Gutenberg-Preis 2024 geht in die Ukraine an Valentyna Bochkovska

(rap) Direktorin des Museums für Buch und Druck in Kyiw/Ukraine erhält Gutenberg-Preis für „selbstlosen und mutigen Einsatz unter schwierigsten Bedingungen zum Erhalt nationaler Kulturgüter“

Die Jury begründet ihre Entscheidung für Frau Valentyna Bochkovska durch ihre beeindruckende akademische Vita auf dem Gebiet der Druckkunst. Zugleich trage Bochkovska mit ihrem selbstlosen und mutigen Einsatz unter den schwierigsten Bedingungen zum Erhalt nationaler Kulturgüter in Kriegszeiten bei und habe damit beispielhaft gesellschaftliche Verantwortung übernommen.

Angesichts der verheerenden Lage in der Ukraine, die der Bevölkerung Ungeheuerliches abverlangt, und vor dem Hintergrund der durch den Angriffskrieg Russlands ausgelösten prekären weltpolitischen Lage verdiene die Bewahrung und Sicherung von Kulturgut und somit auch der Identitätsbewahrung in der jüngsten Geschichte Europas besondere Aufmerksamkeit.

Der Präsident der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft in Mainz e.V. und Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase: „Wir freuen uns außerordentlich, dass nach dem renommierten Buchdrucker und Verleger Eckehardt Schumacher-Gebler und dem international bekannten Kunsthistoriker Jeffrey F. Hamburger in diesem Jahr mit Valentyna Bochkovska eine Frau mit dem Gutenberg-Preis ausgezeichnet wird, die an ihre Arbeit höchste Ansprüche stellt und sich dem Erhalt des Erbes Johannes Gutenbergs auf besonders eindrucksvolle Weise widmet. Ohne die Kunst Johannes Gutenbergs wären viele politische und historische Ereignisse so nicht möglich gewesen.“

Die Internationale Gutenberg-Gesellschaft hat sich zum 500. Geburtstag von Johannes Gutenberg im Jahr 1900 als eine Bürgerbewegung zusammengeschlossen, die das Gedächtnis an die weltbewegende Erfindung im 15. Jahrhundert bewahren, in einem Gutenberg-Museum präsentieren und in einem internationalen Jahrbuch diskutieren und vermitteln wollte.
Die Gutenberg-Festschrift, die nun dieses Jahr zum 556. Todestag das Werk des größten Sohnes unserer Stadt, Johannes Gutenberg, würdigt, ist auch ein Gruß und Bote der Mainzer Gutenberg-Forschung an die internationale Gemeinschaft der Medienhistoriker in aller Welt.