Große Sonderausstellung zu Ehren des Künstlerpaars Eichenauer im Schlossparkmuseum Bad Kreuznach

Schlossparkmuseum Bad Kreuznach. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Schlossparkmuseum Bad Kreuznach. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Zum 90. Geburtstag präsentiert das Bad Kreuznacher Schlossparkmuseum eine persönliche Retrospektive des verstorbenen Künstlerehepaares Franz Eichenauer (*02.11.1926 – †22.11.1995) und Ute Eichenauer-Best (*23.02.1927 -†17.02.2008).

Dr. Heike Kaiser Meurer,Oberbürgermeisterin und Kulturdezerntin.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Dr. Heike Kaiser Meurer,Oberbürgermeisterin und Kulturdezerntin.Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Oberbürgermeisterin und Kulturdezernentin  Dr. Heike Kaster-Meurer eröffnete am 30. Oktober 2016 die Sonder-Ausstellung zu Ehren des Künstlerehepaares Franz Eichenauer und würdigte deren Werk, welches an vielen Gebäuden bis hin zum Salinenbrunnen in Bad Kreuznach in anderen  Orten der gesamten Naheregion zu sehen sei.  An die 200 Besucher waren gekommen,   darunter die Kinder des Künstlerpaars, Claudia Frey M.A. und Dr. Rolf Eichenauer, die Enkel, sowie etliche Weggefährten.  Dr. Rolf Eichenauer dankte in seinem Grußwort allen, die diese erstmalige Doppelausstellung seiner Eltern ermöglich haben und gab ein paar Anekdoten aus seiner Jugend in einem Künstlerhaushalt zum Besten.

Katharina Fischborn. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Katharina Fischborn. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Künstlerin Katharina Fischborn erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit Franz Eichenauer, der sie einst in die Künstler-Gruppe Nahe brachte und Einfluss auf ihre künstlerische Entwicklung hatte.

 

 

 

Horst Frick Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Horst Frick Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der langjährige Vorsitzende der Künstlergruppe Nahe und einst Nachfolger von Franz Eichenauer, Horst Frick, würdigte Franz und Ute Eichenauer als langjährige Weggefährten und Freunde. Sie seien ihm vor allem Vorbild  im Umgang mit Menschen gewesen. Frick schätzte stets Eichenauers ansteckende, künstlerische Leidenschaft und zugleich ihre große Menschlichkeit. Franz Eichenauer sei auch die treibende Kraft gewesen, „der Künstlergruppe Nahe im Rahmen der 1963 besiegelten Städtepartnerschaft „Bad Kreuznach mit Bourg-en-Bresse“ die Möglichkeit des Austausches mit gegenseitigen Ausstellungen der dortigen Künstlergruppe zu ermöglichen.“, so Horst Frick.

Museumsleiter Marco van Bel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Museumsleiter Marco van Bel. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der Fokus der Ausstellung liegt, so Museumsleiter Marco van Bel,  einerseits auf den Künstlern selbst, andererseits auf ihrer autonomen Entwicklung. Das Schloßparkmuseum zeige hierbei Entwürfe, Gemälde und Zeichnungen, die größtenteils noch nicht der Öffentlichkeit bekannt sind.
Im Erdgeschoss befinden sich Arbeiten, Porträts und Biographisches, unter anderem  die Erinnerungen von Katharina Fischborn und Horst Frick an ihre Begegnungen mit dem Künstlerpaar  im Raum: „Eichenauer I, Das Künstlerpaar“,

Mosaik in Römerhalle. Bad Kreuznach. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Ute Best restaurierte Anfang der 1950er Jahre die weltberühmten Mosaike der Römervilla, die in der Römerhalle von Bad Kreuznach zu besichtigen sind. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Ebenfalls im EG befindet sich der Bereich „Eichenauer II, Kunst am Bau“ mit für viele in Vergessenheit geratenen oder gänzlich unbekannten Arbeiten zum Broterwerb des Künstler-Paars. „Anfang der 1950er Jahre“, so van Bel  in seiner Rede, hatten Ute Best den Auftrag zur Restaurierung des Kreuznacher altrömischen Gladiatorenmosaiks angenommen. Sie zog ihren befreundeten Künstlerkollegen Franz Eichenauer für diese besondere und verantwortungsvolle Tätigkeit hinzu. Gemeinsam restaurierten sie in 1953 – 54 das weltberühmte Kreuznacher Mosaik, welches in der Römerhalle in Bad Kreuznach zu besichtigen ist.

kinoAber auch auf ganz anderen Gebieten, etwa bei der Gestaltung von Kinos, Weinstuben, inklusive der „Regina-Bar“,(der „Lasterhöhle am Stadthaus“) und vielen anderen Projekten des Wiederaufbaus waren die Eichenauers beteiligt. Fotos und Informationen hierüber wie etliche Entwürfe von „Kunst am Bau“ für Kurgebäude, Schulen, Privathäuser und Kirchen bis hin zur Gestaltung von Kirchenfenstern sind in der Ausstellung „Eichenauer II, Kunst am Bau“ zu bestaunen.

Die Kinder des Künstlerpaars, Claudia Frey M.A. und Dr. Rolf EichenauerFoto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Die Kinder des Künstlerpaars, Claudia Frey M.A. und Dr. Rolf EichenauerFoto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Das übergeordnete Thema der Eichenauer-Retrospektive ist im O.G zu sehen. „In ‚Eichenaus III, Freie Kunst‘ zeige das Schlossparkmuseum, so van Bel, das kennzeichendste in Oeuvre der Kunst Eichenauers, welches auch für die Kunst des ausgehenden 19. und gesamten 20. Jahrhunderts gelte:
„Der Weg in die Abstraktion und Farbigkeit“. Dieses Hauptthema der Ausstellung zeige, so von Bel, die Wiedergabe des Gegenständlichen, des Figürlichen, gegenüber der des Ungegenständlichen, des Abstrakten.  Einflüsse, vor allem von Paul Cezanne, aber auch zum Teil von Paul Gaugin oder Vincet van Gogh seien in vielen Werken zu erkennen.
Die Eichenauer-Ausstellung kombinierte Kunstwerke und konfrontiere diese miteinander (Diptychon, Triptychon usw.), womit seine Kommunikation auch mit dem Betrachter entstehe.

Weitere Informationen über Franz und Ute Eichenauer findet man hier auf der Website Eichenauer-Stiftung

Die Sonderausstellung geht vom 30. Oktober 2016 bis 18. April 2017

Öffnungszeiten:
Montag: geschlossen
Dienstag:  10.00 bis 13.00 Uhr
Mittwoch bis Freitag: 10.00 bis 16.00 Uhr
Samstag und Sonntag: 11.00 bis 17.00 Uhr

Rahmenprogramm:
Führungen mit Claudia Frey M.A., Tochter des Künstlerpaars und Kunstexpertin, durch die Ausstellung am:

Sonntag, 20. November 2016
Sonntag, 18. Dezember 2016 (4.Advent)
Sonntag, 22. Januar 2017

Ort:
Schloßparkmuseum
Dessauerstraße 49
55545 Bad Kreuznach
Anmeldung zur Teilnahme am Rahmenprogramm bei
Erika Breckheimer
Telefon: 0671 92077 82
Telefax: 0671 92077 92
E-Mail: museumsinfo@
bad-kreuznach.de

Römer-Mosaike

Die beiden aus der Mitte des 3. Jahrhunderts stammenden Mosaikböden können zu den üblichen Öffnungszeiten der Bad Kreuznacher Römerhalle, 10 Fußminuten vom Schlossparkmuseum entfernt, besichtigt werden.

Römerhalle/römische Villa
Hüffelsheimer Straße 11
55545 Bad Kreuznach
Montag geschlossen
Dienstag 10 – 13 Uhr
Mittwoch bis Freitag 10 – 16 Uhr
Samstag und Sonntag 11 – 17 Uhr