Kategorie-Archiv: Gründer

Unternehmerinnentag der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) zeichnet vier beispielhafte Gründerinnen aus

Moderatorin Patricia Küll begrüßt zum Teil 2 des ISB Unternehmerinnentag die zahlreichen Gäste, darunter  ISB-Vorstandsmitglied Sandra Baumbach, Frauenministerin Katharina Binz, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Trainerin Sabine Asgodom. © Foto: Diether von Goddenthow
Moderatorin Patricia Küll begrüßt  die zahlreichen Gäste des ISB-Unternehmerinnentag, darunter ISB-Vorstandsmitglied Sandra Baumbach, Frauenministerin Katharina Binz, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Trainerin Sabine Asgodom. © Foto: Diether von Goddenthow

Mainz, 21. November 2023. Ein selbstsicheres Auftreten und die geschickte Kommunikation der eigenen Stärken sind wichtige Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Der diesjährige Unternehmerinnentag des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) thematisierte daher neben fachlichen Themen wie Finanzierungsmöglichkeiten für Existenzgründerinnen auch die Führungskultur und Vernetzung. Mit der anschließenden Verleihung des Gründerinnenpreis wurden gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Frauenministerium vier Unternehmerinnen aus Rheinland-Pfalz für ihre vorbildhafte Persönlichkeit ausgezeichnet. Die Unternehmerinnen aus Bitburg, Essenheim, Ober-Hilbersheim und Mainz wurden im Foyer der ISB prämiert.

 Im Bühnentalk betonte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt die Wichtigkeit der aktiven Förderung und die kontinuierliche Optimierung der Rahmenbedingungen für die Gründerszene. „Als Land bieten wir finanzielle wie auch beratende Unterstützung für Gründende durch eine Vielzahl an Informations-, Beratungs- und Finanzierungsangeboten an“, sagte Schmitt. „Ein Schwerpunkt liegt derzeit auch auf Gründerinnen. Wir wollen Frauen für die Perspektive der Selbstständigkeit sensibilisieren sowie im Netzwerken unterstützen, damit sie besseren Zugang zu den Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten erhalten.“

 Anlässlich der Verleihung des Unternehmerinnenpreises hob Frauenministerin Katharina Binz hervor, wie wichtig es sei, Frauen bei der Existenzgründung zu fördern: „Ich wünsche mir, dass viele Frauen die heute ausgezeichneten Unternehmerinnen als Vorbild nehmen und ebenfalls mutig eine Unternehmensgründung oder -nachfolge für sich ins Auge fassen. Weibliches Unternehmertum ist ein Erfolgsfaktor für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Unternehmensgründungen und -nachfolgen erfolgen bisher mehrheitlich durch Männer. Laut Gründungsreport 2023 zum Gründungsgeschehen in Rheinland-Pfalz gehen nur rund 33 Prozent der Unternehmensgründungen im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz auf Frauen zurück. Echte Gleichstellung zwischen Männern und Frauen erreichen wir als Gesellschaft nur dann, wenn auch in der Wirtschaft mindestens genauso viele Frauen wie Männer an der Spitze von Unternehmen stehen.“

Im Anschluss verliehen beide Ministerinnen Preise in drei Erfahrungskategorien, die jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro dotiert sind.

Siegerinnen-Foto des ISB-Unternehmerinnen-Tages am 22.11.2023 in Mainz mit Frauenministerin Katharina Binz (mitte) u. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (rechts). © Foto: Diether von Goddenthow
Siegerinnen-Foto des ISB-Unternehmerinnen-Tages am 22.11.2023 in Mainz mit Frauenministerin Katharina Binz (mitte) u. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (rechts). © Foto: Diether von Goddenthow

Den Preis für Gründerinnen, die bis zu drei Jahre am Markt sind, erhielt Martina Schäfer aus Essenheim und ihr Haarstudio für Menschen mit Demenz. Dank ihrem geschulten Umgang ist der Besuch in ihrem Friseursalon für an Demenz erkrankte Menschen sowie deren Angehörige ein wertschätzendes Erlebnis und eine große Erleichterung.

 Den Preis für Jungunternehmerinnen, die drei bis fünf Jahre am Markt sind, erhielt Anne Specht aus Mainz mit ihrer Nest Café Bar. Die Jungunternehmerin bietet in ihrem Café eine breite Palette hausgemachter Produkte an und setzt dabei auf regionale Zulieferer. Mit innovativen Ideen während der Corona-Pandemie konnte sie Kundinnen und Kunden begeistern.

Für den Preis der Unternehmensnachfolge wurde Sabine Schmitz von der Landfleischerei Schmitz GbR aus Bitburg geehrt. Das Unternehmen musste nach der Flutkatastrophe im Jahr 2021 den Betrieb vorläufig schließen und die Familie verlor Ehemann und Geschäftsinhaber Guido Schmitz. Mit Leidenschaft für den Beruf und der enormen Hilfsbereitschaft von außen konnte das Unternehmen nach sieben Monaten wieder eröffnen.

Den Sonderpreis „Handwerk“ mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro verlieh ISB-Vorstandsmitglied Sandra Baumbach an die Unternehmerin Laura Ludwig und ihre Schreinerei in Ober-Hilbersheim. Aus nachhaltigem und kontrolliertem Holzanbau wird hier die komplette Bandbreite qualitativ hochwertiger Möbel hergestellt. Dabei wird in der Produktion auf eine ressourcenschonende Verarbeitung Wert gelegt. „Es freut uns zu sehen, wie junge und ambitionierte Unternehmerinnen ihre Ideen erfolgreich umsetzen und als Vorbilder für andere Frauen dienen. Zu unseren Kunden zählen viele erfolgreiche Unternehmerinnen. Wir unterstützen sie bei der Verwirklichung ihrer Geschäftsideen mit Förderprodukten und Beteiligungen gerne“, äußerte sich ISB-Vorstandsmitglied Sandra Baumbach bei der Preisvergabe.

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Die bekannte Trainerin und Autorin Sabine Asgodom sprach über Selbst-PR als Erfolgsrezept, denn "Eigenlob stimmt" © Foto: Diether von Goddenthow
Die bekannte Trainerin und Autorin Sabine Asgodom sprach über Selbst-PR als Erfolgsrezept, denn „Eigenlob stimmt“ © Foto: Diether von Goddenthow

Umrahmt wurde die Preisverleihung durch eine Keynote der bundesweit bekannten Rednerin, Autorin und Coach Sabine Asgodom: „Wir leben im Zeitalter der Kommunikation. Geschäftskulturen wandeln sich, der Wettbewerb wird immer härter. Aber nicht die Großen werden die Kleinen fressen, nicht einmal die Schnellen die Langsamen, sondern diejenigen werden in Zukunft Erfolg haben, die besonders gut kommunizieren können: die Menschen erreichen, Verbindungen aufbauen, Kontakte pflegen und sich zeigen. Die werden erfolgreich sein, die zuhören und ihr Angebot erklären können, die andere berühren und begeistern. Die Zukunft gehört jenen Unternehmen, deren Angebot, deren Führungskräfte und Mitarbeitenden sympathisch sichtbar werden.“

Akribion Genomics, tomoni mental health, Landwehr + Schultz Trafo und Hopes in Darmstadt mit dem Hessischen Gründerpreis ausgezeichnet

Finalist:innen und Laudatoren des Hessischen Gründerpreises 2023 in der Centralstation Darmstadt- Foto: Maria Jahn ©2023 Hessischer Gründerpreis.
Finalist:innen und Laudatoren des Hessischen Gründerpreises 2023 in der Centralstation Darmstadt- Foto: Maria Jahn ©2023 Hessischer Gründerpreis.

Die ersten „Ahhh“ und „Ohhh“ gab es bei der festlichen Gala zur Verleihung des Hessischen Gründerpreises gleich zu Beginn: Ein Dance Act strömte durch die Stuhlreihen mit den rund 250 Besucherinnen und Besuchern auf die Bühne und zeigte dort die erste seiner insgesamt vier Show-Einlagen. In festlichem Rahmen wurden danach am Freitagabend, 17. November 2023, die Hessischen Gründerpreise live übergeben. Ausgezeichnet wurden zwölf hessische Unternehmen als Preisträger und aus deren Kreis zusätzlich ein Siegerunternehmen pro Wettbewerbskategorie. In die Abstimmung über die Sieger und Siegerinnen flossen auch mehrere tausend Stimmen aus dem offenen Online-Voting ein. Als erster Laudator übergab der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der auch Schirmherr des Hessischen Gründerpreises ist, die Auszeichnung in der Kategorie Innovative Geschäftsidee an Akribion aus Zwingenberg, CO2BioClean aus Eschborn und WIANCO OTT Robotics aus Seeheim-Jugenheim. „Gründerinnen und Gründer mit neuen Geschäftsideen helfen uns, ein starker Standort zu bleiben und gleichzeitig ein nachhaltiger Standort zu werden. Die Unterstützung unserer vielfältigen und lebhaften Gründungsszene ist deshalb ein Schwerpunkt der hessischen Wirtschaftspolitik“, sagte Minister Al-Wazir in seiner Laudatio. Im Anschluss ehrte der Minister noch Akribion Genomics als Sieger in dieser Kategorie. Akribion entwickelt eine Plattform für neue Krebstherapien. CO2BioClean wandelt umweltschädliches Klimagas in biologisch abbaubaren Biokunststoff um und WIANCO OTT Robotics hat eine KI-Assistentin entwickelt, mit der sich Prozesse genauso schnell automatisieren lassen, wie sie neuen Beschäftigten erklärt werden – völlig ohne die Benutzung von Code.

Nach einer erneuten Show-Einlage betraten Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen der Arbeitsagentur und Laudator der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“ sowie Vertreter:innen der Unternehmen CureRare aus Michelstadt im Odenwald, EduTecs aus Fulda sowie tomoni mental health aus Frankfurt die Bühne. „Es ist erfreulich, dass es mutige Frauen und Männer gibt, die trotz wirtschaftlich unsicherer Zeiten das Risiko einer Unternehmensgründung nicht scheuen und in ihre Ideen und damit auch in Arbeitsplätze investieren. Angesichts der über 180.000 arbeitslosen Menschen in Hessen und den etwa 2,5 Millionen Arbeitslosen in Deutschland ist jeder neue Arbeitsplatz ein Lichtblick und volkswirtschaftlich enorm wichtig.“ CureRare unterstützt Patientenorganisationen und Forschende auf dem Weg zu neuen Therapien für seltene Erkrankungen. EduTecs entwickelt innovative Lern-Apps und Dashboards – per Gaming zur Abschlussprüfung. tomoni mental health will erreichen, dass Gespräche über mentale Gesundheit im Schulalltag verankert werden und bietet Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften eine digitale Anlaufstelle mit Informationen und Fortbildung. Dr. Martin übergab tomoni mental health die Trophäe als Sieger dieser Kategorie.

Laudator der dritten Kategorie „Zukunftsfähige Nachfolge“ war Sven Volkert, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank Hessen. „Als Bürgschaftsbank beschäftigen wir uns viel mit Unternehmensnachfolgen, weil wir die Übernehmenden beraten und die Finanzierung des Kaufpreises besichern. Eine Übernahme ist ja allein deshalb besonders, weil es schon eindeutige Beweise gibt, dass das Geschäftsmodell auch wirklich funktioniert.“ Trotzdem stehen Übernehmerinnen und Übernehmer häufig vor gleichen oder ähnlichen Schwierigkeiten wie Existenzgründer und -gründerinnen. Erfolgreich gemeistert haben diese die Preisträger:innen dieser Kategorie: Drum Station Joachim Schmidt, Landwehr + Schultz in Calden in Maintal sowie Sabris aus Bad Camberg. In der Drum Station wurde Joachim Schmidt vom Kunden zum Inhaber und widmet sich nun nicht mehr nur dem Schlagzeugspielen in der Freizeit, sondern auch beruflich dem Verkauf und der Reparatur von Schlaginstrumenten. Bei Landwehr + Schulz in Calden werden Trafos, Netzteile und Kabel perfekt konfektioniert und in Bad Camberg entwickelt Sabris Software für Logistiklösungen in der Verlagsbranche. Sieger in dieser Kategorie wurde Landwehr + Schultz.

Die Preisträger der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ sind Hopes und Illutherm, beide aus Darmstadt sowie Maple Tales aus Frankfurt. Hopes hat ein System zur Speicherung von elektrischer Energie in Salzwasser entwickelt – etwa für Windstrom. Illutherm erreicht bei der Materialbearbeitung Sintertemperaturen über 1000°C mittels blauem LED-Licht – das ist umweltfreundlicher und schneller als normale Brennöfen. Maple Tales führt Grundschulkinder mittels interaktiver Geschichten spielerisch an die Welt des Lesens heran. „Die Preisträger:innen in diesem Jahr sind wahrhaftige Vorbilder für die hessische Gründer-Landschaft und machen Mut, den Schritt in eine unkalkulierbare, aber dennoch spannende Unternehmerzukunft zu wagen“, sagte Laudator Dennis Lotter, Professor und Studiendekan an der Hochschule Fresenius. Die Trophäe als Sieger dieser Kategorie erhielt aus seinen Händen dann Hopes.

„Nachdem wir letztes Jahr zu unserem 20. Jubiläum auch den fünften Rekord bei den Bewerbungszahlen hatten, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass wir dieses Jahr erneut mehr Bewerbungen erhalten. Aber genau das ist passiert, wie sind nun bei fast 200 Bewerbungen und das zeigt, wie vital und erfolgreich die hessischen Startups, Existenzgründerinnen und -gründer sowie die Nachfolgerinnen und Nachfolger sind. Mit unserem Preis und mit unserem großen, sehr aktiven und hilfreichem Netzwerk versuchen wir, unseren Teil dazu beizutragen, dass das auch in Zukunft so bleibt. Dafür danke ich allen Beteiligten ganz herzlich“, sagte Elisabeth Neumann, Projektleiterin des Hessischen Gründerpreises.

Die Zukunft des Hessischen Gründerpreises liegt – zumindest für das Jahr 2024 – in Marburg. Zum Abschluss der Festgala übergab der Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Hanno Benz, deshalb den Staffelstab an Dr. Thomas Spies, Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Marburg. „Die Erfolgsstory Darmstadts reicht viele Jahre zurück und zeigt im Ergebnis, dass sich die Investition in ein breit aufgestelltes Ökosystem und eine intensive Netzwerkarbeit lohnen. Dies spiegelt sich im hiesigen Erfolg wider und es freut uns außerordentlich, bereits zum zweiten Mal Ausrichter des HGP zu sein“, erklärte OB Benz. Sein Amtskollege Dr. Spies sagte: „Wir freuen uns sehr, Ausrichter für den Hessischen Gründerpreis 2024 zu sein! Die Universitätsstadt Marburg ist ein hervorragender, attraktiver Standort für Startups. Wir unterstützen Gründer:innen und schätzen deren Innovationskraft sowie Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der Region.“

Hessischer Gründerpreis Aus den 193 Bewerbungen haben 48 Unternehmen in vier Kategorien („Innovative Geschäftsidee“, „Zukunftsfähige Nachfolge“, „Gesellschaftliche Wirkung“ sowie „Gründungen aus der Hochschule“) das Halbfinale erreicht. Dort pitchten sie vor einer Jury, die je Kategorie drei, insgesamt zwölf Finalisten:innen auswählte. Diese traten am 17. November mit kurzen Pitches direkt gegeneinander an. Über die Sieger entschieden die rund 200 Besucher:innen der Fachtagung für Multiplikator:innen der Hessischen Gründerszene und die Teilnehmer:innnen eines Online-Votings. Gewonnen haben die Teilnehmer:innen einen professionellen Unternehmensfilm, sehr viel mediale Aufmerksamkeit, hochwertige Netzwerkkontakte und wertvolle Trainings. Der Hessische Gründerpreis wird seit 2003 verliehen. Er wird von der KIZ gGmbH in Offenbach organisiert und vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert.

Gründerwettbewerb „Pioniergeist 2023″ prämiert Innovative Geschäftsideen mit insgesamt 37.500 Euro

Die Nominierten Gründerunternehmen beim Pioniergeist 2023 © Foto: Jutta Ziegler
Die Nominierten Gründerunternehmen beim Pioniergeist 2023 © Foto: Jutta Ziegler

Mainz, 14. November 2023. Mit dem Gründungspreis „Pioniergeist“ zeichnen die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz sowie der Südwestrundfunk bereits zum 25. Mal gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium Gründende aus, die mit ihrer Geschäftsidee und ihrem vorbildlichen Werdegang wahren Pioniergeist aufweisen. Die fünf Unternehmen aus Arzbach, Bingen, Koblenz, Neustadt an der Weinstraße und Nierstein wurden im Rahmen einer Prämierung im Foyer des SWR ausgezeichnet.

„Unternehmensgründungen haben eine Schlüsselfunktion für unsere Wirtschaft. Sie treiben Innovation, schaffen Arbeitsplätze und sorgen für eine dynamische und leistungsstarke Wirtschaftsentwicklung in unserer Region“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (li.), hier gemeinsam mit ISB Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link (r.) bei der Prämierung  auf der SWR Bühne. © Foto: Jutta Ziegler
„Unternehmensgründungen haben eine Schlüsselfunktion für unsere Wirtschaft. Sie treiben Innovation, schaffen Arbeitsplätze und sorgen für eine dynamische und leistungsstarke Wirtschaftsentwicklung in unserer Region“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (li.), hier gemeinsam mit ISB Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link (r.) bei der Prämierung auf der SWR Bühne. © Foto: Jutta Ziegler

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt gratulierte den prämierten Unternehmen und betonte die Bedeutung von Gründungen für die rheinland-pfälzische Wirtschaft: „Unternehmensgründungen haben eine Schlüsselfunktion für unsere Wirtschaft. Sie treiben Innovation, schaffen Arbeitsplätze und sorgen für eine dynamische und leistungsstarke Wirtschaftsentwicklung in unserer Region“, sagte Schmitt. Dass der Sieger in diesem Jahr aus dem Bereich der Biotechnologie komme, ist ein deutliches Signal: „Dies bestärkt das Ziel der rheinland-pfälzischen Landesregierung, das Land zu einem führenden Standort für Medizintechnik und Biotechnologie auszubauen. Wir wollen, dass mehr junge, innovative Unternehmen nach Rheinland-Pfalz kommen, hier gründen und investieren sowie beste Bedingungen zum Wachsen vorfinden“, sagte Schmitt.

Den mit 15.000 Euro dotierten ersten Preis überreichte die Ministerin zusammen mit ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link an die Doderm GmbH aus Koblenz für die Entwicklung von Antibiotikaalternativen aus überschüssiger Kuhmilch. Durch den Einsatz natürlicher Antikörper werden im Vergleich zu herkömmlichen Antibiotika ausschließlich speziell krankmachende Bakterien bekämpft; sie tragen damit zu einer Stabilisierung des gesamten Mikrobioms bei. Die Produktlinie ist gleichermaßen für Mensch und Tier nutzbar. „Das Unternehmen hat ein natürliches Abfallprodukt in eine medizinische Innovation verwandelt und stärkt gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft verwertbarer Lebensmittel“, begründete Link die Entscheidung der Jury.

Über den zweiten Preis und damit ein Preisgeld von 10.000 Euro konnte sich die klimafarmer GmbH aus Nierstein freuen. Überreicht wurde die Auszeichnung von Herbert Kohlberg, Vorstandsmitglied der Volksbank Darmstadt Mainz eG. Die klimafarmer GmbH hat ein Produkt auf den Markt gebracht, um stark beanspruchte oder degradierte Böden durch Humusaufbau und den gezielten Einsatz von Pflanzenkohle wieder lebendig zu machen. Natürliche Funktionsweisen von Böden und Pflanzen werden so gefördert, und die eingesetzte Pflanzenkohle speichert dauerhaft große Mengen an Kohlenstoffdioxid. „Die Landwirtschaft gehört zu den wichtigsten Anwendern, wenn es darum geht, Böden ‚klimafit‘ zu machen und C02-Emissionen zu kompensieren. Das ist ein Segen, denn die umweltverträgliche Erzeugung von Nahrungsmitteln ist eine der größten Herausforderungen überhaupt für die Menschheit“, so Kohlberg. „Mit dem Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken zollen wir heute der Pionierleistung von klimafarmer und dem Gründer Ron Richter die verdiente Anerkennung.“

Der dritte Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an die Musical Bits GmbH aus Bingen. Das Unternehmen wurde ausgezeichnet für eine Software, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz Musik komponiert. Dabei wird mit selbst produzierten Daten gearbeitet, was Content Creators unabhängig von Lizenzierungsverfahren oder Rechtsfragen am geistigen Eigentum (Intellectual Property Rights) macht. Die erzeugte Musik wird eingesetzt in Bereichen wie Social Media, Werbeplattformen oder als eigenständiges Produkt in Form virtueller Bands. „Die Gründer haben es geschafft, mit ihrer KI-basierten Software Musik denkbar einfach nach den eigenen Vorstellungen zu produzieren, individuell nach den Anforderungen des jeweiligen Zwecks oder den persönlichen Vorlieben. Damit zeigt Musical Bits echte Chancen auf, die uns die KI bietet“, so SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, die den Preis an das Unternehmen verlieh.

Den Sonderpreis der Business Angels in Höhe von 5.000 Euro für die beste Gründungsidee erhielt die HTM Hydro Technology Motors GmbH. Das Unternehmen schafft eine optimale Ausschöpfung der Potenziale von Wasserstoffverbrennung in dynamischen Anspruchsprofilen durch selbst entwickelte Softwarelösungen und deren Umsetzung in der Antriebsstrangtechnik. Zunächst konzentriert sich das Unternehmen dabei auf einen hybriden Wasserstoff/Elektro-Antrieb für den Einsatz in leichten und mittelschweren Fahrzeugen und Maschinen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei ein von HTM entwickeltes neuartiges Simulationstool. Dieses ermittelt die optimale Antriebsstrangkonfiguration und die effizienteste Energie- und Emissionsmanagement-Strategie. „Der Klimawandel ist die vielleicht größte Herausforderung unserer Zeit. HTM packt dieses Problem an und hat eine überzeugende Lösung entwickelt“, sagte der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen Business Angels, Klaus Wächter.

Herbert Kohlberg verlieh stellvertretend für die 38 rheinland-pfälzischen Volksbanken und Raiffeisenbanken einen weiteren Sonderpreis in der Kategorie „Unternehmerpersönlichkeit“ in Höhe von 2.500 Euro an die Milk of Lime GmbH aus Neustadt an der Weinstraße. Das Modelabel verarbeitet textile Restposten großer Modehäuser aus dem Ausland und schafft damit einen nachhaltigen Mehrwert. In Zusammenarbeit mit einem deutschen Lederwarenhersteller werden außerdem natürliche Lederreste zusammengefügt und zu neuer Kleidung verarbeitet. „Die rheinland-pfälzischen Volksbanken und Raiffeisenbanken wollen würdigen, dass es so etwas gibt: in der heimischen Region erdachte und handwerklich gemachte Mode für die trendigen urbanen Milieus rund um den Globus“, begründete Kohlberg die Entscheidung.

Keynote-Speaker Tim Raue, Berliner Spitzenkoch, gab interessante Einblicke in seine erfolgreiche Gründung.  © Foto: Jutta Ziegler
Keynote-Speaker Tim Raue, Berliner Spitzenkoch, gab interessante Einblicke in seine erfolgreiche Gründung. © Foto: Jutta Ziegler

Die Keynote mit Tim Raue bereicherte das Programm der Preisverleihung. Der Spitzenkoch und Unternehmer gab einen persönlichen Einblick in seinen Werdegang und ermutigte Gründungsinteressierte, nicht aufzugeben und sich für ihr Vorhaben einzusetzen. „Unternehmerische Neugier und der Mut Neues zu schaffen, sind auf dem Weg zur Gründung eines Unternehmens elementar. Die heute Ausgezeichneten haben das vorbildlich gelebt, und für alle anderen Gründer sollten sie ein Ansporn sein, nie aufzugeben, aus Fehlern zu lernen und sich den Herausforderungen zu stellen, die zwangsläufig als Unternehmer und Unternehmerin auf einen zukommen“, gab Tim Raue mit auf den Weg.

IHK Veranstaltungen der Mainzer Gründungswoche 2023

© IHK Rheinhessen
© IHK Rheinhessen

Vom 13. bis 19. November 2023 findet die bereits achte Auflage der Mainzer Gründungswoche statt.

Für diese besondere Woche haben 20 dem Gründungsnetzwerk Institutionen auf Initiative der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Rheinhessen, der Landeshauptstadt Mainz sowie der Investitions- und Strukturbank RLP (ISB) zusammengeschlossen, und eine bunte Mischung aus 31 digitalen und analogen Formaten für Gründerinnen, Gründer und Gründungsinteressierte ausgearbeitet, in denen alles angeboten wird, was das Gründungsherz höherschlagen lässt: IHK Mainz : Gründerwoche.

Das vollständige Programm der Mainzer Gründungswoche, welche vom 13. – 19.11.2023 stattfindet, sowie die Anmeldemöglichkeit zu allen weiteren Veranstaltungen gibt es unter www.mainzer-gründungswoche.de.

Die Anmeldungen und das Programm zu den Veranstaltungen der IHK für Rheinhessen finden Sie untenstehend.

Land Hessen startet Wettbewerb für Start-ups Gesucht werden Gründerinnen und Gründer mit einem digitalgetriebenen Konzept oder Geschäftsmodell

Mit einem neuen Wettbewerb unterstützt Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus Hessens Start-up-Szene und Gründerinnen und Gründer, die den Fokus auf digitalgetriebene Konzepte oder Geschäftsmodelle legen. Unter dem Titel „Digital Transformator Hessen“ werden unter der Koordination des Darmstädter Gründerzentrums HUB31 bis zu acht ausgesuchte Start-ups intensiv ab September über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten unterstützt. In diesem Beschleunigungsprogramm (Akzelerator) geht es um die unterschiedlichen Aspekte der Gründung. Welche Netzwerke sind wichtig, wie kann man sich auf einen Pitch vorbereiten, wie kann man seinen Prototypen testen, wie erstellt man einen tragfähigen Businessplan – diese und viele andere Fragen werden im Rahmen des Programms mit den Gründerinnen und Gründern bearbeitet. Der hessischen Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus ist die Unterstützung von Gründerinnen und Gründern ein besonderes Anliegen: „Start-ups bringen insbesondere digitale Innovationen hervor, schaffen Arbeitsplätze und fördern den Wettbewerb. Gleichzeitig profitieren etablierte Unternehmen von Kooperationen mit ihnen und ihren kreativen Lösungen – organisatorische wie technologische.“ Start der Bewerbungsphase ist am 3. Juli 2023, Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2023.

Zwischen dem 1. Oktober und 31. Dezember 2023 findet die Kernphase des Programms statt. Ein weiterer Service: Jedem der ausgesuchten Start-ups stehen in dieser Zeit zwei Arbeitsplätze im HUB31 in Darmstadt zur Verfügung. Das HUB31 wird zu gleichen Teilen von der Stadt Darmstadt und der IHK Darmstadt getragen. Die Teilnahme für die ausgewählten Start-ups ist kostenfrei. Gründerinnen und Gründer, die nicht in der Region leben, werden von der Darmstädter Wohnungsgesellschaft, der Bauverein AG, bei der Suche nach einer Unterkunft unterstützt. Im Idealfall und bei Interesse der Gründerteams sollen so Start-up-WGs entstehen, die ein enges Zusammenwirken der Start-ups ermöglichen sollen.

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir betonte: „Der Digital Transformator im HUB31 ist ein weiterer Teil unserer Anstrengungen, Hessen zum Start-up State zu entwickeln. Über 1.500 Start-ups in Hessen profitieren von der Dynamik unseres Standorts. Darmstadt ist mit der TU ein deutsches Start-up-Zentrum.“

„Wir sind stolz darauf, dass wir ausgewählt wurden, dieses neue Programm bei uns im HUB31 umzusetzen“, sagte HUB31-Geschäftsführerin Laura Melina Abascal y Ballester und Co-Geschäftsführer Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend ergänzte: „Wir können für das Programm auf ein hochkompetentes Netzwerk aus Unternehmen, Wissenschaft und Forschung zugreifen.“

Nicht ohne Grund soll das Projekt beispielgebend sein: „Um Hessen als Standort für Gründungen mit digitalgetriebenen Geschäftsmodellen weiter zu etablieren, soll auf Grundlage der Erfahrungen mit dem ‚Digital Transformator Hessen‘ eine Blaupause entwickelt werden, von der künftige Akzeleratoren-Programme profitieren können“, so Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus.

Weitere Informationen und Anmeldungen unter: https://hub31.de/digitaltranformatorhessen/

25 Jahre Science4Life – Auszeichnung der innovativsten Wissenschafts-Start-ups 2023

Science4Life Abschlussprämierung, Alle Gewinnerteams mit Tarek Al-Wazir und Prof. Dr. Jochen Maas, ©Science4Life
Science4Life Abschlussprämierung, Alle Gewinnerteams mit Tarek Al-Wazir und Prof. Dr. Jochen Maas, ©Science4Life

Science4Life, eine Gründerinitiative der Hessischen Landesregierung und des Gesundheitsunternehmens Sanofi, unterstützt Hightech-Start-ups aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie nun bereits seit 25 Jahren mit Know-how und einem starken Experten-Netzwerk. In der 25. Jubiläumsrunde wurden aus 87 Einreichungen die besten Gründerteams prämiert. Gewohnt stark vertreten sind neue Konzepte für den Energie-Sektor sowie Lösungen aus Medizintechnik und Digital Health – in diesem Jahr wurden zudem besonders viele Businesspläne aus der Branche Chemie eingereicht. Die Teams beeindruckten den Hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir: „Start-ups tragen einen entscheidenden Teil zur Innovationskraft Deutschlands bei. Sie setzen neue Lösungen agil um und zeigen ein eindrucksvolles Gespür für Herausforderungen und Trends.” „Ein Blick auf die Entwicklung der ehemaligen Teilnehmer aus 25 Jahren Science4Life verdeutlicht den Wert von Gründerinitiativen: Aus vielen Start-ups sind etablierte Unternehmen entstanden, die über Deutschland und Europa hinaus ihre Branche prägen und mitgestalten.”, sagt Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei Sanofi in Deutschland.

Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei Sanofi in Deutschland. © Foto Diether von Goddenthow
Der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung und Entwicklung bei Sanofi in Deutschland. © Foto Diether von Goddenthow

Nach coronabedingter Pause konnten nun in den Räumen der Bundesbank Hessen in Frankfurt am 26.Juni 2023 die Gewinner aus der „Shortlist“ der vorausgegangenen Businessplanphase von Science4Life ermittelt und geehrt werden, und zwar in den Kategorien: „Science4Life Venture Cup 2023″ und „Science4Life Energy Cup 2023″. Beim Science4Life Venture Cup 2023 geht es um medizinische – pharmakologische Zukunftsentwicklungen zum Beispiel wie in diesem Jahr für eine verbesserte Krebstherapie, oder die Entwicklung dünnste Endoskope der Welt usw. Beim „Science4Life Energy Cup 2023″ geht es um die Steigerung von Energieeffizienz, um digitalisierte Energiesysteme und maßgeschneiderte Katalysatoren im Science4Life Energy Cup

Gewinner des „Science4Life Venture Cup 2023″

Science4Life Abschlussprämierung, Das Team von Sedivention mit mit Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas (links), ©Science4Life
Science4Life Abschlussprämierung, Das Team von Sedivention mit mit Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas (links), ©Science4Life

Platz 1 des Science4Life Venture Cup geht an Sedivention aus Straßlach. Fettleibigkeit nimmt weltweit zu und führt zu Diabetes, Bluthochdruck und Krebs. Sedivention entwickelt ein medizinisches Gerät für eine einmalige, ambulante Behandlung: Ähnlich einer Magenspiegelung werden die Nerven, die das Hungergefühl vom Magen zum Hirn leiten, verödet. So wird ein verstärktes Hungergefühl gelindert und das Abnehmen erleichtert. Ohne Implantat, Operation oder Medikamente. Platz 2 sicherte sich Akribion Genomics aus Dresden – das Start-up entwickelt neue CRISPR/Cas-Technologien mit unabhängiger IP-Basis zur Anwendung in Genomeditierung und Medizin. Die Systeme von Akribion Genomics sind bereits jetzt in verschiedenen Organismen anwendbar. Die völlig neuartige G-dase E Plattform ermöglicht gezielte Zelldepletion basierend auf RNA-Biomarkern und somit neuartige Behandlungsmöglichkeiten u.a. in der Krebstherapie. Octo Germany aus Mönchengladbach gewinnt Platz 3 und will ein zentrales Problem bei der Herstellung wasserabweisender Textilien lösen: hier werden PFAS eingesetzt, welche in der Umwelt nicht abgebaut werden können und potenziell toxisch sind. Alternativen sind bisher nicht leistungsstark genug. Das von Octo Germany entwickelte Octogarn löst dieses Problem, indem es „unbenetzbar“ ist. Ein Textil aus Ocotgarn bleibt selbst unter Wasser trocken. Platz 4 belegt MAKROPHAGEN 2.0 aus Dresden. Das Team entwickelt vermehrbare Makrophagen – Fresszellen des Immunsystems – als Zelltherapie gegen solide Tumore. Die patentgeschützten Makrophagen von MAKROPHAGEN 2.0 können nicht mehr von Tumorzellen für ihre Zwecke ausgenutzt werden und befinden sich deshalb in einem stabilen Anti-Tumor-Zustand, in dem sie Tumorzellen töten. Platz 5 geht an DeepEn aus Jena. Das Start-up aus dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien entwickelt und vermarktet die dünnsten Endoskope der Welt. Durch minimalinvasive Bildgebung in empfindlichen Körperregionen, wie dem Gehirn, eröffnet das Team so neue Möglichkeiten für die Neurowissenschaften, medizinische Forschung und Pharmakologie.

Die Plätze 6 bis 10 belegten die folgenden Start-ups: ArtifiCell aus Göttingen hat ein modulares System entwickelt, in dem sich funktionierendes menschliches 3D-Gewebe züchten lässt. Mit dem innovativen mehrachsigen 3D-Druck-Verfahren von FLIPoQ wird eine ressourcenschonende Fertigung von klein- und großvolumigen Bauteilen im Prototypen- und Kleinserienbereich ermöglicht. LigniLabs aus Wiesbaden entwickelt und produziert mit seiner neuartigen Building-Brick-Technologie, der Lignin-Microcarrier, biobasierte Lösungen zur Verkapselung von Wirkstoffen. MYTRA aus Bayreuth hat das Ziel, die Auswirkungen von Mikroplastik zu bekämpfen und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Dazu bietet das Start-up präzise Messungen und Erkenntnisse auf Basis innovativer Sensorlösungen und Datenanalytik. Mit dem System von SAFIA Technologies aus Berlin ist es möglich, die Lebensmittelsicherheit zu garantieren, indem schnell, einfach und kostengünstig Toxine in Lebensmitteln identifiziert werden können.

Gewinner des „Science4Life Energy Cup 2023″

Science4Life Abschlussprämierung, Das Team von xemX mit Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas (links) ©Science4Life
Science4Life Abschlussprämierung, Das Team von xemX mit Tarek Al-Wazir (rechts) und Prof. Dr. Jochen Maas (links) ©Science4Life

Beim Science4Life Energy Cup gewinnt xemX aus Bochum. Das Team entwickelt maßgeschneiderte Katalysatoren für elektrochemische Prozesse wie der Wasserstofferzeugung. Mithilfe einer KI-datengetriebenen Hochdurchsatzforschung entdeckt xemX geeignete Kandidaten für Elektrokatalysatoren, die auf die individuellen Anforderungen der Kunden angepasst werden. Platz zwei geht an retoflow aus Kassel. Das Start-up entwickelt eine Softwareplattform zur digitalen Planung von Energienetzen. Damit können Netzbetreiber den Anschluss von neuen Anlagen ans Netz automatisiert überprüfen oder optimale Netzstrukturen für eine CO2-freie Energieversorgung planen. Den dritten Platz belegt ÖkoVision aus Kassel. Ihre KI-basierte Software erhöht die Energieeffizienz in Lebensmittelmärkten um bis zu 12 Prozent. Die Analyse basiert dabei auf hochaufgelösten Stromverbrauchsdaten, die es zudem ermöglichen, Gerätedefekte frühzeitig zu identifizieren.

Die Gewinner in der Businessplanphase des Science4Life Venture Cup 2023:

Platz, dotiert mit 25.000 Euro, geht an Sedivention aus Straßlach
Platz, dotiert mit 10.000 Euro, geht an Akribion Genomics aus Zwingenberg
Platz, dotiert mit 5.000 Euro, geht an Octo Germany aus Mönchengladbach
Platz, dotiert mit 2.500 Euro, geht an MAKROPHAGEN 2.0 aus Dresden
Platz, dotiert mit 2.500 Euro, geht an DeepEn aus Jena

Die Plätze 6 bis 10, dotiert mit jeweils 1.000 Euro, in alphabetischer Reihenfolge:
ArtifiCell aus Göttingen
FLIPoQ aus Dieburg
LigniLabs aus Wiesbaden
MYTRA aus Bayreuth
SAFIA Technologies aus Berlin

Die Gewinner in der Businessplanphase des Science4Life Energy Cup 2023:

Platz, dotiert mit 10.000 Euro, geht an xemX aus Bochum
Platz, dotiert mit 5.000 Euro, geht an retoflow aus Kassel
Platz, dotiert mit 2.500 Euro, geht an ÖkoVision aus Kassel

Alle weiteren Informationen und Bilder über: https://science4life.de/news/

Gründer- und Unternehmenskonferenz „Founder Summit“ unterzeichnet Vertrag für drei Jahre im RMCC

THE FOUNDER SUMMIT 2023 vom 15.04.2023 - 16.04.2023 im RheinMain CongressCenter Wiesbaden © Foto Diether von Goddenthow
THE FOUNDER SUMMIT 2023 vom 15.04.2023 – 16.04.2023 im RheinMain CongressCenter Wiesbaden © Foto Diether von Goddenthow

Unter dem Motto #NeverStopPlaying öffnen sich am Samstag und Sonntag, 15. und 16. April, die Tore des 6. FounderSummits, Deutschlands größter Gründer- und Unternehmerkonferenz. Die Veranstaltung findet zum dritten Mal imRheinMain CongressCenter (RMCC) statt.
An den zwei Veranstaltungstagen werden in diesem Jahr bis zu 7.000 Teilnehmende im RMCC erwartet. Die Konferenzbietet ein spannendes Programm aus Wissensvermittlung, Networking mit Gleichgesinnten sowie Vorträgen voninternationalen Expertinnen und Experten und bringt Gründer, Führungskräfte und Unternehmer zusammen.

„Wiesbaden ist ein attraktiver Standort für Start-ups in der Metropolregion Rhein-Main, der viel Wachstums- und Vernetzungspotenziale bietet. Die Entscheidung des Veranstalters für Wiesbaden dokumentiert dies erneut“, freut sich Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger. „Gründungen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und fördern Kreativität, Innovation und Machertum in unserer Stadt. Der Founder Summit ist ein weiterer Baustein unserer wachsenden Gründerszene und passt perfekt ins moderne und innovative RheinMain CongressCenter.“

„Wir freuen uns über die Unterzeichnung eines Dreijahresvertrages mit dem Veranstalter und über die partnerschaftliche Zusammenarbeit für die Jahre 2023 bis 2025“, erklärt Martin Michel, Geschäftsführer der Wiesbaden Congress &Marketing GmbH, und ergänzt: „Im Kurhaus Wiesbaden finden weitere Bausteine der Konferenz statt, wie die große After-Show-Party sowie eine Speakers Night, jeweils mit circa 700 bis 1200 Personen.“

Neben Vorträgen auf unterschiedlichen Bühnen, themenbezogenen Workshops und der Möglichkeit, eigene Projektepotenziellen Investoren vorzustellen, versorgen über 200 Start-ups und Unternehmen im Messebereich die Besucher mit wertvollem Expertenwissen und laden zum Austausch ein. „Im RMCC wird unser Spirit, unsere Motivation und Begeisterung für Innovation und Unternehmertum durch die ästhetisch anspruchsvolle und moderne Ausstattung sowie das Erscheinungsbild des Hauses und seine Atmosphäre unterstrichen. Außerdem ist es optimal gelegen, vom Hauptbahnhof fußläufig erreichbar und bietet unseren Teilnehmenden im Anschluss an den Event die Möglichkeit, Wiesbaden zu entdecken und den ein oder anderen kulinarischen Food Spot in der Altstadt oder einem anderen Quartierzu testen“, freut sich Veranstalter Robin Söder mit Blick auf den Founder Summit im RMCC.

Weitere Informationen und Tickets gibt es unter: Founder Summit 2023 – 15. & 16. April 2023 (thefoundersummit.de)
Das RMCC ist seit 2019 Partner-Location der Veranstaltung und trug unter anderem mit seinem Raumkonzept, bestehend aus Workshopräumen, Vortragssälen und großflächigen Hallen, dazu bei, dass die Veranstaltung kontinuierlich wachsen konnte.

Unternehmerinnentag zeichnet erstmals erfolgreiche Geschäftsfrauen aus Rheinland-Pfalz mit Unternehmerinnenpreis aus

Im Rahmen des Unternehmerinnentages 2022, wurden in den Räumen der ISB-Bank Rheinland-Pfalz  erstmalig der neu geschaffene Unternehmerinnenpreis vergeben (v.li.) Alice Demessier (Hajok Wasser + Wärme GmbH),  RLP-Frauenministerin Katharina Binz, Johanna und Maria Daubner (vonhanni non-dairy GmbH), Dr. Antje Eckel (Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH & Co KG), RLP-Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Dr. Alexandra Kohlmann (ROWE Mineralölwerk GmbH) und ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link. © Foto: Diether von Goddenthow
Im Rahmen des Unternehmerinnentages 2022, wurden in den Räumen der ISB-Bank Rheinland-Pfalz erstmalig der neu geschaffene Unternehmerinnenpreis vergeben (v.li.) Alice Demessier (Hajok Wasser + Wärme GmbH), RLP-Frauenministerin Katharina Binz, Johanna und Maria Daubner (vonhanni non-dairy GmbH), Dr. Antje Eckel (Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH & Co KG), RLP-Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Dr. Alexandra Kohlmann (ROWE Mineralölwerk GmbH) und ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link. © Foto: Diether von Goddenthow

Beim gestrigen Unternehmerinnentag 2022 haben die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium sowie das rheinland-pfälzische Frauenministerium im Foyer der Mainzer ISB erstmals den neu geschaffenen Unternehmerinnenpreis für erfolgreiche Geschäftsfrauen aus Rheinland-Pfalz vergeben.

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Frauenministerin Katharina Binz überreichten die jeweils mit 5000 Euro dotierten Ehrungen dreier Kategorien während einer Feierstunde in den Räumen der ISB-Bank Mainz an: Alice Demessier von Hajok Wasser + Wärme GmbH aus Ludwigshafen, Dr. Alexandra Kohlmann ROWE Mineralölwerk GmbH Worms, sowie an Dr. Antje Eckel von Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH & Co KG aus Niederzissen. Den Sonderpreis „Newcomerin“ überreichte ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link an die beiden Startup Gründerinnen und Zwillingsschwestern Johanna und Maria Daubner der vonhanni non-dairy GmbH aus dem Hunsrück.

Vorausgegangen waren der Abendveranstaltung nachmittags zwei parallele Workshop-Blöcke, unter anderem zu den Themen „Finanzen und Businessplan“ und „Empowerment für das eigene Unternehmen“.

Im anschließenden Talk sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt: „Für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort ist es unverzichtbar, immer wieder Menschen zu unterstützen, die bereit sind, als Gründerin oder Unternehmerin Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen die Rahmenbedingungen für eine aktive Unternehmerinnen-Szene stets optimieren. Deshalb freue ich mich, dass wir mit dem heute erstmals ausgelobten Unternehmerinnenpreis ein weiteres Instrument geschaffen haben. Der bereits etablierte Unternehmerinnentag bietet einen hervorragenden Rahmen dazu.“ Darüber hinaus unterstütze die Landesregierung Netzwerke von und für Unternehmerinnen und Gründerinnen im ganzen Land, so zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den Gründungsbüros, dem Landesfrauenrat sowie mit den Landfrauenverbänden, um gerade auch Unternehmerinnen und Gründerinnen im ländlichen Raum zu erreichen. Auch der Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) oder die bundesweite gründerinnenagentur (bga) seien wichtige Partner. Schmitt wies zudem auf die besonderen Aktivitäten der Landesregierung zur MINT-Förderung hin, die gerade verlängert wurde.

Wie durch die richtige Wortwahl ein überzeugender Auftritt gelingt, legte die Top 100-Trainerin und Keynote-Speakerin Silvia Agha-Schantl aus Wien in ihrer Keynote dar. Sie betonte: „Die Qualität unserer Kommunikation bestimmt die Qualität unseres Lebens und ist somit essentiell für unser Business! Deshalb killen Sie ab sofort Glaubenssätze wie „Kunde ist König!“ und ersetzen diesen mit „Kunde ist Partner auf Augenhöhe!“ – dann das ist ausschlaggebend für Power Wording im Verkauf, wenn Sie geschickt überzeugen wollen, um Kunden anzuziehen!“

Im Bühnengespräch anlässlich der Verleihung des Unternehmerinnenpreises hob Frauenministerin Katharina Binz hervor, wie wichtig es sei, Frauen bei der Existenzgründung zu fördern. „Ich wünsche mir, dass viele Frauen durch das Vorbild der heute ausgezeichneten Unternehmerinnen dazu inspiriert werden, ebenfalls mutig eine Unternehmensgründung oder –nachfolge für sich ins Auge zu fassen. Unternehmensgründungen und –nachfolgen erfolgen bisher mehrheitlich durch Männer. Echte Gleichstellung zwischen Männern und Frauen erreichen wir als Gesellschaft nur dann, wenn auch in der Wirtschaft mindestens genauso viele Frauen wie Männer an der Spitze von Unternehmen stehen.“ Gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt verlieh sie im Anschluss Preise in drei Erfahrungskategorien, die jeweils mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro einhergehen.

Den Preis der Kategorie 1 für Jungunternehmerinnen, die bis zu drei Jahren am Markt sind, erhielt Alice Demessier von Hajok Wasser + Wärme GmbH aus Ludwigshafen. Die Jungunternehmerin übernahm 2021 den Dienstleistungsbetrieb rund um Heizung, Bad und Sanitär und führt ihn seitdem erfolgreich fort.

Den Preis der Kategorie 2 für Unternehmerinnen, die bis zu fünf Jahre am Markt sind, erhielt die Geschäftsführerin von ROWE Mineralölwerk GmbH Dr. Alexandra Kohlmann aus Worms. Sie produziert mit rund 300 Mitarbeitenden innovative und hochwertige Schmierstoffe „Made in Germany“.

Der Preis der Kategorie 3 für erfahrene Unternehmerinnen, die über fünf Jahre am Markt sind, ging an Dr. Antje Eckel von Dr. Eckel Animal Nutrition GmbH & Co KG aus Niederzissen. Sie gründete 1994 den erfolgreichen Betrieb, der inzwischen zu den führenden internationalen Anbietern moderner Futterzusatzstoffe für die Tierernährung zählt.

Den Sonderpreis „Newcomerin“ mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro verlieh ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link an die beiden Startup Gründerinnen und Zwillingsschwestern Johanna und Maria Daubner aus dem Hunsrück. Mit vonhanni non-dairy GmbH arbeiten sie mit Hunsrücker Biolandbetrieben und Landwirtinnen und Landwirten zusammen und produzieren nachhaltige Haferdrinks in Mehrwegflaschen. „Es freut uns zu sehen, wie junge und ambitionierte Unternehmerinnen ihre Ideen erfolgreich umsetzen und als Vorbilder für andere Frauen dienen. Zu unseren Kunden zählen viele erfolgreiche Unternehmerinnen. Wir unterstützen sie bei der Verwirklichung ihrer Geschäftsideen mit Förderprodukten und Beteiligungen gerne“, äußerte sich ISB-Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Link bei der Preisvergabe.

Sechs Unternehmen als Pioniergeister 2022 ausgezeichnet – Gewinner aus Bobenheim-Roxheim, Mainz, Hinterweidenthal, Trier, Kaiserslautern und Bitburg

Pioniergeist-2022-Nominierte-und-Preistraeger-mit- Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig,ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer, Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. und SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow
Pioniergeist-2022-Nominierte-und-Preistraeger-mit- Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig,ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer, Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. und SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow

Gestern Abend  zeichneten die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Rheinland-Pfalz sowie der Südwestrundfunk gemeinsam   mit dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium Gründer aus Rheinland-Pfalz aus, die mit ihrer Geschäftsidee und ihrem vorbildlichen Werdegang wahren Pioniergeist aufweisen. Insgesamt sechs Unternehmen aus Bobenheim-Roxheim, Mainz, Hinterweidenthal, Trier, Kaiserslautern und Bitburg bekamen in diesem Jahr einen Preis und die dazugehörige Prämie.

Daniela Schmitt Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz. © Foto: Diether von Goddenthow
Daniela Schmitt Wirtschaftsministerin Rheinland-Pfalz. © Foto: Diether von Goddenthow

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt gratulierte den prämierten Unternehmen und betonte die Bedeutung von Gründungen für die rheinland-pfälzische Wirtschaft: „Gründerinnen und Gründer beleben mit neuen Produkten, Dienstleistungen und innovativen Geschäftsideen den Wettbewerb und helfen dabei, unseren Wirtschaftsstandort leistungsfähig und attraktiv zu halten“, sagte Schmitt. Ihr Ministerium flankiere den unternehmerischen Mut von Gründern durch eine Vielzahl an Informations- und Beratungsangeboten, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie Wettbewerben. „Wichtig ist, unsere Angebote stets dem aktuellen Bedarf anzupassen und unsere Gründer nicht nur finanziell, sondern auch mit einem breiten Netzwerk zu unterstützen“, sagte Schmitt. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen sei dieser ganzheitliche Blick von großer Bedeutung.

Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Dr. Helmut Jonuleit, CSO Professorin Dr. med. Andrea Tüttenberg, CEO der ActiTrexx GmbH aus Mainz, und ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer © Foto: Diether von Goddenthow
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Dr. Helmut Jonuleit, CSO Professorin Dr. med. Andrea Tüttenberg, CEO der ActiTrexx GmbH aus Mainz, und ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer © Foto: Diether von Goddenthow

Den mit 15.000 Euro dotierten ersten Preis überreichte die Ministerin zusammen mit ISB-Vorstandssprecher Ulrich Dexheimer an Frau Professorin Dr. med. Andrea Tüttenberg, CEO,
der ActiTrexx GmbH aus Mainz für die Entwicklung der „ATrag“ Zelltherapie. Sie dient der Behandlung überschießender Immunreaktionen bei Stammzellentransplantationen und Autoimmunerkrankungen, etwa der Regulierung von abstoßungsreaktionsbedingten Entzündungsprozessen. Dank der Behandlung soll die Überlebensrate und die Lebensqualität von Transplantationspatienten erhöht werden. Damit hat die Zelltherapie das Potenzial, das Risiko und die Einschränkungen in der Stammzellentransplantation aufzuheben. „Mit ATrag hat das Unternehmen ein hochwertiges und langersehntes medizinisches Produkt geschaffen“, begründete Dexheimer die Entscheidung der Jury. Dies sei die erste Zelltherapie dieser Art, die den Durchbruch in der regenerativen Medizin schaffen könne.

Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. Eng. Lukas Roth, Dr.-Ing. Christopher Petry, M. Sc. Rune Monzel der TENTA VISION GmbH aus Trier und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow
Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG. Eng. Lukas Roth, Dr.-Ing. Christopher Petry, M. Sc. Rune Monzel der TENTA VISION GmbH aus Trier und Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow

Den mit 10.000 Euro ausgelobten zweiten Preis verlieh Mark Stehle, Mitglied des Vorstandes der Genobank Mainz eG, an die TENTA VISION GmbH aus Trier. Das Team um das erst in diesem Jahr gegründete Unternehmen hat Hightech-Messgeräte entwickelt und produziert, die eine disruptive Bauteilprüfung in der Leichtbauindustrie erlauben. „Ich bin stolz, dass ich heute ein Musterbeispiel für Pioniergeist mit dem Preis der Volksbanken und Raiffeisenbanken würdigen darf. Wir haben hier ein wunderbares Vorbild für das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft“, so Stehle. Seit November 2021 arbeiten die Absolventen der Hochschule Trier im Rahmen eines EXIST-Gründerstipendiums in Vollzeit an der Unternehmensgründung.

SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, Gründer und Inhaber Gianluca Siciliano von FRONTBAG E.K. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow
SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, Gründer und Inhaber Gianluca Siciliano von FRONTBAG E.K. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt © Foto: Diether von Goddenthow

Der dritte Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an das Unternehmen Frontbag aus Bobenheim-Roxheim für die Produktion eines ergonomischen Schulranzens, der Kinderrücken besonders schont. Durch den zweiteiligen Ranzen wird das Gewicht des Stauraums gleichzeitig auf Rücken und Brust verteilt, sodass Rückenproblemen aufgrund einer zu hohen Belastung entgegengewirkt werden kann. „Eine moderne Gesellschaft lebt von immer wieder neuen Impulsen und Innovationen und natürlich vor allem von den Menschen, die oft einen langen Atem brauchen, um aus ihrer Idee schließlich ein neues Produkt oder Verfahren zu machen – so wie auch der Entwickler des gesundheitsfördernden Doppel-Ranzens. Und das sind dann natürlich auch interessante Geschichten aus Rheinland-Pfalz, über die wir als SWR unser Publikum gern informieren“, so SWR-Landessenderdirektorin Ulla Fiebig, die den Preis an das 2021 gegründete Unternehmen verlieh.

Brigitte Hermann, Mitglied des Vorstandes der rheinland-pfälzischen Business Angels und Dr.Max Birtel Finanzvorstand (CFO) LUBIS EDA aus Kaiserslautern © Foto: Diether von Goddenthow
Brigitte Hermann, Mitglied des Vorstandes der rheinland-pfälzischen Business Angels und Dr.Max Birtel Finanzvorstand (CFO) LUBIS EDA aus Kaiserslautern © Foto: Diether von Goddenthow

Den Sonderpreis der Business Angels in Höhe von 5.000 Euro für die beste Gründungsidee erhielt das Start-up LUBIS EDA aus Kaiserslautern für die Entwicklung einer Software, die die Erzeugung von Bauplänen für Halbleiter revolutioniert, indem es die durchgängige Nutzung aller während des Chip-Entwurfs erstellten Modelle ermöglicht. Das Verfahren kann auch ohne höhere mathematische Kenntnisse angewendet werden. Im Design- und Verifikationsprozess entstehen keine Informations- und Zeitverluste durch einen Modellwechsel, was einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringt. „Sowohl das Verfahren als auch die Umsetzung als Produkt stellt eine weltweite Neuheit dar und führt zu einer erheblichen Kosteneinsparung bei der Herstellung von Halbleitern“, sagte Brigitte Hermann, Mitglied des Vorstandes der rheinland-pfälzischen Business Angels.

Mark Stehle und Anna Franken von Wundersee Fashion aus Bitburg mit Urkunde für ihren Sonderpreis © Foto: Diether von Goddenthow
Mark Stehle und Anna Franken von Wundersee Fashion aus Bitburg mit Urkunde für ihren Sonderpreis © Foto: Diether von Goddenthow

Mark Stehle verlieh stellvertretend für die 43 rheinland-pfälzischen Volksbanken und Raiffeisenbanken auch zwei Sonderpreise: Den Sonderpreis „Unternehmensnachfolge im Handwerk“ in Höhe von 1.000 Euro verlieh er an den nachhaltigen Handwerksbetrieb Fasswerk aus Hinterweidenthal. Inhaber Markus Vetter sorgt mit flexiblen Arbeitszeiten für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine gute Work-Life-Balance. Anna Franken von Wundersee Fashion aus Bitburg freute sich über den Sonderpreis „Geschäftsidee“ in Höhe von 1.000 Euro. „Beide Preisträger zeigen den Mut und Gestaltungswillen, den wir mit diesem Wettbewerb honorieren wollen“, begründete Stehle die Entscheidung.

Das Geschwisterpaar Professorin Ervis Gega-Dodi und Gersi Gega im Gespräch mit SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow
Das Geschwisterpaar Professorin Ervis Gega-Dodi und Gersi Gega im Gespräch mit SWR-Moderator Stephan Lenhardt. © Foto: Diether von Goddenthow

Die Talkrunde mit dem erfolgreichen Geschwisterpaar Professorin Ervis Gega-Dodi und Gersi Gega bereicherte das Programm der Preisverleihung. Die professionelle Geigerin und der Gründer gaben einen persönlichen Einblick in ihren Werdegang und ermutigten Gründungsinteressierte, nicht aufzugeben und sich für ihr Vorhaben einzusetzen „Ich kann jeden nur dazu ermutigen, seine Ideen und Träume umzusetzen. Es gibt kein besseres Gefühl, als für diesen Traum zu arbeiten“, gab Gersi Gega mit auf den Weg.

20 Jahre Starterzentren Rheinland-Pfalz

Gründer-Talk  bei der Jubiläumsfeier 20 Jahre Starterzenten Rheinland-Pfalz.© Foto Diether von Goddenthow
Gründer-Talk bei der Jubiläumsfeier 20 Jahre Starterzenten Rheinland-Pfalz.© Foto Diether von Goddenthow

Allen gegenwärtigen Krisen zum Trotz befände sich das Gründungsland Rheinland-Pfalz im Steigflug, freuten sich gestern Abend Peter Hähner, Präsident der IHK für Rheinhessen, und Kurt Krautscheid, Präsident Handwerkskammer Koblenz, bei ihrer Begrüßung zur Jubiläumsveranstaltung 20 Jahre Starterzentren Rheinland-Pfalz im „Alten Auktionshaus“ visavis zur Halle 45 in Mainz. Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt gratulierte mit einem Grußwort. Es gab Videobotschaften aus ganz Rheinland-Pfalz, einen hochinteressanten Impulsvortrag von Dr. von Stockhausen zum eigentlich unmöglichen, aber bestens gelungenen Gründungsvorhaben „Halle 45“ sowie eine spannende Talkrunde mit erfolgreichen Jung-Gründerinnen und Gründern aus Rheinland-Pfalz.

Hähner betonte, dass die Zahl der Gewerbeanmeldungen von rund 31 300 im Jahr 2020 auf knapp 33 600 im Jahr 2021 gestiegen sei, während parallel dazu die Zahl der abgemeldeten Unternehmen seit 2013 kontinuierlich sank. Seit 2018 habe sich dieser Rückgang sogar noch verstärkt. Damit lag der Saldo bei Gewerbeanmeldungen und -abmeldungen im vergangenen Jahr bei knapp 6000 neuen Unternehmen. Den stärksten Zuwachs gab es unterm Strich im Bereich wirtschaftliche Dienstleistungen, danach folgt der Sektor Information und Kommunikation. Die einzige Branche mit einem Rückgang ist laut IHK das Gastgewerbe. Grund dafür seien – trotz einer hohen Zahl von Neugründungen – die zahlreichen Abmeldungen während der Corona-Pandemie. Etwa jede dritte Neugründung in dem Bundesland ging im vergangenen auf eine Frau zurück. Jeder fünfte Betrieb wurde von Nicht-Bundesbürgern gegründet. „Wer in Zeiten von Pandemie, Flutkatastrophe, Inflation und gestörten Lieferketten gründet – und das trotz guter Chancen auf dem Arbeitsmarkt – tut dies aus Überzeugung. Solche Gründer und Gründerinnen braucht das Land“, unterstrich Hähner.

Beim Gründertalk dabei: Die Zwillinge Maria und Johanna Daubner hatten die grandiose Gründungsidee, Haferdrink in Mehrwegflaschen abzufüllen und zu vertreiben. "Wir möchten mit unserem Start-up zu einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung beitragen". Das machen die Studentinnen sehr erfolgreich. Mehr unter: https://www.vonhanni.de/uebervonhanni.html © Foto Diether von Goddenthow
Beim Gründertalk dabei: Die Zwillinge Maria und Johanna Daubner hatten die grandiose Gründungsidee, Haferdrink in Mehrwegflaschen abzufüllen und zu vertreiben. „Wir möchten mit unserem Start-up zu einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung beitragen“. Das machen die Studentinnen sehr erfolgreich. Mehr unter: https://www.vonhanni.de/uebervonhanni.html © Foto Diether von Goddenthow

Teil und Treiber dieser Entwicklung sind die Starterzentren Rheinland-Pfalz. Sie wurden als erste Adresse für den Start in die Selbständigkeit von den vier Industrie- und Handelskammern und den vier Handwerkskammern im Jahre 2002 an den Start gebracht, so Hähner. Damals, noch in Zeiten der vom Arbeitsamt geförderten Ich-AG’n als Beratungsangebot geschaffen, hatte wohl niemand gedacht, dass dieses Modell bis heute deutschlandweit seinesgleichen sucht. Begonnen mit gemeinsamen kostenfreien Beratungsangeboten, einem Qualitätsstandard unterworfen und flächendeckend angeboten, haben die Starterzentren bis heute tausenden von Gründerinnen und Gründern in die unternehmerische Selbständigkeit verholfen und deren weiteres Wachstum bis hin zu Unternehmensübergaben mit begleitet. Von Beginn an haben die Kammern auf ein landesweites Netzwerk an Kooperationspartnern gesetzt und können eine Vielzahl an Service-und Beratungsangeboten vorweisen, die Gründungsinteressierten den Aufbau des eigenen Unternehmens erleichtern.

Weitere Informationen über das umfangreiche Gründungsberatungs-Programm unter: https://www.starterzentrum-rlp.de/