„VERLANGSAMUNG“ – Marie Luise Gruhne zeigt im MVB-Forum der Mainzer Volksbank ab 19.07.19 Wandobjekte zum Innehalten

Ikarus – frei schwebendes Objekt mit Federn. Die architektonische - archaische Struktur, die an ein Tor oder auch Tempelportal erinnert, kommt unterschiedlich in den Exponaten zum Ausdruck. Sie wird von Marie Luise Gruhne als Impuls, nicht als Motiv verstanden, vermittelt aus sich heraus Stabilität und Konstanz, Erhabenheit und Stille, © Foto: Diether v. Goddenthow
Ikarus – frei schwebendes Objekt mit Federn. Die architektonische – archaische Struktur, die an ein Tor oder auch Tempelportal erinnert, kommt unterschiedlich in den Exponaten zum Ausdruck. Sie wird von Marie Luise Gruhne als Impuls, nicht als Motiv verstanden, vermittelt aus sich heraus Stabilität und Konstanz, Erhabenheit und Stille, © Foto: Diether v. Goddenthow

Am 18. Juli 2019 eröffnete die Mainzer Volksbank (MVB) im MVB-Forum am Neubrunnenplatz die Kunstausstellung VERLANGSAMUNG von Marie Luise Gruhne. Erstmals ist in Mainz die Arbeit der Wiesbadener Künstlerin zu sehen: großformatige Exponate in kräftigen dunklen und hellen Farben. Unter der kuratorischen Mitwirkung von Prof. Dr. Matthias Müller und Dr. Melanie Ehler der Abteilung Kunstgeschichte der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz konnte die Ausstellung in Mainz realisiert werden. Die Ausstellung ist kostenfrei ab dem 19. Juli bis zum 23. August 2019 besuchbar.

MVB-Forum fungiert als Ort der Verlangsamung
Wir leben in einer Zeit, die von einem stetigen Wandel geprägt ist: Technik, Digitalisierung, Trends oder auch kulturelle Prozesse verändern unsere Welt stetig aufs Neue. Als Gesellschaft müssen wir uns mit diesen Veränderungen auseinandersetzen, müssen stets beschleunigen, um dem Wandel gerecht zu werden. Umso wichtiger ist es, sich selbst und die eigene Individualität nicht zu verlieren. Die Kunst von Marie Luise Gruhne erinnert an die Notwendigkeit und die Bedeutung des Innehaltens und der Verlangsamung. Das MVB-Forum fungiert nun als Raum der Verlangsamung: einkünstlerischer Raum, ein Ort der Selbstfindung und Selbstbesinnung.

behind, between, before – Holz, Leinwand, Vlies, Gewebe, Papier, Dispersionsfarbe, acryl, 130 cm x114 cm x 3,8 cm, 2018  © Marie Luise Gruhne, Wiesbaden, 2019, Foto: Sandra Hauer, Wiesbaden
behind, between, before – Holz, Leinwand, Vlies, Gewebe, Papier, Dispersionsfarbe, acryl, 130 cm x114 cm x 3,8 cm, 2018 © Marie Luise Gruhne, Wiesbaden, 2019, Foto: Sandra Hauer, Wiesbaden

Architektonische Strukturen in den Objekten geben Impulse
„Es sind keine Abbilder oder Motive, sondern Strukturen, die uns an etwas –in uns –erinnern“, beschreibt die Künstlerin. Prof. Dr. Matthias Müller führt diese Erklärung fort: „Der Betrachter erhält Impulse, mit denen Marie Luise Gruhne auf Übergänge zwischen der betriebsamen Außen-und der eher verschlossenen Innenwelt des Menschen hinweisen möchte“, sagt er. Insbesondere durch eine Formhaftigkeit, die an Portale oder Tempel erinnert. Als könne man in eine andere Zeit, in einen anderen Raum, in eine andere Sphäre schreiten.„Auch, wenn sich die Objekte optisch durch Größe, Farben oder auch Materialien unterscheiden, so wecken sie alle einen unverrückbaren haltgebenden Eindruck: stark und stabil zu sein“, so Müller weiter. In den Werken von Frau Gruhne spiegle sich eine lange Tradition der Bildkultur wieder, die im Gedächtnis der Menschen verankert ist. „Ihre Kunst lässt uns innehalten und reflektieren“, betont er.

Foto: Karin Hirsch; v. links: Prof. Dr. Matthias Müller, Künstlerin Marie Luise Gruhne, Dr. Melanie Ehler und MVB-Regionalmarktdirektor Guido Behrendt.
Foto: Karin Hirsch; v. links: Prof. Dr. Matthias Müller, Künstlerin Marie Luise Gruhne, Dr. Melanie Ehler und MVB-Regionalmarktdirektor Guido Behrendt.

Kunststandort Mainz
Die Mainzer Volksbank gibt den Menschen und der Region den Zugang für die Kunst–und durch das MVB-Forum auch einen Zugang zur Verlangsamung. „Mainz hat als Kunststandort einiges zu bieten“, betont Guido Behrendt, MVB-Regionalmarktdirektor. „Kunst gibt uns einen großen Mehrwert, insbesondere, wenn sie so ausdrucksstark ist wie die Werke von Marie Luise Gruhne.“ Guido Behrendt ist schon gespannt auf die Midissage, die ebenfalls im MVB-Forum stattfinden wird: „Die Künstlerin Marie Luise Gruhne und der Kunsthistoriker Prof. Dr. Matthias Müller werden am 15. August ein öffentliches Künstlergespräch führen. Ich bin schon sehr auf den Austausch und die Resonanz aller Gäste gespannt“, sagt Behrendt.

Die Ausstellung ist vom 19. Juli bis 23. August 2019 im MVB-Forum, Neubrunnenstraße 2, 55116 Mainz geöffnet. Öffnungszeiten sind von Montag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr und Freitag 9 bis 13 Uhr.

Die Midissage mit Künsltergespräch  findet am 15. August 2019, um 19 Uhr im MVB-Forum statt, wozu die Mainzer Volksbank einlädt.

Installation im MVB forum mit „Ikarus“ im Rahmen der Inszenierung ‘Verlangsamung‘, 2019. „Ikarus“ – Holz, Leinwand, Finnpappe, Acryl, Federn (aus artgerechter Tierhaltung), zweiseitig, 2018, 130 cm x 112 cm x 4 cm.  © Marie Luise Gruhne, Wiesbaden, 2019, Foto: Sandra Hauer, Wiesbaden
Installation im MVB forum mit „Ikarus“ im Rahmen der Inszenierung ‘Verlangsamung‘, 2019. „Ikarus“ – Holz, Leinwand, Finnpappe, Acryl, Federn (aus artgerechter Tierhaltung), zweiseitig, 2018, 130 cm x 112 cm x 4 cm. © Marie Luise Gruhne, Wiesbaden, 2019, Foto: Sandra Hauer, Wiesbaden

Daten zur Vita
Marie Luise Gruhne ist in Frankfurt am Main geboren. Nach Abschluss des Studiums der Malerei bei Prof. Robert Preyer an der FH Wiesbaden setzte sie ihr Studium im Bereich der Kunst und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz fort. In diese Zeit fielen längere Auslandsaufenthalte. Gefördert durch mehrere Stipendien, nahm sie nach dem Hauptstudium ein Promotionsstudium auf. Nach ihrem Studium arbeitete Marie Luise Gruhne als Künstlerin und Designerin. Sie lebt und arbeitet heute in Wiesbaden. Marie Luise Gruhne ist Mitglied im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler /BBK.
Siehe auch: https://marjorie-wiki.de/wiki/Marie_luise_gruhne und www.candelart.wordpress.com