Ein Blick in die August Macke Ausstellung mit Roman Zieglgänsberger

Lesen Sie jetzt den Blogbeitrag von Roman Zieglgänsberger zur neuen Ausstellung August Macke — Paradies! Paradies? auf der Homepage des Museums Wiesbaden.

Das Museum Wiesbaden bringt  Ihnen die Ausstellung nach Hause und hofft, dass sie Ihnen Lust auf ein baldiges Wiedersehen im Museum Wiesbaden macht.

Susanne Kridlos Lieblingsstück

Das Lieblingsstück von Susanne Kridlo aus den Naturhistorischen Sammlungen des Museums ist übrigens ein kleines Stück schwarze Holzkohle. Erfahren Sie hier, was es damit auf sich hat. HIER geht es zum Video

Silvesterparty im Kurhaus Wiesbaden und Musik-Feuerwerk am Bowling Green abgesagt

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Wie so viele Kultur- und Freizeitveranstaltungen zu Weihnachtszeit und Jahreswechsel muss in diesem Jahr auch die große traditionelle Silvester-Party im Kurhaus Wiesbaden aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.

„Wir bedauern es sehr, dass uns die Corona-Krise zu dieser Entscheidung gezwungen hat“, sagt Geschäftsführer der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH, Martin Michel. Die aktuelle Verordnungslage sowie die geltenden Hygienevorschriften und Abstandsregelungen, „machen die Durchführung eines gesellschaftlichen Highlights wie der Silvesterparty schlicht unmöglich“, so Michel weiter.

Aus diesem Grund wird auch das beliebte Musik-Feuerwerk auf dem Bowling Green, welches Bestandteil der Silvesterparty ist und zum Jahreswechsel stets Tausende Schaulustige vor das Kurhaus lockt, ausfallen.

Caricatura Frankfurt und Kassel erhalten Hessischen Kulturpreis 2020

© Foto Diether v. Goddenthow
© Foto Diether v. Goddenthow

Ministerpräsident Volker Bouffier und Wissenschaftsministerin Angela Dorn: „Mit zahlreichen Ausstellungen geben die Institutionen den Künstlerinnen und Künstlern und somit der Vielfalt der Karikatur eine Bühne, die ihresgleichen sucht“

Wiesbaden. Der Hessische Kulturpreis 2020 geht an das Caricatura Museum Frankfurt, Museum für Komische Kunst und die Caricatura Galerie für Komische Kunst in Kassel. Mit dem Preis wird das Engagement der beiden Institutionen rund um das Genre der Karikatur gewürdigt. „Das verdienstvolle Wirken hat eine Strahlkraft, die weit über die hessischen Landesgrenzen hinausgeht“, begründeten Ministerpräsident Volker Bouffier und die Hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn die Entscheidung des Kuratoriums für die Preisträger.

Die Caricatura ist mit dem Caricatura Museum Frankfurt, der Galerie für Komische Kunst in Kassel, der Sommerakademie für Komische Kunst und der Caricatura Agentur die zentrale Netzwerkinstitution für Komische Kunst im deutschsprachigen Raum. Seit 2007 veranstaltet die Caricatura Galerie in Kassel zusammen mit mehreren Partnern jährlich die Sommerakademie für Komische Kunst. Das bundesweit einzigartige Projekt widmet sich der Aus- und Weiterbildung von Talenten aus dem Bereich der satirischen Bildkunst und hat eine ganze Generation von Zeichnerinnen und Zeichnern erfolgreich ausgebildet. Die Caricatura sei eine „Talentschmiede für die satirische Bildkunst“ und bringe sehr erfolgreich junge Talente hervor, so Bouffier.

„Mit zahlreichen Ausstellungen in Deutschland, Europa und auch auf anderen Kontinenten geben das Caricatura Museum Frankfurt, Museum für Komische Kunst und die Caricatura Galerie für Komische Kunst in Kassel den Künstlerinnen und Künstlern und somit der Vielfalt der Karikatur und der Komik eine Bühne und eine Plattform, die ihresgleichen sucht. Sie zeigen somit, dass man sich ernsten Themen auch auf humorvolle Weise nähern kann“, unterstrichen Ministerpräsident Bouffier und Wissenschaftsministerin Angela Dorn.

Gerade in den vergangenen Jahren habe die Karikatur jedoch auch Auseinandersetzungen, Gewalt und Terror gegenübergestanden, weil Satire und Sarkasmus aus religiösen oder kulturellen Gründen nicht erkannt, missinterpretiert oder als entehrend wahrgenommen worden seien. „Dabei ist gerade die Karikatur eines der Sinnbilder der Meinungsfreiheit, um der Welt, der Politik und der Gesellschaft fehlerhaftes Handeln und vermeintliche Schwächen auf künstlerische Weise aufzuzeigen“, betonte Bouffier. „Karikaturen besitzen eine hohe Ausdruckskraft, um Themen auf den Punkt zu bringen und den Diskurs anzuregen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur politischen Meinungs- und Willensbildung. Ihren Stellenwert als kulturelles Gut anzuerkennen ist in einer Zeit, wo sie andernorts mit Terror und Gewalt bekämpft werden, daher wichtiger denn je. Die Wertigkeit dieses bedeutenden Genres soll daher durch die Verleihung des Hessischen Kulturpreises an das Caricatura Museum Frankfurt, Museum für Komische Kunst und die Caricatura Galerie für Komische Kunst in Kassel anerkannt und öffentlich gewürdigt werden“, so Bouffier und Dorn. Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Verleihung des Preises zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.

Museumsleiter Achim Frenz (li.) im Interview mit Komiker, Comiczeichner, Musiker und Schauspieler Otto Waalkes und Bernd Eilert, Schriftsteller, (Otto-)Gagschreiber und Mitglied zur Neuen Frankfurter Schule anlässlich "Otto Die Ausstellung" im Caricatura Frankfurt, April 2014. © Archivbild: Diether v. Goddenthow
Museumsleiter Achim Frenz (li.) im Interview mit Komiker, Comiczeichner, Musiker und Schauspieler Otto Waalkes und Bernd Eilert, Schriftsteller, (Otto-)Gagschreiber und Mitglied zur Neuen Frankfurter Schule anlässlich Otto Die Ausstellung“ im Caricatura Frankfurt, April 2018. © Archivbild: Diether v. Goddenthow

Museumsleiter Achim Frenz: „Die Auszeichnung ehrt uns sehr. Die Ehrung würdigt einmal mehr die Auswirkung und den Einfluss unserer Arbeit auf Deutschland und Europa. Die Werke unserer Künstlerinnen und Künstler zeigen einen einzigartigen Blick auf die vergangenen wie aktuellen gesellschaftlichen und politischen Geschehnisse und lehren den Betrachtenden, Dinge kritisch zu hinterfragen.“ Das Caricatura Museum in Frankfurt sowie die Caricatura Galerie in Kassel sind mehr als nur Ausstellungsflächen für Werke komischer KünstlerInnen. Ihr Engagement findet auf weiteren Feldern statt. Zusammen mit dem Satiremagazin TITANIC veranstalten sie seit 2007 jährlich die Sommerakademie für Komische Kunst, ein bundesweit einzigartiges Projekt, das sich der Aus- und Weiterbildung von Talenten aus diesem Bereich widmet.

Darüber hinaus veranstaltet das Museum im Rahmen des Frankfurter Museumsuferfests seit 2009 das Festival der Komik und bietet der Komischen Kunst im wahrsten Sinne des Wortes eine Bühne. Neben diesem gesellschaftlichen Engagement bewahrt das Museum mit den Werken der Neuen Frankfurter Schule die satirische Tradition Deutschlands. Die Werke von F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, F.K. Waechter und Hans Traxler werden den Besuchenden dauerhaft in wechselnden Hängungen zugänglich gemacht.
Beide Einrichtungen sind in Deutschland einmalig. Um die Menschen über die hessischen und deutschen Grenzen hinaus an den Bereichen Cartoon und Karikatur sowie Komische Zeichnung und Komische Malerei teilhaben zu lassen, organisiert die „Caricatura Agentur“ Wanderausstellungen, die weltweit gebucht werden können. Neben dem politisch und gesellschaftlich wichtigen Genre der Komischen Kunst ist dieses vielseitige Arbeiten und Engagement das, was das Museum und die Galerie so besonders macht.

Museumsleiter Achim Frenz sieht in seinem Schaffen einen klaren Bildungsauftrag und fordert diesen, mittelfristig auszubauen. Ein wissenschaftliches Arbeiten an Komischer Kunst in Form einer Akademie wäre nicht nur für Frankfurt eine Bereicherung. Die Auszeichnung mit dem Hessischen Kulturpreis könnte die Erreichbarkeit dieses Vorhabens in nähere Zukunft gerückt haben.

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten möchte ich unterstreichen, dass die Kultur in unserem Land für die Hessischen Landesregierung einen hohen Stellenwert hat“, erklärte Bouffier abschließend. „Das Land Hessen hat Künstlerinnen und Künstlern, Festivals und Kultureinrichtungen schon bisher mit einem umfassenden Unterstützungspaket geholfen, die durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen zu überstehen. Auch jetzt setzen wir uns als Landesregierung auf allen Ebenen und Wegen dafür ein, dass die Bundesregierung die angekündigten Hilfen rasch und praxisgerecht umsetzt und die Kulturbranche, die erneut einen großen Anteil an der Last der Einschränkungen trägt, auch den entsprechenden Anteil an den Entschädigungen erhält. Wie bei unserem 50-Millionen-Euro-Paket aus dem Frühjahr werden wir anschließend prüfen, in welchen Bereichen noch Defizite bestehen und es gegebenenfalls weitere ergänzende Unterstützung des Landes braucht. Dazu stehen wir im Dialog mit den Betroffenen“, sagte Wissenschaftsministerin Dorn.

Über den Hessischen Kulturpreis

Der Hessische Kulturpreis wird seit 1982 jährlich für besondere Leistungen in Kunst, Wissenschaft und Kulturvermittlung vergeben. Er ist mit 45.000 Euro dotiert.
Im Kuratorium, dessen Vorsitz der Hessische Ministerpräsident innehat, sind neben der Hessischen Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, folgende Persönlichkeiten vertreten:

  • Dipl.-Ing. Jürgen Engel, Architekt, Frankfurt am Main
  • Prof. Susanne Pfeffer, Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt
  • Michael Herrmann, Intendant Rheingau Musik-Festival
  • Bernd Leifeld, ehemaliger Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs GmbH
  • Michael Quast, Schauspieler, Kabarettist, Regisseur
  • Hans Sarkowicz, Leiter Ressort hr2 Kultur und Bildung
  • Dr. Gerhard Stadelmaier, ehem. Redakteur und Theaterkritiker im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
  • Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Karin Wolff, Staatsministerin a.D., Geschäftsführerin Kulturfonds Rhein-Main

Bisherige Preisträger des Hessischen Kulturpreises sind unter anderem Regisseur Volker Schlöndorff (1987), Philosoph Jürgen Habermas (1999) oder Schriftsteller Florian Illies (2003). Im vergangenen Jahr ging der Preis an die Frankfurter Architekten Andrea Wandel und Wolfgang Lorch.

Eine Liste der bisherigen Kulturpreisträgerinnen und -träger finden Sie hier: https://staatskanzlei.hessen.de/ueber-uns/orden-ehrenzeichen/auszeichnung-der-kultur .

Zu Caricatura

© Caricatura Museum Frankfurt Foto: Diether v. Goddenthow
© Caricatura Museum Frankfurt Foto: Diether v. Goddenthow

Basis der Caricatura-Tätigkeit ist das Wirken der „Neuen Frankfurter Schule“ rund um die Satiremagazine „Pardon“ und „Titanic“. Nationale und internationale Kooperationspartner sind unter anderem das Goethe-Institut, das Auswärtige Amt, die Deutsche Botschaft Paris, Lentos Linz, Premio della Satira Politica in Forte dei Marmi, Karikaturmuseen in Hannover, London, Warschau, Krems sowie eine Vielzahl weiterer Museen, Verbände und Institutionen.

Historie der Caricatura

Seit 1987 zeigt die Caricatura begleitend zur Weltkunstausstellung documenta Positionen der Komischen Kunst. Die Ausstellungen „CARICATURA I – VII“ definierten den Begriff der „Komischen Kunst » als Gattungsbegriff innerhalb der Bildenden Künste und haben Caricatura zu einer bundesweit wertvollen Kulturmarke gemacht.

Seit 1995 zeigt die „Caricatura – Galerie für Komische Kunst“ im Kultur-Bahnhof Kassel jährlich vier bis fünf große Ausstellungen. Sie war selbst federführend am Konzept zur Umwandlung des alten Kasseler Hauptbahnhofs in Deutschlands ersten Kultur-Bahnhof beteiligt.

Seit 1999 vermittelt und produziert die „Caricatura Agentur“ von Kassel aus Ausstellungen für Museen und Ausstellungshäuser. Bisher wurden mehr als 300 Ausstellungen in 120 Städten in Deutschland, in Europa und mit dem Goethe-Institut auch in Indien und Mittelamerika gezeigt.

Seit 2000 gibt es das Caricatura Museum Frankfurt, zunächst in den Räumen des Historischen Museums Frankfurt, seit 2008 mit eigenem Haus. Im historischen Leinwandhaus am Weckmarkt werden in der Dauerausstellung die Werke der
NFS-Zeichner F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, Hans Traxler und F. K. Waechter gezeigt. Weitere namhafte Vertreterinnen und Vertreter der komischen Zeichnerei werden in Wechselausstellungen präsentiert. Seit 2008 veranstaltet das Caricatura Museum jährlich das Festival der Komik, ein dreitägiges Open-Air mit satirischen Bühnenkünstlerinnen und Bühnenkünstlern sowie Autorinnen und Autoren.

Die Sammlung des Caricatura Museum Frankfurt besteht aus mehr als 7.000 Originalen der Künstler F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth und Hans Traxler sowie über 4.000 Zeichnungen weiterer KarikaturistInnen, darunter Felix Mussil, Marie Marcks, Ernst Kahl und Ralf König. Die Sammlung wird ständig erweitert.

Seit 2007 veranstaltet die Caricatura Galerie in Kassel zusammen mit mehreren Partnern jährlich die Sommerakademie für Komische Kunst. Das bundesweit einzigartige Projekt widmet sich der Aus- und Weiterbildung von Talenten aus dem Bereich der satirischen Bildkunst und hat eine ganze Generation von Zeichnerinnen und Zeichnern erfolgreich ausgebildet. Seit 2020 forciert die Caricatura Galerie Kassel die Anbindung der Komischen Kunst an die akademische Ausbildung, beispielsweise mit einer Lehrtätigkeit an der Leibniz-Universität Hannover.

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

Die Caricatura ist in allen relevanten Jurys der satirischen Bildkunst vertreten, z.B. Deutscher Karikaturenpreis, Deutscher Cartoonpreis, Göttinger Elch und Karikaturenpreis der Bundesrechtsanwaltskammer.

War Kant ein Rassist? Kooperationsveranstaltung der Goethe-Universität mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und anderen

Buchtipp: Kant, Immanuel: Werke in sechs Bänden von Wilhelm Weischedel.Dazu gehören die drei großen Kritiken – Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der Urteilskraft –, aber auch zahlreiche andere bekannte und einflussreiche Texte wie die ›Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht‹, die ›Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung‹ oder der Entwurf ›Zum ewigen Frieden‹. Hervorragende Übersetzungen von Monika Bock und Norbert Hinske ergänzen die lateinischen Schriften Kants in synoptischer Gegenüberstellung. Die WBG macht diese klassische Ausgabe, die Generationen von Kant-Lesern begleitet hat und gerade auch Studierenden einen sehr guten Zugang zu Kants Texten bietet, jetzt wieder zugänglich. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft, Darmstadt.
Buchtipp: Kant, Immanuel: Werke in sechs Bänden von Wilhelm Weischedel.Dazu gehören die drei großen Kritiken – Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der Urteilskraft –, aber auch zahlreiche andere bekannte und einflussreiche Texte wie die ›Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht‹, die ›Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung‹ oder der Entwurf ›Zum ewigen Frieden‹. Hervorragende Übersetzungen von Monika Bock und Norbert Hinske ergänzen die lateinischen Schriften Kants in synoptischer Gegenüberstellung. Die WBG macht diese klassische Ausgabe, die Generationen von Kant-Lesern begleitet hat und gerade auch Studierenden einen sehr guten Zugang zu Kants Texten bietet, jetzt wieder zugänglich. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft, Darmstadt.

Diskussionsreihe widmet sich der Frage, inwiefern Rassedenken und Rassismus bei Immanuel Kant zu finden ist. Die virtuellen Sitzungen beginnen ab dem 20. November und sind online verfügbar.

FRANKFURT. Die online stattfindende Diskussionsreihe „Kant – ein Rassist?“ widmet sich aus interdisziplinärer Perspektive der Frage, ob und inwiefern Immanuel Kant Rassist war. Dazu werden die Schriften Kants, aber auch der soziokulturelle und historische Hintergrund, ausführlich diskutiert. Jede Sitzung wird von einem impulsgebenden Vortrag eingeleitet. Zwei darauf bezogene Repliken eröffnen die Diskussionsrunde. Vortragende und Teilnehmende verschiedener Fachdisziplinen reflektieren in der gemeinsamen Debatte die philosophische und historische Tragweite der rassistischen Äußerungen Kants, auch mit Blick auf die Gegenwart.

Die virtuellen Sitzungen werden aufgezeichnet und sind in den Mediatheken der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft (BBAW) sowie der Digitalen Bibliothek Thüringen jeweils ab dem genannten Termin zugänglich. Alle Informationen sowie die Verlinkung zu den Mediatheken beziehungsweise den Videos findet man unter http://kant.bbaw.de/arbeitsstelle/veranstaltungen

Prof. Marcus Willaschek, Philosoph an der Goethe-Universität und Mitorganisator der Diskussionsreihe, betont im Hinblick auf die im Feuilleton, aber auch in der Wissenschaft breit geführte Debatte über die Frage, ob Kant Rassist war: „Aus einer rein historischen Perspektive kann man seine Äußerungen über die angebliche Überlegenheit der Weißen, Faulheit der Afrikaner etc. in den Kontext seiner Zeit einordnen und so ein stückweit verständlich machen, ohne Kant moralisch zu verurteilen. Als Philosoph muss ich mich jedoch auch fragen, welche Thesen und Theorien Kants heute noch überzeugend und ein Anknüpfungspunkt für unser heutiges Denken sein können. Kant kann uns noch immer wichtige Denkanstöße geben, aber manche seiner Auffassungen haben sich auch als Irrtümer erwiesen. Genauso verhält es sich mit seiner Theorie der Menschenrassen: aus heutiger Sicht ist sie falsch, und das gilt erst recht für die von Kant vertretene Rassenhierarchie mit den Weißen an der Spitze. Da muss man klar sagen: Hier irrte Kant!“

Die Vorlesungsreihe „Kant – ein Rassist?“ ist eine Kooperationsveranstaltung der Goethe-Universität (Prof. Marcus Willaschek) mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Dr. Michael Hackl), der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Prof. Andrea Esser), der Universität Siegen (Prof. Dieter Schönecker) sowie der Université du Luxembourg (Prof. Dietmar Heidemann).

Von diesen Terminen an sind die jeweiligen Veranstaltungen online zugänglich:

Freitag, 20.11.2020:
„Rasse“ und „Rassismus“. Moderation: Marcus Willaschek (Frankfurt/M.), Impuls: Christian Geulen (Koblenz); Replik 1: Christina Brandt (Jena) Replik 2: Cengiz Barskanmaz (Halle/Saale).

Freitag, 4.12.2020:
Kants Theorie der „Menschenrassen“. Moderation: Andrea Esser (Jena), Impuls: Pauline Kleingeld (Groningen); Replik 1: Bernd Dörflinger (Trier), Replik 2: Dieter Schönecker (Siegen).

Freitag, 18.12.2020:
Rassismus ohne Rassen bei Kant? Moderation: Dieter Schönecker, Impuls: Marina Martinez Mateo (Frankfurt/M.); Replik 1: Micha Brumlik (Frankfurt/M.), Replik 2: Marcus Willaschek.

Freitag, 22.1.2021:
Rassedenken und Rassismus im 18. Jahrhundert. Moderation: Andrea Esser, Impuls: Uffa Jensen (Berlin); Replik 1: Andrew Wells (Göttingen), Replik 2: Jacob Mabe (Berlin).

Freitag, 5.2.2021:
Universalismus und Rassismus. Moderation: Marcus Willaschek, Impuls: Nikita Dhawan (Gießen); Replik 1: Rainer Forst (Frankfurt/M.), Replik 2: Michael Hackl (Berlin).

Freitag, 19.2.2021:
Wie umgehen mit Kants Schriften in Forschung und Lehre? Moderation: Michael Hackl, Impuls: Franziska Dübgen (Münster); Replik 1: Volker Gerhardt (Berlin), Replik 2: Andrea Esser.

Weitere Informationen: Prof. Marcus Willaschek, Institut für Philosophie, Goethe-Universität Frankfurt. Tel. (069) 798-32678; Willaschek@em.uni-frankfurt.de

Über die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg: Die Universitätsbibliothek Frankfurt am Main zählt mit ihren umfangreichen Beständen und Sammlungen zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands. Sie vereinigt in sich die Funktionen einer Universitätsbibliothek mit zahlreichen Landesaufgaben, einer wissenschaftlichen Bibliothek für die Stadt Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet und einer Schwerpunktbibliothek innerhalb der überregionalen Literatur- und Informationsversorgung.

http://www.ub.uni-frankfurt.de/

Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität – Museum für Kommunikation Frankfurt vom 18. November 2020 bis 29. August 2021

Sonder-Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021  Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/
Sonder-Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021 Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/

Die neue Sonderausstellung „Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität“ vom 18. November 2020 bis 21. August 2021, die gestern im Museum für Kommunikation Frankfurt – coronabedingt – virtuell eröffnet wurde, präsentiert ebenso euphorische wie kritische Technikvisionen zu Kommunikation und Mobilität und erzählt, auf welchem gesellschaftlichen Nährboden sie entstanden, etwa: wie „das Neue in die Welt kommt“, wie „utopisches Denken funktioniert“ und wovon „Fortschrittsoptimismus und Technikskepsis“ beeinflusst werden. Strukturiert in vier Themenräumen: 1. Optimierung des Menschen, 2. Grenzenlose Kommunikation, 3. Suche nach einer anderen Welt und 4. Überwindung von Raum und Zeit. Sechs internationale künstlerische Positionen zeigen poetische Umwege und verdichten so die Themenräume.

Präsentiert wird vor allem eine Bildreise zu den technischen Visionen der Zukunft von gestern, die sich kreative Vordenker ausgedacht haben. In Illustrationen und Romanen, auf Postkarten und in Filmen entwarfen sie Bilder, in denen sich die Hoffnungen, Sehnsüchte, Ängste und Einwände der jeweiligen Zeit ausdrücken. Es sind phantastische Bilder und sehr konkrete Ideen – manche Visionen sind bereits selbstverständlicher Alltag geworden, andere haben auf unterhaltsame Weise am Ziel vorbeigeschossen.

Sammelbildchen "Zukunftsfantasien Bildtelefon"  aus dem Echte Wagner-Album Nr. 3, 1930. Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021  Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/
Sammelbildchen „Zukunftsfantasien Bildtelefon“ aus dem Echte Wagner-Album Nr. 3, 1930. Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021 Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/

Die Ausstellung präsentiert ebenso euphorische wie kritische Technikvisionen zu Kommunikation und Mobilität und erzählt, auf welchem gesellschaftlichen Nährboden sie entstanden. Vielleicht hilft der Blick in diese historischen Zukünfte besser zu verstehen, welche Ängste und Hoffnungen wir heute in unsere Zukunft projizieren. Denn die prägenden Zukunftstechnologien unserer Gegenwart – Roboter, künstliche Intelligenz und selbstfahrende Autos – entdecken wir zum Teil in visionären Entwürfen vergangener Tage.

Die Themenräume der Ausstellung

Prolog – Ausstellungsansicht   der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021  Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ
Prolog – Ausstellungsansicht der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021 Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ

In vier Themenräumen Optimierung des Menschen, Grenzenlose Kommunikation, Überwindung von Raum und Zeit und Suche nach einer anderen Welt ist die Ideengeschichte von 16 ausgewählten Technikvisionen zu Kommunikation und Mobilität unterhaltsam präsentiert. Die Themen stehen für sich, weshalb sich Besucher*innen von den Technikvisionen inspirieren lassen können, von denen sie sich angezogen fühlen. Ein Prolog zu utopischem Denken stimmt auf die Ausstellung ein und im Epilog werden persönliche utopische Szenarien interaktiv angeregt. Schließlich bieten internationale künstlerische Positionen einen sinnlichen Zugang und die Möglichkeit zum Spekulieren: Was wäre, wenn…?

Themenraum 1: Optimierung des Menschen

Optimierung des Menschen – Ausstellungsansicht   der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021  Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ
Optimierung des Menschen – Ausstellungsansicht der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021 Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ

Kann man den Menschen verändern, anpassen oder gar neu erschaffen? Der Wunsch nach Optimierung findet sich schon in alten Erzählungen der Menschheitsgeschichte. Er offenbart sich in lebensrettenden Implantaten, smarten Sinneserweiterungen oder in Versuchen, Unsterblichkeit zu erlangen. Ihren Ausgang nimmt diese Entwicklung in der Aufklärung: Der Mensch überlässt seine Entwicklung nicht länger einem möglichen Schöpfer, sondern nimmt sie in seine eigene Hand. Seinen Körper betrachtet er nun viel mehr als Maschine, die durch Eingriffe „repariert” werden kann. Mit passenden „Ersatzteilen” fällt der wesentliche Grund für den Tod, das Versagen von Körperorganen, weg. Wie sich diese technischen Optimierungen auf dasZusammenleben auswirken, erkunden Science-Fiction Autor*innen in ihren Werken. Die Frage nach Unsterblichkeit ist bis heute Gegenstand gesellschaftlicher Debatten.

Themenraum 2: Grenzenlose Kommunikation

Grenzenlose Kommunikation - Ausstellungsansicht der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021  Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ
Grenzenlose Kommunikation – Ausstellungsansicht der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021 Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ

Menschen sollten miteinander kommunizieren können – überall und jederzeit. Dieser Wunsch treibt Visionäre im 19. Jahrhundert an und lässt sie von „Visiofonen“ oder „Telefonen in der Westentasche“ träumen. Sie sind inspiriert von der Telegrafie, die im selben Jahrhundert die weltweite Vernetzung beschleunigt und für das Gefühl vom Verschwinden der Ferne sorgt.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wird das Telefon in Europa alltäglich und durch die Erfindung des Bild- und Mobiltelefons perfektioniert. Mit der Verbreitung des Internets scheint die letzte Hürde der Verständigung überwunden und das globale Dorf geboren: Utopisten träumen von frei zugänglichen Informationen für alle, ohne Sprachbarrieren, Falschinformationen oder politische Zensur. Ihre Träume sind bis heute aktuell.

Themenraum 3: Suche nach einer anderen Welt

Suche nach einer anderen Welt - Ausstellungsansicht der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021  Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ
Suche nach einer anderen Welt – Ausstellungsansicht der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021 Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ

Seit Jahrhunderten erträumen sich die Menschen neue Welten. Als Christoph Kolumbus vor rund 500 Jahren Amerika in den europäischen Blick rückt, verleiht er dem visionären Denken neuen Schub. Für die Menschen eröffnen sich neue Erfahrungshorizonte. Dazu zählen neben den neuen Kontinenten auch die Meere und die Himmelsgestirne. Die Frage nach anderen Lebensorten verbindet sich mit dem Wunsch nach neuen Gesellschaftsformen. Visionär*innen, Literat*innen und Abenteurer*innen erhoffen sich bessere Zivilisationen. Kritische Denker*innen dagegen befürchten düsteres Leben auf unwirtlichen Planeten oder unter Wasser. Bis heute ist der Traum von einer besseren Gesellschaft in einem neuen Raum ungebrochen: 2034 möchte die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA eine Mondstation bauen, um von dort aus den Mars zu erreichen.

Themenraum 4: Überwindung von Raum und Zeit

Überwindung von Raum und Zeit - Ausstellungsansicht der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021  Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ
Überwindung von Raum und Zeit – Ausstellungsansicht der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021 Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ

Lufttaxi, Zeitmaschine, Personenrohrpost – so und noch erfindungsreicher stellen sich Visionäre die Transportmittel der Zukunft vor. Ein Ziel haben alle kreativen Vordenker und mutigen Erfinder gemeinsam: die Überwindung von Raum und Zeit. Vor allem im 19. Jahrhundert wetteifern die Tüftler um Geschwindigkeitsrekorde. Sie erfinden unzählige Transportmittel für Wasser, Straße, Tunnel, Gleise und Luft. Nicht selten werden diese auf abenteuerliche Weise miteinander zu sogenannten „CrossoverUtopien“ kombiniert. Doch entwickeln nicht nur kühne Bastler, sondern auch Science-Fiction Autoren technische Visionen. Texte, Zeichnungen und Technik inspirieren sich so auf unterschiedlichste Weise gegenseitig.

Poetische Umwege

Poetische Umwege - Aleksandra Domanović: Vukosava 2013/Untitled 2015 in der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021  Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ
Poetische Umwege – Aleksandra Domanović: Vukosava 2013/Untitled 2015 in der Ausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität vom 18. November 2020 bis 29. August 2021 Museumsstiftung Post und Telekommunikation / Museum für Kommunikation Frankfurt/ Foto SVEN MOSCHITZ

Kunst steht für die Schöpfungskraft des Menschen, der sich mögliche Welten vorstellt. Schon in den ersten bekannten Höhlenmalereien hielten Menschen mit ästhetischen
Mitteln ihre Umgebung fest, ordneten die Dinge darin und erfanden sie neu. Die internationalen künstlerischen Positionen führen in die Themen der Ausstellung ein und geben Ansätze zum Weiterdenken. Als Schlüsselexponate eröffnen sie einen anderen Zugang zu den präsentierten technischen Visionen. Der Schlüssel zum Wechsel
der Sichtweise ist der ermächtigte, der wissende und phantasievolle Mensch, also der Besuchende selbst.

Sechs internationale künstlerische Positionen verdichten die Themenräume, bieten aber gleichzeitig mehr Möglichkeitsraum für ein gedankliches Ab-und Umherschweifen, für ein Kokettieren mit Fakt und Fiktion. Die künstlerischen Exponate stehen so den Exponaten der kulturhistorischen Ausstellung gegenüber, reiben sich an ihnen, tragen über diese hinaus aber ein eigenes Mehr an Poesie, Möglichkeit und Innovation bei. Denn Kunst handelt immer vom Menschen – und um dessen Handlungsmacht geht es in dieser Ausstellung.

Hinweis:
Die neue Sonderausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität eröffnete am 18. November vorerst im virtuellen Museum. Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie und dem damit einhergehen Beschluss der Bundeskanzlerin und der Regierungschefs der Länder kommt das Museum für Kommunikation seinem Bildungs- und Vermittlungsauftrag im November online nach. Wie schon bei der Ausstellung #neuland. Ich, wir & die Digitalisierung wird die analoge Präsentation der neuen Sonderausstellung Back to Future. Technikvisionen zwischen Fiktion und Realität aufgrund des „Lockdown Light“ bis voraussichtlich 1. Dezember 2020 verschoben. Dafür präsentiert das Museum für Kommunikation im November eine Reihe digitaler Angebote, welche die Ausstellung virtuell erlebbar machen.

Weitere Infos:

© Archivbild: Diether v. Goddenthow
© Archivbild: Diether v. Goddenthow

Museum für Kommunikation Frankfurt
Schaumainkai 53 (Museumsufer)
60596 Frankfurt
Telefon +49 (0)69 60 60 0
Telefax +49 (0)69 60 60 666
https://www.mfk-frankfurt.de/
E-Mail: mfk-frankfurt@mspt.de


Begleit-Programm
Digital
Audio Walk Mit Kuratorin Katja Weber
Ab dem 25. November ist ein Audio Walk verfügbar, der thematisch in die Ausstellung einführt. In diesem Rundweg stellt die Kuratorin Katja Weber die einzelnen Ausstellungsbereiche und ausgewählte dazugehörige Exponate vor.
www.back-to-future.museumsstiftung.de/audiowalk

Livestream
DI 24. November 2020 | 18.30 – 20 Uhr
Debatten-Dienstag
Der verbesserte Mensch: der Cyborg in uns
In der Reihe zur digitalen Debattenkultur „Wir müssen reden!“ lädt das Museum für Kommunikation zur Online-Diskussion ein – einer Diskussionsmethode, bei der alle mitreden, Ideen einbringen und Fragen an Expert*innen stellen können.

Online Livestreaming mit:

  • llona Nord (Professur, Ev. Theologie, Uni Würzburg)
  • Christopher Coenen (KIT, Leitung „Gesundheit und Technisierung des Lebens“)
  • Elle Nerdinger (Vorsitzende von Cyborg e.V.)
  • Moderiert von Nina Voborsky (Museum für Kommunikation)

Der Cyborg verkörpert den Traum der menschlichen Optimierung, im Unterschied zum Roboter – dem künstlichen Menschen.

Fragen an diesem Debatten-Dienstag:

  • Gibt es heute schon Cyborgs unter uns?
  • Was sind die technischen und ethischen Grenzen des Machbaren?
  • Was macht uns als Menschen aus?

In Kooperation mit der Hessische Landeszentrale für politische Bildung und dem MOK Rhein-Main. Gefördert von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft.
Hinweis: Livestream via FB und auf https://www.lebenx0.de/ (via Livestream.watch)

Lesung mit Dietmar Dath
DO 17. Dezember 2020 | 18.30 Uhr
Vision für eine bessere Zukunft?
Gemeinschaftlich, arbeitsteilig und demokratisch produzieren Für Dietmar Dath ist Science-Fiction Teil seiner Biografie und weit mehr als Sternenzerstörer und PerryRhodan-Hefte. Sie ist auch Form und Methode, eine Art der Wissensproduktion. Dafür liest er Klassiker genauso wie weniger bekannte Texte, erschließt unbekannte Räume und neue Thesen und überrascht mit Anekdoten und Analysen gleichermaßen. Die Zukunft denken zu lernen, setzt voraus, die Geschichte der Zukunftsvisionen zu verstehen.

kostenfrei, Anmeldung erforderlich: https://eveeno.com/backtofuture_lesung_dath
Oder per E-Mail: veranstaltungen-mkf@mspt.de

SpaceNight
FR 29. Januar 2021 | 20 Uhr
Multimedialer Themenabend für Informatives, Skurriles und Performatives
Der Traum von fliegenden Autos, von Städten im All und Lebenswelten unter Wasser – alles Zukunftsmusik? Kunsterfahrung mit Live-Performance: Diese Korrelation öffnet neue Denk- und Reflexionsräume, welche Themenaspekte der Ausstellung als akustisches Erlebnis widerhallen lassen.
In der Reihe Sonic Excursions gibt es eine Grundlagenforschung unbekannter Phänomene. Als Gäste begrüßen wir bei der SpaceNight Günter Schlienz und Hanno Braun, die eine opto-akkustische Installation für Beamer und Synthesizer präsentieren werden.
Günter Schlienz ist Musiker und Historiker. Er lauscht seit über zwei Jahrzehnten mit dem Ohr auf den Schienen der Geschichte und erschafft mit seinen selbstgebauten modularen Synthesizern retrofuturistische Klangwelten. Hanno Braun ist Raumdenker, Visionist und Lebenslehrling. Er schweift seit Äonen zwischen „Projektion und Wahrnehmung“ und kann heute noch nicht beantworten was zuerst da war.
kostenfrei, Anmeldung erforderlich: https://eveeno.com/back-to-future-spacenight
Oder per E-Mail: veranstaltungen-mkf@mspt.de

Weitere Infos:

© Archivbild: Diether v. Goddenthow
© Archivbild: Diether v. Goddenthow

Museum für Kommunikation Frankfurt
Schaumainkai 53 (Museumsufer)
60596 Frankfurt
Telefon +49 (0)69 60 60 0
Telefax +49 (0)69 60 60 666
https://www.mfk-frankfurt.de/
E-Mail: mfk-frankfurt@mspt.de

Landeshauptstadt Wiesbaden vergibt Kulturpreis 2020 an Jüdische Gemeinde für ihre Veranstaltungsreihe „Tarbut –Zeit für jüdische Kultur“

zeit-fuer-juedische-kulturDie Jüdische Gemeinde Wiesbaden wird in diesem Jahr von der Landeshauptstadt Wiesbaden für ihre Veranstaltungsreihe „Tarbut –Zeit für jüdische Kultur“ mit dem „Preis zur Förderung des kulturellen Lebens“, dem Kulturpreis, ausgezeichnet.
Dies entschied die Jury unter dem Vorsitz des Kulturdezernenten Axel Imholz. Zur Jury gehörten neben dem Kulturdezernenten die kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Rathausfraktionen (Dorothea Angor, Hartmut Bohrer, Gabriele Enders, Dr. Klaus-Dieter Lork, Wilfried Lüderitz, Claudia Spruch, Joachim Tobschall) und der Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird an Künstlerinnen, Künstler oder Einrichtungen vergeben, die sich in besonderer Weise um das kulturelle Leben in Wiesbaden verdient gemacht haben.

Die Kulturreihe „Tarbut – Zeit für jüdische Kultur“ wurde 2008 ins Leben gerufen. Die Jüdische Gemeinde Wiesbaden bietet seitdem jährlich im Spätsommer/Herbst ein vielfältiges und qualitativ hochwertiges Kulturprogramm an, das allen interessierten Wiesbadener Bürgerinnen und Bürgern offen steht. Die Veranstaltungsreihe bereichert in jedem Jahr wieder aufs Neue die Kultur der Stadt mit einer explizit jüdischen Perspektive.

„Mit diesem Angebot und auch über die Kurse des Jüdischen Lehrhauses wird die reichhaltige jüdische Kultur seit vielen Jahren den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern von der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden nahe gebracht“ erläutert Kulturdezernent Axel Imholz und betont weiter: „Auch unter dem Aspekt, dass im kommenden Jahr deutschlandweit das Jubiläum ‚1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ begangen wird, unterstreicht die Entscheidung der Jury wie bedeutsam die jüdische Kultur für unser Land und unsere Stadt ist.“

Der Termin für die Verleihung des Kulturpreises wird gesondert bekannt gegeben.

Veranstaltungsprogramm Tarbut –Zeit für jüdische Kultur (coronabedingt zurzeit abgesagt)

Frank Stella erhält den Jawlensky-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden

Jawlensky Selbstbildnis Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert
Jawlensky Selbstbildnis
Foto: Museum Wiesbaden / Bernd Fickert

Zu Ehren des berühmtesten Künstlers der Stadt vergibt die Landeshauptstadt Wiesbaden gemeinsam mit Spielbank und Nassauischer Sparkasse den Alexej von Jawlensky-Preis für das Werk eines zeitgenössischen Künstlers. Der Magistrat erkannte, auf Vorschlag des Museums Wiesbaden und nach positivem Votum des Kuratoriums für den Jawlenskypreis, Frank Stella die Ehrung zu. Er ist der siebte Preisträger nach Agnes Martin, Robert Mangold, Brice Marden, Rebecca Horn, Ellsworth Kelly und Richard Serra. Der Jawlenskypreis ist mit 18.000 Euro dotiert und mit einer Ausstellung im Museum Wiesbaden verbunden. Des Weiteren soll eine Arbeit der Preisträgerin oder des Preisträgers angekauft werden.

Frank Stella (geboren am 12. Mai 1936) ist ein US-amerikanischer Maler, Bildhauer und Objektkünstler. Frank Stella zählt zu den bedeutendsten Repräsentanten der Analytischen Malerei, des Hard Edge und der Farbfeldmalerei, der er sich nach einer Frühphase des Abstrakten Expressionismus zuwandte. Viele seiner Bilder und Reliefs sind gekennzeichnet von farbig leuchtenden Rechteck-, Kreis- oder spitz zulaufenden geometrischen Formen. Seine berühmten „Black Paintings“ kennzeichnen schwarze und daraus abgeleitete metallfarbene Streifen, die jede herkömmliche Vorstellung von Farbe und Form negieren. Seit den 1980er Jahren und bis heute vertritt Frank Stella einen räumlichen Stil abstrakt-dynamischer Elemente.

Ähnlich konsequent wie die bisherigen Träger/innen des Jawlensky-Preises besetzt Stella eine Position in der Kunst der letzten 50 Jahre, die heute bereits zu den Klassikern zählt. Axel Imholz, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Wiesbaden, führt hierzu aus: „Mit Frank Stella werden wir zweifelsohne einen der bedeutendsten Gegenwartskünstler bei uns in Wiesbaden zu Gast haben. Frank Stella ist ein weiterer würdiger Träger des Jawlensky-Preises, und ich freue mich schon heute auf die Ausstellung.“

Das Verfahren zur Bestimmung des Preisträgers/der Preisträgerin sieht vor, dass zunächst das Kuratorium eine Jury benennt. Diese wählt dann aus einigen vorgeschlagenen Künstlerinnen und Künstlern, einen Preisträger oder eine Preisträgerin aus. Im Oktober fand die Sitzung des Kuratoriums statt. Hierbei wurde vom Museum Wiesbaden der Vorschlag unterbreitet, in diesem Jahr bei der Verleihung des Jawlensky-Preises einen verkürzten Verfahrensweg zu beschreiten. Zielsetzung ist es, Preisverleihung und Ausstellung, dem Turnus der vergangenen Preisverleihungen folgend, in 2022 durchzuführen. Die Realisierung im „documenta-Jahr“ bringt regelmäßig eine erhöhte Aufmerksamkeit sowie die Chance, die hessische Landeshauptstadt und diese Ausstellung noch stärker überregional/international in den Fokus von Kunstinteressierten zu bringen. Angesichts der aktuellen Situation wurde dem Kuratorium vorgeschlagen, auf die Einberufung einer Jury im herkömmlichen Sinn zu verzichten und sich stattdessen bei der Entscheidungsfindung auf die externe Expertise eines ausgewiesenen Fachmannes (Dr. Holger Broeker/Kunstmuseum Wolfsburg) sowie die interne Expertise des Museums zu berufen und so Frank Stella den kommenden Jawlensky-Preis zuzuerkennen. Die zugehörige Preisträgerausstellung kann 2022 im Museum Wiesbaden stattfinden, wobei eine Kooperation mit dem neuen Museum Reinhard Ernst geplant ist.

Zu diesem Vorschlag hat das Kuratorium ein positives Votum gegeben, auch wenn das verkürzte Verfahren teilweise kritisch bewertet wurde. Der Magistrat hat nun diesem Verfahrensweg und dem Preisträgervorschlag zugestimmt. Abschließend erklärt Kulturdezernent Imholz: „Ich danke sehr herzlich dem Museum Wiesbaden und dem Museum Reinhard Ernst, die es gemeinsam ermöglichen, eine solch hochkarätige Ausstellung in Wiesbaden zu präsentieren. Mein Dank gilt auch der Naspa Wiesbaden und der Spielbank Wiesbaden ohne deren finanzielles Engagement der Jawlenskypreis nicht realisierbar wäre.“

Biografie Frank Stella:
Frank Stella wird am 12. Mai 1936 in Malden, Massachusetts, geboren. 1950 bis1954 studiert er an der Phillips Academy in Andover bei dem abstrakten Maler Patrick Morgan. Anschließend studiert Stella 1954 bis 1958 Geschichte an der Princeton University, wo er auch die offene Malklasse von William C. Seitz besucht. Ab 1958 hat Frank Stella ein Atelier in New York, seinen Lebensunterhalt verdient er als Anstreicher. Die frühen Bilder der New Yorker Zeit orientieren sich am „Abstract Expressionism“. 1958 sieht Frank Stella in der Galerie von Leo Castelli eine Ausstellung Jasper Johns, dessen „Flaggen“- und „Ziel-scheiben“-Bilder ihn beeindrucken. Wenige Monate später wechselt Frank Stella von der gestischen Abstraktion zu einer reduzierten, konzeptuellen Malweise. Es entstehen seine ersten „Black Paintings“, großformatige Leinwände, die mit einem symmetrischen Muster aus schwarzen Streifen bedeckt sind. Bald darauf beginnt Stella auch, die Form der Bildträger der inneren Struktur seiner Bilder anzupassen. Die Leinwand kann nun jede geometrische, später auch asymmetrische Form annehmen. 1960/61 wird daraus die Serie der Aluminium- und Kupferbilder und die „Shaped Canvases“, die den Bildern Frank Stellas Objektcharakter verleihen. Ab 1971 arbeitet Frank Stella an der Serie der „Polish Villages“. Diese großformatigen Collagen aus Papier, Filz, Leinwand, Sperrholz, Resopal und Aluminium, deren Titel sich jeweils auf zerstörte polnische Synagogen beziehen, markieren den Übergang von der Malerei zum Relief. Ab Mitte der 1970er Jahre entstehen große, leuchtend bunte Reliefs, zumeist aus Aluminium und Fiberglas, die aus geometrischen Formen zusammengesetzt sind. Ab 1980 arbeitet Frank Stella auch an umfangreichen Grafikzyklen, etwa den „Circuits“, den „Shards“ oder der Serie der „Cones and Pillars“, letzteren entspricht eine gleichnamige Reliefserie. Ab Anfang der 1990er Jahre erobert der Künstler auch den dreidimensionalen Raum mit plastischen Werken, Relief-Friesen und Außenskulpturen. Frank Stella gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Künstler der Nachkriegszeit, seine Werke werden in zahlreichen großen Ausstellungen gezeigt. Seine letzte große Retrospektive war in Deutschland 2012 in Wolfsburg zu sehen. Frank Stella lebt und arbeitet in New York.

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger
1991 Agnes Martin
1998 Robert Mangold
2004 Brice Marden
2007 Rebecca Horn
2012 Ellsworth Kelly
2014 Richard Serra
2020 Frank Stella

Freunde des Museums Wiesbaden

Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille am 1. Dezember wird verschoben – Veranstaltung für kommendes Frühjahr geplant

Archivbild 2019: Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat Dr. Walter Lübcke posthum mit der Wilhelm Leuschner-Medaille geehrt. Die Familie des früheren Kasseler Regierungspräsidenten nahm die höchste Auszeichnung des Landes Hessen beim Festakt in der Wiesbadener Kurhaus-Kolonnade entgegen. (v.l.n.r.: Irmgard Braun-Lübcke, Christoph Lübcke, Jan-Hendrik Lübcke, Ministerpräsident Volker Bouffier) © Foto: Diether v Goddenthow
Archivbild 2019: Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat Dr. Walter Lübcke posthum mit der Wilhelm Leuschner-Medaille geehrt. Die Familie des früheren Kasseler Regierungspräsidenten nahm die höchste Auszeichnung des Landes Hessen beim Festakt in der Wiesbadener Kurhaus-Kolonnade entgegen. (v.l.n.r.: Irmgard Braun-Lübcke, Christoph Lübcke, Jan-Hendrik Lübcke, Ministerpräsident Volker Bouffier) © Foto: Diether v Goddenthow

Wiesbaden. Die Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille, die alljährlich am Hessischen Verfassungstag, dem 1. Dezember, stattfindet, muss in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden. Eine der höchsten Ehrung des Landes Hessen angemessene Veranstaltung ist angesichts der derzeit geltenden Corona-Regelungen nicht möglich. Geplant ist es, die Wilhelm Leuschner-Medaille im Frühjahr 2021 zu verleihen.

Hintergrund
Die Wilhelm Leuschner-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Landes Hessen und wird traditionell am hessischen Verfassungstag verliehen. Es werden Personen geehrt, die sich im Geiste Wilhelm Leuschners hervorragende Verdienste um die demokratische Gesellschaft und ihre Einrichtungen erworben haben. Wilhelm Leuschner war einer der wichtigsten hessischen Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime. Nach dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er zum Tode verurteilt und am 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Der ehemalige Ministerpräsident Georg-August Zinn stiftete die Medaille am 29. September 1964, dem 20. Todestag Leuschners. 1965 wurde sie zum ersten Mal verliehen.

Universitätsmedizin Mainz erweitert ihr Leistungsangebot mit einem der modernsten Computertomographen weltweit

Der Aufsichtsratsvorsitzende, Staatssekretär Dr. Denis Alt, besichtigt den neuen Computertomographen der Universitätsmedizin Mainz gemeinsam mit dem Direktor der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie, Univ.-Prof. Dr. Marc Brockmann, und dem Vorstandsvorsitzenden und Medizinischen Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer (v.l.n.r.). Foto: Universitätsmedizin Mainz / Peter Pulkowski
Der Aufsichtsratsvorsitzende, Staatssekretär Dr. Denis Alt, besichtigt den neuen Computertomographen der Universitätsmedizin Mainz gemeinsam mit dem Direktor der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie, Univ.-Prof. Dr. Marc Brockmann, und dem Vorstandsvorsitzenden und Medizinischen Vorstand, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer (v.l.n.r.). Foto: Universitätsmedizin Mainz / Peter Pulkowski

Neuer Computertomograph ermöglicht massive Verbesserungen für die neuroradiologische Schlaganfallversorgung

(Mainz, 11. November 2020, te) Die Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie der Universitätsmedizin Mainz hat einen neuen Computertomographen in Betrieb genommen, der eine höhere Auflösung von Bildern und den Einsatz von künstlicher Intelligenz ermöglicht. Es handelt sich bei dem Gerät um einen der modernsten Computertomographen weltweit, der nun erstmals in Deutschland installiert worden ist.

Die Computertomographie (CT) ist eine Technik, die es erlaubt, das Gewebe eines Patienten darzustellen. Ein Computertomograph kann von verschiedenen Körperregionen Bilder erzeugen, indem er den Körper des Patienten Schicht für Schicht mit Röntgenstrahlen abtastet. Mithilfe des Computers berechnet das Gerät die Strahlenabsorption und setzt diese in Schwarz-Weiß-Bilder um. Während dieses Vorgangs liegt der Patient auf einer speziellen Liege und wird auf dieser durch eine breite runde Öffnung durch das CT-Gerät geschoben. Das CT-Gerät besteht aus einem großen Ring, dessen Inhalt sich kreisförmig um den Patienten bewegt und Röntgenstrahlen aussendet, die bestimmte Körperregionen des Patienten durchdringen. Da die CT-Untersuchung schnell, einfach und ohne Schmerzen für den Patienten durchzuführen ist, wird sie heutzutage als erste Untersuchung bei vielen akuten Erkrankungen eingesetzt wie zum Beispiel bei Blutungen, Schädelverletzungen oder dem Schlaganfall.

Aktuell wird in der Klinik für Neuroradiologie der Universitätsmedizin Mainz einer der modernsten Computertomographen der Welt erstmalig in Deutschland in Betrieb genommen. Bei dem Gerät handelt es sich um das CT-Gerät mit dem Namen Aquilion Precision, hergestellt vom Unternehmen Canon Medical. Außer in Deutschland ist das CT-Modell weltweit nur in Japan, in den USA, in Frankreich und in den Niederlanden in Gebrauch.

Der neu entwickelte Computertomograph erlaubt als einziges Multislice-CT in Deutschland mit 0,25 mm-großen Detektorelementen Untersuchungen mit höchster Auflösung und ermöglicht damit eine optimale Beurteilbarkeit kleinster Strukturen, zum Beispiel bei der Diagnose von Aneurysmen der Hirngefäße. Zudem wurde die Bildrekonstruktion des CT-Gerätes weiterentwickelt. Während die bisher bekannte Bildmatrix rund Zweihundertsechszigtausend (512 x 512) Pixel aufwies, kann das neue Gerät über vier Millionen Pixel erreichen (2.048 x 2.048). Des Weiteren führt der Einsatz von künstlicher Intelligenz zu Verbesserungen der hochauflösenden Bilder bzw. zu einer deutlichen Reduktion der Strahlendosis von bis zu 75 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen CT-Untersuchungen.
„Der neue Computertomograph ist eine Bereicherung für die Universitätsmedizin, die Möglichkeiten der Forschung hier vor Ort und insbesondere die Gesundheitsversorgung der Region. In den vergangenen Jahren haben wir als Landesregierung mit dem Sonderprogramm für Investitionen und einer dauerhaften Erhöhung der regulären Investitionsmittel von ca. 13 Mio. Euro auf ca. 20 Mio. Euro pro Jahr die Finanzierung für Investitionen der Universitätsmedizin gestärkt, um die Infrastruktur nachhaltig zu verbessern. Ich freue mich, dass die Universitätsmedizin dies intensiv vorantreibt und Investitionen vornimmt. Der neue CT zeigt, dass die gemeinsamen Anstrengungen jetzt in Forschung und Versorgung ankommen“, so Dr. Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur und Aufsichtsratsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz.

„Moderne Technik in der Bildgebung ist fast immer mit hohen Investitionen verbunden“, ergänzt Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Vorstandsvorsitzender und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz. „Wir sind dem Land Rheinland-Pfalz daher sehr dankbar für diese Förderung, die eine weitere spitzenmedizinische Betreuung an der Universitätsmedizin ermöglicht.“

Mithilfe der neuen Technologie möchte die Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie ihr Leistungsniveau im Bereich der Bildgebung und Diagnostik vorantreiben und vor allem für die neuroradiologische Schlaganfallversorgung in Rheinland-Pfalz eine schnellere Diagnostik bei bester Bildqualität anbieten. „Wir in der Neuroradiologie freuen uns sehr über diese neue technologische Errungenschaft und sind gespannt auf die neuen Fortschritte, die wir mit dem Computertomographen erzielen werden“, sagt Univ.-Prof. Dr. Marc Brockmann, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologie.

Mainzer Fastnacht 2021 „Traditionen in einer ausgefallenen Kampagne“

Foto: MCV/Bildfänger
Foto: MCV/Bildfänger

Motto, Narrhalla und Zugplakettchen – Traditionen in einer ausgefallenen Kampagne

Außergewöhnliche Zeiten verlangen außergewöhnliche Zeichen. Nachdem die Folgen zur Eindämmung der Corona-Pandemie an der kommenden Fastnachtskampagne nicht spurlos vorübergehen, will der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) ganz bewusst an bestimmten Traditionen festhalten. So wird rechtzeitig zum 11.11. die diesjährige Ausgabe der Narrhalla, Deutschlands ältester Fastnachtszeitung, präsentiert, u.a. spricht in einem Interview der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, über die Organisation der Fastnacht, ihre Finanzierung – aber auch darüber, wie die Kölner auf Mainz blicken.

Einen Tag vor dem traditionellen fastnachtlichen Jahresereignis, wenn das närrischste Datum auf die närrischste Uhrzeit trifft, verkündet der MCV zudem das diesjährige Kampagnenmotto:

„Trotz Corona segelt heiter –
das Narrenschiff voll Hoffnung weiter“.

Passend zum Fastnachtsmotto wurde auch das diesjährige Zuplakettchen entworfen, das sich erstmals seit vielen Jahrzehnten wieder in einer klassischen Plakettenform präsentiert. Zu sehen sind neben der Symbolfigur des MCV, dem Bajazz mit seiner Laterne, zwei wackere Streiter der Kleppergarde und der Haubinger, die stellvertretend für alle Närrinnen und Narrhalesen, dafür sorgen, dass das Narrenschiff niemals untergehen wird, solange es Narren gibt, die es am Laufen halten.

1856 bzw. 1857 gegründet gehören beide Garden zu den ältesten Fastnachtskorporationen in Mainz mit ihren ganz eigenen Traditionen. Unverwechselbar das vierfarbbunte Fransenkostüm der Kleppergarde, die durch ihre Klepperbuben und -mädchen die bösen Geister des Winters vertreiben und gute Laune verbreiten. Die Haubinger sind der einzige Verein, der am Rosenmontag nicht Bonbons, sondern selbstverpackten Handkäs in die Menge wirft. Beide Vereine sind aus dem fastnachtlichen Treiben unserer Stadt nicht wegzudenken.

„Es ist uns gerade in dieser herausfordernden Zeit wichtig, die Fastnacht sichtbar werden zu lassen“, erklärt MCV-Präsident Reinhard Urban, „so sind das Motto, das Zugplakettchen, die Narrhalla und all die Ideen, die wir in der kommenden Kampagne noch gerne umsetzen möchten, auch ein Signal der Hoffnung für unser einzigartiges Brauchtumsfest „Mainzer Fastnacht“, so wollen wir auch die Einnahmen aus dem Verkauf der Zugplakettchen dazu nutzen, diese sichtbaren Zeichen mit zu finanzieren.“

Die Zugplakette ist bei Plakettenverkäufern sowie im MCV-Haus und allen bekannten bisherigen Verkaufsstellen und Geschäften für 4,50 € erhältlich.

Folgende Garden und Fastnachts-Korporationen feiern in der Kampagne 2021 ein Jubiläum:
25 Jahre Freunde und Förderer des Mainzer Rosenmontagzuges „Schnudedunker“ e.V.
33 Jahre Nieder-Olmer Carneval Verein 1988 e.V.
33 Jahre Mainzer Eulenspiegel Garde „Die Wallensteiner“1988 e.V.
40 Jahre Carneval Club Mombach – Die Eulenspiegel 1981 e.V.
40 Jahre F.G. Meenzer Herzjer e.V.
44 Jahre Albans-Brüder Bodenheim 1977 e.V.
60 Jahre Musik-Show-Band Mainz-Altstadt „Die Bauern“ e.V.
70 Jahre Mainzer Husaren Garde 1951 e.V.
75 Jahre Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval 1946 e. V.
75 Jahre Comité Katholischer Vereine (CKV) „Die Uffstumber“ 1946 e.V.
95 Jahre Mainzer Hofsänger
99 Jahre Gesangverein Elektro Mainz e.V.
120 Jahre Mainzer Freischützen Garde e.V.
132 Jahre Jocus Garde 1889 e.V. Mainz-Kastel
135 Jahre Garde der Prinzessin e.V. -gegr. 1886-
135 Jahre Mombacher Carneval-Verein 1886 e.V. – Die Bohnebeitel
135 Jahre Mombacher Prinzengarde 1886 e.V.
155 Jahre Casino zum Frohsinn 1866 e.V. Mainz-Kastel
165 Jahre Mainzer Klepper-Garde 1856 e.V.

(Michael Bonewitz /MCV-Pressemeldung)