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PREMIERE IM SCHAUSPIEL Theater Wiesbaden »JUDAS« nach dem Roman von Amos Oz am 1.März

Foto: Diether v. Goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow

PREMIERE IM SCHAUSPIEL »JUDAS«
Uraufführung
Nach dem Roman von Amos Oz
Deutsch von Mirjam Pressler, in einer Bühnenfassung von Clemens Bechtel

Premiere am 1. März 2017 um 19.30 Uhr im Kleinen Haus
Die beiden nächsten Vorstellungstermine sind am 3. & 4. März jeweils um 19.30 Uhr

Amos Oz’ Roman spielt im Jerusalem der späten 1950er Jahre. Die Geschichte rankt sich um drei Figuren und drei Generationen: Der junge Schmuel, aus dessen Perspektive erzählt wird, flieht vor einer unglücklichen Liebe und aus dem Universitätsstudium und gerät per Zufall in das Haus eines geistreichen alten Mannes, dem er Pfleger und vor allem ein kluger Gesprächspartner sein soll. Schmuel findet bald heraus, dass Gershom Wald eine wichtige Rolle gespielt hat in den politischen Zerwürfnissen um die Staatsgründung Israels. Zudem trifft er auf Gershoms Schwiegertochter Atalja, Privatdetektivin, Jahre älter als Schmuel und für ihn eine aufregende, faszinierende Frau. So entspinnt sich neben dem historisch-kritischen Diskurs in atmosphärischer Dichte eine wunderbar wilde Geschichte um Begehren und Geheimnis.

Parallel zu den Erzählungen von Liebe und der politischen Dimension des Israel-Konflikts führt Oz eine religionsgeschichtliche Debatte. Denn Schmuel nimmt, inspiriert von der eigenwilligen Wohngemeinschaft, seine Seminararbeit über die Rezeption der Judas-Figur wieder auf. Und er macht sich daran, dunkle Geschehnisse aus der Vergangenheit von Atalja und Gershom zu entwirren. So wird vor der Folie der kulturhistorischen Bedeutung der Titelfigur die Frage nach Verrat im gesellschaftlichen wie im familiären Kontext überraschend neu gestellt.

Für das Hessische Staatstheater Wiesbaden erarbeitete Clemens Bechtel bereits »Die Träume der Armen, die Ängste der Reichen« und »Sechs Jahre – Der Abschied von meiner Schwester« nach dem Buch von Charlotte Link.

Regie Clemens Bechtel Bühne Matthias Schaller Kostüme Vesna Hiltmann Musik Nils Strunk Dramaturgie Sascha Kölzow

Atalja Sólveig Arnarsdóttir Schmuel Asch Maximilian Pulst Gershom Wald Rainer Kühn
Abrabanel Benjamin Krämer-Jenster

Weitere Vorstellungs-termine und mehr Informationen finden Sie unter www.staatstheater-wiesbaden.de

Oscar®-nominierte Filme 2017 u. die lange Oscar®-Nacht im Deutschen Filmmuseum 23. bis 26. Februar 2017

Für alle, die Karneval und Fasching entfliehen möchte, bietet das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt übers Wochenende eine Kultur-Oase ganz besonderer Art an: Gezeigt werden alle Oscar®-nominierten Filme 2017.  Höhepunkt ist am Sonntag, ab 22.30 Uhr  die lange Oscar®-Nacht im Deutschen Filmmuseum.

Oscar®-nominierte Filme 2017
Filmreihe von Donnerstag, 23. Februar, bis Sonntag, 26. Februar

Das Filmprogramm im Überblick:

Donnerstag, 23. Februar, 18:00 Uhr
ARRIVAL
USA 2016. R: Denis Villeneuve. D: Amy Adams, Jeremy Renner,
Forest Whitaker, Michael Stuhlbarg. 117 Min. DCP. OmU

Die Landung außerirdischer Raumschiffe versetzt alle Welt in große Angst: Sind die Aliens böse? Wollen sie die Menschheit vernichten? Das versucht Louise Banks herauszufinden, eine Linguistin, die im Auftrag des Militärs Kontakt zu den fremden Wesen knüpfen soll. Statt auf lärmendes Special-Effect-Gewitter zu setzen, inszenierte Denis Villeneuve ein subtiles Science-Fiction-Drama, dessen Spannung sich ganz allmählich aufbaut. Erst wenn alle Puzzleteile zusammengefügt sind, ergeben sich überraschende Antworten.

Freitag, 24. Februar, 14:30 Uhr
KUBO DER TAPFERE SAMURAI
USA 2016. R: Travis Knight
Animationsfilm. 101 Min. DCP. DF. Empfohlen ab 8 Jahren

Kubo lebt in einem ruhigen Dorf am Meer und verbringt die Tage damit, seiner Mutter und den Dorfleuten Geschichten zu erzählen und ihnen Lieder auf seiner Schamise vorzuspielen, einem magischen Musikinstrument. Doch dann erweckt er versehentlich einen uralten bösen Geist zum Leben, und alles wird anders: Kubo muss sein Dorf verlassen, um mit seinen Freunden Monkey und Bettle den bösen Mond-König und seine Schwester aufzuhalten und das Dorf zu retten. Das meditativ inszenierte Fernost-Märchen ist ein visuell herausragendes Animationsfilm-Abenteuer.

Freitag, 24. Februar, 18 Uhr
FLORENCE FOSTER JENKINS
USA 2016. R: Stephen Fears
D: Meryl Streep, Hugh Grant. 110 Min. DCP OmU

Die Mäzenin Florence Foster Jenkins zieht es auf die große Opernbühne. Obgleich sie sich auf ihrem Reichtum eigentlich ausruhen könnte, träumt die Erbin von einer Gesangskarriere und dem Applaus der Massen. Dumm nur, dass Florence völlig talentfrei ist. Sie trifft weder die Töne, noch hat sie das nötige Rhythmusgefühl. Ihr Mann St. Clair Bayfield möchte ihr die Illusionen nicht nehmen und unterstützt ihren Traum durch professionellen Unterricht. Als Florence jedoch einen großen Auftritt plant, scheint die Blamage unabwendbar

Freitag, 24. Februar, 20:15 Uhr
HIDDEN FIGURES
USA 2016. R: Theodore Melfi
D: Taraji P. Henson, Octavia Spencer. 127 Min. DCP. OmU

Während John Glenn 1962 als der erste Astronaut, der in einer Rakete die Erde umrundete, berühmt geworden ist, blieb die hervorragende Arbeit dreier afroamerikanischer Frauen als Mathematikerinnen bei der NASA im Verborgenen: Zu Zeiten der Rassentrennung sind Katherine Johnson, Dorothy Vaughn und Mary Jackson die unerkannten Heldinnen, denen eszu verdanken ist, dass der Wettlauf gegen die Sowjetunion, den Glenn für die USA austrug, erfolgreich verlief.

Freitag, 24. Februar, 22:30 Uhr
HELL OR HIGH WATER
USA 2016. R: David Mackenzie
D: Ben Foster, Jeff Bridges, Chris Pine. 102 Min. DCP. OmU

Die beiden ungleichen Brüder Toby und Tanner sehen sich nach vielen Jahren wieder. Weil der heimischen Farm der Bankrott droht, beschließen die Brüder, eine Reihe von Bankfilialen zu überfallen. Nicht irgendein Geldinstitut haben sie hierbei im Sinn, sondern ebendas, bei dem die Familie hochverschuldet ist, und das ihre Existenz bedroht. Nach mehreren erfolgreichen Überfällen kommt den Brüdern jedoch der Texas Ranger Hamilton auf die Spur.

Samstag, 25. Februar, 16:30 Uhr
THE SALESMAN
Frankreich/Iran 2016. R: Asghar Fahrhadi
D: Shahab Hosseini, Taraneh Alidoosti. 125 Min. DCP. OmU

Emad und seine Frau Rana müssen ihr baufälliges Haus verlassen und ziehen in eine Wohnung. Als Rana eines Abends alleine in der neuen Wohnung ist, wird sie dort überfallen. Es stellt sich heraus, dass die Vormieterin der Wohnung eine Prostituierte war dies ist im Iran illegal. Weil Rana sich aber weigert, die Polizei einzuschalten, macht sich Emad gegen den Willen seiner Frau selbst auf die Suche nach dem Täter. Die Beziehung des Paares wird hierdurch auf eine harte Probe gestellt.

Samstag, 25. Februar, 18:00 Uhr
MANCHESTER BY THE SEA
USA 2016. R: Kenneth Lonergan
D: Casey Affleck, Michelle Williams. 138 Min. DCP. OmU

Als Lee vom plötzlichen Tod seines Bruders Kyle erfährt, ist er gezwungen, in sein Heimatdorf an der US-amerikanischen Ostküste zurückzukehren. Hier wartet auf ihn eine neue Rolle als Ersatzvater für seinen Neffen, den 16-jährigen Patrick. Das ist jedoch nicht die einzige Herausforderung, mit der Lee in seiner alten Heimat konfrontiert ist: Er muss ich auch mit seiner traumatischen Vergangenheit auseinander setzen.

Samstag, 25. Februar, 21:30 Uhr
HACKSAW RIDGE
USA/Großbritannien 2016. R: Mel Gibson
D: Andrew Garfield, Sam Worthington. 140 Min. DCP. OmU

Als Kind greift Desmond Doss während eines Streits zwischen seinen Eltern zu einer Waffe und bedroht seinen Vater. Danach schwört er sich, nie wieder eine Waffe anzurühren. Dennoch tritt er später aus Überzeugung der US-Armee bei nicht um zu töten, sondern um als Mediziner Leben zu retten. Er bleibt sich treu, verweigert den Dienst an der Waffe, und zieht schließlich vollkommen unbewaffnet in den Krieg. Mel Gibsons Kriegsdrama basiert auf einer wahren Geschichte.

Sonntag, 26. Februar, 18:00 Uhr
LA LA LAND
USA 2016. R: Damien Chazelle
D: Ryan Gosling, Emma Stone. 128 Min. DCP. OmU

Der Jazzpianist Sebastian und die angehende Schauspielerin Mia sind auf der Suche nach beruflicher Anerkennung. Beide wollen in Los Angeles ihren großen Traum verwirklichen im Alltag müssen sie sich jedoch mit kleinen Aufträgen und Nebenjobs über Wasser halten. Dabei kreuzen sich ihre Wege und sie verlieben sich. Um ihre Ziele zu erreichen, müssen beide einige Opfer bringen, wodurch ihre Beziehung schon bald auf die Probe gestellt wird.

Die lange Oscar®-Nacht im Deutschen Filmmuseum
Sonntag, 26. Februar, Einlass: 22:30 Uhr

Bereits zum 89. Mal werden am Sonntag, 26. Februar, in Los Angeles die Academy Awards® vergeben. Anlässlich der Verleihung des renommierten Filmpreises präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums von Donnerstag, 23. Februar, an ausgewählte Meisterwerke, die für den Oscar® nominiert wurden. Darunter Denis Villeneuves subtiles Sci-Fi-Drama ARRIVAL (US 2016) und Theodore Melfis Überraschungserfolg HIDDEN FIGURES (US 2016) über den entscheidenden Beitrag, den afroamerikanische Mathematikerinnen in den 1960er Jahren bei der NASA im Verborgenen leisteten.

Als Höhepunkt des Filmprogramms rollt das Deutsche Filmmuseum am Sonntag, 26. Februar, selbst den roten Teppich aus und lädt zur Langen Oscars®-Nacht mit Live-Übertragung ein: Bis zum Start der Fernsehübertragung um circa 1:30 Uhr deutscher Zeit können sich die Gäste mit einem auf fünf Stockwerke verteilten Begleitprogramm auf die mit Spannung erwartete alljährliche Klimax der Filmwelt einstimmen. Führungen durch die Dauerausstellung erinnern an die bewegte Geschichte der Oscars® und liefern zahlreiche Hintergrundinformationen. Auch die Oscar®-Quizshow im Kinosaal bietet einen unterhaltsamen Einblick in den jährlichen Trubel um die goldene Trophäe. Beim Oscar®-Tippspiel können Besucher/innen ihre persönlichen Favoriten bestimmen wer die meisten richtigen Tipps abgegeben hat, darf sich auf einen tollen Gewinn freuen. Beim Zurechtfinden in allen 24 Kategorien hilft das bewährte Oscar®-Orakel. Für das passende Make-Up zum Red-Carpet-Outfit sorgt ein professionelles Team in der Catwalk-Lounge, glamouröse Auftritte sind garantiert. Die unvergesslichen Looks können gleich auf einem Erinnerungsfoto im Filmstudio festgehalten werden, Snacks und Getränke runden das Angebot ab und halten wach, bis auch die letzte Trophäe überreicht ist.

Das Abendprogramm im Überblick:
23:30, 0:30, 1:30 Uhr: Abwechslungsreiche Oscar®-Führungen
Die Dauerausstellung ist von 23 bis 2 Uhr geöffnet.
23 bis 2 Uhr: Großes Oscar®-Tippspiel
23 bis 2 Uhr: CATWALK Styling Lounge
Ab 23 Uhr: Bluebox Fotostudio
23:15 bis 0:30 Uhr: Oscar®-Filmquiz mit Michael Kinzer im Kino
0:30 bis 1:30 Uhr: Oscar®-Orakel mit Michael Kinzer im Kino
Ab 3 Uhr: Gratis-Durchhaltefrühstück
Ab ca. 1:30 Uhr: Live-Übertragung Red Carpet
Ab ca. 2:30 Uhr: Live-Übertragung Oscar®-Verleihung

Im Vorfeld der Verleihung der begehrten Trophäen und als Einstimmung auf die Veranstaltung im Deutschen Filmmuseum zeigt das Kino des Hauses eine Auswahl der nominierten Filme.

Internationales PfingstTurnier 2. – 5. Juni 2017: Wiesbaden wird Station der Event Rider Masters

Ganz nah dran: Beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier können die Zuschauer  die Spitzenreiter im Gelände fast ‚fühlen‘. Foto: WRFC/Toffi
Ganz nah dran: Beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier können die Zuschauer
die Spitzenreiter im Gelände fast ‚fühlen‘. Foto: WRFC/Toffi

Die Vielseitigkeitswettbewerbe beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier sind anders, das waren sie immer schon: ganz nah und mittendrin. 2017 locken sie mit einer weiteren Spezialität. Das PfingstTurnier wird Station der Vielseitigkeitsserie Event Rider Masters (ERM)! Das Preisgeld wird auf 60.000 Euro aufgestockt.

Die Vielseitigkeitsstrecke führt durch den idyllischen Schlosspark direkt am Rhein der hessischen Hauptstadt – nah an den Zuschauern, herrlich zu beobachten, mit dem Zieleinritt auf dem großen traditionellen Springplatz. Internationale Reiter lieben den Schlosspark mit seiner Atmosphäre. Der Bundestrainer der deutschen Vielseitigkeitsreiter, Hans Melzer, ist ein Wiesbaden-Fan. Hier kann er jedes Jahr Nachwuchsreiter und Championatskandidaten testen. Und er ist Stammgast seit vielen Jahren: Michael Jung, der Beste. Der Olympiasieger, der Weltmeister und der jüngste Reitmeister. Auch er liebt dieses Turnier.

All das war für die Wiesbadener Organisatoren kein Grund, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen. 2017 wird das Wiesbadener PfingstTurnier nun die erste Station der Event Rider Masters außerhalb Großbritanniens und die zweite der insgesamt sieben Stationen. „Ich freue mich sehr auf die Premiere der Event Rider Masters in Wiesbaden“, erklärt Albert Schäfer vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club. „Die Leute, die hinter dieser Serie stehen, wollen wirklich etwas für den Vielseitigkeitssport bewegen. Wir auch! Deshalb passen wir so gut zusammen und werden mit vereinten Kräften an einem Strang ziehen.“

Die Event Rider Masters ist noch jung, 2016 feierte sie ihre erste Saison – mit sechs ausgesuchten Stationen ‚auf der Insel’. In diesem Jahr werden es fünf in Großbritannien, eine in Frankreich und Wiesbaden in Deutschland sein. Das PfingstTurnier hat eine mehr als 80 Jahre währende Tradition mit jeder Menge Erfahrung und Knowhow. Beide können sich in ihrer Arbeit wunderbar gegenseitig inspirieren und unterstützen. Wiesbaden hat schon immer Spitzenreiter angezogen, die ERM ist eine zusätzliche Verlockung und das vierfache Preisgeld – 15.000 Euro waren es 2016, 60.000 werden es 2017 sein – dürfte die Reiter ebenfalls freuen. Damit wird Wiesbadens Drei-Sterne-Prüfung zur höchstdotierten in Deutschland. Einst steht schon heute fest: Das Starterfeld beim Wiesbadener PfingstTurnier 2017 dürfte eins der Extraklasse werden.

„Für uns ist es ein aufregender Schritt, die Serie auf den europäischen Kontinent auszuweiten“, erklärte mit Nachdruck ERM-Chef Chris Stone. „Die FEI legt großen Wert auf die geografische und internationale Ausbreitung der Serie – mit Blick auf den Sport und die Sponsoren. Wo könnte ein besserer Start in diese Richtung gelingen, als mit dem international bekannten und bewährten Turnier in Wiesbaden. Wir sind sehr froh, Wiesbaden als Station der Event Rider Masters begrüßen zu können.“

Das Ziel der Event Rider Masters ist nicht zuletzt die verbesserte Darstellung des Sports in den Medien. So werden alle Ritte mit neuen Kameratechniken übertragen – auch auf einer großen Videowand vor Ort im Stadion – fachkundig kommentiert und mit statistischen Analysen untermauert.

2017: die Event Rider Masters in Wiesbaden – eine wunderbare Vielseitigkeitspremiere!

KimKreling / EquiWords

Keine Panik beim 12. PRG Live Entertainment Award – Udo Lindenberg rockt am 3. April 2017 die Festhalle

lea-logo
Der Panikpräsident höchstpersönlich gibt sich die Ehre, wenn am Montag, 3. April, die Gala zur 12. Verleihung des PRG Live Entertainment Awards (LEA) in der Frankfurter Festhalle stattfindet: Udo Lindenberg wird auf der opulent ausgestatteten Bühne einmal mehr zeigen, dass er als energiegeladener Performer und Show-Zeremonienmeister auch nach fünf Jahrzehnten Karriere in der Champions League der deutschen Rockmusik spielt. Das LEA-Publikum bekommt eine Kostprobe aus seinem Tournee-Programm „Keine Panik“, mit dem der Wahl-Hamburger 2016 die größten deutschen Stadien und Hallen füllen konnte.

Weitere Infos zur LEA-Preisverleihung 2017

Das Deutsche FernsehKrimi-Festival 2017 erstmals zusammen mit dem KrimiMärz Wiesbaden

Key-Visual-Pistole-DFKF-201Das Deutsche FernsehKrimi-Festival  2017 kooperiert mit dem Wiesbadener literarischen KrimiMärz. Neu: Drehbuchwettbewerb für den Nachwuchs. Gesucht wird das spannendste Drehbuch-Exposé/
Manfred Zapatka kommt zur Eröffnung. Deutschlands bekanntester Profiler Stephan Harbort im Gespräch.

Literatur trifft Fernsehen – diese Kombination hat es in dieser Form in Wiesbaden noch nicht gegeben. Dazu musste der KrimiHerbst des Literaturhauses Villa Clementine in den März vorverlegt und zum KrimiMärz werden. Das Fernsehkrimifestival  vom 7. bis 12. März bildet quasi den Auftakt zum literarischen KrimiMärz vom 3. März bis 30. März 2017, freut sich Cathrin Ehrlich, Leiterin des Deutschen Fernseh-Krimi-Festivals. „Wir konnten das Festival durch diese Zusammenarbeit erweitern. Und ich finde es  auch sehr sinnvoll, dass verschiedene Kulturschaffende in einer Stadt oder auch in unserem kleinen Land wie Hessen zusammenarbeiten  und sich vernetzen.“ Gerade auch im Bereich Krimi sei die Verbindung zwischen Literatur und Film ja wirklich naheliegend, weil doch sehr viele gute Krimis einfach auch  auf einer Kriminalromanvorlage basierten.“, so die Festivalleiterin.

v.r.n.l.: Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine,Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain , Volker Kutscher, Schriftsteller, Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, Cathrin Ehrlich, Leiterin des Deutschen Fernseh-Krimi-Festivals, Tom Winter, Organisation FernsehKrimi-Festival 2017/Drehbuch-Wettbewerb. Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
v.r.n.l.: Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine,Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain , Volker Kutscher, Schriftsteller, Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, Cathrin Ehrlich, Leiterin des Deutschen Fernseh-Krimi-Festivals, Tom Winter, Organisation FernsehKrimi-Festival 2017/Drehbuch-Wettbewerb. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Die Stadt Wiesbaden und der Kulturfonds Frankfurt RheinMain erhoffen sich durch das Zusammenlegen vor allem einen noch besseren Bekanntheitsgrad Wiesbadens als Krimistadt. Seit  10 Jahren  gibt es eine große Vielfalt an Aktivitäten im Krimi-Genre in Wiesbaden, „von 2000 bis 2005 gab es den Wiesbadener Frauenkrimipreis, seit 2003 gibt es den Wiesbadener Krimiherbst, seit 2005 wird der Deutsche Fernsehkrimi-Preis verliehen, und seit 2009 verleiht die Stadt Wiesbaden alljährlich das Wiesbadener Krimistipendium an einen Autor oder eine Autorin“ listet Rose-Lore Scholz, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Wiesbaden, die Krimiaktivitäten Wiesbadens der letzten Jahre auf. Weitere Stichworte seien TV-Produktionen wie „Die Zwei“, „Der Staatsanwalt“. „Kommissarin Heller“ und die Frankfurt-Tatorte und auch Bestseller-Krimiautorinnen wie Nele Neuhaus und Charlotte Link,  die dazu beitrügen, dass Rhein-Main von außen als Krimi_Region wahrgenommen würde. Es sei daher „höchste Zeit für ein Krimifestival, das in die Region hineinstrahlt und darüber hinausstrahlt“ , so die Kulturdezernentin. Ziel dieses neuen Angebotes sei, die Krimiaktivitäten in Wiesbaden und im Rhein-Main-Gebiet zu bündeln. „Zwischen den Filmschaffenden und den Krimiautoren wollen wir ganz bewusst einen Austausch und auch eine inhaltliche Auseinandersetzung befördern, um in der Krimiszene ein Alleinstellungsmerkmal im deutschsprachigen Raum und auch hier in Wiesbaden zu erzielen“, so die Kulturdezernentin.

Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der mit 50 000 Euro zu den Förderern zählt, ist davon  überzeugt, „dass die Strahlkraft der beiden Festivals in der Kooperation  noch größer wird, dass die Krimistadt Wiesbaden auch weit über die Region hin sichtbar wird“ und dass  auch die Qualität durch eine Kooperation gewinne, so Dr.Helmut Müller. Vor allem sei für den Kulturfonds die Vernetzung in die Region wichtig, was nicht bedeutet, dass jeder mit jedem zusammenarbeiten müsse, sondern man sich untereinander austausche und der eine wisse, was beim anderen laufe.  „Ich glaube, der Weg, der hier gegangen wird,“,  gerade mit Frankfurt und Darmstadt zusammen, wird sicher auch dazu führen, dass die Aufmerksamkeit in den anderen Städten der Region noch stärker auf dieses gemeinsames Festival hier gelegt werden wird.“, so Müller.

Susanne Lewalter,  Leiterin des Literaturhauses Villa Clementine, sieht gleichfalls nur Vorteile durch die  Kooperation. Ihr war es zudem gelungen,  zur Pressekonferenz den bekannten  Kölner Schriftsteller Volker Kutscher mitzubringen.

Volker Kutscher. Foto: Diether v. Goddenthow
Volker Kutscher. Foto: Diether v. Goddenthow

Kutschers Krimi-Besteller „Der nasse Fisch“ wird gerade für eine 18-teilige Serie verfilmt. Kutscher wird  somit zur „Quasi-Symbolfigur  für die Wiesbadener Kombination von Deutschem FernsehKrimi-Festival und KrimiMärz.  Der eigenem Bekenntnis zufolge aus der linken Ecke stammende Autor tritt unbeirrbar für Demokratie ein. Er ist konsequenter Weise grundsätzlich dagegen, Andersdenkende, egal welcher Couleur, von der Diskussion auszuschließen, sogar die AfD nicht, mit der er weiß Gott nicht sympathisiere.  Kutscher wird am 5. März um 18.00 Uhr gemeinsam mit Horst Eckert auf dem Krimisofa im Literaturhaus Wiesbaden Platz nehmen, was ein spannendes Gespräch zu werden verspricht.
Wer den Talk in der Villa Clementine verpasst, kann Volker Kutscher auch  noch einen Tag später, am 6.März, im Hessischen Literaturforum Mousonturm aus „Lunapark“ lesen hören.

Solche Kooperation, dass Autoren beispielsweise in Wiesbaden, dann in Frankfurt und schließlich noch in Darmstadt lesen, sei Teil des Konzeptes.
Vorteilhafter Nebeneffet der Vorverlegung des KrimiHerbstes zum KrimiMärz  sei zudem, dass  zahlreiche bekannte Autoren  im März einfacher einzuladen seien, da sie sich  anlässlich der Lit-Cologne und Leipziger Buchmesse ohnehin auf Lesereise befänden, freut sich Susanne Lewalter.

Das Programm des  KrimiMärz und FernsehKrimifestival kann sich sehen lassen

Das  Schwerpunktthema in diesem Jahr ist Kriminalität in Europa; ein leider ein hochaktuelles und brisantes Thema. „Es wird  bunt und sehr politisch sein im Vergleich zum letzten Jahr: DDR-Vergangenheit, NSU-Terror, ein herrlich schräg verschrobener ziemlich ungewöhnlicher Film aus Österreich, 2 Tatorte usw“., so Cathrin Ehrlich. Neben bekannten Regisseuren wie Dominik Graf oder dem Österreicher David Schalko werden so auch Autoren wie Wolfgang Schorlau während der fünf Tage des FernsehKrimi-Festivals in Wiesbaden zu sehen und zu hören sein. Dominik Graf und Wolfgang Schorlau treffen sich unter anderem am Donnerstag, 9. März, 19.30 Uhr, im Literaturhaus Villa Clementine auf dem Krimisofa.

Neu: Deutschlands spannendster Fernsehkrimi-Drehbuchnachwuchs
Eine weitere Premiere dieses Festivals ist der Drehbuchwettbewerb für junge Autoren, der 2017 gemeinsam mit der HessenFilm ausgeschrieben wurde.

Vier Juroren entscheiden darüber, welches von 26 eingereichten Exposés von Nachwuchsautorinnen und -autoren im Herbst an einem Pitching teilnehmen werden. Der Gewinner wird bei der Weiterentwicklung vom Exposé zum Treatment von dem Verband Top Talente e.V., einer Vereinigung von Drehbuchautoren, unterstützt. In der Jury sitzen die Drehbuchautorin und Grimme-Preisträgerin Katrin Bühlig, der Autor und Regisseur Günther Klein, Drehbuchautor John-H. Karsten, dessen Debütfilm „Vertraue mir“ beim Deutschen FernsehKrimi-Festival 2016 zu sehen war, und Tom Winter. Der Masterabsolvent Filmwissenschaft/Mediendramaturgie organisiert das FernsehKrimi-Festival bereits im dritten Jahr. „Wir riefen im September 2016 gemeinsam mit Hessenfilm den Drehbuchwettbewerb aus, und suchten eben Deutschlands spannendsten Fernsehkrimi-Drehbuchnachwuchs. Wir erhielten insgesamt 26 Exposés, und es war eigentlich sehr schön zu sehen, wer sich da alles bewarb: Es waren eben ganz klassisch die Drehbuch-Studenten. Es waren aber auch Familien, die zusammen an dem Krimi gearbeitet haben. Es  waren Lehrer, Business-Manager usw. Es scheint in jeder Berufssparte in Deutschland kreatives Potential dahingehend zu stecken“, freut sich Thomas, Winter,  Organisator des Drehbuchnachwuchs-Wettbewerbes und Mitorganisator des Fernsehkrimifestivals .
Die vier besten Exposés werden außerdem am Mittwoch, 8. März, 18 Uhr, in der Caligari Filmbühne von dem Schauspieler Isaak Dentler vorgelesen. „Für uns ein wichtiger Schritt, junge Filmemacher und Drehbuchautoren auf das FernsehKrimi-Festival in Wiesbaden aufmerksam zu machen“, erläutert Cathrin Ehrlich das Engagement.

Ein vielfältiger Wettbewerb – vom klassischen Krimi bis zum bitterbösen österreichischen Blick auf die Welt
„Zehn sehr unterschiedliche Fernsehkrimis stehen dieses Jahr im Wettbewerb des Deutschen FernsehKrimi-Festivals“, beschreibt Cathrin Ehrlich das Wettbewerbsfeld 2017. „Der klassische Krimi hat ebenso seinen Platz wie die Komödie, ein historischer Krimi, Filme, die uns mit offenem Ende alleine lassen, oder der bitterböse österreichische Blick auf die Welt.“ Den Auftakt macht am Dienstag, 7. März, 20 Uhr, die Premiere „Sanft schläft der Tod“. Die Entführung von zwei Kindern führt darin zu einem raffinierten Psychospiel, das die Eltern und den Großvater der Kinder in die Vergangenheit führt. Im Anschluss an die Vorführung beantworten der Regisseur Marco Kreuzpaintner und die Hauptdarsteller Marleen Loose, Fabian Busch und Manfred Zapatka die Fragen von Knut Elstermann. Der Berliner Filmkritiker wird auch 2017 die Filmgespräche des Festivals moderieren.

In der Jury sitzen 2017 die vielseitige Schauspielerin Gesine Cukrowski, die ihren Durchbruch als Partnerin von Ulrich Mühe in der Reihe „Der letzte Zeuge“ hatte, Schauspieler Florian Bartholomäi, der im 1000. Tatort „Taxi nach Leipzig“ als Entführer und Mörder überzeugte, der Drehbuchautor Michael Helfrich, dessen Film „Die Ungehorsame“ 2016 in Wiesbaden den Publikumspreis erhielt, die Regisseurin Isabel Kleefeld, die für ihre Arbeiten mit dem Grimme-Preis, dem Bayerischen Fernsehpreis und zuletzt beim New York-Festival ausgezeichnet wurde, sowie die diesjährige Krimi-Stipendiatin Esmahan Aykol. Sie entscheiden, wer 2017 den Deutschen FernsehKrimi-Preis und die damit verbundenen 1.000 Liter Wein  gewinnen wird.

Bereits im Vorfeld des Festivals können die Fans des literarischen Krimis die diesjährige Krimi-Stipendiatin Esmahan Aykol am Freitag, 3. März, 20 Uhr, im Literaturhaus Villa Clementine in einer Lesung erleben. Zwei Tage später, am Sonntag, 5. März, 18 Uhr, erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer unter dem Titel „Tatort im Doppelpack“ die Premiere des NDR-Tatortes „Borowski und das dunkle Netz“. Beim anschließenden Filmgespräch stehen der Schauspieler Maximilian Brauer, der Regisseur David Wnendt und der Drehbuchautor Thomas Wendrich auf der Bühne der Caligari FilmBühne.

Schauspielerin Margarita Broich als Fotografin
Ebenfalls am Sonntag, 5. März, 17 Uhr, eröffnet die Ausstellung „Ende der Vorstellung – Schauspielerporträts“. HR-Tatort-Kommissarin Margarita Broich beweist mit Fotos von ihren Schauspielkolleginnen und -kollegen, die sie nach Theatervorstellungen aufgenommen hat, ihr Können als Fotografin. Die Schauspielerin wird bei der Vernissage die Gäste in der Caligari FilmBühne begrüßen. Ihre Bilder sind bis zum 18. März im Foyer der Caligari-Filmbühne zu sehen.

Das True-Crime Format „Protokolle des Bösen“ (Donnerstag, 9. März, 18 Uhr/Murnau Filmtheater im Deutschen Filmhaus) mit anschließendem Gespräch mit Deutschlands bekanntestem Profiler und Kriminalist Stephan Harbort sowie ein Schimanski-Abend für Fans des Duisburger Rauhbeins (Donnerstag, 9. März, ab 20 Uhr/Finale – Das Restaurant) sind zwei weitere Programmpunkte des diesjährigen Deutschen FernsehKrimi-Festivals.

Die Preisverleihung findet 2017 am Freitag, 10. März, 20 Uhr, in der Caligari FilmBühne statt. Durch den Abend führt die Moderatorin Bärbel Schäfer. Die Musik kommt von der Frankfurter Band „Indes“.

Die lange FernsehKrimi-Nacht beendet in der Nacht vom 11. auf den 12. März dann das Deutsche FernsehKrimi-Festival.

Das Deutsche FernsehKrimi-Festival ist eine Veranstaltung des Kulturamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden mit Unterstützung durch die HessenFilm und Medien GmbH, den Hessischen Rundfunk und den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, in Kooperation mit dem Medienzentrum Wiesbaden, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Literaturhaus Villa Clementine und dem Wiesbadener Kurier.

Informationen gibt es auch im Internet unter www.fernsehkrimifestival.de

Dr. Thomas Bellut: Die Rolle der Medien im Zeitalter von Fake News und Digitalisierung

Dr. Thomas Bellut, Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehen. Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Thomas Bellut, Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehen, rief unter anderem  zum kompromisslosen Kampf für die  Pressefreiheit in Europa  auf. Foto: Diether v. Goddenthow

Globalisierung, Digitalisierung, Fake News oder Big Data – das sind prägende Schlagworte unserer dynamischen Zeit, die der Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehen, Dr. Thomas Bellut, in seinem Vortrag am 20. Februar 2017 in der IHK Rheinhessen aufgegriffen hat.

Als Konsequenz dieser Phänomene gesellschaftlicher Veränderung verlieren etablierte Institutionen Vertrauen. Auch den klassischen Medien schlägt Misstrauen entgegen. Das ZDF und andere TV-Sender müssen sich als reichweitenstarke Leitmedien diesen Herausforderungen stellen, denn im Wahljahr ändern sich die Möglichkeiten zur Meinungsbildung.   Dr. Bellut bezog sich bei seinem spannenden Vortrag auf eine Diskussionsrunde in Berlin zum gleichen Thema am 19. Februar 2017 anlässlich des  4. ZDF-Empfangs „Medienpolitik@Berlinale“.

Der ZDF-Intendant, Dr. Thomas Bellut, Marietta Slomka, Moderatorin beim heute-journal, Mathias Döpfner ,Vorstandsvorsitzender von Axel Springer  und Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, Prof. Simon Hegelich, Politikwissenschaftler und Mathias Müller von Blumencron, Chefredakteur für „Digitale Medien“ bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) diskutierten in Berlin über das Thema „Fake News und Social Bots – Meinungsbildung im Wahljahr 2017“.  Phoenix zeichnete die Veranstaltung auf:

Alaaf trifft Helau Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Zeichen freundschaftlicher Verbundenheit

Mainzer und Kölner Prinzengarden in der Mainzer Staatskanzlei mit Ministerin Malu Dreyer, nachdem sie von der-Kölner Prinzen-Garde  zum Ehren-Major ernannt wurde. Hier mit der Majorsurkunde.  Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Mainzer und Kölner Prinzengarden in der Mainzer Staatskanzlei mit Ministerin Malu Dreyer, nachdem sie von der-Kölner Prinzen-Garde zum Ehren-Major ernannt wurde. Hier mit der Majorsurkunde. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Kleine Fastnachts-Sensation in der Mainzer Staatskanzlei: Erstmalig begrüßt Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Kölner Prinzen-Garde. Zu ihrem 111-jährigen Bestehen „wagten“ sich 200 Offiziere, Gardisten, Trommler und der Musikzug der Kölner Garde zur Manöverfahrt nach Mainz. „Dass die „Mählsäck“, wie sie liebevoll im Volksmund genannt werden, in ihrem Jubiläumsjahr die Mainzer Prinzengarde und die rheinland-pfälzische Hauptstadt besuchen, werte ich als großes Zeichen der freundschaftlichen Verbundenheit“, wandte sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer an die Närrinnen und Narrhalesen. „Es erfüllt mich mit Freude und Stolz, dass uns eine über die Grenzen hinaus bekannte Karnevals-Korporation die Ehre gibt.“

Begleitet wurden die Kölner Gardisten von einer Abordnung der Mainzer Prinzengarde. Beide Garden stehen seit über 80 Jahren in guten freundschaftlichen Beziehungen und in enger Verbindung. „Sie bilden sozusagen eine närrische „Prinzengarde-Achse“ entlang des Rheins“, so die Ministerpräsidentin. Trotz aller freundschaftlicher Verbundenheit: Über „Alaaf“ oder „Helau“, „Fastnacht“ oder „Karneval“ wurde man sich auch in der Staatskanzlei nicht einig. Es sollte jedoch ein friedenssichernder Besuch für den Prinzen Karneval, die Mutter Colonia und die Aurea Moguntia werden. Und so verlagerte man sich auf die Musik, ohne die weder Karneval noch Fassenacht denkbar seien. „Die Musik zelebrieren auch die Kölner Vereine Jahr für Jahr sehr erfolgreich“, meinte die Ministerpräsidentin und wurde sogleich mit einer Kostprobe belohnt.

„Dass die Karnevalshochburgen Köln und Mainz närrische Freundschaften pflegen, ist ein guter Brauch, der von Jahr zu Jahr gelebt und weitergegeben wird. Auf die Pflege unseres Brauchtums können wir alle sehr stolz sein. Sie würde ohne ein hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement nicht so erfolgreich existieren können. Daher danke ich allen, die sich seit Wochen und Monaten dafür engagieren“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Sie dankte den Mainzer und Kölner Prinzengarden für ihr Kommen und verabschiedete sich dem Anlass gemäß mit einem dreifach donnernden „Alaaf“ und „Helau“.

Rheinischer Karneval im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes

Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Tausende Kulturtalente in ganz Deutschland erhalten kulturelle Traditionen und gestalten das Immaterielle Kulturerbe. Die Deutsche UNESCO-Kommission stellt ausgewählte Kulturtalente vor, im Monat Februar: den 32-jährigen Jecken Thomas Mende aus Köln. Gemeinsam mit Millionen weiterer Närrinnen und Narren feiert er jährlich den Rheinischen Karneval. Im Interview erklärt Mende, was den Rheinischen Karneval ausmacht, wo die Unterschiede zwischen dem traditionellen und dem alternativen Karneval liegen und wie Karnevalsvereine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Seit 2015 ist der Rheinische Karneval mit all seinen lokalen Varianten im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes eingetragen.

„Karneval bedeutet, gemeinsam mit Freunden und der Familie, mit Jung und Alt, mit Mann und Frau über alle Schichten hinweg im Kostüm gemeinsam zu schunkeln und den Ernst des Lebens zu vergessen. Beim Karneval gibt es keine Berührungsängste – man kommt sofort in Kontakt mit anderen Leuten. Die Karnevalstradition hat eine integrative Kraft“, erklärt Thomas Mende. „Ich bin stolz, dass durch diese Auszeichnung des Rheinischen Karnevals eine wunderbare Verbindung zwischen dem materiellen und dem immateriellen Kulturerbe sichtbar wird. Der Kölner Dom als UNESCO-Welterbe und der Rheinische Karneval als wichtige immaterielle Kulturform in unserer Stadt gehören untrennbar zusammen. Der Kölner Dom wird in vielen Karnevalsliedern begeistert besungen und ist als Wahrzeichen der Stadt in vielen Karnevalsumzügen präsent. Im Dom bekommen die Karnevalisten schließlich auch  den Segen für eine gesunde und friedliche Session“, so Mende weiter.

Der bis Anfang des 13. Jahrhunderts zurückreichende Festkomplex des Rheinischen Karnevals ist ein Schwellenfest unmittelbar vor der vorösterlichen Fastenzeit im christlichen Jahreslauf. Das gemeinschaftliche Verzehren von vor allem verderblichen Lebensmitteln vor der Fastenzeit ist die ideelle und inhaltliche Grundlage für den Karneval. In vielen Teilen Deutschlands wird er auch unter Begriffen wie „Fasnet“, „Fastnacht“ oder „Fasching“ gefeiert. Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde die Fastnacht als sündhaftes, endliches Leben interpretiert. Vor diesem Hintergrund trat die Figur des gottesfernen Narren mit der Fastnacht in Verbindung – mit Narrenmasken und Kostümen wurde fortan symbolisch die gesellschaftliche und religiöse Ordnung in Frage gestellt.

Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ausgehend von Köln eine bürgerliche Form des Karnevals. Um die vielfältigen Festformen zu reorganisieren und zu koordinieren, wurde 1823 ein Festordnendes Komitee eingerichtet. Am Fastnachtsmontag wurde ein Maskenzug als Höhepunkt des Festes durchgeführt, der jahrtausendealte Herrschereinzüge nachahmte und persiflierte. Dazu traten der Held, später Prinz, „Karneval“ als Personifikation des karnevalistischen Frohsinns sowie Karnevalsgesellschaften, Karnevalssitzungen und Maskenbälle als weitere Elemente hinzu. Die Lieder und Büttenreden auf diesen Veranstaltungen sind geprägt vom Dialekt und von einem hohen Maß identitätsstiftender Inhalte. Andere Städte und Regionen übernahmen im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts diese Festgestaltung und gaben ihr ein spezifisches lokales oder regionales Gepräge.

Mit den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts wurde die Karnevalszeit deutlich ausgedehnt. Beginn des Rheinischen Karnevals ist nun der 11. November mit der Vorstellung des Prinzen, Prinzenpaares oder Dreigestirns. Der Tag der Heiligen Drei Könige – 6. Januar – entwickelte sich zum Auftakt des Sitzungskarnevals, die Weiberfastnacht zum Auftakt des Straßenkarnevals und der Rosenmontag löste den Karnevalsdienstag als zentraler Festtag ab. Im Kontext der Märzrevolution 1848/49 und der einhergehenden Politisierung der Gesellschaft wurde der organisierte Karneval für alle sozialen Schichten geöffnet. Die Thematisierung von politischen Entwicklungen in den Büttenreden, in Liedern und in Motivwagen wurde fester Bestandteil des Festes. Seit dieser Zeit haben sich weitere Rituale und Spielweisen im Rheinischen Karneval entwickelt. Er ist heute gleichermaßen Ort der Begegnung, Wirtschaftsfaktor und Aushängeschild für die Region in der ganzen Welt.

Hintergrundinformationen zum Immateriellen Kulturerbe

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Formen Immateriellen Kulturerbes sind entscheidend von menschlichem Wissen und Können getragen. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Erfindergeist, vermitteln Identität und Kontinuität. Sie werden von Generation zu Generation weitergegeben und immer wieder neu gestaltet.

Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen der Vertragsstaaten können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden. 429 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Naturwissen aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter die Genossenschaftsidee und –praxis aus Deutschland, die Rumba aus Kuba, die traditionelle chinesische Medizin und die italienische Geigenbaukunst. Bis heute sind 172 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.

März-Programm 2017 im Literaturhaus Frankfurt

Foto: Diether v. Goddenthow  © atelier-goddenthow
Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Alle Veranstaltungen unter
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/
Karten ab 20.02. unter
http://literaturhaus-frankfurt.de/karten/karteninfo/

Veranstaltungen im März 2017:

Shared Reading im Literaturhaus Frankfurt
Ab 01.03.17 mittwochs und donnerstags um 17.00 h im Literaturhaus / Eintritt frei

„Es ist, wie wenn ich nochmal ein neues Reich entdecke.“ Maria Biege, Teilnehmerin
Shared Reading wurde in Liverpool entwickelt und ist eine neue Art, Literatur gemeinschaftlich zu erleben. Eine kleine Gruppe von Menschen kommt unter Anleitung eines ausgebildeten Facilitators (Moderators) zusammen. Sie lesen gemeinsam, laut und langsam einen vorher unbekannten Text oder hören einfach nur zu und beginnen, sich darüber auszutauschen: Es entsteht ein Raum für Begegnungen, neue Lesarten, spontane Gefühle, ausgelöst durch die Kraft der Literatur.

Ab März gibt es dieses Angebot zunächst für zwei Gruppen – Gesundheit und Community – im Literaturhaus. Erstere trifft sich in Zusammenarbeit mit dem Hospital zum Heiligen Geist. Die zweite Gruppe steht allen Interessierten offen. Sie trifft sich ab 2. März jeden Donnerstag um 17.00 Uhr. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Benno Hennig von Lange unter vonlange@literaturhaus-frankfurt.de.
Shared Reading im Literaturhaus Frankfurt wird gefördert von der Dr. Marschner Stiftung. In Kooperation mit Böhm & Sommerfeldt, Literarische Unternehmungen.

WÖRTERMEER – Literatur erleben
Kulturelle Bildung am Literaturhaus Frankfurt

„WÖRTERMEER – Literatur erleben“ geht 2017 in die Fortsetzung. Bis zum Sommer bietet das Literaturhaus neue Angebote kultureller Bildung für die Freiherr-vom-Stein-Schule in Frankfurt an. Den Anfang macht im Februar der Comiczeichner Ferdinand Lutz mit Workshops für 5. und 6. Klassen. Er stellt den zweiten Band seiner Abenteuerreihe um den Außerirdischen „Q-R-T“ vor und erzählt, worauf es beim Erzählen und vor allem bei Comics ankommt. Im Anschluss zeichnen und schreiben die Schüler selbst. Im März führt der Lyriker und Künstler Arne Rautenberg mit 7. und 8. Klassen Schreibwerkstätten durch. Anstoß zum eigenen Schreiben gibt der gemeinsame Besuch der René Magritte-Ausstellung in der Schirn. Tobias Schnettler wird im April mit Oberstufenschülern in einem Workshop beleuchten, wie literarische Übersetzer arbeiten. Anhand eines aktuellen Übersetzungsprojekts bekommen die Schüler praktische Einblicke und können ihre Sprachkenntnisse selbst beim Übersetzen testen und erweitern.
Das Projekt WÖRTERMEER wird gefördert von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main.
Ausverkauft! Buchpremiere
Donnerstag 02.03.17 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro / Restkarten ggf. an der Abendkasse
Zsuzsa Bánk: Schlafen werden wir später
Moderation: Sandra Kegel (F.A.Z.) // Simultanübersetzung durch Gebärdensprachdolmetscher

Ein neuer Roman der Frankfurter Autorin, die Hälfte des Lebens und „voll mit wilden Rosen“
Die in Frankfurt lebende Autorin Zsuzsa Bánk hat einen neuen Roman geschrieben. Viele haben ihn lange erwartet. Es geht darin um das Fest der Freundschaft, um zwei Frauen: Die Lehrerin Johanna lebt allein in einem kleinen Ort im Schwarzwald. Die Künstlerin Márta wohnt mit Familie in einer Großstadt. Beide kennen sich seit Kindheitstagen, in Briefen und E-Mails, geprägt von Tiefe und Offenheit, halten sie Kontakt. Jetzt, mit Mitte vierzig, herrscht der Alltag und ein Richtungswechsel scheint in ihrem Leben nicht mehr vorgesehen. Aber beide kämpfen: um Selbstbehauptung, um Freiheit, um ihren Lebensmut, ihr Glück. Ihr Austausch ist aufrichtiger Lebensbericht, bewegende Beichte, Beweisstück einer langen Freundschaft – angetrieben vom Hunger auf das Leben. Was ist gewesen in ihrem Leben, bislang? Der Roman erscheint wie alle Bücher der Autorin im S. Fischer Verlag. Das Gespräch leitet die Literaturkritikerin Sandra Kegel von der F.A.Z.
Der Abend wird, gefördert durch die Aktion Mensch, von Gebärdensprachdolmetschern übersetzt.
Montag 06.03.17 / 19.30 h / Eintritt 12 / 8 Euro / Karten-VVK läuft!
Martin Walser: Statt etwas oder Der letzte Rank
Moderation: Christoph Schröder

Das Summenbuch eines Großautors
„Wenn ich vor 20 Jahren so hätte schreiben können“, sagte der Autor Martin Walser, „hätte ich es vor 20 Jahren geschrieben, aber ich konnte es damals nicht.“ Das Gedankenbuch „Statt etwas oder Der letzte Rank“ wird nahezu einhellig als Meisterwerk, als handlungsbefreite Schlussstrich-Prosa, als vitale Meditation beschworen. Erschienen ist es im Rowohlt Verlag. Einigkeit also über das Werk eines Umstrittenen, eines streitenden Mitgestalters dieses Landes: 1927 in Wasserburg geboren, erhielt Walser für sein literarisches Werk viele Preise, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und den Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis. Mit dem Autor unterhält sich an diesem Abend der Literaturkritiker Christoph Schröder.
Mittwoch 08.03.17 / 19.30 h / Eintritt 7 / 4 Euro
Abbas Maroufi: Fereydun hatte drei Söhne
Moderation: Ilija Trojanow

Roman eines Zerrissenen und Porträt der islamischen Revolution im Iran
Der Autor Ilija Trojanow gibt seit Jahren eine der ruhmeswürdigsten Editionen heraus. Die „Weltlese“ in der Büchergilde Gutenberg macht Autoren öffentlich, die in Westeuropa größtenteils unbekannt sind, in ihren Sprachen aber zu den Großen zählen. Eine Unternehmung, die ständig Entdeckungen macht, aber von Branche und Publikum immer noch kaum erschlossen ist. Der Herausgeber und Weltensammler präsentiert den 1957 in Teheran geborenen Abbas Maroufi. Der wurde im Iran unbequem und daraufhin verurteilt. Heute lebt er in Berlin. 2001 erhielt er den Siegfried-Unseld-Preis. Der Erzähler in dem Roman „Fereydun hatte drei Söhne“ ist dem Autor nicht unverwandt. Heimatsehnsucht, das Verhaftetsein der Gedanken, Trauma und Schicksal von Vertreibung und Flucht und vor allem ein Porträt der islamischen Revolution von 1979 teilen sich in diesem Roman aus dem Persischen mit.
Donnerstag 09.03.17 / 19.30 h / 9 / 6 Euro
Catherine Meurisse: Die Leichtigkeit
Moderation: Andreas Platthaus (F.A.Z.)
Übersetzung (dt./frz.): N.N.
Dt. Text: Katharina Bach (Schauspiel Frankfurt)

Eine beeindruckende Graphic Novel über Trauer, Freiheit und die Macht der Kunst
Am 7. Januar 2017 jährte sich der Anschlag auf Charlie Hebdo zum zweiten Mal. Die Karikaturistin Catherine Meurisse, die zwischen 2005 und 2016 für das Magazin gearbeitet hat, entkam dem Terrorakt nur, weil sie an diesem Morgen im Januar 2015 verschlief. Viele ihrer Kollegen und Freunde wurden bei dem Anschlag aus dem Leben gerissen. Sie selbst suchte in den Monaten danach nach einem Umgang mit der Tragödie und einem neuen Zugang zu ihrem Leben und erzählt davon. Sie reiste nach Italien, gab sich der Schönheit der Natur und der Künste hin und begann, ihre eigene Leichtigkeit wiederzufinden. „Die Leichtigkeit“ ist ein intensives und persönliches Buch, das der Trauer Raum gibt und zugleich ermutigt, sich die Schönheit des Lebens zurückzuerobern. Meurisse spricht darüber mit dem Literaturchef der F.A.Z., Andreas Platthaus. Aus der Übersetzung liest Katharina Bach vom Schauspiel Frankfurt.
Eine Veranstaltung im Rahmen von „Frankfurt auf Französisch – Frankreich Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2017“ in Kooperation mit dem Carlsen Verlag. Mit freundlicher Unterstützung des Institut Français.
Im Schauspiel Frankfurt
Mittwoch 15.03.17 / 19.30 h / Eintritt 24 / 16 Euro / Karten ab 10.02. unter schauspielfrankfurt.de
Paul Auster: 4 3 2 1
Moderation: Daniel Haas (Die Zeit)
Dt. Text: Christoph Pütthoff (Schauspiel Frankfurt)

Ein Buch. Ein Held. Vier Leben.
„4 3 2 1“ ist der neue Roman von Paul Auster. Er erscheint Ende Januar zeitgleich in den USA und Deutschland. Und er soll nicht nur in Bezug auf die Seitenzahlen ein Höhepunkt im Werk Austers sein. Auf über 1.300 Seiten erzählt der New Yorker Autor – nach dessen Motiven Filme wie „Smoke“ und „Lulu on the Bridge“ gedreht wurden – vier Variationen eines einzigen Lebens. Held ist Archibald Ferguson, genannt Archie. Vereint mit der höheren Macht, einer Art literarischen Vorsehung für Archie, entfalten sich vier Versionen seines Lebens: provinziell und bescheiden; kämpferisch, aber auch vom Pech verfolgt; betroffen und zugleich besessen von den Ereignissen der Zeit sowie künstlerisch genial und nach dem Höchsten greifend. Und jeder dieser vier Archies muss bestehen. Bestehen gegen die Liebe, das Schicksal, die Provokationen des Lebens. „4321“ wird von vier Übersetzern aus dem Englischen übertragen und erscheint im Rowohlt Verlag. Die deutsche Übersetzung liest das Schauspiel-Ensemble-Mitglied Christoph Pütthoff. Das Gespräch in deutscher und englischer Sprache führt Daniel Haas (Die Zeit).
In Kooperation mit dem Schauspiel Frankfurt und dem US-Generalkonsulat Frankfurt.
Donnerstag 16.03.17 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro
Jean Ziegler: Der schmale Grat der Hoffnung
Moderation: Ruppert von Plottnitz (Hess. Justizminister a.D. )

Von Kämpfen für Rechte der Menschen
Er war Chauffeur von Che Guevara und Freund von Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Er vermittelte zwischen PLO und seiner Heimat Schweiz und war viele Jahre Soziologie-Professor an der Genfer Universität. Über Jahrzehnte setzte sich Jean Ziegler im Auftrag der Vereinten Nationen für „die Verdammten der Erde“ ein. Zunächst kämpfte er als UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, dann als Vize-Präsident des Beratenden Ausschusses des Menschenrechtsrats gegen Hunger und Unterernährung und für Menschenrechte und nicht weniger als für den Frieden. Von diesen Kämpfen, seinen Erfolgen und Niederlagen berichtet Ziegler im Gespräch mit Ruppert von Plottnitz (Hess. Justizminister a.D. ). Denn „Der schmale Grat der Hoffnung“ (C. Bertelsmann Verlag) führt zu der Frage, was wäre zu tun, damit die von Roosevelt und Churchill inspirierte Vision einer Gerechtigkeit erwirkenden Weltorganisation politische Praxis wird?
Dienstag 21.03.17 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro
Jan Wagner: Der verschollene Raum. Beiläufige Prosa
Moderation: Beate Tröger

Essays, Aufsätze, Postkarten und Reflexionen von einem gefeierten Dichter
Weil man Dichtung nicht lügen kann, glauben wir den Dichtern, vertrauen ihnen eher als Politikern. Und wüsste man nichts von Jan Wagners lyrischem Werk, man wäre auch mit seinen Essays schon beschenkt. Ob er über Bibliotheken, Buchhandlungen, Lyrik oder Kunst schreibt, ob er literarische Postkarten aus Rom oder Los Angeles sendet oder die Epiphanie eines Rosmarins im schwäbischen Garten feiert – wir vertrauen ihm, diesem charmanten Geschichtenerzähler. Wagner ist seit Jahren da. Einer der Besten seines Faches. Gelehrt, wenn er poetisch, poetisch, wenn er gelehrt ist. Die Literaturkritikerin Beate Tröger spricht mit dem Autor, führt durch den Abend und durch den Aufsatzband, der im C. Hanser Verlag nur wenige Tage zuvor erscheint.
Mittwoch 22.03.17 / 19.30 h / Eintritt 9 / 6 Euro
Hanya Yanagihara: Ein wenig Leben
Moderation (dt./engl.): Alf Mentzer (hr2-kultur)
Dt. Text: Max Mayer

Ein gewaltiger Roman über vier Männer und ihre lebenslange Freundschaft
Mit „Ein wenig Leben” hat die US-amerikanische Schriftstellerin und Journalistin Hanya Yanagihara ein Epos über Verletzungen, zwischenmenschliche Beziehungen und Freundschaft als wahre Liebe geschrieben. In den USA stand der Roman auf der Shortlist des Man Booker Prize und gewann den renommierten Kirkus Award. Andreas Platthaus resümiert in der F.A.Z.: „Muss man lesen.“ Vier junge Männer lernen sich im College kennen. Daraus entstehen lebenslange Freundschaften und tiefe Verbundenheit. Zentrale Figur der Gruppe ist Jude – ein charismatischer, ebenso verschlossener wie brillanter Anwalt, der ein dunkles Geheimnis verbirgt. Nach und nach erfahren seine Freunde Malcolm, Willem und JB und mit ihnen der Leser, was sich in Judes Vergangenheit zugetragen hat. Erschienen ist der Roman bei Hanser Berlin. Das Gespräch in deutscher und englischer Sprache führt Alf Mentzer (hr2-kultur). Die deutsche Übersetzung liest der Schauspieler Max Mayer.
In Kooperation mit dem US-Generalkonsulat Frankfurt.
Dienstag 28.03.17 / 19.30 h / Eintritt 7 / 4 Euro
Schöne Aussichten – Das Frankfurter Literaturgespräch XXXIV
Mit Thomas von Steinaecker, Mara Delius, Alf Mentzer und Hubert Spiegel
Simultanübersetzung durch Gebärdensprachdolmetscher

Literarisches Quartett ohne Quotendruck und Fernbedienung. Vier Kritiker diskutieren über neue Romane.
Hier sitzt das Publikum mittendrin. In der 34. Ausgabe der „Schönen Aussichten“ streiten und schlichten der hr2-Literaturredakteur Alf Mentzer, die Kritikerin Mara Delius (Literarische Welt) sowie der Literaturkritiker Hubert Spiegel (F.A.Z.) mit dem Gastkritiker Thomas von Steinaecker. Er ist Schriftsteller, TV-Regisseur und Journalist, wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2007 mit dem Aspekte-Literaturpreis für das beste Debüt. Zuletzt erschien sein Roman „Die Verteidigung des Paradieses“ im S. Fischer Verlag. Thomas von Steinaecker ist ausgewiesener Literatur- und Comic-Kenner und schlug Dan Clowes Graphic Novel „Patience“ (Reprodukt) für den heutigen Abend zur Diskussion vor. Dem Haltbarkeitstest wird „Infanta“ von Bodo Kirchhoff unterzogen, verlegt in der Frankfurter Verlagsanstalt. Die weiteren Titel des Abends erfahren Sie ab Anfang März unter www.literaturhaus-frankfurt.de.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit hr2-kultur und wird dort am 09.04. um 12.04 Uhr gesendet. Die Diskussion wird, gefördert durch die Aktion Mensch, von Gebärdensprachdolmetschern übersetzt.
Mittwoch 29.03.17 / 10.30 h / Eintritt 3 Euro
Silas Matthes: Miese Opfer
Schülerlesung für 7. und 8. Klassen

Ein überraschend fesselnder Roman über Mobbing, Gewalt und richtige Superhelden
Silas Matthes hat es mit 22 Jahren geschafft: Sein Debütroman „Miese Opfer“ erschien 2015 im neuen Programm Oetinger34. Dort tauschen sich angehende Autoren zunächst online mit Lektoren und dann auch miteinander aus und arbeiten gemeinsam an ihren Projekten. Herausgekommen ist in diesem Fall ein Jugendbuch über zwei Freunde, die an ihrer Schule gemobbt werden und sich wehren. Matthes erzählt ohne Umschweife und doch berührend von Freundschaft und familiärer Geborgenheit und der unvermeidlichen Spirale der Gewalt, die sich in Gang setzt. Er ist dabei nie belehrend, sondern begleitet seine Helden Ferdinand und Leo unerschüttert bei ihren Streifzügen, Dummheiten und Rückschlägen. Doch so unvorhersehbar die gegenseitigen Attacken sind, so hoffnungsvoll stimmt das Ende. Silas Matthes liest und berichtet von seiner Schulzeit, seinem Buch und seinem Start als Autor.
Das Junge Literaturhaus wird unterstützt von der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung.

Alle Veranstaltungen unter
http://literaturhaus-frankfurt.de/programm/kalender/
Karten ab 20.02. unter
http://literaturhaus-frankfurt.de/karten/karteninfo/

Dr. Rudolf Henkel, Fastnachts-Urgestein, im Mainzer Landesmuseum der GDKE

heckelDr. Rudolf Henkel tritt im Rahmen der „KiM“-Reihe mit seinem Sohn Patrick auf

Er ist seit über 65 Jahren MCV-Mitglied und pflegt die politisch-literarische Fastnachtstradition der Stadt Mainz wie kein Zweiter: Dr. Rudolf Henkel. Der Ehrenpräsident des Mainzer Carneval-Vereins ist ein leidenschaftlicher Verfechter der ursprünglichen Wesenszüge der Fastnacht. Seine zeitkritischen Vorträge im Landesmuseum der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) haben mittlerweile Tradition. „Als ich gefragt wurde, ob ich wieder im Museum auftreten möchte, musste ich nicht lange überlegen“, so Henkel. Für 2017 hat sich der gelernte Zahnarzt einen Vortrag über das diesjährige Fastnachtsmotto einfallen lassen: „De Dom gehört zu Meenz am Rhoi, wie Fassenacht, Weck, Worscht und Woi“. Auch in diesem Jahr wird wieder sein Sohn Patrick Henkel, Protokollchef des MCV, mit auf der KiM-Bühne stehen. Ihre Vorträge halten Vater und Sohn Henkel im Rahmen der Reihe „Kunst in der Mittagspause“ am Donnerstag, 23. Februar, um 12.30 Uhr im Landesmuseum Mainz. Der Eintritt kostet einen Euro.