Sechs Unternehmen als Pioniergeister 2022 ausgezeichnet – Gewinner aus Bobenheim-Roxheim, Mainz, Hinterweidenthal, Trier, Kaiserslautern und Bitburg

Pioniergeist-2022-Nominierte-und-Preistraeger-mit- Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig,ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer, Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. und SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow
Pioniergeist-2022-Nominierte-und-Preistraeger-mit- Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig,ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer, Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. und SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow

Gestern Abend  zeichneten die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz sowie der Südwestrundfunk gemeinsam   mit dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium Gründer aus Rheinland-Pfalz aus, die mit ihrer Geschäftsidee und ihrem vorbildlichen Werdegang wahren Pioniergeist aufweisen. Insgesamt sechs Unternehmen aus Bobenheim-Roxheim, Mainz, Hinterweidenthal, Trier, Kaiserslautern und Bitburg bekamen in diesem Jahr einen Preis und die dazugehörige Prämie.

Daniela Schmitt Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz. © Foto: Diether von Goddenthow
Daniela Schmitt Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz. © Foto: Diether von Goddenthow

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt gratulierte den prämierten Unternehmen und betonte die Bedeutung von Gründungen für die rheinland-pfälzische Wirtschaft: „Gründerinnen und Gründer beleben mit neuen Produkten, Dienstleistungen und innovativen Geschäftsideen den Wettbewerb und helfen dabei, unseren Wirtschaftsstandort leistungsfähig und attraktiv zu halten“, sagte Schmitt. Ihr Ministerium flankiere den unternehmerischen Mut von Gründern durch eine Vielzahl an Informations- und Beratungsangeboten, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie Wettbewerben. „Wichtig ist, unsere Angebote stets dem aktuellen Bedarf anzupassen und unsere Gründer nicht nur finanziell, sondern auch mit einem breiten Netzwerk zu unterstützen“, sagte Schmitt. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen sei dieser ganzheitliche Blick von großer Bedeutung.

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Dr. Helmut Jonuleit, CSO Professorin Dr. med. Andrea Tüttenberg, CEO der ActiTrexx GmbH aus Mainz, und ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer © Foto: Diether von Goddenthow
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Dr. Helmut Jonuleit, CSO Professorin Dr. med. Andrea Tüttenberg, CEO der ActiTrexx GmbH aus Mainz, und ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer © Foto: Diether von Goddenthow

Den mit 15.000 Euro dotierten ersten Preis überreichte die Ministerin zusammen mit ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer an Frau Professorin Dr. med. Andrea Tüttenberg, CEO,
der ActiTrexx GmbH aus Mainz für die Entwicklung der „ATrag“ Zelltherapie. Sie dient der Behandlung überschießender Immunreaktionen bei Stammzellentransplantationen und Autoimmunerkrankungen, etwa der Regulierung von abstoßungsreaktionsbedingten Entzündungsprozessen. Dank der Behandlung soll die Überlebensrate und die Lebensqualität von Transplantationspatienten erhöht werden. Damit hat die Zelltherapie das Potenzial, das Risiko und die Einschränkungen in der Stammzellentransplantation aufzuheben. „Mit ATrag hat das Unternehmen ein hochwertiges und langersehntes medizinisches Produkt geschaffen“, begründete Dexheimer die Entscheidung der Jury. Dies sei die erste Zelltherapie dieser Art, die den Durchbruch in der regenerativen Medizin schaffen könne.

Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. Eng. Lukas Roth, Dr.-Ing. Christopher Petry, M. Sc. Rune Monzel der TENTA VISION GmbH aus Trier und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow
Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. Eng. Lukas Roth, Dr.-Ing. Christopher Petry, M. Sc. Rune Monzel der TENTA VISION GmbH aus Trier und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow

Den mit 10.000 Euro ausgelobten zweiten Preis verlieh Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG, an die TENTA VISION GmbH aus Trier. Das Team um das erst in diesem Jahr gegründete Unternehmen hat Hightech-Messgeräte entwickelt und produziert, die eine disruptive Bauteilprüfung in der Leichtbauindustrie erlauben. „Ich bin stolz, dass ich heute ein Musterbeispiel für Pioniergeist mit dem Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken würdigen darf. Wir haben hier ein wunderbares Vorbild für das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft“, so Stehle. Seit November 2021 arbeiten die Absolventen der Hochschule Trier im Rahmen eines EXIST-Gründerstipendiums in Vollzeit an der Unternehmensgründung.

SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, Gründer und Inhaber Gianluca Siciliano von FRONTBAG E.K. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow
SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, Gründer und Inhaber Gianluca Siciliano von FRONTBAG E.K. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow

Der dritte Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an das Unternehmen Frontbag aus Bobenheim-Roxheim für die Produktion eines ergonomischen Schulranzens, der Kinderrücken besonders schont. Durch den zweiteiligen Ranzen wird das Gewicht des Stauraums gleichzeitig auf Rücken und Brust verteilt, sodass Rückenproblemen aufgrund einer zu hohen Belastung entgegengewirkt werden kann. „Eine moderne Gesellschaft lebt von immer wieder neuen Impulsen und Innovationen und natürlich vor allem von den Menschen, die oft einen langen Atem brauchen, um aus ihrer Idee schließlich ein neues Produkt oder Verfahren zu machen – so wie auch der Entwickler des gesundheitsfördernden Doppel-Ranzens. Und das sind dann natürlich auch interessante Geschichten aus Rheinland-Pfalz, über die wir als SWR unser Publikum gern informieren“, so SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, die den Preis an das 2021 gegründete Unternehmen verlieh.

Brigitte Hermann, Mitglied des Vorstandes der rheinland-pfälzischen Business Angels und Dr.Max Birtel Finanzvorstand (CFO) LUBIS EDA aus Kaiserslautern © Foto: Diether von Goddenthow
Brigitte Hermann, Mitglied des Vorstandes der rheinland-pfälzischen Business Angels und Dr.Max Birtel Finanzvorstand (CFO) LUBIS EDA aus Kaiserslautern © Foto: Diether von Goddenthow

Den Sonderpreis der Business Angels in Höhe von 5.000 Euro für die beste Gründungsidee erhielt das Start-up LUBIS EDA aus Kaiserslautern für die Entwicklung einer Software, die die Erzeugung von Bauplänen für Halbleiter revolutioniert, indem es die durchgängige Nutzung aller während des Chip-Entwurfs erstellten Modelle ermöglicht. Das Verfahren kann auch ohne höhere mathematische Kenntnisse angewendet werden. Im Design- und Verifikationsprozess entstehen keine Informations- und Zeitverluste durch einen Modellwechsel, was einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringt. „Sowohl das Verfahren als auch die Umsetzung als Produkt stellt eine weltweite Neuheit dar und führt zu einer erheblichen Kosteneinsparung bei der Herstellung von Halbleitern“, sagte Brigitte Hermann, Mitglied des Vorstandes der rheinland-pfälzischen Business Angels.

Mark Stehle und Anna Franken von Wundersee Fashion aus Bitburg mit Urkunde für ihren Sonderpreis © Foto: Diether von Goddenthow
Mark Stehle und Anna Franken von Wundersee Fashion aus Bitburg mit Urkunde für ihren Sonderpreis © Foto: Diether von Goddenthow

Mark Stehle verlieh stellvertretend für die 43 rheinland-pfälzischen Volksbanken und Raiffeisenbanken auch zwei Sonderpreise: Den Sonderpreis „Unternehmensnachfolge im Handwerk“ in Höhe von 1.000 Euro verlieh er an den nachhaltigen Handwerksbetrieb Fasswerk aus Hinterweidenthal. Inhaber Markus Vetter sorgt mit flexiblen Arbeitszeiten für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine gute Work-Life-Balance. Anna Franken von Wundersee Fashion aus Bitburg freute sich über den Sonderpreis „Geschäftsidee“ in Höhe von 1.000 Euro. „Beide Preisträger zeigen den Mut und Gestaltungswillen, den wir mit diesem Wettbewerb honorieren wollen“, begründete Stehle die Entscheidung.

Das Geschwisterpaar Professorin Ervis Gega-Dodi und Gersi Gega im Gespräch mit SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow
Das Geschwisterpaar Professorin Ervis Gega-Dodi und Gersi Gega im Gespräch mit SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Talkrunde mit dem erfolgreichen Geschwisterpaar Professorin Ervis Gega-Dodi und Gersi Gega bereicherte das Programm der Preisverleihung. Die professionelle Geigerin und der Gründer gaben einen persönlichen Einblick in ihren Werdegang und ermutigten Gründungsinteressierte, nicht aufzugeben und sich für ihr Vorhaben einzusetzen „Ich kann jeden nur dazu ermutigen, seine Ideen und Träume umzusetzen. Es gibt kein besseres Gefühl, als für diesen Traum zu arbeiten“, gab Gersi Gega mit auf den Weg.