War Kant ein Rassist? Kooperationsveranstaltung der Goethe-Universität mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und anderen

Buchtipp: Kant, Immanuel: Werke in sechs Bänden von Wilhelm Weischedel.Dazu gehören die drei großen Kritiken – Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der Urteilskraft –, aber auch zahlreiche andere bekannte und einflussreiche Texte wie die ›Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht‹, die ›Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung‹ oder der Entwurf ›Zum ewigen Frieden‹. Hervorragende Übersetzungen von Monika Bock und Norbert Hinske ergänzen die lateinischen Schriften Kants in synoptischer Gegenüberstellung. Die WBG macht diese klassische Ausgabe, die Generationen von Kant-Lesern begleitet hat und gerade auch Studierenden einen sehr guten Zugang zu Kants Texten bietet, jetzt wieder zugänglich. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft, Darmstadt.
Buchtipp: Kant, Immanuel: Werke in sechs Bänden von Wilhelm Weischedel.Dazu gehören die drei großen Kritiken – Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der Urteilskraft –, aber auch zahlreiche andere bekannte und einflussreiche Texte wie die ›Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht‹, die ›Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung‹ oder der Entwurf ›Zum ewigen Frieden‹. Hervorragende Übersetzungen von Monika Bock und Norbert Hinske ergänzen die lateinischen Schriften Kants in synoptischer Gegenüberstellung. Die WBG macht diese klassische Ausgabe, die Generationen von Kant-Lesern begleitet hat und gerade auch Studierenden einen sehr guten Zugang zu Kants Texten bietet, jetzt wieder zugänglich. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft, Darmstadt.

Diskussionsreihe widmet sich der Frage, inwiefern Rassedenken und Rassismus bei Immanuel Kant zu finden ist. Die virtuellen Sitzungen beginnen ab dem 20. November und sind online verfügbar.

FRANKFURT. Die online stattfindende Diskussionsreihe „Kant – ein Rassist?“ widmet sich aus interdisziplinärer Perspektive der Frage, ob und inwiefern Immanuel Kant Rassist war. Dazu werden die Schriften Kants, aber auch der soziokulturelle und historische Hintergrund, ausführlich diskutiert. Jede Sitzung wird von einem impulsgebenden Vortrag eingeleitet. Zwei darauf bezogene Repliken eröffnen die Diskussionsrunde. Vortragende und Teilnehmende verschiedener Fachdisziplinen reflektieren in der gemeinsamen Debatte die philosophische und historische Tragweite der rassistischen Äußerungen Kants, auch mit Blick auf die Gegenwart.

Die virtuellen Sitzungen werden aufgezeichnet und sind in den Mediatheken der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaft (BBAW) sowie der Digitalen Bibliothek Thüringen jeweils ab dem genannten Termin zugänglich. Alle Informationen sowie die Verlinkung zu den Mediatheken beziehungsweise den Videos findet man unter http://kant.bbaw.de/arbeitsstelle/veranstaltungen

Prof. Marcus Willaschek, Philosoph an der Goethe-Universität und Mitorganisator der Diskussionsreihe, betont im Hinblick auf die im Feuilleton, aber auch in der Wissenschaft breit geführte Debatte über die Frage, ob Kant Rassist war: „Aus einer rein historischen Perspektive kann man seine Äußerungen über die angebliche Überlegenheit der Weißen, Faulheit der Afrikaner etc. in den Kontext seiner Zeit einordnen und so ein stückweit verständlich machen, ohne Kant moralisch zu verurteilen. Als Philosoph muss ich mich jedoch auch fragen, welche Thesen und Theorien Kants heute noch überzeugend und ein Anknüpfungspunkt für unser heutiges Denken sein können. Kant kann uns noch immer wichtige Denkanstöße geben, aber manche seiner Auffassungen haben sich auch als Irrtümer erwiesen. Genauso verhält es sich mit seiner Theorie der Menschenrassen: aus heutiger Sicht ist sie falsch, und das gilt erst recht für die von Kant vertretene Rassenhierarchie mit den Weißen an der Spitze. Da muss man klar sagen: Hier irrte Kant!“

Die Vorlesungsreihe „Kant – ein Rassist?“ ist eine Kooperationsveranstaltung der Goethe-Universität (Prof. Marcus Willaschek) mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Dr. Michael Hackl), der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Prof. Andrea Esser), der Universität Siegen (Prof. Dieter Schönecker) sowie der Université du Luxembourg (Prof. Dietmar Heidemann).

Von diesen Terminen an sind die jeweiligen Veranstaltungen online zugänglich:

Freitag, 20.11.2020:
„Rasse“ und „Rassismus“. Moderation: Marcus Willaschek (Frankfurt/M.), Impuls: Christian Geulen (Koblenz); Replik 1: Christina Brandt (Jena) Replik 2: Cengiz Barskanmaz (Halle/Saale).

Freitag, 4.12.2020:
Kants Theorie der „Menschenrassen“. Moderation: Andrea Esser (Jena), Impuls: Pauline Kleingeld (Groningen); Replik 1: Bernd Dörflinger (Trier), Replik 2: Dieter Schönecker (Siegen).

Freitag, 18.12.2020:
Rassismus ohne Rassen bei Kant? Moderation: Dieter Schönecker, Impuls: Marina Martinez Mateo (Frankfurt/M.); Replik 1: Micha Brumlik (Frankfurt/M.), Replik 2: Marcus Willaschek.

Freitag, 22.1.2021:
Rassedenken und Rassismus im 18. Jahrhundert. Moderation: Andrea Esser, Impuls: Uffa Jensen (Berlin); Replik 1: Andrew Wells (Göttingen), Replik 2: Jacob Mabe (Berlin).

Freitag, 5.2.2021:
Universalismus und Rassismus. Moderation: Marcus Willaschek, Impuls: Nikita Dhawan (Gießen); Replik 1: Rainer Forst (Frankfurt/M.), Replik 2: Michael Hackl (Berlin).

Freitag, 19.2.2021:
Wie umgehen mit Kants Schriften in Forschung und Lehre? Moderation: Michael Hackl, Impuls: Franziska Dübgen (Münster); Replik 1: Volker Gerhardt (Berlin), Replik 2: Andrea Esser.

Weitere Informationen: Prof. Marcus Willaschek, Institut für Philosophie, Goethe-Universität Frankfurt. Tel. (069) 798-32678; Willaschek@em.uni-frankfurt.de

Über die Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg: Die Universitätsbibliothek Frankfurt am Main zählt mit ihren umfangreichen Beständen und Sammlungen zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands. Sie vereinigt in sich die Funktionen einer Universitätsbibliothek mit zahlreichen Landesaufgaben, einer wissenschaftlichen Bibliothek für die Stadt Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet und einer Schwerpunktbibliothek innerhalb der überregionalen Literatur- und Informationsversorgung.

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