Lesung: Gerd Berghofer liest Dietrich Bonhoeffer am 30.09.15 in Stadtbibliothek Mainz

(rap) – Die Wissenschaftliche Stadtbibliothek sowie die Konrad-Adenauer-Stiftung laden Mittwoch, 30.9.2015, 18.30 Uhr zu einem Abend rund um den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer ein.

Der Publizist und Rezitator Gerd Berghofer wird dabei Bonhoeffers Biographie, dessen Texte und seine Rolle im Widerstand beleuchten.
Wegen der anhaltenden Sanierungsarbeiten in der Stadtbibliothek findet die Lesung im Vortragssaal der Steinhöfelschule direkt neben der Stadtbibliothek statt (Rheinallee 3).

Hinweis: Diese Lesung war ursprünglich für den 24. Juni 2015 anlässlich des Jahrestages der Bücherverbrennung in Mainz geplant, musste damals aber aufgrund einer Erkrankung von Herrn Berghofer ausfallen und wird mit diesem Ersatztermin nun nachgeholt.

Dietrich Bonhoeffer war ein Ausnahmetheologe. Seine neue Lesart der Bibel fand Anklang, insbesondere bei jungen Menschen. Gebildet, aus gut bürgerlichem Elternhaus stammend, engagiert, kritisch – so ging er seinen Weg in tiefer christlicher Überzeugung.
Sein Denken, nach dem man „dem Rad in die Speichen fallen muss, wenn es nötig“ sei, brachte ihn in den Widerstandskreis. Als einer von ganz wenigen Kirchenmännern hatte Bonhoeffer auch die Juden im Blick, und seine Aussage „Wer nicht für die Juden schreit, darf nicht gregorianisch singen“ ist heute Beleg für seine aufrechte Haltung.

Am 9. April 1945 wurde der Theologe in Flossenbürg ermordet. Vielfach ist Dietrich Bonhoeffer mit dem Kirchenlied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ präsent. Aber er ist viel mehr als das – und Gerd Berghofer begibt sich auf eine spannende Spurensuche, immer auch unter dem Aspekt der Frage: Warum gerade Bonhoeffer? Wie wurde aus jemandem, dem die Anbindung an die Kirche fehlte, ein herausragender Theologe? Wie wurde aus einem staatstreuen Theologen ein Widerständler?