Internationaler Hochhaus Preis 2016 für Wohnhochhaus ‚VIA 57 West‘ in New York

Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM) informiert beim Presserundgang am Modell die Besonderheiten und Planungshintergründes des Siegerhochhauses "VIA 57 West" in New York. „VIA 57 West“ wird zusammen mit allen 30 nominierten Wolkenkratzern vom 4. Januar 2016 bis zum  15. Januar im Rahmen der Ausstellung "Best Highrises 2016/17 - Internationaler Hochhauspreis“ im Architekturmuseum Frankfurt präsentiert. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM) informiert beim Presserundgang am Modell über die Besonderheiten und Planungshintergründes des Siegerhochhauses „VIA 57 West“ in New York. „VIA 57 West“ wird zusammen mit allen 30 nominierten Wolkenkratzern vom 4. Januar 2016 bis zum 15. Januar im Rahmen der Ausstellung „Best Highrises 2016/17 – Internationaler Hochhauspreis“ im Architekturmuseum Frankfurt präsentiert. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Das Wohnhochhaus ‘VIA 57 West‘ in New York gewinnt den mit 50.000 Euro dotierten Wettbewerb um das weltweit innovativste Hochhaus. Es hatte sich durchsetzen können gegenüber 1500 Hochhäusern, von denen 30  für den alle zwei Jahre ausgeschriebenen Internationalen Hochhaus-Preis 2016 nominiert waren. Eine besondere Anerkennung vergab die Jury des Internationalen Hochhauspreises 2016 zudem an das Housing & Development Board (HDB) von Singapur für seine Vorbildfunktion als öffentlicher Träger, der innovative, nachhaltige Hochhäuser für kommunale Wohnprojekte realisiert.
Im Rahmen eines Festaktes konnten die Gewinner, der Architekt Bjarke Ingels (BIG – Bjarke Ingels Group) und Bauherr Douglas Durst (The Durst Organization) den Preis gestern Abend in der Frankfurter Paulskirche entgegen nehmen. Die Auszeichnung überreichten Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main, Dr. Matthias Danne, Immobilien- und Finanzvorstand der DekaBank und Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM).

Das Siegergebäude „VIA 57 West“

VIA 57 WEST New York, USA. 142 Meter hoch, 35 Etagen, Fertigstellung Februar 2016. © Deutsches Architekturmuseum
VIA 57 WEST New York, USA. 142 Meter hoch, 35 Etagen, Fertigstellung Februar 2016. © Deutsches Architekturmuseum

Vor sechs Jahren hatte noch die New Yorker Stadtverwaltung Douglas Dursts Ansinnen kopfschüttelnd abgelehnt, ein Wohnhochhaus auf einer Industriebrache zwischen Elektrizitäts-Werk und übelriechender Müllaufbereitungsanlage im Westen vom Hudson River errichten zu wollen. Der mehrspurige „schwingende“ Joe DiMaggio Highway Richtung Bronx schnitt zudem das Grundstück zum Hudson hin ab. Die Ecke am westlichen Rand von Midtown, wo die 57. West beginnt, war seit Jahrzehnten als „Hell‘s Kitchen“ verschrien,  wo es heißer und schlimmer sei als in der Hölle. All dies schreckte Investor Douglas Durst, Vorsitzender und Mitglied der dritten, die Durst-Organisation leitenden Generation, nicht von der Wohnbau-Planung des 145 Meter x 55 Meter breiten Handtuchgrundstücks ab. Der Familienunternehmer Durst blieb dran und gewann 2010 den erst 36 Jahre jungen dänischen Shootingstar-Architekten Bjarke Ingels für seine Visionen. Ingels hatte Durst begeistert mit seinen innovativen Wohnkomplexen in Kopenhagen, dem VM House und den Mountain Dwellings, einen künstlichen Wohnhügel über Hochgaragen. Durst ließ darauf hin Ingels Varianten für das 8000 Quadratmeter große Grundstück „VIA 57 West“ erarbeiten. Er war begeistert von dessen Flexibilität im Umgang mit Einschränkungen und Problemen, von denen es mehr als genug gab. Um auch in New York vor Ort zu sein, eröffnet Bjarke Ingels (BIG) ein Zweitbüro in Chelsea, welches mittlerweile mit über 200 Mitarbeitern größer ist als sein Koppenhagener Büro mit 80 Mitarbeitern.

Architekt Bjarke Ingels (l.) mit Bauherrn Douglas Durst freuen sich  über ihren Preis. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Architekt Bjarke Ingels (l.) mit Bauherrn Douglas Durst freuen sich über ihren Preis. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Mit Hilfe Ingels intelligenter Planungsflexibilität gelang es Bauherrn und Architekt schließlich, die Stadtverwaltung unter Bürgermeister Bloomberg innerhalb von über eineinhalb Jahren doch von einer Wohnnutzung zu überzeugen. Erschwerend bei der Planung waren überdies komplizierte Eigentumsrechte. Das Grundstück gehört einer Eigentümergemeinschaft, weshalb der Erbpachtvertrag auf 99 Jahre begrenzt ist. Diese Konstellation sowie die Firmenphilosophie von Durst, keine Immobilien zu veräußern, mündeten folgerichtig in einer Bebauung mit Mietwohnungen.
Einige Vorgaben durch den Investor bezüglich der äußeren Form waren eindeutig: Das Gebäude sollte sich optisch deutlich von einem Bürohochhaus unterscheiden und gleichzeitig dem benachbarten Wohnturm (ebenfalls von Durst) nicht die Sicht auf den Hudson River verstellen. Dem begegneten die Architekten mit dem innovativen Konzept eines „Courtscraper“.

Im Modell erkennt man den parkartig angelegten, leicht ansteigenden  Innenhof. Dieser spiegelt im kleineren Maßstab genau die Proportionen des New Yorker Central Park. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Im Modell erkennt man den parkartig angelegten, leicht ansteigenden Innenhof. Dieser spiegelt im kleineren Maßstab genau die Proportionen des New Yorker Central Park. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Abgewandt von der nordöstlichen Bebauung orientiert sich der Hybrid aus amerikanischem Hochhaus und europäischer Blockrandbebauung zu einem begrünten Innenhof. Gleichzeitig gewährt er von in der Dachfläche integrierten Balkonen geschützte Aussichten auf den Hudson River im Westen. Somit bietet dieser skulpturale Prototyp 709 Wohnungen eine ruhige, geschützte Oase in der lauten Großstadt, ohne sich dabei vor ihr zu verschließen. Das Schaffen von solchen naturnahen Ruhezonen in immer dichter werdenden Metropolen ist eine der Herausforderungen in der Stadtplanung und immer häufiger Bestandteil zeitgemäßer Hochhausarchitektur.
Da fast jede Wohnung aufgrund der komplexen Gebäudegeometrie einzigartig ausfällt und sich nur wenige Typen wiederholen, mussten die Architekten bis zu 250 verschiedene Grundrisse entwickeln, dank digitaler Unterstützung ist das heute machbar. Das gesamte Stockwerk über dem gläsernen Sockelgeschoss ist den vielen Amenities gewidmet, die sich um einen parkartig angelegten, leicht ansteigenden Innenhof gruppieren und über einen Rundlauf erschlossen sind, mit einem Pool auf der Querseite, der mit einem Sonnendeck zum Hudson River aufwartet. Vorher gelangt man an besonderen Environments für Kleinkinder, Teenies und Twens vorbei – Letzteres eine Riesenlounge mit Probeküchen zum Kennenlernen der Singles. Außerdem im Angebot: Billardraum, Pokerraum, Golfsimulator, Waschsalon, Leseraum, Galerie, Kino- und Fernsehsaal, Hunderte Quadratmeter Fitnessgeräte und als Überraschung eine doppelgeschossige Basketballhalle.

Modell "432 Park-Avenue", mit Quadratmeterpreisen ab 50 000 Euro.  1 zu 15 (28 Meter Breite zu 426 Meter Höhe) Bleistiftproportionen. Architekturmuseum bis 15.01.16. Foto: Diether v. Goddenthow
Modell „432 Park-Avenue“, mit Quadratmeterpreisen ab 30 000 Euro. 28 Meter Breite zu 426 Meter Höhe;  1 zu 15 Bleistiftproportionen. Architekturmuseum bis 15.01.16. Foto: Diether v. Goddenthow

Im Gegenzug zu den himmelstrebenden Bleistiften in der Nähe mit ihren astronomischen Wohnungskaufpreisen von 30.000 bis 50.000 Euro pro Quadratmeter ist das VIA 57 West ein Mietshaus.
Der Entwurf dieses ikonenhaften Projekts geschieht vor dem Hintergrund eines stetig wachsenden Erfolgs von BIG in den Vereinigten Staaten. Während der sechsjährigen Planungszeit wuchs die New Yorker Dependance des dänischen Architekturbüros von sechs auf 200 Mitarbeiter.

 

 

Ökologische Aspekte/Nachhaltigkeit
Verwendung von recycelten und erneuerbaren sowie lokal erhältlichen Materialien mit niedrigen Anteilen an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC); energieeffiziente Haustechnik; natürliche Belüftung; bedarfsgesteuerte Lüftungsanlage; gute natürliche Beleuchtung; hochleistende Isolierverglasung; Bewegungsmelder in den Gemeinschaftsbereichen und Verkehrswegen; Wasser sparende Armaturen; Hybridwärmepumpe; Regenwassersammlung zur Kühlung und Bewässerung; aufwendig begrünter Innenhof.

Aus der Jurybegründung

Prof. L. Messari-Becker, Jury-Sprecherin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Prof. L. Messari-Becker, Jury-Sprecherin. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Jury wählte VIA 57 West aus, obwohl es kein typisches Hochhaus ist: „Es ist ein hohes Gebäude, aber ist es ein Hochhaus?“. Schließlich einigte sich die Jury darauf, dass dieses Anti-Hochhaus-Hochhaus durch die „Klarheit des Konzepts“ unsere Wahrnehmung der Stadt durch seine innovative Botschaft zu verändern vermag.
Das Projekt zeichnet sich durch seine Neuinterpretation des New Yorker Blocks aus. Als Wohngebäude mit Innenhof ist es in gewisser Weise ein privates Gebäude, das jedoch auch eine öffentliche Dimension bietet. Von den Einschränkungen des New Yorker Blocks und der New Yorker Bauordnungsbestimmungen ausgehend, bietet VIA 57 West das innovativste Form- und Raumkonzept. Das Rahmenwerk der Bauordnungsbestimmungen ist für gewöhnlich sehr einschränkend und wird als problematisch für das städtische Bauprogramm empfunden. Hier wurde gerade dieser problematische Umstand genutzt, um etwas Positives zu schaffen. Das ist einfach brillant.
Ferner wendet sich das Projekt nicht an die oberen oder unteren Einkommens-schichten, sondern an die Mitte, die das Gewebe darstellt, aus dem weltweit Städte gemacht werden.

Ausstellung BEST HIGHRISES 2016/17 – INTERNATIONALER HOCHHAUS PREIS 2016
Alle 30 nominierten Hochhäuser aus 14 Ländern werden mit viel Hintergrundinformationen präaentiert, die Finanlisten mit Modellen.  Führungen: Jeweils samstags und sonntags, 16 Uhr, mit Yorck Förster. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Alle 30 nominierten Hochhäuser aus 14 Ländern werden mit viel Hintergrundinformationen präsentiert, die Finanlisten werden mit Modellen gezeigt. Führungen: Jeweils samstags und sonntags, 16 Uhr, mit Yorck Förster. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

4. November 2016 – 15. Januar 2017
im Deutschen Architekturmuseum (DAM), 3. Obergeschoss
Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main
Öffnungszeiten: Di, Do—So 11.00 — 18.00 \ Mi 11.00 — 20.00 \ Mo geschlossen

Führungen: Jeweils samstags und sonntags, 16 Uhr, mit Yorck Förster.
Insgesamt 30 Hochhäuser aus 14 Ländern, die binnen der letzten zwei Jahre weltweit gebaut wurden, hat das Deutsche Architekturmuseum (DAM) im Wettbewerb für den Internationalen Hochhaus Preis (IHP) nominiert. Im dritten Obergeschoss präsentiert das DAM in der Ausstellung „Best Highrises 2016/17“ alle nominierten Projekte und zeigt dabei das Spektrum und die aktuellen Tendenzen des zeitgenössischen Hochhausbaus auf.
Der Gewinner 2016, das Wohnhochhaus VIA 57 West in New York von BIG-Bjarke Ingels Group, wird zusammen mit den vier weiteren Finalisten-Projekten ausführlich auf eigenen Ausstellungsplattformen dokumentiert.
Zwei der Finalisten 2016 kommen ebenfalls aus New York, die zwei weiteren aus Singapur: Four World Trade Center (New York/USA) von Maki & Associates, Tokio/Japan; 432 Park Avenue (New York/USA) von Viñoly, New York/USA; SkyHabitat (Singapur) von Safdie Architects, Boston/USA und SkyVille@Dawson (Singapur) von WOHA Architects, Singapur.

Hochinteressante Einblicke gewährt das Modell von Housing & Development Board von Singapur. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Hochinteressante Einblicke gewährt das Modell von Housing & Development Board von Singapur. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Eine besondere Anerkennung geht an das Housing & Development Board von Singapore für dessen Bestrebungen zur Förderung der „Hyperverdichtung“. Das Housing & Development Board fungiert hier als Auftraggeber von innovativen Projekten wie SkyVille@Dawson von WOHA Architects, SkyTerrace@Dawson von SCDA Architects und The Pinnacle@Duxton von ARC Studio Architecture + Urbanism, einem Finalisten des Internationalen Hochhaus Preises 2012.
In der Ausstellung werden Tragwerkskonstruktionen und technische Details anhand von Plänen dargestellt. Die Fassaden und Innenräume sind auf zahlreichen Fotografien abgebildet, einzelne Bauten werden durch Architekten- und Bauherreninterviews ergänzt. Modelle der Finalisten-Wolkenkratzer ermöglichen dem Besucher, die Gebäude als Ganzes zu erfassen. In kurzen Texten werden die wesentlichen Aspekte jedes Gebäudes sowie die ökologischen Kriterien dargelegt.

Katalog zur Ausstellung
highrises16-coverEin begleitender Katalog ist im jovis Verlag unter dem Titel: „Best Highrises 2016/ 17. The International Highrise Award / Internationaler Hochhaus Preis 2016″ erschienen. Der von Peter Körner und Peter Cachola Schmal herausgegebene Band dokumentiert alle 30 Projekte ausführlich und versammelt Beiträge von Brigitte Shim und Peter Cachola Schmal.
Deutsch-Englisch, 128 Seiten, zahlr. farb. Abb., Zeichn., 21 x 27 cm, jovis Verlag, ISBN 978-3-86859-431-7; Preis: 29,95 Euro

Zum Hochhauspreis:

Alle zwei Jahre
Der Internationale Hochhaus Preis wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main ausgelobt. Initiiert wurde der IHP 2003 gemeinsam von der Stadt Frankfurt, dem Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank. Finanziert wird er vom Deutschen Architekturmuseum und der DekaBank. Im Jahr 2016 wird er zum siebten Mal verliehen. Die Kriterien für die Auszeichnung sind, dass das Gebäude Nachhaltigkeit, äußere Form und innere Raumqualitäten wie auch soziale Aspekte zu einem vorbildlichen Entwurf verbindet. Der IHP richtet sich an Architekten und Bauherrn, deren Gebäude mindestens 100 Meter hoch sind und in den vergangenen zwei Jahren fertiggestellt wurden.
Statuette Internationaler Hochhaus Preis 2016

Der international gefragte Fotokünstler Thomas Demand entwarf im Auftrag der DekaBank die Preisstatuette. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Der international gefragte Fotokünstler Thomas Demand entwarf im Auftrag der
DekaBank die Preisstatuette. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Das Wahrzeichen des Internationalen Hochhaus Preises wird seit 2004 alle zwei Jahre vom Künstler Thomas Demand neu angefertigt und dem jeweiligen Gewinner überreicht. Die Statuette besteht aus hauchdünnen Titanschichten, die mit Hilfe einer Elektronenstrahl-Schmelztechnologie (EBM) in nahezu beliebiger Geometrie übereinander geschichtet werden. Das Verfahren, das vor allem zur Herstellung medizinischer Implantate sowie in der Raumfahrt- und Automobilindustrie angewendet wird, gilt derzeit als die innovativste Fertigungstechnik im Bereich des Rapid Manufacturing.
Werke von Thomas Demand sind aktuell in Museen in Washington, San Francisco, Baden-Baden, London, New York, Istanbul und Wien zu sehen.

Partner Internationaler Hochhaus Preis 2016
(v.l.n.r.): Björn Korschinowski, Leiter Unternehmenskommunikation DEKA-Bank, Peter Cachola Schmal, Direktor Architekturmuseum, Prof. L. Messari-Becker, Jury-Sprecherin, Mr. Fong Chun Wah, Architekt des Housing & Development Board, Singapur, Dr. Ina Hartwig, Sozialdezernentin, Dr. Matthias Danne Finanz- und Immobilienvorstand der DekaBank Deutsche Girozentrale, Bjarke Ingels, Architekt VIA 57 West, Douglas Durst, Bauherr.  Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
(v.l.n.r.): Björn Korschinowski, Leiter Unternehmenskommunikation DEKA-Bank, Peter Cachola Schmal, Direktor Architekturmuseum, Prof. L. Messari-Becker, Jury-Sprecherin, Mr. Fong Chun Wah, Architekt des Housing & Development Board, Singapur, Dr. Ina Hartwig, Sozialdezernentin, Dr. Matthias Danne Finanz- und Immobilienvorstand der DekaBank Deutsche Girozentrale, Bjarke Ingels, Architekt VIA 57 West, Douglas Durst, Bauherr. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Stadt Frankfurt am Main
Frankfurt am Main ist die dynamische Finanz- und Kulturstadt mit der imposantesten Skyline Deutschlands. Dank ihrer exzellenten Infrastruktur ist Frankfurt als Zentrum der Region FrankfurtRheinMain nicht nur sehr gut erreichbar, sondern auch sehr gut vernetzt. Mit ihren rund 60.000 Unternehmen, 650.000 Arbeitsplätzen, 248 Quadratkilometern Fläche und 700.000 Einwohnern aus 180 Nationen gilt Frankfurt als dynamische und vielseitige Metropole mit kurzen Wegen. Unweit der Hochhäuser liegen bekannte Sehenswürdigkeiten wie der Kaiserdom und die Paulskirche, die Wiege der deutschen Demokratie, oder auch das Museumsufer Frankfurt. Dieses ist das Herzstück der durch sieben Brücken verbundenen Frankfurter Museumslandschaft und beeindruckt durch eine gelungene Synthese aus attraktiven Kultur-Highlights und kontrastreicher Stadtplanung. Als markantes Ziel für Gäste aus aller Welt ziehen die Institutionen des Museumsufers Frankfurt alljährlich mehr als zwei Millionen Besucherinnen und Besucher an. Auch die Bühnen sind großartige Botschafter für die Kulturstadt Frankfurt und begeistern das Fachpublikum mit ihrer künstlerischen Arbeit international. Frankfurt schlägt eine gekonnte Brücke zwischen den Spuren der Vergangenheit und zeitgenössischer Architektur und damit zwischen Tradition und Moderne – Frankfurt steht für eine bemerkenswerte Kontinuität auf höchstem Niveau.

Deutsches Architekturmuseum (DAM), Frankfurt am Main
Das Deutsche Architekturmuseum befindet sich in einer Gründerzeitvilla am Frankfurter Museumsufer. Der renommierte Architekt Oswald Mathias Ungers baute die Villa 1979 bis 1984 zum ersten Architekturmuseum in Deutschland um. Im Mittelpunkt von Ungers weißer Museumsarchitektur steht eine kubische Konstruktion – das „Haus im Haus“ ist eine Metapher für die Architektur. Das DAM versteht sich als Ausstellungshalle und Diskussionsforum für aktuelle Fragen der Architektur. Wechselausstellungen behandeln vielfältige Themen der Architektur und des Städtebaus des 20./21. Jahrhunderts. Die Dauerausstellung „Von der Urhütte zum Wolkenkratzer“ veranschaulicht anhand von 25 Modellpanoramen die Entwicklungsgeschichte der Architektur.

DekaBank Deutsche Girozentrale, Frankfurt am Main
Die DekaBank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe. Mit Total Assets in Höhe von rund 245 Mrd. Euro (per 30.06.2016) sowie über vier Millionen betreuten Depots ist sie einer der größten Wertpapierdienstleister in Deutschland. Sie eröffnet privaten und institutionellen Anlegern Zugang zu einer breiten Palette an Anlageprodukten und Dienstleistungen. Die DekaBank ist fest verankert in der Sparkassen-Finanzgruppe und richtet ihr Angebotsportfolio ganz nach den Anforderungen ihrer Eigentümer und Vertriebspartner im Wertpapiergeschäft aus.
Das Geschäftsfeld Immobilien bündelt die weltweite Immobilienkompetenz der Deka-Gruppe. Die Kapitalanlagegesellschaften Deka Immobilien Investment GmbH und WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH managen und betreuen gemeinsam mit der Servicegesellschaft Deka Immobilien GmbH ein Immobilienvermögen von rund 28 Mrd. Euro (per 30.06.2016). Das Immobilienfinanzierungsgeschäft der DekaBank stellt mit einem Neugeschäftsvolumen von rund 2,5 Mrd. Euro jährlich die zweite wesentliche Säule des Geschäftsfelds dar.

Deutsches Architekturmuseum DAM
Schaumainkai 43
60596 Frankfurt am Main

„Stadtlandschaften“ – große Retrospektive des Werkes von Guido Ludes in Mainzer Volksbank

Uwe Abel, Vorsitzender des Vorstandes der MVB, begrüßt die Gäste im MVB-Forum zur Retrospektive des Werkes von Guido Ludes Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Uwe Abel, Vorsitzender des Vorstandes der MVB, begrüßt die Gäste im MVB-Forum zur Retrospektive des Werkes von Guido Ludes Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

So ieine überwältigende Resonanz hätte die Mainzer Volksbank nicht erwartet, als sie die Ausstellung „Stadtlandschaften“ zu Ehren von Guido Ludes gemeinsam mit dem Rotary Club Mainz 50 plante. Gut 200 Kunstinteressenten kamen zur gestrigen Vernissage der dreiwöchigen Ausstellung in das MVB-Forum. Guido Ludes war 2013 im Alter von 64 Jahren viel zu früh verstorben.
Nach der Begrüßung und einleitenden Worten durch Uwe Abel, Vorsitzender des Vorstandes der MVB, und Peter Krawietz, Präsident des Rotary Club Mainz 50 Nord führte der Historiker Professor Dr. Matthias Müller von der Universität Mainz aus kunsthistorischer Perspektive in das Werk von Guido Ludes ein.

Die Retrospektive wird veranstaltet und gefördert durch den Rotary Club Mainz 50 Nord zu Ehren ihres verstorbenen Mitgliedes. Zur Ausstellung erscheint ein dazugehöriger Katalog.

 

Der Blick in die Ferne
Das große Interesse von Guido Ludes an fremden Ländern und Kulturen ist in seinen ausgestellten Werken deutlich zu sehen. Den Bildern von Städten wie Venedig, New York, Berlin oder dem heimatlichen Mainz sind Bilder von Landschaften gegenübergestellt, die den geographischen Bogen von Australien über Afrika-Europa-Amerika bis in die Südsee spannen.

Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten zu den Themen „Stadt“ und „Landschaft“, mit denen sich Guido Ludes in der für ihn charakteristischen dynamisch intensiven Zeichen- und Malweise und in verschiedenen künstlerischen Techniken auseinandergesetzt hat. Das immer wieder „Sich-Neu-Einstellen“ auf einen anderen Kulturkreis lässt sich in eindrücklicher Weise an den gezeigten Expansion ablesen.

Bedeutsame Schaffensperiode
Guido Ludes wurde 1949 in Saarburg/Rheinland-Pfalz geboren. Nach Grafikdesign- und Kunstpädagogik/Kunstgeschichte-Studium lehrte er als Professor für „Künstlerische Grafik“ ab 1994 an der Hochschule RheinMain Wiesbaden. Sein herausragendes künstlerisches Schaffen wurde in zahlreichen Ausstellungen dokumentiert.
Eine Vielzahl an nationalen und internationalen Auszeichnungen, Publikationen, Vorträgen, Kunst-am-Bau-Projekten, art-Consulting und Stipendien zeugen von der Entwicklung und Bedeutung seines Schaffens.

Ausstellung „Stadtlandschaften“ vom 2.11.2016 bis 18.11.2016 geöffnet.

Ort:
MVB-Forum in der Mainzer Volksbank eG, Neubrunnenstrasse 2,
55116 Mainz
www.mvb.de

Nach Feuerwerk auf Bowling-Green großes Festkonzert »70 Jahre Hessen« am 1. Dezember im Großen Haus Wiesbaden

Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

 

 

Festkonzert »70 Jahre Hessen« am 1. Dezember im Großen Haus
Werke von Ludwig van Beethoven, Alban Berg, Engelbert Humperdinck, Fazil Say, Richard Wagner &Hans Zender

Vor 70 Jahren trat die Hessische Verfassung in Kraft, es war die Geburtsstunde des Bundeslandes. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ist ein zentraler Ort der Feierlichkeiten. Das Jubiläum wird mit einem Festkonzert am Donnerstag, den 1. Dezember, um 19.30 Uhr im Großen Haus begangen. Patrick Lange, designierter Generalmusikdirektor, dirigiert das Hessische Staatsorchester Wiesbaden. Es erklingen Werke mit Reminiszenz an bedeutende Hessen: den gebürtigen Wiesbadener Komponisten Hans Zender, der 2016 seinen 80. Geburtstag feiert; den Dichterfürsten und gebürtigen Frankfurter Johann Wolfgang von Goethe, zu dessen »Egmont« Beethoven eine Schauspielmusik schrieb (Ouvertüre und Clärchen-Lieder, gesungen von Sopranistin Katharina Konradi); den hessischen Schriftsteller und Revolutionär Georg Büchner (mit Ausschnitten aus der Oper »Wozzeck« nach Büchners Textfragment). Außerdem werden die am Frankfurter Scheffeleck komponierte Ouvertüre zu Engelbert Humperdincks »Hänsel und Gretel« sowie Ausschnitte aus Richard Wagners Oper »Die Meistersinger von Nürnberg« geboten, die er in Teilen in Wiesbaden-Biebrich schrieb. Sopranistin Gloria Rehm singt Lieder aus Goethes »West-östlichem Divan«, komponiert vom türkischen Pianisten und Komponisten Fazil Say; Bariton Benjamin Russell »Lieder eines fahrenden Gesellen« von Gustav Mahler, der Kapellmeister in Wiesbaden war.

Theater-Foyer, während der Biennale zum Grand Hotel verwandelt wird am 1.Dezember 2016 zum Hessenschau-Live-Studio. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Theater-Foyer, während der Biennale zum Grand Hotel verwandelt, wird am 1.Dezember 2016 zum Hessenschau-Live-Studio. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Live-Übertragung der Hessenschau aus dem Theaterfoyer: Hessen wird 70 – Der große Festtag
Die Hessenschau wird an diesem Tag live aus dem Theaterfoyer übertragen. Sendezeit ist von 20.15 bis 21.00 Uhr. Es moderiert Claudia Schick.

Dirigent Patrick Lange Sopran (Clärchen-Lieder) Katharina Konradi Sopran (Fazil Say Goethe-Lieder) Gloria Rehm Bariton (Mahler-Lieder) Benjamin Russell
Jugendchor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

Donnerstag, 1. Dezember 2016
19:30 Uhr
Im Großen Haus
Um 19.00 Uhr findet ein Feuerwerk auf dem Bowling Green statt. Das Theaterparkhaus ist deshalb nur über die Paulinenstraße erreichbar

Karten sind erhältlich an der Theaterkasse, telefonisch unter 0611.132 325 oder auf www.staatstheater-wiesbaden.de

 Das Programm des Sonderkonzertes im Überblick

Ludwig van Beethoven
»Egmont«, Musik zum Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe: Ouvertüre
Clärchen-Lieder für Sopran und Orchester: »Die Trommel gerühret« und »Freudvoll und leidvoll«

Hans Zender
Kalligraphie IV

Gustav Mahler
»Lieder eines fahrenden Gesellen« für Bariton und Orchester, daraus:
Wenn mein Schatz Hochzeit macht
Die zwei blauen Augen von meinem Schatz

Engelbert Humperdinck
»Hänsel und Gretel«, Oper nach dem Märchen der Brüder Grimm: Ouvertüre

Pause

Fazil Say
»Goethe-Lieder« für Sopran, Streichorchester und Schlagwerk nach Texten aus »West-östlicher Divan« von Johann Wolfgang von Goethe
I Offenbar Geheimnis
II Fetwa
III Zu besserem Verständnis
IV Tefkir Nameh
V Betrogener, betrüge!
VI Finale

Alban Berg
»Wozzeck«, Oper nach dem Text von Georg Büchner
Orchesterzwischenspiel und letztes Bild
Mit dem Jugendchor des Hessischen Staatstheaters

Richard Wagner
»Die Meistersinger von Nürnberg«
Vorspiel zum 3. Akt

Gesamtprogramm70 Jahre Hessen

UNESCO ruft zum Internationalen Tag gegen die Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten auf – Für die Meinungsfreiheit !!

Ausschnitt aus UNESCO-Plakat zur Kampagne zum Dowload.
Ausschnitt aus UNESCO-Plakat zur Kampagne zum Download.

Seit 2006 weltweit 827 Journalisten aufgrund ihrer Arbeit getötet
2. November: Internationaler Tag gegen die Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten

Anlässlich des Internationalen Tags gegen Straflosigkeit für Verbrechen an Journalisten am 2. November veröffentlicht die UNESCO den Bericht „Sicherheit von Journalisten und die Gefahr der Straflosigkeit“. Die Publikation hält fest: Von 2006 bis Ende 2015 wurden 827 Journalisten bei der Ausübung ihres Berufes getötet. Lediglich acht Prozent der Todesfälle wurden aufgeklärt. 2015 war mit 115 Ermordeten das zweittödlichste Jahr für Journalisten in den letzten zehn Jahren.

„Durchschnittlich alle fünf Tage wird ein Journalist aufgrund seiner Arbeit umgebracht. Hinzu kommen Verbrechen wie Entführungen, willkürliche Verhaftungen, Folter, Einschüchterungen, Belästigungen und die Beschlagnahmung von Recherchematerial. Wenngleich wir eine erhöhte Bereitschaft vieler Länder bei der Ahndung dieser Straftaten feststellen, bleibt die Ermordung von Journalisten bei einer Aufklärungsrate von acht Prozent erschreckend oft ohne Konsequenzen für die Täter. Straflosigkeit stärkt die Täter, gefährdet die Prinzipien des Rechtsstaats und führt zu Angst und Selbstzensur der Journalisten. Darunter leidet die gesamte Gesellschaft.“, sagt Professor Wolfgang Schulz, Vorstandsmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und Inhaber des UNESCO-Lehrstuhls für Kommunikations- und Informationsfreiheit in Hamburg.

Der UNESCO-Bericht zeigt: In den Jahren 2014 und 2015 wurden 213 Journalisten aufgrund ihrer Arbeit getötet, 78 von ihnen befanden sich in der arabischen Region, die damit aufgrund der Konflikte in Syrien, dem Irak, Jemen und Libyen erneut die für Journalisten weltweit gefährlichste Region war. 51 Journalisten wurden in Lateinamerika und der Karibik umgebracht, 34 in Asien und der Pazifikregion, 27 in Afrika und zwölf in Zentral- und Osteuropa. Mit elf Todesfällen ist die Mordrate unter Journalisten in Westeuropa erheblich gestiegen, insbesondere aufgrund der Tötung von acht Mitgliedern der Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris im Januar 2015.

In den letzten zehn Jahren wurden insbesondere Printjournalisten Opfer von Tötungsdelikten. 2014 und 2015 hingegen arbeitete die Mehrzahl der ermordeten Journalisten für das Fernsehen. Ein erheblicher Anstieg wurde 2015 bei der Anzahl der getöteten Online-Journalisten verzeichnet. Von den 21 ermordeten Online-Journalisten waren fast die Hälfte syrische Journalisten und Blogger. 59 Prozent aller Todesfälle 2014/2015 ereigneten sich in bewaffneten Konflikten.

Fast 90 Prozent der Opfer in den Jahren 2014 und 2015 waren Lokaljournalisten – ein Trend, der sich bereits in der letzten Dekade abzeichnete. Freie Journalisten, die oft ohne angemessenen Schutz arbeiten, sind die am stärksten gefährdete Gruppe im Mediensektor. 40 freie und Bürgerjournalisten, die online Berichterstattung leisteten, wurden in den vergangenen zwei Jahren umgebracht.

Hintergrund

Die UNESCO fördert die Presse- und Meinungsfreiheit weltweit und unterstützt den Aufbau unabhängiger und pluralistischer Medien. Sie prangert die Ermordung von Journalisten an und arbeitet für die Aufklärung von Verbrechen an Journalisten. Besonders in Krisen- und Konfliktregionen unterstützt die UNESCO freie und unabhängige Medien dabei, Prozesse der Konfliktlösung, der Demokratisierung und der Friedenssicherung zu gestalten. Mit zahlreichen regionalen Projekten fördert sie die Aus- und Fortbildung von Journalisten.

Weitere Informationen

Kurzfassung des UNESCO-Berichts „Sicherheit von Journalisten und die Gefahr der Straflosigkeit“ (in englischer Sprache)
Poster Download
(Das Poster ist komprimiert. Um das Poster in voller Auflösung zu erhalten, schreiben Sie bitte eine E-Mail an die unten genannte E-Mail Adresse.)

„Leute vom Bau“ neue Talkreihe im Deutschen Kabarettarchiv Mainz am 3.Nov. 2016

„Leute vom Bau“ heißt eine Talkreihe im Deutschen Kabarettarchiv, in der Zeitzeugen von Jürgen Kessler und Walter Schumacher interviewt werden. Am 3. November ab 19 Uhr dreht sich dabei alles um Menschen, Künstler und Kultur, um regionale Wirtschaft, vorrangig repräsentiert von „Familienbetrieblern“. Im Vordergrund stehen Vorreiter, Einzelkämpfer und Zeitzeugen, kurzum Leute, die etwas aufgebaut haben. Jürgen Kessler und Walter Schumacher empfangen in der dritten Folge auf der Archivbühne: Jürgen Kross, Inhaber der Claudius-Buchhandlung, Lyriker – Wolfhard Klein, Schriftsteller, Rheinhessen-Chronist –  Michael Bonewitz, Verleger, Wirtschafts-Journalist – Christina Schickert, Gastronomin – Aurélie Youlia, Schauspielerin, Kabarettistin, Sängerin (Paris) – Hans Jörg Jacobi, Mainzmaler, Schatzsucher, Musikant. Dazu werden zwei Weinofferten vom Weinhaus Wilhelmi präsentiert.

„Wir wollen uns unter anderem über Gegenwart und Zukunft des Buches, der Buchhändler und der Verleger unterhalten“, so Jürgen Kessler, Geschäftsführer der Stiftung Deutsches Kabarettarchiv. Untermalt von deutschen und französischen Chansons geht es an diesem Abend auch um Perspektiven traditioneller Weinlokale und um die Frage, wann endlich der Nibelungenschatz gehoben wird? Das Kabarettarchiv befindet sich im Proviant-Magazin, Eingang Neue Universitätsstr. 2. Einlass 18.30 Uhr. Eintritt 12 Euro (inkl. 1 Gl. Wein). Kartenreservierung 06131-144730 oder via E-Mail: archiv@kabarett.de.

Große Sonderausstellung zu Ehren des Künstlerpaars Eichenauer im Schlossparkmuseum Bad Kreuznach

Schlossparkmuseum Bad Kreuznach. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Schlossparkmuseum Bad Kreuznach. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Zum 90. Geburtstag präsentiert das Bad Kreuznacher Schlossparkmuseum eine persönliche Retrospektive des verstorbenen Künstlerehepaares Franz Eichenauer (*02.11.1926 – †22.11.1995) und Ute Eichenauer-Best (*23.02.1927 -†17.02.2008).

Dr. Heike Kaiser Meurer,Oberbürgermeisterin und Kulturdezerntin.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Dr. Heike Kaiser Meurer,Oberbürgermeisterin und Kulturdezerntin.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Oberbürgermeisterin und Kulturdezernentin  Dr. Heike Kaster-Meurer eröffnete am 30. Oktober 2016 die Sonder-Ausstellung zu Ehren des Künstlerehepaares Franz Eichenauer und würdigte deren Werk, welches an vielen Gebäuden bis hin zum Salinenbrunnen in Bad Kreuznach in anderen  Orten der gesamten Naheregion zu sehen sei.  An die 200 Besucher waren gekommen,   darunter die Kinder des Künstlerpaars, Claudia Frey M.A. und Dr. Rolf Eichenauer, die Enkel, sowie etliche Weggefährten.  Dr. Rolf Eichenauer dankte in seinem Grußwort allen, die diese erstmalige Doppelausstellung seiner Eltern ermöglich haben und gab ein paar Anekdoten aus seiner Jugend in einem Künstlerhaushalt zum Besten.

Katharina Fischborn. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Katharina Fischborn. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Künstlerin Katharina Fischborn erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit Franz Eichenauer, der sie einst in die Künstler-Gruppe Nahe brachte und Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung hatte.

 

 

 

Horst Frick Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Horst Frick Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der langjährige Vorsitzende der Künstlergruppe Nahe und einst Nachfolger von Franz Eichenauer, Horst Frick, würdigte Franz und Ute Eichenauer als langjährige Weggefährten und Freunde. Sie seien ihm vor allem Vorbild  im Umgang mit Menschen gewesen. Frick schätzte stets Eichenauers ansteckende, künstlerische Leidenschaft und zugleich ihre große Menschlichkeit. Franz Eichenauer sei auch die treibende Kraft gewesen, „der Künstlergruppe Nahe im Rahmen der 1963 besiegelten Städtepartnerschaft „Bad Kreuznach mit Bourg-en-Bresse“ die Möglichkeit des Austausches mit gegenseitigen Ausstellungen der dortigen Künstlergruppe zu ermöglichen.“, so Horst Frick.

Museumsleiter Marco van Bel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Museumsleiter Marco van Bel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der Fokus der Ausstellung liegt, so Museumsleiter Marco van Bel,  einerseits auf den Künstlern selbst, andererseits auf ihrer autonomen Entwicklung. Das Schloßparkmuseum zeige hierbei Entwürfe, Gemälde und Zeichnungen, die größtenteils noch nicht der Öffentlichkeit bekannt sind.
Im Erdgeschoss befinden sich Arbeiten, Porträts und Biographisches, unter anderem  die Erinnerungen von Katharina Fischborn und Horst Frick an ihre Begegnungen mit dem Künstlerpaar  im Raum: „Eichenauer I, Das Künstlerpaar“,

Mosaik in Römerhalle. Bad Kreuznach. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Ute Best restaurierte Anfang der 1950er Jahre die weltberühmten Mosaike der Römervilla, die in der Römerhalle von Bad Kreuznach zu besichtigen sind. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Ebenfalls im EG befindet sich der Bereich „Eichenauer II, Kunst am Bau“ mit für viele in Vergessenheit geratenen oder gänzlich unbekannten Arbeiten zum Broterwerb des Künstler-Paars. „Anfang der 1950er Jahre“, so van Bel  in seiner Rede, hatten Ute Best den Auftrag zur Restaurierung des Kreuznacher altrömischen Gladiatorenmosaiks angenommen. Sie zog ihren befreundeten Künstlerkollegen Franz Eichenauer für diese besondere und verantwortungsvolle Tätigkeit hinzu. Gemeinsam restaurierten sie in 1953 – 54 das weltberühmte Kreuznacher Mosaik, welches in der Römerhalle in Bad Kreuznach zu besichtigen ist.

kinoAber auch auf ganz anderen Gebieten, etwa bei der Gestaltung von Kinos, Weinstuben, inklusive der „Regina-Bar“,(der „Lasterhöhle am Stadthaus“) und vielen anderen Projekten des Wiederaufbaus waren die Eichenauers beteiligt. Fotos und Informationen hierüber wie etliche Entwürfe von „Kunst am Bau“ für Kurgebäude, Schulen, Privathäuser und Kirchen bis hin zur Gestaltung von Kirchenfenstern sind in der Ausstellung „Eichenauer II, Kunst am Bau“ zu bestaunen.

Die Kinder des Künstlerpaars, Claudia Frey M.A. und Dr. Rolf EichenauerFoto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die Kinder des Künstlerpaars, Claudia Frey M.A. und Dr. Rolf EichenauerFoto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Das übergeordnete Thema der Eichenauer-Retrospektive ist im O.G zu sehen. „In ‚Eichenaus III, Freie Kunst‘ zeige das Schlossparkmuseum, so van Bel, das kennzeichendste in Oeuvre der Kunst Eichenauers, welches auch für die Kunst des ausgehenden 19. und gesamten 20. Jahrhunderts gelte:
„Der Weg in die Abstraktion und Farbigkeit“. Dieses Hauptthema der Ausstellung zeige, so von Bel, die Wiedergabe des Gegenständlichen, des Figürlichen, gegenüber der des Ungegenständlichen, des Abstrakten.  Einflüsse, vor allem von Paul Cezanne, aber auch zum Teil von Paul Gaugin oder Vincet van Gogh seien in vielen Werken zu erkennen.
Die Eichenauer-Ausstellung kombinierte Kunstwerke und konfrontiere diese miteinander (Diptychon, Triptychon usw.), womit seine Kommunikation auch mit dem Betrachter entstehe.

Weitere Informationen über Franz und Ute Eichenauer findet man hier auf der Website Eichenauer-Stiftung

Die Sonderausstellung geht vom 30. Oktober 2016 bis 18. April 2017

Öffnungszeiten:
Montag: geschlossen
Dienstag:  10.00 bis 13.00 Uhr
Mittwoch bis Freitag: 10.00 bis 16.00 Uhr
Samstag und Sonntag: 11.00 bis 17.00 Uhr

Rahmenprogramm:
Führungen mit Claudia Frey M.A., Tochter des Künstlerpaars und Kunstexpertin, durch die Ausstellung am:

Sonntag, 20. November 2016
Sonntag, 18. Dezember 2016 (4.Advent)
Sonntag, 22. Januar 2017

Ort:
Schloßparkmuseum
Dessauerstraße 49
55545 Bad Kreuznach
Anmeldung zur Teilnahme am Rahmenprogramm bei
Erika Breckheimer
Telefon: 0671 92077 82
Telefax: 0671 92077 92
E-Mail: museumsinfo@
bad-kreuznach.de

Römer-Mosaike

Die beiden aus der Mitte des 3. Jahrhunderts stammenden Mosaikböden können zu den üblichen Öffnungszeiten der Bad Kreuznacher Römerhalle, 10 Fußminuten vom Schlossparkmuseum entfernt, besichtigt werden.

Römerhalle/römische Villa
Hüffelsheimer Straße 11
55545 Bad Kreuznach
Montag geschlossen
Dienstag 10 – 13 Uhr
Mittwoch bis Freitag 10 – 16 Uhr
Samstag und Sonntag 11 – 17 Uhr