Frühjahrskonzert am 8.5. 2018 in der Rotunde des Biebricher Schlosses
Am 8. Mai 2018 um 19:00 Uhr präsentieren Studierende der Wiesbadener Musikakademie im historischen Festsaal des Biebricher Schlosses erneut ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von Pietro Baldassari, Domenico Scarlatti, Georg Philipp Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach und anderen. Das Programm des Frühjahrskonzerts steht unter dem Motto „Vom Hofe zum Salon – Kammermusik und Solowerke zwischen Barock und Frühromantik“.
Stand bei den vergangenen Rotundenkonzerten die höfische Musik im Vordergrund, so wird nun die Entwicklung zur Hausmusik in den halböffentlichen Salons des Bürgertums nachvollzogen. Die Hausmusik steht für den Bildungsenthusiasmus eines selbstbewussten Bürgertums, das die adlig-höfische Tradition der Kammermusik für ihr eigenes Selbstverständnis nutzte und weiterentwickelte.
Veranstalter sind der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) und das Landesamt für Denkmalpflege Hessen. Dr. Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen begrüßt die Gäste, Christoph Nielbock, Leiter der Musikakademie Wiesbaden, führt kurz in die Veranstaltung ein, Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebes Bau und Immobilien Hessen spricht abschließende Worte. Ziel der beliebten Rotundenkonzerte ist es seit vielen Jahren, den Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit zu geben, die historischen Räumlichkeiten des Biebricher Schlosses kostenfrei zu erleben.
Einlass ab 18:30 Uhr.
Um eine Spende für die Musiker und Musikerinnen wird gebeten.
Anlässlich des Raiffeisen-Jahrs 2018 standen einmal mehr die Genossenschaftsidee und ihr Begründer Friedrich Wilhelm Raiffeisen im Mittelpunkt des Parlamentarischen Abends am 25. April im rheinland-pfälzischen Landtag. Der Präsident des Landtags, Hendrik Hering, Werner Böhnke, Vorsitzender der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft und die rheinland-pfälzische Staatsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler würdigten Friedrich Wilhelm Raiffeisen und seine auch heute noch aktuelle Idee der Genossenschaft, wie sie insbesondere heute auch verstärkt in Bürgergesellschaften, etwa im Bereich Schaffung bezahlbaren Wohnraums, Pflege- und Altenwohngemeinschaften usw. wieder zum Ausdruck käme.
Friedrich Wilhelm Raiffeisen wurde vor 200 Jahren geboren. Sein Lebenswerk ist heute aktueller denn je: Die Genossenschaftsidee erlebt in den vergangenen Jahren eine Wiederbelebung, weil die genossenschaftlichen Werte Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung heute besonders von jungen Menschen im Geschäftsleben gesucht werden.
Mehr als 22 Millionen Menschen in Deutschland sind Mitglied einer Genossenschaft, und immer mehr Menschen entdecken diese Form des gemeinschaftlichen Wirtschaftens – ob auf der Suche nach fairen Finanzprodukten, nachhaltiger Landwirtschaft, unabhängiger Energieversorgung oder bezahlbarem Wohnraum: Hier zählt das Wohl aller, nicht der Profit weniger. Seine Idee der Genossenschaft bewegt weiterhin Menschen und Märkte. Die Genossenschaftsidee wurde 2016 von der UNESCO in die
Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.
Ausstellungen und Veranstaltungen im Raiffeisen-Jahr 2018
„Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“
Im Raiffeisen-Jahr 2018 heißt es deshalb unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident FrankWalter Steinmeier: „Mensch Raiffeisen. Starke Idee!“ mit unzähligen Veranstaltungen rund um die Genossenschaftsidee. Alle Infos unter www.raiffeisen2018.de.
Tradition Raiffeisen – Wirtschaft neu denken Wechselausstellung
Landesmuseum Koblenz | Haus der Kulturgeschichte
vom 13. Juni 2018 bis 27. Januar 2019
Folgen Sie den Spuren Friedrich Wilhelm Raiffeisens (1818-1888) als einem der Begründer der modernen Genossenschaftsidee – seit 2016 Immaterielles Kulturerbe der UNESCO.
Entdecken Sie, wie Raiffeisen in Zeiten gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen die Idee der Genossenschaften miterdacht und umgesetzt hat, wie sich die Genossenschaften seitdem entwickelt und welche globale Ausbreitung sie erlangt haben.
Alle Infos unter: Tradition Raiffeisen – Wirtschaft neu denken“
goEast 2018: Die Goldene Lilie, der mit 10 000 Euro dotierte Hauptpreis für den besten Film, geht an NOVEMBER. Für die beste Regie wurde der Film A WOMAN CAPTURED mit dem Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden in Höhe von 7.500 Euro ausgezeichnet.
Bevor gestern Abend mit dem Reigen der offiziellen feierlichen Preisverleihung in der Wiesbadener Caligari FilmBühne die 18. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films erfolgreich zu Ende ging, bewies das goEast-Team nochmals seine geballte Kreativität mit dem „Golden-Stefan“.
Diesen Dankeschön-Preis erhielt der Management- und Organisationsleiter vom goEast-Team zu seinem „10jährigen“ für unermüdliches, selbstloses Engagement.
Dieser Gag war das absolute Stimmungs-Sahnehäubchen nach einer Woche Kino, Virtual Reality, vielen Vorträgen, Diskussionen, Ausstellungen und Workshops mit 102 Filmen und über 200 Gästen der internationalen Filmbranche. Insgesamt wurden die Sieger der Wettbewerbe mit Preisen im Gesamtwert von 30.000 Euro geehrt:
Hauptpreis „Die Goldene Lilie“
Die Goldene Lilie, der Preis für den Besten Film, ging an NOVEMBER (Estland, Niederlande, Polen 2017, Regie: Rainer Sarnet; Produktion: Katrin Kissa).
Die fünfköpfige Jury unter Vorsitz von Ildikó Enyedi begründete die Entscheidung mit der außergewöhnlichen, herausragenden Umsetzung durch den Regisseur und dem Mut der Produzentin, für diese Vision zu kämpfen. „Für die kraftvolle Vision, die wahre Poesie, den freien Humor und den Glauben des gesamten Teams geht der Preis für den Besten Film an NOVEMBER“, so die Jury. Rainer Sarnets düsteres Folklore-Märchen in kontrastreichem Schwarz-Weiß erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro.
Bernadett Tuza-Ritter gewann mit EINE GEFANGENE FRAU (A WOMAN CAPTURED, Ungarn, Deutschland 2017) den mit 7.500 dotierten Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie. Die Jury hob insbesondere die Genauigkeit und Weisheit der Auswahl für den besten Ausdruck hervor. „Nicht nur für den Film, sondern auch für die zärtliche und geduldige Art und Weise, wie sich die Regisseurin dem Leben der Protagonistin nähert und für die Tapferkeit ihres minimalistischen Ansatzes vergibt den Preis an Bernadett Tuza-Ritter.“
Festivalleiterin Heleen Gerritsen betont: „Ich bin begeistert vom treuen goEast-Stammpublikum, das sich mit großer Leidenschaft im Kino traf, an Filmgesprächen teilnahm und sich inhaltlichen Neuerungen wie Virtual Reality sehr aufgeschlossen zeigte. Als neue Leiterin fühlt man sich da gleich wie zu Hause. Allabendlich trafen sich Star-Regisseurinnen und Regisseure, Nachwuchsfilmschaffende, Dokumentarfilmemacherinnen und Dokumentarfilmemacher, Animationskünstlerinnen und Animationskünstler, VR-Künsterinnen und VR-Künstler und Festivalgäste aus den verschiedensten Ländern im Festivalzentrum und mit Wodka bis tief in der Nacht geredet und gefeiert. goEast ist wirklich ein Festival der Begegnungen!“
Der Film DIE ANDERE SEITE VON ALLEM (THE OTHER SIDE OF EVERYTHING, Serbien, Frankreich, Katar 2017, Regie: Mila Turajlić) über die Proteste, die zum Sturz von Slobodan Milošević führten, wurde mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt (4.000 EUR) ausgezeichnet. Er zeige laut Jurybegründung eine zutiefst persönliche Geschichte: „Der Film gibt einen einzigartigen Einblick in das Leben einer starken Frau, die gegen den Strom schwimmt. Er macht auf die Fragilität und Verwundbarkeit der Demokratie aufmerksam“, so die Jury.
Die Jury würdigte mit einer lobenden Erwähnung zudem REZO (Russland 2017) von Regisseur Levan Gabriadze für „die herzerwärmende Familiengeschichte zwischen den Wellen der Geschichte des 20. Jahrhunderts – erzählt mit Humor und Menschlichkeit.“ Die Form des Films passe hervorragend zum Thema.
Der Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI ging an DIE EISSCHWIMMERIN (BÁBA Z LEDU, Tschechische Republik, Slowakische Republik, Frankreich 2017, Regie: Bohdan Sláma) in der Kategorie Spielfilm. Eine Witwe mittleren Alters bricht aus den Zwängen erstickender Konventionen aus und genießt die Freuden ihres neuen Lebensstils. „Die urkomische Inszenierung findet ihren Widerhall im Absurden und sorgt für überraschende Wendungen. Die Sozialsatire besteche mit seiner Vitalität, so die Jury.
In der Kategorie Dokumentarfilm hat EINE GEFANGENE FRAU (A WOMAN CAPTURED, Ungarn, Deutschland 2017, Regie: Bernadett Tuza-Ritter) den Preis der FIPRESCI gewonnen. Der Film über die Ausbeutung einer unbezahlten Bediensteten in einer modernen Familie sei das markante Porträt einer tapfer für ihre Freiheit kämpfenden Frau. Wir haben uns wegen der Kohärenz ihres Standpunkts, ihrer künstlerischen Strenge und ihrer sozialen Wirkung für die deutsch-ungarische Produktion entschieden.
Das Künstler-Duo Denis Semenov und Natalia Severina gewann den von der BHF BANK Stiftung ausgelobten Virtual-Reality-Wettbewerb Open Frame Award für ihr Werk NOMINAL EMPIRE (Russland 2018). Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. In der Jurybegründung heißt es: „Die einfallsreiche Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte wird konsequent in ausdrucksstarke Bilderwelten übersetzt. Der Zuschauer hat die Möglichkeit, ästhetische Erfahrungen in einer postmodernen Welt zu sammeln und sich frei in dem dystopischen Gedankenspiel der Macher zu bewegen.“ Mit dem ersten Platz werde die außergewöhnliche konzeptionelle und technische Leistung dieses Künstlerpaares gewürdigt.
Eine lobende Erwähnung erhielt HIER UND DORT (Weißrussland 2017) von Kiryll Halitsky. Der drohende Sieg des Alltags über das kreative Schaffen eines Autors werde hervorragend umgesetzt.
Das Projekt RETURN MY HANDS von Konstantin Selin erhielt den vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ausgelobten goEast Development Award (3.500 EUR) für das beste Pitching beim East-West Talent Lab. Der Protagonist von RETURN MY HANDS nutze seine Fähigkeiten als Spezialist für Finger- und Gliedmaßenchirurgie, um Zuschauer für sein Filmemachen zu gewinnen. „Zwei gegensätzliche Welten: Mikrochirurgie und Filmemachen – Konstantin Selins Blick auf das russische Gesundheitssystem ist humorvoll und störend“, begründete die Jury. Eine lobende Erwähnung erhielt INHABITANTS von Mery Aghakhanyan. Das dokumentarische Projekt über vergessene Vertriebene einer armenischen Container-Siedlung sei sozial hochrelevant und visuell stark umgesetzt.
Die 18. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films fand vom 18. bis 24. April statt. Zu den Höhepunkten gehörten die Besuche der international gefeierten Filmemacherinnen und Filmemacher wie Boris Khlebnikov, Ildikó Enyedi sowie Mait Laas. Auf viel Ressonanz seitens des internationalen (Fach-)Publikums stieß auch das Symposium mit Titel „Hybride Identitäten – Das Kino der Baltischen Länder“.
Die Preise im Überblick
Die Goldene Lilie, der Preis für den Besten Film
NOVEMBER
Estland, Niederlande, Polen 2017; Regie: Rainer Sarnet; Produktion: Katrin Kissa
Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie
A WOMAN CAPTURED / EINE GEFANGENE FRAU
Ungarn, Deutschland 2017; Regie: Bernadett Tuza-Ritter
Preis des Auswärtigen Amtes für Kulturelle Vielfalt
THE OTHER SIDE OF EVERYTHING / DRUGA STRANA SVEGA /
DIE ANDERE SEITE VON ALLEM
Serbien, Frankreich, Katar 2017; Regie: Mila Turajlić
Der Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI (Spielfilm)
ICE MOTHER / BÁBA Z LEDU / DIE EISSCHWIMMERIN
Tschechische Republik, Slowakische Republik, Frankreich 2017;
Regie: Bohdan Sláma
Der Preis der Internationalen Filmkritik FIPRESCI (Dokumentarfilm)
A WOMAN CAPTURED / EINE GEFANGENE FRAU
Ungarn, Deutschland 2017; Regie: Bernadett Tuza-Ritter
Open Frame Award
NOMINAL EMPIRE
Russland 2018; Denis Semenov und Natalia Severina
goEast Development Award
RETURN MY HANDS
Weißrussland 2017; Kiryll Halitsky
In diesem Sommer wird Otto Waalkes, der wohl beständigste deutsche Komiker, unglaubliche 70 Jahre alt. Seit langen Jahren hat er eine besondere Beziehung zu Frankfurt und hier speziell zu einigen Mitgliedern der Neuen Frankfurter Schule.
Das Caricatura Museum nimmt den runden Geburtstag daher zum Anlass, das bildnerische Werk Ottos auszustellen.
Otto Waalkes, geboren am 22.7.1948 in Emden, ist den meisten Menschen im deutschlachenden Raum als Film-, TV- und Bühnen-Komiker vertraut. Viele seiner Produktionen habe sich ins kollektive Gedächtnis mehrerer Generationen geschlichen und sind, etwas anspruchsvoller ausgedrückt, Klassiker geworden. Weniger bekannt ist, dass er 1970 an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg ein Kunstpädagogikstudium aufnahm. Seine Leidenschaft fürs Zeichnen wurde durch amerikanische Comics geweckt. Bereits als Schüler erschuf er den Ottifanten, ein mutiertes Selbstportrait zu dem Rüssltier, das bis heute sein optisches Markenzeichen geblieben ist. Sein Kunststudium bei Hyper- und Surrealisten wie Hans Tiemann und Konrad Hausner führte ihn zwangsläufig zur altmeisterlichen Schichtenmalerei und penibel ausgeführten Ölbildern.
Ottos Erfolg als Bühnenkünstler drängte freilich den bildenden Künstler rasch in den Hintergrund. Hatten die Auftritte in diversen Clubs zunächst dazu gedient, sein Kunststudium zu finanzieren, wurden sie bald zum Selbstzweck. Bereits 1972 wird aus seinem ersten großen Solo-Auftritt seine erste LP „OTTO live“, die eine für Deutschland völlig neue Form der Komik populär macht: ein neues Tempo, neue Pointen und eine neue Form der Präsentation. Der Begriff „Stand-up-Comedian“ war damals genauso neu und unerhört wie das, was Otto Waalkes daraus gemacht hat.
Dennoch ließ er das Zeichnen nie sein, seine Plakate und Platten-Cover gestaltete Waalkes stets selbst. Einen näheren Einblick in sein Schaffen als komischer Zeichner erhielt die Öffentlichkeit Anfang der achtziger Jahre im „Buch OTTO“, in dem er neben den Texten seiner Shows auch selbstgezeichnete Bilderwitze und Cartoons präsentierte.
Wenn also die bildende Kunst keinen ganz unerheblichen Anteil an Otto Waalkes Schaffen hatte, so ist sie doch erst seit den 2010er Jahren wieder mehr in den Blickpunkt gerückt. Seine Gemälde sind ein Parforceritt durch die Kunstgeschichte, in dessen Verlauf Waalkes sich der unterschiedlichen malerischen Techniken bedient – je nachdem, welchen bekannten Meister er sich gerade vornimmt. Dabei wird sichtbar, dass hier kein Anfänger am Werk ist, der im Rentenalter ein neues Hobby entdeckt, sondern ein Könner, der nun dem bildnerischen Gestalten mehr Zeit widmen möchte als bisher. Das Ganze bleibt trotzdem eine Unverschämtheit – doch wer hätte von Otto anderes erwartet?
In der Ausstellung werden mehr als 200 Werke zu sehen sein, sowohl von seinen älteren Zeichnungen als auch von seinen aktuellsten Bildern.
Einzelausstellungen
2013 – Vernissage in der Galerie Walentowski in Hamburg – Otto Kunstwerke
Vernissage in der Hof-Galerie Sylt – Otto Kunstwerke
2015 – Ottos Gemälde in einer Einzellausstellung in Mainz
2017 – Ausstellung im Europapark Rust
Bücher
1980 – Das Buch OTTO
1984 – Das zweite Buch OTTO
Das Taschen-Buch Otto
1986 – Das Mini-Buch Otto
1987 – Das kleine Buch Otto
1988 – Das … Taschenbuch der Ottifanten
1989-2003 – 15 weitere Bücher zu Ottos Ottifanten
1991 – vertragen nichts!
1992 – Das Tennis-Buch Otto
Das herzallerliebste Buch zu Otto der Liebesfilm
2000 – Otto – der Katastrophenfilm
2002 – Otto – das Buch des Friesen
2006 – 7 Zwerge: der Wald ist nicht genug: das Filmbuch
2018 – Kleinhirn an alle: Die große Ottobiografie – nach einer wahren Geschichte Das
Taschenbuch Otto – von und mit Otto Waalkes
Tonträger
Otto (1973)
Otto (die Zweite) (April 1974)
Oh, Otto (April 1975)
Otto (das vierte Programm) (April 1976)
Das Wort zum Montag (März 1977)
Ottocolor (April 1978)
Der ostfriesische Götterbote (Nov. 1979)
Otto versaut Hamburg (Okt. 1981)
Ottos Sammelsurium (Sep. 1982)
Hilfe Otto kommt! (1983)
Otto – Der Film (1985)
Otto – Der Neue Film (1987)
Otto – Der Außerfriesische (1989)
Otto – Der Liebesfilm (1992)
Das Allerbeste (1995)
Otto Live! Neu (1996)
… einen hab ich noch! (1998)
Das Katastrofenalbum (2000)
Ottos Ostfriesland und mehr (2001)
Peter und der Wolf (2001)
Only Otto (2002)
100 Jahre Otto Part One (2006)
100 Jahre Otto (2006)
Happy Otto (2008)
Otto’s Eleven (2010)
Kinofilme
1985: Otto – Der Film
1987: Otto – Der neue Film
1989: Otto – Der Außerfriesische
1992: Otto – Der Liebesfilm
2000: Otto – Der Katastrofenfilm
2001: Kommando Störtebeker
2004: 7 Zwerge – Männer allein im Wald
2006: 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug
2010: Otto’s Eleven
2014: Der 7bte Zwerg
2015: Kartoffelsalat – Nicht fragen!
2015: Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpft (Cameo)
2018: Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft
Fernsehfilme
St.-Pauli-Nacht von Sönke Wortmann (1999, Gastauftritt)
Crazy Race 2 – Warum die Mauer wirklich fiel (2004, Nebenrolle)
Synchronrollen
1993: Ottos Ottifanten (in der Rolle von Bruno Bommel) (RTL)
1998: Mulan (Deutsche Synchronisation, in der Rolle von Mushu)
2001: Kommando Störtebeker (in der Rolle von Bruno Bommel und des Papageis von Störtebeker)
2002: Ice Age (deutsche Synchronisation in der Rolle von Sid)
2002: Kingdom Hearts (Videospiel, sehr kurze Synchronrolle als Mushu aus Mulan)
2004: Mulan 2 (deutsche Synchronisation in der Rolle von Mushu)
2005: Siegfried (Synchronisation einer computeranimierten Heuschrecke)
2006: Ice Age 2 – Jetzt taut’s (Ice Age: The Meltdown, deutsche Synchronisation in der Rolle von Sid)
2006: Euronics (Nachfolgefirma von Red Zac; Werbespot)
2007: Lissi und der wilde Kaiser (kurze Synchronrolle als der Feldmarschall zum ersten Mal Kaiserschmarrn vorführt)
2009: Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los (Ice Age: Dawn of the Dinosaurs, deutsche Synchronisation in der Rolle von Sid)
2011: Ice Age – Eine coole Bescherung (Ice Age: A Mammoth Christmas, deutsche Synchronisation in der Rolle von Sid)
2012: Ice Age 4 – Voll verschoben (Ice Age: Continental Drift, deutsche Synchronisation in der Rolle von Sid)
2013: Dinosaurier 3D – Im Reich der Giganten (Walking with Dinosaurs, deutsche Synchronisation in der Rolle von Alex)
2016: Ice Age – Kollision voraus! (Ice Age: Collision Course, deutsche Synchronisation in der Rolle von Sid)
Auszeichnungen
Fünf Goldene Schallplatten und drei Platin-Schallplatten für seine Alben sowie zweimal Gold und zweimal Platin für seine Videoalben
Weitere wichtige Auszeichnungen.
1976: Bambi – Publikumsbambi als beliebtester Fernsehliedermacher
1977: Goldene Kamera in der Kategorie Beste Comedy
1978: Goldener Elefant für 125.000 verkaufte LPs in Österreich
1982: Bambi – Video-Bambi
1984: Adolf-Grimme-Preis mit Silber für Hilfe, Otto kommt
1985: Bambi – Film national für Otto – Der Film
1986: Goldene Leinwand
1990: Bambi – Mini Bambi
1994: RSH-Gold[24]
1997: Echo
2001: Goldene Feder
2002: Deutscher Comedypreis für sein Lebenswerk
2003: Goldene Europa für 20 Jahre Comedy-Erfolg
2005: Göttinger Elch
2005: Deutscher Comedypreis – Beste Kino-Komödie für 7 Zwerge – Männer allein im Wald
2006: Bravo Otto (Bronze) in der Kategorie Comedy
2007: Platz 3 bei Unsere Besten – Komiker und Co.
2007: Das große Kleinkunstfestival – Ehrenpreis
2007: Deutscher Comedypreis – Beste Kino-Komödie für 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug
2014: Bayerischer Fernsehpreis – Ehrenpreis für sein Lebenswerk
2014: Großes Verdienstkreuz des Landes Niedersachsen
2015: Bambi – Comedy
2018: Bayerischer Kabarettpreis – Ehrenpreis
Vortrag im Rahmen der Walt Disney-Ausstellung im Landesmuseum Mainz rückt die geniale Übersetzerin in den Fokus
Comic-Fans dürfen sich am 26. April auf ein absolutes Highlight freuen. Im Rahmen der Sonderausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) hält Dr. Alexandra Hentschel um 18 Uhr einen Vortrag über Erika Fuchs, die als geniale spracherfinderische Übersetzerin Donald Duck sozusagen das Quaken lehrte und 40 Jahre lang die Geschichten aus Entenhausen in unsere Sprache übertrug. Ihrem Sprachgefühl und stilistischem Einfallsreichtum ist die große Popularität der Donald Duck-Comics im deutschsprachigen Raum zu verdanken. Viele Ausdrücke und Wortschöpfungen, die sie Donald Duck in den Schnabel legte, prägen unsere Sprache bis heute. Erika Fuchs starb am 22. April 2005 im Alter von 98 Jahren in München.
Die Erika Fuchs-Expertin Alexandra Hentschel, die das Erika Fuchs-Haus, das Museum für Comic und Sprachkunst, leitet, stellt in ihrem Vortrag den unverwechselbaren Stil von Erika Fuchs vor, der sich auszeichnet durch die Einbindung klassischer und popkultureller Zitate, an den Charakter der einzelnen Figuren angepasste Sprachstile, dem Zeitgeist folgende Jugendsprache sowie ihre Vorliebe für Alliterationen und Wortungetüme. Aus einem einfachen amerikanischen „No“ wurde bei ihr beispielsweise ein entschiedenes „Mitnichten!“, aus Reimen, wie „dem Ingenieur ist nichts zu schwör“ wurden geflügelte Zitate. Sie erfand auch die Namen zahlreicher Charakter: Aus „Gyro Gearloose“ wurde Daniel Düsentrieb, aus „Gladstone Gander“ Gustav Gans und „Magica De Spell“ verwandelte sie in Gundel Gaukeley – all diese Figuren stammen im Übrigen aus der Feder des legendären Zeichners Carl Barks.
Aber Erika Fuchs dehnte die Sprache auch über die Grenzen der anerkannten Grammatik aus. So erfand sie Lautworte, um Geräusche im Comic sozusagen sichtbar zu machen und gab der deutschen Sprache eine neue Verbform: den Inflektiv, ihr zu Ehren auch „Erikativ“ genannt. Grübel, grübel und studier? Zack, Bumm, Peng!
Der Vortrag „„Dem Ingenieur ist nichts zu schwör – Wie Erika Fuchs die deutsche Sprache prägte“ beginnt am Donnerstag, 26. April, um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
„Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ ist eine Ausstellung von mainzplus CITYMARKETING in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), in Zusammenarbeit mit dem artstar Verlag GmbH, Düsseldorf. Mit rund 300 Exponaten auf fast 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet das Mainzer Landesmuseum der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) einen außergewöhnlichen Einblick in die Welt der berühmten Disney-Figuren, von der Skizze zum fertigen Comic, und stellt die Zeichner und ihre Arbeitsweisen in den Mittelpunkt – von den ersten Vorzeichnungen vor rund 90 Jahren bis heute.
Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, das sich an alle großen und kleinen Comic-Fans richtet. Führungen, Workshops, Filme, Vorträge und viele Aktionen rund um den Kosmos Entenhausen laden noch bis zum Ende der Ausstellung am 29. Juli 2018 ins Landesmuseum Mainz ein.
Alle Informationen zur Ausstellung unter www.landesmuseum-mainz.de.
Kooperationsveranstaltung am 28. April im Schauspiel Frankfurt zum Thema „1968 – 2018: What is left?“ mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität
FRANKFURT. „1968 – 2018: What is left? Errungenschaften und Bürde eines politischen Aufbruchs“ – Unter diesem Titel fragt die traditionsreiche Reihe der Frankfurter Römerberggespräche am 28. April, was uns „68“ heute noch zu sagen hat: Was ist vom Aufbegehren übriggeblieben, und was davon sollte in die Zukunft weitergetragen werden? Zu den institutionellen Partnern der öffentlichen Veranstaltung im Schauspiel Frankfurt (Beginn 10 Uhr, Eintritt frei) gehört der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität, der auch personell beteiligt ist.
„Wir wollen erörtern, wo das Erbe von 1968 liegt, wie man es richtigerweise annehmen könnte und in welchen Punkten man es womöglich ausschlagen sollte“, so Miloš Vec, Vorsitzender des ausrichtenden Trägervereins. Vec ist Professor für Rechts- und Verfassungsgeschichte an der Universität Wien und assoziiertes Mitglied des Frankfurter geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsverbundes. Auf dem Programm der kommenden Römerberg-Ausgabe stehen fünf Vorträge und eine Podiumsdiskussion. Die Moderation liegt in den Händen von Insa Wilke (Literaturkritikerin und Moderatorin u.a. für WDR und SWR) sowie Alf Mentzer (Leiter des Ressorts hr2-Tagesprogramm im Hessischen Rundfunk).
Der erste Vortragende, um 10.15 Uhr, ist Armin Nassehi, Soziologieprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er widmet sich dem Thema: „Reflexion und Moralisierung als Pose – was von 1968 geblieben ist“. Nassehi sieht im heutigen linken Spektrum, aber auch auf der rechten Seite, die Tendenz, dass der Bezug auf gute Gründe ersetzt wird durch das Einnehmen von Identitäts-Posen, die sich selbst als unhinterfragbare Grundlage für Anerkennungsansprüche darstellen.
Um 11.15 Uhr geht Priska Daphi in ihrem Vortrag der Frage nach: „Wie sieht heutige Protestkultur aus?“. Die promovierte Soziologin lehrt an der Goethe-Universität und leitet die Nachwuchsgruppe „Konflikt und Soziale Bewegungen“ am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), einem Partner im Verbund des Frankfurter Clusters. Daphi schlägt einen Bogen von den 68er-Protesten bis zur heutigen Zeit und nimmt dabei Kontinuitäten, Bezüge und Unterschiede in den Blick.
„Reform und Revolte – 1968 in diachroner und transnationaler Perspektive“ lautet um 12.15 Uhr der Analysegegenstand von Ulrich Herbert, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Freiburg. Dem Autor der viel beachteten „Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert“ geht es auch um einen Vergleich der damaligen Geschehnisse in der Bundesrepublik, der DDR und im Osten Europas – wobei verschiedene, keineswegs einheitliche Facetten sichtbar werden.
„Vom Nutzen und Nachteil der 68er-Geschichte für linke Politik“ handelt um 14.15 Uhr der erste Vortrag nach der Mittagspause. Referent ist Wolfgang Kraushaar von der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Der promovierte Politikwissenschaftler sieht Organisationen und Bewegungsformationen, die sich auf das utopische Projekt einer Gesellschaftsveränderung berufen, dem Totalitarismusverdacht ausgesetzt. Die 68er hätten vor allem soziokulturelle Wirkungen gehabt. Beispielsweise hätten die vielen seither entstandenen Bürgerinitiativen für das Gefühl gesorgt, Politik auch selbst gestalten zu können.
Für 15.30 Uhr ist die Podiumsdiskussion terminiert. „Wie emanzipatorisch war 1968?“ lautet ihr Titel, die Teilnehmerinnen sind Christina von Hodenberg, Professorin für Europäische Geschichte an der Queen Mary University in London, und Gisela Notz, promovierte Sozialwissenschaftlern und freie Publizistin mit einem Schwerpunkt auf der Geschichte der Frauenbewegung. Ebendiese wird bei der Betrachtung der späten sechziger Jahre und ihrer Langzeitwirkung häufig nicht hinreichend gewürdigt. Die Anstöße für Veränderungen der Geschlechterrollen und sexueller Normen kamen ganz wesentlich von Frauen, die vielfach in Vergessenheit gerieten.
Martin Saar, Professor für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität und Mitglied des Exzellenzclusters, hält den abschließenden Vortrag. Sein Thema um 17 Uhr: „Was hieß (und was heißt) ‚Demokratisierung der Demokratie‘?“ Man könne, so Saar, argumentieren, dass die Zeit um 1968 eine Station auf dem Weg zur Selbstkritik und zivilgesellschaftlichen Öffnung demokratischer Institutionen war, verbunden mit der Forderung, dass nur eine reflexive, plurale Demokratie Legitimität beanspruchen dürfe. In diesem Sinn stecke der Stachel „1968“ bis heute noch im Fleisch des politischen Lebens der westlichen Demokratien.
Programm-Überblick
EINTRITT FREI
Samstag, 28. April 2018
IM SCHAUSPIEL FRANKFURT
Moderation: ALF MENTZER und INSA WILKE
10:00 Uhr Begrüssung
10.15 Uhr Armin Nassehi
Reflexion und Moralisierung als Pose – was von 1968 geblieben ist
11:15 Uhr Priska Daphi
Wie sieht heutige Protestkultur aus?
12:15 Uhr Ulrich Herbert
Reform und Revolte – 1968 in diachroner und transnationaler Perspektive
13.00 Uhr Mittagspause
14:15 Uhr Wolfgang Kraushaar
Vom Nutzen und Nachteil der 68er-Geschichte für linke Politik
15:30 Uhr Christina von Hodenberg und Gisela Notz im Gespräch
Wie emanzipatorisch war 1968?
17:00 Uhr Martin Saar
Was hieß (und was heißt) „Demokratisierung der Demokratie“?
Das moderne Zürich wird nicht nur seit Jahren als eine der Städte mit der weltweit höchsten Lebensqualität gewählt. Die an Limmat und Zürichsee gelegene Finanzmetropole pflegt mit dem Frühlingsfest Sechseläuten (oder: „Sächsilüüte“, wie es bei den Einheimischen heißt) auch einen Brauch, der tief in der Geschichte der Stadt verwurzelt ist. Gemäß einem Ratsbeschluss aus dem Jahr 1525 läutete nämlich die zweitgrößte Glocke des Grossmünsters im Sommerhalbjahr, das mit der Tagundnachtgleiche Ende März begann, den Feierabend der Handwerker um 18 Uhr, statt bereits um 17 Uhr ein. Seit dem frühen 19. Jahrhundert kam hinzu, dass Buben zu diesem Anlass den Winter symbolisierende Strohpuppen durch die Stadt trugen und diese schließlich zur Austreibung des Winters verbrannten. Zudem haben die Zürcher Zünfte über 450 Jahre die Geschicke der Stadt gelenkt und bestimmt. All diese Wurzeln verbinden sich im heutigen Fest des Sechseläutens.
Zwar wurden die Zürcher Zünfte im Zuge der französischen Revolution aufgelöst, doch gründeten sie sich im 19. Jahrhundert neu und existieren heute noch.
Die 26 Zünfte veranstalten jedes Jahr im April das Frühlingsfest Sechseläuten. Sonntagnachmittags findet ein großer Kinderumzug statt, der ein bisschen an Fastnachtsumzüge erinnert. Die rund 3.000 Kinder, die sich bei der diesjährigen Ausgabe des Anlasses sehr ernsthaft, diszipliniert und mit einer Portion Stolz in ihre jeweiligen Rollen versetzten, verkörpern in historischen Kostümen verschiedene Epochen von der Romanik über die Gotik, Barock und Rokoko bis hin zum modernen weltoffenen Zürich. Historische Ereignisse wie etwa die Hirsebreifahrt in der Mitte des 15. Jahrhunderts oder der Aufmarsch zum Knabenschießen 1848 wurden mit reichen Kostümen und möglichst detailgetreu dargestellt.
Die Händler aus dem Orient hatten sogar zwei Kamele dabei, andere Gruppen führten allerlei historische Gefährte mit und machten den Kinderumzug auch zu einem Streifzug durch die Geschichte der Mobilität, von der Pferdekutsche über das Boot bis hin zu Fahrradtypen des 19. Jahrhunderts.
Am Montagnachmittag zogen dann ca. 3.500 männliche Zünfter, 350 Reiter und etwa 1.200 Musiker und Musikerinnen beim Zug der Zünfte durch die Stadt. Traditionell laden die Zünfte Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zur Teilnahme ein, und so kommt es, dass die Teilnehmerliste zu einem Who’s who der Wirtschaftsbosse und Politiker der Schweiz gerät. Außerdem ist es Brauch, dass die Frauen, die die Strecke entlang des Umzugs säumen, die vorbeiziehenden Männer mit Blumen beschenken, und dass die Zünfte eben keine weiblichen Mitglieder haben. Vielleicht, so wird gemunkelt, werde irgendwann einmal über eine Frauenquote nachgedacht. Doch so lange muss es wohl reichen, dass die Gesellschaft zu Fraumünster, eine rein weibliche Vereinigung, seit ein paar Jahren immerhin zwischen den Zünften mitmarschieren darf. Ziel des farbenfrohen Umzugs ist die Sechseläutenwiese am Zürichsee, wo die Verbrennung des Bööggs stattfindet.
Gastkanton ist in diesem Jahr Basel-Stadt
Zur Tradition des Sechseläutens gehört es seit 1991 auch, dass jedes Jahr ein Schweizer Kanton als Gastkanton zum Sechseläuten eingeladen wird. Diesmal war dies Basel-Stadt. Die am Rheinknie gelegene Stadt präsentierte sich getreu ihrem Motto „Basler Hochkultur und Alltagskunst“ auf dem Lindenhof. Hier konnte man nicht nur Laternenmaler Christoph Knöll über die Schulter schauen, sondern auch selbst Hand anlegen und auf einem rund hundert Jahre alten Nachbau einer Gutenbergpresse aus dem Basler Papiermühle-Museum ein Sechseläutenmotiv drucken: einen Schneemann mit rauchender Pfeife, in der einen Hand einen Besen, in der anderen ein Schild mit dem Basler Stadtwappen. Auch bei den Umzügen zeigten die Basler Präsenz.
Beim Kinderumzug wirkten rund 160 Basler Kinder mit, das Kleine Vogel Gryff Spiel kam zum Einsatz, und der Zug der Zünfte wurde von einer rund 470-köpfigen Delegation aus Basel angeführt, darunter Fasnächtler in ihren typischen Kostümen, Ehrengesellschaften, Basler Zünfte, Polizeimusik und Sportverbände. Zwischen die Gruppen der Zünfte mischten sich in schöner Schissdräckzügli-Manier Basler Trommler oder Pfeifer. Schade nur, dass Jean Tinguelys monumentale Maschinenskulptur „Klamauk“, die zischend und rauchend mitgeführt werden und wohl dem Böögg ein bisschen Konkurrenz machen sollte, dem unbeständigen Wetter zum Opfer gefallen war. Am Ende blieb es trocken, aber man wollte das knapp vierzig Jahre alte Kunstwerk aus dem Museum Tinguely in Basel nicht der Gefahr aussetzen, nass zu werden.
Bei den Umzügen und der Präsentation des Gastkantons verbanden sich Zürcher Sechseläuten und Basler Fasnacht auf das Schönste, und die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann hatte die ehrenvolle Aufgabe, mit dem Glockenschlag um 6 Uhr abends den Scheiterhaufen unter dem Böögg anzuzünden. Beim Böögg, was in Zürich so viel heißt wie „verkleidete, vermummte Gestalt“, handelt es sich um einen 3,60 Meter großen als Schneemann dargestellten Strohmann auf einem etwa zehn Meter hohen Scheiterhaufen. Der Strohmann ist übrigens mit über hundert Feuerwerkskörpern gespickt. Die Zeit, die vergeht, bis der Bööggenkopf mit großem Donnerknall abfällt, gilt in Zürich und darüber hinaus als Gradmesser für die Qualität des Sommers.
Der angesagte Club Mascotte veranstaltete eine Sächsilüüte-Party für geladene Gäste mit Böögg-Toto und bestem Blick auf den Sechseläutenplatz. Auch Böögg-Bauer Lukas Meier schaute kurz vorbei und gab seinen Tipp ab: 11 Minuten und 48 Sekunden würde es dauern, bis der Böögg seinen Kopf verliert.
Spannend wurde es auf dem Festplatz, wo nach und nach die Zünfter eintrafen und die Reitergruppe jeder Zunft unter den beschwingten Klängen des Sechseläutenmarsches drei Runden um den Scheiterhaufen drehte. Nach 20 Minuten und 31 Sekunden hatten sich die lodernden Flammen nach oben gearbeitet. Für den Moment kurz bevor der Kopf endlich mit dem ersehnten Donnerschlag abfiel, hatte sich Böögg-Bauer Lukas Meier einen Gag erlaubt: Aus dem Hut stieg roter und blauer Rauch, eine Hommage an den Basler Fußballclub FCB. Was die Brenndauer anbelangt: Der Böögg strafte seinen Erbauer, der auf 11 Minuten und 48 Sekunden getippt hatte, Lügen und bewerkstelligte ein mittelmäßiges Ergebnis, das keinen allzu guten Sommer verheißt. Andere meinen jedoch, wie sich in den letzten Jahren gezeigt habe, tauge der Böögg als Wetterfrosch ohnehin nicht viel. Sei’s drum, ein tolles Spektakel, das auch eine weitere Anreise lohnt, ist das Sechseläuten allemal.
Gesucht wird das Motto für die Kampagne 2019 – Mainzer Volksbank unterstützt die Motto-Suche
Der Frühling strahlt von seiner schönsten Seite, das Thermometer steigt, ungeachtet dessen müssen sich die Fastnachter bereits auf die kommende Kampagne vorbereiten. Gesucht wird das neue Fastnachts-Motto 2019, das von der Mainzer Volksbank eG (MVB) präsentiert wird. Der Mainzer Carneval-Verein (MCV), die Mainzer Fastnachts eG und die MVB rufen daher alle aktiven und passiven Karnevalisten dazu auf, einen passenden Zweizeiler, aber auch gerne einen einzeiligen Slogan für die Kampagne 2019 einzusenden. Humorvoll und kurzweilig, echt meenzerisch eben, darf er sein. Um die Kreativen etwas herauszufordern, soll 2019 das Wort „Garde oder auch Gardist“ beim Fastnachtsmotto mit verwendet werden.
Einsendeschluss ist der 2. Mai 2018
Danach wird eine neutrale Jury den närrischen Leitspruch auswählen.
Mitmachen kann jeder. Ausgenommen sind die Vorstandsmitglieder des MCV, die Vorstandsmitglieder der Mainzer Fastnachts eG, die Vorstände der MVB, die Mitarbeiter der MCV-Geschäftsstelle und natürlich die Damen und Herren der Jury.
Der Gewinner erhält zwei Eintrittskarten für die Fastnachtssonntag-Sitzung des MCV, einschließlich einer Einladung zum Pausenempfang. Der zweitplatzierte Mottovorschlag wird mit zwei Eintrittskarten für die Premiere der Fastnachts-Posse im Staatstheater und der drittplatzierte Vorschlag mit zwei Sitzungskarten für eine Prunkfremdensitzung.
Holger Wulschner war der Überraschungssieger im Großen Preis des 81. Internationalen Wiesbadener PfingstTurniers, dem Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden und der dritten Etappe der DKB-Riders Tour. ‚Überraschung‘ wegen seiner unerfahrenen Partnerin Catch Me T. Wulschner erklärt schon jetzt: Auch 2018 wird er im Biebricher Schlosspark antreten und versuchen, seinen Titel zu verteidigen.
Das Internationale Wiesbadener PfingstTurnier stand für Holger Wulschner im vergangenen Jahr von Anfang an unter einem besonderen Stern. „Das hatten wir vorher noch nie gemacht“, wundert sich Wulschner noch immer im Nachhinein, „dass meine Frau und ich allein mit nur einem Pferd zum Turnier gefahren sind.“ Aber: Das PfingstTurnier wollte der Springprofi auf keinen Fall verpassen, seine anderen Pferden waren bereits einige Turniere gegangen und die junge Catch Me T bekam ihre Chance. Noch nie zuvor war die damals Neunjährige bei einem Großen Preis an den Start gegangen. „Wer mir ein halbes Jahr zuvor gesagt hätte, dass die Stute einen Großen Preis gewinnt, den hätte ich gefragt, wie viel er getrunken hat“, war Wulschner selbst über seinen Sieg verblüfft. „Wir haben Catch Me T vierjährig gekauft. Sie kam aus einem Handelsstall, ließ sich kaum reiten und stand hauptsächlich auf zwei Beinen, aber sie konnte springen. Ein großer Dank an meine Frau, die mir in den fünf Jahren ihrer Ausbildung sehr viel geholfen hat und immer ruhig geblieben ist.“
Für ihn und seine Frau seien die PfingstTurnier-Tage 2017 wie Urlaub gewesen, betont Wulschner. „Mit nur einem Pferd und zwei Personen, einer Pfleger, einer Reiter – das war gemütlich. Ich bin nur zwei Springen geritten, eins davon war der Große Preis. Und sonst sind wir schön essen gegangen und hatten mal Zeit für uns. Das war umso schöner!“
Wulschner kommt seit mehr als zehn Jahren in den Schlosspark nach Wiesbaden-Biebrich. „Die Logistik, die Anreise, das ist ja mitten in der Stadt nicht so einfach“, weiß der PfingstTurnier-Stammgast, „aber der Park, der Flair mit den Papageien und der große Rasenplatz – das entschädigt für alles. Das ist etwas ganz Besonderes.“ Wie im vergangenen Jahr ist der Große Preis von Wiesbaden auch 2018 die dritte Etappe der DKB-Riders Tour und gerade an dieser Stelle für Wulschner perfekt passend: „Die erste Etappe der DKB-Riders Tour in Hagen auf dem Sandplatz ist ein guter Einstieg in die Tour. Die Etappe zwei mit dem Hamburger Derby ist die ganz andere Etappe und dann kommt Wiesbaden mit dem Park und dem großen Rasenplatz. Das ist für viele Pferde wie Aachen“, erklärt Wulschner und schmunzelt. „Entweder Du hast Pferde, die lieben den großen Platz und wachsen über sich hinaus. Oder sie werden klein wie die Hasen, dann braucht man gar nicht weiter zu reiten.“
Wulschner ist ein klarer Wiesbaden-Fan – wegen des Parks, des großen Platzes, aber auch weil „Wiesbaden kein ‚gepuschtes‘ Turnier ist. Dieses Turnier ist gewachsen. Als Junge habe ich das PfingstTurnier schon im Fernsehen verfolgt und gedacht, wenn man da mal reiten könnte. Ein paar Jahre später war ich tatsächlich dort am Start – Wahnsinn! Das war für mich wie eine Zeitreise.“ Trotz der jahrzehntelangen Tradition habe sich das Turnier immer weiter entwickelt, sei modern geblieben und „die Veranstalter, der Verein hat sein Herzblut behalten. Das merkt man auch den Zuschauern an: die Zuschauer leben dieses Turnier.“
In diesem Jahr werden die PfingstTurnier-Tage für Wulschner nicht ganz so entspannt wie im vergangenen – aber fast. „Dieses Jahr komme ich wahrscheinlich mit zwei Pferden“, erklärt er. „Und ich denke, meine Frau kommt auch wieder mit.“ Die Titelverteidigung wird in Angriff genommen…
(KiK/EquiWords)
Ganz unter Raiffeisens Leitidee „Gemeinsam kann man mehr erreichen“, stand am 21. April 2018 der Bürgerempfang in der Rheinland-Pfälzischen Staatskanzlei Mainz. Bereits zum sechsten Mal hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger in die Staatskanzlei eingeladen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ihnen für die wichtige Arbeit zu danken. „Das Engagement der Ehrenamtlichen ist unverzichtbar und unbezahlbar. Es stärkt unsere Gesellschaft, die ohne eine lebendige soziale Kultur nicht funktionieren würde. Als Ministerpräsidentin ist es mir wichtig, den Ehrenamtlichen Danke zu sagen für die vielen Stunden, die sie freiwillig für einen guten Zweck aufwenden“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer über die Idee des Bürgerempfangs.
„Was einer nicht alleine schafft, schaffen viele gemeinsam“ ist das Leitbild von Raiffeisens Genossenschaftsidee, die auf Solidarität und gegenseitiger Verantwortung beruht. „Im Jubiläumsjahr der rheinland-pfälzischen Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Karl Marx war es mir ein Anliegen, mit denjenigen zu sprechen, die sich ehrenamtlich im wirtschaftlichen Bereich engagieren und der Frage nachgehen, wie wir die Arbeitswelt bestmöglich gestalten können“, sagte die Ministerpräsidentin. „Das soziale, gemeinnützige Engagement von Unternehmen, Unternehmern und Unternehmerinnen spielt im Gemeinwesen eine wichtige Rolle, sei es durch Sponsoring für Vereine, Kooperationen oder durch die Selbstverwaltung in Gremien, Kammern und Verbänden, die die Regionen stärken und damit einen wertvollen Beitrag für wirtschaftlich gute Strukturen im ländlichen Raum leisten.“
Die Gäste der Ministerpräsidentin engagieren sich unter anderem für Frauen in der Wirtschaft, in Handwerksinnungen, Wirtschaftsforen, Projektgemeinschaften zur Unterstützung des Einzelhandels, gründeten und unterstützen Bürger- und Winzergenossenschaften, gemeinnützige Baugenossenschaften, Energiegenossenschaften, Start-ups und Berufsanfänger sowie Migrantinnen und Migranten. Sie sind ehrenamtliche Arbeitsmarktmentoren, Senioren-Expertinnen und -Experten, Prüfende und Lotsen bei Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern. Ausgewählt wurden sie von der Ministerpräsidentin, die die Landräte und Landrätinnen sowie Oberbürgermeister und Oberbürgermeisterinnen der zwölf kreisfreien Städte und 24 Landkreise um Vorschläge gebeten hatte.
„Die Landesregierung fördert gesellschaftliches Engagement von Wirtschaftsunternehmen in Kammern und Initiativen sowie Kooperationen und Partnerschaften zwischen Staat, Bürgergesellschaft und Wirtschaft aktiv“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Darüber hinaus stehe die Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung allen Ehrenamtlichen als Ansprechpartner zur Verfügung. Als Dank für die ehrenamtliche Arbeit aller hat die Ministerpräsidentin 2014 zudem die landesweite Ehrenamtskarte ins Leben gerufen. „Rheinland-Pfalz ist Ehrenamtsland: Nahezu jeder Zweite engagiert sich, prozentual so viele wie in keinem anderen Bundesland. Darauf sind wir sehr stolz“, so die Ministerpräsidentin.
Der Empfang wurde von einem bunten Rahmenprogramm begleitet: Den rund 270 Gästen standen alle Türen der Staatskanzlei offen, unter anderem auch das Büro der Ministerpräsidentin. Sie konnten kulinarische Spezialitäten genießen und Weine aus den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten verkosten. Dabei beriet sie die rheinhessische Weinkönigin Lea Kopp. Zudem spielten die Wandermusikanten, der Gitarrist David Strack und die Sängerin Esther Ayo für die Gäste. Auch die Schule für Clowns sorgte für Unterhaltung. Es gab Informationen zum Karl-Marx- und zum Raiffeisen-Jubiläum, dem Rheinland-Pfalz-Tag in Worms und zum Thema Ehrenamt. Auch beim Demokratiespiel „Rette die Blunies“, entwickelt von Studierenden der Hochschule Trier, konnten sich die Gäste ausprobieren.