Carl-Zuckmayer-Medaille 2021 geht an Sprachartistin Nora Gomringer

Die Verleihung findet am 18. Januar 2021 im Mainzer Staatstheater statt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Verleihung findet am 18. Januar 2021 im Mainzer Staatstheater statt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nora Gomringer, eine der prägendsten Dichterinnen der jungen Generation, wird 44. Trägerin der Carl-Zuckmayer-Medaille. Ministerpräsidentin Malu Dreyer verleiht ihr die bundesweit beachtete Auszeichnung für ihre Verdienste um die deutsche Sprache am 18. Januar 2021 im Mainzer Staatstheater. „Die vielseitig begabte Künstlerin ist eine der großen Sprachartistinnen unserer Zeit. Phantasievoll, kreativ und sich immer wieder neu entdeckend, hat sie die Literaturszene der Gegenwart beeinflusst. In ihren Gedichten und Essays, im Poetry-Slam wie im lyrischen Experiment ist ihre unverwechselbare Stimme zu hören, die von großartigem Sprachvermögen zeugt“, begründete die Ministerpräsidentin ihre Entscheidung, die sie aufgrund von Vorschlägen einer Fachkommission getroffen hat.

Carl Zuckmayer hätte es gefallen, wie Nora Gomringer mühelos zwischen Tiefgang und Komik wechsle. In ihrem letzten Lyrik-Band „Gottesanbieterin“ veröffentlichte Nora Gomringer sogar ein Gedicht über Zuckmayer. „Vor einigen Jahren hatte sie gemeinsam mit ihrem Vater Prof. Eugen Gomringer eine Professur an der Universität Koblenz-Landau inne. Ich freue mich sehr darauf, wenn sie als Preisträgerin nach Rheinland-Pfalz zurückkehrt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Nora Gomringer, geboren 1980, hat die deutsche und schweizerische Staatsbürgerschaft. Sie lebt in Bamberg und leitet dort das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia. Als freie Schriftstellerin hat sie bereits eine Vielzahl von Lyrikbänden und zwei Essaybände veröffentlicht.

Nora Gomringer arbeitet in unterschiedlichen künstlerisch-literarischen Disziplinen. Nach vielen Jahren in der Poetry-Slam-Szene liegt ein Hauptaugenmerk von ihr auf Musik-Wort-Programmen.

Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich am 18. Januar, dem Todestag Carl Zuckmayers, an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Der Preisträger erhält eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein, dem Lieblingswein Carl Zuckmayers.

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014), Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017), Yoko Tawada (2018), Robert Menasse (2019), Maren Kroymann (2020)