Auf den Spuren von Kaisern und Königen – Oberbürgermeister Peter Feldmann führte Bürger über den Krönungsweg

Altstadt Uebersicht. Die teilrekonstruierte Altstadt befindet sich rechts im Bild: Angeschnitten der Hühnermarkt, davon führt links vorbei ein Teilstück des Krönungsweges in Richtung Frankfurter Römer. © Stadt Frankfurt, Foto: Niklas Heinz
Altstadt Uebersicht. Die teilrekonstruierte Altstadt befindet sich rechts im Bild: Angeschnitten der Hühnermarkt rechts unten, davon führt links vorbei ein Teilstück des Krönungsweges in Richtung Frankfurter Römer. © Stadt Frankfurt, Foto: Niklas Heinz

(kus) Gespannt sind zahlreiche Bürger am Freitag, 9. Februar, Oberbürgermeister Peter Feldmann auf dem Krönungsweg in der neuen Frankfurter Altstadt gefolgt. Die Führungen mit dem Oberbürgermeister, zu dem sich Interessierte vorab anmelden konnten, gewährten vielen Frankfurtern und Gästen aus dem Umland einen besonderen Einblick in die Altstadt vor der Eröffnung im September.

Rund 2000 Personen hatten sich für die Führung mit begrenzter Teilnehmerzahl gemeldet. „Die zahlreichen Anmeldungen zeigen, dass die Menschen dieser Stadt die neue Altstadt wollen. Das freut mich sehr“, sagte Oberbürgermeister Feldmann. Auf den Spuren von Kaisern und Königen führte er die Gäste über den historischen Krönungsweg und verdeutlichte wie sehr Stadt- und Handelsgeschichte Frankfurts miteinander verwoben sind. Der Krönungsweg war die Hauptstraße der Altstadt.

Was in der neuen Altstadt zu sehen sein wird und welche Geschichten die einzelnen Bauwerke erzählen, berichtete der Oberbürgermeister den Besuchern: „Dinge, die in alten Archiven und Lagern gefunden wurden, sind wieder eingebaut worden.“ Die Goldene Waage sei ein Beispiel dafür, was man erreichen könne, wenn man als Flüchtling nach Frankfurt kommt. Das Haus ließ der niederländische Zuckerbäcker und Gewürzhändler Abraham van Hamel errichten. Van Hamel und seine Familie waren als Glaubensflüchtlinge aus den Niederlanden nach Frankfurt gekommen. Die Geschichte der Familie und das Haus zeigten, was in Frankfurt für ehrgeizige Menschen möglich war. „Wenn Menschen aus anderen Ländern kommen, dann bringen sie Wissen, Erfahrung und Kompetenzen mit. Die Familie van Hameln ist dafür ein gutes Beispiel“, sagte Feldmann.

Oberbürgermeister Peter Feldmann, einst Gegner des Projektes bekannte, dass er inzwischen froh sei, dass sich die Bürger mit ihrer Forderung nach einer Teilrekonstruktion durchgesetzt haben. Mittlerweile haben sich die Tourismusanfragen mehr als verdoppelt, Die neue Frankfurter Altstadt wird der touristische Anziehungspunkt. Im Haus zur Goldenen Waage wird auch das Historische Museum zwei Museums-Etagen einrichten. © Stadt Frankfurt. Foto: Heike Lyding
Oberbürgermeister Peter Feldmann, einst Gegner des Altstadt-Rekonstruktions-Projektes, bekannte schon im vergangenen Jahr bei einem Presserundgang, dass er inzwischen froh sei, dass sich die Bürger mit ihrer Forderung nach einer Teilrekonstruktion durchgesetzt hätten. Mittlerweile haben sich die Tourismusanfragen  in Frankfurt mehr als verdoppelt, Die neue Frankfurter Altstadt wird der touristische Anziehungspunkt. Im Haus zur Goldenen Waage wird auch das Historische Museum zwei Museums-Etagen einrichten. © Stadt Frankfurt. Foto: Heike Lyding

Die Goldene Waage beeindruckte auch Wiltraut Lopez-Sanchez, die an der Führung mit dem Oberbürgermeister teilnahm. Besonders die Schmiedekunst an dem Gebäude sei sehr beeindruckend, sagte die gelernte Bautechnikerin. Für Lopze-Sanchez, die 1949 in Höchst geboren und aufgewachsen ist, war dies die zweite Altstadtführung: „Ich hatte heute die Gelegenheit den Fortschritt der Bauarbeiten hautnah zu sehen. Ich bin begeistert. Die handwerkliche Kunst ist großartig. Toll, dass es noch Handwerker gibt, die das so großartig rekonstruieren. Vor allem die Schieferarbeiten an den Dächern und den Dachgaupen gefallen mir sehr gut.“ Es koste zwar viel Geld, das alles wieder aufzubauen, aber es sei auch für künftige Generationen eine wunderbare Gelegenheit zu sehen, wie einst die Altstadt aussah. Die 69-jährige kennt die Frankfurter Altstadt von alten Postkarten und von Bildern ihres Vater Friedrich Möbius – er hat die Altstadt gerne gemalt. „Die Bilder habe ich noch daheim.“

Weit über 5000 Besucher kamen am Freitag bis in den späten Nachmittag, um den Krönungsweg mit einer Führung von der DomRömer GmbH oder auf eigene Faust zu erkunden.