Schnuppertag an der Wiesbadener Musik- und Kunstschule (WMK)

© Foto: atelier-Goddenthow
© Foto: atelier-Goddenthow

Am Samstag, 28. April, lädt die Wiesbadener Musik- und Kunstschule (WMK) zum beliebten Schnuppertag ein. Zwischen 11 und 14 Uhr ist für neugierige Nachwuchsmusikerinnen und Nachwuchsmusiker das Ausprobieren vieler verschiedener Instrumente möglich. Die Teilnahme ist kostenlos.

Neben den „Klassikern“ wie Klavier, Geige und Trompete kommen auch seltenere Instrumente wie Kontrabass, Oboe oder Fagott nicht zu kurz. Natürlich ist auch der Popular-Bereich mit Schlagzeug, Saxofon, E-Gitarre, Keyboard unter anderem vertreten. Erfahrene Lehrkräfte der WMK stehen den Gästen mit Rat und Tat zur Seite.

Der Schnuppertag findet in den Räumen der Wiesbadener Musik- und Kunstschule statt, der Eingang erfolgt über das Kulturforum, Friedrichstraße 16. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.wmk-wiesbaden.de

goEast 2018: Das Kino im Wandel Europas goEast Wettbewerb // Jury // Preise

Die FRATZE (TWARZ, POL, 2018) © GoEast
Die FRATZE (TWARZ, POL, 2018) © GoEast

Vorhang auf für Małgorzata Szumowskas FRATZE (TWARZ, POL, 2018) mit dem die 18. Ausgabe von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films in Wiesbaden eröffnet. Der Film der polnischen Regisseurin läuft außer Konkurrenz, reiht sich aber nahtlos ein in das Wettbewerbsprogramm, dem Herzstück von goEast: gesellschaftskritisches, persönliches, episches und aberwitziges Kino aus Mittel- und Osteuropa. „Künstlerische Vielfalt, Mut und Originalität sind charakteristisch für unser Wettbewerbsprogramm“, sagt Festivalleiterin Heleen Gerritsen. „Trotz stärker werdendem Nationalismus in vielen Ländern Mittel- und Osteuropas und zunehmender Rhetorik, die an den Kalten Krieg erinnert, sehe ich im dortigen Kino viele gegenläufige Tendenzen, so haben uns in diesem Jahr erstaunlich viele länderübergreifende Koproduktionen erreicht, darunter übrigens auch viele starke Filme von weiblichen Filmschaffenden.“ Alle Wettbewerbsbeiträge erzählen von Menschen, die in Zeiten des Wandels versuchen, ihre Identität zu behaupten.

Preise und Jury
Im Wettbewerb treten wie gewohnt 16 Filme gegeneinander an, zehn Spiel- und sechs Dokumentarfilme. 14 Beiträge feiern bei goEast ihre Deutschlandpremiere. Die international besetzte, fünfköpfige Jury entscheidet über die Vergabe der Preise: die Goldene Lilie für den Besten Film (10.000 Euro), den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) und den Preis des Auswärtigen Amtes für kulturelle Vielfalt (4.000 Euro). 2018 übernimmt die Jury-Präsidentschaft die Oscar®-nominierte ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi. Weitere Jury-Mitglieder sind Gennady Kofman, der künstlerische Leiter des Docudays UA International Human Rights Documentary Film Festival aus der Ukraine, der slowakische Regisseur und Produzent Peter Kerekes, der polnische Filmschauspieler Mateusz Kościukiewicz und die in Russland geborene Filmemacherin, Drehbuchautorin und VJane Elena Tikhonova. Die FIPRESCI ist mit einer eigenen Jury vertreten und ehrt jeweils den besten Spiel- und den besten Dokumentarfilm mit dem Preis der Internationalen Filmkritik.

Das komplette Filmprogramm können Sie hier als PDF downloaden:
http://archiv.filmfestival-goeast.de/downloads/goEast_Program_2018_web.pdf

goEast Wettbewerb
Der polnische Beitrag ES WAR EINMAL IM NOVEMBER (PEWNEGO RAZU W LISTOPADZIE, POL, 2017) von Regisseur Andrzej Jakimowski nutzt dokumentarische Bilder der Warschauer Aufmärsche von Rechtsextremen und porträtiert vor diesem Hintergrund den sozialen Absturz einer Familie. Die aberwitzige Found-Footage-Satire UNSER NEUER PRÄSIDENT (OUR NEW PRESIDENT, RUS/USA, 2018) zeigt den US-amerikanischen Wahlkampf aus russischer Sicht, in einer Collage aus skurrilen Ausschnitten aus dem Staatsfernsehen und Youtube-Fragmenten. Regisseur Maxim Pozdorovkin drehte zuvor unter anderem den Dokumentarfilm PUSSY RIOT, A PUNK PRAYER.
Im Dokumentarfilm DIE ANDERE SEITE VON ALLEM (DRUGA STRANA SVEGA, SRB/FRA/QAT 2017) reflektiert Regisseurin Mila Turajlić das Erbe des serbischen Bürgerkriegs und verknüpft die Geschichte des Landes mit ihrer eigenen Familiengeschichte. Der Film gewann 2017 den Hauptpreis beim IDFA, dem größten Dokumentarfilmfestival weltweit.
Der Debütfilm KOPFÜBER (STRIMHOLOV, UKR, 2017, Regie: Marina Stepanska) ist ein in der postrevolutionären Ukraine angesiedeltes, von Generationskonflikten durchwobenes, Drama, dessen Charaktere nach Liebe und Identität suchen. Noch ein Debütfilm: das kosovarisch-albanische LGBTQ-drama DIE EHE (MARTESA, RKS/ALB, 2017) von Regisseurin Blerta Zeqiri. Die Hauptfigur steht vor einer Lebensentscheidung: die eigene Sexualität weiterhin nach außen verleugnen und heiraten, oder dem früheren Geliebten ins Ausland folgen. „Albaner und Serben im Kosovo sind sich nur über eine Sache einig: Homosexuelle haben keinen Platz in ihrer Gesellschaft“, so die Regisseurin.
Der auf einer wahren Begebenheit beruhende Spielfilm UNTER TAGE (RUDAR, SVN/DEU, 2017, Regie: Hanna Slak) stellt die Entdeckung eines 60 Jahre zurückliegenden Massakers in den Mittelpunkt. In der Hauptrolle: Leon Lučev. Das geschichtsträchtige Familiendrama AURORA BOREALIS (HUN, 2017) von Grande Dame Márta Mészáros, der 2017 die goEast Hommage gewidmet war, beginnt in der Gegenwart Österreichs und Ungarns, um dann eine filmische Reise zu unternehmen – zurück in die Zeit der sowjetischen Besatzung.
Auch andere Beiträge stellen ungewöhnliche Lebensläufe in ihren Mittelpunkt. Die schwarze Komödie DAS WUNDER (STEBUKLAS, LTU/BUL/POL, 2017, Regie: Eglė Vertelytė) spielt in der post-sowjetischen Trostlosigkeit der frühen 1990er Jahre. Das Leben von Kolchosleiterin Irena wird durch die plötzliche Ankunft eines Amerikaners durcheinander gewirbelt. Regisseur Bohdan Sláma tritt zum zweiten Mal an bei goEast: In seiner Tragikomödie DIE EISSCHWIMMERIN (BABA Z LEDU, CZE/SVK/FRA, 2017,) bricht Witwe Hana aus der Monotonie ihres tristen Alltags aus und entdeckt die Freude am winterlichen Eisschwimmens. Das dokumentarische EINE GEFANGENE FRAU (A WOMAN CAPTURED, HUN/DEU, 2017, Regie: Bernadett Tuza-Ritter) bietet verstörende Einblicke in den Alltag einer Haussklavin – mitten in Europa. Ein starkes Porträt, stellvertretend für die geschätzten 1,2 Millionen Sklavinnen und Sklaven in europäischen Privathaushalten. Im ungewöhnlichen Thriller SVETA (KAZ, 2017, Regie: Zhanna Issabayeva) legt eine gehörlose Russin im heutigen Kasachstan die Opferrolle ab und nimmt Rache an der Gesellschaft.
DIE TOTE NATION (TARA MOARTA, ROU, 2017, Regie: Radu Jude) fügt fotografische Porträts, Tagebucheinträge und Radioausschnitte eines jüdischen Arztes zu einer Collage über das Leben und den zunehmenden Antisemitismus in Rumänien in den Jahren 1937 bis 1946 zusammen. DER SAGENWALD(SENGIRE, LTU/EST/DEU, 2017) ist ein poetischer Naturfilm über das verborgene Leben in einem der wenigen Urwälder Europas. Regisseur und Kameramann Mindaugas Survila kommt dabei ganz ohne Musik und Kommentarstimme aus. In REZO (ZNAESH‘, MAMA, GDE YA BYL, RUS, 2017) fügen sich fantasievoll animierte Bilder zu einem Rausch, der das Leben in Georgien von Revaz „Rezo“ Gabriadze porträtiert, zusammen. Schillernde Figuren wie Stalin, Lenin und sogar ein deutscher Kriegsgefangener aus Wiesbaden treten in den Kindheitserinnerungen von Rezo auf. Regie führte Sohn Levan Gabriadze, produziert hat Timur Bekmanbetov.
Märchenhaft und düster geht es in NOVEMBER (EST/NDL/POL, 2017, Regie: Rainer Sarnet) zu. Ein heidnisches Dorf wird von Werwölfen, Geistern und der Pest heimgesucht, Schauspieler Dieter Laser (The Human Centipede) tritt in einer Nebenrolle als deutscher Adliger auf. Der vielfach ausgezeichnete Kameramann Mart Taniel drehte die Geschichte in kontrastreichem Schwarz-Weiß. Auch der russische Regisseur usbekischer Abstammung, Rustam Khamdamov, wählte Schwarz-Weiß für sein surreales Volksmärchen DER UNERSCHÖPFLICHE BEUTEL (MESHOK BEZ DNA, Russland 2017). Ryunosuke Akutagawas RASHOMON dient als Vorlage für die Erzählungen einer russischen Hofdame, die tief in einen mittelalterlichen Zauberwald führen, der gleichzeitig Tatort eines rätselhaften Mordes ist.

Die filmischen Erzählweisen des diesjährigen goEast Wettbewerbs sind genauso vielfältig wie die Gesellschaften aus denen sie entstammen. Ein spannendes Rennen ist garantiert!

Rätsel um mittealterlichen Ur-Donald konnte im Landesmuseum Mainz gelöst werden

Steinskulptur Entenkopf, Landesmuseum Mainz, Foto Ursula Rudischer
Steinskulptur Entenkopf, Landesmuseum Mainz, Foto Ursula Rudischer

Bei dem steinernen Entenkopf,  der im Landesmuseum Mainz zu sehen ist, handelt es sich  nun doch nicht um eine Art  „Ur-Donald“ wie am 1. April !!! berichtet wurde. Vielmehr zeigt der entenkopfig  anmutende Steinschädel ein mittelalterliches Fragment eines sogenannten Vogelmonsters, einer Kalkstein-Bauskulptur aus dem 12. Jahrhundert. Der Fundort ist nicht bekannt, dürfte aber Trier sein. Das Vogelmonster kam 1878 als Geschenk ins Rheinische Landesmuseum Trier, das 1877 gegründet wurde, da in der Region schon damals einzigartige Ausgrabungen getätigt wurden und außergewöhnliche Baudenkmäler vorlagen.

Donalds mittelalterlicher „Beinahe-Doppelgänger“ wird seit 1. April  im Landesmuseum Mainz parallel zur Walt Disney – Mickey, Donald & Friends gezeigt.

Mittelalterlicher „Ur-Donald“ bei Trier entdeckt? – Jetzt im Landesmuseum Mainz!

Steinskulptur Entenkopf, Landesmuseum Mainz, Foto Ursula Rudischer
Steinskulptur Entenkopf, Landesmuseum Mainz, Foto Ursula Rudischer

Mittelalterlicher Trierer Entenkopf wird im Landesmuseum Mainz ab Sonntag ausgestellt

Wissenschaftler der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) sind in Trier auf einen außergewöhnlichen Fund gestoßen, der ab Sonntag in der aktuellen Sonderausstellung „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ im Landesmuseum Mainz zu sehen sein wird. „Es könnte sich dabei um einen Ur-Ahnen der später berühmt gewordenen Ente Donald Duck handeln“, erklärt Feldforscher Prof. Fritz Fuchs von der GDKE. Bei Ausgrabungsarbeiten in der Nähe von Trier haben Fuchs und seine Mitarbeiter das Abbild eines skurrilen Entenkopfes gefunden. Aus Angst vor Raubgräbern wird die exakte Fundstelle derzeit noch nicht bekannt gegeben.

Archäologen nehmen aktuell genetische und radiometrische Untersuchungen vor. Neben dem Ur-Donald hat man an der Grabungsstelle auch seltsame Steinwälle, geflügelte Spolien und hühnerstallgroße Gebäudereste gefunden, die auf eine größere Siedlung hinweisen. „Das, was wir bislang entdeckt haben, könnte eine Blaupause von Entenhausen sein“, vermutet Grabungsleiter Dr. Gregor Gans, „soweit wir feststellen konnten, befinden wir uns eindeutig im Entozän, dem frühen Mittelalter.“ Inzwischen wurden auch amerikanische Duck-Forscher hinzugezogen. „Wir haben noch einige Recherchen vor uns, stehen aber vor einer Sensation“, so Gans. Wie in Entenhausen scheint es auch an der Grabungsstätte verschiedene Nachbarorte zu geben, gefunden wurden zudem mystische Grabbeilagen, Hühnerknochen, Fieselschweife, mit Federn und Schnäbeln verzierte Quader, mausähnliche Skulpturen. „Aktuell können wir nur spekulieren und müssen zunächst die exakten wissenschaftlichen Auswertungen abwarten“, ergänzt Fuchs.

Für den Kurator Dr. Eduard Sebald, Leiter der Graphischen Sammlung und der Abteilung Kunsthandwerk im Landesmuseum Mainz, ist „die Ähnlichkeit der Ur-Ente mit den ersten Zeichnungen Donald Ducks in jedem Fall verblüffend.“ Die Archäologen rätseln indes noch, welche Funktion die steinerne Ente aus dem Mittelalter ursprünglich gehabt haben könnte, ob etwa als religiöses Kultobjekt oder als profaner Wasserspeier. Anhänger der „Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus“, kurz D.O.N.A.L.D., in Hamburg, sehen in der Skulptur einen sensationellen Beleg für die schon lange vertretene These, dass es sich bei der gesamten Duck-Sippe unbestreitbar um „Teutonen“ handle, die zwischen 1710 und 1775 von der Mosel nach Amerika ausgewandert sind. Der Fund von Trier wäre ein erster handfester Beweis für diese These.

Das Original des mittelalterlichen Entenfundes wird im Rahmen der Ausstellung ab 1. April in einer eigens hergerichteten Vitrine im Landesmuseum zu sehen sein. „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ ist eine Ausstellung von mainzplus CITYMARKETING in Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) in Zusammenarbeit mit dem artstar Verlag GmbH, Düsseldorf.

Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, das sich an alle großen und kleinen Comic-Fans richtet. Führungen, Workshops, Filme, Vorträge und viele Aktionen rund um den Kosmos Entenhausen laden noch bis 29. Juli 2018 ins Landesmuseum Mainz ein.

Michael Bonewitz

Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49-51.