Der Tatortkrimi „Stau“ holt den Deutschen Fernsehkrimi-Preis 2018 – Petra Schmidt-Schaller und Heino Ferch erhalten Auszeichnung als beste Darsteller

Gala-Abschluss-Foto der Krimi-Preisverleihung am 9.3.2018 mit allen Gewinnerinnen und Gewinnern, Juroren, Mitarbeitern und Künstlern beim 18. Deutschen Fernsehkrimifestival in der Caligari-Filmbühne Wiesbaden.   © Foto: Diether v. Goddenthow
Gala-Abschluss-Foto der Krimi-Preisverleihung am 9.3.2018 mit allen Gewinnerinnen und Gewinnern, Juroren, Mitarbeitern und Künstlern beim 18. Deutschen Fernsehkrimifestival in der Caligari-Filmbühne Wiesbaden. Foto: Diether v. Goddenthow

 

Die Auszeichnung als beste DarstellerIn erhalten Petra Schmidt-Schaller und Heino Ferch. Einen Sonderpreis für seine Gesamtleistung bei der Produktion „Das Verschwinden“ geht an Hans-Christian. Den von der Publikums-Jury ausgewählten Publikumspreis gewinnt „Ein Kind wird gesucht“.

Der Gewinner des Deutschen FernsehKrimi-Preises 2018 ist der Film „Tatort – Stau“ (SWR).

Szene aus dem Tatort Stau "Polizeikontrolle auf der Stuttgarter Weinsteige". © SWR
Szene aus dem Tatort Stau „Polizeikontrolle auf der Stuttgarter Weinsteige“. © SWR

Der Gewinner des Deutschen FernsehKrimi-Preises 2018 ist der Film „Tatort – Stau“ (SWR). „Die Tatort-Folge Stau präsentiert innerhalb eines klassischen Krimiformats ein faszinierendes Figuren-Ensemble in einer ungewöhnlichen Geschichte, die den Zuschauer vom ersten Moment an in seinen Bann zieht. Im alltäglichen Setting des Staus entfaltet sich eine dramatische Ermittlung unter Zeitdruck zu einem unterhaltsamen und poetischen Kaleidoskop menschlicher Geschichten, die das Buch von Daniel Bickermann und Dietrich Brüggemann bis ins Detail authentisch und liebevoll zeichnet,“ begründet die Jury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2018, das zurzeit in Wiesbaden stattfindet, ihre Entscheidung.

v.l. Hanna Doose, Laudatorin, Bärbel Schäfer, Moderatorin des Abends, Franziska Specht, Produzentin und Dietrich Brüggemann , Regisseur.  © Foto: Diether v. Goddenthow
v.l. Hanna Doose, Laudatorin, Bärbel Schäfer, Moderatorin des Abends, Franziska Specht, Produzentin und Dietrich Brüggemann , Regisseur. © Foto: Diether v. Goddenthow

Im Mittelpunkt der Produktion mit den Kommissaren Thorsten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare) steht die Aufklärung einer Fahrerflucht in einem Stau. Die Regie führte Dietrich Brüggemann, der gemeinsam mit Daniel Bickermann auch das Drehbuch geschrieben hat. Als Preis erhält das Filmteam 1.000 Liter (1200 Flaschen) Wein, gesponsert vom Weingut Udo Ott, Grorother Hof in Wiesbaden-Frauenstein.

Die  beste Darstellerin

Petra Schmidt-Schaller, hier in der Rolle der Nora Schwarz in dem Zweiteiler „Keine zweite Chance“ (Sat.1).© SAT 1
Petra Schmidt-Schaller, hier in der Rolle der Nora Schwarz in dem Zweiteiler „Keine zweite Chance“ (Sat.1).© SAT 1

Als beste Darstellerin zeichnete die Jury Petra Schmidt-Schaller für Ihre Rolle der Nora Schwarz in dem Zweiteiler „Keine zweite Chance“ (Sat.1) aus. Die Ärztin verliert bei einem Überfall ihren Mann, ihr Kind wird entführt, sie selber hat nach mehreren Tagen Koma keine Erinnerung an das Ereignis. „Petra Schmidt-Schaller liefert, in ‚Keine zweite Chance‘ einen beeindruckenden Einblick in das Seelenleben einer jungen Mutter, deren familiäres Glück auf einen Schlag zerstört wird. Ihr Spiel entwickelt dadurch ungeheure Kraft, dass sie der Versuchung widersteht, sich der Tragik ihrer Figur zu ergeben. Mit wohldosierten Mitteln zeigt sie ein komplexes Geflecht von Emotionen, das beim Zuschauer eine enorme Sogwirkung entfaltet und in jeder Sekunde glaubwürdig ist,“ lobt die Jury.

Bester Darsteller

Heino Ferch, bester Darsteller mit seiner Rolle im Drama „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) © Foto: Diether v. Goddenthow
Heino Ferch, bester Darsteller mit seiner Rolle im Drama „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) © Foto: Diether v. Goddenthow

Den Preis als bester Darsteller erhält Heino Ferch für seine Rolle in dem Drama „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE). In dem Film nach einer wahren Begebenheit spielt er den Kommissar Ingo Thiel, der mit seinem Team in einer langwierigen und zermürbenden Ermittlung fünf Monate lang nach dem zehnjährigen Mirco sucht. Die Jury zeichnet den Schauspieler mit den folgenden Worten aus: „Heino Ferchs Kommissar Ingo Thiel führt den Zuschauer durch einen bewegenden Film, der präzise und detailliert die mühselige und oft frustrierende Arbeit der Polizei zeigt. Mit seinem zurückgenommenen Spiel stellt er sich in den Dienst der Geschichte wie ein Polizist in den Dienst der Ermittlungen und öffnet dem Seite 2 von 3 Zuschauer den Freiraum, eigene Emotionen zu entwickeln. Dabei verleiht Heino Ferch seiner Figur eine hohe Authentizität, die über den gesamten Film hinweg fesselt.“

Sonderpreis für beste Gesamtleistung

Szene aus: „Das Verschwinden“  © (BR/ARD Degeto/NDR/SWR)
Szene aus: „Das Verschwinden“ © (BR/ARD Degeto/NDR/SWR)

Einen Sonderpreis für seine Gesamtleistung (Regie, Buch und Produktion) bei der Produktion der Serie „Das Verschwinden“ (BR/ARD Degeto/NDR/SWR) erhält HansChristian Schmid. Im Mittelpunkt der Produktion steht die alleinerziehende Michelle Grabowski (Julia Jentsch), die auf eigene Faust ihre 19-jährige Tochter Janine (Elisa Schlott) sucht. Je länger sie recherchiert, desto mehr fängt sie an zu zweifeln, ob Janine überhaupt gefunden werden möchte. „Die Miniserie ‚Das Verschwinden‘ besticht durch ihren atmosphärisch dichten Gesamteindruck, der sich in der herausragenden schauspielerischen Qualität des Ensembles ebenso zeigt wie in den präzisen Milieu- und Figurenbeschreibungen des Drehbuches oder der stimmigen Ausstattung. Hans-Christian Schmid hat eine eindrückliche Filmerzählung geschaffen, die als Ganzes ebenso in Erinnerung bleibt wie in vielen Details,“ lautet die Begründung der Jury.

Der Publikumspreis und der Preis für „Deutschlands spannendsten Fernsehkrimi-Drehbuchnachwuchs“

Publikumsjury des Wiesbadener Kuriers wählte den Film „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) hier mit Produzent und  Darstellern. © Foto: Diether v. Goddenthow
Publikumsjury des Wiesbadener Kuriers wählte den Film „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) hier mit Produzent. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Publikumsjury des Wiesbadener Kuriers hat sich für den Film „Ein Kind wird gesucht“ (ZDF/ARTE) als Preisträger entschieden. „Unser Siegerfilm zeichnet sich durch ein hohes Maß an Spannung und Emotionalität aus,“ so die Jury aus Leserinnen und Lesern des Wiesbadener Kuriers. „Die akribische und beharrliche Polizeiarbeit wird realistisch dargestellt. Hervorragende Schauspielerinnen und Schauspieler zeigen den Umgang der Opfer mit ihrem Leid und lösen bei den Zuschauern große Betroffenheit aus, der Film zeigt aber auch die Wege auf, mit denen die Familie ihren schweren Schicksalsschlag bewältigt.“

Preis für „Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs“

Der Preis „Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs“ erhielt  Jonas Dokarzek für sein Exposé „Aschenbach“,  mit Moderatorin Bärbel Schäfer und  Sandra Duschl von der HessenFilm und Medien GmbH (r.).© Foto: Diether v. Goddenthow
Der Preis „Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs“ erhielt Jonas Dokarzek für sein Exposé „Aschenbach“, mit Moderatorin Bärbel Schäfer und Sandra Duschl von der HessenFilm und Medien GmbH (r.).© Foto: Diether v. Goddenthow

Der Preis für „Deutschlands spannendsten FernsehKrimi-Drehbuchnachwuchs“ geht an Jonas Dokarzek für das Exposé „Aschenbach“. Die Jury begründet ihre Entscheidung: „Der Autor Jonas Dokarzek ist 20 Jahre jünger als sein Protagonist, der Dorfpolizist Weiland, aber die Jury war fasziniert, wie genau er seine Hauptfigur kennt. Der Kulisse, dem 500- Seelen-Dorf Aschenbach, irgendwo in einem deutschen Grenzgebiet, verleiht er eine spürbar intensive, fast mythische Atmosphäre. Sein Exposé erinnert an einen Krimi-Noir, der mit so vielen Ideen angereichert ist, dass er Appetit auf mehr macht.“ Eine lobende Erwähnung bekommt Vanessa Aab. „Ihre Geschichte ‚Wenn der Kreis sich schließt‘ ist schon jetzt überzeugend und weit entwickelt. Der Autorin gelingt es, in einer dichten Atmosphäre grundsätzliche Fragen über Schuld und Verantwortung zu stellen,“ lobt die Jury. Der Gewinner des Preise entwickelt sein Exposé unterstützt von TOP:Talente e. V., einem Verband von Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren, bis zum Treatment weiter und wird es im Herbst bei einem Pitch-Workshop in Baden-Baden präsentieren.

Die Verleihung des Deutschen FernsehKrimi-Preises findet am Freitag, 9. März, in der Caligari FilmBühne statt. Durch den Abend führt die Moderatorin Bärbel Schäfer. Die Musik kommt in diesem Jahr von dem Tenor Mads Elung-Jensen und Dirk Rave mit seinem Akkordeon.

In der Jury des diesjährigen Deutschen FernsehKrimi-Festivals 2018 entschieden die Regisseurin und Drehbuchautorin Hanna Doose, die Produzentin Roswitha Ester, der Schriftsteller und Krimistipendiat der Landeshauptstadt Wiesbaden, Volker Kutscher, der SchauspielerInnen Alexander Schubert und die Schauspielerin Dennenesch Zoudé über die Preisträger.

In der Jury des Wettbewerbs „Deutschlands spannendster FernsehkrimiDrehbuchnachwuchs“ waren der Drehbuchautor Christoph Busche, Sandra Duschl von der HessenFilm und Medien GmbH und die Agentin Bernadette Langers (Verlag der Autoren).

Die zehn Wettbewerbsfilme, die von einer Vorjury aus über 60 Einsendungen nominiert wurden, waren vom 6. bis 8. März in der FilmBühne Caligari in Wiesbaden zu sehen.

Den Abschluss des Festivals bildet am Samstag, 10. März, ab 19.30 Uhr, wieder die „Lange FernsehKrimi-Nacht“. Bis zum Morgen des 11. März werden noch einmal alle zehn Wettbewerbsbeiträge in der Caligari FilmBühne zu sehen sein.

Heino Ferch trägt sich  ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden ein in Beisein von; Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel und Kulturdezerent Axel Imholz, der die Gala eröffnet hatte. © Foto: Diether v. Goddenthow
Heino Ferch trägt sich ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Wiesbaden ein in Beisein von; Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel und Kulturdezerent Axel Imholz, der die Gala eröffnet hatte. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die HessenFilm und Medien GmbH und den Hessischen Rundfunk, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Literaturhaus Villa Clementine, dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain und dem Wiesbadener Kurier.