Wiesbadener Internationale Maifestspiele 2018 mit hochkarätigem Programm – Kartenvorverkauf ab 16.02.

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Die Festivalsaison ist eröffnet! Die Internationalen Maifestspiele 2018 stehen vor der Tür.  In wenigen Wochen wird die Hessische Landeshauptstadt Wiesbaden  dann wieder zur Bühne für Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt.  Auf der heutigen Pressekonferenz im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, gab Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und Leiter der Internationalen Maifestspiele, zusammen mit seinem Team sowie Staatssekretär Patrick Burghardt und Kulturdezernent Axel Imholz  das umfangreiche Festival-Programm vom 30.4. bis 31.05.2018 bekannt.  Der Intendant freute sich, dass es auch in diesem Jahr wieder gelingen werde ein Fest in allen Genres der Darstellenden Kunst und der Musik bieten zu können. In diesem Jahr stünde das Festspiel-Programm mit über 50 Veranstaltungen unter dem Motto aus Verdis »Un Ballo in maschera«: »Un sogno lusinghier – Ein Traum voll Lust und Freude«. Weltbekannte Sängerinnen und Sänger, renommierte Schauspielensembles und hochkarätige Tanzkompanien werden zu Gast in Wiesbaden sein. Darunter werden die vier der gefragtesten Verdi-Sängerinnen und Sänger bei den Maifestspielen zu erleben sein: Adina Aaron als Amelia, Marie-Nicole Lemieux als Ulrica, Arnold Rutkowski ist Riccardo und Vladislav Sulminsky vom Mariinsky Theater St. Petersburg ist Renato.
„Wir sind breitest aufgestellt, um auch diesen Mai in der Hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden zu einem besonderen Erlebnis zu machen: Von Verdis ≫Maskenball≪, der diesmal so kulinarisch wie spannend die Festspiele eroffnet, bis zur Bonhoeffer-Oper ≫Vom Ende der Unschuld≪ von Stephan Peiffer im Schlachthof, die die Beschäftigung der Maifestspiele mit Neuer Musik weiterführt. Vom Schauspiel bis zum Tanz, von der Performance bis zum Liederabend, von Kammerkonzerten und Lesungen bis hin zur Jungen Woche.“, so Laufenberg.

In Donizettis »Der Liebestrank« ist wieder Patrick Carfizzi aus der New Yorker Met als Dulcamara zu sehen.

In »Arabella«, dem letzten großen Publikumserfolg von Richard Strauss, sind in der Titelpartie Maria Bengtsson und Ryan McKinny als Mandryka und Katharina Konradi und Thomas Blondelle als Zdenka und Matteo in der Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange zu erleben.

Stephan Peiffers Bonhoeffer-Oper »Vom Ende der Unschuld«, speziell für einen Evangelischen Kirchentag komponiert, und von Stephan Peiffer auf Kammer-Oper-Format umgeschrieben, erzählt bei Verwendung sakraler und spätromantischer Klänge bis hin zu Marschmusik und Kinderliedern vom Widerstand. Es ist ein Thema von zeitloser Aktualität und gesellschaftspolitischer Bedeutung, und von verzweifelten Menschen, die in Bedrängnis um ihre Ehre und um ihr Leben kämpfen und sich dabei von einem vermeintlichen Retter und Erlöser blenden lassen, bis er seine Pläne mit Gewalt umsetzt.

Bernd Fülle, Geschäftsführender Direktor des Hessischen Staatstheaters, Uwe Eric Laufenberg, Intendant & Künstlerischer Leiter der Internationalen Maifestspiele, Patrick Burghardt, Staatssekretär, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Axel Imholz, Stadtkämmerer, Schul- & Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Bernd Fülle, Geschäftsführender Direktor des Hessischen Staatstheaters, Uwe Eric Laufenberg, Intendant & Künstlerischer Leiter der Internationalen Maifestspiele, Patrick Burghardt, Staatssekretär, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Axel Imholz, Stadtkämmerer, Schul- & Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden. © Foto: Diether v. Goddenthow

»Schon immer war Wiesbaden in der Festspielzeit ein Treffpunkt für Künstlerinnen, Künstler und Publikum aus aller Welt, ein grenzenloses Forum für den Dialog verschiedener Kulturen, Theaterformen und Sprachen. Besonders freut mich zudem, dass zum Angebot international bedeutsame Inszenierungen im Kinder- und Jugendtheater gehören. Die breite kulturelle Bildung über alle Altersgrenzen hinweg ist ein wichtiges Anliegen der Hessischen Landesregierung. Ich danke allen Beteiligten für das großartige Programm, das eine weitere erstklassige Ausgabe der Internationalen Maifestspiele verspricht«, sagt Staatssekretär Patrick Burghardt.

»Herausragende Stimmen, überzeugende Darstellungen und atemberaubende Inszenierungen erwarten das Publikum der Internationalen Maifestspiele 2018. Erneut öffnet sich in Wiesbaden das künstlerische Tor zur Welt«, ergänzt Kulturdezernent und Stadtkämmerer Axel Imholz.

Außerdem neu in diesem Jahr sind die Wiesbaden Besucher-Pakete in Zusammenarbeit mit Wiesbaden Marketing. Die Rund-um-Sorglos-Pakete enthalten Hotelübernachtungen, Eintritt in ausgewählte Operngalavorstellungen und weitere kleine Überraschungen.

Zum ersten Mal wird das Festival-Café der Internationalen Maifestspiele, No Exitus, vom 30. April bis 31. Mai 2018 öffnen und während der gesamten Festspielzeit durchgehend geöffnet bleiben, um auch die Nachtschwärmer mit Speisen und Getränken zu verköstigen.

Die Kooperation mit der Caligari FilmBühne bleibt eine feste Größe bei den Internationalen Maifestspielen 2018.

Die Internationalen Maifestspiele 2018 werden durch die Unterstützung des Förderkreises der Internationalen Maifestspiele e.V. ermöglicht. Das Programm der Jungen Woche fördert die Nassauische Sparkasse. Autopartner der Internationalen Maifestspiele ist das Autohaus Löhr Automobile Wiesbaden.

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

 

Das Programm im Überblick:

Oper / Konzerte

Verdis »Ein Maskenball« ist die diesjährige Eröffnungsproduktion der Internationalen Maifestspiele, in der Inszenierung der jungen Regisseurin Beka Savić und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange. Zwei der gefragtesten Verdi-Sängerinnen, Adina Aaron als Amelia und Marie-Nicole Lemieux als Ulrica, sind zu erleben. Arnold Rutkowski ist Riccardo und Vladislav Sulimsky vom Mariinsky Theater St. Petersburg ist Renato.

Gregory Kunde übernimmt die Titelpartie in »Otello«. In der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von Daniela Musca singt Olesya Golovneva die Partie der Desdemona und Bariton Aleksei Isaev ist Jago.

Wagners »Der fliegende Holländer«, einem Gipfelwerk der deutschen Romantik, ist in der spektakulären Wiesbadener Geisterschiff-Inszenierung im Großen Haus zu erleben. Der lettische Bassbariton Egils Silins singt die Titelpartie. Sopranistin Erika Sunnegårdh ist Senta, Albert Pesendorfer singt Daland und Thomas Blondelle steht als Erik auf der Bühne.

Die »Götterdämmerung«, das große Finale des Weltdramas um Liebe, Macht, Gier und Überlebensfähigkeit der Menschheit, ist in der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von Alexander Joel im Mai zu sehen. Lance Ryan ist als Siegfried, Catherine Foster als Brünnhilde, Albert Pesendorfer als Hagen und Johanns Martin Kränzle als Gunther zu sehen.

Bayreuth-Star Klaus Florian Vogt übernimmt unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange in Uwe Eric Laufenbergs Neuinszenierung »Tannhäuser« die Titelpartie. Als Elisabeth ist Sabina Cvilak, als Venus Jordanka Milkova zu erleben, als Wolfram von Eschenbach ergänzen Markus Brück und als Landgraf Albert Pesendorfer die Festspielbesetzung.

In Donizettis »Liebestrank« ist die südafrikanische Sopranistin Pretty Yende, die derzeit gefragteste Adina, zu Gast bei den Internationalen Maifestspielen. Als Nemorino stehen alternierend Levy Sekgapane und Ioan Hotea auf der Wiesbadener Bühne, als Dulcamara singt einmal mehr Patrick Carfizzi aus New York.

In »Arabella«, dem letzten großen Publikumserfolg von Richard Strauss, sind in der Titelpartie Maria Bengtsson und Ryan McKinny als Mandryka in der Neuinszenierung von Uwe Eric Laufenberg und unter der Musikalischen Leitung von GMD Patrick Lange zu sehen.

»Vom Ende der Unschuld« erzählt vom Widerstand, ein Thema von zeitloser Aktualität und gesellschaftspolitischer Bedeutung, und von verzweifelten Menschen, die in Bedrängnis um ihr Leben fürchten. Die Oper, eine Inszenierung von Michiel Dijkema, Preisträger des Europäischen Opernregie-Preises, ist eine Kooperation mit dem Schlachthof Wiesbaden e.V. und der Camerata Nuova e.V.

Eine Mischung aus Mysterienspiel und Welttheater bringt das Ensemble Mattiacis unter der Musikalischen Leitung von Thomas de Vries mit »Rappresentatione die Anima et di Corpo« von Emilio de’Cavalieri auf die Bühne. Katharina Heißenhuber, Benjamin Russell und Sharon Kempton sind im Foyer zu erleben.

Michael Quast liest, singt, tanzt und spielt »Orpheus in der Unterwelt« in allen Rollen. Eine komplette Operette, frech und komödiantisch aus dem Ärmel geschüttelt.

Die preisgekrönte Mezzosopranistin Joyce DiDonato ist mit dem bewegenden Programm »In War and Peace – Harmony through Music« in einem Galakonzert bei den Internationalen Maifestspielen zu Gast.

Neben den hochkarätigen Operngalas haben Liederabende bei den Internationalen Maifestspielen Tradition. Maria Bengtsson interpretiert in ihrem Rezital neben Liedern von Richard Strauss und Hugo Wolf auch Werke aus der nordischen Romantik. Die preisgekrönte Altistin Marie-Nicole Lemieux und der Bassbariton Florian Boesch füllen jeweils ihre eigenen Liederabende mit Musik aus der Früh,- Hoch- und Spätromantik und mit Liedern von Franz Schubert bis Johannes Brahms.

Die Osttiroler Musicbanda Franui experimentieren mit unterschiedlichen Musikgenres in  »Ennui – Geht es immer so weiter?«. Der Burgtheater-Schauspieler Peter Simonischek streut Texte von Erik Satie und Ernst Jandl ein.

Das Merlin Ensemble aus Wien gestaltet gleich drei Konzertabende in Wiesbaden. Antonio Vivaldi’s »Die vier Jahreszeiten« – im Klimawandel, »Una Festa dell’Opera – senza voce« und »Nach Italien! Ein italienischer Reiseführer« sind ein Fest für die Ohren.

Schauspielerin Chris Pichler und Instrumentalisten des Hessischen Staatsorchesters spüren den Quellen nach»Wie Shakespeare zu Romeo und Julia kam«. Novellen der italienischen Renaissance-Dichter treffen auf Kompositionen von Prokofjew, Gounod und d`Indy.

Rockig geht es zu beim Konzertabend mit Musicalstar »Nyassa Alberta & friends in concert«. Zusammen mit zwei Gesangspartnern stellt sie genreübergreifend ihr Gesangstalent unter Beweis.

Tanz

In dem Ballett »Petite Messe solennelle« von Martin Schläpfer wird das Theater zu einem Ort, der sakral und weltlich, Gotteshaus und italienischer Marktplatz zugleich ist. Das Ensemble tanzt eine Ode an das pralle Leben, ein Zwiegespräch mit Gott und mit dem Tod.

Der zweiteilige Ballettabend »S&S« von Sang Jija und Sharon Eyal bringt die größte Kompanie Skandinaviens, die GöteborgsOperans Danskompani, auf die Wiesbadener Bühne. Der Doppelabend verbindet die Arbeiten zweier international renommierter Choreografen zu einem Ganzen.

Zwischen Tanz und Zirkus bewegen sich die Tänzer des Centre Choréographique national de Grenoble unter der Leitung von Yoann Bourgeois in »He Who Falls – Celui Qui Tombe«. Das Ausloten und die Theatralität physikalischer Kräfte stehen hier im Mittelpunkt.

Im »Salón Tango« sind das junge Orchester La Juan D`Arienzo mit einem Tango-Konzert und anschließend Tanzpaare in Tango-Choreografien von Gabriel Sala zu sehen.

 Schauspiel / Lesungen     

Kirill Serebrennikov gilt als Sprachrohr einer jungen russischen Generation und seine provokanten Inszenierungen ließen ihn in die politische Schusslinie geraten. Mit »Who Is Happy in Russia?« bringt er, zusammen mit Mitgliedern des Ensembles des Gogol Center Moskau, eine provokante Inszenierung auf die Bühne. Basierend auf einem Klassiker der russischen Literatur, inszeniert Serebrennikov das Märchen als melancholische Parabel und zeichnet so ein Bild vom heutigen Russland.

Die preisgekrönte Inszenierung »Das achte Leben (Für Brilka)« vom Thalia Theater in Hamburg, in der Regie von Jette Steckel, ist in der Bühnenfassung des gleichnamigen Romans von Nino Haratischwili zu sehen. Vor dem Hintergrund der Historie Georgiens entfaltet die Aufführung die Geschichte eines Familienepos, die sich über sechs Generationen erstreckt.

Arthur Millers Tragödie des kleinen Mannes, »Tod eines Handlungsreisenden«, spiegelt unsere Träume und Wünsche nach Anerkennung, Glück und Erfolg. In der Inszenierung von Bastian Kraft ist das Schauspiel des Deutschen Theaters mit Ulrich Mathes zu Gast bei den Maifestspielen.

In Samuel Becketts Schauspiel »Glückliche Tage« steht Ausnahmeschauspielerin Dagmar Manzel wieder auf der Wiesbadener Bühne. Regisseur Christian Schwochow inszeniert die zwanghaft glückliche Frauenfigur am Deutschen Theater.

»F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig« ist ein Puppentheater anderer Art der Wiener Off-Szene. Nikolaus Habjan steht in Gesellschaft seiner charakteristischen Klappmaulpuppe auf der Bühne.

Erzählungen und Novellen lesen das prominente Schauspielerpaar Claudia Amm und Günter Lamprecht. Werke von Literaturnobelpreisträger Luigi Pirandello stehen im Mittelpunkt.

»Stimmen«, Sam Shepards Stück für Stimme und Percussion ist das Ergebnis szenischer Forschungen des Autors und bildet eine Dramatik, die vollständig auf das Lautliche reduziert ist. Vorgelesen wird von Schauspieler Uwe Kraus, begleitet von Percussionist Edzard Locher.

Junge Woche

Das Programm für das junge und jung gebliebene Publikum gibt es in diesem Jahr wieder konzentriert in der Jungen Woche des JUST. In »Spaghetti« (3+) erzählt Regisseur Søren Ovesen eine Geschichte über große Gegensätze, die trotz Unterschiede zusammenfinden können. »Solo for two« (5+) zeigt ein hochkomisches und musikalisches Stück, über die unliebsame Zusammenkunft zweier Musiker. »Little T and the Fobidden Teddy Bears« (4+) ist ein kleines Stück mit hoher musikalischer Energie und viel Humor in der fernen Welt der Teddybären. Außerdem kehrt das Ljubljana Puppentheater »Turlututu« (3+) zurück nach Wiesbaden. Gemeinsam mit dem Publikum macht es sich auf die Suche nach dem verlorengegangenen Turlututu.

Regisseur Giacomo Ravicchio inszeniert in »Overture« (6+) eine poetische Komödie über das Leben mit dem Batida Ensemble, einem außergewöhnlichen Orchester aus Dänemark.

»Das Gespenst von Canterville« (8+), nach eine Erzählung von Oscar Wilde und in der Regie von Carsten Kochan, erzählt die schaurig schöne Geschichte einer unsterblichen Figur, die Generationen von Kindern und Erwachsenen begeistert.

Mit der Frage »Wie würdest du der Welt deine Geschichte erzählen?« werden in »White Rabbit / Red Rabbit« (+12) Grenzen von Freiheit und der Wirkung des Theaters ausgelotet. Über Politik als Spiel, als Instrument der Macht wird in »Reineke Fuchs« (14+) vom Theater Rayo nachgedacht. Die interaktive Performance »Konferenz der wesentlichen Dinge« (8+) sucht nach der Bedeutung von Verwandtschaft, Verantwortung und Abhängigkeit.

Die Junge Woche feiert ihren Abschluss mit »Der Drache, die Riesin & der dicke Ritter« (6+) und einem bunten Rahmenprogramm am Warmen Damm.

Weitere Informationen Internationale Maifestspiele 2018

Kartenvorverkauf startet am 16. Februar 2018
Karten sind an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder online unter www.maifestspiele.de erhältlich.
Über die Themenpakete informiert und berät das Abonnement-Büro montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr telefonisch unter 0611.132 340, oder per Email an abonnement@staatstheater-wiesbaden.de.
Die Buchung der Wiesbaden Besucher-Pakete erfolgt telefonisch unter 0611.17 29 777,
per Email an hotel@wiesbaden-marketing.de, oder online unter www.wiesbaden.de/tourismus.

TALK IM FOYER: Von den 68ern zu #MeToo Diskussion über die Machtverteilung zwischen Mann und Frau – am 19.2.18 im Theater-Foyer

tifDie eine fordert von Frauen mehr Mut, sich gegen das traditionelle Rollenbild aufzulehnen. Der andere hat ein Forum initiiert, das den Titel „Familie stark machen“ trägt: Wenn die Journalistin Bascha Mika und Karl-Heinz van Lier, Leiter des Politischen Bildungsforums Rheinland-Pfalz der Konrad-Adenauer-Stiftung bei einer Diskussion über das Verhältnis der Geschlechter aufeinandertreffen, verspricht es, ein spannender Abend zu werden.

Am Montag, 19. Februar, sitzen Mika und van Lier ab 19.30 Uhr gemeinsam auf dem Podium, um beim zweiten „Talk im Foyer“ im Hessischen Staatstheater über das Thema „Mann Macht Frau Macht Mann“ zu diskutieren. Neben FR-Chefredakteurin werden zwei weitere erfolgreiche Frauen die Gesprächsrunde bereichern: die Politologin Molli Hiesinger, Mitbegründerin der Heidelberger Frauenbewegung, und Stefanie Sauer, als Bereichsleiterin der R+V-Versicherung bei einem der größten Arbeitgeber Wiesbadens für die Personalbetreuung zuständig.

Ergänzt wird die Runde von dem Moderatoren-Duo Wolfgang Behrens, Dramaturg des Hessischen Staatstheaters, und Stefan Schröder, Chefredakteur des Wiesbadener Kurier und Vorsitzender des Presseclubs Wiesbaden. An dem Abend sollen Podium wie Publikum zu Wort kommen: Was hat sich seit der 68er-Bewegung verändert? Wie hat sich das auf das Familienleben ausgewirkt? Gibt es die gläserne Decke im Berufsleben, die Frauen den Aufstieg in die Spitze von Unternehmen verwehrt? Und was tragen aktuelle Debatten wie #MeToo oder #Aufschrei zu dem Thema bei?

„Talk im Foyer“ ist eine Gesprächsrunde zu Themen der Zeit, die das Hessische Staatstheater gemeinsam mit dem Wiesbadener Kurier veranstaltet. Bei der Premiere im Oktober 2017 diskutierten mehr als 120 Personen im historischen Ambiente des Theaterfoyers über das Thema „Heimat und Vertreibung“. Nun ist das Verhältnis der Geschlechter zueinander an der Reihe. Der Titel „Mann Macht Frau Macht Mann“ ist dabei bewusst gewählt. Wenngleich er auf den ersten Blick für Verwirrung sorgen soll, geht es auch hier um die Machtverteilung zwischen Mann und Frau.

19. Februar, 19.30 Uhr (Einlass 19 Uhr) im Foyer des Hessischen Staatstheaters

Eintrittskarten zu 5,50 Euro im Vorverkauf gibt es an der Theaterkasse, online bestellbar bei staatstheater-wiesbaden.de und für 5 Euro an der Abendkasse des Theaters.

Terminübersicht März 2018 – Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Das spartenübergreifende Festival „Wiesbadener KrimiMärz“ präsentiert vom 1. bis 25. März in über 20 Veranstaltungen das Krimigenre in seinen vielfältigen Facetten. Im Zentrum steht in diesem Jahr unter dem Motto „Rückblende“ der zeithistorische Kriminalroman. Der Wiesbadener Krimistipendiat Volker Kutscher sei dafür nur als einer der renommierten Autoren genannt, deren Romane vor dem Hintergrund der Historie zur Diskussion aktueller Fragestellungen anregen. Zu den Highlights des Festivals zählt neben dem Auftakt mit Volker Kutscher auch das Gespräch zwischen ihm und dem international bekannten Filmemacher Tom Tykwer über die Serienadaption „Babylon Berlin“. Zu kontroversen Diskussionen in seiner Heimat Polen führte Szczepan Twardochs rasanter Thriller „Der Boxer“, denn er bricht darin mit gängigen Geschichtsbildern seines Landes.

Der „Wiesbadener KrimiMärz“ fördert den Austausch zwischen Film- und Literaturschaffenden und wird vom Literaturhaus Villa Clementine in Zusammenarbeit mit dem Deutschen FernsehKrimifestival und anderen Partnern an verschiedenen Orten in Wiesbaden veranstaltet. Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert den Schwerpunkt „Rückblende“.

Das Programm im Detail:

Do 01.03. | 19.30 Uhr „Das Universum Gereon Rath“ Werkstattgespräch mit Volker Kutscher, Caligari-Filmbühne
Einblick in „Das Universum Gereon Rath“ gewährt der diesjährige Krimistipendiat Volker Kutscher zum Auftakt des „Wiesbadener KrimiMärz“ in der Caligari FilmBühne. In einem Werkstattgespräch und einer Lesung stellt er sich, seinen Kommissar sowie sein Werk vor. Mit ihm zu Gast ist die Zeichnerin Kat Menschik, die für Kutschers düstere Berlinansichten der Zwanziger Jahre grandiose Bilder gefunden hat.
Gereon Rath auf allen Kanälen: ob in den Romanen von Volker Kutscher, den Zeichnungen von Kat Menschik oder der Fernsehserie von Tom Tykwer. Mit der Erfindung des Kommissars Gereon Rath ist ein wahrer Coup gelungen.

Volker Kutscher, geboren 1962, arbeitete nach dem Studium zunächst als Journalist. Heute lebt er als freier Autor in Köln. Mit „Der nasse Fisch“, dem Auftakt seiner Krimireihe um den Kommissar Gereon Rath im Berlin der Zwanziger Jahre, gelang ihm auf Anhieb ein Bestseller. Unter der Regie von Tom Tykwer entstand gerade die auf Kutschers Kriminalromanen basierende 16teilige Serie „Babylon Berlin“, die im Herbst dieses Jahres in der ARD ausgestrahlt wird.
Kutscher ist der diesjährige Krimistipendiat der Stadt Wiesbaden. Im Rahmen des Stipendiums lebt und arbeitet er vier Wochen lang dort, schreibt einen von seinem Aufenthalt inspirierten Kurzkrimi und wirkt in der Jury des Deutschen FernsehKrimi-Festivals mit.

Im Anschluss an Lesung und Gespräch läuft der Fritz Lang-Klassiker „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“, der Volker Kutscher die Initialzündung für seine Gereon Rath-Reihe lieferte.

Do 01.03. | 19.30 Uhr
Moderation: Ulrich Sonnenschein (hr2-kultur)
€ 9 / erm. € 7
Kartenvorverkauf: Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930 (plus VVG) und Kinokasse im Caligari (täglich 17–20.30 Uhr) oder reservierung-caligari@wiesbaden.de, online unter www.wiesbaden.de/krimimaerz
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Zusammenarbeit mit dem Deutschen FernsehKrimi-Festival und der Caligari FilmBühne. Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Ort: Caligari FilmBühne, Marktplatz 9, 65183 Wiesbaden

Sa 03.03. | 19.30 Uhr Das „Literarische Krimi-Quartett“ mit Margarete von Schwarzkopf, Thomas Wörtche und Ulrich Noller, Villa Clementine

Das Literarische Quartett kennt jeder – Beim „Wiesbadener KrimiMärz“ wird es zum „Literarischen Krimi-Quartett“ und steht ganz im Zeichen des Kriminalromans. Die bekannten Kritiker Margarete von Schwarzkopf, Thomas Wörtche und Ulrich Noller diskutieren mit viel Fachwissen und Begeisterung ebenso über aktuelle Werke von Altmeistern des zeithistorischen Kriminalromans wie über bereits ausgezeichnete Titel neuer Stimmen. Der unter anderem aus „Ein Fall für Zwei“ bekannte Schauspieler Wanja Mues erweckt spannende Passagen aus den Romanen zum Leben. Für die passende Atmosphäre sorgen „Swing Guitars“ – Ruud van Duijse (Gitarre), Stefan Varga (Gitarre) und Jörg Mühlhaus (Bass).

Zahlreiche Kriminalromane spiegeln derzeit die Gegenwart, indem sie sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Ein Phänomen, das in vielen europäischen und außereuropäischen Ländern zu beobachten ist.

Zur Diskussion stehen der Roman „Das Vermächtnis der Spione” des britischen Erfolgsautors John le Carré, der sich in die Zeit des „Kalten Krieges“ und an seine literarischen Ursprünge begibt. Der mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnete Roman „Der Sympathisant” indes reflektiert den Vietnam-Krieg aus der Perspektive des in den USA lebenden vietnamesischen Autors Viet Thanh Nguyen. In dem Thriller „München“ wiederum wirft der britische Autor Robert Harris einen Blick auf das „Münchner Abkommen“ mit Hitler aus dem Jahre 1938, das einen Krieg verhindern sollte. Und die österreichische Autorin Alex Beer begibt sich in „Der zweite Reiter“ in die Unterwelt Wiens kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges.

Margarete von Schwarzkopf ist Journalistin, Autorin, Redakteurin und Moderatorin. Beim NDR betreute sie lange Jahre die Literatursendung „Bücherwelt“. Im Herbst 2017 legte sie mit „Der Moormann“ ihren ersten eigenen Kriminalroman vor.

Thomas Wörtche ist Kritiker, Publizist und Literaturwissenschaftler und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit internationaler crime fiction in allen medialen Formen. Zurzeit betreut er das Krimiprogramm für den Suhrkamp Verlag.

Wanja Mues entstammt einer Schauspielerfamilie. Im Rhein-Main-Gebiet kennt man ihn als Privatdetektiv Leo Oswald aus „Ein Fall für zwei“, wo er als eine Hälfte des Frankfurter Ermittlerduos auf einem etwas heruntergekommenen Hausboot auf dem Main lebt und sich in fragwürdigen Milieus herumtreibt.

Ulrich Noller ist als Radio-Journalist für den WDR, die Deutsche Welle und für andere Sender tätig. Jeden Montag fällt er zudem für den WDR sein Urteil über die Fernsehkrimis des Wochenendes unter dem Motto „Wie war der Tatort, Herr Noller?“.

Swing Guitars ist ein Trio aus zwei Jazzgitarren und einem Bass, das trotz seines völlig unterschiedlichen Stils zusammen einen sagenhaften Sound ergibt.

Sa 03.03. | 19.30 Uhr
€ 8 / erm. € 7
2-er Kombiticket: 13 € plus VVK-Gebühr
3-er Kombiticket: 18 € plus VVK-Gebühr
Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08, online unter www.wiesbaden.de/krimimaerz. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine. Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Mi 07.03. | 19.30 Uhr „Lazare und der tote Mann am Strand“,
Buchvorstellung mit Robert Hültner, Villa Clementine

Für seine Inspektor-Kajetan-Romane wurde Robert Hültner vielfach ausgezeichnet, dreimal mit dem Deutschen Krimipreis und mit dem renommierten Friedrich-Glauser-Preis. Mit seinem neuen Kommissar Lazare hat er eine nicht minder spannende Ermittlerfigur geschaffen. Im Rahmen des Schwerpunktthemas „Rückblende“ stellt Robert Hültner den Kriminalroman „Lazare und der tote Mann am Strand“ vor. Passend zur französischen Atmosphäre des Romans wird der Abend musikalisch untermalt von Michaela Dietl am Akkordeon und mit Gesang.

Ein grenzüberschreitender Roman, der den kriminellen Verflechtungen zwischen Deutschland und Frankreich auf die Spur kommt und Querverbindungen zwischen Front National, organisiertem Verbrechen und NSU aufzeigt. Ein Toter am Strand – tragisch, aber im malerischen Sète, dem Venedig Südfrankreichs, kein seltener Unglücksfall. Wahrscheinlich hat es doch nur wieder etwas mit den internen Streitereien der Gitans zu tun, die hier schon seit Jahren am Stadtrand siedeln. Seltsam also, dass extra für diesen Fall ein Kommissar aus Montpellier angefordert wird. Die Behörden am Ort sind konsterniert und empfangen Kommissar Lazare entsprechend. Sie ahnen nicht, dass er angetreten ist, ein riesiges Komplott aus Mauschelei, Korruption und Betrug aufzudecken.

Robert Hültner wurde 1950 in Inzell geboren. Er arbeitete unter anderem als Dramaturg und Regisseur von Kurzfilmen und Dokumentationen, reiste mit einem Wanderkino durch Dörfer und restaurierte historische Filme für das Filmmuseum. Robert Hültner lebt in München und in einem Bergdorf in den südfranzösischen Cevennen.

Mi 07.03. | 19.30 Uhr
Moderation: Hannes Hintermeier (FAZ)
€ 8 / erm. € 7
2-er Kombiticket: 13 € plus VVK-Gebühr
3-er Kombiticket: 18 € plus VVK-Gebühr
Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08, online unter www.wiesbaden.de/krimimaerz. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine. Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Fr 09.03. / 18 Uhr „Vom Buch zur Serie“ Volker Kutscher im Gespräch mit Filmemachers Tom Tykwer, Museum Wiesbaden

Ein Highlight des „Wiesbadener KrimiMärz“ und seines diesjährigen Schwerpunktthemas „Rückblende“ ist der Auftritt des Filmemachers Tom Tykwer. Mit Volker Kutscher spricht er unter dem Titel „Vom Buch zur Serie“ über die Serienadaption der Gereon-Rath-Reihe und allgemein das Serienmachen in Zeiten von Netflix und Co. sowie über das Berlin der Weimarer Republik und kriminelle Machenschaften. Bei der Veranstaltung wird außerdem ein Ausschnitt aus „Babylon Berlin“ gezeigt. Die unter anderem beim Deutschen Fernsehpreis 2018 vierfach ausgezeichnete Fernsehserie „Babylon Berlin“ basiert auf den Kriminalromanen von Volker Kutscher und erzählt von der politischen Entwicklung der Weimarer Republik. Mit den Augen von Gereon Rath blickt die Serie hinter die Kulissen der „Goldenen Zwanziger“.

Berlin, im Frühjahr 1929: Eine Metropole in Aufruhr. Ökonomie und Kultur, Politik und Unterwelt – alles befindet sich in radikalem Wandel. Spekulation und Inflation zehren an den Grundfesten der Weimarer Republik. Wachsende Armut und Arbeitslosigkeit stehen in starkem Kontrast zu Exzess und Luxus des Nachtlebens und der überbordenden kreativen Energie der Stadt. Gereon Rath, junger Kommissar aus Köln, wird nach Berlin versetzt, um einen Kriminalfall zu lösen. Was auf den ersten Blick eine simple Erpressung zu sein scheint, entpuppt sich als Skandal, der sein Leben für immer verändern wird.

Tom Tykwer ist einer der drei Autoren und Regisseure der prominent besetzten Serie. Zudem ist er ausführender Produzent und zeichnet sich gemeinsam mit Johnny Klimek auch für die Musik verantwortlich.

Die Caligari FilmBühne würdigt Tom Tykwer mit einer Film-Reihe zwischen dem 01. und 16. März.

Fr 09.03. / 18 Uhr
Moderation: Urs Spörri
€ 8 / erm. € 7
2-er Kombiticket: 13 € plus VVK-Gebühr
3-er Kombiticket: 18 € plus VVK-Gebühr
Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08, online unter www.wiesbaden.de/krimimaerz. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fernsehkrimifestival. Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain
Ort: Museum Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden

So 11.03. / 19.30 Uhr „Der Boxer“, über Opfer- u. Täterrollen mit Renata Makarska u. Armin Nufer, Villa Clementine

Der Thriller „Der Boxer“ des polnischen Autors Szczepan Twardoch wird in seiner Heimat ebenso gefeiert wie kontrovers diskutiert, bricht er doch das gängige Verständnis der Opfer- und Täterrollen in Polen während der NS-Herrschaft auf.

Jakub Shapiro ist ein hoffnungsvoller junger Boxer und sehr talentiert. Das erkennt auch der mächtige Warschauer Unterweltpate Kaplica, der Shapiro zu seinem Vertrauten macht. Doch rechte Putschpläne gegen die polnische Regierung bringen das Imperium Kaplicas im Polen der 30er Jahre in Bedrängnis. Er kommt in Haft, als ihm ein politischer Mord angehängt wird. Im Schatten dieser Ereignisse bricht ein regelrechter Krieg der Unterwelt los. Jakub Shapiro geht gegen Feinde wie Verräter vor, beginnt eine fatale Affäre und muss zugleich seine Frau und seine Kinder vor dem anschwellenden Hass schützen.

Szczepan Twardoch, geboren 1979, ist einer der herausragenden Autoren der polnischen Gegenwartsliteratur. Der Durchbruch gelang ihm mit „Morphin“ (2012). Das Buch wurde mit dem Polityka-Passport-Preis ausgezeichnet. Für seinen ebenfalls hochgelobten Roman „Drach“ wurden Twardoch und sein Übersetzer Olaf Kühl 2016 mit dem Brücke Berlin Preis geehrt. Bei polnischen Lesern wie Kritikern übertraf „Der Boxer“ diese Erfolge noch. Szczepan Twardoch lebt mit seiner Familie in Pilchowice/Schlesien.

So 11.03. / 19.30 Uhr
Moderation: Renata Makarska (Johannes Gutenberg-Universität, Mainz)
Deutsche Passagen: Armin Nufer (Schauspieler)
€ 8 / erm. € 7
2-er Kombiticket: 13 € plus VVK-Gebühr
3-er Kombiticket: 18 € plus VVK-Gebühr
Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08, online unter www.wiesbaden.de/krimimaerz. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter: Literaturhaus in Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Mainz-Wiesbaden. Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Di 13.03. / 19.30 Uhr „Die große Kälte“, Krimivorstellung mit Sabine Hofmann, Villa Clementine

Ins Spanien der Franco-Zeit führt der atmosphärisch dichte Kriminalroman „Die große Kälte“ der Autorinnen Sabine Hofmann und Rosa Ribas. Während des „Wiesbadener KrimiMärz“ und des diesjährigen Schwerpunktthemas „Rückblende“ stellt Sabine Hofmann den zweiten Fall der Journalistin Ana Martí im Literaturhaus vor. Vielschichtig und mit vielen spannenden Wendungen werden darin die Themen Katholizismus, Korruption und Faschismus miteinander verschränkt.

Barcelona, 1956: Ausgerechnet im kältesten Winter seit Jahrzehnten wird Ana Martí in ein entlegenes Bergdorf in Aragonien geschickt, um über ein Mädchen mit Stigmata an Händen und Füßen zu berichten. Von den Dorfbewohnern wird die kleine Isabel wie eine Heilige verehrt, Ana hingegen ist skeptisch. Aber noch ehe sie dem Geheimnis der Wundmale auf die Spur kommt, wird auf dem schneebedeckten Waldboden die Leiche eines Mädchens gefunden. Offenbar nicht das erste Kind, das in Las Torres unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen ist.

Sabine Hofmann wurde 1964 in Bochum geboren. Sie studierte Romanistik und Germanistik und arbeitete als Dozentin an der Universität Frankfurt, wo sie auch Rosa Ribas kennenlernte. 2014 erschien mit „Das Flüstern der Stadt“ ihr erster gemeinsamer Roman und der erste Teil ihrer Trilogie über das Spanien der 50er Jahre. 2016 folgte dann mit „Die große Kälte“ der zweite Teil.

Di 13.03. / 19.30 Uhr
Moderation: Jörg Armbrüster (SWR)
€ 8 / erm. € 7
2-er Kombiticket: 13 € plus VVK-Gebühr
3-er Kombiticket: 18 € plus VVK-Gebühr
Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08, online unter www.wiesbaden.de/krimimaerz. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine. Gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Do 15.03. / 19.30 Uhr Krimistipendiat Michael Kibler präsentiert neuen Darmstadt-Krimi, Villa Clementine

Abseits des Schwerpunktthemas „Rückblende“ ist der ehemalige Wiesbadener Krimistipendiat Michael Kibler mit seinem neuen Darmstadt-Krimi „Treueschwur“ im Literaturhaus zu Gast.

Während eines Kongresses der Gerichtsmediziner in Darmstadt wird bei Renovierungsarbeiten ein Schädel gefunden. Steffen Horndeich und Leah Gabriely von der Mordkommission finden heraus, dass der Besitzer des Schädels vor sehr langer Zeit verstorben sein muss. Ganz anders sieht es bei den Skelettresten aus, die wenig später in einem Waldgebiet auftauchen: Das Mordopfer kann noch nicht so lange tot sein. Schon die Feststellung der Identität wird zu einem komplexen Puzzlespiel. Und dann mehren sich Hinweise, dass ausgerechnet der Schädel bei der Lösung des Falls eine wichtige Rolle spielen könnte.

Michael Kibler wurde 1963 in Heilbronn geboren und ist Darmstädter aus Leidenschaft. Er studierte an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt, im Hauptfach Germanistik mit den Nebenfächern Filmwissenschaft und Psychologie. Das Schreiben ist seine Passion, seit mehr als der Hälfte seines Lebens, weshalb er seit 1991 als Texter, Schriftsteller und PR-Profi arbeitet. Sein Schwerpunkt als Schriftsteller sind Kriminalromane. 2009 war er Krimistipendiat der Stadt Wiesbaden.

Do 15.03. / 19.30 Uhr
Moderation: Alf Haubitz (hr2-kultur)
€ 8 / erm. € 7
2-er Kombiticket: 13 € plus VVK-Gebühr
3-er Kombiticket: 18 € plus VVK-Gebühr
Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08, online unter www.wiesbaden.de/krimimaerz. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Mi 21.03. / 19.30 Uhr „Die Wahrheit“,Krimiautorin Melanie Raabe zu Gast, Villa Clementine

Die Krimiautorin Melanie Raabe wurde für ihr Debüt „Die Falle“ international gefeiert. Auch ihr zweiter Thriller „Die Wahrheit“ bietet atemlose Spannung und eine psychologisch ausgefeilte Figurenzeichnung.

Vor Jahren ist der reiche Geschäftsmann Philipp Petersen plötzlich spurlos verschwunden. Seither zieht seine Frau Sarah das gemeinsame Kind alleine groß. Doch dann erhält sie aus heiterem Himmel die Nachricht, dass Philipp doch noch am Leben ist. Die Rückkehr des vermeintlichen Entführungsopfers löst zwar ein gewaltiges Medieninteresse aus, aber Sarah beschleichen zwiespältige Gefühle. Sie ist auf alles vorbereitet, nur auf das nicht: Der Mann, der aus dem Flugzeug steigt, ist nicht der, als der er sich ausgibt. Es ist nicht ihr Ehemann. Es ist ein Fremder, und er bedroht Sarah. Wenn sie ihn verrät, verliert sie alles: ihren Mann, ihr Kind, ihr Leben.

Melanie Raabe wurde 1981 in Jena geboren. Ihr 2015 erschienener Thriller „Die Falle“ gehörte zu den international begehrtesten Büchern der letzten Jahre. Der Roman wurde bislang schon in 21 Länder verkauft. Auch die Filmrechte sind bereits vergeben. Melanie Raabe lebt und schreibt in Köln.

Mi 21.03. / 19.30 Uhr
Moderation: Shirin Sojitrawalla (DLF, taz)
€ 8 / erm. € 7
2-er Kombiticket: 13 € plus VVK-Gebühr
3-er Kombiticket: 18 € plus VVK-Gebühr
Kartenvorverkauf: Tourist Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Tel.: 06 11 – 17 29 930; TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Tel.: 06 11 – 30 48 08, online unter www.wiesbaden.de/krimimaerz. Abendkasse: € 12 / erm. € 11
Veranstalter und Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Mainzer Rosenmontagszug wird als einer der schönen und entspannten in die närrischen Annalen eingehen

Impression vom 116. Mainzer Rosenmontagszug. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression vom 116. Mainzer Rosenmontagszug.© Foto: Diether v. Goddenthow

Er wird wohl als einer der „schönen und entspannten Züge“ in die Mainzer Fastnachtsgeschichte eingehen, ist sich Zugmarschall Marcus Perabo sicher:“Es lief einfach rund!“ Sogar die Sonne machte mit, nachdem der Morgen doch recht unwirtlich trüb und kühl begonnen hatte. Vielleicht war das auch mit ein Grund dafür, dass zunächst wohl rund 10 Prozent weniger Zuschauer nach Mainz gefunden hatten, als in den Vorjahren. Später aber füllte sich die Stadt. Die Polizei war auch zufrieden und meldete weiter keine Vorkommnisse bis zum Mittag.

Impression vom 116. Mainzer Rosenmontagszug. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression vom 116. Mainzer Rosenmontagszug.© Foto: Diether v. Goddenthow

Um 11.11 Uhr startete pünktlich der 116. Mainzer Rosenmontagszug in der Neustadt mit einer Zuglänge von etwa 8,5 Kilometer, 8800 Teilnehmern, 139 Zugnummern, 161 Närrischen Wagen, Motivwagen und Komitees, 70 Musikgruppen, 107 Reitern, über 2200 Musikern, Tanzgruppen und vielem mehr.
Über 500 000 -zumeist fantasievoll verkleidete – Zuschauer, unter ihnen zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland, säumten die 7,2 Kilometer lange Strecke, die der nicht enden wollende närrische Lindwurm durch die Straßen der Neu- und Altstadt nahm.

Einer der Höhepunkte und Markenzeichen des Mainzer Rosenmontagszugs waren wieder die insgesamt 13 Motivwagen mit ihren überlebensgroßen karikierten Kunstwerken zur großen und kleinen Politik:

In Frankreich heißt es nun „En Marche!“ Doch vieles dort ist noch im A…  Wenn auch lädiert ist die „Karosse“, Macron macht weiter unverdrosse. Drum fragt man sich, schafft er die Chose, kann der Garcon noch mehr als Pose? © Foto: Diether v. Goddenthow
In Frankreich heißt es nun „En Marche!“ Doch vieles dort ist noch im A…
Wenn auch lädiert ist die „Karosse“, Macron macht weiter unverdrosse. Drum fragt man sich, schafft er die Chose, kann der Garcon noch mehr als Pose? © Foto: Diether v. Goddenthow

Der neue französische Präsident Macron wird in der Pose des nach vorne die Marschrichtung vorgebenden Feldherrn im defekten „2CV“ vom „hohen Roß“ geholt. Da in Frankreich viele Reformen überfällig sind, will man wieder eine Führungsrolle in Europa übernehmen, ist evident. Doch Macron lässt sich nicht beirren und will sich der „Herkules-Aufgabe“ stellen und die „Karre“ wieder „flott“ machen.

Stoisch zerkaut sie ihre Blätter, der Panzer schützt vor Wind und Wetter. Droht Ungemach und Missgeschick, zieht sie den Kopf einfach zurück. Die Art ist ihr Erfolgsgarant, für ewig Kanzlerschaft im Land. © Foto: Diether v. Goddenthow
Stoisch zerkaut sie ihre Blätter, der Panzer schützt vor Wind und Wetter. Droht Ungemach und Missgeschick, zieht sie den Kopf einfach zurück. Die Art ist ihr Erfolgsgarant, für ewig Kanzlerschaft im Land. © Foto: Diether v. Goddenthow

Angela Merkel gleicht zunehmend einer Gattung, die selbst die größten Katastrophen der Erdgeschichte mit stoischem Gleichmut überstanden hat. Eine Überlebenskünstlerin im politischen Geschäft, die, einer Schildkröte gleich, mit einem dicken Panzer ausgestattet ist und sich in ihn zurückzieht, wenn es mal ungemütlich ist. So wurde sie zur „Letzten ihrer Art“. Dass die nun kommende Legislaturperiode ihre letzte sein soll, kann man wohl erst dann glauben, wenn sie wirklich ihren langen Dienst beendet hat.

Abschlag geht wohl voll  „enaus“, so sieht´s mit  dem Klima düster aus. Viel Luft unnerm Scheitel, dort kaum was zu hole, für ihn heißt´s halt immer: „Hauptsache Kohle“!  © Foto: Diether v. Goddenthow
Abschlag geht wohl voll „enaus“, so sieht´s mit dem Klima düster aus. Viel Luft unnerm Scheitel, dort kaum was zu hole, für ihn heißt´s halt immer: „Hauptsache Kohle“!
© Foto: Diether v. Goddenthow

Der Golfspieler Donald Trump steht am Abschlag und schwingt seinen Schläger. Er ist im Begriff, abzuschlagen. Das Paris-Abkommen wurde von ihm abgelehnt. So ist der Golfball die Erde, die auf dem Eifelturm sitzt. Im „Spiel“ des Donald Trump ist sie nur ein x-beliebiger Ball, der im nirgendwo landet. So geht „Verantwortung“ für den Präsidenten!

Die Fraa von Welt hot, Gott sei Dank, stets was Passendes im Schrank. Drum wird von Merkel, keine Frage, die alt rot Jack jetzt uffgetrage! © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Fraa von Welt hot, Gott sei Dank, stets was Passendes im Schrank. Drum wird von Merkel, keine Frage, die alt rot Jack jetzt uffgetrage! © Foto: Diether v. Goddenthow

Auch wenn Angela Merkel die „Knopfleisten“ in „Lindner-gelb“ und „Cem-grün“ gerne in Zukunft abwechselnd getragen hätte, es ließ sich zu ihrem Leidwesen nicht einrichten. Stattdessen muss sie notgedrungen wieder auf das rote alte, abgewetzte Jackett zurückgreifen, das sie eigentlich schon abgelegt hatte. Da lila ihr noch nie stand und das blaue Jackett mit hässlichen braunen Flecken verunreinigt ist, kommt also nur der „alte rote Fetzen“ in Frage, denn mit dem blau-weißen engen Mieder alleine kann „Frau von Welt“ ja nicht aus dem Haus!

„All inclusive!“, seid dabei! Im Urlaubsparadies Türkei, gibt´s Brot und Wasser und - ganz schicke Gitterzell mit Meeresblick! © Foto: Diether v. Goddenthow
„All inclusive!“, seid dabei! Im Urlaubsparadies Türkei, gibt´s Brot und Wasser und – ganz schicke Gitterzell mit Meeresblick! © Foto: Diether v. Goddenthow

Wer sich dem Potentaten Erdogan in den Weg stellt – und sei es mit einer kritischen journalistischen Arbeit – wandert schnell in den „Knast“. Unrechtsstaat und Urlaubsparadies sind hier nun mal zwei Seiten einer Medaille und kritisch möge sich der Betrachter fragen, ob er das eine vom anderen so getrennt wahrnehmen mag, dass er seine Ferien dort genießen kann.

 

Die Stadt war einst besonders schlau, verpachtete den Schwimmbad-Bau. Der Pächter, ein gewiefter Hase, sparte sich ne goldne Nase. Der ist nun weg und voller Schreck Macht den Dreck weg Günter Beck!  © Foto: Diether v. Goddenthow
Die Stadt war einst besonders schlau, verpachtete den Schwimmbad-Bau. Der Pächter, ein gewiefter Hase, sparte sich ne goldne Nase. Der ist nun weg und voller Schreck Macht den Dreck weg Günter Beck!
© Foto: Diether v. Goddenthow

„Becks Spassbad“: Mit einem „Pümpel“ in der einen Hand und Kelle in der anderen, sitzt er in einer defekten Wanne, aus deren Boden sein „Hinterteil“ herausschaut. Irgendwie muss mit der Renovierung schließlich ja begonnen werden! Das Ganze ist ein Ärgernis für den Steuerzahler, der für Missmanagement und bauliche Schäden aufkommen muss.

Der Bibelturm kippt hin und her, die Entscheidung fällt so schwer. Jetzt ist der Bürger in der Pflicht, zu sagen: „Baut ihn oder nicht“. © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Bibelturm kippt hin und her, die Entscheidung fällt so schwer. Jetzt ist der Bürger in der Pflicht, zu sagen: „Baut ihn oder nicht“. © Foto: Diether v. Goddenthow

Über den „Bau des Bibelturms“ am Gutenberg-Museum soll per Bürgerentscheid entschieden werden. Und so, wie der Bibelturm auf dem Motivwagen mal zur einen und mal zur anderen Seite zu wanken scheint, geht es auch in der Mainzer Bevölkerung hin und her. Auf der einen Seite die Gegner, angeführt von der Bürgerinitiative und auf der anderen Seite die Befürworter, repräsentiert durch die Baudezernentin Marianne Grosse, die vehement verhindern will, dass das Projekt im wahrsten Sinne „gekippt“ wird.

Nachhaltige Entwicklung – auch eine Frage der richtigen Chemie Vortrag am 14.2.2018 bei Senckenberg

Frankfurt, 12.02.2018. In seinem Vortrag am 14.2. im Senckenberg Forschungsinstitut zeigt Prof. Dr. Klaus Kümmerer von der Leuphana Universität Lüneburg anhand aktueller Beispiele, welche Chancen und Perspektiven eine nachhaltige Chemie bietet. Die Präsentation ist der vorletzte Programmpunkt der Senckenberg-Vortragsreihe „Die Zukunft hat schon begonnen“.

Künftig sollen chemische Stoffe, wie beispielsweise Arzneimittel, nach ihrem Eintrag in die aquatische Umwelt schnell und vollständig abbaubar sein – eine von vielen Ideen aus der nachhaltigen Chemie. Viel stärker als heute sollen alle Nachhaltigkeitsaspekte entlang des gesamten Lebenswegs einer Chemikalie betrachtet werden; vorab ist zu prüfen, ob Chemie zum Erreichen einer bestimmten Wirkung oder Funktion überhaupt notwendig ist. Ziel der nachhaltigen Chemie ist es, vorsorgenden Umwelt- und Gesundheitsschutz mit einer innovativen ökonomischen Strategie zu verbinden, die gleichzeitig zu mehr Beschäftigung führt. Ohne eine nachhaltige Chemie können viele Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen nicht erreicht werden; gleichzeitig können die Beiträge der Chemie auch ihre Schattenseiten haben.

Der neue Ansatz erfordert auch ein neues Selbstverständnis der Chemikerinnen und Chemiker und eine intensivere Zusammenarbeit aller, die an der Erforschung, Herstellung und Nutzung chemischer Produkte beteiligt sind. Damit ergeben sich jedoch auch Chancen, z.B. für neue Stoffe und Materialien, ihre Konzeption und Verwendung, aber auch neue Geschäftsmodelle.

Für Klaus Kümmerer, Professor für Nachhaltige Chemie und Stoffliche Ressourcen an der Leuphana Universität Lüneburg, darf eine zukunftsfähige Chemie nicht nur die Funktionalität von Produkten in den Fokus nehmen, sondern muss bereits bei der Entwicklung auch deren „Lebensende“ nach der Nutzung und Alternativen im Blick haben.

Vortrag: Nachhaltige Entwicklung – auch eine Frage der richtigen Chemie
Referent: Prof. Dr. Klaus Kümmerer, Leuphana Universität Lüneburg
Datum: Mittwoch, 14. Februar 2018, 19:00 Uhr
Ort: Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung,
Arthur-von-Weinberg-Haus | Robert-Mayer-Straße 2 | 60325 Frankfurt

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Vortragsreihe „Die Zukunft hat schon begonnen“ beschäftigt sich mit den künftigen Möglichkeiten und Spielräumen des Menschen auf der Erde, die nicht zuletzt durch Forschung ermöglicht werden. In dieser Reihe stellen namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus renommierten Institutionen ihre Forschung zu aktuell drängenden Fragen vor und geben einen Überblick über in der Wissenschaft entwickelte Ideen, Utopien und Lösungen, die uns heute noch futuristisch erscheinen mögen, deren Umsetzung aber vielleicht bald keine Zukunftsmusik mehr ist.

Die Vortragsreihe wird in Kooperation mit der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, der Leibniz-Gemeinschaft und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) veranstaltet. Mehr unter: www.senckenberg.de/zukunft

„Was ist Romantik?“ – Neue Gesprächsreihe im Goethe-Museum Frankfurt

goethe-haus-logoAm Dienstag, 20. Februar 2018, 19 Uhr lädt das Freie Deutsche Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum zur neuen Veranstaltungsreihe „Was ist Romantik?“ in den Arkadensaal ein.

 Was ist Romantik? Die auf den ersten Blick einfach anmutende Frage hat es in sich. Was gilt als „romantisch” in Kunst und Literatur, was als die „Epoche der Romantik”? Wer gehört dazu? Wer nicht? Diesen Fragen geht die neue Reihe des Freien Deutschen Hochstifts in Vorträgen, Gesprächen und Lesungen nach. Dabei wird sich zunächst dem Phänomen von seinen Rändern her angenähert: In diesem Jahr stehen verschiedene „Grenzgängern“ im Fokus. Vor dem Hintergrund des derzeit entstehenden Deutschen Romantik-Museums wird die Veranstaltungsreihe in den nächsten Jahren mit wechselnden Schwerpunkten fortgesetzt.

 Die erste Veranstaltung fragt nach dem Kern der anhaltenden Bezugnahme auf die Romantik. Bezeichnet „Romantik“ vor allem eine abgeschlossene literarhistorische Epoche oder gibt es Haltungen, Ideen, Einstellungen, die sich epochenübergreifend als ‚romantisch‘ beschreiben lassen? In der Romantikerstadt Jena arbeitet seit 2015 ein interdisziplinäres Graduiertenkolleg zum „Modell Romantik“, das der Erforschung des europäischen und transatlantischen Phänomens eine neue Basis geben will und sich zum Ziel gesetzt hat, Romantik-Aktualisierungen zu untersuchen, um hinter der Vielfalt der Phänomene nach bleibenden Strukturen zu suchen. Der Sprecher des Kollegs, Stefan Matuschek, wird uns dieses „Modell Romantik“ vorstellen und seine Tauglichkeit im Gespräch mit dem Kunsthistoriker Johannes Grave und dem Frankfurter Literaturwissenschaftler Roland Borgards erörtern. Moderiert wird der Abend von Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts.

Eintritt: 8,- Euro / 4,- für Mitglieder des Freien Deutschen Hochstifts

Informationen und Karten: Tel. (069) 13880-0 / E- Mail: anmeldung@goethehaus-frankfurt.de

Die Termine der Reihe „Was ist Romantik?“ im Überblick

  • Was ist Romantik? Podiumsgespräch mit Roland Borgards, Johannes Grave, Stefan Matuschek.
    Moderation: Anne Bohnenkamp-Renken – Dienstag, 20. Februar 2018, 19.00 Uhr
  • Friedrich Hölderlin zwischen Klassik und Romantik
    Gespräch mit Anne Bohnenkamp-Renken, Gerhard Kurz. Lesung mit Heidi Ecks
    Dienstag, 20. März 2018, 19.00 Uhr
  • Karl Marx – Ein Romantiker Diskussion mit Rainer Hank, Jochen Hörisch
    Dienstag, 24. April 2018, 19.00 Uhr
  • Der Roman des Freiherrn von Vieren
    Gespräch mit Markus Bernauer , Tilman Spreckelsen – Donnerstag, 1. November 2018, 19.00 Uhr
  • Bettine von Arnim und die Medizin Gespräch mit Martin Dinges, Wolfgang Bunzel
    Dienstag, 27. November 2018, 19.00 Uhr

Der schleichenden Wirtschaftsfeindlichkeit entgegentreten! – Deutliche Worte auf Jahresempfang der rheinland-pfälzischen Wirtschaft 2018

Der größte Neujahrsempfang der regionalen Wirtschaft in Deutschland in der Rheingoldhalle in Mainz am 7. Februar 2018.  Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Der größte Neujahrsempfang der regionalen Wirtschaft in Deutschland in der Rheingoldhalle in Mainz am 7. Februar 2018. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Deutlich mahnende Worte vor einer besorgniserregenden Überbürokratisierung, zuletzt durch die ab 25. Mai 2018 geltende EU-Datenschutz-Verordnung, sowie gegen einen schleichenden wirtschaftsfeindlichen Zeitgeist fanden die Vertreter der gastgebenden IHK, HWK und der Kammern der Freien Berufe auf dem Jahresempfang der Rheinlandpfälzischen Wirtschaft 2018 am 7.Februar in der Rheingoldhalle zu Mainz. Festredner war Professor Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D., mit einem engagierten Plädoyer für den Zusammenhalt Europas.

Bessere Verhältnisse gab es in Europa noch nie!

Festredner Prof. Dr. Norbert Lammert Bundestagspräsident a.D. beim Jahresempfang der Rheinland-Pfälzischen Wirtschaft 2018 in der Rheingoldhalle Mainz. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Festredner Prof. Dr. Norbert Lammert
Bundestagspräsident a.D. beim Jahresempfang der Rheinland-Pfälzischen Wirtschaft 2018 in der Rheingoldhalle Mainz. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Lammert, seit Januar  Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, nannte den europäischen Integrationsprozess, der mit den Römischen Verträgen vor 60 Jahren seinen Anfang nahm, die „wichtigste einzelne Innovation des 20. Jahrhunderts“. Zum ersten Mal in einer zweieinhalbtausend-jährigen gemeinsamen Geschichte sei das Risiko so gut wie beseitigt, „dass Meinungsverschiedenheiten und Interessenkonflikte, die es zwischen diesen Staaten nach wie vor gibt, unter Einsatz von Gewalt mit militärischen Mitteln ausgetragen werden können“, so Lammert. „Bessere Verhältnisse als die, die wir gegenwärtig in Europa haben, gab es auf diesem Kontinent nie!“ Noch nie habe es auf diesem Kontinent den Zustand gegeben, dass „in ausnahmslos allen europäischen Staaten, demokratisch gewählte Parlamente, und von diesen bestellte oder kontrollierte Regierungen im Amt sind“. Diese Errungenschaft sei ihm noch wichtiger, so Lammert, als seine „zugegebenermaßen gebremste Begeisterung gegenüber dieser oder jener konkreten Regierung, die ich da in diesem oder jenen Land im Amt sehe“. Die komplette Rede kann folgend über Youtube abgerufen werden:

Dr. Engelbert J. Günster „Kernthemen couragiert anpacken“

Dr. Engelbert J. Günster, Präsident der Industrie und Handelskammer für Rheinhessen, hatte zuvor seine Begrüßungsrede vor den gut 1600 Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur unter das Motto „Kernthemen couragiert anpacken“ gestellt. Obwohl die Unternehmen auch am Standort Rheinhessen derzeit Rekorde verbuchten und ein Drittel von ihnen in den nächsten zwölf Monaten die Investitionen und die Beschäftigtenzahlen erhöhen wollten, läge, so der IHK-Präsident, statt Aufbruchsstimmung „eine bleierne Schwere über unserem Land.“ In Berlin „scheinen die parteitaktischen Grundsatzstreitereien wichtiger zu sein, als die Interessen unseres Landes und seiner Bürger“, so Günster. Und während ein dringender Handlungsbedarf bei Kernthemen zur Modernisierung Deutschlands und ein Zukunftsprogramm im europäischen Kontext bestünde, zermürbe man sich bei Prinzipienreiterei und Spitzfindigkeit, „so zum Beispiel, ob der Mittelwert zwischen 180.000 und 220.000 nun bei 200.000 liegt oder nicht; und ob der Begriff „Obergrenze“ eine normative Begrenzung ist, oder nur deskriptiver Natur.“

Dr. Engelbert J. Günster, Präsident der IHK für Rheinhessen:  „Der Industriestandort Deutschland braucht eine Frischzellenkur - und zwar vor allem bei den Rahmenbedingungen,  die die Politik zu verantworten hat.“ Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Dr. Engelbert J. Günster, Präsident der IHK für Rheinhessen:
„Der Industriestandort
Deutschland braucht eine Frischzellenkur – und zwar vor allem bei den Rahmenbedingungen,
die die Politik zu verantworten hat.“ Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Schon in der abgelaufenen Legislaturperiode habe die Große Koalition ihre Machtfülle nicht für grundlegende Reformen im Land genutzt. Auch die soeben mühsam beendeten Koalitionsverhandlungen zeugen auch diesmal nicht davon, dass die sich abzeichnende Fortsetzung der Großen Koalition an diesem Reformmangel etwas ändern wolle. Ein mutloses Wohlfühlprogramm schaffe keine neuen Jobs – und mittelfristig auch keine Aufbruchsstimmung im Land, so der IHK-Präsident. Günster mahnte an, wesentliche Kernthemen couragiert anzupacken, beispielsweise zuvorderst:
„• Investitionen in Bildung von der Kita bis zur Hochschule und die Sicherung des Fach- und Führungskräftenachwuchses,
• Ertüchtigung und Ausbau der digitalen- und der Verkehrsinfrastruktur
• Innere Sicherheit und Schutz der Außengrenzen, • Steuerentlastung von Bürgern und Unternehmen,
• Straffung des Gesundheitswesens und Entzerrung und Verbesserung von Prophylaxe, Akutbehandlung und ganz besonders der Pflege in einer alternden Bevölkerung.“

Zudem gelte es, „einer schleichenden Wirtschaftsfeindlichkeit entgegenzuwirken“, so der IHK-Präsident und zitierte, die diesbezüglichen Beobachtungen des Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, aus dessen kürzlich gehaltenen Rede: „In Deutschland hat sich ein Zeitgeist breitgemacht, der Wirtschaft und Industrie pauschal hintertriebene, arrogante Profitgier unterstellt. Anstatt mit dem Wirtschafts- und Industriestandort die Grundlage des hiesigen Wohlstands zu sichern, wird nur noch über Ausstiege, Verbote und Reglementierungen geredet, statt über Innovation, Investition und Modernisierung.“ Er stimme in diesem Punkt ausdrücklich dem erfahrenen Gewerkschaftsführer zu, so Günster, und ergänzte: „Es darf nicht sein, dass ein tüchtiger und erfolgreicher Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft in Sippenhaft genommen wird für Fehlverhalten einiger weniger Großunternehmen. Ich teile gerne auch seinen Weckruf an alle handelnden politischen Akteure: „Der Industriestandort Deutschland braucht eine Frischzellenkur – und zwar vor allem bei den Rahmenbedingungen, die die Politik zu verantworten hat.“, so der IHK-Präsident (Die komplette Rede hier).

Talkrunde diskutierte- Berufsausbildung und Bürokratieabbau
Talkrunde (v.l.n.r.): Edgar Wilk, Präsident der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz und Landesverband der Freien Berufe Rheinland-Pfalz e. V., Wilhelmina Katzschmann, Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, Markus Appelmann, Moderator. Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Talkrunde (v.l.n.r.): Edgar Wilk, Präsident der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz und Landesverband der Freien Berufe Rheinland-Pfalz e. V., Wilhelmina Katzschmann, Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, Markus Appelmann, Moderator. Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Noch deutlichere Worte gegen die wachsende Zahl unternehmensfeindlicher gesetzlicher Rahmenbedingungen fand die  Talkrunde mit  Hans Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, Wilhelmina Katzschmann Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Rheinland Pfalz sowie Edgar Wilk, Präsident der Steuerberaterkammer Rheinland Pfalz und Landesverband der Freien Berufe Rheinland Pfalz e. V.. Moderator war Markus Appelmann, SAT1, der durch den ganzen Veranstaltungsabend führte.

Zwei Themen brannten dabei besonders auf den Nägeln: Die berufliche Bildung und der Bürokratieabbau.

Auch ein verpflichtendes Praktikum im Handwerk für alle Schultypen

Besorgniserregend sei das nachlassende Niveau der Schulabsolventen nicht nur in theoretischen Fächern, sondern auch in den praktisch-manuellen Bereichen, weswegen Handwerkspräsident Hans Jörg Friese forderte: „Was wir benötigen, sind in den Schulen handwerkliche Fähigkeiten.“ Wie solle jemand, der noch nie gehämmert habe, plötzlich am Ausbildungsplatz ein Talent für’s Hämmern entwickeln können, versuchte Friese das Problem an diesem kleinen Beispiel im Kern zu benennen. Wenn in den Schulen keine fachpraktischen Fähigkeiten vermittelt würden, könne sich das Handwerk anstrengen wie es wolle; Es gäbe dann keine Möglichkeit mehr, die Versäumnisse in der Feinmotorik nachzuholen. Deswegen forderte der Handwerkskammerpräsident  unter  viel Beifall, ab der 5. Klasse verbindlich Naturwissenschaften zu lehren. Und dass „für alle Schulformen, auch für’s Gymnasium, ein Praktikum verpflichtend ist, und mindestens ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb“, so Friese. Denn es werde nicht nur immer schwieriger, gute ausgebildete Menschen zu bekommen. Sondern mit der Digitalisierung in der Wirtschaft, auch im Handwerk, seien die Anforderungen drastisch gestiegen: „Wir haben junge Menschen, die müssen nicht nur das Fachpraktische erlernen, sondern sie müssen diesen Weg der Digitalisierung gehen.“ Da käme  zum Erlernen der nötigen handwerklichen Fertigkeiten noch der Lehrstoff aus dem „Digitalen“ hinzu. Zudem benötigte man Berufsschulen und Bildungszentren der Kammern, die gut ausgestattet seien, so der Handwerkspräsident, und forderte hierfür entsprechende Unterstützung, „um all diese Dinge auch angehen zu können“.

Von Bürokratieabbau keine Spur – Wirtschaft und Freiberufler ersticken bald an überzogenen Dokumentationspflichten 

Beim Thema Bürokratieabbau warnte Edgar Wilk vor den Folgen einer ausufernden Bürokratie für die Freien Berufe und mittelständische Unternehmen. Dabei kritisierte er unter anderem eine Reihe von aktuellen Rechtsvorschriften, die jeden noch so kleinen Arbeitsschritt bei der Berufsausübung dokumentiert sehen wollen. „Dadurch werden Unternehmen und Freiberufler unnötig behindert. Hier muss dringend auf die Bremse getreten werden. Jede neue Dokumentationspflicht lässt den Bürokratieaufwand größer werden“, erklärte Wilk und nannte die nervigsten Gesetzes-Verordnungen, wie etwa die „Grundsätze zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff GoBD. Darin, so Wilk, werde in 184 Punkten detailliert aufgelistet, wie  die Abläufe in der Buchhaltung vonstattengehen und die Arbeitsschritte im Betrieb dokumentiert werden müssen. „Wer gedacht hat, dass die Umstellung auf elektronische Unterlagen die Arbeit vereinfacht und beschleunigt, der hat die Rechnung ohne die Bürokratie gemacht“, so Wilk

Ähnlich kritisch beurteilte der Kammerpräsident auch die Dokumentationspflichten des neuen Geldwäschegesetzes (GwG). Hier wird verlangt, erst einmal festzustellen und zu dokumentieren, ob man selbst „geldwäschegefärdet“ sei.  Besonders betroffen sind hierbei Steuerberater, Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer. Sie müssen umfangreich analysieren, ob in ihren Kanzleitätigkeiten Risiken im Hinblick auf Geldwäsche vorhanden sind und diesen Vorgang genau dokumentieren. „Neben dem großen bürokratischen Aufwand droht den Betroffenen bei Nicht-Befolgen der Richtlinien eine unverhältnismäßige Strafe. Hier schießt der Gesetzgeber über das Ziel hinaus.“

Besonders ärgerlich sei auch die ab 25. Mai 2018 verpflichtend anzuwendende europäische Datenschutz Grundverordnung (EU-DS-GVO). Sie bringe zusätzliche, ganz erhebliche Dokumentationspflichten und einen damit verbundenen Bürokratieaufwand mit sich. Danach sind Unternehmen und Freiberufler angehalten, ihre Arbeitsabläufe und Prozesse so einzurichten und zu dokumentieren, dass die Verarbeitungsweise von Personendaten sowie die Erfüllung der umfangreichen Informationspflichten jederzeit gegenüber den Aufsichtsbehörden nachgewiesen werden können. Die meisten Freiberufler sind als Berufsgeheimnisträger aber ohnehin schon durch ihren Beruf dazu verpflichtet, ihre Mandanten-, Klienten- und Patienten-Daten vertraulich zu behandeln; einer zusätzlichen Regelung hätte es da nicht bedurft. „Die neuen Pflichten nach der DS-GVO bei der Bearbeitung persönlicher Daten führen lediglich zu mehr Arbeitsaufwand und Verunsicherung der Mandanten“, kritisiert Wilk. „Diese Regelung trifft genau die Falschen, hier wäre eine Ausnahme sinnvoll gewesen.“ Auch hier drohen Betroffenen bei nicht Befolgung drastisch überzogene Strafen bis zu 20 Mio. Euro.

Netzwerken bei Wein und Bretzel auf dem Jahresempfang der rheinland-pfälzischen Wirtschaft 2018. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Netzwerken bei Wein und Bretzel auf dem Jahresempfang der rheinland-pfälzischen Wirtschaft 2018. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

(Dokumentation Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

 

Die Statements der Verbandsvertreter können folgend angeklickt werden:

Landesmuseum Mainz schafft mit „vorZeiten“-Ausstellung Besucherrekord – Weitere Highlights in der Pipeline

Landesmuseums Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow
Landesmuseums Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit einer auf über 70 000 Museumsgängern fast verdoppelten Besucherzahl im vergangenen Jahr, konnte das Landesmuseum Mainz einen Monat nach Beendigung der spektakulären Landesschau „vorZeiten“ – Archäologische Schätze an Rhein und Mosel“ eine ausgesprochen positive Bilanz ziehen und gleichzeitig Appetit auf Ausstellungs- und Veranstaltungs-Highlights in 2018 bis 2020 machen

Diese beeindruckende Besucher-Zahl unterstreiche das große Interesse an der Archäologie und den vielen faszinierenden Funden der vergangenen Jahrzehnte, freute sich Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf und betonte, dass Rheinland-Pfalz wahrscheinlich das einzige Bundesland sei, das tausende bedeutende Denkmäler aus über 2000 Jahren habe. Das Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz sei – von der Zeitenwende zur Zeit des römischen Reiches bis heute – „immer Kernland der europäischen Geschichte“ gewesen. Die herausragende archäologische und historische Bedeutung von Rheinland-Pfalz solle in den kommenden Jahren noch stärker als bislang herausgestellt werden, so der Minister.

Dr. Birgit Heide, nach längerer kommissarischer Leitung, seit Juli 2017 neue Direktorin des Landesmuseums Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Birgit Heide, nach längerer kommissarischer Leitung, seit Juli 2017 neue Direktorin des Landesmuseums Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Dr. Brigit Heide, Direktorin des Landesmuseum Museums Mainz, die detailliert das abgelaufene Museumsjahr mit zahlreichen Ausstellungen und erlebnisorientierten Römer-, Kelten-, Germanen- und Steinzeit-Wochenenden Revue passieren ließ, betonte, dass durch die „vorZeiten-Jubiläums-Ausstellung“ zu 70 Jahre Rheinland-Pfalz viele Dinge gezeigt werden konnten, „die gewöhnlich in den Depots lagern und teilweise zum ersten Mal zu sehen waren“. Es sei der Landesarchäologie Rheinland-Pfalz aber wichtig gewesen, mit diesen Funden auch einmal „das Thema kulturelle Vielfalt für die Region mit den Einflüssen aus ganz Europa, die sich hier auch niedergeschlagen haben,“ darstellen zu können. Besucher konnten eintauchen in einen bläulich abgedunkelten Zeittunnel, in dem die Ausstellungsmacher das Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz an 16 Stationen auf faszinierende Art in neun Epochen  wieder aufleben ließen: „Erdgeschichte“, „Steinzeit“, „Bronzezeit“, „Eisenzeit“, „Römerzeit“, „Völkerwanderungszeit mit Spätantike“, „Frühes Mittelalter“ und „Mittelalter und Neuzeit“ . Mit der Landesausstellung konnte aber auch gezeigt werden, dass die Bedeutung der rheinland-pfälzischen Funde weit über die Landesgrenzen hinweg ausgestrahlt habe nach Deutschland, nach Europa und auch weltweit: Manche Funde dieser Ausstellung seinen von einzigartiger Bedeutung, so die Museumsdirektorin, wie etwa die sogenannte Stöffelmaus, die vor 25 Millionen Jahren in Enspel im Westerwald gelebt habe. „Das ist wirklich das älteste Exemplar auf der ganzen Welt und auch das besterhaltendste Stück“ und das mitten in Rheinland-Pfalz, freut sich Dr. Brigitte Heide. Weitere einzigartige Funde, die alle ihre eigene Geschichte erzählten, waren auch: die tanzenden Frauen aus Gönnersdorf (13.500 v. Chr.), eine bronzerne Situal aus Ochtendung (1200 v. Chr.), die goldene Zierscheibe aus einem Kriegergrab in Worms-Herrnsheim (500 v. Chr.), die spätantike Silberkanne us Trier, ein ebenfalls spätantiker Klappstuhl aus Rülzheim, der Solidus Karls des Großen aus Ingelheim und das Familienerbe aus einem wiedergefundenen Wandschrank aus Trier.

Eine gute Nachricht für alle, die die „vor-Zeiten-Ausstellung“ in Mainz versäumt haben: Mit einem etwas modifizierten Konzept wird „vorZeiten“ nun ab dem 9. Mai 2018 im Landesmuseum Koblenz in der Festung Ehrenbreitstein  voraussichtlich vier Jahre lang präsentiert werden. Bei der Neupräsentation werden sogenannte Zeitschleusen, wodurch jede Zeitepoche einen ganzen Raum bespielen wird,  das Mainzer Konzept des Zeittunnels ablösen, erläutert Thomas Metz, Generaldirektor des GDKE. Zudem könnten sich künftig Besucher mit Hilfe eines zu Beginn der Ausstellung gezeigten Films einen Überblick darüber verschaffen, was sie erwartet.  Der Südwestrundfunk stelle diesen Film zur Verfügung, freute sich der Generaldirektor.  Einige in Mainz gezeigten Funde, etwa der spätantike Klappstuhl aus Rülzheim und die Stöffelmaus, würden jedoch zunächst Teil der Ausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ vom 18 – 24 Juni in Berlin als Beitrag zum European Cultural Heritage Year 2018 gezeigt werden.

Während die „vorZEITEN“-Ausstellung im Mai in Koblenz ihre Tore öffnet, laufen bereits die Vorbereitungen für eine große Landesausstellung. Im Herbst 2020 wird im Landesmuseum Mainz eine Mittelalter-Ausstellung mit dem Titel „Von Karl dem Großen zu Friedrich Barbarossa. Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ Premiere feiern. In der Ausstellung werden herausragende europäische Leihgaben sowie beeindruckende Zeugnisse aus den Beständen der GDKE die mittelalterlichen Kaiser und die vielschichtigen Grundlagen ihrer Herrschaft vorstellen. Einzigartige Exponate, bedeutende Buchmalereien, kostbare Gewänder sowie kaiserliche und bischöfliche Insignien der Macht lassen die bewegte Zeit der mächtigen Erzbischöfe und der aufkommenden Reichsfürsten lebendig werden.
„Diese kommende Schau bildet den Auftakt einer Trilogie an Landesausstellungen mit Themen von der Spätantike bis ins Mittelalter. Das Historische Museum der Pfalz in Speyer folgt 2021 und beleuchtet mit seiner Ausstellung die bewegte Zeit der Habsburger im Mittelalter. Vervollständigt wird die Trilogie 2022 mit einer Präsentation zum Untergang des römischen Reiches im Rheinischen Landesmuseum Trier“, stellte Konrad Wolf vor. „Die drei Ausstellungsprojekte sind ein wichtiger Beitrag zur Erschließung und Vermittlung des reichen kulturellen Erbes von Rheinland-Pfalz und sollen – anknüpfend an die sehr erfolgreichen Ausstellungen der vergangenen Jahre – das Land als attraktiven Ausstellungs- und Kulturstandort weiter profilieren“, betonte der Minister abschließend.

(vl.) Dr. Marion Witteyer, Leiterin Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz, Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE und Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz (von links)   © GDKE Rheinland-Pfalz - Landesmuseum Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow
(vl.) Dr. Marion Witteyer, Leiterin Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz, Kulturminister Prof. Dr. Konrad Wolf, Thomas Metz, Generaldirektor der GDKE und Dr. Birgit Heide, Direktorin des Landesmuseums Mainz (von links)
© GDKE Rheinland-Pfalz – Landesmuseum Mainz. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ausstellungsvorschau:

Weitere Informationen

Herbst 2020: „Von Karl dem Großen zu Friedrich Barbarossa. Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“

Landesmuseum Mainz 
Große Bleiche 49 – 51
55116 Mainz

„Wiesbadener KrimiMärz“ mit spannenden Lesungen und Diskussionen auf krimihistorischen Spuren

Eröffnet wird das Festival mit einer Lesung und einem Werkstattgespräch des diesjährigen Krimistipendiaten Volker Kutscher am 1. März um 19.30 Uhr in der Caligari FilmBühne. © Foto: Diether v. Goddenthow
Eröffnet wird das Festival mit einer Lesung und einem Werkstattgespräch des diesjährigen Krimistipendiaten Volker Kutscher am 1. März um 19.30 Uhr in der Caligari FilmBühne. © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit dem  krimihistorischen Schwerpunkt „Rückblende“ bietet das spartenübergreifende Programm des diesjährigen  Wiesbadener KrimiMärz, eine Kooperation des Literaturhauses Villa Clementine mit dem Deutschen FernsehKrimifestival und anderen Kulturpartnern, vom 1. bis 25. März 2018 packende Lesungen, brisante gesellschaftspolitische Diskussionen und spannende Filme: Rund 20 Lesungen, Filme, Gesprächsrunden, ein literarisches Krimiquartett, Theaterabende, eine Ausstellung und kulinarische Lesungen erwartet die Besucher.

der-boxerDer gefeierte Autor Szczepan Twardoch bricht mit seinem Thriller „Der Boxer“ das gängige Verständnis von Opfer- und Täterrollen im Polen während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft auf. In seiner Heimat hat sein Roman viel Begeisterung und auch kontroverse Reaktionen ausgelöst, weil er das Selbstbild des Landes in Frage stellt und kritisch die Vergangenheit aufarbeitet. Auch „Babylon Berlin“ – die kongeniale Serienadaption der Gereon-Rath-Romane Volker Kutschers durch die Regisseure Tom Tykwer, Achim von Borries und Hendrik Handloegten – schlägt vom Berlin der Zwanziger Jahre indirekt einen Bogen in die Gegenwart. Buch wie Fernsehverfilmung beschreiben auf faszinierende Weise jene „Kultur der Angst“, mit der es den Demagogen der Weimarer Republik gelungen ist, Nationalismus und Rassismus heraufzubeschwören. Neben Twardoch, Kutscher und Tykwer spüren viele weitere renommierte Autorinnen und Autoren in einer „Rückblende“ in historischen Krimis den Beweggründen für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen nach.

Literaturhaus Villa Clementine. © Foto: Diether v. Goddenthow
Literaturhaus Villa Clementine. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das spartenübergreifende Festival wird vom Kulturamt unter der Federführung des Literaturhauses Villa Clementine und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen FernsehKrimi-Festival, der Caligari FilmBühne und anderen Kooperationspartnern in Wiesbaden und Darmstadt veranstaltet und ermöglicht einzigartig den Austausch zwischen Literatur- und Filmschaffenden. Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert den Schwerpunkt „Rückblende“.

Caligari Filmbühne © Foto: Diether v. Goddenthow
Caligari Filmbühne © Foto: Diether v. Goddenthow

Eröffnet wird das Festival mit einer Lesung und einem Werkstattgespräch des diesjährigen Krimistipendiaten Volker Kutscher am 1. März um 19.30 Uhr in der Caligari FilmBühne. Er wird begleitet von der Zeichnerin Kat Menschik, welche die illuster-düstere Darstellung des Berlins der Zwanziger Jahre seiner Romane in ihren Buchillustrationen grandios einfängt. Im Anschluss wird der Filmklassiker „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ gezeigt, der Kutscher zu seiner Krimi-Reihe inspiriert hat.

Ein weiteres Highlight des Festivals ist der Auftritt des international renommierten Filmemachers Tom Tykwer am 9. März um 18 Uhr im Museum Wiesbaden. Dort spricht er mit Volker Kutscher über ihre Zusammenarbeit und das Serienmachen in Zeiten von Sky, Netflix und Co.

Ein literarisches Krimiquartett – bestehend aus den bekannten Kritikern Margarethe von Schwarzkopf, Thomas Wörtche und Ulrich Noller sowie dem Schauspieler Wanja Mues – diskutiert am 3. März um 19.30 Uhr im Literaturhaus mit über das Phänomen des zeithistorischen Krimis in der Weltliteratur. Sie stellen neue Stimmen ebenso vor wie aktuelle Werke von Alt-Meistern des Genres, wie John le Carré oder Robert Harris. Der als Privatdetektiv in der beliebten Serie „Ein Fall für zwei“ bekannte Schauspieler Wanja Mues erweckt bei der Lesung spannender Passagen die Romane zum Leben.

Die zeithistorische Reise beim diesjährigen KrimiMärz führt außerdem mit Robert Hültners Kommissar Lazare nach Frankreich, mit Sabine Hofmann und Rosa Ribas ins Spanien der Franco-Zeit sowie mit Szczepan Twardoch in die Warschauer Unterwelt. Die Autorengruppe „Dostojewskis Erben“ erweckt in ihrer beliebten Ringlesung im Literaturhaus die regionale Historie zum Leben.

Abseits des Schwerpunktthemas laden in Wiesbaden die Volkshochschule, die Kulturstätte Montabaur, die Hochschul- und Landesbibliothek, Buchhandlungen, das kuenstlerhaus43 sowie das Literaturhaus zu spannenden Krimiabenden ein: Unter anderem mit der für ihr Debüt bereits international gefeierten jungen Autorin Melanie Raabe, dem beliebten Krimiautor Jan Costin Wagner, der historischen Krimiautorin Beate Sauer oder auch dem ehemaligen Wiesbadener Krimistipendiaten Michael Kibler.

Im Rahmen einer „Doku-Crime-Night“ des Deutschen FernsehKrimi-Festivals und des Literaturhauses diskutiert außerdem der Historiker Philipp Felsch mit Klaus Wollscheid, dem Geschäftsführer des fernsehkombinats in Leipzig, über Kriminalität in Diktaturen. Das Gespräch in der Murnau-Stiftung moderiert Bärbel Schäfer. Die Caligari FilmBühne widmet Tom Tykwer im März außerdem eine Krimi-Filmreihe.

Das ausführliche Programm liegt ab Mitte Februar aus und kann unter www.wiesbaden.de/krimimaerz heruntergeladen werden. Karten für die Veranstaltungen des Literaturhauses sind an den Vorverkaufsstellen sowie online erhältlich.

Weitere Infos unter www.wiesbaden.de/krimimaerz

Auf den Spuren von Kaisern und Königen – Oberbürgermeister Peter Feldmann führte Bürger über den Krönungsweg

Altstadt Uebersicht. Die teilrekonstruierte Altstadt befindet sich rechts im Bild: Angeschnitten der Hühnermarkt, davon führt links vorbei ein Teilstück des Krönungsweges in Richtung Frankfurter Römer. © Stadt Frankfurt, Foto: Niklas Heinz
Altstadt Uebersicht. Die teilrekonstruierte Altstadt befindet sich rechts im Bild: Angeschnitten der Hühnermarkt rechts unten, davon führt links vorbei ein Teilstück des Krönungsweges in Richtung Frankfurter Römer. © Stadt Frankfurt, Foto: Niklas Heinz

(kus) Gespannt sind zahlreiche Bürger am Freitag, 9. Februar, Oberbürgermeister Peter Feldmann auf dem Krönungsweg in der neuen Frankfurter Altstadt gefolgt. Die Führungen mit dem Oberbürgermeister, zu dem sich Interessierte vorab anmelden konnten, gewährten vielen Frankfurtern und Gästen aus dem Umland einen besonderen Einblick in die Altstadt vor der Eröffnung im September.

Rund 2000 Personen hatten sich für die Führung mit begrenzter Teilnehmerzahl gemeldet. „Die zahlreichen Anmeldungen zeigen, dass die Menschen dieser Stadt die neue Altstadt wollen. Das freut mich sehr“, sagte Oberbürgermeister Feldmann. Auf den Spuren von Kaisern und Königen führte er die Gäste über den historischen Krönungsweg und verdeutlichte wie sehr Stadt- und Handelsgeschichte Frankfurts miteinander verwoben sind. Der Krönungsweg war die Hauptstraße der Altstadt.

Was in der neuen Altstadt zu sehen sein wird und welche Geschichten die einzelnen Bauwerke erzählen, berichtete der Oberbürgermeister den Besuchern: „Dinge, die in alten Archiven und Lagern gefunden wurden, sind wieder eingebaut worden.“ Die Goldene Waage sei ein Beispiel dafür, was man erreichen könne, wenn man als Flüchtling nach Frankfurt kommt. Das Haus ließ der niederländische Zuckerbäcker und Gewürzhändler Abraham van Hamel errichten. Van Hamel und seine Familie waren als Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden nach Frankfurt gekommen. Die Geschichte der Familie und das Haus zeigten, was in Frankfurt für ehrgeizige Menschen möglich war. „Wenn Menschen aus anderen Ländern kommen, dann bringen sie Wissen, Erfahrung und Kompetenzen mit. Die Familie van Hameln ist dafür ein gutes Beispiel“, sagte Feldmann.

Oberbürgermeister Peter Feldmann, einst Gegner des Projektes bekannte, dass er inzwischen froh sei, dass sich die Bürger mit ihrer Forderung nach einer Teilrekonstruktion durchgesetzt haben. Mittlerweile haben sich die Tourismusanfragen mehr als verdoppelt, Die neue Frankfurter Altstadt wird der touristische Anziehungspunkt. Im Haus zur Goldenen Waage wird auch das Historische Museum zwei Museums-Etagen einrichten. © Stadt Frankfurt. Foto: Heike Lyding
Oberbürgermeister Peter Feldmann, einst Gegner des Altstadt-Rekonstruktions-Projektes, bekannte schon im vergangenen Jahr bei einem Presserundgang, dass er inzwischen froh sei, dass sich die Bürger mit ihrer Forderung nach einer Teilrekonstruktion durchgesetzt hätten. Mittlerweile haben sich die Tourismusanfragen  in Frankfurt mehr als verdoppelt, Die neue Frankfurter Altstadt wird der touristische Anziehungspunkt. Im Haus zur Goldenen Waage wird auch das Historische Museum zwei Museums-Etagen einrichten. © Stadt Frankfurt. Foto: Heike Lyding

Die Goldene Waage beeindruckte auch Wiltraut Lopez-Sanchez, die an der Führung mit dem Oberbürgermeister teilnahm. Besonders die Schmiedekunst an dem Gebäude sei sehr beeindruckend, sagte die gelernte Bautechnikerin. Für Lopze-Sanchez, die 1949 in Höchst geboren und aufgewachsen ist, war dies die zweite Altstadtführung: „Ich hatte heute die Gelegenheit den Fortschritt der Bauarbeiten hautnah zu sehen. Ich bin begeistert. Die handwerkliche Kunst ist großartig. Toll, dass es noch Handwerker gibt, die das so großartig rekonstruieren. Vor allem die Schieferarbeiten an den Dächern und den Dachgaupen gefallen mir sehr gut.“ Es koste zwar viel Geld, das alles wieder aufzubauen, aber es sei auch für künftige Generationen eine wunderbare Gelegenheit zu sehen, wie einst die Altstadt aussah. Die 69-jährige kennt die Frankfurter Altstadt von alten Postkarten und von Bildern ihres Vater Friedrich Möbius – er hat die Altstadt gerne gemalt. „Die Bilder habe ich noch daheim.“

Weit über 5000 Besucher kamen am Freitag bis in den späten Nachmittag, um den Krönungsweg mit einer Führung von der DomRömer GmbH oder auf eigene Faust zu erkunden.

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