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Überblicksschau „Gerhard Richter – Frühe Bilder“ im Museum Wiesbaden ab 16. März 2018

Dr. Jörg Daur, Stellvertretender Direktor und Kustos moderne und zeitgenössische Kunst, erläutert beim heutigen  Presserundgang  die Technik und mögliche Bewandtnis des 1974 erworbenen Richter-Bildes "Terese Andeszka". Es zeigt ein  Foto, übermalt, zum Teil bis ins Abstrakte übergehend.  Die Vorlage stammt eventuell aus einer Illustrierten. Mit der unvollständigen Bildlegende (wohl vom Originalillustriertenfoto übernommen); "Ein Wunder rettete! .. Terese Andeszka und ihr Mann Fran .." gibt es dem Betrachter Rätsel auf, etwa: ob es sich um Tereses Familie nach einer gelungenen Flucht aus dem Ostblock handelt. Damit erhält das Werk nochmals eine neue, eine politische Dimension, wenngleich es Richter vor allem auf die Malerei ankam. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Jörg Daur, Stellvertretender Direktor und Kustos moderne und zeitgenössische Kunst, erläutert beim heutigen Presserundgang die Technik und mögliche Bewandtnis des 1974 erworbenen Richter-Bildes „Terese Andeszka“. Es zeigt ein Foto, übermalt, zum Teil bis ins Abstrakte übergehend. Die Vorlage stammt eventuell aus einer Illustrierten. Mit der unvollständigen Bildlegende (wohl vom Originalillustriertenfoto übernommen); „Ein Wunder rettete! .. Terese Andeszka und ihr Mann Fran ..“ gibt es dem Betrachter Rätsel auf, etwa: ob es sich um Tereses Familie nach einer gelungenen Flucht aus dem Ostblock handelt. Damit erhält das Werk nochmals eine neue, eine politische Dimension, wenngleich es Richter vor allem auf die Malerei ankam. © Foto: Diether v. Goddenthow

Nur wenigen dürfte bekannt sein, dass Gerhard Richter, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler, seine erste Ausstellung, nämlich 7 Werke in einem eigenen Raum der Gemeinschaftsausstellung „Düsseldorfer Malerei“ mit Thomas Bayrle, Konrad Lueg, Sigmar Polke 1966 im Museum Wiesbaden hatte. In den 1970er Jahren konnten zentrale Arbeiten wie „Terese Andrszka“ und „Königin Elisabeth“ für die Sammlungen erworben werden, die heute zu den Inkunabeln, aber auch den am häufigsten angefragten Bildern der Sammlung des Museums Wiesbaden zählen.
Eigentlich wollte man schon seit fünf Jahren Gerhard Richter eine Ausstellung widmen, da die Malerei von Gerhard Richter inzwischen eine zentrale Rolle in der Sammlung des Museums Wiesbaden spielt. Doch wollte man auch nicht die 107. Richter-Ausstellung weltweit sein, und zudem sind allein die Versicherungs- und Transportkosten angesichts der enormen Bildwerte immens.
Erst durch eine fruchtbare Kooperation mit dem Kunstmuseum Bonn und dem S.M.A.K. in Gent, hatten sich Dr. Alexander Klar, Direktor des Museums Wiesbaden, und Dr. Jörg Daur, Stellvertretender Direktor und Kustos moderne und zeitgenössische Kunst, entschlossen die schon seit Jahren in der Schublade schlummernden Pläne einer Richter-„Show“ doch umzusetzen, indem sie die Bonner Ausstellung „Gerhard Richter – Frühe Bilder“ als dritte Station nun – ergänzt um die Wiesbadener Werke und in anderer Hängung – vom 16. März bis 17. Juni 2018 im Museum Wiesbaden  präsentieren.

Dr. Jörg Daur, ein profunder Kenner Richters, ist nun mit seiner Bildauswahl und der Art seiner Hängung ein geniales Wechselspiel zwischen Richters Werk und den Räumlichkeiten des Wiesbadener Museums gelungen.

Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow

Für Gerhard Richter war das Foto stets das perfektes Bild: „es ändert sich nicht, es ist absolut, also unabhängig, unbedingt, ohne Stil. Es ist mir deshalb in der Weise, wie es berichtet und was es berichtet, Vorbild.“. Wenn man Gerhard Richter richtig versteht, hat er sich zeitlebens an der Fotografie abgearbeitet, auf ganz unterschiedliche Weise, wobei er die Trennung gegenständlicher und abstrakter Malerei aufhob, indem er beispielsweise in der bewussten Herbeiführung von Unschärfen und ins Flächige verfließende Fotovermalungen eine Bild-Öffnung herbeiführte, den Werken eine Art Unendlichkeit gab. Und umgekehrt macht er sich quasi auf den Weg, seine konstruierten, abstrakt begonnenen offenen Bildern zu schließen, ihnen Form oder Rahmen zu geben. So steht Gerhard Richters Malerei bis heute sinnbildlich für seine Auseinandersetzung von Gegenständlichkeit und Abstraktion, von Bildraum und Bildfläche. Im Besonderen gilt das für seine Tür-, Vorhang- und Fensterbilder der 1960er-Jahre, die im Zentrum der Ausstellung stehen. Schlieren und Wolken, Durchgänge und Türen sind zentrale Motive der Malerei Richters.

Für alle, die Gerhard Richter lieben, ablehnen, ihn schon immer mal näher kennen lernen wollten oder ganz gezielt sein Frühwerk studieren möchten, bietet sich ein Besuch dieser Überblicksschau „Gerhard Richter – Frühe Bilder“ vom 16. März bis 17. Juni 2018 im Museum Wiesbaden geradezu an.

Um Gerhard Richter und sein (Früh-)Werk kennen und besser verstehen zu lernen, empfiehlt sich eine Führung zu buchen.

Empfehlenswert ist auch der Begleitkatalog zur Ausstellung, der in Richters Werk zuverlässig einführt.

 

Gerhard Richter
Gerhard Richter, geboren 1932 in Dresden wuchs in der Oberlausitz auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er zuerst eine Lehre als Schriftenmaler. 1951 erfolgte die Zulassung an der Hochschule für bildende Künste, Dresden. Nach dem Diplom bei Heinz Lohmar wurde ihm ein eigenes Atelier an der Hochschule zuerkannt. 1959 besuchte Richter die documenta II in Kassel. 1961 flieht er im März zusammen mit seiner Frau Ema (Marianne Eufinger), die er 1957 geheiratet hatte, über Berlin in den Westen. Ab dem Herbst 1961 studiert er an der Kunstakademie in Düsseldorf, nach dem ersten Semester wechselt er zusammen mit Konrad Lueg (Fischer) in die Klasse von Karl Otto Götz. 1966 stellt er – auf Anregung von Götz, der seit Mitte der 1950er-Jahre dem damaligen Museumsdirektor Clemens Weiler freundschaftlich verbunden ist – zusammen mit Lueg, Sigmar Polke, Thomas Bayrle u. a. erstmalig im Museum Wiesbaden aus. Aus der damaligen Präsentation zeigt das Museum heute „Vorhang IV“, ein Schlüsselbild der aktuellen Ausstellung.

Laufzeit der Ausstellung: 16 Mär—17 Jun 2018
www.museum-wiesbaden.de/ausstellungen/gerhard-richter
Weitere Informationen: https://www.gerhard-richter.com/de

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192
www.museum-wiesbaden.de
museum@museum-wiesbaden.de

Führungen und Veranstaltungen zur Ausstellung

Gerhard Richter – Frühe Bilder
Führungen
Sa 17 Mär 15:00 Uhr
So 18 Mär 15:00 Uhr
Sa 24 Mär 15:00 Uhr
Di 27 Mär 18:00 Uhr
Fr 30 Mär 15:00 Uhr
So 1 Apr 15:00 Uhr
Mo 2 Apr 15:00 Uhr
Sa 7 Apr 15:00 Uhr
Di 17 Apr 18:00 Uhr
Sa 21 Apr 15:00 Uhr
Sa 28 Apr 15:00 Uhr
Di 8 Mai 18:00 Uhr
Do 10 Mai 15:00 Uhr
So 13 Mai 15:00 Uhr
Di 15 Mai 18:00 Uhr
Sa 19 Mai 15:00 Uhr
Di 22 Mai 18:00 Uhr
So 27 Mai 15:00 Uhr
Do 31 Mai 15:00 Uhr
So 3 Jun 15:00 Uhr
Di 5 Jun 18:00 Uhr
Sa 9 Jun 15:00 Uhr
So 10 Jun 15:00 Uhr
Di 12 Jun 18:00 Uhr
Sa 16 Jun 15:00 Uhr
So 17 Jun 15:00 Uhr

KunstPause
Mi 4 Apr 12:15 Uhr
Mi 2 Mai 12:15 Uhr
Kunst & Religion
Di 10 Apr 18:30 Uhr
„Zu Hornbach oder zu Obi?“, Gerhard Richter, 256 Farben / 256 Colours, 1974
Kunst & Kuchen
Do 12 Apr 15:00 Uhr
Art after Work
Di 20 Mär 19:00 Uhr
Di 15 Mai 19:00 Uhr

Angebote für Kinder und Familien
Sa 24 Mär 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder: „Auf der Suche“ Malen und Zeichnen inspiriert durch die
Ausstellung „Gerhard Richter – Frühe Bilder“
Sa 7 Apr 12:00 Uhr
Familienführung „Gerhard Richter – Frühe Bilder“
Sa 26 Mai 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder: „Was ist Malerei, was kann es heute sein?“ Diesen und
ähnlichen Fragen Gerhard Richters in der Ausstellung „Die frühen Bilder“ selbst malend
nachspüren

Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum
für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden
Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192
www.museum-wiesbaden.de
museum@museum-wiesbaden.de

Öffnungszeiten
Mo geschlossen
Di, Do 10:00—20:00 Uhr
Mi, Fr—So 10:00—17:00 Uhr
An Feiertagen 10:00—17:00 Uhr geöffnet.
Auch Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet.

Eintritt
Sonderausstellung* 10,— Euro (7,— Euro)
* Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen.
Familienangebot: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre in Begleitung ihrer Eltern freier
Eintritt. Weitere Ermäßigungen und Tarife für Gruppen unter:
www.museum-wiesbaden.de ⁄preise

Verkehrsanbindung
PKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim, Richtung Stadtmitte, Parkhaus Rheinstraße
Bahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt und Mainz.
Vom Hbf 10 min Fußweg zum Museum
Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße
Service
Auch während der Sanierungsmaßnamen an der Fassade sind Museum und Café weiterhin
geöffnet. Derzeit wie gewohnt über den Haupteingang in der Friedrich-Ebert-Allee.

„Zisch, bäng und krawumm!!“ – Mickey, Donald & Friends laden ab 14.März 2018 zur großen Disney-Ausstellung ins Mainzer Landesmuseum

Al Taliaferro: Donald Sonntagsseite, 1946 © Disney Courtesy Sammlung Brockmann & Reichelt. Foto: Ursula Rudischer, GDKE, Landesmuseum Mainz
Al Taliaferro: Donald Sonntagsseite, 1946 © Disney Courtesy Sammlung Brockmann & Reichelt. Foto: Ursula Rudischer, GDKE, Landesmuseum Mainz

Mit rund 300 Exponaten auf fast 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet das Mainzer Landesmuseum der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) vom 14. März bis 29. Juli 2018 in der Sonderausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ einen außergewöhnlichen Einblick in die Welt der berühmten Disney-Figuren, von der Skizze zum fertigen Comic, und stellt die Zeichner und ihre Arbeitsweisen in den Mittelpunkt – von den ersten Vorzeichnungen vor rund 90 Jahren bis heute. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit einer Vortragsreihe, Veranstaltungen und Events ergänzen die Ausstellung.

Comic-Fans und Disney-Liebhaber dürfen sich auf einige außergewöhnliche Exponate mit Seltenheitswert freuen: z.B. auf das erste Micky-Maus-Buch „The Adventures of Mickey Mouse“ aus dem Jahr 1931, von dem es nur noch wenige Exemplare gibt. Originelle Gegenstände aus dem Alltag zeigen zudem, wie rasch sich die beliebten Figuren zu eigenen Sujets gewandelt haben.

„Micky, Donald und seine Freunde rund um Entenhausen zählen zu den Helden unserer Kindheit und erobern seit ihrer genialen Schöpfung Herzen wie Kinosäle gleichermaßen“, so Kurator Dr. Eduard Sebald, Leiter der Graphischen Sammlung und der Abteilung Kunsthandwerk im Landesmuseum Mainz. Hier während der Presseführung. Mit den Charakteren Micky Maus und Donald Duck sowie ihren Freunden und Verwandten schuf der amerikanische Filmproduzent und visionäre Unternehmer Walt Disney Klassiker der Comic-Literatur, machte sie auf der Kinoleinwand zu Weltstars und gleichzeitig zu Marken-Ikonen des 20. Jahrhunderts. © Foto: Diether v. Goddenthow
„Micky, Donald und seine Freunde rund um Entenhausen zählen zu den Helden unserer Kindheit und erobern seit ihrer genialen Schöpfung Herzen wie Kinosäle gleichermaßen“, so Kurator Dr. Eduard Sebald, Leiter der Graphischen Sammlung und der Abteilung Kunsthandwerk im Landesmuseum Mainz. Hier während der Presseführung. Mit den Charakteren Micky Maus und Donald Duck sowie ihren Freunden und Verwandten schuf der amerikanische Filmproduzent und visionäre Unternehmer Walt Disney Klassiker der Comic-Literatur, machte sie auf der Kinoleinwand zu Weltstars und gleichzeitig zu Marken-Ikonen des 20. Jahrhunderts. © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Zentrum von „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ stehen vor allem die Comic-Zeichner im Fokus – von den Altmeistern bis zu den aktuellen Stars. Seltene Blätter, einzelne Streifen und zusammenhängende Comics machen die künstlerische Vielfalt rund um Walt Disney erlebbar. Kurztexte, im Zeitungsstil gedruckt, liefern die passenden Hintergrundinfos zu den verschiedenen Themen.

Frühe Bewegungsstudien, z.B. von Micky Maus aus den späten 1920er Jahren oder die berühmte Szene, in der Donalds Neffen zum ersten Mal das Licht der Comic-Welt erblicken, wie auch das Auftreten Dagobert Ducks 1947, markieren wichtige Entwicklungsphasen und sind u.a. in Vorzeichnungen in der Ausstellung vertreten. Originale Skizzen von Storyboards veranschaulichen die direkten Bezüge zu den Trickfilmen, von denen auch frühe Werke, wie z.B. „Steamboat Willie“, zu sehen sein werden – dem ersten vertonten Zeichentrickfilm mit Micky Maus (uraufgeführt im Nov. 1928, nachdem Disney zuvor schon den Stummfilm „Plane Crazy“ mit Micky produziert hatte). Die Wurzeln der Disney-Comics beleuchten eine Vielzahl von Tagesstreifen, sogenannte „Dailies“, und farbige Sonntagsseiten, in denen einzelne Geschichten oftmals zuerst publiziert wurden.

Ein Großteil der älteren Blätter stammt aus der Sammlung Ina Brockmann und Peter Reichelt. Außerdem präsentiert das Landesmuseum einige wertvolle Zeichnungen von Carl Bestand, z.B. die Tuschezeichnungen zweier 1966 publizierter Geschichten über Onkel Dagobert.

Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseum Mainz war früher selbst Disney-Fan. Hier vor einem Druck von Carl Barks Werk "The golden Fleece". . „Unsere Besonderheit liegt darin“, so Dr. Birgit Heide, „dass wir uns nicht nur mit einem Thema oder einem Schwerpunkt beschäftigen, sondern für sämtliche Bereiche der Kunst- und Kulturgeschichte relevant sind: Sei es die Archäologie, Gemälde und Grafiken, Skulpturen oder das Kunstgewerbe.“ Das Museum verfüge über reiche Bestände, so auch über 42 Arbeiten von Carl Barks, dem die Ausstellung einen kompletten Raum gewidmet habe.© Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseum Mainz war früher selbst Disney-Fan. Hier vor einem Druck von Carl Barks Werk „The golden Fleece“. . „Unsere Besonderheit liegt darin“, so Dr. Birgit Heide, „dass wir uns nicht nur mit einem Thema oder einem Schwerpunkt beschäftigen, sondern für sämtliche Bereiche der Kunst- und Kulturgeschichte relevant sind: Sei es die Archäologie, Gemälde und Grafiken, Skulpturen oder das Kunstgewerbe.“ Das Museum verfüge über reiche Bestände, so auch über 42 Arbeiten von Carl Barks, dem die Ausstellung einen kompletten Raum gewidmet habe.© Foto: Diether v. Goddenthow

In einem zweiten Abschnitt geht es um die Zeichner der Gegenwart. Deutlich wird, dass Jan Gulbransson, der Enkel des bekannten Malers und Graphikers Olaf Gulbransson, der Anfang des 20. Jahrhunderts wirkte, in Zeichen- und Erzählduktus den Altmeistern folgt. Geändert haben sich allerdings die Themen der Geschichte, sie sind zeitgemäßer. Don Rosa und Ulrich Schröder gingen und gehen ebenfalls eigene Wege. So hat sich Don Rosa u.a. der „Pflege“ Dagobert Ducks verschrieben – folgt also Carl Barks. Er entwarf u.a. Kunstharz-Figuren von Dagobert, der im Amerikanischen viel treffender Uncle Scrooge McDuck heißt, der den Geizhals schon im Namen trägt. Auch Ulrich Schröder wechselte das Medium und entwickelte großformatige Porträts von Donald. Beide – Figuren wie Porträts – werden in der Ausstellung gezeigt.

Comic-Fans und Disney-Liebhaber dürfen sich auf einige außergewöhnliche Exponate mit Seltenheitswert freuen: z.B. auf das erste Micky-Maus-Buch „The Adventures of Mickey Mouse“ aus dem Jahr 1931, von dem es nur noch wenige Exemplare gibt. Originelle Gegenstände aus dem Alltag zeigen zudem, wie rasch sich die beliebten Figuren zu eigenen Sujets gewandelt haben, die losgelöst vom Comic-Strip als Sympathieträger eine autonome Existenz aus Porzellan, auf Teeservicen, Uhren und Haushaltsreinigern entwickelten. Wer hätte vor dem Besuch der Ausstellung gedacht, dass Micky schon in den 1930ern nicht nur gute Laune beim Lesen und Kekse knabbern, sondern auch beim Bodenwienern verbreitet hat? Die Exponate der Sammlung Boecher Brand & Package Design Collection sprechen Bände!

Originale Skizzen von Storyboards veranschaulichen die direkten Bezüge zu den Trickfilmen, von denen auch frühe Werke, wie z.B. „Steamboat Willie“, zu sehen sein werden – dem ersten vertonten Zeichentrickfilm mit Micky Maus (uraufgeführt im Nov. 1928, nachdem Disney zuvor schon den Stummfilm „Plane Crazy“ mit Micky produziert hatte). © Foto: Diether v. Goddenthow
Originale Skizzen von Storyboards veranschaulichen die direkten Bezüge zu den Trickfilmen, von denen auch frühe Werke, wie z.B. „Steamboat Willie“, zu sehen sein werden – dem ersten vertonten Zeichentrickfilm mit Micky Maus (uraufgeführt im Nov. 1928, nachdem Disney zuvor schon den Stummfilm „Plane Crazy“ mit Micky produziert hatte). © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Rundgang durch die Ausstellung beginnt im Schellbau des Landesmuseums. Dort erwartet die Besucher und Besucherinnen ein Zeitstrahl zu Walt Disney. Er beginnt im Jahre 1901, dem Geburtsjahr des Unternehmensgründers Walter Elias „Walt“ Disney und enthält die wichtigsten Daten und Fakten rund um den visionären amerikanischen Filmproduzenten und seine Filme, Comics und die Künstler, die die einzigartigen Charaktere zum Leben erweckten. Im Zeitstrahl sind zudem Comics-Piktogramme der einzelnen Künstler eingestellt, die in den Ausstellungsabschnitten wiederzufinden sind.

Eine Szene aus "Das tapfere Schneiderlein"
Eine Szene aus „Das tapfere Schneiderlein“

An der nächsten Station erfahren die Besucher und Besucherinnen anhand von mehreren Beispielen, wie Zeichentrickfilme früher entstanden sind und wie sie heute produziert werden. Wie das genau funktioniert, wird anhand eines Storyboards, einer Art Mischpult, mit originalen Zeichnungen verdeutlicht. Pro Sekunde Film werden im Übrigen mindestens sechs Zeichnungen benötigt.

Die Ausstellung wartet im vorderen Bereich des Schellbaus mit den ersten Highlights auf. So sind dort frühe Darstellungen von Donald Duck aus den 1930er-Jahren zu sehen – mit langem Hals und Schnabel. Präsentiert werden an dieser Stelle auch sogenannte „Model Sheets“, dabei handelt es sich um exakte Vorgaben, wie die einzelnen Figuren, ihre Bewegungen und ihre Farbgebung auszusehen hatten. Nur so konnte man sicherstellen, dass alle Arbeiten der Künstler – bereits in den 1930er-Jahren beschäftigte Walt Disney über 1.000 Zeichner – einheitlichen Standards folgten.

In einen kleinen Nebenraum werden verschiedene Filme von Walt Disney gezeigt. Ergänzend dazu gibt es Erläuterungen zu den Unterschieden zwischen Cartoon und Comic – sowie Hinweise auf Vorbilder, u.a. dem deutschen Zeichner Heinrich Kley, der für die Zeitschrift „Simplicissimus“ arbeitete.

Im Gang zur nächsten Abteilung wird eine dreidimensionale Donald-Figur aus den 1930er-Jahren gezeigt – damals noch mit langem Schnabel.

 Art Deco-Service mit Micky Maus-Motiven aus Frankreich war in den 30er Jahren En Vogue © Foto: Diether v. Goddenthow
Art Deco-Service mit Micky Maus-Motiven aus Frankreich war in den 30er Jahren En Vogue © Foto: Diether v. Goddenthow

Gleich daneben wird das Thema Merchandising aufgegriffen, das bei Walt Disney von Beginn an eine besondere Rolle spielte. Ausgestellt wird ein Art Deco-Service mit Micky Maus-Motiven aus Frankreich. Das Geschirr stammt aus den 1930er-Jahren. Damals war es „en vogue“, sich mit der Maus zu schmücken.

Anschließend betreten die Besucherinnen und Besucher den „Heiligen Gral“ der Comics. Dort sind eine Vielzahl beeindruckender Zeichnungen der Disney-Altmeister zu sehen. Al Taliaferro, Erfinder von Donald Duck, ist hier ebenso vertreten wie Bob Karp, einer der bekanntesten Walt Disney-Gagschreiber, der auch einige grobe Vorzeichnungen entworfen hat. In diesem Bereich wird den Besuchern und Besucherinnen vermittelt, wie ein Comic entsteht – vom ersten Scribble bis zur detaillierten Zeichnung. Ausgangspunkt ist zunächst die Story, dafür waren Taliaferro und Karp zuständig. Dann wurde ein Scribble angefertigt – eine sehr grobe Vorzeichnung in hellblau. Auf dem gleichen Blatt wurden dann in Rot und Orange Korrekturen eingezeichnet, bevor die finale Bleistift- oder Tuschezeichnung entstand. Zum Abschluss wurde das Bild fotografiert und die Farben weggefiltert, sodass nur die Bleistift- bzw. Tuschearbeit übrig blieb. Dann folgte die Kolorierung.

Im darauf folgenden Teil der Ausstellung stehen vor allem der Zeichner Floyd Gottfredson und Micky-Maus-Zeichnungen im Fokus. Hier ist auch jener Comic zu sehen, in dem Donald Duck zum ersten Mal in einer Micky Maus-Geschichte auftaucht.

Es wird eine Reihe von Sonntagsseiten mit Micky-Geschichten gezeigt – das waren längere, farbige Comics, die auf einer gesamten Seite in der Sonntagsausgabe abgedruckt wurden. Deutlich wird der Vorrang des Films vor dem Comic: Auf zwölf Bildschirmen läuft der Disney-Film „Das tapfere Schneiderlein“, daneben hängt der Comic, der den Film zeitgleich begleitete und in den Zeitungen promotete.

Carl Barks: Dagoberts Bad im Geld II. © Disney Courtesy Sammlung Brockmann & Reichelt. Foto: Ursula Rudischer
Carl Barks: Dagoberts Bad im Geld II. © Disney Courtesy Sammlung Brockmann & Reichelt. Foto: Ursula Rudischer

Der Rundgang führt nun zu Carl Barks, dem Erfinder zahlreicher Figuren wie Onkel Dagobert, Daniel Düsentrieb und den Panzerknacker. Neben den vielen Zeichnungen, die Barks für Disney entworfen hat, sind auch einige Lithographien zu sehen, die er nach seiner Pensionierung produziert hat, in denen selbstverständlich auch diverse Enten eine Rolle spielen.

Die folgende Station ist Al Taliaferro gewidmet, der sich vor allem als Zeichner von Donald Duck einen Namen gemacht hat, hier ist auch eine sehr seltene Micky Maus-Zeichnung von ihm zu sehen.

Abschnitte zu Tick, Trick und Track, die 1937 das erste Mal auftauchten, dann drei Jahre verschwanden, um 1940 wieder auf der Bildfläche zu erscheinen; sowie zu Daisy Duck, die 1938/1939 erschaffen wurde.

Im letzten Raum des Schellbaus folgt der erste lebende Zeichner, Don Rosa, der legitime Erbe von Carl Barks. Hier werden vornehmlich Arbeiten zu Dagobert Duck präsentiert – Don Rosa erzählt die Geschichte des als Greis geborenen Dagobert rückwärts, bis in seine Jugend.

00-immer.d.ente.nach3Im Eckrisalit, gegenüber dem Schellbau, werden die beiden deutschen Stars unter den Disney-Zeichnern präsentiert: Jan Gulbransson und Ulrich Schröder. Die Comic-Künstler sind mit Werken aus den eigenen Sammlungen vertreten, die zum Teil noch nie ausgestellt wurden. Gulbransson erzählt lange, moderne Geschichten, seine Zeichnungen erinnern an Carl Barks. Ulrich Schröder setzt den von Barks und Rosa beschrittenen Weg konsequent fort. Spektakulär ist sein „Yogi“, ein Gemälde, das Donald Duck als meditierend-schwebenden Mönch zeigt – auch das ein Bild unserer Zeit, das sich von den Geschichten der 1930er Jahre erheblich unterscheidet. Daneben geht es im Eckrisalit auch um die Frage, wie heutige Comics entstehen. Überraschend ist, dass die „Herstellung“ sich kaum von jener der „alten Meister“ unterscheidet.

Die Ausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ wird vom Landesmuseum Mainz kuratiert und ist eine Kooperation der MainzplusCITYMARKETING GmbH mit dem Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) in Zusammenarbeit mit dem artstar Verlag GmbH, Düsseldorf.

Großes Rahmenprogramm

Die Ausstellung 14. März bis 29.07.2018 wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, das sich an alle großen und kleinen Comic-Fans richtet. Führungen, Workshops, Filme, Vorträge und viele Aktionen rund um den Kosmos Entenhausen laden ab März ins Landesmuseum Mainz ein.
Das detaillierte Programm findet man über die Homepage:
www.landesmuseum-mainz.de (siehe auch unten)

folderÖffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag 10-17 Uhr, Dienstag 10-20 Uhr, Montag geschlossen,
für Schulklassen Sonderöffnungszeiten nach Absprache möglich
Eintrittspreise (inkl. Zutritt zur Dauerausstellung)
Erwachsene: 12 Euro /erm. 9 Euro
Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei, Kinder ab 6 Jahre: 7 Euro
Familienkarte (max. 2 Erw., mind. 1 Kind): 24 Euro
Rollstuhlfahrer inkl. Begleitperson sowie Behinderte (ab 80%): Eintritt frei
Gruppen ab 10 Personen: 9 Euro p.P.
Audioguide: 2 Euro

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51

Rahmenprogramm

Eine Vortragsreihe mit Comic-Experten aus ganz Deutschland, ein Comic-Tag für die ganze Familie und ein Open Air-Kino mit Disney-Klassikern: Das Rahmenprogramm zur Walt Disney-Ausstellung im Landesmuseum Mainz liefert spannende Hintergründe rund um die Kultfiguren Micky Maus, Donald Duck und seine Freunde aus Entenhausen.

Veranstaltungsreihe

Horch, horch! Klatsch, klatsch! In sechs Veranstaltungen werfen Comic-Experten ihren ganz eigenen Blick auf Charaktere, Künstler, Geschichten und Geschichte.

Dienstag, 20. März, 18 Uhr, Forum

  • Holger Wilmesmeier, Publizist, Kunsthistoriker, Künstler
    „Archäologie der Comics. Bildergeschichten vor Mickey Mouse“

Dieser Vortrag ist ein Streifzug durch die Jahrhunderte – von ägyptischen Wandmalereien um 2000 v.Chr. bis hin zu den von Wilhelm Busch inspirierten Zeitungs-Comics Ende des 19. Jahrhunderts in den USA. Dr. Wilmesmeier zeigt auf, wie durch alle Epochen in Bildern erzählt wurde und wie Texte eine neue Dimension hinzufügten.
Mittwoch, 11. April, 18 Uhr, Forum

Filippo Carlà-Uhink, Pädagogische Hochschule Heidelberg
„Darstellungen der klassischen Antike in Disney-Comics“

Ob als Parodie der Odyssee, eine Zeitreise Mickys mit der Zeitmaschine oder eine der endlosen Schatzsuchen von Dagobert Duck – Disney-Comics beschäftigen sich häufig mit der klassischen Antike. Der Vortrag beleuchtet Beispiele dieser Antikenrezeption und ihren Zusammenhang mit der generellen Präsenz der Antike in der europäischen Geschichtskultur.

 Donnerstag, 26. April, 18 Uhr, Forum

  • Alexandra Hentschel, Direktorin Erika-Fuchs-Haus
    „Dem Ingenieur ist nichts zu schwör – Wie Erika Fuchs die deutsche Sprache prägte“

Die geniale und spracherfinderische Comic-Übersetzerin Erika Fuchs brachte die amerikanischen Comics dem deutschen Publikum nahe und verhalf ihnen zu enormer Popularität. Sie verlagerte Entenhausen dabei nach Oberfranken und prägte mit Sprachwitz, Lautmalereien, dem nach ihr benannten „Erikativ“ und der Einbindung von Zitaten unsere Sprache nachhaltig.

Mittwoch, 15. Mai, 18 Uhr, Forum

  • Patrick Bahners, Journalist, Autor
    „Können Sie den Quatsch verstehen? Der Entenhausener Kunstgeschmack“

Ein donaldistischer Vortrag, der die Frage behandelt, was die Einwohner Entenhausens als schön und als hässlich empfinden, welches Bild des Künstlers sie haben und wie es in der Kunstproduktion mit dem Verhältnis von Klassik und Avantgarde bestellt ist. Grundlage sind die Comic-Geschichten von Carl Barks, unter anderem auch jene, aus der das Titelzitat stammt.

Donnerstag, 24. Mai, 18.30 Uhr, Forum

  • Jakubowski, ARD Journalist, Autor
    „Reise zu Don Rosa. Ein Gespräch mit Dr. Alex Jakubowski“

Der Journalist und Buchautor besuchte vor einem Jahr zusammen mit Starfotograf Lois Lammerhuber die lebende Comiczeichner-Legende Don Rosa in dessen Zuhause in Kentucky. Im Gespräch lässt er ein außergewöhnliches Porträt vom „Mensch hinter den Enten“ entstehen, der vor mehr als zehn Jahren seine letzte Geschichte rund um Dagobert und Co. gezeichnet hat.

Donnerstag, 7. Juni, 18 Uhr, Forum

  • Denis Scheck, Literaturkritiker, Übersetzer, Journalist,
    „Speis und Trank in Entenhausen“

Dass man viel Lebenswichtiges aus dem eifrigen Studium von Karl Marx und Carl Barks erfahren kann, hat sich nicht nur in Mainz herumgesprochen. Aber kann man von den Enten auch kochen lernen? Diese Frage klärt Literaturkritiker und Fernsehmoderator Denis Scheck, bekennender Hobbykoch und Comicfan, bekannt aus „Druckfrisch“ in der ARD und „Lesenswert“ und „Kunscht“ im SWR.
Sonntag, 10. Juni, 10-17 Uhr, Museum und Innenhof

  • Bonk! Boom! Bäng!
    Comic-Tag für die ganze Familie

Enten, Mäuse, Abenteuer: Taler sammeln mit Dagobert, Aufgaben lösen mit dem Fähnlein Wieselschweif, den Panzerknackern auf der Spur, tauschen und handeln auf der Comic-Börse, coole Comics gestalten und vieles mehr. Da darf natürlich das legendäre von Carl Barks erfundene Erfrischungsgetränk „Blubberlutsch“ nicht fehlen.

  • Samstag, 16. und Sonntag, 17. Juni, ab 21 Uhr
    Open Air-Kino im Innenhof mit Disney-Filmen
Familien- u. Kinder-Veranstaltungen – Ferienprogramm

 „Zack!“ – Das museumspädagogische Rahmenprogramm

 Die Walt Disney-Ausstellung wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm für große und kleine Comic-Fans. Workshops, Ferienprogramme, Familiensonntage, die Reihe „Das offene Atelier“ und Familienführungen bieten für Kinder und Familien die Gelegenheit, in die fabelhafte Welt von Entenhausen einzutauchen.

 Workshops

„Hello, Donald!“ Bei diesem halbstündigen Workshop wird der charmante Tollpatsch ganz genau unter die Lupe genommen: Seine Haltung, seine Hände und seine Augen verraten, wie Donald sich gerade fühlt. Die Kinder, die an diesem Angebot teilnehmen, ahmen Donalds Ausdrücke nach. Wer kann sich freuen wie Donald, oder genauso ärgerlich werden? Wer kann „entisch“?

  • Für Kinder von 5 – 8 Jahren, buchbar für Kindergruppen bis 20 Personen, Dauer 30 Minuten.
  • Teilnahmegebühr: 3 Euro (für Kinder). Begleitende Erwachsene haben freien Eintritt.

„Mickey and Donald get arty“. Comics zu lesen, selbst Figuren nachzuzeichnen und zu entwerfen, das können Kinder auch zuhause. Vorbilder und Anleitungen hält das Internet in Hülle und Fülle bereit. Was kann man darüber hinaus im Museum zu diesem Thema erfahren?

Wie spricht eine Ausstellung zu uns – jenseits von Texten und Audioguides? Und gehören Mickey, Donald und ihre Freunde in ein Museum?

Der Workshop lenkt den Blick auf das „Wie“ der Ausstellungssprache und lädt die SchülerInnen dazu ein, eine museale Inszenierung nachzuempfinden und für ein eigenes Thema zu entwerfen. Dabei werden die Vorstellungen und Wünsche der jeweiligen Teilnehmer mit Zeichenstift und Handykamera festgehalten. Anschließend konzipieren die Teilnehmer eine eigene Ausstellung, die alle gerne mal besuchen und vorab planen würden.

  • Für die Klassen 3 – 10; Dauer 120 Minuten; zu buchen über loechner@gdke.rlp.de
  • Es gilt der übliche Museumspreis von € 6 pro Schüler*in, zwei begleitende Lehrpersonen haben freien Eintritt.

Ferienprogramme

Osterferienprogramm vom 27. – 29. März, tägl. 10 – 14 Uhr

  • nur als Paket buchbar für insgesamt 50 Euro
  • für maximal 12 Kinder von 9 – 12 Jahren

Comicwerkstatt mit Holger Wilmesmeier. Comics kennt jeder. Aber eine Comicgeschichte selbst machen … Im Comic-Workshop zeichnen die Teilnehmer unter Anleitung des Kunstpädagogen, Dozenten und Publizisten Holger Wilmesmeier einen eigenen Comic. Dabei lernen die Nachwuchszeichner alles, was dafür wichtig ist: Figuren zeichnen, Geschichten ausdenken, Texten und vieles mehr. Ob die Geschichte ein Ministrip mit fünf Bildern oder mehrere Seiten lang wird, und ob die Figuren mehr nach Micky Maus oder nach Manga aussehen, all das liegt ganz bei den jungen Teilnehmern. Also los, mit zang, krack, bumm!

Sommerferienprogramm vom 25. – 29. Juni, tägl. 10 – 15 Uhr

  • nur als Paket buchbar für 80 Euro
  • für maximal 10 Kinder von 8 -14 Jahren

Trickfilmwerkstatt im Museum mit Dorle Voigt. Bei diesem Workshop wird eine eigene Trickfilmfigur mit charakteristischen Merkmalen und Eigenschaften entwickelt – und zum Leben erweckt. Mit Hilfe von Tablets und der Stop-Motion-Technik produzieren die Teilnehmer zusammen mit der Kulturwissenschaftlerin eigene Trickfilme. Dabei denken sich die Kinder eine Geschichte für ihre Figur aus, entwickeln einen Drehplan, basteln, malen und organisieren Figuren, Requisiten und Kulissen. Dann werden die Figuren Bild für Bild in Bewegung gesetzt und hunderte Fotos mit dem Tablet geschossen. Anschließend wird der Film vertont, Sprache und Geräusche mit dem Mikrofon aufgenommen und Musik hinterlegt. Zum Abschluss des Workshops feiert der fertige Film seine Premiere – vor Familien, Freunden und interessierten Museumsbesuchern.

Weitere Veranstaltungen

Familiensonntag am 3. Juni / 1. Juli mit Kurzführung und gemeinsamer künstlerischer Praxis für die ganze Familie; Disney-Eintritt plus 1 Euro pro Person
Offenes Atelier am 19. Mai / 16. Juni / 21. Juli  mit Kurzführung und künstlerischer Praxis für Kinder; Disney-Eintritt plus € 1,- pro Person

Familienführungen am Sonntagmorgen am 27. Mai / 24. Juni / 8. Juli / 22. Juli. Familienticket Disney plus 1 Euro pro Person

Weitere Infos :
Das detaillierte Programm findet man über die Homepage:
www.landesmuseum-mainz.de (siehe auch unten)

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Sonntag 10-17 Uhr, Dienstag 10-20 Uhr, Montag geschlossen, für Schulklassen Sonderöffnungszeiten nach Absprache möglich.
Eintrittspreise (inkl. Zutritt zur Dauerausstellung)
Erwachsene: 12 Euro /erm. 9 Euro
Kinder bis 6 Jahre Eintritt frei, Kinder ab 6 Jahre: 7 Euro
Familienkarte (max. 2 Erw., mind. 1 Kind): 24 Euro
Rollstuhlfahrer inkl. Begleitperson sowie Behinderte (ab 80%): Eintritt frei
Gruppen ab 10 Personen: 9 Euro p.P.
Audioguide: 2 Euro

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51

Einer der prominentesten deutschen Katholiken, Kardinal Lehmann, ist tot

Karl Kardinal Lehmann während seines Dankes für die Wilhelm Leuschner-Medaille als höchste Auszeichnung des Landes Hessen 2016 © Foto: Diether v. Goddenthow
Karl Kardinal Lehmann während seines Dankes für die Wilhelm Leuschner-Medaille als höchste Auszeichnung des Landes Hessen 2016 © Foto: Diether v. Goddenthow

Nachrufe

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Kardinal Lehmann wird uns fehlen

„Rheinland-Pfalz trauert um Karl Kardinal Lehmann. 33 Jahre hat er als Bischof von Mainz gewirkt und Maßstäbe für einen weltoffenen Katholizismus gesetzt. Weit über die Grenzen seines Bistums hinaus wurde ihm wegen seines festen Glaubens, seines beeindruckenden theologischen Wissens, seiner ökumenischen Offenheit, seines gesellschaftlichen Engagements und seiner menschlichen Warmherzigkeit Respekt, Anerkennung und auch Zuneigung entgegen gebracht. In seinem fast einundzwanzigjährigen Wirken als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat er die katholische Kirche in Deutschland entscheidend mitgeprägt und in der Weltkirche in herausragender Weise repräsentiert.

Bei seiner Weihe zum Bischof im Mainzer Dom am 2.10.1983 hatte Kardinal Lehmann sein neues Amt unter den Wahlspruch „Steht fest im Glauben“ („State in fide“) gestellt. Diesem Appell des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth ist er während seines jahrzehntelangen Wirkens in Wort und Tat mehr als gerecht geworden. Er stand in Treue zur Kirche, aber vor allen Dingen zu den Menschen. Karl Kardinal Lehmann hatte stets ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Anliegen. Für ihn galt der Grundsatz, dass die Kirche dort mitanpackt, wo Hilfe gebraucht wird. Auch in der Flüchtlingskrise hat er Maßstäbe für Nächstenliebe gesetzt. Wer ihm begegnete, konnte erfahren, dass er es ernst meint mit dem, was er verkündet.

Er hat Brücken gebaut zwischen verschiedenen Konfessionen, zwischen verschiedenen Religionen und auch zwischen Kirche und Politik.

Karl Kardinal Lehmann wusste um die Zeichen der Zeit. Er hat die Konflikte in Kirche und Gesellschaft benannt und die weltweiten Herausforderungen erkannt. In seiner Haltung, Schwangeren im Gewissenskonflikt kirchlich beizustehen, stellte er sich an die Seite der Frauen und riskierte den Konflikt mit Rom. Wichtige Themen hat er immer wieder aufgegriffen und sich in christlicher Verantwortung mit ihnen auseinandergesetzt. Dabei war er der Politik immer ein kritischer und wichtiger Mahner und Ratgeber. Auch in schwierigen Zeiten hat er klare Positionen bezogen und Mut zum Umdenken gemacht.

Glaubensstärke und Humor, Intellekt und Gelassenheit, diese seltene Kombination hat Kardinal Lehmann ausgezeichnet. Ich bin ihm für viele gute Gespräche und Anregungen sowie den vertrauensvollen Austausch mit der Landesregierung sehr dankbar.

Rheinland-Pfalz trauert um einen großartigen Menschen und eine herausragende Persönlichkeit. Bischof Dr. Kohlgraf und allen Gläubigen im Bistum Mainz spreche ich mein aufrichtiges Beileid aus.“

Auch Mainz trauert um seinen Ehrenbürger

 

Oberbürgermeister Michael Ebling: „Wir trauern um den Mainzer Ehrenbürger Karl Kardinal Lehmann. Kardinal Lehmann war eine hochgebildete Persönlichkeit, die in herausfordernden Zeiten Orientierung geben konnte und stets durch seine Warmherzigkeit und Empathie als Mensch zu überzeugen wusste.

Ihn zeichnete vor allem seine Offenheit für die Menschen aus. In einer Zeit, in der so viele, nicht mehr offen sind, in der sich viele gar nicht mehr bemühen, einander zu verstehen, in der die Schranken nicht nur an die Grenzen, sondern auch in manche Köpfe zurückkehren, werden wir diese Eigenschaft wohl mit am meisten vermissen.

Karl Kardinal Lehmann war damit Vorbild, vor allem aber auch immer Anstoßgeber für Debatten: in der Weltkirche, in Deutschland und in Mainz. Große Anerkennung gilt seiner Leistung als Brückenbauer zwischen Kirche und Gesellschaft sowie als verlässlicher und konstruktiver Partner im Dialog mit den anderen christlichen und nichtchristlichen Religionsgemeinschaften.

Er hat die an ihn gerichteten Erwartungen als Wegweiser, Brückenbauer und Moderator nicht nur erfüllt, sondern auf vielfache Weise übertroffen. Hohe theologische Kompetenz und persönliche Glaubwürdigkeit verbanden sich in seiner Person auf überzeugende Weise und strahlten weit über unsere Stadtgrenzen hinaus. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Ministerpräsident Volker Bouffier zum Tod
des früheren Mainzer Bischofs Karl Kardinal Lehmann

„Kardinal Lehmann wird dieser Welt als authentischer Repräsentant und Erneuerer der katholischen Kirche fehlen“

Wiesbaden. Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat mit Betroffenheit auf den Tod des früheren Bischofs von Mainz, Karl Kardinal Lehmann, reagiert. „Kardinal Lehmann wird dieser Welt als authentischer Repräsentant und Erneuerer der katholischen Kirche fehlen. Er wirkte 33 Jahre in der Diözese Mainz und prägte damit eine Ära im Bistum. Mit seiner humorvollen, bodenständigen und den Menschen zugewandten Art hat er viele Menschen erreicht und in den Dialog eingebunden. Durch sein herausragendes theologisches Wissen und seine Ausstrahlung hat er dem Bistum und seinen Gläubigen weit über die Grenzen hinaus eine geachtete Stimme verliehen. Mit Beharrlichkeit hat Kardinal Lehmann den Geist der Ökumene, das Zusammenführen von katholischer und evangelischer Kirche, wahrhaft gelebt und war als Bischof ein hochgeschätzter Ansprechpartner in der Gesellschaft für Fragen und Nöte der Zeit. Über die Parteigrenzen hinweg war Lehmann auch für die Politik in Hessen und auf Bundesebene ein geistig und geistlich bereichernder Gesprächspartner. Ich trauere aufrichtig um ihn“, sagte der Ministerpräsident.

„Insbesondere als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz hat er wichtige gesellschaftliche Impulse gegeben und war auch in Rom beim Vatikan hoch angesehen. Nicht nur die Menschen in Hessen haben ihn tief ins Herz geschlossen und seine Arbeit wertgeschätzt – Karl Kardinal Lehmann war ein Glücksfall für den deutschen Katholizismus und das Bistum Mainz. Seine Verdienste werden auch nach seinem Tod in guter Erinnerung bleiben“, sagte Ministerpräsident Bouffier, der dem Bistum sein tief empfundenes Beileid aussprach.

Karl Lehmann war von Juni 1983 bis Mai 2016 Bischof des Bistums Mainz, dessen Gebiet in Rheinland-Pfalz und Hessen liegt. Von 1987 bis 2008 war er zudem Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Für seine Verdienste für die Demokratie und den Rechtsstaat erhielt Lehmann im Jahr 2016 die Wilhelm Leuschner-Medaille als höchste Auszeichnung des Landes Hessen sowie 2009 den Hessischen Kulturpreis.
Abschied von Kardinal Lehmann Domradio.de

Hessenschau

Der Tatortkrimi „Stau“ holt den Deutschen Fernsehkrimi-Preis 2018 – Petra Schmidt-Schaller und Heino Ferch erhalten Auszeichnung als beste Darsteller

Gala-Abschluss-Foto der Krimi-Preisverleihung am 9.3.2018 mit allen Gewinnerinnen und Gewinnern, Juroren, Mitarbeitern und Künstlern beim 18. Deutschen Fernsehkrimifestival in der Caligari-Filmbühne Wiesbaden.   © Foto: Diether v. Goddenthow
Gala-Abschluss-Foto der Krimi-Preisverleihung am 9.3.2018 mit allen Gewinnerinnen und Gewinnern, Juroren, Mitarbeitern und Künstlern beim 18. Deutschen Fernsehkrimifestival in der Caligari-Filmbühne Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow

 

Die Auszeichnung als beste DarstellerIn erhalten Petra Schmidt-Schaller und Heino Ferch. Einen Sonderpreis für seine Gesamtleistung bei der Produktion „Das Verschwinden“ geht an Hans-Christian. Den von der Publikums-Jury ausgewählten Publikumspreis gewinnt „Ein Kind wird gesucht“.

Der Gewinner des Deutschen FernsehKrimi-Preises 2018 ist der Film „Tatort – Stau“ (SWR).

Szene aus dem Tatort Stau "Polizeikontrolle auf der Stuttgarter Weinsteige". © SWR
Szene aus dem Tatort Stau „Polizeikontrolle auf der Stuttgarter Weinsteige“. © SWR

Der Gewinner des Deutschen FernsehKrimi-Preises 2018 ist der Film „Tatort – Stau“ (SWR). „Die Tatort-Folge Stau präsentiert innerhalb eines klassischen Krimiformats ein faszinierendes Figuren-Ensemble in einer ungewöhnlichen Geschichte, die den Zuschauer vom ersten Moment an in seinen Bann zieht. Im alltäglichen Setting des Staus entfaltet sich eine dramatische Ermittlung unter Zeitdruck zu einem unterhaltsamen und poetischen Kaleidoskop menschlicher Geschichten, die das Buch von Daniel Bickermann und Dietrich Brüggemann bis ins Detail authentisch und liebevoll zeichnet,“ begründet die Jury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2018, das zurzeit in Wiesbaden stattfindet, ihre Entscheidung.

v.l. Hanna Doose, Laudatorin, Bärbel Schäfer, Moderatorin des Abends, Franziska Specht, Produzentin und Dietrich Brüggemann , Regisseur.  © Foto: Diether v. Goddenthow
v.l. Hanna Doose, Laudatorin, Bärbel Schäfer, Moderatorin des Abends, Franziska Specht, Produzentin und Dietrich Brüggemann , Regisseur. © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Mittelpunkt der Produktion mit den Kommissaren Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) steht die Aufklärung einer Fahrerflucht in einem Stau. Die Regie führte Dietrich Brüggemann, der gemeinsam mit Daniel Bickermann auch das Drehbuch geschrieben hat. Als Preis erhält das Filmteam 1.000 Liter (1200 Flaschen) Wein, gesponsert vom Weingut Udo Ott, Grorother Hof in Wiesbaden-Frauenstein.

Die  beste Darstellerin

Petra Schmidt-Schaller, hier in der Rolle der Nora Schwarz in dem Zweiteiler „Keine zweite Chance“ (Sat.1).© SAT 1
Petra Schmidt-Schaller, hier in der Rolle der Nora Schwarz in dem Zweiteiler „Keine zweite Chance“ (Sat.1).© SAT 1

Als beste Darstellerin zeichnete die Jury Petra Schmidt-Schaller für Ihre Rolle der Nora Schwarz in dem Zweiteiler „Keine zweite Chance“ (Sat.1) aus. Die Ärztin verliert bei einem Überfall ihren Mann, ihr Kind wird entführt, sie selber hat nach mehreren Tagen Koma keine Erinnerung an das Ereignis. „Petra Schmidt-Schaller liefert, in ‚Keine zweite Chance‘ einen beeindruckenden Einblick in das Seelenleben einer jungen Mutter, deren familiäres Glück auf einen Schlag zerstört wird. Ihr Spiel entwickelt dadurch ungeheure Kraft, dass sie der Versuchung widersteht, sich der Tragik ihrer Figur zu ergeben. Mit wohldosierten Mitteln zeigt sie ein komplexes Geflecht von Emotionen, das beim Zuschauer eine enorme Sogwirkung entfaltet und in jeder Sekunde glaubwürdig ist,“ lobt die Jury.

Bester Darsteller

Heino Ferch, bester Darsteller mit seiner Rolle im Drama „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) © Foto: Diether v. Goddenthow
Heino Ferch, bester Darsteller mit seiner Rolle im Drama „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) © Foto: Diether v. Goddenthow

Den Preis als bester Darsteller erhält Heino Ferch für seine Rolle in dem Drama „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE). In dem Film nach einer wahren Begebenheit spielt er den Kommissar Ingo Thiel, der mit seinem Team in einer langwierigen und zermürbenden Ermittlung fünf Monate lang nach dem zehnjährigen Mirco sucht. Die Jury zeichnet den Schauspieler mit den folgenden Worten aus: „Heino Ferchs Kommissar Ingo Thiel führt den Zuschauer durch einen bewegenden Film, der präzise und detailliert die mühselige und oft frustrierende Arbeit der Polizei zeigt. Mit seinem zurückgenommenen Spiel stellt er sich in den Dienst der Geschichte wie ein Polizist in den Dienst der Ermittlungen und öffnet dem Seite 2 von 3 Zuschauer den Freiraum, eigene Emotionen zu entwickeln. Dabei verleiht Heino Ferch seiner Figur eine hohe Authentizität, die über den gesamten Film hinweg fesselt.“

Sonderpreis für beste Gesamtleistung

Szene aus: „Das Verschwinden“  © (BR/ARD Degeto/NDR/SWR)
Szene aus: „Das Verschwinden“ © (BR/ARD Degeto/NDR/SWR)

Einen Sonderpreis für seine Gesamtleistung (Regie, Buch und Produktion) bei der Produktion der Serie „Das Verschwinden“ (BR/ARD Degeto/NDR/SWR) erhält HansChristian Schmid. Im Mittelpunkt der Produktion steht die alleinerziehende Michelle Grabowski (Julia Jentsch), die auf eigene Faust ihre 19-jährige Tochter Janine (Elisa Schlott) sucht. Je länger sie recherchiert, desto mehr fängt sie an zu zweifeln, ob Janine überhaupt gefunden werden möchte. „Die Miniserie ‚Das Verschwinden‘ besticht durch ihren atmosphärisch dichten Gesamteindruck, der sich in der herausragenden schauspielerischen Qualität des Ensembles ebenso zeigt wie in den präzisen Milieu- und Figurenbeschreibungen des Drehbuches oder der stimmigen Ausstattung. Hans-Christian Schmid hat eine eindrückliche Filmerzählung geschaffen, die als Ganzes ebenso in Erinnerung bleibt wie in vielen Details,“ lautet die Begründung der Jury.

Der Publikumspreis und der Preis für „Deutschlands spannendsten Fernsehkrimi-Drehbuchnachwuchs“

Publikumsjury des Wiesbadener Kuriers wählte den Film „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) hier mit Produzent und  Darstellern. © Foto: Diether v. Goddenthow
Publikumsjury des Wiesbadener Kuriers wählte den Film „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) hier mit Produzent. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Publikumsjury des Wiesbadener Kuriers hat sich für den Film „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) als Preisträger entschieden. „Unser Siegerfilm zeichnet sich durch ein hohes Maß an Spannung und Emotionalität aus,“ so die Jury aus Leserinnen und Lesern des Wiesbadener Kuriers. „Die akribische und beharrliche Polizeiarbeit wird realistisch dargestellt. Hervorragende Schauspielerinnen und Schauspieler zeigen den Umgang der Opfer mit ihrem Leid und lösen bei den Zuschauern große Betroffenheit aus, der Film zeigt aber auch die Wege auf, mit denen die Familie ihren schweren Schicksalsschlag bewältigt.“

Preis für „Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs“

Der Preis „Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs“ erhielt  Jonas Dokarzek für sein Exposé „Aschenbach“,  mit Moderatorin Bärbel Schäfer und  Sandra Duschl von der HessenFilm und Medien GmbH (r.).© Foto: Diether v. Goddenthow
Der Preis „Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs“ erhielt Jonas Dokarzek für sein Exposé „Aschenbach“, mit Moderatorin Bärbel Schäfer und Sandra Duschl von der HessenFilm und Medien GmbH (r.).© Foto: Diether v. Goddenthow

Der Preis für „Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs“ geht an Jonas Dokarzek für das Exposé „Aschenbach“. Die Jury begründet ihre Entscheidung: „Der Autor Jonas Dokarzek ist 20 Jahre jünger als sein Protagonist, der Dorfpolizist Weiland, aber die Jury war fasziniert, wie genau er seine Hauptfigur kennt. Der Kulisse, dem 500- Seelen-Dorf Aschenbach, irgendwo in einem deutschen Grenzgebiet, verleiht er eine spürbar intensive, fast mythische Atmosphäre. Sein Exposé erinnert an einen Krimi-Noir, der mit so vielen Ideen angereichert ist, dass er Appetit auf mehr macht.“ Eine lobende Erwähnung bekommt Vanessa Aab. „Ihre Geschichte ‚Wenn der Kreis sich schließt‘ ist schon jetzt überzeugend und weit entwickelt. Der Autorin gelingt es, in einer dichten Atmosphäre grundsätzliche Fragen über Schuld und Verantwortung zu stellen,“ lobt die Jury. Der Gewinner des Preise entwickelt sein Exposé unterstützt von TOP:Talente e. V., einem Verband von Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren, bis zum Treatment weiter und wird es im Herbst bei einem Pitch-Workshop in Baden-Baden präsentieren.

Die Verleihung des Deutschen FernsehKrimi-Preises findet am Freitag, 9. März, in der Caligari FilmBühne statt. Durch den Abend führt die Moderatorin Bärbel Schäfer. Die Musik kommt in diesem Jahr von dem Tenor Mads Elung-Jensen und Dirk Rave mit seinem Akkordeon.

In der Jury des diesjährigen Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2018 entschieden die Regisseurin und Drehbuchautorin Hanna Doose, die Produzentin Roswitha Ester, der Schriftsteller und Krimistipendiat der Landeshauptstadt Wiesbaden, Volker Kutscher, der SchauspielerInnen Alexander Schubert und die Schauspielerin Dennenesch Zoudé über die Preisträger.

In der Jury des Wettbewerbs „Deutschlands spannendster FernsehkrimiDrehbuchnachwuchs“ waren der Drehbuchautor Christoph Busche, Sandra Duschl von der HessenFilm und Medien GmbH und die Agentin Bernadette Langers (Verlag der Autoren).

Die zehn Wettbewerbsfilme, die von einer Vorjury aus über 60 Einsendungen nominiert wurden, waren vom 6. bis 8. März in der FilmBühne Caligari in Wiesbaden zu sehen.

Den Abschluss des Festivals bildet am Samstag, 10. März, ab 19.30 Uhr, wieder die „Lange FernsehKrimi-Nacht“. Bis zum Morgen des 11. März werden noch einmal alle zehn Wettbewerbsbeiträge in der Caligari FilmBühne zu sehen sein.

Heino Ferch trägt sich  ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden ein in Beisein von; Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel und Kulturdezerent Axel Imholz, der die Gala eröffnet hatte. © Foto: Diether v. Goddenthow
Heino Ferch trägt sich ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden ein in Beisein von; Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel und Kulturdezerent Axel Imholz, der die Gala eröffnet hatte. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die HessenFilm und Medien GmbH und den Hessischen Rundfunk, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Literaturhaus Villa Clementine, dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain und dem Wiesbadener Kurier.

Überwältigende Klangebilde und Highlights der Klassik in der Saison 2018/19 der Alten Oper Frankfurt

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Intensives Erleben von Musik auf ganz unterschiedliche Weisen, gemeinschaftliche Musikerfahrungen und Begegnungen mit herausragenden Künstlern sind prägende Leitgedanken des wieder wunderbar zusammengestellten umfangreichen Programms in der Spielzeit 2018/19 der Alten Oper Frankfurt.

Musikfest zum Saisonauftakt

Eingeleitet wird die neue Saison mit dem Musikfest, welches vom 15. bis zum 30. September 2018 wieder eines der großen Meisterwerke der Musikgeschichte in den Mittelpunkt stellt. In dieser Saison steht György Ligetis Orchesterwerk „Atmosphères“ aus dem Jahr 1961 ganz im Zentrum des Geschehens als eindrucksvolles  Beispiel dafür, welche Sogkraft Musik auf Menschen ausüben kann. Ausgehend von (und zurückkehrend zu) Ligetis „Atmosphères“ beschäftigt sich das Musikfest deshalb nicht nur mit Ligetis musikalischer Verwurzelung und seinem Umfeld, sondern auch mit Musik weiterer Genres und Epochen, die auf ihre eigene Weise die Hörer mit zum Teil überwältigenden Klangebilden in Bann zieht. Diese Auseinandersetzung findet nicht nur in Konzerten, sondern auch in Performance, Film, Gespräch und interaktiven Formaten statt.

„Anders hören: Die Abramović-Methode für Musik“

„Anders hören: Die Abramović-Methode für Musik“ lautet der Titel eines ganz besonderen Musikprojekts, das die Performancekünstlerin Marina Abramović für die Alte Oper entwickelt (17. – 24. März 2019). Marina Abramović, eine der bekanntesten und einflussreichsten Künstlerinnen der Welt, wird dafür Musik und die von ihr entwickelte Abramović-Methode zusammenführen, um eine neue Art des Hörens zu ermöglichen – in einer gemeinschaftlichen Erfahrung aller Teilnehmer. Übungen der Abramović-Methode (etwa das Zählen von Reiskörnern oder das Gehen in Zeitlupe) werden untrennbar an den Besuch eines Konzertes gekoppelt. Wer sich zuvor mit Geist und Körper auf die reinigende Wirkung der Übungen eingelassen hat, wird im eigens für die Alte Oper konzipierten abschließenden Konzert die Musik auf einer tiefergehenden Ebene wahrnehmen können. „Anders hören: Die Abramović- Methode für Musik“ wird ein einzigartiges und noch nie dagewesenes Gemeinschafts-Event sein, in dem das Publikum der Musik durch die Erfahrung der Performance-Kunst und durch die gemeinschaftliche Erfahrung von Achtsamkeit begegnet.

Im Fokus

Fokus heißt es immer dann, wenn sich das Augenmerk konzentriert auf besondere Musikerpersönlichkeiten oder Themen richtet. In der Spielzeit 2018/19 gibt die Alte Oper drei Künstlern Raum und Zeit, dem Publikum einen intensiveren Eindruck von ihrer Arbeit zu vermitteln – den Dirigenten Gustavo Dudamel (13. + 14.09.2018, 05.11.2018) und Sir Simon Rattle (22.02.2019, 09.04.2019) sowie dem Pianisten Leif Ove Andsnes (12.12.2018, 07. + 08.02.2019, 11. + 12.05.2019).

Im Fokus steht aber auch das Schaffen Wolfgang Amadeus Mozarts in den Jahren 1785/86: Das Mahler Chamber Orchestra und Leif Ove Andsnes planen ein neues mehrjähriges Großprojekt, das Mozarts Werke aus dieser Zeit beleuchtet – die Alte Oper hat sie eingeladen, das Projekt am 11./12. Mai 2019 mit einem Fokus-Festival in der Alten Oper zu starten.

Interaktive Formate prägen die kommende Spielzeit in besonderem Maße, denn mehrfach erhält das Publikum die Möglichkeit, selbst zu Akteuren zu werden. Das betrifft nicht nur das Projekt von Marina Abramović, sondern spiegelt sich auch in weiteren Formaten wieder: Cages „Musicircus“ auf dem Opernplatz (15.09.2018) bringt Menschen, die Klänge erzeugen, zusammen; die Performance „Great Barrier Reef“ (24.09.2018) erfordert kollektives Körperspiel. Und das Projekt „Unboxing Mozart“ (11./12.05.2019) löst Grenzen zwischen Orchestermusikern und Publikum auf.

Weltmusik und Jazz 

Im Entertainmentbereich werden die beiden Reihen mit Weltmusik und Jazz fortgesetzt. Die vier Konzerte umfassende Reihe „Weltmusik im Mozart Saal“ blickt diesmal besonders auf Länder und Regionen am Rande Europas und deren spezifische Musikkulturen. Und die vier Termine der Reihe „Jazz im Mozart Saal“ zeigen, welche klanglichen Möglichkeiten das Triospiel im Jazz bereithält. Daneben finden sich im Programm aber auch wieder Klassiker des Entertainmentbereichs wie die stets hochkarätig besetzten JazzNights oder eine große Musicalproduktion zur Weihnachtszeit: Vom 19. Dezember 2018 bis zum 12. Januar 2019 heißt es „Mamma Mia!“, wenn die Alte Oper Frankfurt das Musical um die größten Hits von ABBA zeigt.

„PEGASUS – Musik erleben!“ für Kinder und Jugendliche

Für kleinere Ohren hält die Alte Oper erneut ihr erfolgreiches Kinder- und Jugendprogramm „PEGASUS – Musik erleben!“ bereit, das sich an sämtliche Altersstufen, an Familien, Kindergartengruppen oder Schulklassen richtet. Wie in den Vorjahren wird das Programm separat veröffentlicht, der Kartenvorverkauf startet am 12. Juni 2018 für Familien, am 13. Juni 2018 für Kitas.

Highlights des Klassik-Programms der Alten Oper Frankfurt

Auch in der kommenden Spielzeit weist das Klassik-Programm der Alten Oper Frankfurt eine hohe Dichte an Konzerten mit weltbekannten Künstlern und Orchestern auf. Einige Highlights:

• Mahler Chamber Orchestra unter Gustavo Dudamel 13. + 14.09.2018 Fokus Gustavo Dudamel

• Frankfurter Opern- und Museumsorchester unter Lawrence Foster mit Tzimon Barto 16./17.09.2018 Veranstaltung der Frankfurter Museums-Gesellschaft e.V. im Rahmen des Musikfests „Atmosphères“

• „2001: A Space Odyssey“ mit dem hr-Sinfonieorchester unter Frank Strobel 22.09.2018 In Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut und dem hr-Sinfonieorchester im Rahmen des Musikfests „Atmosphères“

• hr-Sinfonieorchester unter Christoph Eschenbach mit Marisol Montalvo 27./28.09.2018 Veranstaltung des hr-Sinfonieorchesters im Rahmen des Musikfests „Atmosphères“

• Bamberger Symphoniker unter Jakub Hrůša mit Frank Peter Zimmermann 30.09.2018 Musikfest „Atmosphères“

• Gewandhausorchester unter Andris Nelsons mit Kristīne Opolais 07.10.2018

• St. Petersburger Philharmoniker unter Yuri Temirkanov mit Yefim Bronfman 14.10.2018

• Orchestre des Champs-Élysées unter Philippe Herreweghe 24.10.2018

• Berliner Philharmoniker unter Gustavo Dudamel mit Tamara Mumford 05.11.2018 Fokus Gustavo Dudamel

• Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer mit Sir András Schiff 25.11.2018

• 1822-Neujahrskonzert mit der Jungen Deutschen Philharmonie unter Wilson NG 13.01.2019

• Wiener Philharmoniker unter Michael Tilson Thomas mit Igor Levit 19.01.2019

• Sächsische Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann mit Frank Peter Zimmermann
04.02.2019

• London Symphony Orchestra unter Sir Simon Rattle 22.02.2019
Fokus Sir Simon Rattle

• Philharmonia Orchestra unter Esa-Pekka Salonen 03.03.2019

• Münchner Philharmoiker unter Valery Gergiev mit Rudolf Buchbinder 27.03.2019

• Bachs Johannespassion als halbszenische Aufführung (Regie: Peter Sellars) mit Sir Simon Rattle, dem Choir and Orchestra of the Age of Enlightenment, Mark Padmore, Magdalena Kožená, Christian Gerhaher und anderen 09.04.2019 Fokus Sir Simon Rattle

• Anna Netrebko und Yusif Eyvazov 29.04.2019 Veranstaltung der DEAG Classics AG. Örtliche Durchführung: Handwerker Promotion GmbH in Kooperation mit der Alten Oper Frankfurt

• Mahler Chamber Orchestra mit Leif Ove Andsnes u.a. 11.+12.05.2019 Fokus Mozart 1785/86 • Fokus Leif Ove Andsnes

• Chamber Orchestra of Europe unter Sir Antonio Pappano mit Janine Jansen 02.06.2019

• Klavierabende mit Pierre-Laurent Aimard, Alexandre Tharaud, Leif Ove Andsnes, Mitsuko Uchida, Seong-Jin Cho und Javier Perianes.

Der Kartenvorverkauf für sämtliche hier genannten wie auch für alle weiteren in unserer Saisonbroschüre präsentierten Konzerte und Veranstaltungen der Alten Oper Frankfurt beginnt am 8. März 2018 (Tickethotline: 069 / 1340 400, www.alteoper.de).

Micky Maus trommelt am Gutenberg-Platz für „Walt-Disney-Ausstellung“ im Mainzer Landesmuseum ab 14.3.2018

MCV-Wagenbauer Dieter Wenger, Dr. Birgit Heide, Direktorin Landesmuseum Mainz und Uwe Leitermann, Geschäftsführer mainzplus CITYMARKETING © Agentur Bonewitz, Foto: Michael Sowada
MCV-Wagenbauer Dieter Wenger, Dr. Birgit Heide, Direktorin Landesmuseum Mainz
und Uwe Leitermann, Geschäftsführer mainzplus CITYMARKETING © Agentur Bonewitz, Foto: Michael Sowada

Figur auf Gutenbergplatz weist auf Sonderausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ im Landesmuseum Mainz hin

Nur noch wenige Tage, dann startet im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) die Sonderausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“. Bevor die Disney-Schau am 14. März ihre Pforten öffnet, ist die weltberühmte Micky Maus, zugleich Leitmotiv der Ausstellung, weiterhin auf Mainz-Tournee. Nach ihrem Auftritt beim diesjährigen Rosenmontagszug und ihrer Präsenz auf einem städtischen Linienbus (Mainzer Mobilität), der in den kommenden Wochen durch Mainz rollt, ist die Walt Disney-Kultfigur nun erneut in der Mainzer Innenstadt zu bewundern – und zwar hautnah und zum Anfassen. Die spektakuläre Figur, eigens angefertigt für den Rosenmontagszug, wurde heute auf dem Gutenbergplatz neben der Douglas-Parfümerie von MCV-Wagenbauer Dieter Wenger aufgestellt. Die GDKE und mainzplus CITYMARKETING weisen damit auf die Sonderausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ hin, die vom 14. März bis 29. Juli im Landesmuseum Mainz der GDKE zu sehen ist.

„Die Micky Maus ist das Leitmotiv unserer Ausstellung. Daher ist es natürlich besonders schön, dass wir die Figur auch nutzen können, um in der Innenstadt auf unsere Disney-Schau aufmerksam zu machen“, freute sich Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz. „Mit dieser Aktion wollten wir die Disney-Ausstellung im Stadtbild sichtbar machen – und den Mainzerinnen und Mainzer sowie Touristen aus aller Welt ein spektakuläres Fotomotiv bieten – Selfies sind herzlich willkommen“, so Uwe Leitermann, Geschäftsführer von mainzplus CITYMARKETING. Die Selfies können auf der Facebook-Seite zur Ausstellung (www.facebook.com/mickey.ausstellung.mainz/) unter dem Beitrag zur heutigen Aktion als Kommentare gepostet werden (Hashtag: #mickeyinmainz). Unter allen Teilnehmern verlost mainzplus zwei Karten für die Vernissage der Ausstellung am Dienstag, 13. März, um 17 Uhr im Landesmuseum. Teilnahmeschluss ist am 12. März um 12 Uhr.

Bei „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ stehen vor allem die Zeichner hinter den Figuren im Fokus. Wer waren die Comic-Zeichner, die die Charaktere erfanden, ihre Welten lebendig werden ließen und ihre Geschichten über Jahrzehnte weitererzählten? So werden sowohl die drei Altmeister der Disney-Comics aus den 1930er Jahren, Floyd Gottfredson, der Zeichner der Micky Maus, Al Taliaferro, der Zeichner Donald Ducks und Carl Barks, „Vater“ zahlreicher Figuren wie Onkel Dagobert, Daniel Düsentrieb und den Panzerknackern, als auch die aktuellen Stars unter den Walt Disney-Zeichnern, Don Rosa, Jan Gulbransson und Ulrich Schröder, gewürdigt. Gezeigt werden über 300 Exponate auf über 550 Quadratmetern Ausstellungsfläche.

„Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ ist eine Ausstellung der mainzplus CITYMARKETING GmbH in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz und ab 14. März im Landesmuseum zu sehen.

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51

Fastnachterin Margit Sponheimer wurde die Ehrenbürgerwürde der Landeshauptstadt Mainz verliehen

Oberbürgermeister Michael Ebling überreicht der beliebten Fastnachterin Margit Sponheimer die Urkunder zur Ehrenbürgerwürde. © Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Michael Ebling überreicht der beliebten Fastnachterin Margit Sponheimer die Urkunder zur Ehrenbürgerwürde. © Foto: Diether v. Goddenthow

Seit 1831 verleiht die Landeshauptstadt Mainz das Ehrenbürgerrecht. Es ist die höchste Auszeichnung einer Gemeinde oder Stadt, die an Persönlichkeiten verliehen werden kann, die sich besonders um sie verdient gemacht haben.

Gestern Abend, am  7. März 2018 überreichte Oberbürgermeister Michael Ebling im Rahmen einer Feierstunde im Ratssaal des Mainzer Rathauses Margit Sponheimer die Ehrenbürgerurkunde Damit ist die Ehrenbürgerwürde nun offiziell.

Anschließend trug sich die neue Mainzer Ehrenbürgerin in das Goldene Buch der Stadt ein.

Margi Sponheimer trägt sich in Goldene Buch der Stadt Mainz ein. © Foto: Diether v. Goddenthow
Margi Sponheimer trägt sich in Goldene Buch der Stadt Mainz ein. © Foto: Diether v. Goddenthow

Auf Vorschlag von Oberbürgermeister Michael Ebling hatte der Stadtrat in der Ratssitzung am 7. Februar 2018 einstimmig beschlossen, dass der beliebten Fastnachterin Margit Sponheimer die Ehrenbürgerwürde der Landeshauptstadt Mainz verliehen wird.

Margit Sponheimer verkörpert in einer unnachahmlichen Weise fastnachtliches Brauchtum und Mainzer Lebensart, verfügt über ein großes Herz und erreicht damit alle Generationen. Durch ihre Bekanntheit weit über Mainz hinaus ist Margit Sponheimer zur bekanntesten Botschafterin der Mainzer Lebensfreude geworden.

Von der Mainzer Fastnachtbühne aus eroberte sie mit ihren karnevalistischen Evergreens die gesamte Fastnachtswelt. Mit ihrer enormen Bühnenpräsenz und ihrem schwungvollen Charme ist sie dabei nicht nur eine hervorragende Botschafterin der Mainzer Fastnacht, sondern auch der Stadt im Allgemeinen. Sie verkörpert vortrefflich die viel gerühmte Mainzer Lebensart, bei der sich Gelassenheit, Offenheit, Herz und Humor zu einem fast familiären Umgang verbinden.

RheinMain CongressCenter: Feierliche Eröffnung und Tag der offenen Tür am 13. und 14. April 2018

eroeffnungslogoDer Countdown läuft. Jetzt steht der offizielle Termin für die Eröffnungsfeierlichkeiten des neuen RheinMain CongressCenter (RMCC) fest: Am Freitag, 13., und Samstag, 14. April, wird das neue Veranstaltungs- und Kongresszentrum im Herzen der Landeshauptstadt eröffnet und der Öffentlichkeit vorgestellt. „Auf die Eröffnung haben wir jetzt knapp vier Jahre mit vereinten Kräften hingearbeitet. Wir laden nun alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener sowie alle Interessierten ein, das neue Gebäude zu entdecken und live zu erleben“, so Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel.

Interessierte Besucherinnen und Besucher können das neue RMCC am Freitag von 15 bis 18 Uhr und am Samstag von 10 bis 18 Uhr kostenfrei besichtigen. An beiden Tagen werden zahlreiche Führungen angeboten, die alle Facetten des neuen Gebäudes beleuchten und einen Blick hinter die Kulissen geben. „Alle Gäste können sich einen ganz persönlichen Eindruck vom neuen RMCC, seinen vielfältigen Möglichkeiten und seinem einzigartigen Ambiente machen“, sagt der Wirtschaftsdezernent.

„Das Haus ist an beiden Tagen für die Besucher erlebbar; alle Räumlichkeiten sind geöffnet und verschiedene Bestuhlungsvarianten verdeutlichen das flexible und vielfältige Nutzungsprogramm des neuen Hauses. Und für das leibliche Wohl sorgt der Gastronomiepartner Kuffler Congress Catering“, ergänzt TriWiCon-Sprecher Martin Michel.

Die Eröffnung wird durch eine Fotoausstellung begleitet. Die Ausstellung, die derzeit in Kooperation mit fünf hessischen Hochschulen organisiert wird, beruht auf einem Foto-Wettbewerb, der die Architektur des RMCC thematisiert.

Mit der Eröffnung des RMCC nimmt auch Kuffler Congress Catering, der exklusive Gastronomie-Partner, seine Arbeit im Haus auf. Kuffler Congress Catering wird jede Veranstaltung im RMCC kulinarisch betreuen. Und auch alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener sowie Gäste der Stadt können sich auf den Genuss der Kuffler-Küche freuen: Im von der Friedrich-Ebert-Allee zugänglichen neuen Restaurant „bagutta“ wird eine bodenständige italienische Küche angeboten.

Der erste Mega-Event im neuen RMCC erwartet die Gäste dann bereits am Sonntag, 15. April. Die „Ehrlich Brothers“ werden mit ihrer neuen Show „Faszination“ in der großen Halle Nord für Zauberfieber sorgen. Das Programm spiegelt eine einzigartige Mischung aus Magie, Illusion und Comedy. Karten für die Vorstellung, die um 19 Uhr beginnt, sind derzeit noch im Vorverkauf erhältlich.

Deutsches Fernsehkrimifestival mit Tatort „Unter Kriegern“ eröffnet – Filmgespräch mit Volker Kutscher – Rotes Rauschen Caligari-Foyer-Ausstellung

Begeisterte Zuschauer in der übervollen Caligari-Filmbühne bei der Eröffnung des 14. Deutschen Fernsehkrimi-Festivals mit dem Tatort "Unter Kriegern". © Foto: Diether v. Goddenthow
Begeisterte Zuschauer in der übervollen Caligari-Filmbühne bei der Eröffnung des 14. Deutschen Fernsehkrimi-Festivals mit dem Tatort „Unter Kriegern“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Gestern Abend eröffneten Festivalleiterin Cathrin Ehrlich, Staatssekretär Patrick Burghardt und Kulturdezernent Axel Imholz das 14. Deutsche FernsehKrimi-Festival 6. bis 11. März. Zur Eröffnung war in der Caligari Filmbühne die hessische Tatortproduktion „Unter Kriegern“ unter der Regie von Hermine Huntgeburth mit den Frankfurter Kommissaren als Preview zu sehen. Margarita Broich und Wolfram Koch ermittelten als Kommissare Anna Janneke und Paul Brix in einem Frankfurter Sportleistungszentrum. Bei der Suche nach dem Mörder des kleinen Malte Rahmani erlebten die Zuschauer im ausverkauften Caligari den Alltag in dem Leistungszentrum, das von Joachim Voss äußerst streng und leistungsorientiert geführt wird. Dies hat auch Auswirkungen auf seinen zwölfjährigen Sohn und seine Frau Mia.

Filmgespräch mit Margarita Broich, Golo Euler, Stefan Konarske,   Lili Kobbe u. Liane Jessen. © Foto: Diether v. Goddenthow
Filmgespräch mit Margarita Broich, Golo Euler, Stefan Konarske, Lili Kobbe u. Liane Jessen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Zur Filmvorführung waren die DarstellerIn Margarita Broich, Golo Euler und Stefan Konarske, der Drehbuchautor Volker Einrauch, HR-Fernsehspielchefin Liane Jessen und HR-Redakteurin Lili Kobbe anwesend und nahmen anschließend an einem Filmgespräch teil.
Filmgespräch mit Volker Kutscher und Kat Menschik

Kat Menschik und Volker Kutscher im Filmgespräch und mit Lesungen aus dem Roman "Moabit", der die Zuschauer in die Welt der Gangster-Vereine des Berlins der 20er Jahre entführt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kat Menschik und Volker Kutscher im Filmgespräch und mit Lesungen aus dem Roman „Moabit“, der die Zuschauer in die Welt der Gangster-Vereine des Berlins der 20er Jahre entführt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Bereits am 1.März 2018 hatten der diesjährige Wiesbadener Krimistipendiat und Bestsellerautor Volker Kutscher in einem Filmgespräch und Lesung mit Illustratorin Kat Menschik in der Filmbühne Caligari den Auftakt zum Wiesbadener KrimiMärz gegeben. Dabei ging es um die Figur des Kommissars Gereon Rath, der auf vielfältige Weise in den Romanen von Volker Kutscher, den Zeichnungen von Kat Menschik oder in der international erfolgreichen Fernsehserie „Babylon Berlin“ von Tom Tykwer . präsent ist.
Mit der Erfindung des Kommissars Gereon Rath ist ein wahrer Coup gelungen. An diesem Abend stellte Volker Kutscher sich, seine Kunstfigur, den Kommissar ,sowie sein Werk vor. Kat Menschik versteht es, Kutschers düstere Berlinansichten der 20er Jahre mit ebensolchen Bildern im Retro- und Reklame-Look der 20er Jahre zu bereichern.

Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine begrüßte Illustratorin Kat Menschik und Krimistipendiat und Bestseller-Autor Volker Kutscher. © Foto: Diether v. Goddenthow
Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine begrüßte Illustratorin Kat Menschik und Krimistipendiat und Bestseller-Autor Volker Kutscher. © Foto: Diether v. Goddenthow

Volker Kutscher lebt und arbeitet als diesjähriger Krimistipendiat vier Wochen lang in der Villa Clementine in Wiesbaden. Er schreibt einen von seinem Aufenthalt inspirierten Kurzkrimi und wirkt in der Jury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals mit.

„Rotes Rauschen“ – Foyer-Ausstellung

 Prof. Martin Liebscher und die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main um Prof. Martin Liebscher und Clemens Mitscher führten in ihre Foto- Arbeiten ein.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Prof. Martin Liebscher und die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main um Prof. Martin Liebscher und Clemens Mitscher führten in ihre Foto- Arbeiten ein. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ein Highlight war auch die Eröffnung der Ausstellung „Rotes Rauschen“ am 4.März, die noch bis zum–17. MÄRZ 2018 im Foyer der Caligari Filmbühne zu sehen ist. Prof. Martin Liebscher und die beteiligten Künstlerinnen und Künstler, Studierende der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main um Prof. Martin Liebscher und Clemens Mitscher führten in die Arbeiten, die unter dem Motto „Tatorte“ stehen, ein. „Rotes Rauschen“ heißt das Projekt des Grundlagenkurses und ist eine Spurensuche, inspiriert von der Auseinandersetzung mit Bildern von Tatorten und ihrer fotografischen wie filmischen Umsetzung.

Weitere Infos zum Fernsehkrimifestival und KrimiMärz

Fernsehkrimifestival-Programm

Mainz feiert 550. Todestag Gutenbergs mit einem facettenreichen Kulturprogramm – Gestern Auftakt im Kleinen Haus des Staatstheaters

Veranstaltungen im Gutenbergjahr 2018

Zum Auftakt des Gutenberg-Jahrs hatte die Stadt Mainz zu einem kleinen Festakt „Mainz feiert Gutenberg“ ins Kleine Haus des Staatstheaters eingeladen. Die Veranstaltung stand in der Tradition vieler Jahrhundertfeiern für Gutenberg, die in diesem Jahr zum 550. Todestag Gutenbergs mit einem facettenreichen Kulturprogramm erinnert.

Gutenberg-Werkstatt-Impression des 15. Jahrhunderts.
Gutenberg-Werkstatt-Impression des 15. Jahrhunderts.

Bestens musikalisch umrahmt wurde Festakt durch das Philharmonische Staatsorchester Mainzer unter Leitung des Generalmusikdirektors Hermann Bäumler mit Werken von Giovanni Gabrieli, Felix Mendelsohn Bartholdy und besonders trefflich mit: Leroy Andersons „The Typewriter“.

Das Philharmonische Staatsorchester Mainzer unter Leitung des Generalmusikdirektors Hermann Bäumler spielt hier,  unter anderem begleitet von einer Original-Reiseschreibmaschiene, Leroy Andersons „The Typewriter“. © Foto: Diether v. Goddenthow
Das Philharmonische Staatsorchester Mainzer unter Leitung des Generalmusikdirektors Hermann Bäumler spielt hier, unter anderem begleitet von einer Original-Reiseschreibmaschiene, Leroy Andersons „The Typewriter“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Oberbürgermeister Michael Ebling, zugleich Präsident der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft, begrüßte die zahlreichen Gäste, die Gutenbergpreisträger /innen und alle, die sich mit diesem Thema verbunden fühlen zum Gutenberg-Jubiläum. Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern revolutionierte die Welt in ungeahntem Maße. Er war sowohl Erfinder als auch Welt-Veränderer – und avancierte damit zum „Man of the Millennium“. Vor allem, so Ebling, habe Johannes Gutenberg, dessen 550. Todestag wir heute und das Jahr über würdigen, im wahrsten Sinne des Worte Bewegung in die mediale Entwicklung von den mittelalterlichen Schreibstuben hin zu den modernen Druckwerkstätten gebracht. „Sie hat Bewegung in die Köpfe und in die Welt gebracht. Denn auch wenn Gutenbergs Arbeitsweise mittlerweile von der Digitalisierung abgelöst wurde, auch wenn sich Bleisatz und Druckplatten eher im Museum als in einer modernen Druckerei befinden, und das Hurenkind, der Schusterjunge oder der Zwiebelfisch nur noch in Anekdoten weiterleben, so gelte. Das Gutenbergische Grundprinzip nach wie vor:“ Nach wie vor werden Texte zunächst in die jeweils kleinsten verfügbaren Informationseinheiten in digitale Codes zerlegt, und anschließend gleichsam erneut zusammengesetzt.“, so Ebling.
Gutenberg habe damit die Grundlagen zur Medienrevolution unserer Tage gelegt, und wirke bis heute unmittelbar in unser aller Leben.

Oberbürgermeister Michael Ebling, © Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Michael Ebling, © Foto: Diether v. Goddenthow

Und noch etwas habe er uns gelehrt: „Wie man mit Mut zum Risiko auf eine geniale Geschäftsidee ein gewagtes Unternehmen aufbauen kann“., so der Oberbürgermeister. Gutenberg sei gleichsam einer der ersten Start-up-Unternehmer der Geschichte gewesen, „ein äußerst cleverer Unternehmer, der mit sicherem Gespür über Angebot und Nachfrage wusste, was seine Zeit dringend brauchte: Bücher! Das in Hülle und Fülle, von gleichbleibender Qualität, und mit verlässlichen Inhalten.“, so der Oberbürgermeister.
Das 15. U. 16. Jahrhundert in Europa sei eine Zeit des Aufbruchs auf praktisch allen Ebenen gewesen, mit expandierenden Städten, einer aufstrebenden Geldwirtschaft und einem regelrechten Boom an Universitäten, Schulen und Bibliotheken, die vom wachsenden Selbstbewusstsein und auch Bildungshunger der Bürger kündeten, so Ebling.

„Forschen, Studieren, Lernen, Lesen – all das verlangte nach dem geschriebenen Wort, all das profitierte vom gedruckten Wort. Nur leider ließ dieses Wort vor Gutenberg lange auf sich warten. So dauerte die Abschrift einer Bibel von Hand etwa zwei bis drei Jahre, und das Endprodukt war entsprechend teuer“, so der Oberbürgermeister weiter, und pries Gutenberg als einen Mann der Stunde, der sich wohl überlegt habe, ob das mit dem Herstellen und Vervielfältigen von Büchern nicht irgendwie preiswerter, schneller und gewinnbringender gehen könne, eine für damalige Zeit geniale Fragestellung, die schließlich zur Erfindung des Buchdrucks mit flexiblen Lettern geführt habe.
Bekanntermaßen verbreitete sich rasend schnell von Mainz aus die die neue Kunst des Druckens in Deutschland und in Europa. „Und was immer danach kam, die Reformation, die ersten gedruckten Nachrichten, die ersten Zeitungen, die ersten demokratischen Ideen, ja ganze Revolutionen, wären vermutlich zwar ohne Gutenbergs geschehen, aber sicher nicht so schnell verbreitet worden. „, so Ebling. Und noch etwas habe sich dank Gutenberg verbreitet: „Der Name seiner Heimatstadt, der Gutenbergstadt Mainz. Darauf können wir mehr als stolz sein!“.
Sichtbares Zeichen für die Wertschätzung für den größten Sohn unserer Stadt sei, so Ebeling, seit über 100 Jahren das Gutenberg-Museum, das Weltmuseum der Druckkunst.

Mit mittlerweile über 130 000 Gästen zähle das Gutenberg-Museum zu den besucherstärksten Museen der Bundesrepublik, was auch „ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor unserer Stadt, unserer Geschäftswelt und im Gastronomiebereich“ sei. Als Beispiel der großen Bedeutung des Gutenberg-Museums erinnerte Ebling an den Besucher der englischen Königin Elisabeth II. und Prinz Philipp, die es sich nicht nehmen ließen, 1978 bei ihrem Deutschlandbesuch auch einen Blick auf die gerade neu erworbene Original-Gutenbergbibel zu werfen.

Bibelturm und bevorstehender Bürgerentscheid

In der Praxis werde sich jedoch noch zeigen müssen, „in wie weit hin sichtbar dieses Museum tatsächlich auf in Zukunft strahlt. Dafür müssen wir den Bürgerentscheid am 15. April abwarten, den ersten Bürgerentscheid unserer Stadtgeschichte.“, leitete Oberbürgermeister auf die letzten Hürden zur Realisierung des geplanten Neubaus des Gutenberg-Museums über.
Dieser Bürgerentscheid passe jedoch zu Mainz, denn „schließlich waren es Bürger und Bürgerinnen, die sich anlässlich der Feier des 500. Geburtstags von Johannes Gutenberg im Jahre 1900 sowohl für die Gründung der Gutenberggesellschaft als auch für die Einrichtung eines Museums zu Ehren ihres größten Sohnes der Stadt entschieden haben.“, erinnerte Ebling.
Auch wieder seien es die Bürgerinnen und Bürger, „die am 15.April 2018 darüber entscheiden werden, wie es mit Gutenbergs Erbe weitergehen und vor allem wie weit sichtbar das Gutenberg-Museum zukünftig auch Akzente setzen soll und kann.“, so der Oberbürgermeister.
Ebling betonte aber: „Der Bürgerentscheid ist aber keine Entscheidung ‚Pro oder Contra Gutenberg‘“ „Denn in ihrer grundsätzlichen Wertschätzung des Gutenberg-Museums hoffe ich, sind alle Bürgerinnen und Bürger vereint, seien sie nun Freunde oder Gegner des sogenannten Bibelturms.“

Das Gutenberg'sche Wappen
Das Gutenberg’sche Wappen

Über Werk und Wirkung Johannes Gutenbergs referierte Professor Dr. Wolfgang Dobras, Leiter des Stadtarchivs in seiner Homage an Gutenberg. Dobras gab einzigartige, zum Teil neue Einblicke in das wechselvolle Leben Gutenbergs inmitten unsicherer Zeiten des damaliger Umbrüche, in den das Zunftwesen das Patriziat ablöste.

„Gutenberg 550 – Das Gutenberg-Museum und seine Zukunft“
Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenbergmuseums lenkte in ihrem Beitrag “Gutenberg 550 – Das Gutenberg-Museum und seine Zukunft“ den Fokus auf die Weiterentwicklung des Gutenberg-Museums“. Das auf Internationalität angelegte Museum der Druckkunst schlage Brücken zwischen den Kulturen und lade mit einer praxisorientierten Vermittlung in seinen Werkstätten dazu ein, Grundlagen des Schriftgießens, des Schriftsetzens, der graphischen Techniken und des Druckens lebendig nachzuvollziehen. Die gewachsenen Sammlungen rund um Schrift, Druck und Buch erzählten eine enzyklopädische Geschichte des Print-Memory, so die Museumsdirektorin.

Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit dem nach seinem Wiesbadener Architekten genannten Schell-Bau konnte sich 1962 das Zentrum der Buchkultur auf über 3000 qm Ausstellungsfläche entfalten. Einst feierte die internationale Presse den damaligen Neubau, und Annette Lugwig fände es „großartig, wenn die internationale Presse in einigen Jahren die Strahlkraft des erneuerten Museums und die Leistungsfähigkeit von Stadt, aber auch von Land und Bund, würdigen würden“.

»Weder ergänzt ein neues Medium je ein altes Medium, noch lässt es das alte Medium in Ruhe. Es hört nie damit auf, die älteren Medien zu unterdrücken, bis es für sie neue Formen und Positionen findet.« , zitierte die Museumsdirektorin Marshall McLuhan aus dem Jahre 1964 im Hinblick auf die Kritik gegenüber dem geplanten Bibelturm: „Und diesen Umbruch erleben wir ja gerade alle auch wieder“

Auch die noch in Butzenscheibenromantik gestaltete Gutenbergwerkstatt mit der rekonstruierten hölzernen Presse, als Repräsentantin des Medienwandels, sei von Anbeginn ein Besuchermagnet gewesen . Begleitet wurden die dargebotene Druckvorführungen vom Puppenfilm der Gebrüder Hermann und Ferdinand Diehl, der erst mit Hilfe des SWR durch eine Animation 2012 zeitgemäß ersetzt wurde.

Druckvorführungs-Szene aus dem 2012 durch einen modernen Animationsfilm abgelösten Puppenfilm der Gebrüder  Hermann und Ferdinand Diehl.
Druckvorführungs-Szene aus dem 2012 durch einen modernen Animationsfilm abgelösten Puppenfilm der Gebrüder Hermann und Ferdinand Diehl.

Dieser Film, ein didaktischer Grundpfeiler und von Lehrern am häufigsten angefordert, offenbarte zugleich aber auch „ein revisionsbedürftiges Gutenbergbild mit einer ambivalenten Botschaft über das Museum selbst, so Annette Ludwig „Zeitgleich mit dieser Vermittlung präsentierte sich das Haus mit einer Medienfassade, und der ersten einer Reihe von preisgekrönten Sonderschauen zum Schwerpunkt Typographie. Es vermittle Inhalte über QR-Codes auf das soeben auf den Markt gekommene I-Pad, katapultierte sich, die Presse lobte ‚ins 21. Jahrhundert‘ und zeigte einmal mehr, dass sich der Lernort Museum auch als Institution in einem spannenden Transformationsprozess befindet. Das Museum als Smart-Place“, so die Museumsdirektorin.
Mit diesem zugegebenermaßen extremen Anachronismus sei skizziert, so Annette Ludwig, dass 56 Jahre nach der Wiedereröffnung des Gutenberg-Museums akuter Handlungsbedarf bestehe. Die infrastrukturellen Anforderungen hätten sich radikal geändert wie auch die Erwartungshaltungen, die Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten der Besucherinnen und Besucher. „In ihrer Heterogenität forderten sie heute zurecht ein breites Angebot an Präsentations-, Vermittlungs- und Kommunikations-Formen, Formen, die bezeichnenderweise wie vor dem Zeitalter des Buchdrucks körpergebunden und technologisch vermittelt sind“, so Annette Ludwig.

Daher seien Medien und kommunikationshistorische Entwicklungen von Gutenberg bis ins 21. Jahrhundert, die Überlappungen von Skript, Print und Electronic-Memory, die drei Formationen des Massenmediums Buchdruck und die authentische Vermittlung analoger und vom vergessen bedrohter Kulturtechniken zentrale Bausteine einer neuen Dauerausstellung.
Aus einem Haus der stummen Bücher solle ein Haus lebendiger Geschichten werden, das durch die Bauaufgabe und ihrer öffentlichen Bedeutung auch stadträumlich über anderen Profanbauten stehen müsse als kleine von allen Seiten frei zugängliche Museumstadt, die in die Urbanität von Mainz hineinwirke und sie zugleich integriere, so Annette Ludwig.

Als erster Bauabschnitt des Siegerentwurfes sei als lebendiges neues Zeichen ein Bau geplant, der mittlerweile als Bibelturm in aller Munde sei. Es solle Fix- und Orientierungspunkt, markanter zeitgenössischer Impuls, skulpturales Element und Leuchtturm der Kultur in Mainz werden.
Die Transparenz und die subtile Strahlkraft von Innen und Außen, sei auch ganz wörtlich zu verstehen. Im Schatten des Domes offenbare „es sensibel etwas vom Wesen des Museums, weil sich die metallische Außenhaut als Letterndenkmal auf Gutenbergs Erfindung und die mechanische Vervielfältigung beweglicher Lettern“ beziehe, so die Museumsdirektorin.
„Wir möchten den Besuchern aus aller Welt zeigen, dass das Gutenberg-Museum als Ort lokaler und globaler Identität inhaltlich wie architektonisch in der Gegenwart angekommen ist, um in die Zukunft zu weisen“, sagte die Museumsdirektorin.

Bau- und Kulturdezernentin Grosse bietet im Vorfeld des Bürgerentscheids öffentliche Informationsveranstaltungen 

Bei dem Streit „Pro und Contra Bibelturm“ geht es im Kern nicht um die Frage, ob das Gutenberg-Museum ausgebaut und modernisiert werden soll oder nicht,  ob das Museum Zukunft hat oder nicht. Der Streit dreht sich  um den besten, äußerlich sichtbaren architektonischen Weg zu einem zeitgemäßen Museum. So herrscht in Mainz, einmal von wenigen Ausnahmen abgesehen, über alle Interessenslager hinweg  Konsens darüber, dass das Gutenberg-Museum dringend modernisiert, umgebaut, ausgebaut und erweitert werden muss. Strittig sind jedoch die Fragen, ob der geplante, sogenannte Bibelturm in seiner äußeren Erscheinungsform hinreichend integrierend in die Urbanität von Mainz hineinwirkt, ob er möglichst viele  Menschen  in ihrem Stilempfinden und Herzen abholt und ob er internationale Gäste auf der Suche nach dem romantischen Old Germany – wie beispielsweise in Frankfurt mit der teilrekonstruierten Altstadt –  in ihren Erwartungen entsprechend bestätigt.

Da all diese und viele andere Fragen gar nicht so einfach zu beantworten sind, und auch die Frage offen steht, ob ein Nein zum Bibelturm denn das Ende des Museumsneubaus oder lediglich eine Fassadenanpassung bedeuten soll, bietet Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse drei öffentliche Informationsveranstaltungen für interessierte Bürgerinnen und Bürger an.

Die Informationsveranstaltungen finden statt am

Freitag, 9. März 2018, um 17.00 Uhr,
Dienstag, 20. März 2018, um 18.30 Uhr,
Donnerstag, 12. April 2018, um 18.30 Uhr,

jeweils im Vortragssaal des Gutenberg-Museums Mainz, Liebfrauenplatz 5, 55.116 Mainz .

Ebenfalls teilnehmen und für Fragen zur Verfügung stehen werden Museumsdirektorin Dr. Annette Ludwig (am 9.3. und 12.4.) sowie der planende Architekt von DFZ-Architekten aus Hamburg, Stephen Kausch (am 20.3.).

(Dokumentation: Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Initiative für den Turm
www.mainz-fuer-gutenberg.de

Initiative gegen den Turm:
www.bi-gutenberg-museum.de

 

Veranstaltungen im Gutenbergjahr 2018
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