23. Festival des mittel- und osteuropäischen Films goEast vom 26.4. bis 2. Mai 2023 – mit 110 Filmen, Filmtalks, Workshop, Partys usw.

Das diesjährige goEast-Festivalmotiv, das Sie auch auf 'dem Umschlag dieses Programmhefts wiederfinden, zeigt eine Szene aus der DDR im Jahr 1971: In der beliebten Disko im Ostberliner Alextreff" tanzen die Menschen, umarmen und unterhalten sich. Auch das soll es 2023 wieder bei goEast geben: Partys, Filmtalks und sogar eine Schifffahrt mit Lesungen, Begegnungen und Performances am 1. Mai,
Das diesjährige goEast-Festivalmotiv, das Sie auch auf ‚dem Umschlag dieses Programmhefts wiederfinden, zeigt eine Szene aus der DDR im Jahr 1971: In der beliebten Disko im Ostberliner Alextreff“ tanzen die Menschen, umarmen und unterhalten sich. Auch das soll es 2023 wieder bei goEast geben: Partys, Filmtalks und sogar eine Schifffahrt mit Lesungen, Begegnungen und Performances am 1. Mai,

Nach drei Corona-Jahren findet vom 26.4. bis 2. Mai 2023 die 23. Ausgabe von goEast ¬Festival des mittel- und osteuropäischen Films –  endlich wieder in gewohnter Präsenz statt: in der Caligari Filmbühne, im Murnau Filmtheater, Kulturzentrum Schlachthof und Apollo-Kinocenter, zudem in Spielstätten in Darmstadt, Mainz und Gießen.  Festivial Center sind das Museum Wiesbaden und zum ersten Mal auch das Alte Gericht für Filmtalks und mit Filmbar im Clubhouse.

Trotz des Ukraine-Krieges mit all seinen Folgen für den Kultursektor gelang es dem goEast-Team ein spannendes Programm mit 110 Filmen aus 18 osteuropäischen Ländern zusammenzustellen. In diesen Zeiten war es besonders aufwändig  für das goEast-Team, benötigte Einreisepapiere sowie die oftmals komplizierten Flugverbindungen für Gäste und Filmschaffende aus den osteuropäischen Ländern zu organisieren.

Umso mehr freut sich das goEast-Team, dass bereits über 350 Filmgäste ihr Kommen nach Wiesbaden zugesagt haben. Eine besondere Ehre dabei ist der Besuch der bosnischen Regisseurin Jasmila Žbanić, welcher das diesjährige Porträt gewidmet ist. Sie wird bei Filmgesprächen und in einem ausführlichen Werkstattgespräch über ihre umfangreiches Schaffen Auskunft geben.

Heleen Gerritsen, Festivalleiterin von goEast seit 2017. © Foto Diether von Goddenthow
Heleen Gerritsen, Festivalleiterin von goEast seit 2017. © Foto Diether von Goddenthow

Heleen Gerritsen, Festivalleiterin von goEast seit 2017, erklärte auf er heutigen Pressekonferenz „Die 23. Ausgabe von goEast startet mit einem starken Wettbewerb und einer Auswahl an besonderen Filmgästen. Osteuropa auf Augenhöhe – das ist seit der 1. Festivalausgabe das Motto von goEast. Es gilt, nicht nur ÜBER Osteuropa, sondern MIT Osteuropa zu reden. In Zeiten von Krieg und kulturellen Missverständnissen sind Dialogforen wie das unsere wichtiger denn je.“

So wird das Festival neben der Präsentation seltener und hierzulande praktisch nie gezeigter Filmkunst mit zahlreichen Premieren, vor allem auch eine Woche sein mit intensiven Begegnungen, mit Austausch und weiteren kulturellen Highlights. Und goEast wird  ein Ort sein, an dem erneut die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zum Ausdruck gebracht werden wird.

Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von HessenFilm. © Foto Diether von Goddenthow
Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von HessenFilm. © Foto Diether von Goddenthow

Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von HessenFilm, ist voller Vorfreude auf goEast: „Als feste Größe im hessischen Kulturkalender bringt das goEast Festival aktuelles Kino aus Mittel- und Osteuropa in das Rhein-Main-Gebiet. goEast versteht Film dabei auch als Medium, das den kulturellen Dialog und Austausch fördert: zwischen Filmschaffenden und Publikum und zwischen Nachwuchsregisseur:innen aus Ost und West. Ich freue mich auf ein Programm, das die Vielfalt der mittel- und osteuropäischen Kultur in Wiesbaden erlebbar macht!“

Im goEast Wettbewerb konkurrieren 16 aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme untereinander um die von einer internationalen Jury verliehenen drei Hauptpreise des Festivals. Im Einzelnen sind das die mit 10.000 Euro dotierte „Goldene Lilie“, der mit 7.500 Euro dotierte Preis für die Beste Regie der Landeshauptstadt Wiesbaden und der neu ausgelobte und mit 4.000 Euro dotierte CEEOL-Preis für den besten Dokumentarfilm. Darüber hinaus vergibt die Internationale Filmkritik FIPRESCI mit einer eigenen Jury zwei Preise.

Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Festivalleiterin Heleen Gerritsen, Anna Schöppe, Geschäftsführerin der HessenFilm& Medien GmbH und Axel Imholz. Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden gewährten bei der Pressekonferenz in der Caligari-Filmbühne Wiesbaden Einblicke in das Festivalprogramm. Während Axel Imholz sehr vom Animationsprogramm und dem armenischen Eröffnungsfilm AURORA'S SUNRISE angetan ist, empfahl Anna Schoeppe u.a. den Film PARADE herzlichst, der am 28. April um 19:00 Uhr in der Caligari FilmBühne laufen wird. © Foto Diether von Goddenthow
Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Festivalleiterin Heleen Gerritsen, Anna Schöppe, Geschäftsführerin der HessenFilm& Medien GmbH und Axel Imholz. Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden gewährten bei der Pressekonferenz in der Caligari-Filmbühne Wiesbaden Einblicke in das Festivalprogramm. Während Axel Imholz sehr vom Animationsprogramm und dem armenischen Eröffnungsfilm AURORA’S SUNRISE angetan ist, empfahl Anna Schoeppe u.a. den Film PARADE herzlichst, der am 28. April um 19:00 Uhr in der Caligari FilmBühne laufen wird. © Foto Diether von Goddenthow

In der Matinee ist Slowenien mit der Regisseurin Maja Weiss und ihrem Mystery-Film HÜTER DER GRENZE (2002) zu Gast. Ein Film, der seiner Zeit weit voraus war — feministisch, mysteriös, queer und anti-nationalistisch.

Im Symposium soll insbesondere die sich verändernde Filmlandschaft in Mittel- und Osteuropa reflektiert und unter dem Motto „Decolonizing the (Post-)Soviet Screen“ der Blick erstmals auf die Kolonialisierung Osteuropas und Unterdrückung indigener Völker durch Russland gerichtet werden- Dabei wird insbesondere dem ukrainischen Kino der Vergangenheit und Gegenwart ein großer Platz eingeräumt werden. Im Rahmenprogramm treffen sich Filmschaffende, Künstler und Künstlerinnen und Anti-Kriegsaktivisten aus indigenen Bewegungen des post-sowjetischen Raums.

Der Krieg in der Ukraine und die vielen, auch in Deutschland heftig geführten Diskussionen über den Umgang mit russischer Kultur, machen das Thema aktuell und die Debatte notwendig. In weiteren Sektionen wie den Anarcho Shorts oder der RheinMain Kurzfilmrolle werden Kurzfilme verschiedener Genres gezeigt. in der Archivpräsentation, die dieses Jahr der Slovenska Kinoteka aus Ljubljana gewidmet ist, ist FAREWELL UNTIL THE NEXT WAR von Živojin Pavlović (Jugoslawien, 1980) zu sehen.
In der Matinee am Sonntag, 30. April, in der Caligari FilmBühne wird GUARDIAN OF THE FRONTIER (Frankreich, Slowenien, Deutschland, 2002) von Maja Weiss vorgeführt. Zu Gast mit einem Filmprogramm ist auch das tschechische Institute of Documentary Film (IDF), das seit 2001 kreative Dokumentarfilme aus Mittel- und Osteuropa unterstützt – hier kann das Genre „AniDoc – animierte Dokumentarfilme – erkundet werden. Begleitend dazu gibt es einen Workshop für junge Menschen von dem Prager Duo Nazlı Kaya und Tomáš Doruška in der Wiesbadener Medienwerkstatt, wo Teilnehmer:innen selbst mit dem animierten Dokumentarfilmgenre experimentieren können.

Eine neue Generation von Filmschaffenden wird sich im Fast-West Talent Lab mit Expertinnen und Gleichgesinnten austauschen. Besonders freut das goEast-Team, dass in diesem Jahr gleich zwei ehemalige Teilnehmerinnen einen Platz im goEast Wettbewerb ergatterten: MOTHERILAND (Belarus) und FLOTACIJA (Serbien) haben ihre Reise beide im Wiesbadener Lab begonnen.

Daran, dass jeder Krieg irgendwann ein Ende nimmt, und dann eine lange Nachkriegszeit mit Wiederaufbau und Aufarbeitung folgt, soll das Oeuvre der bosnischen Star-Regisseurin Jasmila Zbanic erinnern, die in diesem Jahr im Mittelpunkt der Porträt-Sektion steht. In Bosnien und Herzegowina geht das Leben weiter, Filme helfen bei der Verarbeitung von Traumata. Jasmila Zhanic setzt sich in ihrer Heimat zudem auch aktiv für Frauenrechte ein.
Das Festival-Programm beinhaltet im 23. Festivaljahr erstaunlich viele Animationsfilme ¬psychedelische Klassiker aus Ungarn und Estland stehen neben zeitgenössischen animierten Dokumentarfilmen aus Tschechien und Lettland. Auch der beeindruckende Eröffnungsfilm AURORA’S SUNRISE verwendet Animation, um verloren gegangene Stellen aus einem Hollywood-Film sowie Erinnerungen aus der Vergangenheit zu rekonstruieren,

Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden. © Foto Diether von Goddenthow
Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden. © Foto Diether von Goddenthow

Für Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden und Zeichentrickfilm-Liebhaber, hat das goEast Filmfestival aktuell besondere Relevanz: „Der Angriff Russlands, das unermessliche Leid und die Zerstörung in der Ukraine, all das ist Tag für Tag noch immer gegenwärtig. Ein Festival wie goEast, das nicht nur eine filmische, sondern auch eine Gesprächsplattform für Filmemacherinnen/Filmemacher und Besucherinnen/Besucher aus Ost und West bietet, bleibt daher mehr denn unglaublich wertvoll“, so Kulturdezernent Axel Imholz.

Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. © Foto Diether von Goddenthow
Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain. © Foto Diether von Goddenthow

Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der schon zum zweiten Mal das innovative Rahmenprogramm „Cinema Archipelago“ fördert, sieht die Aufgabe des Programms in der Stärkung von Solidarität und Verständnis: „Das Rahmenprogramm ‚Cinema Archipelago‘ des goEast Filmfestivals geht nach einem erfolgreichen Start in die zweite Runde. Das Filmfestival, das vom DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum ausgerichtet wird, nimmt neue mediale Ausdrucksformen in den Fokus und steht zugleich auch weiterhin unter dem Einfluss des andauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Kunstschaffende aus Ungarn, Ukraine, Lettland, Weißrussland und vielen weiteren mittel- und osteuropäischen Nationen, die beim diesjährigen Festival zu Gast sein werden, wollen in ganz unterschiedlichen Sparten aufzeigen, wie angespannt das aktuelle Verhältnis zwischen ihrer jeweiligen und der russischen Kultur ist und welch‘ große Individualität in ihrer eigenen Kulturszene steckt. Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein facettenreiches Programm aus klassischen und neuen Formaten freuen. Wir freuen uns sehr auf das Festival und wünschen viel Erfolg!“

Die Website des Festivals trägt bereits ihr neues Gewand, auch das komplette Programm ist online zu finden. Am 26. April wird goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films zum 23. Mal feierlich eröffnet – mit dem Eröffnungsfilm AURORA’S SUNRISE (Aurora – Star wider Willen, Armenien, Deutschland, Litauen, 2022) der armenischen Regisseurin Inna Sahakyanin in der Caligari FilmBühne.

Das komplette goEast-Programm mit Programm-Heft, Katalog, Timetable, goEast Fokus sowie Symposiumflyer unter https://www.filmfestival-goeast.de/

Tickets der Veranstaltungen können über die goEast-Webseite https://www.filmfestival-goeast.de/ erworben werden. Über den Reiter „Filmsuche 2023″ oder „Cinema Archipelago“ gelangt man ganz einfach zu den gewünschten Veranstaltungen.

SPIELSTÄTTEN WIESBADEN

Festivalzentrum Museum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden

Altes Gericht (hier finden die Filmtalks jeweils um 22.00 h im Clubhouse statt)
Gerichtsstraße 2
65185 Wiesbaden

Caligari FilmBühne
Marktplatz 9
65183 Wiesbaden

Murnau-Filmtheater
Murnaustraße 6
65189 Wiesbaden

Apollo-Kinocenter
Moritzstraße 6
65185 Wiesbaden

Ostkiosk
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden

Kulturzentrum Schlachthof
Murnaustraße 1
65189 Wiesbaden

WEITERE SPIELSTÄTTEN
Kino Palatin
Hintere Bleiche 6 – 8
55116 Mainz

Programmkino Rex
Wilhelminenstraße 9
64283 Darmstadt

Kinocenter
Bahnhofstraße 34
35390 Gießen

 

Unsere Demokratie und das freie Wort – Diskussion in der Paulskirche zum Auftakt der Woche der Meinungsfreiheit am 3.Mai 2023

Archivfoto © Foto Diether von Goddenthow
Archivfoto © Foto Diether von Goddenthow

Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg, Börsenverein und Buchmesse laden zum Diskussionsabend in die Paulskirche ein

2023 jährt sich die Deutsche Revolution von 1848 und die konstituierende Sitzung der deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zum 175. Mal. Freiheitliche Werte sind die Grundlage jeder lebendigen und vielfältigen Demokratie. Wie aber kann gesellschaftlicher Zusammenhalt heute gelingen? Und wie hält unsere Gesellschaft den Spannungen stand, die Freiheit mit sich bringt?

Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai und zum Auftakt der Woche der Meinungsfreiheit vom 3. bis 10. Mai 2023 geht es an diesem Abend um die zentrale Bedeutung des freien Wortes für Gesellschaft, Politik und Medien. Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Frankfurter Buchmesse laden zum Diskussionsabend am 3. Mai 2023 um 20 Uhr in die Frankfurter Paulskirche ein.

Die Veranstaltung gestalten mit:
• Igor Levit, Pianist und Aktivist
• Ministerin Nancy Faeser, Bundesministerin des Innern und für Heimat
• Michel Friedman, Philosoph und Publizist
• Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg
• Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels
Moderation: Shila Behjat, Journalistin und Publizistin

Der Hessische Rundfunk ist Medienpartner der Veranstaltung und sendet einen Mitschnitt im Programm.
Für die Veranstaltung gibt es ein begrenztes Kontingent an Karten für Bürger und Bürgerinnen. Interessierte können sich bis 28. April 2023, 12 Uhr, per E-Mail an protokoll@stadt-frankfurt.de wenden. In der Anfrage sind Name, Vorname, Postanschrift und Mailadresse anzugeben. Nur Einzelpersonen können eine Karte anfragen (keine Begleitpersonen).

Die „Woche der Meinungsfreiheit“ wurde 2021 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels initiiert. Ziel ist es, mit einem breiten Bündnis eine Woche lang auf die Bedeutung des freien Wortes für unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen. Zentrale Akteure der Initiative sind Buchhandlungen und Verlage. Darüber hinaus haben sich über 60 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen der Woche der Meinungsfreiheit angeschlossen. Mehr unter: www.woche-der-meinungsfreiheit.de.

Rheinland-Pfalz Verfassungsfest 18. Mai: Landtag öffnet seine Pforten

Verfassungsfest 2022. Landtag Rheinland-Pfalz/Torsten Silz und Landtag Rheinland-Pfalz/Andreas Linsenmann
Verfassungsfest 2022. Landtag Rheinland-Pfalz/Torsten Silz und Landtag Rheinland-Pfalz/Andreas Linsenmann

Der Landtag Rheinland-Pfalz öffnet am 18. Mai 2023 wieder seine Türen und bietet im Rahmen des Verfassungsfests ein vielfältiges Programm für alle Altersgruppen. „Gemeinsam feiern wir diesen Festtag der Demokratie und erinnern daran, dass die Bürgerinnen und Bürger von Rheinland-Pfalz am 18. Mai 1947 der Verfassung des nach dem Zweiten Weltkrieg neu geschaffenen Landes zugestimmt haben“, sagte Landtagspräsident Hendrik Hering.

„Gerne öffnen wir auch in diesem Jahr wieder die Tore des Landtags, um allen Interessierten von Jung bis Alt einen Einblick in die Arbeits- und Funktionsweisen der Werkstatt unserer Demokratie zu bieten, zum Mitgestalten zu motivieren und für die Demokratie zu begeistern“, lädt Landtagspräsident Hendrik Hering die gesamte Bevölkerung herzlich ein. Man müsse sich bewusstmachen, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstverständlichkeiten seien. Auch das Büro des Landtagspräsidenten kann inspiziert werden, und in einem der Ausschussräume wird exemplarisch der Ablauf einer Ausschusssitzung erklärt.

Führungen, Musik und Lesungen
Die Besucher:innen erwartet im und um den Landtag ein buntes Programm aus Informationen, Ausstellungen, Kultur und Politik für die ganze Familie. Es besteht die Gelegenheit, den Plenarsaal zu besichtigen, an verschiedenen und thematischen Führungen durch das Deutschhaus teilzunehmen sowie ein abwechslungsreiches musikalisches Angebot zu erleben. Das Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz und die französische Band „Le voyage de Caleb“, die Band der US Air Force, „Wings of Swing“ bieten ein vielseitiges musikalisches Programm auf der Bühne im Innenhof des Landtags. Im Plenarsaal unterhält die musikalische Lesung „Democracy is Coming“, Motzki liest, Maier singt, Schärf spielt Cohen und Dylan”. Ein Stand der Bürgerbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz und der Beauftragten für die Landespolizei (Foyer Landtag) informiert über deren Tätigkeit.

DFB-Demokratie-Talk und Parlaments-Check
Im Laufe des Mittags findet außerdem ein DFB-Demokratie-Talk mit Weltfußballerin Célia Šašić im Plenarsaal sowie die Malaktion „Elephants for Peace“ (in Saal 7 des Landtags) statt. Besonders willkommen sind auch an diesem Tag die Kinder: Julian Janssen, auch bekannt als Checker Julian, erklärt den jungen Gästen das Parlament.

Kulturelles aus Partnerregionen
Vertreten sind auch die Partnerregionen von Rheinland-Pfalz Burgund-Franche-Comté, Oppeln und Mittelböhmen. Diese informieren nicht nur über ihre kulturellen und touristischen Highlights, sondern bieten auch ihre speziellen kulinarischen Genüsse an. Für das leibliche Wohl sorgen ebenfalls das Landtagsrestaurant „RheinTisch“ sowie die Landfrauen aus Mainz-Finthen.

Weitere aktuelle Informationen, das Programm sowie ein Lageplan finden Sie demnächst auf der Website des Landtags unter www.landtag.rlp.de.

Burgen Schlösser Altertümer: Magie und Feuer auf der Hardenburg bei Bad Dürkheim am 1. Mai 2023

Hardenburg nahe Bad Dürkheim  © GDKE
Hardenburg nahe Bad Dürkheim © GDKE

Die malerisch gelegene Hardenburg in der Nähe von Bad Dürkheim wird am 1. Mai 2023 Schauplatz eines ganz besonderen Ereignisses sein. Entdecken Sie eine atemberaubende Show im nächtlichen Lustgarten der Hardenburg. Begleiten Sie den Alchemisten, einen rätselhaften Magier vom Rhein, der die verlorene Welt der Burgen am Oberrhein wiedererweckt. Seine Begegnung mit dem Stamm des Feuers und dem Drachen führt uns in das Herz dieser geheimnisvollen Welt.

Erleben Sie die Welt der rheinischen Sagen und Legenden, erdacht von John Howe, dem künstlerischen Leiter von „Der Herr der Ringe“ und „Die Ringe der Macht“, und inszeniert von Big Family Event. Die Veranstaltung bildet den Auftakt des Festivals „Burgen und Legenden“, das Teil des größeren Projekts „Châteaux rhénans – Burgen am Oberrhein“ ist, in dem sich Partner aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zusammengeschlossen haben, um das Burgkulturerbe der Region zu stärken. Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen des Programms INTERREG Oberrhein kofinanziert.

Tickets für die Veranstaltung und weitere Informationen gibt es unter www.burgenlandschaft-pfalz.de. Da es sich um eine Open-Air-Veranstaltung handelt, kann sich der Termin je nach Wetterlage verschieben.

LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden 26. bis 29. Mai 2023 – Zwei Weltcup-Sieger in Wiesbaden

In diesem Jahr wieder beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden dabei: die weltbesten Voltigierer. Foto: tomsPic
In diesem Jahr wieder beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden dabei: die weltbesten Voltigierer. Foto: tomsPic

­Sie gehören zu den Besten der Welt: die deutschen Voltigier-Athleten! Anfang April haben sie dem Weltcup-Finale in Omaha (USA) ihren Stempel aufgedrückt: Siege in allen drei Kategorien. Und sie sind in diesem Jahr auch wieder beim LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden dabei. Zwei der Weltcup-Sieger von Omaha haben sich bereits im Schlosspark angekündigt.
Drei Jahre haben die Voltigierer darauf gewartet, wieder vor der Schlosskulisse in Wiesbaden turnen zu dürfen. Drei Jahre mussten die Wiesbadener Fans auf die eleganten Akrobaten zu Pferde verzichten. Umso größer ist die Freude auf allen Seiten: 2023 sind die Voltigierer wieder Teil des PfingstTurnier-Programms – zum 15. Mal! Und das in einem Jahr, in dem die Voltigierer ihre Topform unter Bundestrainer Kai Vorberg schon bewiesen haben.

„Das Wiesbadener PfingstTurnier ist für uns Voltigierer immer etwas ganz Besonderes!“, betont der Bundestrainer. „Die Kulisse vor dem Schloss ist so außergewöhnlich, dass es zu einer kompletten Karriere einfach dazugehört, mindestens einmal dort am Start gewesen zu sein.“ Und mit Ausblick kann Vorberg ankündigen: „Für dieses Jahr haben sich zum Beispiel die frisch gekürten Einzel-Gewinner des Weltcup-Finales von Omaha, Kathrin Meyer und Jannik Heiland, für Wiesbaden angekündigt.“

Zum ersten Mal in seiner Karriere hat er sich den Sieg beim Weltcup-Finale gesichert: Jannik Heiland wurde Anfang April Weltcup-Sieger in Omaha. 2018, vor fünf Jahren, hat der inzwischen 30-Jährige seine Spitzenklasse schon unter großem Jubel der hessischen Zuschauer gezeigt und die Herrenkonkurrenz im Schlosspark gewonnen. Damals turnte der Ingenieur aus Wulfsen seine Kür zum Thema ‚Der Pianist‘, Wiesbaden liebte den ‚Voltigier-Pianisten‘.
Für die 22-jährige Hamburgerin Kathrin Meyer war Omaha das erste Weltcup-Finale und sie gewann! In Omaha präsentierte sich die WM-Vierte von 2022 im neongrünen Outfit und mit einer neuen und sehr athletischen Kür auf ihrem eigenen Pferd San Classico S. Auch Meyer hat ihren Start im Schlosspark bereits angekündigt und auch das wird für sie eine spannende Premiere.

Justin van Gerven kennt Wiesbaden schon lange. 2014 hat er dort mit dem Team gewonnen und wurde Zweiter im Pas de Deux. 2023 hat sich van Gerven mit neuer Partnerin zum zweiten Mal den Weltcup-Titel gesichert und sich damit aus dem Sport verabschiedet. Wiesbaden und der Voltigier-Weltcup – das hängt zusammen. Das beste Kür-Ergebnis im zweiten Umlauf von Omaha erzielten Diana Harwardt und Peter Künne, das Paar, das 2019 erstmals in Wiesbaden am Start war und schwärmte: „Wir sind so froh, dass wir hier in Wiesbaden starten dürfen. Wir waren noch nie auf einem Outdoor-Voltigierturnier, das sind ganz andere Bedingungen und eine unglaubliche Atmosphäre.“ Welches Pas de Deux in diesem Jahr in Wiesbaden antreten darf, ist noch offen.

Die Wettbewerbe im Biebricher Schlosspark gehören zur Masterclass. Das bedeutet: Die Voltigierer können hier Punkte für die Qualifikation zum nächsten Weltcup-Finale sammeln. Neben Wiesbaden gibt es nur zwei weitere Events in Deutschland, bei denen die Voltigierer Weltcup-Punkte sammeln können: Leipzig und Aachen.
Wiesbaden, der Weltcup und die Voltigierer – ein Top-Trio!
(KiK/pe&pa)

Sichern Sie sich Ihre Karte für das LONGINES PfingstTurnier Wiesbaden entweder bei www.ticketmaster.de oder unter 01806 – 999 00 00.
Weitere Informationen zu Tribünen- und Flanierkarten, Programm, Anfahrt und Parken finden Sie unter www.pfingsturnier.org

Verleihung des V.O.Stomps-Preises der Landeshauptstadt Mainz – Zugang zu jungen Lesern als Merkmal

Archivfoto Impression der Mainzer Minipressenmesse in der Rheingold-Halle. © Foto Diether von Goddenthow
Archivfoto Impression der Mainzer Minipressenmesse in der Rheingold-Halle. © Foto Diether von Goddenthow

Der V. O. Stomps-Preis der Landeshauptstadt Mainz, benannt nach dem legendären Gründer der Eremitenpresse, Victor Otto Stomps (1897 – 1970), wird am Abend vor der Eröffnung der Minipressen-Messe in diesem Jahr am 18. Mai 2023, 20 Uhr, im Vortragssaal des Gutenberg-Museums an drei Verlage verliehen: An den Verlag rotopol aus Kassel, ein  Förderpreis an den Berliner Buchkünstler und Verleger Cornelius Brändle für seinen Verlag „edition wasser im turm“. Zudem wird zum ersten Mal  auch ein Ehrenpreis vergeben. Er geht an Axel Dielmann für seinen gleichnamigen Verlag in Frankfurt am Main.

Die Jury unter Vorsitz der Kulturdezernentin Marianne Grosse, vertreten durch Dr. Ulf Sölter entschied sich beim Hauptpreis einstimmig für den Verlag rotopol. Er wurde aus 64 Vorschlägen ausgewählt.

Die Jury des V.O. Stomps-Preises 2023 überrascht in diesem Jahr. Usus war bisher mit dem Hauptpreis einen älteren Verlag auszuzeichnen und den Förderpreis einer jungen Verlagsinitiative zuzusprechen. In diesem Jahr erhält der 2007 gegründete und schon vielfach ausgezeichnete Verlag rotopol unter der Leiterin und Gründerin Rita Fürstenau den V.O. Stomps-Hauptpreis.
Sie führt den „Verlag für grafisches Erzählen“ auch als Netzwerk für Autor:innen mit einer Ladengalerie für zeitgenössische Illustration und Comickunst. Der Verlag publiziert eigenwillige Geschichten, überrascht mit starken grafischen Umsetzungen und spricht damit auch ein jugendliches Leser:innenpublikum an. Jede Veröffentlichung wird als gestalterischer Mikrokosmos begriffen und dabei verdanken ihr Leser:innen Bücher von bekannten und vielfach ausgezeichneten Illustratoren wie Matthew Forsythe, aber auch jungen, noch unbekannten Grafiker:innen bietet sie ein erstes Podium. Buchkünstlerisch setzen die Bücher in der Aufmachung Akzente. Am liebsten druckt sie auf Natur- und Recyclingpapieren, die für einen günstigen Preis zu erwerben sind, ganz im Sinne im Namen des Preisgebers.

Um die Arbeit von Kleinverlagen zu würdigen, vergibt die Landeshauptstadt Mainz seit 1979 den V.O. Stomps-Preis. Zusätzlich gibt es seit 2009 einen V.O. Stomps-Förderpreis. Dieser ist mit 1.500 Euro dotiert und wird Cornelius Brändle aus Berlin zuerkannt.

Cornelius Brändle gründete 1998 seine „edition wasser im turm“. Brändle ist Buchkünstler, Grafiker, Siebdrucker und verlegt neben Büchern und grafischen Mappenwerken auch ein illustriertes Periodikum namens Froschkönig. Davon sind mittlerweile 17 verschiedene Ausgaben erschienen. Stets wechseln die verwendete Typografie und die beteiligten Autor:innen und Künstler:innen und interpretieren eines der
berühmtesten Märchen der Gebrüder Grimm immer wieder neu. Mit Zeichnungen und Collagen, im zwei- und dreifarbigen Siebdruck, einem haptisch angenehmen Papier, einem handlichen quadratischen Format von 23cm und einem günstigen Preis von 24 Euro für eine originalgrafische Zeitschrift wäre das ganz im Sinne von V.O. Stomps.

In diesem Jahr vergibt die Jury des V.O. Stomps-Preises erstmalig einen Ehrenpreis. Er geht an Axel Dielmann für den gleichnamigen Verlag in Frankfurt am Main.
Victor Otto Stomps war nicht nur Verleger, sondern auch Autor. Axel Dielmann ist es zu verdanken, das gesamte verstreute literarische Werk von Victor Otto Stomps aufzuspüren und in einer überzeugenden vierbändigen Werkausgabe neu zu verlegen. Die gesammelte Prosa, alle Romane, Gedichte und Dramen sowie seine Essays und Portraits in einer Kassette, deren Buchumschläge, von den Stomps’chen Weggefährten Horst Antes, Bernhard Jäger, Johannes Vennekamp und Ali Schindehütte extra dafür gestaltet wurden. Der Preis besteht aus einer Urkunde im Buchdruck, gedruckt im Druckladen des Gutenberg-Museums.

Info: Auf der Internationalen Buchmesse der Kleinverlage und Handpressen zeigen über 200 Aussteller die neuesten Ideen und Trends zum Thema Drucken und Verlegen von Literatur und Kunst. Während der Messetage gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Lesungen, Workshops, Performances, Seminaren und Ausstellungen. Informationen zur Messe auf: www.minipresse.de

Die geheimen Archive der Päpste – und was sie über die Kirche verraten – ab 18.04.2023 neue Vorlesungsreihe J. Gutenburg Uni Mainz

Die Präsenzveranstaltungen finden an Dienstagabenden von 18:15 Uhr bis ca. 20 Uhr im Haus Recht und Wirtschaft I, Hörsaal RW 1, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. © Foto Diether von Goddenthow
Die Präsenzveranstaltungen finden an Dienstagabenden von 18:15 Uhr bis ca. 20 Uhr im Haus Recht und Wirtschaft I, Hörsaal RW 1, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt. © Foto Diether von Goddenthow

Am 18. April 2023, 18.15 Uhr,  startet die Johannes Gutenberg-Universität in Mainz im Rahmen der Stiftungsprofessur 2023 mit Professor Dr. Dr. h.c. Hubert Wolfs Eröffnungsvortrag
„Heiliger Vater retten Sie uns! Bittschreiben jüdischer Menschen an Pius XII. aus der Zeit der Shoah“  ihre neue Vorlesungsreihe über „Die geheimen Archive der Päpste“.
Dazu heißt es „Die Archive des Vatikans sind geheimnisumwittert. Nicht umsonst dienen sie immer wieder als Aufhänger für Thriller und Bestseller. Wer möchte nicht selbst einmal in den geheimen Akten graben und den Rätseln der Geschichte auf den Grund gehen?

Hubert Wolf nimmt uns mit hinein in die Archive, hinter die hohen Mauern des Vatikans. Wir können ihm bei seiner Arbeit im wahrsten Sinn des Wortes über die Schulter schauen, werden Teil einer spannenden Spurensuche, die jeden Krimi in den Schatten stellt, und erleben Glücksmomente historischer Arbeit – sei es das Entdecken eines lang gesuchten Dokuments oder eine Beweiskette, die sich durch eine Schlüsselquelle endlich schließt.

Und es gibt vieles zu entdecken in den vatikanischen Archiven: Wir finden tausende ergreifende Hilferufe jüdischer Menschen an Pius XII. während des Holocaust, oft die letzten Zeilen, die sie vor ihrer Ermordung geschrieben haben; wir machen uns auf die Suche nach dem Original der berühmten Weihnachtsansprache von 1942, dem einzigen Text, in dem der Papst jemals etwas zur Shoah gesagt hat, und finden nur einen Stellvertreter; wir sind bei jedem Konklave dabei und zählen die abgegebenen Stimmen unter Michelangelos Jüngstem Gericht mit aus; wir werden Zeugen von Inquisitionsprozessen und erfahren, warum Gutenbergs Erfindung für die Kirche so gefährlich war; wir erfahren, dass Karl May auf den „Index der verbotenen Bücher“ gesetzt werden sollte und wundern uns über den Ausgang des Verfahrens; wir lesen einen Brief, den die Gottesmutter Maria im Himmel geschrieben und darin einen Mord befohlen hat; und wir erleben hautnah mit, wie der Papst 1870 unfehlbar wurde.

Vor allem aber entdecken wir alternative Modelle zu angeblich ewigen Wahrheiten, die ein gewaltiges Potenzial für eine Reform der katholischen Kirche beinhalten: zum Beispiel ganz selbstverständlich verheiratete Priester und geweihte Frauen. Und so erweist sich die Tradition der katholischen Kirche bei näherem Hinsehen als Synonym für Vielfalt und Dynamik.“

Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf ist Inhaber der diesjährigen 23. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur Foto: Catrin Moritz
Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf ist Inhaber der diesjährigen 23. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur
Foto: Catrin Moritz

Wie kein anderer steht er für die Erforschung der vatikanischen Archive: Prof. Dr. Dr. h.c. Hubert Wolf ist Inhaber der diesjährigen 23. Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur.Der Kirchenhistoriker und Priester Hubert Wolf ist seit 2000 Ordinarius für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Münster. Von 1992 bis 2000 war er Professor für Kirchengeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Berühmt geworden ist er vor allem für seine Arbeiten zu Inquisition und Indexkongregation, zu deren Archiven er bereits 1992, Jahre vor der offiziellen Öffnung der Bestände, Zugang erhielt. Zahlreiche seiner Bücher wurden zu Bestsellern; sein „Kirchenthriller“ Die Nonnen von Sant’Ambrogio erschien in über zehn Sprachen. Neben den innovativen historiographischen Ansätzen und seiner außergewöhnlichen Produktivität ist er als Wissenschaftskommunikator einer breiten Öffentlichkeit durch zahlreiche Radio- und Fernsehbeiträge bekannt. Zudem zieht er Konsequenzen aus seiner kirchenhistorischen Arbeit für gegenwärtige Debatten und sieht in der Tradition der Kirche enormes Potenzial für notwendige Reformen. Seine „16 Thesen zum Zölibat“, in denen er für die Zulassung verheirateter Männer zur Priesterweihe plädiert, sind dafür ein sprechendes Beispiel. Aktuell arbeitet er gemeinsam mit seinem Team im Großprojekt „Asking the Pope for Help“ Bittbriefe jüdischer Verfolgter aus dem Zweiten Weltkrieg auf, die in den vatikanischen Archiven lagern. In einer Online-Edition werden sie sowohl der Forschung als auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Wolfs Werk ist vielfach ausgezeichnet worden: Er ist Träger des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises (2003) und des Communicator-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2004), des Gutenberg-Preises der Stadt Mainz und der internationalen Gutenberg-Gesellschaft (2006) sowie des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa (2021). Er war Fellow am Historischen Kolleg München sowie am Wissenschaftskolleg Berlin.

Die frei zugänglichen Vorlesungen der Reihe im Überblick:

Alle Termine der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur 2023 im Überblick:
jeweils 18:15 Uhr auf dem Gutenberg-Campus (Hörsaal RW1, Haus Recht und Wirtschaft I, Jakob-Welder-Weg 9, 55128 Mainz) https://www.stiftung-jgsp.uni-mainz.de/vorlesungsreihe-2023/

Dienstag, 18. April 2023
Heiliger Vater retten Sie uns! – Bittschreiben jüdischer Menschen an Pius XII. aus der Zeit der Shoah
Moderation: Peter Frey

Dienstag, 25. April 2023
Der Papst, der geschwiegen hat? – Pius XII. und der Holocaust
Moderation: Almut Finck

Dienstag, 2. Mai 2023
Dogma oder Diplomatie? – Pius XII. und seine deutschen Prägungen
Moderation: Annette Schavan

Dienstag, 9. Mai 2023
Totalkontrolle des Wissens? – Gutenbergs Erfindung und der „Index der verbotenen Bücher“
Moderation: Stefan Füssel

Dienstag, 16. Mai 2023
Tribunal für einen Toten? – Die Theologie vor den Schranken der Inquisition
Moderation: Claus Arnold

Dienstag, 23. Mai 2023
Die Inszenierung des Geheimen? – Von den Tücken der Papstwahl
Moderation: Jürgen Erbacher

Dienstag, 6. Juni 2023
Es war halt (nicht) immer schon so! – Kirchenreform aus dem Geist der Tradition
Moderation: Christiane Florin

Dienstag, 13. Juni 2023
Ehelosigkeit als Dogma – Ein kirchenhistorisches Plädoyer gegen den Zölibat
Moderation: Jörg Vins

Dienstag, 20. Juni 2023
Unfehlbar? – Das päpstliche Lehramt auf dem Prüfstand der Geschichte
Moderation: Joachim Frank

Dienstag, 27. Juni 2023 – Abschlussveranstaltung
Mord auf Befehl der Gottesmutter? – Der Skandal um das römische Nonnenkloster Sant’Ambrogio

Technische Hinweise:

Die Präsenzveranstaltungen finden an Dienstagabenden von 18:15 Uhr bis ca. 20 Uhr im Haus Recht und Wirtschaft I, Hörsaal RW 1, Jakob-Welder-Weg 9, Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.

Zur Einfahrtserlaubnis auf den Campus: Seit dem 01.02.2023 gibt es für Gäste ein Freikontingent von 30 Stunden pro Jahr für die Einfahrt mit dem PKW auf den Campus. Anhand der Kennzeichenerkennung bei Ein- und Ausfahrt wird die Verweildauer auf dem Campus automatisch ermittelt und abgerechnet. Link zu weiteren Informationen

Weitere Informationen „Stiftung „Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur“

 

Innere Medizin als Detektivarbeit: DGIM lädt unter dem Leitgedanken „Systemisch Denken – Individuell Therapieren“ zum Jahreskongress

In wenigen Tagen werden sich vom 22. bis 25.April 2023 wieder mehrere Tausend Ärzte zum Internistenkongress im Wiesbadener RheinMain KongressCenter treffen. © Foto Diether von Goddenthow
In wenigen Tagen werden sich vom 22. bis 25.April 2023 wieder mehrere Tausend Ärzte zum Internistenkongress im Wiesbadener RheinMain KongressCenter treffen. © Foto Diether von Goddenthow

„Systemisch Denken – Individuell Therapieren“ – unter diesen Leitgedanken stellt die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) ihre 129. Jahrestagung, zu der sie vom 22. bis 25. April 2023 mehrere tausend Teilnehmende im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden erwartet. Auch 2023 werden alle wissenschaftlichen Veranstaltungen im Live-Stream übertragen, um Ärztinnen und Ärzte, die nicht vor Ort dabei sein können, einzubeziehen. In Kooperation mit der Stadt Wiesbaden und der Apotheken Umschau veranstaltet die DGIM heute, am Samstag, dem 22. April 2023 zudem wieder den traditionellen Patiententag im Rathaus Wiesbaden.

Ob in Gesundheit oder Krankheit: Der Körper und seine Funktionen sind ein hochkomplexes System. Internistische Erkrankungen bleiben deshalb meist nicht auf ein Organ beschränkt – sie interagieren mit dem Gesamtorganismus und können so Symptome im gesamten Körper auslösen. Und auch moderne Therapien verursachen mitunter Wirkungen und Nebenwirkungen weit abseits des ursprünglich betroffenen Organs. „Diese Erkenntnis ist nicht neu. Und doch kann sie bei der heute üblichen – und auch wichtigen – Spezialisierung der einzelnen Fachgebiete leicht aus dem Blick geraten“, sagt Professor Dr. med. Ulf MüllerLadner, Präsident der DGIM und Kongresspräsident des diesjährigen Kongresses. „In der Inneren Medizin muss es das Ziel sein, stets die übergreifenden Verbindungen einer Erkrankung, so klein das Ursprungsorgan oder der Primärherd auch sein mag, im Blickfeld zu behalten oder den Horizont dahingehend zu erweitern. Deshalb widmet sich der diesjährige Kongress schwerpunktmäßig diesen Interaktionen – und den Folgen, die sich daraus für Diagnostik, Therapie, Forschung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit ergeben“, so der Internist und Rheumatologe.

© Foto Diether von Goddenthow
© Foto Diether von Goddenthow

Über diesen Schwerpunkt hinaus wird der Kongress in rund 400wissenschaftlichen Sitzungen mit rund 1350 Vorträgen die gesamte Bandbreite der Inneren Medizin abdecken – von neuen nationalen und internationalen Behandlungsleitlinien der verschiedenen internistischen Fächer, über aktualisierte „Klug entscheiden“-Empfehlungen zur Reduktion von Über- und Unterversorgung bis hin zu berufspraktischen Themen wie der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zahlreiche Sessions des wissenschaftlichen Programms werden von der Nachwuchsorganisation JUNGE DGIM gestaltet, eine internationale Perspektive ermöglichen die gemeinsamen Sitzungen mit dem Gastland Israel. „Und wie immer nehmen wir beim Kongress auch die Zukunft in den Blick: Wie können neue therapeutische Ansätze künftig rascher den Sprung aus der Wissenschaft in die klinische Anwendung finden? Wo stehen wir aktuell bei der Entwicklung, Nutzung und Qualitätssicherung digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) und anderer Medizin-Apps?“, so Müller-Ladner.

Am Samstag, dem 22. April 2023, wird in Kooperation mit der Stadt Wiesbaden und der ApothekenUmschau zudem wieder der beliebte Patiententag stattfinden. Im Wiesbadener Rathaus werden an diesem Tag Vorträge zu ausgewählten Themen angeboten – von Einsamkeit im Alter bis zur Prävention und Behandlung von Herzkrankheiten. Hierzu sind Betroffene, Angehörige und Interessierte herzlich eingeladen. Die Teilnahme am Patiententag ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Teilnahme am Kongress ist in Präsenz, online oder als Kombination möglich (Teilnahme in Präsenz mit zusätzlichem vergünstigtem Online-Zugang). Weitere Informationen unter: https://kongress.dgim.de/registrierung/anmeldung/.

Woche der Meinungsfreiheit vom 3.-10. Mai 2023: Vielfältiges Programm für Frieden, Demokratie und Debatte

Breites Bündnis aus über 60 Partnern / Mehr als 60 Veranstaltungen, Diskussionen, Aktionen: www.woche-der-meinungsfreiheit.de/programm Verlage, Buchhandlungen, Bibliotheken und Pressehandel unterstützen bundesweit

Die „Woche der Meinungsfreiheit“ hat sich als fester Bestandteil der gesellschaftspolitischen Debatte in Deutschland etabliert. Zur dritten Ausgabe vom Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum neunzigsten Gedenktag der Bücherverbrennung am 10. Mai rückt ein breites Bündnis von 60 Partnern die Bedeutung der Meinungsfreiheit und lebendiger Debatten für eine freie, demokratische Gesellschaft in den öffentlichen Fokus. Bereits jetzt stehen über 60 Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet fest. Initiator der Aktionswoche ist der Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Als Förderer unterstützen erstmals die Crespo Foundation und die Stiftung Polytechnische Gesellschaft die Woche der Meinungsfreiheit.

„Die russische Aggression in der Ukraine, die Unterdrückung von Menschenrechten in Iran und vielen anderen Ländern, aber auch die Polarisierung in den Debatten hierzulande machen klar: Frieden, Demokratie und Verständigung sind nicht selbstverständlich. Mit einem starken Bündnis und einem vielfältigen Programm möchten wir während der Woche der Meinungsfreiheit ein Bewusstsein für die Bedeutung demokratischer Freiheiten schaffen, Denkanstöße geben und Debatten fördern“, erklärt Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.

Mit drei zentralen Veranstaltungen setzt der Börsenverein die Eckpunkte der Aktionswoche:

• Auftakt-Diskussion: „Die Deutschen, der Krieg und die Medien“

27. April 2023, 12.30 Uhr, Leipziger Buchmesse, Forum Offene Gesellschaft, Halle 4, Stand E101

Der Historiker Gerd Koenen und der Soziologe Harald Welzer debattieren über Sprache im Krieg, das deutsch-russische Verhältnis und das ideologische Konstrukt der „Meinungskorridore“. (Zugang mit Messe-Eintrittskarte)

• Offizieller Auftakt: Diskussionsabend „Unsere Demokratie und das freie Wort“

3. Mai 2023, 20 Uhr, Frankfurter Paulskirche

Mit Nancy Faeser, Igor Levit, Michel Friedman und Nargess Eskandari-Grünberg. Gemeinsame Veranstaltung mit der Stadt Frankfurt und der Frankfurter Buchmesse zum Internationalen Tag der Pressefreiheit und im Rahmen des Jubiläums „175 Jahre Deutsche Nationalversammlung Paulskirche Frankfurt“. (Begrenztes Karten-Kontingent. Anmeldung erforderlich bis 28. April an: protokoll@stadt-frankfurt.de; Anmeldung für Medien: akkreditierung@stadt-frankfurt.de).

• Lesung und Gespräch zum 90. Gedenktag der Bücherverbrennung:

„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen“

7. April 2023, 13 Uhr, Maxim Gorki Theater, Berlin

Mit Aslı Erdoğan, Aysima Ergün, Doğa Gürer, Herta Müller, Moritz Rinke, Felicitas Hoppe, Maria Stepanova, Jan Wagner und Basha Mika. Zum Karten-Vorverkauf

60 Veranstaltungen in ganz Deutschland

Der Veranstaltungskalender der Woche der Meinungsfreiheit deckt eine große Vielfalt an Themen, Formaten und Durchführenden ab. Thematisch setzen sich die Teilnehmer:innen sowohl mit den großen Themen der Zeit wie Krieg und Frieden, Rassismus oder Menschen-rechte in Autokratien auseinander aber auch mit Fragen, die derzeit die kulturelle Debatte in Deutschland prägen, wie Genderfragen, Diversität oder Sensitivity Reading. Die Formate reichen von Diskussionen und Lesungen über Konzerte bis hin zu Ausstellungen. Organisiert werden sie von Partnern aus Verlagen, Buchhandel, Pressehandel, Bibliotheken, Gewerkschaften, Kirchen, Musikszene, Vereinen, Verbänden und Stadtverwaltungen. Als Partner aus den Medien sind u.a. der Hessische Rundfunk, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, der Rundfunk Berlin Brandenburg, der Tagesspiegel und die Leipziger Zeitung dabei.

Für die begleitende Kampagne haben sich zahlreiche Prominente als Testimonials zur Verfügung gestellt, darunter die Autorinnen Irina Sherbakova und Tupoka Ogette, der Autor Sebastian Fitzek, die Psychologin und Autorin Stefanie Stahl, die Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa und der Friedenspreisträger Liao Yiwu.

Partner der Woche der Meinungsfreiheit

  • Amnesty International
  • Bildungsstätte Anne Frank
  • Das Blaues Sofa Bertelsmann
  • Buchkinder Leipzig e.V.
  • Buchhandlung „Bücher bei Dausien“, Hanau
  • Büchner-Verlag eG
  • Crespo Foundation
  • Deutsche Nationalbibliothek
  • Eintracht Frankfurt
  • Frankfurter Agenturallianz
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung
  • Frankfurter Buchmesse
  • frankfurtersalon
  • Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
  • Gangart Leipzig
  • Gesamtverband Pressegroßhandel
  • Global Digital Women
  • Hessischer Rundfunk
  • International Journalists Association
  • Jazz Montez
  • Leipziger Buchmesse
  • Leipziger Internet Zeitung
  • LINDLEY LINDENBERG
  • Literaturhaus Karlsruhe
  • Margit-Horváth-Stiftung
  •  Maxim Gorki Theater
  • mediacampus frankfurt
  • MVB
  • Netzwerk der Literaturhäuser
  •  Nicolaische Buchhandlung, Berlin
  • Penguin Random House Verlagsgruppe
  • PEN-Zentrum Deutschland
  • Stiftung Polytechnische Gesellschaft
  • RBL Media
  • Reporter ohne Grenzen
  • Rundfunk Berlin Brandenburg
  • Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verband
  • S. Fischer Verlage
  • Stadtakademie München
  • Stadt Leipzig
  • Stadtbücherei Frankfurt am Main
  • Ströer
  • Tagesspiegel
  • Thalia
  • Ullstein Verlag
  • Verband Bildungsmedien e. V.
  • Verbrannte Orte
  • Verlag C.H.Beck
  • Volkshochschule Frankfurt am Main
  • VS Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller
  • Verlagsgruppe Droemer Knaur
  • Wallstein Verlag
  • 3. Oktober – Deutschland singt

Zudem gestalten bundesweit viele weitere Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken und Pressehändler die Aktionswoche mit. Die „Frankfurter Agenturallianz“, bestehend aus Kommunikationsexpert:innen aus dem Rhein-Main Gebiet, die größtenteils pro bono für die Initiative arbeiten, unterstützt den Börsenverein bei der Aktionswoche.

Über die „Woche der Meinungsfreiheit“

Die „Woche der Meinungsfreiheit“ wurde 2021 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels initiiert. Ziel ist es, mit einem breiten Bündnis eine Woche lang auf die Bedeutung des freien Wortes für unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen. Zentrale Akteure der Initiative sind Buchhandlungen und Verlage. Darüber hinaus haben sich bereits über 50 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen der Woche der Meinungsfreiheit angeschlossen. Die Grundlage der Aktionswoche bildet die Charta der Meinungsfreiheit mit elf Leitsätzen zur Freiheit des Wortes. Sie kann unter www.woche-der-meinungsfreiheit.de/charta-der-meinungsfreiheit/ abgerufen und unterzeichnet werden.

LIKE A VIRGIN – touched for the very first time? Kunst trifft Archäologie – Landesmuseum Mainz kooperiert mit Kunsthochschule Mainz / Sonderausstellung bis 18. Juni

Megaflop2000 – Copyright Kunsthochschule Mainz/Amelie Reinholdt
Megaflop2000 – Copyright Kunsthochschule Mainz/Amelie Reinholdt

Eine original römische Sandale wird zu einem Riesen-Flip-Flop oder ein 3000 Jahre alter Kultgegenstand in einer gespielten Performance zu neuem Leben erweckt. Das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) hat erstmals Studierende der Kunsthochschule Mainz zu einem Experiment eingeladen. „LIKE A VIRGIN – touched for the very first time? – Kunst trifft Archäologie” heißt das Ergebnis und zugleich die Sonderausstellung, die am 21. April 2023 abends eröffnet wird.

„Entstanden ist ein spannender Dialog zwischen teils Jahrtausende alten Exponaten und völlig neuen, zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten“, freut sich die Generaldirektorin kulturelles Erbe, Dr. Heike Otto. Auch Dr. Birgit Heide, die Direktorin des Landesmuseums Mainz, zeigt sich begeistert, „es ist wunderbar zu sehen, mit wieviel Fantasie, aber auch mit welchen Überlegungen sich die Studierenden dieser herausfordernden Aufgabe gestellt haben.“

Zur Vorbereitung der geplanten Neuaufstellung der archäologischen Dauerausstellung waren Studierende der Klasse für Bildhauerei von Prof. Sabine Groß der Kunsthochschule Mainz vom Landesmuseum Mainz eingeladen, sich mit ganz unterschiedlichen Exponaten aus den vorgeschichtlichen und römischen Epochen auseinanderzusetzen.

Prozessbild zu ‚despised seer‘ - Copyright Kunsthochschule Mainz/Aaron Nora Kappenberger
Prozessbild zu ‚despised seer‘ – Copyright Kunsthochschule Mainz/Aaron Nora Kappenberger

„Neue Blickwinkel, künstlerische Neuschöpfungen, überraschende Herangehensweisen – es war allen Studierenden ein großes Vergnügen, archäologischen Artefakten, die in Museen unberührbar erscheinen, auf wundersame Weise neues Leben einzuhauchen und buchstäblich eine andere Bühne zu bieten,“ so die Leiterin der Klasse für Bildhauerei, Prof. Sabine Groß.

Die archäologischen Objekte aus der Vorgeschichte und der Römerzeit, die lange nicht mehr im Landesmuseum Mainz zu sehen waren, zeigen unterschiedliche Aspekte des menschlichen Lebens, wie Alltag, Luxus oder kultisch-religiöse Darstellungen.

Der Ausstellungstitel ist dem Refrain eines Madonna-Songs entliehen und soll einerseits auf die Jungfräulichkeit dieses Ausstellungsunterfangens anspielen, das so in dieser Form keinen Vorläufer hat; andererseits verweist er auf eine gefühlte Unantastbarkeit archäologischer Museumsstücke, die ihnen durch ihre wissenschaftlichen und kulturhistorischen Zuschreibungen verliehen wird. „Ziel des Projektes sei es“, so der Rektor der Kunsthochschule Mainz, Martin Henatsch, „Schnittstellen von Wisenschaft und Kunst, unantastbarer Musealität und zeitgenössischer Intervention aufzuzeigen. Eine wunderbare Herausforderung an die Studierenden der Kunsthochschule Mainz, die damit an die Tradition der Kunst-und Wunderkammern des 16. und 17. Jahrhunderts anschließen, in denen eine heute oftmals vergessene einander bedingende Koexistenz von Artifikalien und Mirabielen, Natur, Wissenschaft und Kunst üblich war.“

Kopf der Rosmerta – Copyright Landesmuseum Mainz, GDKE, U. Rudischer
Kopf der Rosmerta – Copyright Landesmuseum Mainz, GDKE, U. Rudischer

Zu sehen sind archäologische Artefakte und zeitgenössische Kunst in einer lebendigen Präsentation, zugleich auch Arbeiten, die sich mit den Werkzeugen archäologischer Ausgrabungen beschäftigen oder Texte, die sich zwischen Poesie und Wissenschaftlichkeit neues Terrain erobern.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Prof. Sabine Groß und den Studierenden der Bildhauereiklasse der Kunsthochschule Mainz – Line Bisanz, Johannes Buchholz, Yvonne Delfendahl, Selina Hammer, Jeong Hoon Shin, Aaron Nora Kappenberger, Anna Karpekin, Jeong Lee, Amelie Reinholdt, Berit Spieß, Paula Tillmanns, Elpida Tsaousidis, Laetitia Wessner – in Zusammenarbeit mit Dr. Birgit Heide, Dr. Ellen Riemer, Dr. Eva Brachert und Andreas Hawner vom Landesmuseum.

Ergänzt wird die Ausstellung durch ein Making-of, das die Museumspädagogik des Landesmuseums Mainz aufbereitet, um einerseits die getroffene Auswahl der Objekte aufzuzeigen, aber auch um das Publikum mit einzubeziehen, das dann ihrerseits seine Gedanken und Ideen dazu mit einbringen kann.

(Michael Bonewitz )

GENERALDIREKTION KULTURELLES ERBE RHEINLAND-PFALZ
Große Bleiche 49-51
55116 Mainz
Telefon 0173-7161515
dorothee.glawe@gdke.rlp.de
www.landesmuseum-mainz.de