Freier Eintritt und Sonderführungen im Hessischen Landesmuseum Darmstadt anlässlich des 110jährigen Jubiläums am 27.Nov. 2016

Aussensicht um 1906
Aussensicht um 1906

Ende des 19. Jahrhunderts beauftragte Großherzog Ernst-Ludwig den Architekten Alfred Messel (1853-1909) mit der Realisierung eines Museumsneubaus. Mit dem 1906 vollendeten Bau war es ihm gelungen, jeder Sammlung eine spezifische architektonische Fassung mit stilistisch zu den Objekten passenden Details und optimalen Ausstellungsmöglichkeiten zu geben. Vor genau 110 Jahren wurde dieses Großherzoglich Hessische Landesmuseum Darmstadt in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste und des Großherzogs Ernst-Ludwig feierlich eröffnet. Es gab eine eigens komponierte (heute leider verschollene) Festsymphonie von Hofkapellmeister Wilhelm de Haan, viele Orden, ein Festbankett im Schloss im Kaisersaal und unter anderen eine große Rede des damaligen Innenministers Ernst Albrecht Braun (1857 – 1916, Innenminister 1906 – 1910): „Namens der Großherzoglichen Staatsregierung übernehme ich den Bau mit dem Gelöbnis jederzeitiger gewissenhafter Fürsorge für das Haus selbst und seine Zwecke als kostbaren Kleinodienschrein der Vergangenheit, als Heimstätte der Bildung in der Gegenwart, als Wiege neuen Lebens und fortschreitender Kultur in der Zukunft.“

Die Freude muss umso größer gewesen sein, als dass die ungebührlich lange Dauer des Projektes schon für zahlreichen Spott in der Öffentlichkeit gesorgt hatte. 1892 war das Exerzierhaus abgerissen worden und lag nun als Ruinenhügel vor dem Herrengarten; erst 1897 wurde der Grundstein gelegt, der Rohbau dauerte bis 1902 und die Inneneinrichtung zog sich hin, bis der Landesfürst den Eröffnungstermin schlicht dekretierte: 27. November 1906, 11.00 Uhr. Wenn auch der Umzug aus dem Residenzschloss sich noch bis August 1907 hinzog, konnte der Prachtbau doch für die Öffentlichkeit geöffnet und gefeiert werden.

Die Begeisterung war groß und die Superlative waren zahlreich. So schrieb Victor Zobel in der „Deutschen Kunst und Dekoration“: „Es ist kein Zweifel, daß das neue Darmstädter Museum (…) museumstechnisch an die Spitze aller Sammlungen überhaupt getreten ist, daß es aber auch künstlerisch als Lösung einer wichtigen Aufgabe unserer Zeit ein Werk ganz großer Art ist.“
Man wusste also durchaus, welchen Schatz man da hatte und dies blieb auch so bis zur Zerstörung des Museums im Bombenhagel am 11. September 1944. Wieder dauerte es lange, über ein Jahrzehnt, bis der Wiederaufbau des Museums abgeschlossen war und der Hessische Minister für Erziehung und Volksbildung Arno Hennig (1897 – 1963) die offizielle Wiedereröffnung am 29. Oktober 1955, um 16.00 Uhr, feiern konnte, diesmal mit Beethoven.
Während man in den ersten Nachkriegsjahrzehnten mit der einst so gelobten historistischen Architektur gar nicht glücklich war, beginnt mit dem 80. Jubiläum des Baus die Wiederentdeckung der bauhistorischen Qualität durch Ausstellungen und Publikationen.

hlmd1wIm Rahmen der grundlegenden Modernisierung und Sanierung von 2007 bis 2014 konnten die architektonischen Besonderheiten wiedergewonnen werden und das Museum wiederum in der Spitzenklasse der Museen verankert werden. Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, konnte am 11. September 2014 bei der Wiedereröffnung des Hauses an den Erfolg des Hauses von 1906 anknüpfen. Musikalisch gab es dazu Monteverdi.

Den 110. Geburtstag feiert das Hessische Landesmuseum Darmstadt mit allen Besucherinnen und Besuchern am Sonntag, dem 27. November 2016, mit freiem Eintritt und zahlreichen kostenfreien Führungen zu dieser außergewöhnlichen Architektur.

Führungstermine:
12.30 Uhr mit Hannes Pflügner M. A.
13.15 Uhr mit Dagmar Boltze M. A.
14.00 Uhr mit Joyce Wittur
14.45 Uhr mit Carien Walter
15.30 Uhr mit Kerstin Hebell
16.00 Uhr mit Hannes Pflügner M. A.

Öffnungszeit:
11 bis 17 Uhr

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt

„Spaß muss sein. Die bonewitzige Hausapotheke“ Das neunte Buch von Herbert Bonewitz

Herbert Bonewitz greift in seinem 9. Buch „Spass muss sein“  in seine humoristische Hausapotheke, um seine wirkungsvollsten Hausmittel gegen miese Stimmung und schlechte Laune hervorzuholen: heitere Glossen, spaßige Kommentare, komische Erzählungen, ulkige Gedichte, die allesamt bedenkenlos zur „Selbstmedikation“ geeignet sind. Foto: Diether v Goddenthow
Herbert Bonewitz greift in seinem 9. Buch „Spass muss sein“ in seine humoristische Hausapotheke, um seine wirkungsvollsten Hausmittel gegen miese Stimmung und schlechte Laune hervorzuholen: heitere Glossen, spaßige Kommentare, komische Erzählungen, ulkige Gedichte, die allesamt bedenkenlos zur „Selbstmedikation“ geeignet sind. Foto: Diether v Goddenthow

Jetzt greift Dr. humoris causa, alias Herbert Bonewitz, zu seinen letzten Mitteln und will uns vergiften, warnt Professor Dr. Christian Vahl, Direktor der Herz- und Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsmedizin Mainz, vor dem „Gebrauch“ der „bonewitzigen Hausapotheke“ mit dem Titel   „Lachen ist die beste Medizin“. Hierzu greife der bekannte Mainzer Kabarettist und Publizist, Herbert Bonewitz, der seit 2004 mit seinen „närrischen Nachtvorlesungen“ an der Unimedizin Mainz bereits vor einigen Jahren erfolgreich zum Dr. humoris causa „promovierte“ zu „Lachsaft, Spasstabletten, Schmunzelcreme, Stimmungspflaster, Witz-Tröpfchen und Jux-Salbe.“, so Doktorvater Vahl. Vahl bescheinigt jetzt seinem hochbegabten närrischen Doktoranden von einst  im Vorwort zum Buch die Qualifikationen als   „Kabarett-Granate“, „der Wörter, der Sätze, der Bilder zum Explodieren bringt“, und als   „fulminanter Wortakrobat und als Meister der Akzentuierungen mit feinen Pinselstrichen.“,   Zeit seines Lebens „Kukuckseier der Heiterkeit“ in viele Nester gelegt habe. Und sein aktuelles Buch „ist wieder so ein Kukucksei: nicht bestimmt für unser Bücherregal, sondern als Hausapotheke für unser Leben.“ , so Vahl.

 

Dr. humoris causa, alias Herbert Bonewitz,beim Signieren von "Spass muss sein" bei der Buchpräsentation im Mainzer Rathaus.  Foto: Diether v Goddenthow
Dr. humoris causa, alias Herbert Bonewitz,beim Signieren von „Spass muss sein“ bei der Buchpräsentation im Mainzer Rathaus. Foto: Diether v Goddenthow

Eingebunden hat der 83-jährige gebürtige Mainzer seine bonewitzigen Texte – mit Auszügen aus den närrischen Nachtvorlesungen seit 2004 – und zahlreichen Illustrationen in sein nunmehr neuntes Buch mit dem Titel „Spaß muss sein“, das im Verlag Bonewitz erschienen ist. Auf 144 Seiten präsentiert er unter anderem „medizynische“ Erkenntnisse, ungewöhnliche Lebenshilfen, gereimte Ungereimtheiten und kuriose Alltäglichkeiten.

(v.l.) Laudator: Bürgermeister Günter Beck, Autor Herbert Bonewitz, "Doktorvater" u. Vorwortbeiträger Prof. Dr. med. Vahl, Unimedizin Mainz. Foto: Diether v Goddenthow
(v.l.) Laudator: Bürgermeister Günter Beck, Autor Herbert Bonewitz, „Doktorvater“ u. Vorwortbeiträger Prof. Dr. med. Vahl, Unimedizin Mainz. Foto: Diether v Goddenthow

Vorgestellt wurde das Buch im Mainzer Rathaus. Die Laudatio hielt Bürgermeister Günter Beck, der wie Herbert Bonewitz ein bekennender Gonsenheimer ist, dazu noch Finanz-, Beteiligungs- und Sportdezernent sowie Gründungsmitglied des alternativen Fastnachtvereins „Meenzer Drecksäck“.

Das neunte Buch Bonewitz „Spaß muss sein. Die bonewitzige Hausapotheke“ mit zahleichen witzigen farbigen Cartonns stammt aus der Feder des Mainzer Urgesteins Herbert Bonewitz und ist bei Agentur & Verlag Bonewitz, Bodenheim, erschienen. Das Buch umfasst 144 Seiten, kostet 19,90 Euro. ISBN 978-3-9816416-7-7 und ist äußerst empfehlenswert, ob zur Selbstmedikation oder als Geschenk.

Diether v. Goddenthow (Rhein-Main.Eurokunst)

 

Adventsmarkt am 26. u. 27. Nov. 2016 im Freilichtmuseum Hessenpark –

Foto: Freilichtmuseum Hessenpark
Foto: Freilichtmuseum Hessenpark

Am 26. und 27. November lädt der Adventsmarkt im Freilichtmuseum zum vorweihnachtlichen Bummeln, Einkaufen und Schlemmen ein – der Museumsbesuch und ein Rahmenprogramm für die ganze Familie sind im Eintrittspreis inklusive.

Ende November beginnt mit dem Advent eine der schönsten Zeiten des Jahres. Besonders stimmungsvoll eingeläutet wird die Vorweihnachtszeit mit dem Adventsmarkt auf dem Marktplatz des Freilichtmuseums. Am 26. und 27. November laden Stände mit Kunsthandwerk und Gastronomie zum gemütlichen Flanieren, Geschenke kaufen und Verweilen ein. Das Angebot reicht von Schmuck und Weihnachtsdekoration über Kinderspielzeug und Gestecke bis hin zu handgefertigten Kerzen und außergewöhnlichen Drechslerarbeiten. Es gibt viel zu sehen, denn über 100 Aussteller präsentieren ihre Schätze. Die Holzhütten reichen diesmal bis zum Dorfplatz in der Baugruppe Mittelhessen. Besonders beliebt und deshalb wieder mit dabei sind das nostalgische Etagenkarussell, der Kettenflieger und St. Nikolaus, der kleine Geschenke an die Kinder verteilt. Neu ist dieses Jahr die Aufführung des Theaters Wachenbuchen am Sonntag, bei der sich das Ensemble auf die Suche nach den goldenen Glöckchen macht (12 und 14 Uhr).

Abgerundet wird der Adventsmarkt durch ein Rahmenprogramm für die ganze Familie. Auf vielfachen Besucherwunsch sind die Mitmachaktionen für Kinder diesmal besonders breit gefächert. Während Lichterglanz und Musik für die richtige Stimmung sorgen, kann der Nachwuchs schon die ersten Weihnachtsgeschenke basteln: Kuscheltiere nähen, Kerzen ziehen, Hampelwichtel und Schutzengel basteln, Nikoläuse filzen, Seidentücher marmorieren oder Glasperlen wickeln – bei dieser Auswahl liegt am 24. Dezember bestimmt das richtige Geschenk für Mama, Papa, Oma, Onkel oder Tante unter dem Christbaum. Wer möchte, kann für den Weihnachtsteller leckere Kekshäuschen kreieren oder bei einem Workshop tolle Lichterspiele erzeugen. Für alle Naschkatzen gibt es im Haus aus Eisenroth „Kostproben aus Uromas Küche“. Am Samstag findet um 15 Uhr in der Kirche aus Niederhörlen eine weihnachtliche Lesung mit Gründungsdirektor Prof. Dr. Eugen Ernst statt. Am Sonntag füllt Manfred Fischer die Kirche aus Kohlgrund mit wohlklingender Orgelmusik. Der Musikzug der SG Anspach wird an beiden Tagen aufspielen. Die historischen Gebäude im gesamten Museumsgelände sind von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Das ganze Wochenende lang gelten halbe Eintrittspreise (Erwachsene 4 €, Kinder 1,50 €, Familien 8 €). Der Marktplatz ist ausnahmsweise nicht kostenfrei zugänglich.

Adventsmarkt
Wann: Samstag und Sonntag, 26. / 27. November 2016,
10 bis 19 Uhr

Freilichtmuseum Hessenpark GmbH
Laubweg 5
61267 Neu-Anspach

„Erdreich – Boden erforschen, Schätze entdecken“ – Sonderausstellung über die Grundlage unseres Lebens ab 13.Nov. 2016 im Museum Wiesbaden

hochmoorAm 13. November 2016 hat  das Museum Wiesbaden die Ausstellung „Erdreich – Boden erforschen, Schätze entdecken“ eröffnet. Auf 700 qm Ausstellungsfläche können Erwachsene und Kinder ab acht Jahren erleben, wie aufregend die Welt der Böden sein kann. Interaktiv und informativ zeigt die Ausstellung mit vielen Mitmachstationen, was im Boden unter unseren Füßen zu entdecken ist.

„Böden entstehen in tausenden von Jahren und stecken voller Leben“ sagt die Ausstellungskuratorin Susanne Kridlo. Diese sensiblen Naturkörper könne man nicht einfach so herstellen. „Boden ist ein kostbares Gut“. Der Boden hat viele wichtige Funktionen im Naturhaushalt, er sei die Basis der menschlichen Ernährung und noch dazu bewahrt er die Spuren der Menschheitsgeschichte. Mit der Ausstellung will die Biologin Einblicke in diese unbekannte Welt unter unseren Füßen geben und die Vielfalt von Böden sowie ihren Reichtum an Lebewesen und Ressourcen erlebbar machen.

Eine Ausstellung für Feldforscher, Bodenkundler und Schatzsucher

Modell der Bodenschichten und ihrer jeweiligen Bewohner. Foto: Diether v Goddenthow
Modell der Bodenschichten und ihrer jeweiligen Bewohner. Foto: Diether v Goddenthow

Für die Ausstellung hat Susanne Kridlo eine Mitmachausstellung nach Wiesbaden geholt. Sie hat sie mit vielen Leihgaben, Objekten aus der Museumssammlung und anschaulichen Informationen über den Boden erweitert. Zu den Highlights der Ausstellung gehören der Feldhamster und sein Bau genauso wie drei Nachbauten von verschiedenen Waldböden. Kinder können die Quadratmeter ablaufen, die man braucht, um einen Hamburger herzustellen. Erwachsene haben die Möglichkeit sich über darüber zu informieren, welchen Einfluss Boden auf den Geschmack von Wein hat.

In der Mitmachausstellung für Kinder: 5 interaktive Stationen 1 riesige Ausgrabungsinsel 1 Bodenzaubermaschine 5 Böden, die spannende Geschichten erzählen. Foto: Diether v Goddenthow
In der Mitmachausstellung für Kinder:
5 interaktive Stationen
1 riesige Ausgrabungsinsel
1 Bodenzaubermaschine
5 Böden, die spannende Geschichten erzählen. Foto: Diether v Goddenthow

An den Mitmachstationen begeben sich die Kinder auf Schatzsuche. Sie lernen die Tricks der Archäologen kennen, um dem Erdreich seine Geheimnisse und Schätze zu entlocken. Mit Schaufel und Pinsel legen sie auf der großen Ausgrabungsinsel Verborgenes frei. Und wenn sie die Bodenzaubermaschine ankurbeln, dann rauscht und rumpelt es. Wie unterschiedlich Böden sein können und was sich im Untergrund abspielt, das erzählen die Böden selbst. Der eine säuselt, der andere gibt eher brummelig seine Geheimnisse und Geschichten preis.

Die faszinierende Welt unter unseren Füßen

li. Ackerboden, locker aufgrund von  Fruchtwechseln. r. verdichteter Ackerboden. Foto: Diether v Goddenthow
li. Ackerboden, locker aufgrund von Fruchtwechseln. r. verdichteter Ackerboden. Foto: Diether v Goddenthow

Fotografien, Aquarelle und Zeichnungen zeigen, wie Wissenschaftler den Boden erkunden. Zu sehen sind die kleinsten Lebewesen, die Dimensionen der Wurzeln oder der vielschichtige Aufbau von Böden und ihrem Pflanzenbewuchs.
„Wir müssen Bodenschutz stärker als Zukunftsaufgabe begreifen“, sagt die Umweltstaatssekretärin Beatrix Tappeser. „Böden bilden heute und für die nachfolgenden Generationen eine unersetzbare Lebensgrundlage. Ohne gesunde Böden können wir uns nicht ernähren“, denn die Erzeugung von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen sei ohne funktionsfähige Böden nicht denkbar. „Böden filtern und speichern Wasser. Sie binden Kohlenstoff und spielen über ihre Kühlungsfunktion eine zunehmend wichtige Rolle bei der Klimaanpassung. Böden sind die Schnittstelle für die elementaren Stoffkreisläufe im Naturhaushalt“.

Böden haben Einfluss auf den Charakter von Gemüse und Früchten, insbesondere des Weines. Foto: Diether v Goddenthow
Böden haben Einfluss auf den Charakter von Gemüse und Früchten, insbesondere des Weines. 4 Hessische Weinbergböden (Leihgeber: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) Foto: Diether v Goddenthow

Die Ausstellung Erdreich, so Tappeser, könne dieses Wissen und eine positive Einstellung zum Boden bereits an Kinder vermitteln. Für die integrierte Mitmachausstellung und deren Betreuung stellte das hessische Umweltministerium deshalb 100.000 Euro bereit.
Direktor Alexander Klar begeistert diese Engagement des Umweltministeriums: „Wir konnten damit nicht nur die gut gemachten Mitmachstationen übernehmen, das Museum finanziert mit diesem Beitrag eine Rundum-Betreuung der Ausstellung. Ein toller Service für unsere Besucher und insbesondere auch für Schulklassen“. So stehen in der Ausstellung „Erdreich-Experten“ bereit, um die Fragen der Besucher zu beantworten und Schulklassen in die Ausstellung einzuführen.

Die Bodenzaubermaschine, eine der vielen Mitmachstationen für Kinder. Foto: Varusschlacht im Osnabrücker Land — Museum und Park Kalkriese
Die Bodenzaubermaschine, eine der vielen Mitmachstationen für Kinder. Foto: Varusschlacht im Osnabrücker Land — Museum und Park Kalkriese

Diese Ausstellung eignet sich für alle Altersstufen und für Familien. Darüber hinaus stellt sie bei vielen Themen den Bezug zur Region her. Zahlreiche hessische Bodenprofile vom Taunus bis zum Odenwald zeigen die große Vielfalt der Böden. Aber auch die Sanierung der Böden von Altlasten ist ein Thema. „Böden sind sensible Naturkörper und vergessen nichts“, sagt Susanne Kridlo.

Davon zeugen auch Bilder der Luftbildarchäologie aus Region oder die Pflanzenreste aus früherer Besiedlungszeit regionaler Ausgrabungen.

Ein 100 mal vergrößerter Regenwurm-Kothaufen und dahinter ein Regenwurmprojektion empfängt die Besucher der Ausstellung Erdreich.Foto: Diether v Goddenthow
Ein 100 mal vergrößerter Regenwurm-Kothaufen und dahinter ein Regenwurmprojektion empfängt die Besucher der Ausstellung Erdreich.Foto: Diether v Goddenthow

An den Anfang der Ausstellung haben die Ausstellungsmacher einen Erdhaufen gesetzt, wie ihn Regenwürmer hinterlassen, nur 100mal so groß. Da Regenwürmer fruchtbaren Boden herstellen, indem sie mit ihrer Verdauungstätigkeit den Boden mit Nährstoffen anreichern, haben die Präparatoren des Museums das Modell einer Regenwurmlosung gebaut. In der Ausstellung auch der Kompostwurm gehegt: wenn man Glück hat, kann man ihn beim Bodenmachen zuschauen. Der Evolutionsbiologe Charles Darwin war es, der als erster die Bedeutung der Regenwürmer für den Boden erkannte. Außerdem beschrieb er, wie die Würmer die Spuren der Vergangenheit mit schützenden Erdschichten bedecken. So wie Darwin das Thema Boden und Archäologie verband, so tut dies auch diese Ausstellung.

Die Ausstellung entstand mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Die Mitmachausstellung für Kinder entstand im Haus der Varusschlacht im Osnabrücker Land — Museum und Park Kalkriese.

r.Ausstellungskuratorin Dipl.-Biol. Susanne Kridlo und Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser (2.v.r.) während der Pressebesichtigung vor einem 5 m langen Wurzelpräparats des Lösslöwenzahns (Leihgeber: Landesmuseum Kärnten, Botanikzentrum) Foto: Diether v Goddenthow
r.Ausstellungskuratorin Dipl.-Biol. Susanne Kridlo und
Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser (2.v.r.) während der Pressebesichtigung vor einem 5 m langen Wurzelpräparats des Lösslöwenzahns (Leihgeber: Landesmuseum Kärnten, Botanikzentrum) Foto: Diether v Goddenthow

Umweltstaatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser über die Ausstellung: „Wir müssen Bodenschutz stärker als Zukunftsaufgabe begreifen. Böden bilden heute und für die nachfolgenden Generationen eine unersetzbare Lebensgrundlage. Ohne gesunde Böden können wir uns nicht ernähren.

22 unterschiedliche Spaten, dabei sind regionale Besonderheiten und historische Formen sowie Spaten aus Neuseeland und aus Ungarn (Leihgeber Prof. Dr. Klaus Mueller, Osnabrück) Foto: Diether v Goddenthow
22 unterschiedliche Spaten, dabei sind regionale Besonderheiten und historische Formen sowie Spaten aus Neuseeland und aus Ungarn (Leihgeber Prof. Dr. Klaus Mueller, Osnabrück) Foto: Diether v Goddenthow

Denn die Erzeugung von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen ist ohne funktionsfähige Böden nicht denkbar. Böden filtern und speichern Wasser. Sie binden Kohlenstoff und spielen über ihrer Kühlungsfunktion eine zunehmend wichtige Rolle bei der Klimaanpassung. Böden sind die Schnittstelle für die elementaren Stoffkreisläufe im Naturhaushalt. Die Ausstellung Erdreich ist bestens geeignet, dieses Wissen und eine positive Einstellung zum Boden bereits an Kinder zu vermitteln. Für die integrierte Mitmachausstellung stellt das hessische Umweltministerium deshalb 100.000 Euro bereit.“

Ort:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192 www.museum-wiesbaden.de
museum@museum-wiesbaden.de

Öffnungszeiten
Mo geschlossen Di, Do 10:00—20:00 Uhr Mi, Fr—So 10:00—17:00 Uhr
An Feiertagen 10:00—17:00 Uhr geöffnet.
Auch Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet.

Eintritt
Sonderausstellung* 10,— Euro (7,— Euro) * Eintritt in die Sonderausstellungen beinhaltet den Besuch der Sammlungen. Familienangebot: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre in Begleitung ihrer Eltern freier Eintritt. Weitere Ermäßigungen und Tarife für Gruppen unter www.museum-wiesbaden.de ⁄preise

Verkehrsanbindung
PKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim, Richtung Stadtmitte, Parkhaus Rheinstraße Bahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt und Mainz. Vom Hbf 10 min Fußweg zum Museum Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße

Service
Schwellenfreier Zugang: Aufgrund von Baumaßnahmen verlegt. Bitte folgen Sie der Beschilderung am Haupteingang. Museumsshop: Fon 0611 ⁄ 335 2251

 

Führungen und Veranstaltungen zur Ausstellung
Führungstermine

Donnerstags um 18:00 Uhr und sonntags um 11:00 Uhr laden wir Sie zu öffentlichen Führungen durch die Naturhistorischen Sammlungen und die Sonderausstellung Erdreich – Boden erforschen, Schätze entdecken ein.
Die aktuellen Themen finden Sie im Veranstaltungskalender der Interseite.

Vorträge
Di 13 Dez 2016, 18:00 Uhr
Unter unseren Füßen — Biologische Vielfalt im Boden.

Mit Prof. Dr. Willy Xylander, Senckenberg, Görlitz
Di 10 Jan 2017, 18:00 Uhr
Feldhamster, es gibt sie noch – Forschung und Schutz im Rhein-Main-Gebiet

Mit Dipl. Biol. Tobias Erik Reiners, Senckenberg
Di 14 Feb 2017, 18:00 Uhr
Wie schmeckt Boden? Mit anschließender Verkostung

Mit Prof. Dr. Löhnertz, Geisenheim
Di 14 Mär 2017, 18:00 Uhr
Böden als Archive der Kulturgeschichte

Mit Prof. Dr. Heinrich Thiemeyer, Frankfurt am Main
Di 11 Apr 2017, 18:00 Uhr
Bodennutzung und Bodenschutz Mit Dr. Helmut Arnold, Wiesbaden

Exkursionen
Bodenexkursionen in Kooperation mit dem Regionalparkportal Weilbacher Kiesgruben anlässlich der Ausstellung „Drüber & Drunter — der Regionalpark einmal unterirdisch“ (ab 5. März 2017)
Sa 1 Apr 2017, 10:00 – 15:00 Uhr
„Boden on Tour“ — Eine geführte Boden-Exkursion mit dem Rad.
Vom Treffpunkt Museum Wiesbaden zum Regionalparkportal Weilbacher Kiesgruben. Um Anmeldung wird gebeten: Fon 0611 ⁄ 335 2240
So 9 Apr 2017, 14:00 – 16:00 Uhr

„Bohrprobe — Mit dem Experten in der Kiesgrube unterwegs“.
Eine sinn- und lehrreiche Exkursion für Jung und Alt. Regionalparkportal und Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben. Frankfurter Straße 76, 65439 Flörsheim am Main
Film
In Kooperation mit dem Umweltamt und Kulturamt Wiesbaden im Rahmen der Natur- und Umweltfilmreihe „Atlantis update“.
Mi 7 Dez 2016, 20:00 Uhr

Die Caligari FilmBühne zeigt den Film 1ha 43a von Monika Pirch.
Im Anschluss diskutieren die Filmemacherin Monika Pirch und der Bodenexperte und Landwirt Dr. Ralf Schaab mit der Ausstellungskuratorin Susanne Kridlo.
Angebote für Kinder und Familien
Sa 19 Nov 2016, 11:00 – 13:30 Uhr

Museumswerkstatt für Kinder:
„Leben im Verborgenen“ – Gestalterisches Arbeiten zur Ausstellung
Erdreich
Sa 14 Jan 2017, 11:00 – 13:30 Uhr
Museumswerkstatt für Kinder:
„Leben im Verborgenen“ – Wir gestalten Bodenquerschnitte mit selbst hergestellten Erdfarben
So 22 Jan 2017, 10:30 – 13:00 Uhr
Natur unter die Lupe genommen:
Was tut sich unter meinen Füßen – Experimente zur Bodenkunde
So 19 Feb 2017, 10:30 – 13:00 Uhr
Natur unter die Lupe genommen:
Was tut sich unter meinen Füßen – Experimente zur Bodenkunde 2
So 19 Feb 2017, 11:00 – 14:00 Uhr
Offenes Atelier für Kinder und Familien
So 19 Mär 2017, 10:30 – 13:00 Uhr
Natur unter die Lupe genommen:
Was tut sich unter meinen Füßen – Experimente zur Bodenkunde 3
So 19 Mär 2017, 11:00 – 14:00 Uhr
Offenes Atelier für Kinder und Familien
Sa 25 Mär 2017, 11:00 – 13:30 Uhr

Museumswerkstatt für Kinder:
„Ringli, der Regenwurm, erklärt“ – Erkundungen in der Ausstellung Erdreich – Boden erforschen, Schätze entdecken

Angebote für Gruppen
Auch Schulklassen und Gruppen ohne Führungswunsch werden gebeten, sich anzumelden, damit die Erdreich-Experten an den Mitmachstationen als Begleitung zur Verfügung stehen können.
Schul- und Kindergartengruppen (ohne Führung)
Eintritt: 2,— Euro ⁄ Kind, 2 Betreuer frei
Dauer: mind . 60 Minuten (davon 45 Minuten Mitmachstationen)

Führung
Dauer: 90 Minuten (45 Minuten Führung + 45 Minuten Mitmachstationen)
Kosten für Schulund Kindergartengruppen:
45 ,— Euro zzgl . 2 ,— Euro Eintritt ⁄ Kind , 2 Betreuer freier

Eintritt
Kosten für Privatgruppen: 70,— Euro zzgl . Eintritt
Führung mit Workshop
Dauer: 135 Minuten (3 Schulstunden)

Kosten für Schulund Kindergartengruppen:
90,— Euro zzgl. 2,— Euro Eintritt ⁄ Kind, 2 Betreuer freier Eintritt Kosten für Privatgruppen: 150,—
Alle Themen der Führungen und Workshops unter www.museumwiesbaden.de⁄edu

Buchung ⁄ Anmeldung
Anmeldung für Schulund Kindergartengruppen: Fon 0611 ⁄ 335 2185
oder bildungundvermittlung@museumwiesbaden.de
Anmeldung für Privatgruppen: Fon 0611 ⁄ 335 2240 oder
fuehrungen@museumwiesbaden.de

Ort:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden Fon 0611 ⁄335 2250, Fax 0611 ⁄335 2192 www.museum-wiesbaden.de
museum@museum-wiesbaden.de

29. Exground Filmfestival Wiesbaden startet erfolgreich

Die Caligari FilmBühne war bis auf den letzten Platz besetzt, als am Freitag, 11. November 2016, Wiesbadens Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz, in Beisein zahlreicher prominenter Gäste das 29. exground Filmfestival eröffnete. Entsprechend des diesjährigen Themenschwerpunktes „Iran“, zeigten die Veranstalter zur Festival-Einstimmung Abbas Aminis bewegende psychosoziale Milieu-Studie „Valderrama“ und gegen 22.00 Uhr die chilenisch-französische Co-Produktion „Endless Peotry“ von Alejandro Jodorowsky.

Andrea Wink. Foto: Diether v Goddenthow
Andrea Wink. Foto: Diether v Goddenthow

Zuvor hatte Festival Leiterin Andrea Wink allen Mitarbeitern, Sponsoren und Förderern für ihre Unterstützung gedankt und einen Kurzüberblick über Festival, Highlights und organisatorische Dinge für die nächsten 10 Tage gegeben. Besonders freute sich Andrea Wink, dass dank Förderung in diesem Jahr alle Spiel- und Dokumentarfilme der 20.00-Uhr-Schiene in der Caligari Filmbühne mit deutschen Untertiteln zu sehen seien – genauso wie alle Langfilme des diesjährigen Länderschwerpunkts Iran.

Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Foto: Diether v Goddenthow
Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz. Foto: Diether v Goddenthow

Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz unterstrich die beachtliche Leistung der exground-Veranstalter, nämlich, dass Andrea Wink und ihre MitstreiterInnen das komplette exground-Filmfestival ehrenamtlich organisieren und schultern. „Es ist eine unglaubliche Arbeit. Ich bewundere die Leidenschaft und die Professionalität, mit der Sie das machen. Deswegen ein ganz großer Applaus heute. Das hört sich alles so leicht an „ehrenamtlich“, aber das ist eine riesen, riesen Leistung. Und wenn man das mit so viel Nachhaltigkeit macht, dann muss man da wirklich auch mal besonders darauf hinweisen können“, so die Kulturdezernentin wörtlich.

Regine Banzter, Foto: Diether v Goddenthow
Regine Banzter, Foto: Diether v Goddenthow

Regine Bantzer, Abteilungsleiterin für Kultur im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, überbrachte die Grüße von Staatsminister Boris Rhein, der terminlich verhindert war, und lobte „exground“ als das „etwas andere Festival unter Hessens Filmfestivals“. Es sei „ein bisschen freaky, schräg, manchmal düster, experimentell, international, und auf alle Fälle unabhängig – aber auch lustig und verrückt, mit einem Programm zum Entführen, zum Lachen, zum Nachhängen, einfach anders, und sehr, sehr vielfältig.“, so Regine Bantzer, die vor allem auch „die große nationale und internationale Wahrnehmung und Beteiligung am exground-Filmfestival weit über die hessischen Landesgrenzen hinaus“ lobte. Regine Bantzer nannte daher die Förderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Höhe von 42.000 Euro als „sehr gut eingesetztes Geld“.

Hans Joachim Mendig, Geschäftsführer von Hessenfilm. Foto: Diether v Goddenthow
Hans Joachim Mendig, Geschäftsführer von Hessenfilm. Foto: Diether v Goddenthow

Auch der Geschäftsführer von Hessenfilm, Hans Joachim Mendig, unterstrich die große Bedeutung des Wiesbadener exground Filmfestivals, welches nun traditionell zum 29. Mal stattfinde, und mittlerweile „eine Größe in Hessen und darüber hinaus geworden sei und sich stolz in der Kategorie ‚Junge Erwachsene präsentieren‘“ dürfe. Das Programm glänze mit 200 internationalen Filmen aus den Bereichen Kurzfilm, Langfilm, Dokumentarfilm, Jugendfilm und Experimentalfilm, und vereine etliche Filmemacher aus aller Herren Länder, hob Mendig hervor. Neben anderen Filmhighlights aus der Reihe „International: 14 Filme aus 21 Ländern“ empfahl Mendig besonders den von Hessenfilm geförderten hochaktuellen Streifen „Europa – ein Kontinent als Beute“ der beiden Regisseure Christoph Schuch und Reiner Krausz. Die Filmemacher gehen in „Europa“ der Frage nach, warum seit Ausbruch der „Finanzkrise“ Völkerhass, Klassenkampf und Nationalismus immer offener um sich greifen.
Hans Joachim Mendig schloss mit den Worten, dass er nicht nur mit Vorfreude den kommenden 10 Tagen des Filmfestivals entgegensähe, sondern auch schon dem kommenden Jubiläumsjahr, dem 30. Exground Filmfestival. Hessenfilm unterstütze die Veranstalter auch künftig, „wo immer wir können“, so Mendig.

Dr. Julia Cloot, Kulturfonds Rhein-Main. Foto: Diether v Goddenthow
Dr. Julia Cloot, Kulturfonds Rhein-Main. Foto: Diether v Goddenthow

Voller Begeisterung und Lob für das exground Festival 29 war auch Dr. Julia Cloot, Kuratorin und stellvertretende Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt-RheinMain. Sie unterstrich, dass der Film für den Kulturfonds Frankfurt RheinMain eine ganz zentrale Kunstsparte sei. Von den 30 stattfindenden Filmfestivals der Region, so Dr. Cloot, habe der Kulturfonds in diesem Jahr drei Festivals gefördert, davon zwei in Wiesbaden, nämlich GoEast im Frühjahr und exground Filmfestival 29 jetzt mit seinem diesjährigen Länderschwerpunkt „Iran“. Das Festival erfülle ein ganz wichtiges Förderkriterium, nämlich den Blick über den regionalen Tellerand, und zeige, wie wichtig neben der politischen auch die künstlerische Auseinandersetzung mit außereuropäischer Kultur sei, so Dr. Julia Cloot, die dem Festival viele Besucher aus der Region und internationale Gäste wünschte. „Vielleicht knacken Sie ja in diesem Jahr die 15.000er Marke!“

„A historic handshake“ von Aurélien laplace.
„A historic handshake“ von Aurélien laplace.

Andrea Wink dankte allen Grußwort-Rednern und Ehrengäste und führte in den, traditionell dem Hauptfilm „Vanderrama“ vorgeschalteten, internationalen Kurzfilm „A historic handshake“ von Aurélien laplace und lud nach dem Eröffnungsfilm Vanderrama“ alle Filmemacher, Regisseure, Künstler und Gäste ein zu einem anschließenden Austausch beim Eröffnungs-Empfang im Caligari-Foyer.

Parallel startete gegen 21.00 Uhr der traditionelle Filmrundgang „A Wall ist A Screen“ vom Kunsthaus Schulberg aus. Für die legendäre Eröffnungsparty begann gegen 22.00 Uhr der Einlass im Kulturpalast. Hier tanzten die Film-Fans bis weit nach Mitternacht. Die DJs Notzy Mike (XO) und „I Can’t Dance Musik“ sorgten für fetzige Musik fernab der Mainstream-Ware.

3-exgroundplakatjpgSamstag:

Die 13. Youth-Days starteten am Samstag mit dem US-Streifen: „Slash“ von Clay Liford. Im kleinsten Kino des exground-Filmfestival, im Nassauischen Kunstverein, fand gegen 18. 00 Uhr die Vernissage der Video-Kunst der iranischen Künstlerin Jinoos Taghizadeh statt.
Highlight am Sonntag war der zum 12. Mal beginnende Kurzfilmwettbewerb „Wiesbaden Special“ um die besten Wiesbadener Kurzfilme. Diese werden ein zweites Mal gezeigt vor der Preisverleihung am 20.11.2016, 18.00 Uhr, während der exground-Abschlussveranstaltung.

Das Programm finden Sie auf „exground-filmfestival 29″

Filmreihen:

> ai // AMERICAN INDEPENDENTS
> mig // MADE IN GERMANY
> int // INTERNATIONAL
> fok // FOKUS IRAN
> kurz // KURZFILME
> xtra // XTRA

Jugendtage – Youth-days

Überblick über die Wettbewerbe:

Die Wettbewerbsreihen von exground filmfest avancierten inzwischen zu einem wichtigen Forum für vielversprechende junge Filmemacher – nicht zuletzt wegen des grossen Publikumsinteresses, Werke jenseits der Kino-Konfektionsware zu sehen. Insgesamt werden beim Wiesbadener exground filmfest 29 Preisgelder und Sachpreise in Höhe von rund 20.000 EUR vergeben, und zwar wie folgt:

DEUTSCHER Kurzfilm-WETTBEWERB

Höhepunkt und Publikumsrenner des exground filmfest ist der bundesweite Wettbewerb um den Besten deutschen Kurzfilm, dotiert mit insgesamt 9.500 EUR.

15 di November 20.00 Uhr Murnau Filmtheater
so 20. November 18.00 Uhr Caligari

INTERNATIONALER WETTBEWERB Kurzfilm– Teil I

Der mit 1.500 EUR dotierte Preis den Internationalen Kurzfilm wird von einer internationalen Fachjury vergeben.

do 17. November 20.00 Uhr Caligari
sa 19. November 14.00 Uhr Murnau Filmtheater

INTERNATIONALER WETTBEWERB Kurzfilm– Teil II

Der mit 1.500 EUR dotierte Preis des Internationalen Kurzfilms wird von einer internationalen Fachjury vergeben.

fr 18. November 20.00 Uhr Caligari
sa 19. November 16.00 Uhr Murnau Filmtheater

WIESBADEN-SPECIAL – Kurzfilm-Wettbewerb

Der Preis für Kurzfilme von Wiesbadener Produktionsgesellschaften oder von heimischen Regisseuren ist mit insgesamt 2.500 EUR dotiert und wird vom Publikum vergeben.

Start: so 13. November 12.00 Uhr Caligari Filmbühne.  Der vom Publikum per Stimmkarte ermittelte Gewinner beider Preise wird im Rahmen der Preisverleihung des Deutschen Kurzfilm-Wettbewerbs am 20. November 2016 bei der Abschlussveranstaltung bekanntgegeben.

YOUTH DAYS – INTERNATIONALER
JUGENDFILM-WETTBEWER

Auch beim exground filmfest 29 wird eine Jugendjury aus dem Programm der youth days den besten internationalen Langfilm auswählen und ihn mit dem Preisgeld von 2.500 EUR prämieren. Seit 2013 wird in dieser Wettbewerbskategorie zusätzlich ein mit 1.000 EUR dotierter Publikumspreis vergeben.

sa 12 nov – mi 16 nov Caligari FilmBühne

WIESBADENER JUGENDFILM-WETTBEWERB

Ergänzt werden die youth days durch den Wiesbadener Jugendfilm-Wettbewerb, für einheimische Regietalente zwischen zwölf und 18 Jahren, dotiert mit insgesamt 650 EUR.

sa 12 nov 15.00 uhr Caligari FilmBühne

DAS BRETT
Wettbewerb um den besten Film in der Reihe „Made in Germany

In diesem Jahr vergeben die Veranstalter erstmals diesen weltweit ersten Preis einer Gefangenen-Jury, dotiert mit mindestens 1.000 EUR und gestiftet von „Die WERFT – Kulturbühne in der JVA Wiesbaden.

2-exgroundeingangDie Verleihung sämtlicher Preise findet am Sonntag, dem 20. November 2016, ab 18.00 Uhr in der Caligari-FilmBühne Wiesbaden statt. 

 

Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeichnet Joachim Meyerhoff aus

Der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff wird die Carl-Zuckmayer-Medaille 2017 erhalten. „Der außerordentlich vielseitige Joachim Meyerhoff gehört zu den wichtigsten und begabtesten Bühnenschauspielern seiner Generation. In den letzten Jahren ist er außerdem zu einem der bemerkenswertesten autobiografischen Erzähler im deutschsprachigen Raum aufgestiegen“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die ihm die bundesweit beachtete Auszeichnung bei einem Festakt am 18. Januar 2017 im Mainzer Staatstheater verleihen wird.
Als Star des deutschsprachigen Theaters habe Joachim Meyerhoff mit allen wichtigen Regisseuren und an allen großen Häusern gearbeitet; seit mehr als zehn Jahren sei er festes Ensemble-Mitglied am Burgtheater Wien. Genauso intensiv wie seine Bühnenpräsenz sei seine Erzählkunst, mit der er sein Leben zu Bestsellerromanen verarbeitet habe. „Sein Romandebüt ‚Alle Toten fliegen hoch‘ wurde 2011 sogleich ein Hit bei Kritikern und Lesepublikum. Auch die zwei weiteren autobiografischen Romane wurden Beststeller“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Joachim Meyerhoff jongliere mit Worten und verstehe es, diese sehr geschickt zu inszenieren. Dabei wechsle er mühelos zwischen Unterhaltung und Anspruch, ohne jemals flach zu werden. „Diese besondere Gabe erinnert sehr stark an Carl Zuckmayer“, begründete die Ministerpräsidentin ihre Entscheidung, die sie aufgrund von Vorschlägen einer Fachkommission getroffen hat.
Mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ehrt das Land Rheinland-Pfalz seit 1979 Persönlichkeiten, die sich um die deutsche Sprache verdient gemacht haben.
Die Verleihung findet immer am 18. Januar, dem Todestag des großen rheinhessischen Dichters, statt. Der Preisträger bekommt die von dem Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass mit dem von Carl Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Wein.

Der Fachkommission unter Leitung von Kulturstaatssekretär Salvatore Barbaro gehören an: Sven Regener (Preisträger 2016), Peter Krawietz (Präsident der Carl-Zuckmayer-Gesellschaft Mainz), Professor Dr. Ulrich Port (Universität Trier), Professorin Dr. Dagmar von Hoff (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), Professor Dr. Lothar Bluhm (Universität Koblenz-Landau), Monika Böss (stellvertretende Landesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftsteller), Denis Scheck (Literaturkritiker), Joachim Unseld (Verleger, Frankfurter Verlagsanstalt), Martina Zöllner (Journalistin und Autorin), Petra Gerster (Moderatorin und Autorin), Petra Plättner (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz) und Eberhard Duchstein (Buchhändler).

Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014), Bruno Ganz (2015) und Sven Regener (2016)
Der Kommission unter Leitung von Kulturstaatssekretär Prof. Dr. Salvatore Barbaro gehörten an:
Sven Regener (Preisträger 2016), Peter Krawietz (Präsident der Carl-Zuckmayer-Gesellschaft Mainz e.V.), Professor Dr. Ulrich Port (Universität Trier), Professorin Dr. Dagmar von Hoff (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), Professor Dr. Lothar Bluhm (Universität Koblenz-Landau), Monika Böss (stellvertretende Landesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftsteller), Denis Scheck (Literaturkritiker), Dr. Joachim Unseld (Verleger, Frankfurter Verlagsanstalt), Martina Zöllner (Journalistin und Autorin), Petra Gerster (Moderatorin und Autorin), Petra Plättner (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz) und Eberhard Duchstein (Buchhändler).

15. Wiesbadener Sternschnuppen Markt wird am 22. November eröffnet

Foto: Diether v Goddenthow
Foto: Diether v Goddenthow

Der 15. Sternschnuppen Markt wird am Dienstag, 22. November, um 18 Uhr offiziell eröffnet. Auf der Bühne vor dem Rathaus werden Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich und Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel die vom Himmel herabschwenden Engel in Empfang nehmen. Mit deren Ankunft wird der Sternschnuppen Markt mit seinen mehr als 130 in Blau und Gold gehaltenen Ständen eröffnet.

Die Anzahl der Gäste auf dem Schlossplatz, die die Eröffnungsfeier live miterleben möchten, wird auch in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen wieder auf 5.000 begrenzt. Da es für die Zeremonie keine Einlasskarten gibt, appelliert Stadtrat Bendel an die Zuschauer, sich rechtzeitig auf dem Schlossplatz einzufinden: „Der frühe Besuch auf dem Sternschnuppen Markt lohnt sich, es gibt viel zu entdecken.“

Das Angebot auf dem von der Wiesbaden Marketing GmbH veranstalteten Sternschnuppen Markt ist riesig. An den mehr als 130 Ständen lassen sich neben originellen Geschenkideen und Accessoires fürs festlich geschmückte Heim weitere kulinarische Leckereien verkosten und natürlich auch Glühwein genießen.

Vier große, mit der Wiesbadener Lilie verzierten Tore umschließen das Gelände des Sternschnuppen Marktes zwischen Altem Rathaus, dem Landtag, dem Rathaus und der Marktkirche. Imposanter Blickfang ist der 29 Meter hohe Weihnachtsbaum, der in diesem Jahr noch festlicher beleuchtet ist. Dank der Unterstützung der WVV Wiesbaden Holding komplettieren neben den 200 Schleifen 30.000 umweltfreundliche LED-Glühbirnen inklusive Blitzbirnen den Lichterschmuck der vor dem Rathaus aufgestellten Nordmanntanne.

wiesbadenerweihnachtsmarkt7Das 15. Jubiläum des Sternschnuppen Marktes nimmt das Backhaus Schröer zum Anlass, eine neue Kreation zu präsentieren – die „Wiesbadener Sternschnuppe“. Das Gebäck besteht aus einem Stollenteig, ist mit Schokolade überzogen und mit einem goldenen Schweifstern aus Marzipan verziert. Am Lebkuchenstand wird „Wiesbadener Goldstaub“ angeboten, einen mit Goldstaub verzierten Elisenlebkuchen. Eigens für den Sternschnuppen Markt entworfene Geschenkschatullen ist das ideale Behältnis für die „Wiesbadener Sternschnuppe“ und den „Wiesbadener Goldstaub“ und lassen sich variabel befüllen

Auch beim 15. Sternschnuppen Markt werden täglich Geschenke verteilt. Ab dem 1. Dezember wird auf der Bühne vor dem Rathaus jeden Tag um 17 Uhr ein Türchen des Adventskalenders geöffnet.

Die große Bühne ist darüber hinaus Schauplatz des abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramms, das bis zum 23. Dezember geboten wird. Viel Spaß bieten unter anderem für Kinder das Mitmachkonzert am Sonntag, 27. November, oder Märchentheatervorstellungen am Samstag, 26. November, sowie am Freitag, 23. Dezember. Auftreten werden verschiedene Kinderchöre aus Wiesbadener Schulen. Mit dabei sind die Aukamm Elementary School und die Hainerberg Elementary School am Sonntag, 11. Dezember, sowie das Orchester und der Schulchor der Elly-Heuss-Schule am Freitag, 16. Dezember. Walk Acts wie die „Clowninbetty“ sorgen für Abwechslung auf dem Sternschnuppen Markt, die Riesennikoläuse am Nikolaustag und kleine Weckpuppen an die Besucher verteilen.

Für die Kinder, die wieder viel Spaß mit dem Kinderkarussell und der Kindereisenbahn haben werden, hat die Evangelische Familien-Bildungsstätte, Schlossplatz 4, ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Am Samstag, 26. November, gibt es eine „Weihnachtswerkstatt“ fürs Basteln von Geschenken für die Sechs- bis Zwölfjährigen, sieben- bis zwölfjährige Kinder können am Samstag, 3. Dezember, Plätzchen backen. Die Wiesbadener Marktkirche bietet auch in diesem Jahr Orgelmusik und Kurzandachten. Ab dem 1. Advent (27. November) wird täglich um 17.45 Uhr Orgelmusik zum Advent erklingen, um 18 Uhr die Andacht „12 Minuten mit Gott“. Advents- und Weihnachtslieder vom Carillon, dem Turmglockenspiel der Marktkirche, werden vier Mal am Tag (9,12, 15 und 17 Uhr) zu hören sein.

Alle Programmpunkte finden sich in der auf Deutsch und Englisch erschienenen Broschüre zum Sternschnuppen Markt, die in der Wiesbaden Tourist Information (Marktplatz 1) erhältlich ist und an den Ständen des Sternschnuppen Marktes ausliegt. Digital ist die Broschüre unter www.wiesbaden.de/sternschnuppenmarkt abrufbar.

Wer auf der Suche nach einer schnellen und einfachen Orientierung des Sternschnuppen Marktes ist, findet sie auf der Website www.wiesbaden.de/weihnachten. „Die Website bietet wieder einen interaktiven Lageplan bei dem man durch einen Klick auf die einzelnen Stände Informationen zum Anbieter und seinen Produkten bekommt“, sagt Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Marketing GmbH. Die Website rundet das umfangreiche Informationsangebot ab, zu dem die Broschüre „Weihnachten in Wiesbaden“ und das Programmheft gehören sowie die Sternschnuppen Markt App, die im Apple Store und bei Google Play kostenlos heruntergeladen werden kann. Auf der Weihnachts-Website findet sich auch Wissenswertes zur ESWE-Eiszeit am Warmen Damm, dem Riesenrad und der WinterStubb auf dem Mauritiusplatz, dem Weihnachtsmärchen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden und zum Weihnachtsbaum im Kurhaus Wiesbaden.

Foto: Diether v Goddenthow
Foto: Diether v Goddenthow

Einen grandiosen luftigen Blick auf die gesamte Lichterpracht gewährt das Riesenrad auf dem Mauritiusplatz mit seiner Höhe von 45 Metern. Auf dem Platz wird den Besuchern in der hessischen WinterStubb so manche Leckerei aus der Region geboten.  Nach einem erfolgreichen ersten Jahr setzen Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt sowie die Werbegemeinschaft Wiesbaden wunderbar e.V. ihre Zusammenarbeit fort: „Wiesbadens wunderbares Weihnachts-Gewinnspiel verspricht auch in 2016 attraktive Gewinne und Einkaufsgutscheine, die über die vier Adventswochen verlost werden. Gewinn-Spiel Coupons sind bei allen teilnehmenden Partnern oder im Weihnachtskatalog vom Wiesbadener Kurier und Tagblatt erhältlich, der am 25. November den Tageszeitungen beiliegt. Die ausgefüllten Coupons können im Kundencenter von Wiesbadener Kurier und Tagblatt sowie in die Gewinnspielboxen an der Bühne vor dem Rathaus und an der Box am Riesenrad auf dem Mauritiusplatz eingeworfen werden. Die Verlosung erfolgt wöchentlich, die Gewinner werden im Wiesbaden Kurier und Wiesbadener Tagblatt bekannt gegeben.

Der Zauber des weihnachtlichen Wiesbaden lässt sich besonders gut auch bei den von der Wiesbaden Marketing GmbH veranstalteten Kurzrundgängen „Weihnachtliches Wiesbaden“ erleben. Die Rundgänge finden in der Zeit zwischen dem 25. November und 23. Dezember jeweils freitags und samstags um 15 Uhr statt. Karten (7 Euro pro Person) sind in der Wiesbaden Tourist Information erhältlich, sie ist auch der Ausgangspunkte der Rundgänge über den Sternschnuppen Markt, zum Kurhaus und zum Warmen Damm. In der Tourist Information ist – wie an allen Ausschankständen auf dem Sternschnuppen Markt – die Wiesbadener Glühweintasse (2 Euro) erhältlich. In diesem Jahr ziert das Motiv des Jagdschlosses Platte die Glühweintasse.

Zum Sternschnuppen Markt bietet ESWE Verkehr ein Veranstaltungsticket an, das vom 22. November bis 23. Dezember gültig ist. Das Ticket kann in allen Vorverkaufsstellen, an allen Fahrscheinautomaten sowie bei den Busfahrern erworben werden. Es kostet für Erwachsene 4,40 Euro (Kinder 2,70 Euro) und berechtigt zu einer Hin- und Rückfahrt mit dem Nahverkehr im gesamten Tarifgebiet 6500 (Wiesbaden, Mainz und Umland) am selben Tag. An den Advents-Samstagen steht der Gepäckbus von ESWE in der Luisenstraße (Ecke Kirchgasse) bereit. Hier können zwischen 10.30 und 18 Uhr Einkäufe zur Aufbewahrung abgegeben werden. An den Samstagen vor dem 3. und dem 4. Advent, also am 10. und am 17. Dezember, kann man sogar bis 20 Uhr gegen Vorlage eines gültigen Fahrausweises die Einkauftaschen dort gratis aufbewahren lassen. Am 24. Dezember und 31. Dezember steht der Gepäckbus von 10.30 Uhr bis 14 Uhr zur Verfügung.

Vorwärts in die Urzeit! Diplodocus lebt! Urzeit-Brille versetzt Besucher des Senckenberg-Naturmuseums in die Welt der Dinos

Der Sauriersaal im Senckenberg-Museum durch die VR-Brille betrachtet. Ein Demo-Bild von  Alexander Oster.
Der Sauriersaal im Senckenberg-Museum durch die VR-Brille betrachtet. Ein Demo-Bild von Alexander Oster.

„Ich wäre beinahe mal über’s Geländer gestürzt, “ erinnert sich der Dionsaurier-Experte und Museumsleiter des Frankfurter Senckenberg Naturmuseums Dr. Bernd Herkner an sein erstes Mal: an seine erste virtuelle Begegnung mit Diplodocus, dem riesigen Langhalssaurier aus dem großen Sauriersaal.

Mit der 3D-Brille vorwärts in die Urzeit! Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow
Mit der 3D-Brille vorwärts in die Urzeit! Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow

Hier im Frankfurter Senckenberg-Naturmuseum, wo Deutschlands beliebteste und größte Sauriersammlung zu Hause ist, können Besucher vom 16.Dezember 2016 an mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille auf Zeitreise gehen und beobachten, wie Diplodocus zum Leben erweckt wirkt. Der Sauriersaal verwandelt sich mit Hilfe der 3D-Brille in eine urzeitliche Landschaft. Diplodocus erhält eine neue Haut, bewegt sich erst leicht, dann geht er plötzlich auf Futtersuche, kommt gefährlich nah an den Zuschauer heran, nur, das da kein Meter hoher Sicherheitszaun wie in Jurrasic Park ist, sondern lediglich das niedrige Balkongeländer, über das der Langhalssaurier seinen Kopf so nah heranreckt, bis man ihm Aug-in-Aug gegenübersteht. Alles wirkt so verdammt echt – vergessen, dass Diplodocus ja Pflanzenfresser ist. Und wer nicht reflexartig fliehen und womöglich „einen Sturz übers Geländer“ riskieren möchte, greift vielleicht, wie wir bei der Pressevorführung versucht waren, nach dem Fotoapparat, um Jurazeit-Erinnerungen von vor 150 Millionen Jahren mitzubringen.
Etwas Übung ist im Umgang mit der 3D-Animation erforderlich, die mit 30 Bildern pro Sekunde perfekte Urzeit-Illusionen liefert, Urwaldriesen im Sauriersaal wachsen und Diplodocus longus neugierig umherstapfen lässt. Da bei erstmaliger Nutzung womöglich leichte Schwindelgefühe aufkommen können, und man potentiellen Geländerstürzen vorbeugen möchte, sollen Besucher die Urzeit-Brille nur im Sitzen nutzen dürfen.

Das Entwicklerteam: Museumsleiter Dr. Bernd Herkner ist der Dino-Experte. Alexander Oster (r.) hatte die Idee und ist Virtual-Reality-Fachmann. Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow
Das Entwicklerteam: Museumsleiter Dr. Bernd Herkner ist der Dino-Experte. Alexander Oster (r.) hatte die Idee und ist Virtual-Reality-Fachmann. Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow

Zu verdanken ist die perfekte Animation dem Studenten Alexander Oster. Er hatte Dr. Bernd Herkner vor gut einem Jahr gefragt, ob er für seine Abschlussarbeit am Fachbereich „zeitbasierte Medien“ der Hochschule Mainz, Saurier dreidimensional zum Laufen bringen dürfe. Damit rannte er bei Museumsleiter und Dino-Experte Herkner offene Türen ein, dessen Spezialgebiet die Fortbewegung von ausgestorbenen Tieren ist. „Es hat genau gepasst“, so Herkner, „er hat die Idee und ich die wissenschaftliche Kompetenz dazu gehabt. Uns ist die wissenschaftlich möglichst korrekte Wiedergabe wichtig, zum Beispiel was die Fortbewegung und den Körperbau des Dinosauriers angeht. Das haben wir zusammen mit der Hochschule so gut wie möglich umgesetzt und das Ergebnis kann sich sehen lassen!“

Alexander Oster hilft beim korrekten Anlegen und Starten der Brille. Geschaut wird vom kleinen Balkon im 1. Stock aus auf den Sauriersaal. Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow
Alexander Oster hilft beim korrekten Anlegen und Starten der Brille. Geschaut wird vom kleinen Balkon im 1. Stock aus auf den Sauriersaal. Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow

Für Saurierfan Alexander Oster erfüllte sich zugleich ein Kindheitstraum. Er hatte erkannt, dass sich mit virtueller Realität nicht nur gut spielen, sondern auch lernen lasse: „Man kann Menschen von einem Moment zum anderen in andere Welten oder Zeiten katapultieren“, so Oster. Das sei für ein Museum geradezu ideal.

Die ersten Produkte seien schon sehr weitreichend gewesen, so dass für das Senckenberg-Naturmuseum bereits absehbar wurde, Virtual Reality künfig dauerhaft einzusetzen. „Die Virtual-Reality-Geschichte, die wir jetzt hier zum ersten Mal anbieten, wird nur der Anfang sein“, ist sich Herkner sicher. Das Senckenberg-Naturmuseum, welches zurzeit von 6000 auf 10 000 Quadratmeter erweitert wird, will die neuen multimedialen Möglichkeiten des Virtual Reality verstärkt nutzen, um die Originale, „die wir ausstellen, sinnvoll zu ergänzen, so Herkner. Virtual Reality solle nicht in Konkurrenz stehen mit den Ausstellungs-Objekten, sondern diese erlebbarer und edukativ nutzbarer machen. Im Vergleich zu Home-3D-Geschichten, kann die 3D-Diplodocus-Simulation nur vor dem Hintergrund des Original-Sauriersaals im Museum selbst gezeigt werden.

Ab dem 16.Dezember 2016 können Besucher mit der Urzeitbrille täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr auf Zeitreise in die Saurier-Epoche gehen. „Wir wollen auch noch Flugsaurier integrieren, aber nicht jenen, dessen Skelett neben dem des Diplodocus hängt, da er nicht aus der Jurazeit stammt. Denn wenn wir da Saurier aus einer ganz anderen Zeit herumlaufen lassen, merken das die Kinder sofort“, erläutert der Museumsleiter.

Einen Vorgeschmack auf die dauerhafte virtuelle Anwendung präsentiert der namhafte Spielehersteller Crytek das Virtual-Reality-Spiel „Back to Dinosaur Island“ .Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow
Einen Vorgeschmack auf die dauerhafte virtuelle Anwendung präsentiert der namhafte Spielehersteller Crytek das Virtual-Reality-Spiel „Back to Dinosaur Island“ .Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow

Um die Kids nicht bis Dezember allzu sehr auf die Folter zu spannen, bietet das Senckenberg-Naturmuseum gemeinsam mit dem namhaften Frankfurter Spielehersteller Cryteck ab Freitag, dem 11.November 2016, einen Monat lang das Virtual-Reality-Spiel „Back to Dinosaur Island“.

Aus der Animation: Schaut Vater T-Rex hat sein  Baby zum Fressen gern! Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow
Aus der Animation: Vater T-Rex hat sein Baby zum Fressen gern! Foto: Diether v Goddenthow © atelier-goddenthow

Besucher können, ebenfalls mit Hilfe einer 3D-Brille, aus der Perspektive eines gerade aus seinem Ei geschlüpften Baby-Sauriers die urzeitliche Welt erblicken.  Zwar sind diese Darstellungen wissenschaftlich nicht ganz exakt, aber mit Gruselgarantie und in exzellenter 360-Grad-Bildqualität. Hintergrund der Zusammenarbeit und der Museums-Demo „Back to Dinosaur Island“, sei die Entwicklung des Spiels „Robinson: The Journey“, ein VR-Action-Abenteuer, das für Playstation VR im Handel erhältlich wäre.

Diether v. Goddenthow (Rhein-Main.Eurokunst)

Ort und weitere Informationen:
Senckenberg Naturmuseum
Senckenberganlage 25
60325 Frankfurt
Telefon: +49 69 7542 0
Fax: +49 69 746238
E-Mail: info@senckenberg.de

Die Berliner Gewinner des 24. open mike lesen im Literaturforum Mousonturm e.V. Frankfurt

Der Dezember steht im Literaturforum Mousonturm  ganz im Zeichen des wichtigsten Nachwuchswettbewerbs für deutschsprachige Literatur: Die Gewinner des 24. open mike, die am 13. November in Berlin gekürt werden, kommen am 8. Dezember zu uns in den Mousonturm. Eine bessere Gelegenheit gibt es kaum, um sich ein Bild davon zu machen, was die junge Literatur hierzulande zu bieten hat.

Wer sich beim „open mike“ durchsetzt, hat gute Aussichten für die Zukunft. Das hat sich in der Vergangenheit ein ums andere Mal bewiesen, denn für nicht wenige namhafte Autor*innen markiert der open mike den Beginn ihrer schriftstellerischen Laufbahn. Ein paar von ihnen (u.a. Björn Kuhligk und Tilman Rammstedt) hat das Frankfurter Literaturforum Mousonturm  eingeladen, mit Kolleginnen und Kollegen, die auf einen ähnlichen Werdegang zurückblicken, über die dabei wirksamen Mechanismen und Unwägbarkeiten zu sprechen – und natürlich auch über ihre neuesten Texte, die sie mit im Gepäck haben.

Hessisches Literaturforum im Mousonturm e.V.
Waldschmidtstraße 4
60316 Frankfurt am Main

Termine und Autoren

Donnerstag, 8. Dezember 2016, 20 Uhr:
‚open mike‘-Preisträgerlesung

Einmal beim ‚open mike’ mit von der Partie sein! – Diesen Wunsch hegen hierzulande viele junge Autor*innen. Denn der wichtigste literarische Nachwuchswettbewerb, der alljährlich in Berlin ausgetragen wird, gilt als „Türöffner“ und „Talentschuppen“. Wer hier gewinnt, bekommt einen Fuß in den Literaturbetrieb. Für so manche Karriere war der ‚open mike’ ein regelrechter Startschuss. Jedenfalls machen sich die Sieger erstmal auf den Weg: nach Wien, Frankfurt und Bern, um aus den prämierten Texten zu lesen und über sie zu sprechen. Dass die preisgekrönte Reisegruppe in diesem Jahr bei uns im Literaturforum ihren Zwischenstopp einlegt, ist eine Premiere. Wie gut, dass das Lokal im Mousonturm eine große Auswahl an Getränken zum Anstoßen hat.

Die Namen der Teilnehmenden sind ab dem 13. November auf unserer Homepage zu finden.
Moderation: Björn Jager und Malte Kleinjung
Eine Veranstaltung des Haus für Poesie und der Crespo Foundation in Kooperation mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm.
Ort: Lokal im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (VVK*+AK)

*Der Vorverkauf erfolgt über den Mousonturm

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Freitag, 9. Dezember 2016, 20 Uhr:
Verena Güntner & Björn Kuhligk
Gemischtes Doppel I

‚open mike’ ist, wenn 15 Minuten über die berufliche Zukunft entscheiden können. So lange haben die Teilnehmer*innen beim wichtigsten literarischen Nachwuchswettbewerb Zeit, um ihre Text vorzutragen. Die Gewinner machen von sich reden. Nicht selten winkt danach ein Vertrag mit einem Verlag – und die Aussicht auf eine schriftstellerische Laufbahn. Aber wie geht das konkret vonstatten? Was muss passieren, damit das Debüt druckfrische Realität wird? Inwiefern kann eine Viertelstunde die künstlerische Entwicklung beeinflussen? Wer könnte solche Fragen besser beantworten als diejenigen, die all das schon selbst erlebt haben. In einer Reihe von gemischten Doppeln tauschen sich sechs Autorinnen und Autoren darüber aus, was durch den ‚open mike‘ aus ihnen wurde. Probe aufs Exempel inklusive: Denn ihre jüngsten Texte haben sie mit im Gepäck.

Den Auftakt machen Verena Güntner, geboren 1978 in Ulm, und der gebürtige Berliner Björn Kuhligk, Jahrgang 1975. Sie arbeitet nach einem Schauspielstudium in Salzburg als freischaffende Schauspielerin. Er ist im Hauptberuf Buchhändler. Während ein Auszug aus ihrem späteren Debüt Es bringen Verena Güntner 2012 in die Endrunde des ‚open mike’ brachte, gehörte Björn Kuhligk 1997 zu den Preisträgern. Seit dem sind mehrere Gedichtbände von ihm erschienen, zuletzt jener, der die Hauptrolle an diesem Abend spielen wird: Die Sprache von Gibraltar (2016).

Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

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Mittwoch, 14. Dezember 2016, 20 Uhr:
Tilman Rammstedt & Saša Stanišic
Gemischtes Doppel II

Das zweite gemischte Doppel betrachtet den ‚open mike’ aus unterschiedlichen Richtungen. Tilman Rammstedt, geboren 1975 in Bielefeld, kennt die Anspannung und den Druck, der mit einer Teilnahme einhergeht – aber auch das schöne Gefühl, sich durchzusetzen. 2001 konnte er die Jury mit seinem Wettbewerbsbeitrag überzeugen. Dass das alles andere als Zufall war, belegt eine ganze Reihe von Auszeichnungen, unter anderem der Haupt- und Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Mit seinem unlängst erschienen Roman Morgen mehr, über den er mit Saša Stanišić sprechen wird, erkundet er nun die Möglichkeiten von Literatur im digitalen Zeitalter.

Saša Stanišić hingegen, der 1978 in Bosnien Herzegowina geboren wurde und 1992 nach Deutschland kam, sitzt in diesem Jahr auf der anderen Seite: Als Juror muss er über die Qualität der vorgetragenen Texte entscheiden. Was ein guter Text ist, weiß er aus eigener Erfahrung. Seine Romane Wie der Soldat das Grammofon repariert (2006) und Vor dem Fest (2014) sind dafür eindrucksvolle Beispiele. Er stellt an diesem Abend seinen Erzählband Fallensteller (2016) vor.

Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

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Donnerstag, 15. Dezember 2016, 20 Uhr:
Ulf Stolterfoht & Tristan Marquardt
Gemischtes Doppel III

Im dritten gemischten Doppel kommen zwei Generationen von Lyrikern miteinander ins Gespräch. Als Ulf Stolterfoht, der 1963 in Stuttgart geboren wurde, 1994 beim zweiten ‚open mike’ zum Kreis der Gewinner zählte, war der Göttinger Tristan Marquardt gerade einmal sieben Jahre alt. 2011 sowie 2012 stand er dann selbst im Finale des ‚open mike‘. Ist der Wettbewerb im Laufe der Jahre derselbe geblieben? Hat sich die Literaturszene in der Zwischenzeit gewandelt? Nur eines ist sicher: Ulf Stolterfoht, seit 2014 Mitglied der ‚Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung‘ und in diesem Jahr mit dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet, wird mit Tristan Marquardt, der 2013 sein Debüt das armortisiert sich nicht veröffentlichte und nun auch Veranstaltungskonzepte für junge Lyrik entwickelt, einige Fragen zu klären haben.

Ort: Literaturforum im Mousonturm
Eintritt: 7,-/4,- (Vorverkauf)| 8,-/5,- (Abendkasse)

Die Heilkraft des gemütlichen Lesens – Ergebnisse einer Umfrage unter 5.000 Lesern

Manfred Lütz.  Foto: Diether v Goddenthow
Manfred Lütz.
Foto: Diether v Goddenthow

Buch und Tee sind die besten Gesundmacher / Für den Bestsellerautor Manfred Lütz geht nichts über das Buch im Krankenbett. 

Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 5.000 Menschen in Deutschland belegen die „Heilkraft“ des gemütlichen Lesen.  

 

Frankfurt am Main / Berlin, 9. November 2016 – Machen Sie Platz in der Hausapotheke: Neben Pflastern, Medikamenten und Tee darf ein Buch für den Notfall nicht fehlen. Denn laut einer Umfrage von Vorsicht Buch! unter Menschen ab 14 Jahren sind Bücher gleich nach dem Tee am hilfreichsten, um sich bei Krankheit wohler zu fühlen, abgesehen von Medikamenten. Ein gutes Buch zu lesen begleitet bei 17,2 Prozent den Heilungsprozess am besten. Für mehr als jeden Fünften (21,0 Prozent) geht nichts übers Tee trinken. Kuscheln (15,3 Prozent), ein Bad nehmen (15,0 Prozent), Musik hören (13,7 Prozent) oder Filme sehen (13,2 Prozent) kommen als Heilmittel nicht ans Lesen heran.

Für Professor Dr. Manfred Lütz kein Wunder: „Wer liest, begibt sich in eine andere Welt, in der er nicht krank ist“, sagt er als Psychotherapeut. Als diplomierter katholischer Theologe kann er die Beliebtheit der Lektüren besonders gut verstehen, denn „wenn der Körper krank ist, ist Lesen die Lust des Geistes.“

Bücher als Wunderwaffe gegen alle Wehwehchen: Wie auch sonst stehen sie bei Frauen ein bisschen höher im Kurs (18,1 Prozent) als bei Männern (16,3 Prozent). Männer holen sich neben dem Tee am liebsten Musik ans Krankenbett (17,3 Prozent). Interessant vielleicht besonders für die Damen: Männer gaben fast doppelt so häufig wie Frauen an, zur Entspannung und Heilung gerne Hausarbeit zu erledigen (1,6 Prozent gegenüber 0,9 Prozent). Auch das Lösen von Kreuzworträtseln ist bei Männern (2,5 Prozent) im Krankheitsstand merklich beliebter als bei Frauen (1,4 Prozent).

Große Unterschiede zeigen sich beim Alter: Konkurrenzlos vorn liegt das Buch bei den Befragten ab 50 (21,2 Prozent) und besonders über 60 Jahren (25,2 Prozent). Dagegen sind junge Menschen zwischen 14 und 19 Jahren überdurchschnittlich tee-affin (fast jeder Dritte!) und therapieren sich deutlich lieber mit warmer Haut zum Kuscheln als die älteren Befragten. In Rheinland-Pfalz schwört fast jeder Vierte auf eine Dosis Buch gegen Beschwerden, auf Platz zwei folgt Hessen mit 21,5 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern ist im Ländervergleich gleich zweimal die große Ausnahme: Schlusslicht beim Lesen (12,0 Prozent), aber absoluter Spitzenreiter beim Teetrinken (29,0 Prozent). Die Hamburger sind die einzigen, bei denen Musik über alles geht – an der Alster sagt man heißen Rhythmen größere therapeutische Wirkung nach als warmem Erkältungstee.