Der mit 100 000 Euro dotierte Große Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Qatar Equestrian Federation (QEF) geht an Saudi Arabien, nämlich an den Olympiareiter Kamal Bahamdan, der seit Anfang des Jahres in den Stall von Ludger Beerbaum übergesiedelt ist. Der 45jährige schaffte mit seiner 14jährigen französischen Stute Noblesse des Tess auch den zweiten Umlauf im umgebauten Parcours fehlerfrei.
Die Tage hätten in Wiesbaden zunächst ein wenig stockend angefangen, dann aber doch super aufgehört. Das Turnier sei schon immer etwas Besonderes gewesen, und er finde es eine fantastische Idee, es als Freundschaftsturnier auszutragen, freute sich Bahamdan über seinen großartigen Sieg. Nach seinem Pferd befragt, stieß er ein Loblieb auf seine Stute Noblesse des Tess an. Sie sei unglaublich und einfach immer bereit, für ihren Reiter zu kämpfen – ein besonders tolles Pferd.
Zweitschnellster war mit 45,93 Sekunden Christian Ahlmann aus Marl auf Tabloubet Z. Das sei Tablots fünftes oder sechstes Turnier nach seiner Pause gewesen, und er habe seine ganze Qualität gezeigt.“Er denkt immer mit und manchmal denkt er zu weit voraus, und dass muss man wissen, um richtig auf ihn zu reagieren.“ Ahlmann und Tabloubet seien schon lange ein erfolgreiches Team. So gehörten sie bereits dreimal zu den Startern beim Weltcup-Finale, das sie 2011 gewannen. Zwischenzeitlich war der Hengst verletzt, weswegen es die Pause gab. Es habe lange gedauert, „aber wir haben uns viel Zeit gegeben“.
Auf den dritten Rang des Großen Preises der Landeshauptstadt Wiesbaden und Qatar Equestrian Federation – Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour – sprang in einer Zeit von 47,07 Sekunden der Titelverteidiger Holger Wulschner aus Groß Viegeln auf BSC Cavity. Sein Plan ging auf: Er setzte auf sein Pferd BSC Cavity für diese dritte Wertungsprüfung der internationalen Serie. „Der Fehler im Umlauf war nicht die Schuld des Pferdes,“ so Wulschner, „das geht auf meine Kappe. Er hat das im zweiten Umlauf mehr als wett gemacht.“
Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich gratulierte allen Siegern und Teilnehmern der zweiten Runde ganz herzlich für ihren grandiosen Einsatz. Er dankte allen 600 Ehrenamtlichen und der WRFC-Präsidentin Kristina Dyckerhoff stellvertretend für alle, die dieses Internationale Pfingstturier als große Bereicherung für die Landeshauptstadt Wiesbaden wieder einmal ermöglichten. „Das Pfingstturnier war wieder einmal eine Erfolgsgeschichte für unsere Stadt“, und auf die Frage, wie das im nächsten Jahr beim 80. Jubiläum noch zu toppen sei, deutete der Oberbürgermeister an, bereits mit der Präsidentin bestimmte Ideen auszutauschen, aber noch nichts verraten zu wollen. Auch die WRFC-Präsidentin dankte allen ehrenamtlichen und aktiven Mitarbeitern für das gute Gelingen des 79. Internationalen Pfingstturniers und dem tollen Wiesbadener Puplikum. Es sei eine so tolle Stimmung gewesen und alle waren so fröhlich. Zwar seien die Zahlen noch nicht ganz sicher, aber „wir haben wohl die 60 000 Besucher knapp überschritten“, freute sich die Präsidentin.
Das Pfingstturnier sei internationaler geworden, wofür auch der Gewinner des Großen Preises heute ein Beispiel sei. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir daran gearbeitet, dass Wiesbaden ein wenig bunter und internationaler wird. Es sei vor allem auch der Verdienst von Christiane Stibi-Fay, die den Kontakt zwischen dem Wiesbadener Reit- und Fahr-Club und der Qatar-Equestrian-Federation (QEF) hergestellt und aufgebaut habe, lobte und dankte WREC-Präsidentin Frau Stibi-Fay. Zum zweiten Mal hat das Internationale Wiesbadener Turnier als German-Qatar Friedships stattgefunden.
Insgesamt erreichten 12 Reiterinnen und Reiter aus sieben Nationen von insgesamt 50 Startern den zweiten Umlauf, was die Internationalität der DKB-Riders Tour unterstreicht. Wiesbadens Publikum bereitete der DKB-Riders Tour ein freundliches Fest. „Ich habe das in Hamburg registriert und man kann es auch von den Zuschauern in Wiesbaden sagen, sie wissen Leistung zu schätzen,“ unterstrich Bernd Beeking, Chef des DKB-Riders Tour-Hauptsponsors Solem Luxembourg. „Auch hier werden Teilnehmer, die Fehler hatten oder ausgeschieden sind, mit freundlichem Applaus hinaus begleitet.“
Die Hamburgerin Janne Friederike Meyer, die sich kurzfristig entschloss, in Wiesbaden zu starten, baute ihre Führung in der DKB-Riders Tour nach drei Etappen deutlich aus. Mit 41 Punkten führt die Amazone das Ranking souverän an. Die erste Etappe beendete sie auf Platz zwei, ließ dann in Hamburg Platz vier folgen und jetzt in Wiesbaden mit dem neun Jahre alten Goja den fünften Rang. Wiesbaden-Sieger Kamal Bahamdan jumpte auf Rang zwei, den er sich mit Hagen-Gewinner David Will (Pfungstadt) und Derbysieger Christian Glienewinkel (Celle) teilt. Holger Wulschner verbesserte sich auf den fünften Platz.
Die DKB-Riders Tour geht im August (27. – 30.) mit der vierten Etappe beim Turnier der Sieger in Münster weiter.
Ergebnis 3. Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour, Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und Qatar Equestrian Federation, CSI4* Springprüfung mit zwei Umläufen (1,60m):
1. Kamal Bahamdan (Saudi-Arabien), Noblesse des Tess, 0.00/45.45; 2. Christian Ahlmann (Marl), Taloubet Z 2, 0.00/45.93; 3. Holger Wulschner (Groß Viegeln), BSC Cavity, 0.00/47.07; 4. Luciana Diniz (Portugal), Fit for Fun 13, 0.00/47.62; 5. Janne-Friederike Meyer (Hamburg), Goja 27, 0.00/48.37; 6. Rene Tebbel (Ukraine), Cooper 75, 0.00/48.52;
Ranking der DKB-Riders Tour nach drei von sechs Etappen:
1. Janne Friederike Meyer (Hamburg), 41 Punkte
2. Christian Glienewinkel (Celle), 20
2. David Will (Pfungstadt), 20
2. Kamal Bahamdan (Saudi-Arabien), 20
5. Holger Wulschner (Groß Viegeln), 19
6. Christian Ahlmann (Marl), 17
6. Andre Thieme (Plau am See), 17
8. Jamie Kermond (Australien), 16
9. André Plath (Timmendorf), 15
10. Julia Kayser (Österreich), 14