Wiesbaden war die erste Station der Feierlichkeiten anlässlich 175 Jahre Bildung im Namen von Carl Remigius Fresenius. © Foto Diether von Goddenthow
Wiesbaden war die erste Station der Feierlichkeiten anlässlich 175 Jahre Bildung im Namen von Carl Remigius Fresenius. © Foto Diether von Goddenthow

Den Start in die Standorte-Tour in das Jubiläumsjahr 175 Jahre Fresenius Bildungsgruppe  machte am 31. Mai 2023 im Wiesbadener Kurhaus eine  große Modenschau der AMD Akademie Mode & Design und der anschließende Festakt mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm. Ein Highlight war das Zwiegespräch zwischen Ururur-Enkel Ludwig Fresenius seinem – holografisch wiederauferstandenen – Vorfahr C.R. Fresenius, wobei sich beide einig waren, das Familienunternehmen der Fresenianer für die nächsten 175 Jahre fit zu machen.
Unter den 700 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Bildung  befanden sich zahlreiche Ehrengäste, darunter als Gastredner der hessische Ministerpräsident Boris Rhein sowie Margarete und Ludwig Fresenius (Hauptgesellschafter und Ehrenpräsident der COGNOS-Bildungsgruppe), sowie das Industriellenpaar Johanna und Dr. Arend Oetker, (ebenfalls Hauptgesellschafter der COGNOS). Desweiteren Alumna Valentina Kerst, Staatssekretärin a.D., Jungunternehmerin Carina Frings, bekannt aus der Sendung „Höhleder Löwen“, Moderator Aljoscha Höhn sowie Alumnus Mátyás Szabó, Weltmeister im Säbelfechten und viele andere. Durch den Abend führte Fernseh-Moderator Johannes B. Kerner.

Umbenennung von Cognos-Bildungsgruppe in Carl Remigius Fresenius Education Group

Die neue Dachmarke.
Die neue Dachmarke.

Ein Höhepunkt des Festaktes war die Bekanntgabe der Umbenennung des bislang unter  „COGNOS-Bildungsgruppe“ auftretenden Konzerns.  So verkündeten Ludwig Fresenius, Werner Unger, CEO und COO der Carl Remigius Education Group und Kai Metzner, CMO der Carl Remigius Fresenius Education Group, gegen Schluss des Festakts,  dass die Bildungsgruppe sich am Markt neu aufstelle: Unter der neuen Dachmarke „Carl Remigius Fresenius Education Group“ setzt das Unternehmen künftig seine Erfolgsgeschichte fort. Ziel ist es, die begehrteste Bildungsgruppe in Deutschland zu werden. Die COGNOS heißt jetzt Carl Remigius Fresenius Education Group. Sie rückt mit der Umfirmierung Erbe und Vision des Gründungsvaters Carl Remigius Fresenius in den Fokus. Sein Name stand bereits vor 175 Jahren für Pionierarbeit im Bereich der Bildung, für anwendungsorientierte Lehre, für Exzellenz in der Ausbildung sowie für Risikobereitschaft, Gründerspirit und Unternehmertum. Eigenschaften und Werte, die das Unternehmen bis heute lebt. „Unsere langjährige Tradition hebt uns von unseren Wettbewerbern ab. Wenn man 175 Jahre besteht, muss der Markt von unserer Kompetenz überzeugt sein“, erklärt Werner Unger, CEO und COO der Carl Remigius Education Group.

Carl Remigius Fresenius Education Group setzt auf Wachstum „Unsere Vision ist es, in Deutschland der begehrteste Bildungsanbieter zu werden. Wir haben alle Voraussetzungen, die es dazu braucht, und streben in den nächsten Jahren an, die Zahl unserer Studierenden und Schüler deutlich zu erhöhen. Eine mögliche Benchmark könnte 100.000 sein“, so Kai Metzner, CMO der Carl Remigius Fresenius Education Group. „Aktuell finden zudem Gespräche mit einer großen USamerikanischen Bildungseinrichtung statt, mit der wir eng zusammenarbeiten und über Europa hinaus agieren wollen“, so Ludwig Fresenius. Um zudem inhaltlich für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, ginge die Gruppe vermehrt strategische Partnerschaften in den Bereichen Digitalisierung oder Nachhaltigkeit ein. Dazu zählten auch der jüngste Kauf der Know How! AG, eine der Innovatoren im Bereich der digitalen Weiterbildung für Unternehmen oder die kürzlich übernommene ecosign Akademie für Gestaltung, die bundesweit erste Akademie für Design mit besonderem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit. „Unsere Bildungsprodukte werden wir zunehmend flexibler und durchlässiger gestalten und an die sich immer schneller ändernden Bedürfnisse der Märkte bzw. unserer Kunden sowie die sich bietenden Möglichkeiten neuer Technologien anpassen“, sagt Metzner. Von der Ausbildung über ein breites Portfolio an Studiengängen bis hin zu Weiterbildungsangeboten oder Zertifikatskursen: Ziel der Gruppe sei es, Menschen lebenslanges Lernen auf höchstem Niveau zu ermöglichen und sie individuell zu begleiten. Dies gelinge mit hochqualifizierten Lehrenden, talentierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, hervorragenden Services, innovativen Studienangeboten und nicht zuletzt einer agilen Unternehmensstruktur.

Die auf der Tafel aufgeführten Unternehmen gehören Carl Remigius Fresenius Education Group
Die auf der Tafel aufgeführten Unternehmen gehören Carl Remigius Fresenius Education Group

Standorttour 
Da die Fresenius-Bildungsgruppe mit vielen verschiedenen Zielgruppen und in gesamter Fläche das Jubiläum feiern möchte, lädt sie breit ein zu ihrer Standorttour mit insgesamt 13 Stationen in Deutschland, Österreich, Luxemburg und Tschechien. Den Abschluss macht ein großer Wissenschaftstag in Idstein.

Mitarbeiter, Schüler, Studenten, Alumi und andere dem Hause Fresenius verbundene Personen, können sich einfach über ein verlinktes Online-Formular der Hochschule Fresenius zu einzelnen Terminen der Standort-Tour anmelden:
12.06.2023 – Köln
15.06.2023 – Düsseldorf
20.06.2023 – Dortmund
22.06.2023 – Erfurt
26.06.2023 – Berlin
03.07.2023 – Differdingen
04.09.2023 – Wien
07.09.2023 – Hannover

Raphaela Edelbauer wird neue Poetikdozentin der Hochschule RheinMain in Wiesbaden

Raphaela Edelbauer-© Foto Mafalda Rakoš
Raphaela Edelbauer-© Foto Mafalda Rakoš

Raphaela Edelbauer übernimmt im Wintersemester 2023/24 die gemeinsame Poetikdozentur der Hochschule RheinMain und des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die 1990 in Wien geborene Autorin folgt damit auf Leif Randt, der die Dozentur im vergangenen Wintersemester innehatte.

Edelbauer hat Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien studiert und ist seit 2009 literarisch tätig. Ihr Debüt „Entdecker. Eine Poetik“ veröffentlichte sie 2017 und gewann damit den Hauptpreis der Rauriser Literaturtage für das beste deutschsprachige Prosadebüt. Es folgten ihre Romane „Das flüssige Land“ (2019), mit dem sie auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises landete, „DAVE“ (2021), für den sie den Österreichischen Buchpreis erhielt, sowie „Die Inkommensurablen“, der im Januar 2023 erschienen ist und in den letzten Stunden vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs spielt.

Die bereits 24. Poetikdozentur beginnt mit einer Lesung im Literaturhaus Villa Clementine, es folgen eine Vorlesung an der Hochschule RheinMain sowie eine weitere Lesung, bevor Edelbauer ihr Engagement in Wiesbaden mit einer zweiten Vorlesung zum Abschluss bringt.

Mittwoch, 15. November 2023, 19:30 Uhr: Lesung

Dienstag, 28. November 2023, 19:30 Uhr: Vorlesung

Mittwoch, 31. Januar 2024, 19:30 Uhr: Lesung

Mittwoch, 21. Februar 2024, 19:30 Uhr: Vorlesung

Weitere Informationen zur gemeinsamen Poetikdozentur finden Sie auf den Websites der Hochschule RheinMain und des Literaturhauses Villa Clementine.