Rheingau Musik Festival 2018 „Ein Sommer voller Musik“ vom 23. Juni bis 1. September mit 149 Konzerten

Impressionen Kloster Eberbach. Foto: Hannah Meinhardt
Impressionen Kloster Eberbach. Foto: Hannah Meinhardt

Zum 31. Mal „Ein Sommer voller Musik“ – vom 23.6. bis 1.9.2018 mit 149 Konzerten an 40 Spielstätten

Artist in Residence: Annette Dasch – Fokus Albrecht Mayer – Fokus Brett Dean -– „Fokus Jazz“: Piano Trio – 100. Geburtstag Leonard Bernstein – 100. Todestag Claude Debussy – „Next Generation“ –– „Expedition Sound“

Oestrich-Winkel, 25. Januar 2018 – Im Rahmen eines Pressegesprächs stellte der Intendant des Rheingau Musik Festivals, Michael Herrmann, das Programm für die 31. Saison in Oestrich-Winkel vor. Weitere Podiumsteilnehmer waren die Sopranistin Annette Dasch, Lisa Ballhorn und Timo Buckow (beide Programmplanung des Rheingau Musik Festivals), Dr. jur. Heinz-Georg Sundermann (Geschäftsführer von LOTTO Hessen) sowie Claus Wisser (Vorsitzender des Rheingau Musik Festival e.V.).

Nach Aufbruch in 2017 lautet der Leitgedanke für die Saison 2018 Freundschaft. Themenschwerpunkte bilden der 100. Todestag von Claude Debussy und der 100. Geburtstag von Leonard Bernstein. Die Sopranistin Annette Dasch, der Oboist Albrecht Mayer und der Komponist und Bratscher Brett Dean versprechen als Festival-Fokus-Künstler einzigartige Konzertmomente.

Die 31. Saison des Rheingau Musik Festivals findet vom 23. Juni bis zum 1. September 2018 statt und steht ganz im Zeichen von „Freundschaft“. Mit hochkarätigen Künstlern haben wir musikalische Projekte konzipiert, die diesem Leitgedanken entspringen: Als Artist in Residence wird die Sopranistin Annette Dasch in sechs Veranstaltungen mit Musik von Beethoven bis Lehár ihre ganze musikalische Bandbreite präsentieren. Der Oboist Albrecht Mayer wird als Fokus Künstler sechs Veranstaltungen mit Musik von Vivaldi bis Britten zu erleben sein. In der Fokus Reihe mit dem Komponisten und Bratschisten Brett Dean tauchen wir in fünf Veranstaltungen tiefer in seinen musikalischen Kosmos ein. Im „Fokus Jazz“ richten wir in diesem Jahr den Blick auf fünf der derzeit angesagtesten Klaviertrios: Brad Mehldau Trio, Jason Moran & The Bandwagon, David Gazarov Trio, Omer Klein Trio und Tingvall Trio. Daneben stehen in diesem Jahr die Themenschwerpunkte „Claude Debussy: 100. Todestag“ „Next Generation“ und „Expedition Sound“ im Vordergrund. Mit der Reihe „Leonard Bernstein: 100. Geburtstag“ nehmen wir den runden Gedenktag des legendären amerikanischen Komponisten zum Anlass für ein musikalisches Porträt, in dem die größten Werke des begnadeten Künstlers erklingen und Bernsteins Leben und Wirken näher beleuchtet wird. Auf.

149 Konzerte werden an 40 Spielstätten des Rheingaus und benachbarter Regionen veranstaltet. Die Hauptveranstaltungsorte sind das Kloster Eberbach, Schloss Johannisberg, Schloss Vollrads und das Kurhaus Wiesbaden. Dazu kommen zahlreiche Kirchen und Weingüter. Konzerte finden wieder in der Abtei St. Hildegard in Rüdesheim-Eibingen, im Kulturzentrum Schlachthof Wiesbaden, im ESWE Atrium in Wiesbaden sowie in der Kultur- und Kongresshalle kING in Ingelheim am Rhein statt. Als neue Spielstätten konnten das RheinMain CongressCenter und die Pankratiuskirche in Budenheim gewonnen werden.

123.500 Eintrittskarten stehen für 149 Konzerte zur Verfügung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 8 Mio. Euro. Langfristige Sponsorenverträge, Konzerte- und Sachsponsoring, die Beiträge und Spenden der Mitglieder des Fördervereins sowie ein Landeszuschuss in Höhe von 25.000 Euro sichern die Finanzierung des Rheingau Musik Festivals. Als große Neuerung können die Konzertkarten mit Sitzplatzbuchung über die Website http://www.rheingau-musik-festival.de werden.

LOTTO Hessen und die Deutsche Post engagieren sich in diesem Jahr als Hauptsponsoren des Rheingau Musik Festivals. Als Co-Sponsoren unterstützen die Fürst von Metternich Sektkellerei, die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in Verbindung mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie die Opel AG mit dem Opel-Vertragshändler Brass das Rheingau Musik Festival. Als Premium-Projektpartner agieren die Commerz Real AG, die Deutsche Börse Group, die Deutsche Leasing Gruppe, die R+V Versicherung AG sowie die UBS Deutschland AG. Lufthansa ist die Official Airline. Medienpartner des Festivals sind der Hessische Rundfunk sowie Deutschlandradio. Konzerte werden auch in 3sat gesendet.

Kartenbestellungen und Programminformationen:
Rheingau Musik Festival Service GmbH & Co. KG
Postfach 1125 – 65367 Oestrich-Winkel – www.rheingau-musik-festival.de
Karten- und Infotelefon: 0 67 23 / 60 21 70

(K)Ein Platz für wilde Tiere? Die Zukunft der Großtierfauna in Europa und der Welt Themenabend am 31.1.2018 bei Senckenberg

Frankfurt, 26.01.2018. Senckenberg-Wissenschaftler Dr. Carsten Nowak, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt Dr. Christof Schenck und Fotograf und Filmemacher Axel Gomille diskutieren am 31. Januar die Zukunft großer Wildtierarten in Deutschland, Europa und darüber hinaus. Im Rahmen des Themenabends werden neue Forschungs- und Schutzansätze präsentiert; abgerundet wird die Veranstaltung durch eindrucksvolle Naturfotografien.

Wolf und Bär kehren zurück nach Europa – begleitet wird die Wiederkehr der streng geschützten Wildtiere von Befürchtungen und Ängsten, die für heftige, emotionsgeladene Diskussionen sorgen. Neue molekularbiologische Forschungsansätze, mit denen Senckenberg arbeitet, helfen zu verstehen, wie sich diese und andere Wildtiere ausbreiten. Sie liefern zudem wichtige Daten zu Bestandsentwicklung und Ausbreitungswegen, die die Grundlage für ein zukünftiges faktenbasiertes, wissenschaftlich fundiertes Wildtiermanagement sowie für eine sachliche Diskussion darstellen.

Auch in Gebieten mit bisher großen Beständen, wie beispielsweise in Afrika und Asien, wird es die Großtierfauna in Zukunft schwer haben: Überall sind die Tiere stark auf dem Rückzug, massiv bedrängt und bedroht durch die Jagd und die Zerstörung ihrer Lebensräume. Welche Ansätze können das Überleben dieser Arten sichern? Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt verfügt hier über umfassende Erfahrungen in vielen Regionen der Erde. Können diese auch für Europa hilfreich sein?
Und wie können Europäer den Schutz von Löwe und Elefant fordern, wenn es bislang nicht gelingt, sich mit einzelnen Bären oder ein paar hundert Wölfen zu arrangieren?

Vortrag: (K)Ein Platz für wilde Tiere? Die Zukunft der Großtierfauna in Europa und der Welt
Referenten: Dr. Carsten Nowak (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung), Dr. Christof Schenck (Zoologische Gesellschaft Frankfurt), Axel Gomille (Biologe, Fotograf und Filmemacher)
Datum: Mittwoch, 31. Januar 2018, 19:00 Uhr
Ort: Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Hörsaal
Arthur-von-Weinberg-Haus | Robert-Mayer-Straße 2 | 60325 Frankfurt

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Carsten Nowak ist Leiter des Fachgebietes Naturschutzgenetik am Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen und möchte mit seiner Forschung ein nachhaltiges Wolfsmanagement unterstützen. Für Biologe Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, gehört ein faires Miteinander zwischen Tier und Mensch zu einer gemeinsamen nachhaltigen Zukunft. Axel Gomille geht es als Wildlife-Fotograf, Filmemacher und Journalist stets darum, Wege für ein Miteinander von Mensch und Tier aufzuzeigen. Seine Fotos setzen sich mit dem Zusammenleben von Mensch und großen Tieren auseinander und dokumentieren aus verschiedenen Regionen der Erde Konflikte, aber auch Ansätze für eine friedliche Koexistenz.

Die Vortragsreihe „Die Zukunft hat schon begonnen“ beschäftigt sich mit den künftigen Möglichkeiten und Spielräumen des Menschen auf der Erde, die nicht zuletzt durch Forschung ermöglicht werden. In dieser Reihe stellen namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus renommierten Institutionen ihre Forschung zu aktuell drängenden Fragen vor und geben einen Überblick über in der Wissenschaft entwickelte Ideen, Utopien und Lösungen, die uns heute noch futuristisch erscheinen mögen, deren Umsetzung aber vielleicht bald keine Zukunftsmusik mehr ist.
Die Vortragsreihe wird in Kooperation mit der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, der Leibniz-Gemeinschaft und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) veranstaltet. Mehr unter: www.senckenberg.de/zukunft

Das Senckenberg-Forschungsmuseum im Nationalsozialismus – Publikation der Öffentlichkeit vorgestellt

Senckenberg lässt die eigene Geschichte während der NS-Zeit von
Historiker Andreas Hansert untersuchen

hansert-senckenberg-ns-zeitFrankfurt, 25. Januar 2018. Die von Frankfurter Bürgern gegründete Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung hat ihr 200. Gründungsjubiläum zum Anlass genommen, von unabhängiger Seite die Geschichte des Senckenberg Forschungsmuseums in Frankfurt während der NS-Zeit untersuchen zu lassen. Sie beauftragte den Soziologen und Historiker Dr. Andreas Hansert mit diesem wissenschaftlichen Forschungsprojekt. Hansert rekonstruierte die komplexen Hintergründe dieser Zeit, die von Kooperation der Leitung, Abkehr und späterer Leugnung geprägt war. Der Historiker nahm besonders Rudolf Richter, den geschäftsführenden Direktor in der Zeit 1933-45, in den Blick und förderte dabei neue Erkenntnisse zutage. Andreas Hansert präsentiert die Ergebnisse seiner umfassenden Recherchearbeiten in seinem Buch Das Senckenberg-Forschungsmuseum im Nationalsozialismus. Wahrheit und Dichtung, das er heute gemeinsam mit Senckenberg-Generaldirektor Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt vorstellte.

Senckenbergs Bild sei „ohne Flecken“ in den dunklen Jahren des Nationalsozialismus und die Leitung des Hauses, Rudolf Richter als Direktor, sein Stellvertreter Hans Theodor Reuling sowie die Mitglieder des „Führerbeirats“, hätten sich „einwandfrei“ verhalten – so erklärten es nach Kriegsende die Senckenberg-Verantwortlichen offiziell. Auch ein Spruchkammerverfahren entlastete Rudolf Richter. Auf diese Aussagen hatte man lange Zeit vertraut. „Während wir in naturkundlichen Fragestellungen stets den größtmöglichen Erkenntnisgewinn anstreben, haben wir uns, was die Geschichte der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung im Nationalsozialismus betrifft, über lange Zeit mit dem zufrieden gegeben, was uns die von den Zeitzeugen verfassten Chroniken übermittelt haben“, hält Senckenberg-Generaldirektor Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger fest.
Daher war es ihm ein besonderes Anliegen, diesen Abschnitt der Senckenberg-Geschichte zum Jubiläumsjahr in einem wissenschaftlichen Projekt aufarbeiten zu lassen – „aus Gründen der Selbstvergewisserung, aber auch um die Erforschung des Nationalsozialismus um ein weiteres Mosaikstück zu ergänzen“, wie er ergänzt.

Historiker Andreas Hansert rekonstruierte erstmalig die komplexen Hintergründe für die schnelle Bereitschaft der Verantwortlichen – allen voran des Direktors Rudolf Richter –, ab der Machtergreifung 1933 mit den NS-Behörden zu kooperieren, der Partei beizutreten und das Führerprinzip am Haus zu etablieren. Zunächst steht dies im Zusammenhang mit der damals schwierigen personellen und institutionellen Situation am Haus. Es finden sich aber auch öffentliche Äußerungen Richters, die belegen, dass er anfangs vom Nationalsozialismus überzeugt war. Richter bemühte sich um Hitlers Schirmherrschaft über das Museum, benannte die Museumszeitschrift „Natur und Museum“ in „Natur und Volk“ um und stellte die „Göring-Elche“ im Dezember 1935 im Diorama „Frankfurter Urlandschaft“ aus – das Elchpaar wurde in Ostpreußen erlegt und war ein Geschenk des Reichsjägermeisters Hermann Göring.

Richter war ein herausragender Wissenschaftler, der auch während der Kriegsjahre internationales Renommee genoss. Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten lag in dem damals noch jungen Forschungsbereich der Mikropaläontologie. Seine hier erzielten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse waren auch von praktischem Nutzen, da sie der Erdölindustrie wichtige Hinweise auf Fundstellen von Erdöl lieferten.
Mit dem Kriegsausbruch wurden diese Forschungen intensiviert und wegen des hohen Treibstoffbedarfs von Wehrmacht und Luftwaffe erhielten sie den Status „kriegswichtig“.

Entgegen der offiziellen Marschrichtung hielt er zu den jüdischen Senckenbergern. 1933 forderte er die jüdischen Mitglieder in einem Brief zum Verbleib in der Senckenberg Gesellschaft auf. Zudem schützte er seine jüdischen Mitarbeiter Franz Weidenreich, Fritz Haas und Tilly Edinger und half ihnen schließlich bei der Emigration in die USA. Eine besonders wichtige Rolle spielte der große jüdische Mäzen Arthur von Weinberg. Er war die überragende Figur am Senckenberg und wurde 1930 zum „Ehrenpräsidenten“ ernannt. Als Naturwissenschaftler hielt er Vorträge im Museum, als Großindustrieller spendete er immer wieder größere Beträge. Weinberg verkannte die Gefahr, in der er sich befand. Schließlich musste er sich nach dem Progrom des 9. November 1938 komplett aus dem Senckenberg zurückziehen. Weinberg wurde schließlich nach Theresienstadt deportiert, wo er 1943 starb. Hansert arbeitet in seinem Buch heraus, wie das Schicksal Weinbergs sowie weitere schockierende Erlebnisse während des Krieges zu einer allmählichen Abkehr Richters von der NS-Ideologie führten.

Hansert hinterfragt in dem beauftragten Werk erstmals die Eigendarstellungen Senckenbergs aus der Nachkriegszeit und kommt zu dem Ergebnis, dass sich Richters Ruf als unabhängiger, der Wissenschaft verbundener Akteur, der von Anfang an eine strikt anti-nationalsozialistische Linie verfolgte, nicht halten lässt. Vielmehr erscheint Richter als zeittypisches Beispiel eines Menschen, der zumindest anfänglich offen mit dem NS sympathisierte. Dies wurde in den Rechtfertigungen nach dem Krieg geleugnet.

So finden sich in den Protokollen des „Führerbeirats“, die auf die Jahre 1933 bis 1944 datiert sind, schon 1933 Nazi-kritische Töne. Da diese Passagen jedoch in deutlichem Widerspruch zu anderen Quellen stehen, wurde Hansert misstrauisch. Im Zuge intensiver inhaltlicher und formaler Untersuchungen stellte sich heraus, dass es sich bei diesem zentralen Quellenkonvolut um eine Fälschung handelt. Richter hatte diese Protokolle in den vorliegenden Fassungen erst nach 1945 geschrieben, um seine anfänglichen Einlassungen mit dem NS zu überdecken. In einem ausführlichen Exkurs begründet Hansert diese Einschätzung.

Der Historiker sieht in diesem Befund „eines der wichtigsten Ergebnisse, vor allem aber das überraschendste und am meisten irritierende Resultat des Forschungsprojekts“. Hansert resümiert, dass Richters Verstrickung in den Nationalsozialismus, auch im Vergleich mit anderen Akteuren und Institutionen, nicht so tief reicht, dass es hier Grund für schwere Vorwürfe geben müsste: „Es gibt keine Denunziation, keine scharfen Ideologismen, kein Auftreten in Parteiuniform und dergleichen. Das eigentliche Skandalon ist die Quellenfälschung danach“. Erst in der Art, wie nach 1945 mit der NS-Zeit umgegangen wurde, wird die Senckenberg Geschichte für Hansert zu einem Sonderfall.
Das Umschreiben und somit das Fälschen so zentraler Dokumente wertet Hansert als den Versuch, „die Geschichtsschreibung auf eine falsche Fährte zu locken, was lange Zeit ja auch geglückt ist“. Mosbrugger nennt dieses „neue Verständnis Rudolf Richters für Senckenberg eine schmerzliche Erkenntnis, die Konsequenzen für den Umgang mit der eigenen Geschichte haben und mit der sich die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung nun auseinandersetzen muss“.

Andreas Hansert
Das Senckenberg-Forschungsmuseum im Nationalsozialismus
Wahrheit und Dichtung
304 S., 16 Abb., geb., Schutzumschlag, 29,90 € (D).
ISBN 978-3-8353-3173-0, Januar 2018

German Design Award 2018 – Excellent Communications Design vom 10. Februar – 18. Februar 2018

Der German Design Award ist der internationale Premiumpreis des Rat für Formgebung. Sein Ziel ist es, einzigartige Gestaltungstrends zu entdecken, zu präsentieren und auszuzeichnen. Jährlich werden hochkarätige Einreichungen aus dem Produkt- und Kommunikationsdesign prämiert, die alle auf ihre Art wegweisend in der internationalen Designlandschaft sind.

Die Ausstellung German Design Award 2018. Excellent Communications Design präsentiert die besten Arbeiten aus der Kategorie Kommunikationsdesign, die Newcomer-Finalisten sowie die diesjährige Preisträgerin der Kategorie Personality, Jil Sander. Aufgrund der raumgreifenden Werkschau der Modeschöpferin, Jil Sander. Präsens, die noch bis zum 6. Mai 2018 im Museum Angewandte Kunst zu sehen ist, zieht die Ausstellung zum German Design Award in diesem Jahr vom Museum in die Innenstadt: Für die Präsentation wurde in der Neuen Mainzer Straße 57 eigens der vom Rat für Formgebung geförderte Museum Angewandte Kunst Design Space eingerichtet. Zur Vernissage am Freitag, dem 9. Februar 2018, sowie mittwochabends ab 18 Uhr, öffnet direkt nebenan die Bar NM57, die nach einem Ausstellungsbesuch zum Netzwerken, Feiern und Verweilen einlädt.

Preisverleihung und Gastausstellung im Museum Angewandte Kunst Design Space in der Neuen Mainzer Straße 57

Ort
Museum Angewandte Kunst Design Space
Neue Mainzer Straße 57
60311 Frankfurt am Main
Information
T +49 69 212 31286
F +49 69 212 30703
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
www.museumangewandtekunst.de

Öffnungszeiten
10. – 18. Februar 2018, täglich von 10 bis 18 Uhr

Hessisches Staatstheater Wiesbaden: Spielplan Februar 2018

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

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Theaterspielplan Februar 2018

Der große Gesamtkünstler Achim Freyer inszeniert erstmals am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und kreiert auch Bühne und Kostüme. In Händels letztem Oratorium »Jephtha« wird eine archaische Geschichte über Liebe und Krieg, Macht und fatalen Gottesglauben erzählt. Die eindringliche, tief berührende Musik mit gewaltigen Chören wird von Barock-Spezialist Konrad Junghänel am Pult des Hessischen Staatsorchesters geleitet. Premiere ist am 4. Februar im Großen Haus.

Zeitlose Unterströmungen der Politmaschinerie offenbarte uns William Shakespeare bereits im 16. Jahrhundert in seinen Römischen Tragödien »Coriolan«, »Julius Cäsar« und »Antonius und Cleopatra«. John von Düffel hat diese drei Stücke bearbeitet, neu übersetzt und führt sie als »Römische Trilogie« zusammen. In der Inszenierung von Beka Savić feiert das Schauspiel am 10. Februar im Kleinen Haus Premiere.

Seit Jahrzehnten ist das Singspiel »Im weißen Rössl« mit seinen Welthits ein absolutes Kultstück. Immer wieder entfacht es das Interesse junger Besucher am oft schon totgesagten Genre Operette neu. Ab dem 24. Februar ist das JUST-Musical in der Wartburg zu erleben.
Mehr Infos & Karten: www.staatstheater-wiesbaden.de

Börsenverein des Deutschen Buchhandels fordert Freiheit für Buchhändler und Verleger Gui Minhai

Chinesische Sicherheitskräfte haben den Buchhändler und Verleger Gui Minhai am vergangenen Samstag in der Nähe Pekings festgenommen. Der schwedische Staatsbürger Gui wurde bereits 2015 in Thailand verschleppt und fand sich in chinesischer Gefangenschaft wieder. Im letzten Jahr ließ die chinesische Justiz ihn angeblich frei, sein Aufenthaltsort blieb aber unklar. Gui steht unter konsularischem Schutz Schwedens.

„Wir verurteilen die Entführung Gui Minhais aufs Schärfste und fordern seine unverzügliche Freilassung. Die Situation der Meinungsfreiheit in China ist katastrophal und verschärft sich zunehmend. Das zeigen schon die Zensurforderungen gegenüber wissenschaftlichen Verlagen wie Cambridge University Press oder Springer Nature. Diesen Repressalien dürfen wir uns nicht beugen. Wir fordern die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, Schweden in seinen Bemühungen um die Freilassung Gui Minhais zu unterstützen. Die Meinungsfreiheit darf nicht zum Verhandlungsgegenstand werden, auch nicht zugunsten wirtschaftlicher Interessen. Sie ist ein Menschenrecht und nicht verhandelbar – das muss auch China verstehen“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

Gui Minhai hat in Hongkong regimekritische Schriften verlegt und verkauft. Der internationale Verlegerverband International Publishers Association hatte Gui Minhai in diesem Monat für die Shortlist des Prix Voltaire, einen Preis für das Eintreten für Meinungsfreiheit, ausgewählt.

Statement der schwedischen Regierung

Ein spannendes Ausstellungsjahr 2018 im Museum Angewandte Kunst Frankfurt

Jil Sander. Präsens - Noch bis zum 6. Mai 2018. Aus Wandinstallation Showroom-Looks Men F/S 2013 - Women F/S 2014 Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Jil Sander. Präsens – Noch bis zum 6. Mai 2018. Aus Wandinstallation Showroom-Looks Men F/S 2013 – Women F/S 2014 Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Geplante neue  Ausstellungen 2018 im Museum Angewandte: KunstGrafik als Ereignis, Fotografie der Extreme, digitaler Code im Design und die Kreativszene Georgiens.  Jil Sander. Präsens noch bis zum 6. Mai 2018

Das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main hat heute auf seiner Jahrespressekonferenz sein Programm für 2018 vorgestellt und zugleich eine positive Bilanz des vergangenen Jahres gezogen, in dem vor allem die noch bis Mai laufende Ausstellung Jil Sander.Präsens für Besucherrekorde sorgte.

Im ersten Halbjahr 2018 eröffnen vier Ausstellungen, die sich der Ästhetik des Extremen, Grafik als Ereignis im Werk von Michael Riedel, der Gestalterin Lore Kramer sowie dem Aufdecken von NSRaubkunst in den Museumsbeständen widmen. Die Ausstellungen des zweiten Halbjahres thematisieren das Verhältnis zwischen zeitgenössischem Design und digitalem Code, laden ein zu Erkundungen der Kulturszene in Georgiens Hauptstadt Tiflis und würdigen die traditionelle Kunst Ostasiens.

Noch bis zum 6. Mai 2018 wird das gesamte Museum mit der großen Werkschau Jil Sander. Präsens bespielt. Das neue Ausstellungsjahr beginnt Ende Mai: Zum zweiten Mal ist das Museum Angewandte Kunst einer der Hauptausstellungsorte der RAY Fotografieprojekte Frankfurt RheinMain, die diesmal unter dem Thema „Extreme“ stehen. Extreme. Bodies stellt fotografische Arbeiten vor, die sich mit Identitätskonzepten, ästhetischen Tendenzen und gesellschaftlichen Transformationen auseinandersetzen und hinterfragt, was angesichts der digitalen Flut ungefilterter, unzensierter Bilder überhaupt noch als extrem gilt (24.05.– 09.09.18).

Die Ausstellung Lore Kramer. Ich kann ohne Keramik nicht leben würdigt das Lebenswerk der Gestalterin. Neben Lore Kramers multifunktionellen und zweckmäßigen Keramiken steht ihr Zeichentalent und ihr umfangreiches Wirken an der Werkkunstschule Offenbach (HfG Offenbach) im Mittelpunkt der Schau (31.05.–26.08.18).
In einer Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte skizziert das Museum mit Geraubt, gesammelt, getäuscht. Die Sammlung Pinkus/Ehrlich und das Museum Angewandte Kunst das Schicksal der Silbersammlung der Jüdin Hedwig Ehrlich von der NS-Zeit bis heute und präsentiert dabei neueste Ergebnisse der Provenienzforschung am Museum (07.06.–14.10.18).

Die Ausstellung Michael Riedel. Grafik als Ereignis widmet sich dem grafischen Werk des in Frankfurt lebenden Künstlers, das an der Schnittstelle von angewandter und freier Grafik operiert. Im Zentrum der Schau steht, neben aktuellen Werken, die „Signetische Zeichnung“ (1994–96), ein spektakuläres Frühwerk Riedels, das 2016 vom Städelschen Museums-Verein erworben wurde und erstmalig in vollem Umfang zu sehen sein wird (09.06.–14.10.18).

Ab Juni 2018 ist im Ausstellungs- und Veranstaltungsforum meet asian art die Kabinettschau Die Farbe von Jade und Ewigkeit zu sehen, die anhand einer Auswahl von SeladonKeramiken aus zweieinhalb Jahrtausenden die Kunstfertigkeit chinesischer Töpfer eindrucksvoll vor Augen führt (ab 14.06.18).

Ausgehend von einer mysteriösen Botschaft erzählen in der Ausstellung Lara protects me junge Kreative in Videoarbeiten, Fotografien, Zeichnungen und Designobjekten über das eklektische Nebeneinander verschiedener Kulturen in der aufstrebenden georgischen Hauptstadt Tiflis (22.09.18–20.01.19).

Die Schau Breaking the Code untersucht zeitgenössische Gestaltung auf ihre Haltung zum digitalen Material. Sie versammelt Positionen aus Grafik-, Mode- und Produktdesign sowie aus der bildenden Kunst, die sich einerseits digitaler Codes und Technologien bedienen, zugleich jedoch deren Auswirkungen auf Alltag, Identität und Kommunikation kritis ch reflektieren (29.09.18–10.03.19).

Geburtsort Yokohama. Der Unternehmer Werner Reimers (1888–1965) und seine AsiaticaSammlung zeigt anhand von rund 60 herausragenden Beispielen den Facettenreichtum Ostasiatischer Kunst und macht deutlich, was westliche Sammler im 20. Jahrhundert an der Kunst des Fernen Ostens faszinierte (25.10.18–24.02.19). Zahlen und Fakten 2017

In einer Bilanz des vergangenen Ausstellungsjahres wies Museumsdirektor Matthias Wagner K auf die seit der Neukonzeptionierung des Hauses im Jahr 2013 kontinuierlich steigenden Besucherzahlen hin, die im Jahr 2017 mit 131.381 (ohne Ikonenmuseum) einen neuen Höchststand erreichten. Bei Kindern und Jugendlichen konnten die Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt werden, von 2.269 auf 5.471, hinzu kamen weitere 5.154 jugendliche Besucherinnen und Besucher von Workshops und pädagogischen Angeboten.

2017 zeigte das Haus acht Ausstellungen, die sich unter anderem der Kulturgeschichte des Picknicks, der Kunst des Comicschöpfers Marc-Antoine Mathieu und spiegelnden Oberflächen in Kunst und Design widmeten. Highlight war die Eröffnung der weltweit e rsten Einzelausstellung der Modedesignerin Jil Sander im November 2017.

Ort
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

Information
T +49 69 212 31286
F +49 69 212 30703
info.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
www.museumangewandtekunst.de

Öffnungszeiten
Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr
Eintritt
12 Euro, ermäßigt 6 Euro
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Studierende der Goethe-Universität Frankfurt und der Städelschule frei

Pro oder Contra Bibelturm für Gutenberg-Museum – Am 15. April 2018 dürfen Mainzer darüber abstimmen

1sieger

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Beiträge der Mainzer Allgemeinen Zeitung über die hitzige Debatte

Mainzer Bibelturm: Frage und Termin für den Bürgerentscheid sind fix

Bürgerentscheid zum geplanten Mainzer Bibelturm wohl im April

Jahresrückblick: Eine Debatte wie schon lange nicht mehr – der geplante Bibelturm in Mainz

Bürgerentscheid zum Bibelturm: Aufwändige Vorbereitungen und finanzielles Risiko der Stadt Mainz

Bibelturm: Mainzer Stadtrat lehnt Bürgerbegehren zur Erweiterung des Gutenberg-Museums ab

 

Zum Bürgerentscheid am 15.4.2018

Am 29. November 2017 beschloss der Mainzer Stadtrat, trotz der festgestellten Verfristung des Antrages der „Bürgerinitiative Gutenberg-Museum“ und der Ablehnung des BI-Antrages auf Durchführung eines Bürgerentscheides, dennoch einen Urnengang zur Befragung der Bürgerinnen und Bürger zum etwaigen Bau des Erweiterungsbaus am Gutenberg-Museum – dem sogenannten „Bibelturm“ zu ermöglichen.

Seit diesem Tage nimmt die organisatorische Vorbereitung des ersten Bürgerentscheides der Mainzer Stadtgeschichte Gestalt an – umfangreiche Vorbereitungen zur Durchführung dieser Abstimmung sind im zuständigen Amt für Stadtentwicklung, Statistik und Wahlen bereits angelaufen.

Oberbürgermeister Michael Ebling, der beim Bürgerentscheid als „Abstimmungsleiter“ fungieren wird, sowie Dr. Stephan Kerbeck (Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Statistik und Wahlen) haben heute in einem Pressegespräch Zahlen, Fristen, Daten, Fakten zum Bürgerentscheid „Bibelturm“ des Gutenberg-Museums bekannt gegeben:

Die Bürgerabstimmung erfolgt am Sonntag, 15.04.2018
von 08.00 bis 18.00 Uhr (die letztmögliche Abgabe von Abstimmungsbriefen).
– Im Einsatz sind ca. 550 Abstimmungshelferinnen und -helfer.
– Es gibt über das Stadtgebiet verteilt 55 Stimmbezirke
– 33 barrierefrei zugängliche Abstimmungsgebäude.
Briefwahl ist vom 19.03. bis 13.04.18 möglich
Öffnung des Briefabstimmungsbüros im Erfurter Zimmer des Rathauses bis einschließlich 13.04.2018.
Öffnungszeiten:
Montag / Mittwoch: 8.00 – 18.00 Uhr
Dienstag / Donnerstag: 8.00 – 16.00 Uhr
Freitag: 8.00 – 13.00 Uhr
Am Freitag, 13.04.2018 (direkt vor dem Bürgerentscheid) ergänzend bis 18.00 Uhr geöffnet.

Gegenstand der Abstimmung
„Soll das Gutenberg-Museum durch den Bau des „Bibelturms“ am Liebfrauenplatz gemäß Beschluss des Stadtrates vom 08.02.2017 erweitert werden?“

Stimmberechtigung
Stimmberechtigt ist, wer am 15.04.2018 das 18. Lebensjahr vollendet hat, die deutsche oder eine EU-Staatsbürgerschaft besitzt, seit mindestens 15.01.2018 mit Hauptwohnsitz in Mainz gemeldet (Dreimonats-Kriterium) und nicht vom Stimmrecht ausgeschlossen ist (§ 1 Abs.1 Kommunalwahlgesetz).

Zahl der Stimmberechtigten in Mainz
163.886 Stimmberechtigte (Stand 18.01.2018)
Der Bürgerentscheid ist entschieden, wenn die Mehrheit der Abstimmeden mindestens 15% der Stimmberechtigten (24.583, Stand 18.1.2018) beträgt.

Zeitliche Eckpunkte der Mainzer Stadtverwaltung bis zum Abstimmungstag
07.02.2018: Stadtratsbeschluss zur Durchführung des Bürgerentscheides incl. Termin und Fragestellung, vorher
23.01.2018: Stadtvorstand sowie Ausschuss für Finanzen
und Beteiligungen
31.01.2018: Haupt und Personalausschuss
11. KW bis spätestens Ende 12. KW (12.-25.03.2018)
– Erstellung des Stimmberechtigtenverzeichnisses
– Versand der Abstimmungsbenachrichtigungen.

Stimmauszählung: Am 15. April 2018 erfolgt ab 18.00 Uhr
die Auszählung der Stimmzettel in den Abstimmungsvorständen.

Die Abstimmungsbriefe werden von den Abstimmungsvorständen der jeweiligen Stimmbezirke dezentral ausgezählt. Es werden keine gesonderten Briefabstimmungsvorstände gebildet.

Ab 18.00 Uhr: Präsentation des Abstimmungsergebnisses im Rathaus.
Nach dem Bürgerentscheid

Bekanntgabe des endgültigen Abstimmungsergebnisses
18.04.2018, 15.00 Uhr, Rathaus, Empfangsraum:
Sitzung des Abstimmungsausschusses zur Feststellung des endgültigen Abstimmungsergebnisses und Bekanntmachung des Abstimmungsergebnisses.

Die Mitglieder des Abstimmungsausschusses sind identisch mit jenen für die Wahl des Stadtrates, also wird der für die Kommunalwahl 2014 gebildete Ausschuss wieder zusammentreten.
(Pressestelle: Rathaus Mainz)

Trauer um dem Darmstädter Landesmuseums-Direktor Dr. Theo Jülich

Dr. Theo Jülich, Direktor des Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Foto: HLMD
Dr. Theo Jülich, Direktor des Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Foto: HLMD

Wiesbaden.Kunst- und Kulturminister Boris Rhein sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hessischen Landesmuseums Darmstadt trauern um den Leitenden Direktor des Hauses, Dr. Theo Jülich. Dr. Jülich verstarb am 20. Januar 2018 nach langer, schwerer Krankheit.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: „Dr. Theo Jülich war ein herausragender Kunstwissenschaftler und hat das Hessische Landesmuseum Darmstadt mit Herzblut geführt. Eine seiner größten Leistungen war die Koordinierung der Sanierung des Landesmuseums, das seitdem zweifellos eines unserer kulturellen Flaggschiffe in Hessen ist. Dr. Theo Jülichs Tod reißt eine große Lücke – nicht nur an seinem Arbeitsplatz und bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, auch in der gesamten hessischen Museumslandschaft. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Familie und seinen Freunden.“

Dr. Theo Jülich wurde 1956 geboren. Er studierte Kunstgeschichte und Geschichte in Aachen und kam 1989 zum Hessischen Landesmuseum Darmstadt – zunächst als wissenschaftlicher Angestellter. Im Jahr 2005 wurde er stellvertretender Direktor des Hauses, seit 2013 führte er das Landesmuseum als Leitender Direktor.

Dr. Jülichs Leidenschaft galt vor allem der Mittelalterlichen Kunst. Er war national und international als herausragender Kenner bekannt. Ebenso wie das Mittelalter fesselte ihn die Geschichte des Hessischen Landesmuseums seit seinen Anfängen 1820. Er arbeitete diese Geschichte erstmals intensiv und für alle nachfolgenden Generationen gültig auf. Dass er das 200jährige Jubiläum im Jahr 2020 nicht mehr gestalten kann, ist daher besonders tragisch.

Dr. Theo Jülich schaffte es, dass das Hessische Landesmuseum Darmstadt alle Altersstufen anspricht und sich so ein breites Interesse am Haus und seinen Sammlungen sichert. Während der siebenjährigen Sanierung des Landesmuseums koordinierte Dr. Jülich mit größtem Einsatz die Auslagerung der gesamten Sammlung und arbeitete gemeinsam mit der Hessischen Landesregierung daran, ein modernes Museumserlebnis zu schaffen, das 2014 der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte.

Die Früchte dieses Erfolges konnte er aufgrund seiner bald folgenden Erkrankung leider nicht mehr in vollen Zügen genießen. Er blieb bis zur letzten Minute an seinem Schreibtisch im Dienst des Hessischen Landesmuseums Darmstadt und dessen Zukunft. Davon legt die noch bis zum 11. März 2018 laufende Ausstellung „Der Mainzer Goldschmuck. Ein Kunstkrimi aus der deutschen Kaiserzeit“ Zeugnis ab, die ihm seit langen Jahren ein besonderes Forschungs- und Herzensanliegen war.

„Das Hessische Landesmuseum Darmstadt ist eines der letzten großen Universalmuseen in Europa, das Kunst, Kultur und Naturkunde unter einem Dach vereint. Dr. Theo Jülich verstand es unnachahmlich, die unterschiedlichen Sammlungen miteinander zu vernetzen und durch attraktive Dauer- und Sonderausstellungen mit anspruchsvollen Themen zu präsentieren. Wir werden Dr. Theo Jülich ein ehrendes Andenken bewahren“, so Kunst- und Kulturminister Boris Rhein abschließend.

Das Kondolenzbuch liegt ab Dienstag, den 23. Januar 2018, in der Haupthalle des Museums aus. Während der Öffnungszeiten des Museums gibt es die Möglichkeit, sich in das Buch einzutragen.

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt

Bis 04. Februar 2018 Bildwerke des Wissens. Ein Querschnitt durch 450 Jahre Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt
Bis 11. März 2018 Der Mainzer Goldschmuck. Ein Kunstkrimi aus der deutschen Kaiserzeit
Save the date!
28. März 2018 bis 24. Juni 2018 Eleganz und Poesie. Höhepunkte der französischen Zeichenkunst vom 16. bis 18. Jahrhundert
24. April bis 22. Juli 2018 Beschaffenheit des Himmels. Altarmalerei am Mittelrhein vom 13. bis 16. Jahrhundert
4. Mai bis 5. August 2018 Microsculpture – Faszinierende Insektenwelt. Mit den Insektenportraits von Levon Biss

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Zukunft Deutscher Film – Kongress vom 5. bis 7. April 2018 in Frankfurt am Main

Foto: Diether  v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Kongress zu Perspektiven der deutschen Film- und Kinokultur
5. bis 7. April 2018 in Frankfurt am Main im Frankfurter Zoo-Gesellschaftshaus

Der deutsche Film steckt in der Krise: Trotz des großen Erfolgs für Fatih Akin bei den Golden Globes, der mit AUS DEM NICHTS die Trophäe gewann, herrscht Unzufriedenheit. Seit Jahren streiten Filmemacherinnen und Filmemacher für bessere Arbeitsbedingungen und ein Fördersystem, das mutigere und bessere Filme ermöglicht: Warum ist das deutsche Fördersystem in seinen alten Strukturen erstarrt? Warum gelangen die vielen großartigen Filme (die es gibt!) nicht zu ihrem Publikum? Warum fehlt deutschen Filmen allzu oft die internationale Anerkennung? Von Donnerstag, 5., bis Samstag, 7. April, kommen im Gesellschaftshaus des Frankfurter Zoos die großen und kleinen „Filmtiere“ der Republik zusammen, um bei dem öffentlichen Kongress „Zukunft Deutscher Film“ gemeinsam Vorschläge für ein starkes deutsches Kinoschaffen zu entwickeln. Das Zoo Gesellschaftshaus wird für diese Zeit in Anlehnung an das berühmte Berliner Kino-Pendant zum temporären „Frankfurter Zoo-Palast“.

Als Teil des LICHTER Filmfests richtet der Kongress den Blick auch auf die europäischen Nachbarstaaten: Im „Forum Europa“ stellen Experten der internationalen Filmförderung in Ländern wie Frankreich, Dänemark, Schweiz, Österreich, aber auch Großbritannien, Spanien, Italien oder Rumänien die Stärken und Schwächen ihrer nationalen Modelle vor und setzen damit Impulse für die Fortentwicklung des hiesigen Filmfördersystems. Der Kongress stellt die Frage, wie Filmschaffende von ihren Werken leben können? Wie lassen sich unabhängige, anspruchsvolle und ungewöhnliche Filme realisieren? Produktion und Finanzierung, Ausbildungsbedingungen sowie das Zukunftspotenzial von Kinokultur und Filmdistribution werden ebenso auf den Prüfstand gestellt wie die Rolle der Sendeanstalten und der Umgang mit Dokumentarfilmen – wissenschaftlich begleitet von den Kooperationspartnern Deutsches Filminstitut – DIF e.V. und der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Eine Filmreihe im Kino des Deutschen Filmmuseums und im Zoo-Gesellschaftshaus gibt einen Überblick über die Vielfalt und Lebendigkeit des aktuellen Filmschaffens.

Pate der Konferenz ist der Filmemacher Edgar Reitz, der als Schirmherr des LICHTER Filmfests 2016 die Notwendigkeit eines filmpolitischen Neuanfangs deutlich machte. Reitz verbindet alle Facetten dieses Kongresses: Er ist Macher der im Hunsrück verorteten HEIMAT-Saga, Gründer des Europäischen Instituts des Kinofilms in Karlsruhe und vor allem einer der weltweit bekanntesten deutschen Filmemacher. Und er ist Unterzeichner des Oberhausener Manifests 1962.

Die Ausrichter des Kongresses sind Experten für innovative Formate: Das LICHTER Filmfest Frankfurt International bespielt seit mehr als einem Jahrzehnt ungewöhnliche Orte in der Frankfurter Innenstadt mit einem künstlerisch wie politisch ambitionierten Programm. Mit dem Frankfurter Zoo wird diesmal eine film- und fernsehhistorische Spielstätte wiederbelebt.
Die Arbeitsstätte des früheren Zoo-Direktors und Oscar®-Gewinners Bernhard Grzimek („Serengeti darf nicht sterben“, BRD 1959) steht im April also ganz unter dem Motto: „Ein Platz für Filme“.

Eintrittskarten für den Kongress gibt es unter: zukunft-deutscher-film.de