Kalenderpreis – Typografische Studentenarbeiten im Druckladen Druckladen des Gutenberg-Museums

Deckblatt des Typografischen Kalenders © Mainzer Buchwissenschaft der JGU Mainz
Deckblatt des Typografischen Kalenders
© Mainzer Buchwissenschaft der JGU Mainz

Das Blatt hat sich gewendet, verkündet das Kalenderblatt des Monats Juni dem Betrachtenden. Und auf dem Bogen für August 2023 steht „Verzeih mir, dass ich schwitze, ich bin der August, siehst du die Hitze“, wobei das letzte Wort typografisch dahin schmilzt. Es ist schon ein außergewöhnlicher Kalender, der aus einem typografischen Projekt am Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hervorgegangen ist. Am Mittwoch, 16. November, sind Dr. Albert Ernst und seine Studierenden eingeladen, ihren Kalender im Druckladen des Gutenberg-Museums vorzustellen. Die „Arbeitsprobe VII“ trägt den Titel „Das Jahr wie‘s aus allen Wolken fällt“.

Über drei Jahre verteilt haben die Studierenden an dem Vorhaben gearbeitet. Konzipiert, skizziert und ausprobiert, verworfen und minutiös ausgefeilt. Herausgekommen ist ein Monatskalender für Januar bis Dezember 2023 plus Deckblatt, der in 13 höchst unterschiedlichen Grafiken die vielfältigen Möglichkeiten typografischer Gestaltung demonstriert. In ausschließlich in Schwarz und in Weiß gehaltenen und so auf das Wesentliche reduzierten Grafiken setzten die Studierenden Sinnsprüche und Redensarten in Gestaltung um: „Hier wird die Schrift zum Handelnden, und ihre Bühne ist das Papier“, erklärt Ernst.

Seit 2009 Jahren stellen Mainzer Buchwissenschafts-Studierende, mit einer pandemiebedingten Pause, alle zwei Jahre den von ihnen gestalteten Typografie-Kalender im Druckladen des Gutenberg-Museums aus.
Dr. Ulf Sölter, Direktor des Gutenberg-Museums freut sich über die Kooperation und betont, dass es ihm ein Anliegen ist, jungen und engagierten Menschen im Druckladen ein Ausstellungsforum zu bieten, um ihre künstlerisch-kreativen Arbeiten einem breiten Publikum präsentieren zu können.

Die Vernissage mit Jazz-Musik des Marko Mebus-Quartetts findet statt am Mittwoch, 16. November, 18 Uhr, im Druckladen des Gutenberg-Museums, Liebfrauenplatz 5 (Eingang Seilergasse 1). Bei der Eröffnung sind die Kulturdezernentin Marianne Grosse, Dr. Albert Ernst und Prof. Dr. Gerhard Lauer, Leiter der Mainzer Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität anwesend. Der Kalender kann hier für 9 Euro erworben werden, nach der Vernissage ist er im Museumsshop erhältlich. Laufzeit der Ausstellung: 17. November 2022 bis 1. April 2023-

Gutenberg Museum 55116 Mainz
Liebfrauenplatz 5
www.gutenberg-museum.de

Sechs Unternehmen als Pioniergeister 2022 ausgezeichnet – Gewinner aus Bobenheim-Roxheim, Mainz, Hinterweidenthal, Trier, Kaiserslautern und Bitburg

Pioniergeist-2022-Nominierte-und-Preistraeger-mit- Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig,ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer, Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. und SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow
Pioniergeist-2022-Nominierte-und-Preistraeger-mit- Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig,ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer, Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. und SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow

Gestern Abend  zeichneten die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz sowie der Südwestrundfunk gemeinsam   mit dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium Gründer aus Rheinland-Pfalz aus, die mit ihrer Geschäftsidee und ihrem vorbildlichen Werdegang wahren Pioniergeist aufweisen. Insgesamt sechs Unternehmen aus Bobenheim-Roxheim, Mainz, Hinterweidenthal, Trier, Kaiserslautern und Bitburg bekamen in diesem Jahr einen Preis und die dazugehörige Prämie.

Daniela Schmitt Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz. © Foto: Diether von Goddenthow
Daniela Schmitt Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz. © Foto: Diether von Goddenthow

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt gratulierte den prämierten Unternehmen und betonte die Bedeutung von Gründungen für die rheinland-pfälzische Wirtschaft: „Gründerinnen und Gründer beleben mit neuen Produkten, Dienstleistungen und innovativen Geschäftsideen den Wettbewerb und helfen dabei, unseren Wirtschaftsstandort leistungsfähig und attraktiv zu halten“, sagte Schmitt. Ihr Ministerium flankiere den unternehmerischen Mut von Gründern durch eine Vielzahl an Informations- und Beratungsangeboten, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie Wettbewerben. „Wichtig ist, unsere Angebote stets dem aktuellen Bedarf anzupassen und unsere Gründer nicht nur finanziell, sondern auch mit einem breiten Netzwerk zu unterstützen“, sagte Schmitt. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen sei dieser ganzheitliche Blick von großer Bedeutung.

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Dr. Helmut Jonuleit, CSO Professorin Dr. med. Andrea Tüttenberg, CEO der ActiTrexx GmbH aus Mainz, und ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer © Foto: Diether von Goddenthow
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Dr. Helmut Jonuleit, CSO Professorin Dr. med. Andrea Tüttenberg, CEO der ActiTrexx GmbH aus Mainz, und ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer © Foto: Diether von Goddenthow

Den mit 15.000 Euro dotierten ersten Preis überreichte die Ministerin zusammen mit ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer an Frau Professorin Dr. med. Andrea Tüttenberg, CEO,
der ActiTrexx GmbH aus Mainz für die Entwicklung der „ATrag“ Zelltherapie. Sie dient der Behandlung überschießender Immunreaktionen bei Stammzellentransplantationen und Autoimmunerkrankungen, etwa der Regulierung von abstoßungsreaktionsbedingten Entzündungsprozessen. Dank der Behandlung soll die Überlebensrate und die Lebensqualität von Transplantationspatienten erhöht werden. Damit hat die Zelltherapie das Potenzial, das Risiko und die Einschränkungen in der Stammzellentransplantation aufzuheben. „Mit ATrag hat das Unternehmen ein hochwertiges und langersehntes medizinisches Produkt geschaffen“, begründete Dexheimer die Entscheidung der Jury. Dies sei die erste Zelltherapie dieser Art, die den Durchbruch in der regenerativen Medizin schaffen könne.

Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. Eng. Lukas Roth, Dr.-Ing. Christopher Petry, M. Sc. Rune Monzel der TENTA VISION GmbH aus Trier und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow
Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. Eng. Lukas Roth, Dr.-Ing. Christopher Petry, M. Sc. Rune Monzel der TENTA VISION GmbH aus Trier und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow

Den mit 10.000 Euro ausgelobten zweiten Preis verlieh Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG, an die TENTA VISION GmbH aus Trier. Das Team um das erst in diesem Jahr gegründete Unternehmen hat Hightech-Messgeräte entwickelt und produziert, die eine disruptive Bauteilprüfung in der Leichtbauindustrie erlauben. „Ich bin stolz, dass ich heute ein Musterbeispiel für Pioniergeist mit dem Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken würdigen darf. Wir haben hier ein wunderbares Vorbild für das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft“, so Stehle. Seit November 2021 arbeiten die Absolventen der Hochschule Trier im Rahmen eines EXIST-Gründerstipendiums in Vollzeit an der Unternehmensgründung.

SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, Gründer und Inhaber Gianluca Siciliano von FRONTBAG E.K. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow
SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, Gründer und Inhaber Gianluca Siciliano von FRONTBAG E.K. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow

Der dritte Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an das Unternehmen Frontbag aus Bobenheim-Roxheim für die Produktion eines ergonomischen Schulranzens, der Kinderrücken besonders schont. Durch den zweiteiligen Ranzen wird das Gewicht des Stauraums gleichzeitig auf Rücken und Brust verteilt, sodass Rückenproblemen aufgrund einer zu hohen Belastung entgegengewirkt werden kann. „Eine moderne Gesellschaft lebt von immer wieder neuen Impulsen und Innovationen und natürlich vor allem von den Menschen, die oft einen langen Atem brauchen, um aus ihrer Idee schließlich ein neues Produkt oder Verfahren zu machen – so wie auch der Entwickler des gesundheitsfördernden Doppel-Ranzens. Und das sind dann natürlich auch interessante Geschichten aus Rheinland-Pfalz, über die wir als SWR unser Publikum gern informieren“, so SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, die den Preis an das 2021 gegründete Unternehmen verlieh.

Brigitte Hermann, Mitglied des Vorstandes der rheinland-pfälzischen Business Angels und Dr.Max Birtel Finanzvorstand (CFO) LUBIS EDA aus Kaiserslautern © Foto: Diether von Goddenthow
Brigitte Hermann, Mitglied des Vorstandes der rheinland-pfälzischen Business Angels und Dr.Max Birtel Finanzvorstand (CFO) LUBIS EDA aus Kaiserslautern © Foto: Diether von Goddenthow

Den Sonderpreis der Business Angels in Höhe von 5.000 Euro für die beste Gründungsidee erhielt das Start-up LUBIS EDA aus Kaiserslautern für die Entwicklung einer Software, die die Erzeugung von Bauplänen für Halbleiter revolutioniert, indem es die durchgängige Nutzung aller während des Chip-Entwurfs erstellten Modelle ermöglicht. Das Verfahren kann auch ohne höhere mathematische Kenntnisse angewendet werden. Im Design- und Verifikationsprozess entstehen keine Informations- und Zeitverluste durch einen Modellwechsel, was einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringt. „Sowohl das Verfahren als auch die Umsetzung als Produkt stellt eine weltweite Neuheit dar und führt zu einer erheblichen Kosteneinsparung bei der Herstellung von Halbleitern“, sagte Brigitte Hermann, Mitglied des Vorstandes der rheinland-pfälzischen Business Angels.

Mark Stehle und Anna Franken von Wundersee Fashion aus Bitburg mit Urkunde für ihren Sonderpreis © Foto: Diether von Goddenthow
Mark Stehle und Anna Franken von Wundersee Fashion aus Bitburg mit Urkunde für ihren Sonderpreis © Foto: Diether von Goddenthow

Mark Stehle verlieh stellvertretend für die 43 rheinland-pfälzischen Volksbanken und Raiffeisenbanken auch zwei Sonderpreise: Den Sonderpreis „Unternehmensnachfolge im Handwerk“ in Höhe von 1.000 Euro verlieh er an den nachhaltigen Handwerksbetrieb Fasswerk aus Hinterweidenthal. Inhaber Markus Vetter sorgt mit flexiblen Arbeitszeiten für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine gute Work-Life-Balance. Anna Franken von Wundersee Fashion aus Bitburg freute sich über den Sonderpreis „Geschäftsidee“ in Höhe von 1.000 Euro. „Beide Preisträger zeigen den Mut und Gestaltungswillen, den wir mit diesem Wettbewerb honorieren wollen“, begründete Stehle die Entscheidung.

Das Geschwisterpaar Professorin Ervis Gega-Dodi und Gersi Gega im Gespräch mit SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow
Das Geschwisterpaar Professorin Ervis Gega-Dodi und Gersi Gega im Gespräch mit SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Talkrunde mit dem erfolgreichen Geschwisterpaar Professorin Ervis Gega-Dodi und Gersi Gega bereicherte das Programm der Preisverleihung. Die professionelle Geigerin und der Gründer gaben einen persönlichen Einblick in ihren Werdegang und ermutigten Gründungsinteressierte, nicht aufzugeben und sich für ihr Vorhaben einzusetzen „Ich kann jeden nur dazu ermutigen, seine Ideen und Träume umzusetzen. Es gibt kein besseres Gefühl, als für diesen Traum zu arbeiten“, gab Gersi Gega mit auf den Weg.

Mainzer Fastnacht präsentiert närrische Innovation des Jahres: den „MCV-Helaukalender – Programm zum 11.11. – Zugplakettchen sowie Narrhalla

Proklamation des Närrischen Grundgesetztes am 11.11. auf dem Mainzer Schillerplatz. © Foto: Diether von Goddenthow
Proklamation des Närrischen Grundgesetztes am 11.11. auf dem Mainzer Schillerplatz. © Foto: Diether von Goddenthow

Heute präsentierte der Mainzer Carneval-Verein 1838 e.V. (MCV) sein  närrisches Programm zum 11.11. auf dem Mainzer Schillerplatz sowie die neuen  Zugplakettchen zugunsten des  Rosenmontagszuges und die neue Ausgabe von „Narrhalla“. Zudem überraschte der MCV mit seinem neuen „MCV-Helaukalender“, wohl der närrischen Innovation des Jahres.

Der MCV-Helaukalender lädt alle Närrinnen und Narrhallesen zum Mitmachen ein: Dreiundfünfzigmal – von Neujahr bis Aschermittwoch – wird jeden Tag der „Fünften Jahreszeit“ ein Türchen am Helaukalender geöffnet und ein närrischer Videoclip präsentiert. Alte Hasen und absolute Newcomer, große und kleine Närrinnen und Narrhallesen, Rednerinnen, Tänzerinnen, Sketch-Akrobaten oder Musikbands können beim MCV-Helaukalender mitmachen und ihre Büttenreden, Gesangs- oder Tanzeinlagen einreichen, ob Fastnachts-Rap oder was zum Schunkeln, ob Poetry-Slam oder ein klassischer Reimvortrag, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Eine hochkarätige MCV-Jury wählt die besten Videoclips aus und dann geht es am 1. Januar 2023 los, denn täglich grüßt ab dann der Helaukalender auf MCV.TV. Einsendeschluss für die kreativen Närrinnen und Narrhallesen ist der 31. Dezember 2022.

MCV-Helaukalender zum Mitmachen © MCV/Motzko
MCV-Helaukalender zum Mitmachen © MCV/Motzko

Alle Infos zu den Teilnahmebindungen stehen auf der Homepage MCV.TV, die Mailadresse lautet info@helaukalender.de. Zu gewinnen gibt es natürlich auch etwas: Die besten Clips der Nachwuchs-Narren bringen ihre Ideengeber mit etwas Glück direkt auf eine der großen MCV-Bühnen. Ob in der Rheingoldhalle bei einer MCV-Sitzung oder an Fastnacht auf der MCV-Show-Bühne auf dem Schillerplatz – wer beim Helaukalender mitmacht, hat mit einem kleinen Clip die Chance auf eine große Fastnachtskarriere. Als Zusatzpreis winkt die Mitfahrt auf einem MCV-Wagen am Rosenmontag. Der MCV wünscht allen Teilnehmenden viele tolle Ideen im Fastnachtstrainingslager, viel Spaß beim Aufnehmen ihres närrischen Clips und vor allem viel Glück bei der Prämierung.

 

Die neuen Zugplaketten

© MCV/Motzko
© MCV/Motzko

Ganz im Sinne des närrischen Nachwuchses präsentiert sich in der kommenden Kampagne das Zugplakettchen. Diesmal standen die Kinderschwellköpp des Schwell-Kopp-Träscher-Clubs (SKTC) Pate. Kevin und Annabell heißen die beiden Prunkstücke, die es in verschiedenen Farbvarianten gibt. Ausgesucht wurden die beiden von den Kinder-Trägern des SKTC. Die Zugplaketten werden für 6 Euro das Stück angeboten. Der Verkauf der Zugplaketten ist traditionell eine der wichtigen Einnahmequelle zur Finanzierung des Rosenmontagszuges. „Das Zugplakettchen ist nicht nur ein schönes und begehrtes Sammelobjekt“, erklärt MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig, „vielmehr ist es für jeden Narren, der am Zug teilnimmt, sozusagen das Eintrittsgeld für den Rosenmontag“. Die ersten Schwellköpp wurden 1927 entwickelt, als der Mainzer Unternehmer Ludwig Lipp den Grundstein für die Schwellköpp-Tradition legte. Mit seiner Firma für „Theater-Plastik und Papiermaché“ am Gartenfeldplatz arbeitete er nicht nur erfolgreich für zahlreiche Bühnen, er war der Mainzer Fassenacht auch ein wertvoller Ideengeber und Berater. Heute sind im Besitz des MCV rund 30 Schwellköpp, die um die 25 Kilo schwer sind, und vom SKTC verwaltet werden. Dazu kommen zwölf Kinderschwellköpp, die aus Pappmaché gefertigt und von den Kindern selbst getragen werden können. Offizieller Förderer des Zugplakettchens ist traditionell die Mainzer Volksbank, die seit Jahren mit dem Verkauf der Zugplakettchen auch ein Gewinnspiel verbindet. Als Preise winken in diesem Jahre u.a. eine Dauerkarte für die Heimspiele des 1. FSV Mainz 05 oder zwei Eintrittskarten für die Fastnachtsposse. Die Plaketten können bei den Plakettenverkäufern, am Plakettenbus, in der Geschäftsstelle des MCV und in einigen Mainzer Geschäften gekauft werden.

Am 11.11. um 11 Uhr 11 – Närrisches Grundgesetz und Musik-Programm
Es ist der fastnachtliche Count-down zum langersehnten Jahresereignis, wenn das närrischste Datum auf die närrischste Uhrzeit trifft: Am 11.11. um 11 Uhr 11 erklingt traditionell am Mainzer Schillerplatz ein dreifach donnerndes Helau zu den Klängen des Narrhallamarschs. Viele Narren schunkeln schon im Vorfeld gemeinsam mit der MCV-Moderatorin Tina Dockhorn, die die Stimmung langsam auf Betriebstemperatur bringen wird, während die Schwellköpp weithin sichtbar einmarschieren. Unterstützt wird Tina Dockhorn von Ben Salzner, Moderator aus der RPR.1 Guten Morgen Show.

Bühnenprogramm 11.11. auf dem Mainzer Schillerplatz © Archivbild Diether von Goddenthow
Bühnenprogramm 11.11. auf dem Mainzer Schillerplatz © Archivbild Diether von Goddenthow

Wenn dann schließlich die Fahnen am Fastnachtsbrunnen gehisst sind, wird der neue Präsident des Mainzer Carneval-Vereins 1838 e.V. (MCV), Hannsgeorg Schönig, die Gäste samt Publikum begrüßen und den Vertretern des Carneval Club Weisenau 1948 e.V. (CCW) und des Kostheimer Carneval Verein 1923 e.V. (KCV) das Mikrofon überreichen. Der CCW feiert in der kommenden Kampagne sein 75-jähriges, der KCV sein 100-jähriges Jubiläum. Gemeinsam werden die Präsidenten des CCW, Wilfried Klein, und des KCV, Thomas Gill, in diesem Jahr das Närrische Grundgesetz verlesen. Auch Bürgermeister Günter Beck, bekennender Fastnachter, wird die Narrenschar auf das besondere Ereignis einstimmen, bevor ein kunterbuntes Bühnenprogramm das närrische Publikum zum Mittanzen und Mitsingen animieren wird.

Angeleitet von Tina Dockhorn und Ben Salzner werden zahlreiche Stimmungssänger und Fastnachtsgruppen bis in die Abendstunden aufspielen und für beste Stimmung sorgen. Darunter unter anderem Oliver Mager, die Spaßmacher Company, Frederick van der Sonne, Pit Rösch, die Bockiusbrüder, die RotRockRapper und natürlich die Mainzer Hofsänger, Thomas Neger und Die HUMBAs.

Wie jedes Jahr weist der MCV-Präsident vorsorglich daraufhin: „Am 11.11. machen wir an diesem einen Tag für kurze Zeit das närrische Fenster auf und schauen schon mal auf die kommende Kampagne.“ Gefeiert wird rund um den Fastnachtsbrunnen am Schillerplatz. Nach getaner Narretei werden die närrischen Fahnen erstmal wieder eingepackt und die vierfarbbunte Narrenschar verabschiedet sich in die winterliche Adventszeit, bis dann am 1. Januar 2023 mit dem Neujahrsumzug der Mainzer Garden die Kampagne so richtig losgehen wird.

Alle weiteren Informationen: MCV

„Internationaler Hochhaus Preis 2022/23″ für das weltweit innovativste Hochhaus „Quay Quarter Tower in Sydney“

Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums, mit Dr. Matthias Danne, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der DekaBank sowie den Preisträgern Kim Herforth Nielsen, Gründer und Creative Director von 3XN, und Fred Holt, 3XN-Partner und australischer Büroleiter, bei der Pressevorbesichtigung durch die Sonderausstellung Best High-Rises – Internationaler Hochhaus Preis 2022/23 des Deutschen Architektur-Museums als Gast im Museum Angewandte Kunst Frankfurt vom 10.November 2022 bis  22. Januar 2023. © Foto: Diether von Goddenthow
Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums, mit Dr. Matthias Danne, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der DekaBank sowie den Preisträgern Kim Herforth Nielsen, Gründer und Creative Director von 3XN, und Fred Holt, 3XN-Partner und australischer Büroleiter, bei der Pressevorbesichtigung durch die Sonderausstellung Best High-Rises – Internationaler Hochhaus Preis 2022/23 des Deutschen Architektur-Museums als Gast im Museum Angewandte Kunst Frankfurt vom 10.November 2022 bis 22. Januar 2023. © Foto: Diether von Goddenthow

Gestern Abend wurde der mit 50.000 Euro und einer Statuette des international renommierten Künstlers Thomas Demand dotierte „Internationale Hochhaus Preis 2022/23″ an die Architekten Kim Herforth Nielsen (Gründer und Creative Director von 3XN) und Fred Holt (3XN-Partner und australischer Büroleiter) für das weltweit innovativste Hochhaus, den Quay den Quarter Tower in Sydney, Australien, überreicht.
Die feierliche Verleihung erfolgte in der Frankfurter Paulskirche durch Mike Josef (Dezernent für Planen, Wohnen und Sport der Stadt Frankfurt am Main in Vertretung für Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig), Dr. Matthias Danne (Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der DekaBank) und Peter Cachola Schmal (Direktor des Deutschen Architekturmuseums).

Der Internationale Hochhaus Preis wird seit 2004 alle zwei Jahre von der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum (DAM) und der DekaBank vergeben – jetzt wurde er – nach einer Corona-Pause – zum zehnten Mal verliehen und feiert somit Jubiläum. Er begleitet seit Anfang des Jahrtausends den weltweit andauernden Boom der architektonischen Paradedisziplin des 21. Jahrhunderts.
Während der Preisverleihung wurden auch die übrigen vier Finalisten geehrt:

  • Vancouver House (Vancouver, Kanada) von BIG – Bjarke Ingels
    Group, Kopenhagen, Dänemark / New York NY, USA
  • TrIIIple Towers (Wien, Österreich) von Henke Schreieck Architekten,
    Wien, Österreich
  • The Bryant (New York NY, USA) von David Chipperfield Architects,
    London, Großbritannien
  • Singapore State Courts (Singapur) von Serie Architects, London,
    Großbritannien + Multiply Architects, Singapur mit CPG Consultants,
    Singapur
Ausstellungsansicht: Best High-Rises – Internationaler Hochhaus Preis 2022/23 des Deutschen Architektur-Museums zu Gast im Museum Angewandte Kunst Frankfurt vom 10.November 2022 bis  22. Januar 2023. © Foto: Diether von Goddenthow
Ausstellungsansicht: Best High-Rises – Internationaler Hochhaus Preis 2022/23 des Deutschen Architektur-Museums zu Gast im Museum Angewandte Kunst Frankfurt vom 10.November 2022 bis 22. Januar 2023. © Foto: Diether von Goddenthow

Aus über 1.000 Hochhäusern, die innerhalb der letzten zwei Jahre weltweit fertiggestellt wurden, hatte das Deutsche Architekturmuseum (DAM) 34 herausragende Gebäude aus 13 Ländern nominiert. Eine internationale Jury aus Expertinnen und Experten aus Architektur- und Ingenieurpraxis, Lehre und den Partnern des IHP (DekaBank, Stadt Frankfurt am Main und
Deutsches Architekturmuseum) – unter der Leitung von Sven Thorissen (Architekt MVRDV, Rotterdam) – wählte aus den Nominierten die fünf Finalisten und den Gewinner. Auf dem Weg zur Entscheidung ging es der Jury in erster Linie darum, wie die Hochhausarchitektur Verantwortung für die Umwelt und zukünftige Generationen übernehmen könne, weshalb dem Aspekt der Nachhaltigkeit die höchste Bewertungspriorität eingeräumt wurde.

Kim Herforth Nielsen, Gründer und Creative Director von 3XN, dankte allen Projektbeteiligten: „Der Quay Quarter Tower ist das wichtigste Transformationsprojekt, das 3XN jemals abgeschlossen hat – ein Projekt, das ohne einen ehrgeizigen Kunden und ein großartiges Team nicht möglich gewesen wäre. Im Zentrum Sydneys wurde ein bestehender Turm, der einerzeitgemäßen Nutzung nicht mehr entsprach, in eine neue Form und einen neuen Charakter verwandelt. Somit wurde seine Lebensdauer bis weit in die Zukunft verlängert. Heute stoßen viele Türme aus der Mitte und dem Endedes 20. Jahrhunderts an die Grenzen ihrer Funktionsfähigkeit. Uns ist bewusst, dass wir nicht abreißen und neu bauen können, wie wir es in der Vergangenheit getan haben. Der Quay Quarter Tower ist der Beweis dafür, dass ein architektonischer Wandel in großem Maßstab möglich ist. Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie würdigt diesen Meilenstein der Architektur, die mutige und visionäre Arbeit so vieler Menschen. Zudem unterstreicht sie, wie wichtig es ist, die Zukunft der gebauten Umwelt neu zu denken.“

Dr. Matthias Danne, Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der DekaBank, betonte: „Der Quay Quarter Tower ist eine städtebauliche Bereicherung für Sydney. Das Hochhaus steht für eine gelungene Transformation eines klassischen Büroturms in ein modernes, den höchsten Ansprüchen genügendes Gebäude. Besonders beeindruckend ist das innovative Konzept, die Baustruktur des Bestandsgebäudes größtenteils zu erhalten und damit den CO2-Fußabdruck signifikant zu reduzieren. Damit ist der Quay Quarter Tower zukunftsweisend und ein Vorreiter für eine nachhaltigere und ressourcenschonendere Architektur.“

Frankfurts Planungsdezernent Mike Josef erläuterte: „Der Internationale Hochhauspreis feiert in diesem Jahr sein Jubiläum: Er wird zum zehnten Mal in der Frankfurter Paulskirche an das weltweit innovativste Hochhaus vergeben. Er ist damit über die Jahre zu einem Gradmesser der globalen Hochhausentwicklung geworden und genießt internationale Anerkennung. Dafür möchte ich unseren Partnern, der DekaBank und dem Deutschen Architekturmuseum, sehr herzlich danken. Frankfurt am Main ist die richtige Stadt, um diesen Preis zu vergeben: Unsere Skyline ist nicht nur ein Markenzeichen, die gesamte Top Ten der höchsten Hochhäuser Deutschlands steht in der Mainmetropole – und unsere Skyline wächst in den nächsten Jahren weiter.“

Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums (DAM), erklärte: „In naher Zukunft wird die Welt etwa drei Milliarden Menschen unter 18 Jahren unterbringen müssen, das entspricht der gesamten Weltbevölkerung im Jahr 1930. Das bedeutet, dass wir unsere Städte nachverdichten müssen. Um dies zu erreichen, müssen wir schlicht und einfach höher bauen. Das wird der Normalfall werden. Der Quay Quarter Tower in Sydney ist höher als sein Vorgängergebäude und bietet auf der gleichen Grundfläche mehr Raum. Gleichzeitig wird die Kohlenstoffeinsparung maximiert. Eine Win-win-Situation.“

Ausstellung Best High-Rises – Internationaler Hochhaus Preis 2022/23

Ausstellungsansicht: Best High-Rises – Internationaler Hochhaus Preis 2022/23 des Deutschen Architektur-Museums zu Gast im Museum Angewandte Kunst Frankfurt vom 10.November 2022 bis  22. Januar 2023. © Foto: Diether von Goddenthow
Ausstellungsansicht: Best High-Rises – Internationaler Hochhaus Preis 2022/23 des Deutschen Architektur-Museums zu Gast im Museum Angewandte Kunst Frankfurt vom 10.November 2022 bis 22. Januar 2023. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Ausstellung Best High-Rises – Internationaler Hochhaus Preis 2022/23, die das Deutsche Architekturmuseum (DAM) vom 10. November 2022 bis 22. Januar 2023 als Gast im Museum Angewandte Kunst (MAK) in Frankfurt am Main zeigt, umfasst neben dem Preisträger und den Finalisten alle nominierten Projekte. Die Ausstellung stellt alle nominierten Bauten vor. Der Preisträger Quay Quarter Tower in Sydney von 3XN und die Finalisten Vancouver House in Vancouver von BIG – Bjarke Ingels Group, The Bryant in New York City von David Chipperfield Architects, TrIIIple Towers in Wien von Henke Schreieck Architekten und Singapore State Courts in Singapur von Serie+Multiply mit CPG Consultants werden anhand von Modellen, großformatigen Fotos, Zeichnungen, Texten und Filmen in der Ausstellung dokumentiert. Das ganze kann nachgelesen und vertieft werden im gleichnamigen Katalog zur Ausstellung (s.unten)

Ausstellungseröffnung ist heute Mittwoch, 9. November 2022:
17 Uhr Kurzvorträge der Finalisten
19 Uhr Eröffnungsreden
Ausstellungsdauer: 10. November 2022 bis 22. Januar 2023
Ort: Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten
Mo geschlossen, Di, Do–Fr 12–18 Uhr, Mi 12–20 Uhr, Sa–So 10-18 Uhr
Eintritt
3 Euro, ermäßigt 1 Euro

 

Katalog zur Ausstellung
Katalog Best High-Rises 2022_23Best High-Rises 2022/23
The International High-Rise Award / Internationaler Hochhaus Preis
Hrsg: Peter Körner / Peter Cachola Schmal / Jennifer Dyck
Jovis Verlag, Berlin
Deutsch-Englisch, Hardcover, 21 x 27 cm

 

152 Seiten, zahlreiche Farb- und SW-Abbildungen
ISBN 978-3-86859-766-0
11.2022
29,- EUR im Museumsshop, 34,- EUR im Buchhandel

 

Quay Quarter Tower, Sydney, Australien Preisträger Internationaler Hochhaus Preis 2022/23

Quay den Quarter Tower in Sydney, Australien, von den Architekten Kim Herforth Nielsen und  Fred Holt des dänischen Architekturbüros 3XN-Partner © Foto Phil Noller
Quay den Quarter Tower in Sydney, Australien, von den Architekten Kim Herforth Nielsen und Fred Holt des dänischen Architekturbüros 3XN-Partner © Foto Phil Noller

Der Quay Quarter Tower ist ein identitätsstiftender Bestandteil der Neuentwicklung von Sydneys Circular Quay Area, dem zentralen Geschäftsviertel. Dieses grenzt unmittelbar an die Sydney Cove an, die Bucht hinter dem berühmten Opernhaus. An seinem Standort befand sich bisher ein klassischer Büroturm, der nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügte. Man entschied sich gegen einen Abriss, wie er sonst meist üblich ist, und integrierte stattdessen große Teile der bestehenden Tragstruktur in ein neues Hochhaus. So konnte man zwei Drittel der Träger, Stützen und Geschossplatten sowie fast den kompletten Kern aus den 1970er-Jahren erhalten. Diese Hauptaspekte des radikalen Nachhaltigkeitskonzepts führten, verglichen mit einem vollständigen Abriss und herkömmlichen Neubau, zu einer Einsparung von fast 12.000 Tonnen Kohlenstoff.

Die auskragenden Module der Fassade, die sich um die fünf Blöcke des Turms wickeln, reduzieren die Sonneneinstrahlung im Quay Quarter Tower um bis zu 30 Prozent. So konnte unter anderem auf interne Jalousien verzichtet und zugleich die unvergleichliche Aussicht auf den Hafen gewährleistet werden. Zudem entstanden durch die Aufstockung des Bestands, die Erweiterung der einzelnen Stockwerke und durch das neue Sockelgebäude 45.000 Quadratmeter an zusätzlicher Geschossfläche. Das Grundstück kann damit an diesem prominenten Ort viel effizienter genutzt werden.

Die formale Kubatur des Hochhauses resultiert aus den Licht- und Blickverhältnissen sowie den baurechtlichen Auflagen. Das Gebäude ist in fünf übereinandergestapelte Blöcke gegliedert – die Etagen innerhalb dieser fünf Einheiten sind zum Hafen hin durch mehrstöckige Atrien miteinander verbunden. Durch die gedrehte Anordnung der Blöcke öffnen sich die Atrien an deren Basis zu vier begrünten Außenterrassen, die sich über die gesamte Gebäudehöhe verteilen.

Um nicht nur die Aussicht auf das Nachbargebäude zu ermöglichen, sondern auch das Leben und die Dynamik des umliegenden Viertels sowie den Blick auf die Harbour Bridge einzufangen, verschieben sich die unteren Etagen an der Nordfassade des Turms nach Westen. Mit zunehmender Höhe rückt die Nordfassade der Blöcke nach Osten und ermöglicht so weitläufige Ausblicke auf den Hafen, insbesondere auf das Opernhaus, die Harbour Bridge und den Botanischen Garten.

Durch das Aufbrechen des repetitiven Prinzips autonomer Büroetagen werden neue Möglichkeiten für menschliche Interaktion geschaffen. Somit fungieren die Atrien und Terrassen als Gemeinschaftsräume zur beruflichen Vernetzung, für soziale Begegnungen sowie für Veranstaltungen und Erholung. Indem diese Bereiche zusätzliches Tageslicht in die Stockwerke leiten, den Mieter:innen Frischluft und eine hervorragende Aussicht bieten, wird für ein gesundes Arbeitsumfeld mit hoher Aufenthaltsqualität gesorgt.

Um das Hochhaus in Zukunft möglichst langfristig nutzen zu können, bieten die 2.000 Quadratmeter großen Etagen flexible Grundrisse, die je nach Bedarf angepasst werden können. Arbeitswelten sowohl mit Einzel- als auch Großraumbüros sind möglich. Dazu kann die Größe der Atrien auf Mieterwünsche abgestimmt werden, indem Etagen geschlossen oder entfernt werden. So können die von den Architekten als „Dörfer“ bezeichneten Atrien auf wechselnde Team- oder Unternehmensgrößen reagieren Auf der Straßenebene fügt sich die den gesamten Block einnehmende Sockelzone des Quay Quarter Towers harmonisch in das städtische Umfeld ein. Zugänge an allen Seiten des Grundstücks vernetzen das Hochhaus mit seinen Nachbargebäuden. Die große Eingangshalle des Turms und die offene Struktur des Sockels wirken dabei nicht nur einladend, sondern machen sich zudem das angenehme Klima Sydneys zu Nutzen. Neben den 4.000 Quadratmetern Einzelhandelsflächen auf drei Ebenen laden die öffentlich zugänglichen Grünflächen sowie ein Dachcafé inmitten der dicht bebauten Umgebung zum Verweilen im Freien ein. Durch die Kombination von Büro und Einzelhandel sowie dem vielfältigen Freizeitangebot wird die innerstädtische Nachbarschaft aufgewertet und über den Arbeitstag hinaus belebt. Gleichzeitig entstehen unerwartete urbane Rückzugsorte inmitten der Hochhauslandschaft.

Architekten: 3XN, Kopenhagen, Dänemark
Bauherrschaft: AMP Capital, Sydney, Australien
Funktion: Büros, Einzelhandel
Höhe: 206 m
Fertigstellung: April 2022
Standort: Sydney, Australien

Kulturpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden an die Kunstarche Wiesbaden e.V. verliehen

Im Jubiläumsjahr ihres 10jährigen Bestehens wurde am 4.11.2022 die Kunstarche Wiesbaden e.V. mit dem renommiertesten  kulturellenen Preis der Stadt Wiesbaden, dem Kulturpreis der Landeshauptstadt, ausgezeichnet. (vli.:) Oberbürgermeister Gerst Uwe Mende, Felicitas Reusch, 1. Vorsitzende,Bernd Brach, 2. Vorsitzender, Kulturdezernent Axel Imholz  und Stadtverordnetenvorsteher  Dr. Gerhard Obermayr. © Foto: Heike von Goddenthow
Im Jubiläumsjahr ihres 10jährigen Bestehens wurde am 4.11.2022 die Kunstarche Wiesbaden e.V. mit dem renommiertesten kulturellenen Preis der Stadt Wiesbaden, dem Kulturpreis der Landeshauptstadt, ausgezeichnet. (vli.:) Oberbürgermeister Gerst Uwe Mende, Felicitas Reusch, 1. Vorsitzende,Bernd Brach, 2. Vorsitzender, Kulturdezernent Axel Imholz und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr. © Foto: Heike von Goddenthow

Während einer Feierstunde im Wiesbadener Rathaus verliehen gestern Abend Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Kulturdezernent Axel Imholz und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr den „Preis zur Förderung des kulturellen Lebens der Landeshauptstadt Wiesbaden“ an die Kunstarche Wiesbaden e.V.. Felicitas Reusch, 1. Vorsitzende, und Bernd Brach, 2. Vorsitzender, nahmen den Preis stellvertretend das ehrenamtliche Team der Kunstarche Wiesbaden e.V. entgegen.

Die Entscheidung, wer in diesem Jahr den städtischen Kulturpreis erhalten sollte, hatte die Jury bereits Anfang September unter Vorsitz von Kulturdezernenten Axel Imholz getroffen. Neben dem Kulturdezernenten gehörten zur Jury die kulturpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Rathausfraktionen (Dorothea Angor, Hartmut Bohrer, Gabriele Enders, Nikolas Jacobs, Dr. Klaus-Dieter Lork, Petermartin Oschmann, Dr. Hendrik Schmehl, Faissal Wardak sowie Maria Joao Xavier Vinha) und der Kulturamtsleiter Jörg-Uwe Funk.
Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird an Künstlerinnen, Künstler oder Einrichtungen vergeben, die sich in besonderer Weise um das kulturelle Leben in Wiesbaden verdient gemacht haben.

Die Kunstarche Wiesbaden widmet sich der Nachlassverwaltung von Wiesbadener Künstlerinnen und Künstlern. Deren Werke sollen für künftige Generationen erhalten werden; in diesem Sinne werden sie aufbewahrt, erschlossen und ausstellt. Als Verein wurde die „Kunstarche Wiesbaden“ 2011 gegründet, seit 2012 stehen Räumlichkeiten über die Stadt Wiesbaden zur Verfügung. Die Kunsthistorikerin Felicitas Reusch ist aktuell 1. Vorsitzende, der Künstler Bernd Brach der 2. Vorsitzende.

„Die Kunstarche hat vor mehr als zehn Jahren einen blinden Fleck in Wiesbadens Kulturleben besetzt und seit dieser Zeit eine überaus umfangreiche und erfolgreiche Tätigkeit entfaltet“, erklärt Kulturdezernent Axel Imholz und freut sich über die einstimmige Entscheidung der Jury. „Seit vielen Jahren kümmert sich die Kunstarche um die Nachlässe von Wiesbadener Künstlerinnen und Künstlern und hat dazu darüber hinaus zahlreiche Ausstellungen konzipiert und der Öffentlichkeit präsentiert sowie verschiedenste Kataloge und Publikationen herausgegeben“, lobt der Kulturdezernent die erfolgreichen Aktivitäten des Vereins. Seit der Gründung hat der Verein mehr als 40 Ausstellungen organisiert, die auf große Resonanz stießen. Längst hat sich die Kunstarche mit ihren Räumen im Rad als populärer Ausstellungsort etabliert.

Siehe die Porträts der Kunstarche Wiesbaden e.V.
1) von Brigitta Lamparth im Wiesbadener Kurier (22.Oktober 2022) „Das ist eine Stadt der Maler“ Warum die Kunstarche im Jubiläumsjahr mit dem Wiesbadener Kulturpreis 2022 ausgezeichnet wird“.
2) von Andrea Rost in der Frankfurter Rundschau (25. Oktober 2022) „Auszeichnung für die Kunstarche. Verein verwaltet seit zehn Jahren Künstlernachlässe/ Stadt würdigt das Engagement“

Über die Kunstarche Wiesbaden e.V.

Mit dem Motto „Fastnacht in Wiesbaden“ startet die DACHO in die neue Kampagne 2022 /23

© Foto: Diether von Goddenthow
© Foto: Diether von Goddenthow

Nach Zwei-jähriger pandemiebedingter Pause startet die Dachorganisation Wiesbadener Karneval 1950 e.V. (DACHO) hochmotiviert und voller Freude in die Fastnachtskampagne 2022/2023. Gestern stellten Dacho-Vorsitzender Simon Rottloff  und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende das geplante vorläufige  närrische Programm vor:

 

Fahnenhissung am 11.11.2022 um 11.11 Uhr auf dem Rathausplatz
Unter dem Motto „Fastnacht in Wiesbaden“, wird die Kampagne 2022/2023 traditionell eröffnet mit der Fahnenhissung auf dem
Rathausplatz unter Beteiligung aller angeschlossenen Vereine. „Wir hissen am 11.11.2022 pünktlich um 11:11 Uhr unter den Klängen des Narrhalla Marsches der Marktkirchenglocken unsere Fahne am Rathaus in Wiesbaden, in Begleitung der Standarten unserer angehörigen Vereine und deren Abordnungen sowie Garden. Angedacht ist, dass die Abordnungen der Mitgliedsvereine, der Dacho-Vorstand sowie Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende sich auf dem Schlossplatz versammeln und mit einer kurzen Zeremonie die vierfarbbunte Fahne hissen. Im Anschluss daran, findet die Verleihung des Stadtordens für verdiente Fastnachter: innen durch die Landeshauptstadt Wiesbaden statt. Diese wird wie in der vergangenen Kampagne auf der Bühne vor dem Rathaus durchgeführt.

Das Kinderprinzenpaar Marc I. und seine Tolität Emilie I.
Simon Rottloff und sein Dacho-Team freuen sich ganz besonders darauf, in dieser Kampagne wieder ein Kinderprinzenpaar präsentieren zu können.
Mit Marc Göhrlich, 12 Jahre von der Narrenlust Waldstraße und Emilie Jonas, 12 Jahre vom Karneval Club Rheingauviertel, freut man sich über zwei begeisterte Karnevalisten die mit Schwung, Elan und viel Freude auf ihren Einsatz warten und die Fastnacht wieder zum Leben erwecken wollen.

Die Inthronisation des Kinderprinzenpaares findet im Luisenforum statt, untermalt mit einem kleinen karnevalistischen Rahmenprogramm. Gestartet wird um 15.33 Uhr
im Untergeschoss des Luisenforums. Gegen 17 Uhr wird dann das Kinderprinzenpaar feierlich inthronisiert. Im Rahmen der Inthronisation findet auch die Schlüsselübergabe unseres langjährigen Mobilitätspartners Taunus-Auto GMBH an das Kinderprinzenpaar und den Dacho Vorstand statt.

Dacho Prunksitzung 2023
Die Dacho-Prunksitzung am 05.02.2023 ab 16 Uhr, bietet wieder ein aufregendes und abwechslungsreiches Programm. Tanzmariechen, Garde-und Showtanzgruppen, Büttenreden und Gesang aus verschiedenen Regionen garantieren wieder eine Stimmungsvolle Sitzung in der „Gud Stubb“ von Wiesbaden, verrät Andreas Taschler, Sitzungspräsident der Dacho.

Fastnacht Samstag und Sonntag

18.02.2023  Kinderfest und Kinderzug 

„Mit großer Freude erwartet uns dann der Höhepunkt der Kampagne. Das Fastnachtswochenende ab Samstag den 18.02.2023 mit dem Kinderfest auf dem Schlossplatz und dem Kinderzug durch die Fußgängerzone. Durch die tolle Unterstützung unserer treuen Schausteller, sind wir in dieser Kampagne wieder in der Lage den Schloßplatz in ein buntes närrisches Treiben zu verwandeln“sagt Zuginspektor Thomas Schreiner.
„Der Kinderzug, beginnend ab 15.33 Uhr Luisenplatz, erfreut immer größerer Beliebtheit mit ständig steigenden Teilnehmern“, so Zugmarschall Harald Müller.

Nach Kinderumzug Sturm auf’s Rathaus

Dieses wirkt sich somit dann auch auf den anschließenden Sturm aufs Rathaus aus, wo man mit vielen aktiven Närrischen Streitern die Regentschaft der Stadtverwaltung übernehmen möchte.

Wiesbadener Fastnachtsumzug am Sonntag 19.02.2023

Den absoluten Höhepunkt erreicht die Wiesbadener Fastnacht mit dem großen Festumzug schließlich  am Fastnachtssonntag , 19.02.2023.
Ab 13:11 Uhr rollt der närrische Lindwurm wieder durch die Wiesbadener Innenstadt. Die DACHO freut sich, endlich wieder diesen   Fastnachtszug mit unzähligen teilnehmenden Vereinen, Musikgruppen, Wagennummern usw. für die  Landeshauptstadt  planen und ausrichten zu können. Bedingt durch eine Veränderung der Verkehrsführung an einer Verkehrsinsel, wird die Zugstrecke nun von der Klarenthaler Straße zur Dotzheimer und dann zur Rheinstraße umgeleitet. Die Veranstalter hoffen, dass Petrus mit den Narren ist und für schönes Wetter sorgt.

Ein großes Kunsterlebnis für Betrachter und Käufer auf Frankfurts Kunstmesse „Discovery Art Fair“ – am 4.Nov.2022 freier Eintritt – noch bis 6.Nov. Messe Halle 1

Narziss ist in der griechischen Mythologie ein schöner Jüngling, der die Liebe anderer zurückwies und sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Der "Narziss" des Künstlers Prof. Andrzej Bednarczyk, präsentiert von der Kölner Galerie ARS CRACOVIA (Stand GB9), blickt in sein "wahres Antlitz", symbolisiert in Micky. © Foto: Diether von Goddenthow
Narziss ist in der griechischen Mythologie ein schöner Jüngling, der die Liebe anderer zurückwies und sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Der „Narziss“ des Künstlers Prof. Andrzej Bednarczyk, präsentiert von der Kölner Galerie ARS CRACOVIA (Stand GB9), blickt in sein „wahres Antlitz“, symbolisiert in Micky. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Frankfurter Kunstmesse „Discovery Art Fair“ macht Lust auf Gegenwartskunst Seit fünf Jahren versammelt die Kunstmesse „Discovery Art Fair“ die internationale Kunstszene auf dem Frankfurter Messegelände. Vom 3. Bis 6. November ist es jetzt wieder soweit: Mehr als 120 Ausstellerinnen und Aussteller aus 21 Ländern präsentieren ihre aktuellen Arbeiten und Galerieprogramme. Tausende Kunstwerke locken Fachpublikum und Kunstliebhaber aus dem gesamten Bundesgebiet in die Main Metropole.

Wer ein Lächeln braucht, findet es vielleicht bei Frederik Erichsens Dropsmilys, Art Advisor Galerie Ratingen, (Stand GB5) © Foto: Diether von Goddenthow
Wer ein Lächeln braucht, findet es vielleicht bei Frederik Erichsens Dropsmilys, Art Advisor Galerie Ratingen, (Stand GB5) © Foto: Diether von Goddenthow

Auf rund 9.000 Quadratmetern der Halle 1,  Stockwerk 2, erwartet Besucher eine sorgfältig kuratierte Auswahl von renommierten Galerien, jungen Projekten sowie zahlreiche Solo-Shows von aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern, die ihre Messekojen in kleine Ausstellungsräume verwandeln. In entspannter und von Kreativität strotzende Atmosphäre fällt es ganz leicht, mit Galleristen und Künstlern direkt ins Gespräch zu kommen und mehr über die präsentierten Arbeiten zu erfahren. Wer sein neues Lieblingswerk entdeckt, kann es vor Ort gleich erwerben und mitnehmen.

In Titus Lerners skulpturaler „Götterdämmerung“ aus Bronze steigen die Damen über die zerfallenen Systeme hinweg. Die Arbeit gibt es ausschließlich als Unikat, 23.000 Euro, am Stand GE7 Galerie Klose.  Titus Lerner www.titus-lerner.com ist seit 1979 freischaffender Künstler, spezialisiert auf Menschenbilder in Malerei, Bronze, Skulptur und Grafik. © Foto: Diether von Goddenthow
In Titus Lerners skulpturaler „Götterdämmerung“ aus Bronze steigen die Damen über die zerfallenen Systeme hinweg. Die Arbeit gibt es ausschließlich als Unikat, 23.000 Euro, am Stand GE7 Galerie Klose. Titus Lerner www.titus-lerner.com
ist seit 1979 freischaffender Künstler, spezialisiert auf Menschenbilder in Malerei, Bronze, Skulptur und Grafik. © Foto: Diether von Goddenthow

Das große Spektrum des künstlerischen Schaffens lässt keine Wünsche offen. Nicht nur die traditionellen Ausdrucksformen wie Malerei, Fotografie, Grafik oder Skulptur sind fester Bestandteil der Kunstmesse, auch aktuelle Positionen jenseits der klassischen Kunstsparten wie Street- und Urban Art, Medienkunst oder Mixed-Media-Arbeiten mit ungewöhnlichen  Materialien, und vor allem viel Spartenübergreifendes, Experimentelles und Überraschendes erwartet die Kunstfans. Ob großformatige Gemälde oder Editionen im Taschenformat, das Angebot der Discovery Art Fair hält für jeden Geschmack und jedes Budget von 50  bis 140 000 Euro das Passende bereit.

Eric Mesple, Münchener Loft 11 Gallery(Stand GD3), mit "Killing Time", einer optischen Täuschung. Symbolisch für die Vergänglichkeit  herabtropfendes Maschinen-Öl, angereichert mit Metallspänen, wird in Wirklichkeit von einem Magnet immer wieder nach oben befördert. © Foto: Diether von Goddenthow
Eric Mesple, Münchener Loft 11 Gallery(Stand GD3), mit „Killing Time“, einer optischen Täuschung. Symbolisch für die Vergänglichkeit herabtropfendes Maschinen-Öl, angereichert mit Metallspänen, wird in Wirklichkeit von einem Magnet immer wieder nach oben befördert. © Foto: Diether von Goddenthow

Zusätzlich präsentiert die diesjährige Entdeckermesse mit der Sonderschau „Immersive Erfahrungen“ ein Dutzend Positionen, die auf die eine oder andere Art ein besonderes Eintauchen in die Kunst ermöglichen. Hier erforschen Skulpturen und Installationen neue experimentelle Möglichkeiten. Besucherinnen und Besucher werden zur unmittelbaren Interaktion mit dem Werken eingeladen oder erleben, wie digitale und virtuelle Elemente mit der realen Umgebung verschmelzen. Ein besonderes Messe-Erlebnis ist garantiert.

Impression der discovery art fair - noch bis zum 6. November 2022, Holzskulpturen auf und vor dem Stand GD4 von art42. © Foto: Diether von Goddenthow
Impression der discovery art fair – noch bis zum 6. November 2022, Holzskulpturen auf und vor dem Stand GD4 von art42. © Foto: Diether von Goddenthow

Heute am 4.November 2022 freier Eintritt – morgen 20 Euro, ermäßigt 15 Euro.
Messe Frankfurt,
Halle 1.2
über Messehaupteingang.

Weitere Informationen discoveryart fair

Chagall Welt in Aufruhr – Die Schirn Kunsthalle Frankfurt beleuchtet das Schaffen des eigenwilligsten Künstlers der Moderne ab4.11.2022

DIE SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT BELEUCHTET MARC  CHAGALLS SCHAFFEN DER 1930ER- UND 1940ER-JAHRE IN EINER GROSSEN AUSSTELLUNG vom 4. NOVEMBER 2022 – 19. FEBRUAR 2023 © Foto: Diether von Goddenthow
DIE SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT BELEUCHTET MARC CHAGALLS SCHAFFEN DER 1930ER- UND 1940ER-JAHRE IN EINER GROSSEN AUSSTELLUNG vom 4. NOVEMBER 2022 – 19. FEBRUAR 2023 © Foto: Diether von Goddenthow

In Marc Chagalls (1887–1985) Werk scheinen der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Er gilt als einer der eigenwilligsten Künstler der Moderne. Die Schirn Kunsthalle Frankfurt widmet dem Maler nach 15 Jahren erstmals wieder eine groß angelegte Ausstellung in Deutschland. „Chagall. Welt in Aufruhr“ beleuchtet vom 4. November 2022 bis zum 19. Februar 2023 eine bislang wenig bekannte Seite seines Schaffens: Chagalls Werke der 1930er- und 1940er-Jahre, in denen sich seine farbenfrohe Palette zunehmend verdunkelt.

Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2022 © Foto: Diether von Goddenthow
Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2022 © Foto: Diether von Goddenthow

Als jüdischer Maler war Chagall immer wieder existenziellen Bedrohungen ausgesetzt, die sich prägend auf sein Leben und sein Werk auswirkten. In den frühen 1930er-Jahren thematisierte er in seiner Kunst den immer aggressiver werdenden Antisemitismus und emigrierte 1941 aufgrund der Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime schließlich in die USA. Sein künstlerisches Schaffen in diesen Jahren berührt zentrale Themen wie Identität, Heimat und Exil. Mit rund 60 eindringlichen Gemälden, Papierarbeiten und Kostümen der 1930er- und 1940er-Jahre zeichnet die Ausstellung die Suche des Künstlers nach einer Bildsprache im Angesicht von Vertreibung, Verfolgung und Emigration nach. Sie präsentiert wichtige Werke, in denen sich Chagall vermehrt mit der jüdischen Lebenswelt beschäftigte, zahlreiche Selbstbildnisse, seine Hinwendung zu allegorischen und biblischen Themen, die bedeutenden Gestaltungen der Ballette Aleko (1942) und Der Feuervogel (1945) im US-amerikanischen Exil, die wiederkehrende Auseinandersetzung mit seiner Heimatstadt Witebsk und Hauptwerke wie Der Engelsturz (1923/1933/1947). In der Zusammenschau ermöglicht die Schirn eine neue und äußerst aktuelle Perspektive auf das OEuvre eines der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts.

Für die Präsentation konnte die Schirn bedeutende Leihgaben aus zahlreichen deutschen und internationalen Museen, öffentlichen wie privaten Sammlungen gewinnen und in Frankfurt zusammenführen. Zu den Leihgebern zählen u.a. das Kunsthaus Zürich, das Kunstmuseum Basel, The Metropolitan Museum of Art, New York, das Moderna Museet, Stockholm, das Centre Pompidou, Paris, das Musée national Marc Chagall, Nizza, das Museo de Arte Thyssen-Bornemisza, Madrid, das The David and Alfred Smart Museum of Art, Chicago, das Stedelijk Museum, Amsterdam, die Tate, London, das Tel Aviv Museum of Art sowie das The Israel Museum, Jerusalem.

Die Ausstellung „Chagall. Welt im Aufruhr“ wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und die Ernst Max von Grunelius-Stiftung. Hinzu kommt die Förderung der Bank of America als Partner der Schirn sowie zusätzliche Unterstützung durch die Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung.

(v.li.:) Ilka Voermann, Kuratorin der Ausstellung, Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt  und Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain beim Pressegespräch über die neue Ausstellung „Chagall – Welt in Aufruhr“  im Foyer der Schirn Kunsthalle Frankfurt
(v.li.:) Ilka Voermann, Kuratorin der Ausstellung, Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt und Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain beim Pressegespräch über die neue Ausstellung „Chagall – Welt in Aufruhr“ im Foyer der Schirn Kunsthalle Frankfurt

Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, stellte heute bei einem Pressegespräch gemeinsam mit Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMainbetont, und Ilka Voermann, Kuratorin der Ausstellung, die neue Sonderausstellung vor. Sie soll nach dem Ende, am 23. Februar 2023, nach Oslo „wandern“. „Chagall musste immer wieder aufs neue in seinem Leben den Wohnort wechseln – mal aus freien Stücken, mal veranlasst durch äußere Umstände“, so Baden: „Wie viele junge Maler zog es ihn 1911 in die bedeutende Kunstmetropole Paris, um dort die alten Meister ebenso wie die neuesten Strömungen in der Kunst zu studieren. Schon 1914 zwang ihn der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zur Rückkehr in seine belarussische Heimatstadt Witebsk, die zur damaligen Zeit zum Russischen Reich gehörte“, so Baden.

Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, macht zudem auf den wunderbaren Begleitkatalog zur Ausstellung aufmerksam. © Foto: Diether von Goddenthow
Sebastian Baden, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, macht zudem auf den wunderbaren Begleitkatalog zur Ausstellung aufmerksam. © Foto: Diether von Goddenthow

Im Anschluss an die Oktoberrevolution ließ sich Chagall erneut in Paris nieder, das für ihn und seine Familie in den drauffolgenden Jahren zu einer neuen Heimat wurde. Auch nach der nationalistischen Machtübernahme in Deutschland, mit der eine zunehmende Bedrohung des Friedens wie auch des jüdischen Lebens in Europa einherging, blieb er zunächst in Paris. 1939, wenige Wochen vor dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen, übersiedelte der Künstler zusammen mit seiner Familie nach Südfrankreich. Zwei Jahre später emigrierten die Chagalls in die Vereinigten Staaten. Obschon er und seine Familie sich dort mit der schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situation zurechtenfinden mussten, und auch der unerwartete Tod seiner sehr geliebten Frau Bella ihn mit großer Trauer erfüllte, setzte Chagall seine künstlerische Arbeit in Amerika fort. Erst 1948 kehrte Chagall endgültig nach Frankreich zurück. „Wie eng die oftmals als fantastisch beschriebene Kunst von Marc Chagall mit seiner Lebenswirklichkeit verbunden ist, zeigt besonders der Blick auf seine weniger bekannten Werke der 1930er- und 1940er-Jahre, die in dieser Ausstellung gezeigt werden. Unverkennbar reflektierte Chagall in diesen Gemälden die politische Realität und machte es sich zum Anliegen, auch ein nicht-jüdisches Publikum zu erreichen und zur Auseinandersetzung mit der Shoah aufzufordern. Anhand des Schaffens eines der bekanntesten Künstler der europäischen Moderne befasst sich die Schirn Kunsthalle Frankfurt mit zentralen Themen wie Flucht und Verfolgung, Heimat und Exil, aber auch der Frage, wie Erfahrungen und Zuschreibungen durch andere die eigene Identität prägen. Damit eröffnet die Ausstellung einen differenzierten und neuen Blick auf das Werk von Chagall, das gegenwärtig eine besondere Aktualität erhält.“, so der Direktor der Schirn.

Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain © Foto: Heike  von Goddenthow
Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain © Foto: Heike von Goddenthow

Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds Frankfurt RheinMain, unterstrich die Bedeutung der leuchtenden, farbenfrohen Bildwelten und fantastischen Kompositionen des Künstlers und unterstrich auch noch einmal, wie eng verwoben Chagalls Bilder mit einer eigenen Lebensrealität seien. Chagalls Leben und Werk, das mit seinen Stationen und Entwicklungen geradezu programmatisch für das 20. Jahrhundert gelesen werden kann, erscheint in diesen Zeiten im Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen in Europa wieder gegenwärtiger denn je“, so Wolff.

Ilka Voermann, Kuratorin der Ausstellung © Foto: Heike  von Goddenthow
Ilka Voermann, Kuratorin der Ausstellung © Foto: Heike von Goddenthow

Ilka Voermann, Kuratorin der Ausstellung, erläutert: „Bei einem genauen Blick auf Marc Chagalls Bilder wird schnell deutlich, dass die in der Rezeption dominierende Vorstellung von dem Künstler als ‚Poet‘ oder ‚Fantast‘ unter den Malerinnen und Malern der Moderne nicht stimmen kann. Chagalls Kunst ist stark in seiner Lebensrealität verwurzelt, die immer wieder durch politische Ereignisse, wie die zwei Weltkriege oder die Novemberrevolution, geprägt wurde. Diese massive Gefährdung nicht nur seiner eigenen Identität, sondern einer ganzen Kultur nimmt er zum Anlass, um gerade in den 1930er- und 1940er-Jahren einige der eindrücklichsten Darstellungen zu den Themen Krieg, Flucht und Verfolgung der westlichen Kunstgeschichte zu schaffen. Auch für die Einordnung und das Verständnis seines OEuvres sind Chagalls Arbeiten aus dieser Zeit, die weniger bekannt sind als sein Früh- und Spätwerk, sehr bedeutsam.“

RUNDGANG DURCH DIE AUSSTELLUNG

Die Ausstellung in der Schirn fokussiert Werke von Marc Chagall, die in den 1930er- und 1940er-Jahren entstanden sind, in einem thematisch gegliederten Rundgang mit sieben Sektionen.

Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt  2022 © Foto: Diether von Goddenthow
Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2022 © Foto: Diether von Goddenthow

Anfang der 1930er-Jahre begann im Schaffen von Marc Chagall ein verstärktes Interesse an jüdischen Themen und eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen jüdischen Identität. Auftakt des Ausstellungsrundgangs bildet das bedeutende Gemälde Einsamkeit, entstanden 1933, dem Jahr der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland. Es zeigt einen Juden in der Pose der Melancholia vor einer brennenden Stadt. Schützend umfasst er eine Thorarolle, während ihm eine Geige spielende Kuh Trost spendet. In dieser Zeit realisierte Chagall im Auftrag des Kunsthändlers Ambroise Vollard auch Illustrationen des Alten Testaments, die ebenfalls in der Schirn zu sehen sind. Vor diesem Hintergrund bereiste er 1931 gemeinsam mit seiner Familie das britische Mandatsgebiet Palästina. Vor Ort entstanden Zeichnungen und Gemälde in einer zeitlosen, für Chagall ungewöhnlich dokumentarischen Ausführung, die sich auf die Darstellung heiliger, jüdischer Stätten wie die Klagemauer sowie Innenräume von Synagogen konzentrieren und das zeitgenössische Leben in Palästina aussparen. Zu sehen sind in der Ausstellung auch Zeichnungen der Synagoge in Wilna (1935), die während einer Reise ins damals polnische Wilna, heute Vilnius, entstanden.

Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt  2022 © Foto: Diether von Goddenthow
Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2022 © Foto: Diether von Goddenthow

Chagall wechselte immer wieder seinen Lebensmittelpunkt. Im Jahr 1922 verließ er das postrevolutionäre Russland und lebte mit seiner Frau Bella Chagall und der Tochter Ida, nach einem Zwischenaufenthalt in Berlin, ab 1923 in der französischen Hauptstadt Paris. 1941 floh er gemeinsam mit seiner Familie vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in die USA und kehrte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1948 aus der Emigration nach Frankreich zurück. Anders als in Frankreich, wo einige von Chagalls Arbeiten wie Bonjour Paris (1939–1942) durch typische Landschafts- oder Stadtansichten eine Annäherung an das Land belegen, spiegeln sich die USA in den Werken des Künstlers kaum wider. Vielmehr beschäftigten Chagall die Geschehnisse in Europa und in seiner Heimat. Ein wiederkehrendes Motiv insbesondere der 1930er- und 1940er-Jahre ist seine Heimatstadt Witebsk, u.a. in Die Dorfmadonna (1938‒1942), Der Traum (ca. 1938/39) oder Bei mir zu Hause (1943). Sie wurde für Chagall zum Symbol für die Sehnsucht nach dem verlorenen, zerstörten Zuhause.

Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt  2022 © Foto: Diether von Goddenthow
Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2022 © Foto: Diether von Goddenthow

Ende der 1930er-Jahre fand Chagall eine Bildsprache für die politischen und persönlichen Ereignisse seiner Zeit in religiösen und vornehmlich christlichen Motiven. Der gekreuzigte Christus wurde für den Künstler zum zentralen Sinnbild für das Leiden der europäischen Jüdinnen und Juden. In zahlreichen Werken wie Die Kreuzigung in Gelb (1942) oder Apokalypse in Lila, Capriccio (1945) kennzeichnete er Christus durch Attribute wie den jüdischen Gebetsschal (Tallit) oder Gebetsriemen (Tefillin) eindeutig als Juden. Indem er die christliche Ikonografie mit den jüdischen Symbolen verknüpfte, entwickelte Chagall ein neues Narrativ und stilisierte Christus zu einem jüdischen Märtyrer.

Mit seiner Frau Bella Chagall verband den Künstler eine außergewöhnliche Lebens- und Geistesgemeinschaft. In zahlreichen Gemälden visualisierte er das ikonische Bildmotiv des schwebenden, innig verbundenen Liebespaars. Chagall griff das Paarmotiv in verschiedenen Varianten und Posen auf, als singuläre Figuren, die sich im Bildraum bewegen, häufiger als Brautpaar, in eine dörfliche Szenerie eingebettet. 1945 entstanden die beiden monumentalen Gemälden Um sie herum und Die Lichter der Hochzeit, in denen Chagall auch seine Trauer um die plötzlich verstorbene Bella zum Ausdruck brachte.

Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt  2022 © Foto: Heike von Goddenthow
Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2022 © Foto: Heike von Goddenthow

Das Werk Der Engelsturz nimmt eine Sonderstellung in Chagalls Werk ein. Über einen Zeitraum von 24 Jahren arbeitete der Künstler in Paris, im US-amerikanischen Exil und wieder zurück in Europa immer wieder an diesem Gemälde. An diesem programmatischen Werk der 1930er- und 1940er-Jahre lässt sich in der Ausstellung anhand von Skizzen die Entwicklung der Bildelemente, die Verdunklung der Farbpalette und Chagalls intensive Auseinandersetzung besonders eindrücklich nachvollziehen. Der Künstler selbst bezeichnete das Gemälde nach 1945 als „das erste Bild der Serie von Vorahnungen“. Die heutige Datierung 1923 – 1933 – 1947 benennt die Vollendungszeitpunkte der drei verschiedenen Fassungen.

Die Schirn beleuchtet auch Chagalls Schaffen während seines Exils in New York. Neben Gemälden sind in der Ausstellung Kostüme aus dem Jahr 1942 für das Ballett Aleko, vertont von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, zu sehen sowie Kostüm- und Vorhangentwürfe für Der Feuervogel zur Musik von Igor Strawinsky aus dem Jahr 1945. Für Chagall waren die Bühnenproduktionen nicht nur wichtige, öffentliche Aufträge, sondern gaben ihm auch die Möglichkeit, mit anderen russischen Exilanten, wie dem Choreografen Léonide Massine, zusammenzuarbeiten.

Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt  2022 © Foto: Diether von Goddenthow
Chagall. Welt in Aufruhr, Ausstellungsansicht, © Schirn Kunsthalle Frankfurt 2022 © Foto: Diether von Goddenthow

Das Ende des Zweiten Weltkriegs zeigt sich im Werk von Chagall ambivalent. In Gemälden wie Die Seele der Stadt (1945) oder Selbstbildnis mit Wanduhr (1947) thematisierte er den neuen Lebensabschnitt, ebenso aber seine Zerrissenheit aufgrund der persönlichen Situation. In vielen Gemälden wie Die Kuh mit dem Sonnenschirm (1946) lässt sich eine positivere Grundstimmung ausmachen, das Thema der Shoah bleibt ein fester Bestandteil in Chagalls späteren Arbeiten. Anschaulich wird Chagalls innerer Konflikt in dieser Übergangsphase auch an den doppelgesichtigen Porträts, in denen er häufig sein eigenes Gesicht mit dem seiner verstorbenen Frau verband, etwa in Der schwarze Handschuh (1923‒1948). Im August 1948 verließ Chagall sein US-amerikanisches Exil und kehrte gemeinsam mit seiner neuen Partnerin Virginia Haggard nach Frankreich zurück.

Eine Ausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt in Kooperation mit dem Henie Onstad Kunstsenter, Oslo.

KATALOG Chagall
katalog-chagall-welt-in-aufruhr-160Welt in Aufruhr, herausgegeben von Ilka Voermann, mit Beiträgen von Ziva Amishai-Maisels, Anna Huber, Leon Joskowitz, Sabine Koller und Ilka Voermann, sowie einem Vorwort des Direktors der Schirn Kunsthalle Frankfurt Sebastian Baden und der emeritierten Direktorin des Henie Onstad Kunstsenter Tone Hansen, Deutsch, Englisch und Norwegisch in getrennten Ausgaben, 200 Seiten, 120 Abb., 28,5 x 22,5 cm, Hardcover, Hirmer Verlag, ISBN 978-3-7774-4079-8 (deutsche Ausgabe), 978-3-7774-4082-8 (englische Ausgabe), 978-3-7774-4083-5 (norwegische Ausgabe), 35 € (SCHIRN), 45 € (Buchhandel)

DIGITORIAL® Zur Ausstellung bietet die SCHIRN ein Digitorial® an. Es beleuchtet an den Stationen Witebsk, Paris, Jerusalem und New York die politischen Ereignisse, die Chagalls Schaffen geprägt haben. Das kostenfreie digitale Vermittlungsangebot ist in deutscher sowie englischer Sprache abrufbar unter www.schirn.de/digitorial.

BEGLEITHEFT Chagall. Welt in Aufruhr. Eine Einführung in die Ausstellung, herausgegeben von der Schirn Kunsthalle Frankfurt. Das Begleitheft nimmt Marc Chagalls Werke der 1930er- und 1940er-Jahre in den Blick. Auf ca. 40 Seiten stellt die Publikation die wichtigsten Werke der Ausstellung vor und legt die künstlerischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge dar. Ab 12 Jahren, 7,50 € einzeln, im Klassensatz 1 € pro Heft (ab 15 Stück).

AUDIOGUIDE Der kostenlose Audioguide stellt die wichtigsten Werke der Ausstellung vor. Daniel Donskoy, Schauspieler, Musiker und Moderator bereichert den Audioguide um Hintergründe zu Chagalls Leben und gewährt Einblicke in die heutige jüdische Identität. Kostenlos auf dem Handy erhältlich oder als Mietgeräte in der SCHIRN für 4 €

ORT SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Römerberg, 60311 Frankfurt am Main
DAUER 4. November 2022 – 19. Februar 2023
INFORMATION www.schirn.de E-MAIL welcome@schirn.de TELEFON +49.69.29 98 82-0 FAX +49.69.29 98 82-240
EINTRITT Limitierte Zeittickets für Wochenendbesuche 16 €, ermäßigt 14 €. Zeittickets wochentags 14 €, ermäßigt 12 €, freier Eintritt für Kinder unter 8 Jahren
ZEITTICKETS im Onlineshop unter www.schirn.de/shop oder an der Schirn Kasse INDIVDUELLE FÜHRUNGEN BUCHEN Individuelle Führungen oder Gruppenbuchungen sind buchbar unter fuehrungen@schirn.de
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Mainzer Stadtschreiberin Dörte Hansen liest auf der 21. Mainzer Büchermesse

logo-mainzer-buechermesseWenn die 21. Mainzer Büchermesse am Samstag/Sonntag, 05./06. November 2022 nach zweijähriger Corona-Pause in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Geschwister Scholl-Straße 2, 55131 Mainz) erneut ihre Pforten öffnet, stellt die Lesung der Mainzer Stadtschreiberin Dörte Hansen einen der Höhepunkte des Programms dar. Hansen liest am Samstag, 05.11.2021 um 15.00 Uhr aus ihrem neuen Werk „Zur See“.

Zu Gast auf der 21. Mainzer Büchermesse sind insgesamt 29 regionale Verlage und ausstellende Institutionen, die neben der Mainzer Verlagslandschaft regionale Buch-, Druck- und Medienarbeit präsentieren. Als “special guest“ ist zudem das Atelier des Karikaturisten Klaus Wilinski vor Ort vertreten, der unter anderem die Entstehung einer Karikatur („Live Sketching“). anschaulich – und gewohnt wortstark – erläutern wird.

Dörte Hansen, Lesung auf der Frankfurter Buchmesse, am Stadt des Zeit-Verlags am 19.10.2022  © Foto: Diether von Goddenthow
Dörte Hansen, Lesung auf der Frankfurter Buchmesse, am Stadt des Zeit-Verlags am 19.10.2022 © Foto: Diether von Goddenthow

Neben den Verlagsständen werden auch zahlreiche Autorinnen und Autoren der Verlage anwesend sein und aus ihren Werken vortragen. Rosemarie Schmitt (Literaturwerk) liest aus dem Buch „Ruhet sanft, gefälligst! Von Aubertin bis Zweig: Anekdoten aus den Werken der Literatur“, einer Sammlung erstaunlicher Geschichten. Erwin Kreim (Nünnerich-Asmus Verlag) stellt mit „Johannnes Gutenberg – Unternehmer des zweiten Jahrtausends“ die unternehmerischen Leistungen des „Man of the Millennium“ mit Blick auf Innovation und Unternehmensnachfolge in seinem Werk vor.

Der Leiter des Instituts für Buchwissenschaften an der JGU, Professor Dr. Gerhard Lauer, schaut auf das Phänomen Buch und dessen Rezeption in der Zukunft: „Am Ende das Lesen? Zur Gegenwart und Zukunft des Lesens, wenn alles anders wird“. Internet, TV, Computer – Lauer gibt einen Ausblick auf den weiterhin vorhandenen Lesewillen, der sich aber in der Form verändert hat.

Spannend für Kinder wird es an beiden Tagen – etwa wenn am Samstag (15.00 Uhr) und Sonntag (11.00 Uhr) „Tranquilla Trampeltreu“ – ersonnen aus der Feder von Michael Ende („Momo“) – durch TheaterRaumMainz zum Leben erweckt wird und sich auf die Reise macht. Oder wenn die Gutenberg-Stiftung (Sonntag/15.00 Uhr) Martin und Klara in die Arbeitswelt Gensfleischs führt: „Johannes Gutenberg und die verschwundenen Lettern – ein historischer Kinderkrimi.“

Die Mainzer Büchermesse ist eine Veranstaltung des Kulturdezernates der Landeshauptstadt Mainz in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Mainzer Verlage. Sie bietet eine wichtige Plattform und lädt die Besucherinnen und Besucher kostenfrei dazu ein, die Arbeit und Angebote der Verlage kennenzulernen und ins persönliche Gespräch zu kommen.
Für die nötigen Erfrischungen sorgt ein Catering an beiden Tagen.

21. Mainzer Büchermesse 2022
05./06. November 2022
Samstag, 11.00 – 18.00 Uhr / Sonntag, 10.00 – 17.00 Uhr ,
Akademie der Wissenschaften und der Literatur
Eintritt frei

Das gesamte Programm der Büchermesse finden Sie unter: https://mainz.de/kultur-und-wissenschaft/literatur/buechermesse/mainzer-buechermesse.php

Neue Sumatra-Tigerin im Frankfurter Zoo eingezogen

Tigerin Cinta, © Zoo Frankfurt.
Tigerin Cinta, © Zoo Frankfurt.

ffm. Am Donnerstag, 20. Oktober, ist ein Sumatra-Tiger in den Katzendschungel des Frankfurter Zoos eingezogen. Das acht Jahre alte Weibchen Cinta ist noch etwas scheu und nutzt die Rückzugsbereiche ihrer neuen Anlage. Noch braucht es also einige Geduld, um einen Blick auf sie zu erhaschen.

Mitte Mai verließ die vorerst letzte Tigerin den Frankfurter Zoo in Richtung England. Doch schon zu dieser Zeit stand fest: Die Haltung von Sumatra-Tigern soll fortgesetzt werden. Nun ist es soweit – Cinta ist eingezogen. Geboren wurde sie am 3. Februar 2014 im Zoo von London. Im Frühjahr 2016 siedelte sie in den Zoo von Prag um. Von dort kam sie am 20. Oktober an den Main.

„Einige Monate lang gab es keine Tiger im Zoo Frankfurt – die Reaktionen der Besucherinnen und Besucher haben gezeigt, wie sehr die charismatischen Großkatzen vermisst wurden. Entsprechend schön ist es, dass wir die Tierart nun wieder zeigen können. Es freut mich aber vor allem, dass der Zoo perspektivisch auch wieder an der Zucht der stark bedrohen Sumatra-Tiger beteiligt sein wird, denn Cinta soll nicht alleine bleiben“, erklärt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

„Wir waren nicht gerade froh über die Zeit ohne Tiger, aber sie war geplant und aus tierhalterischer Sicht notwendig“, sagt Zoodirektorin Christina Geiger. „Da die Außenanlage der Asiatischen Löwen derzeit umgebaut wird, konnten wir unseren Junglöwen Kiron dort bis zu seinem Umzug in den Tiergarten Nürnberg adäquat unterbringen. Das Beispiel zeigt, wie komplex die Haltung vor allem großer Tiere ist und wie bewusst wir mit unseren räumlichen Kapazitäten umgehen müssen. Das funktioniert nur, wenn alle Beteiligten – also auch die Zuchtbuchkoordinatoren und die abgebenden und annehmenden Zoos – gut und professionell zusammenarbeiten. Die oberste Prämisse dabei ist stets, dass die Bedingungen für die Tiere passen und sie sich in ihrer Umgebung wohlfühlen“, erklärt Geiger.

„Cinta ist noch sehr scheu“, sagt die zuständige Revierleiterin Anni Fuchs. „Häufig zieht sie sich noch in Bereiche zurück, die vom Besucherweg aus nicht einsehbar sind. Von dort aus beobachtet sie interessiert, aber vorsichtig, die für sie neue Lage. Fressen tut sie sehr gut, aber sie holt sich ihr Futter erst in der Nacht, wenn alles ruhig ist. Unsere Besucher brauchen also noch etwas Geduld, bevor sie einen Blick auf die Tigerin werfen können. Von uns bekommt Cinta alle Zeit, die sie zur Eingewöhnung braucht“, fügt Fuchs hinzu.

Die auf Sumatra lebende Tigerunterart ist äußerst selten. Schätzungen der Weltnaturschutz-Union IUCN gehen von rund 400 Tieren aus, die noch in ihrer angestammten Heimat leben. Vor allem Wilderei sowie großflächige Abholzung und der Verlust der natürlichen Beutetiere üben Druck auf die verbleibende Population aus. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) engagiert sich seit dem Jahr 2000 auf Sumatra für den Schutz der Tieflandregenwälder in der Region Bukit Tiga Puluh. In diesem Hotspot der Biodiversität leben viele gefährdete Arten, darunter Orang-Utans, Elefanten und Tiger.

„Sumatra-Tiger sind vom Aussterben bedroht, da zählt jedes einzelne Tier“, sagt Antje Müllner von der ZGF. „In Bukit Tiga Puluh leben etwa 30 Tiger und es gibt regelmäßig Nachwuchs, wie unsere Untersuchungen zeigen. Der Bestand scheint stabil. Unsere Tigerpatrouillen und die Arbeit mit der lokalen Bevölkerung zahlen sich aus. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Überleben der Sumatra-Tiger in ihrem natürlichen Lebensraum.“

Mit Einnahmen aus dem 2021 eingeführten freiwilligen Naturschutz-Euro unterstützt der Zoo unter anderem die Arbeit der ZGF auf Sumatra. 2022 konnten die Projekte der ZGF bereits mit knapp 175.000 Euro gefördert werden. Rund 45.000 Euro davon gehen an das Bukit-Tiga-Puluh-Schutzprojekt.