Kategorie-Archiv: Wirtschaftskultur

Lange Nacht der Industrie FrankfurtRheinMain am 20.Juni 2018 – jetzt anmelden!

© Arne Vollstedt/prima events gmbh
© Arne Vollstedt/prima events gmbh

Wer Industrie „live“ erleben erleben möchte, hat dazu Gelegenheit in der LANGEN NACHT DER INDUSTRIE am 20. Juni. Dann öffnen 10 Industriebetriebe des Rhein-Main-Gebietes aus unterschiedlichen Branchen ab 18:00 Uhr ihre Werkstore und gewähren ihren Besuchern einen direkten und persönlichen Einblick in das Unternehmen. Rund 600 Interessierte können teilnehmen.

Orientierungshilfe bei der Berufswahl

Mit dieser landesweiten Veranstaltung wollen die Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die Wirtschaftsförderung Frankfurt, die Hessen Trade & Invest GmbH, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. sowie der Deutsche Gewerkschaftsbund noch mehr junge Menschen für die regionale Industrie begeistern.

© Arne Vollstedt/prima events gmbh
© Arne Vollstedt/prima events gmbh

Zugleich möchten sie zeigen, dass es hierzulande attraktive Arbeits- und Ausbildungsangebote gibt. Besonders Schüler und Studenten nutzen diese Veranstaltung, um ihre eigenen Zukunftspläne genauer zu definieren und mögliche zukünftige Arbeitsumfelder und Arbeitgeber einer genauen Prüfung zu unterziehen.

„Die Region FrankfurtRheinMain ist aufgrund der Quantität und Qualität der hier ansässigen produzierenden Unternehmen einer der herausragenden Industriestandorte in Deutschland. Die LANGE NACHT DER INDUSTRIE soll Besucher für moderne Technologien, innovative Arbeitsprozesse und neue Produkte begeistern, gerade vor dem Hintergrund der Digitalisierung der Wirtschaft“, sagt Detlev Osterloh, Geschäftsführer Innovation und Umwelt, IHK Frankfurt am Main.

Unternehmen öffnen ihre Türen und informieren über Karrierewege

10 Industriebetriebe aus den Branchen Automobil- und Fahrzeugbau, Chemie, Energie, Luftfahrt, Maschinen- und Anlagenbau sowie Nahrungsmittel und Getränke öffnen exklusiv ihre Werkstore und ermöglichen den Besuchern die Industrie „live“ zu erleben. Große Unternehmen, aber auch die so genannten „Hidden Champions“ werden zeigen, was und wie sie produzieren, wie sie ausbilden und welches Arbeitsumfeld sie ihren Fachkräften bieten.

Anmeldung für Besucher und Schulen

Die Teilnahme an allen Besuchstouren ist kostenfrei und ab 14 Jahren möglich. Für Schulen aus der Region ist ein besonderer Anmeldeservice eingerichtet, mit dem jeweils eine definierte Anzahl von Schülern als Gruppe auf eine Tour gebucht werden kann. Natürlich sind auch Lehrkräfte herzlich eingeladen die Touren zu begleiten.

Interessierte können sich ab sofort um einen der begehrten Plätze unter
www.langenachtderindustrie.de/regionen/frankfurtrheinmain anmelden.

Touren
Die Industrieunternehmen lassen sich in folgenden Tour-Konstellationen besichtigen:

Tour 1: KAMAX [Check-in Gießen 16:15 Uhr]
Tour 2: KAMAX [Check-in Gießen 18:30 Uhr]
Tour 3: Binding-Brauerei & FlexLink
Tour 4: Mainova & SAMSON
Tour 5: Fraport & ROTHENBERGER Werkzeuge
Tour 6: Infraserv (Wasser) & Infraserv (Ersatzbrennstoff-Anlage)
inkl. einer Rundfahrt durch den Industriepark Höchst
Tour 7: Celanese & Bayer, Division Crop Science
inkl. einer Rundfahrt durch den Industriepark Höchst
Tour 8: Binding-Brauerei (mit eigener Anreise um 17:45 Uhr)
Tour 9: Binding-Brauerei (mit eigener Anreise um 20:00 Uhr)

Ablauf

16:15 Uhr Check-In, Boarding an der TH Mittelhessen, Gießen
16:45 Uhr Kick-Off-Veranstaltung im Industriepark Höchst (Tor Ost), Frankfurt
17:00 Uhr Check-In, Boarding im Industriepark Höchst (Tor Ost), Frankfurt
17:15 Uhr Zeitgleicher Start aller Busse (ausgenommen Tour 1, 2, 8, 9)
18:00 Uhr Eintreffen in den Betrieben:
Führungen, Präsentationen, jeweils 100 Minuten
19:45 Uhr Abfahrt zur zweiten Besichtigung
20:00 Uhr Eintreffen in den Betrieben:
Führungen, Präsentationen, jeweils 100 Minuten
22:00 Uhr Ende und Rückfahrt zum jeweiligen Startplatz
22:30 Uhr Voraussichtliches Ende

Über die LANGE NACHT DER INDUSTRIE:

Die LANGE NACHT DER INDUSTRIE ist ein bundesweit einzigartiges preisgekröntes Veranstaltungskonzept, in dessen Rahmen Unternehmen potenziellen Mitarbeitern, Schülern, Studierenden und anderen Interessierten einen Blick hinter ihre Werkstore gewähren. Ziel ist es, die Industriebetriebe und die Menschen in einer Region in Kontakt zu bringen. In spannenden Führungen erhalten die Besucher Einblicke in Arbeitsprozesse, sie können Fragen stellen und sich ein persönliches Bild vom Betrieb als möglicher zukünftiger Arbeitgeber machen. Die erste Veranstaltung dieser Reihe fand 2008 in Hamburg statt. Seither konnten ständig weitere Regionen gewonnen werden. Inzwischen haben mehr als 600 Unternehmen und rund 68.000 Teilnehmer in bundesweit 12 Regionen an dem Projekt teilgenommen. Für die Zukunft sind 20 Veranstaltungen mit je 50 Unternehmen pro Jahr im gesamten Bundesgebiet geplant. Veranstaltungsagentur ist prima events gmbh. Weitere Infos unter www.lange-nacht-der-industrie.de.

Gründungsimpulse für den städtischen Handel – Fachleute und Praktiker diskutieren in der NASPA Wiesbaden

Impulsreferate und Diskussion zum Thema "Neue Gründungsimpulse für den städtischen Handel" im Rahmen der "Gründertage Hessen" am 26. April 2018 in der Nassauischen Sparkasse, Rheinstrasse, Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow
Impulsreferate und Diskussion zum Thema „Neue Gründungsimpulse für den städtischen Handel“ im Rahmen der „Gründertage Hessen“ am 26. April 2018 in der Nassauischen Sparkasse, Rheinstrasse, Wiesbaden © Foto: Diether v. Goddenthow

Das allmähliche Sterben des stationären Einzelhandels ist längst nicht mehr nur auf strukturschwache, von Überalterung und geringerer Kaufkraft geprägten Gemeinden und Städten beschränkt. Selbst in prosperierenden Großstädten wie Wiesbaden, Mainz, Frankfurt und Darmstadt verschwinden seit über 30 Jahren die alteingesessenen Fachgeschäfte und mit ihnen ein Stück Stadt-Identität und Stadtkultur.

Zwangen einst Billiganbieter, Handelsketten, Einkaufspassagen und Shopping-Center Tante-Emma-Läden und den Fachhandel in die Knie, scheint ihnen nun der Online-Handel den Rest zu geben. Ist aber die Lage für den  städtischen Handel wirklich so aussichtslos? Oder liegen paradoxer Weise gerade auch im gefürchteten World-Wide-Web ungeahnte Überlebens- und Wachstums-Chancen für „Tante-Emma-&Co“?   Über diese und sonstige Chancen im Einzelhandel in Zeiten des Internets diskutierte  hr-iNFO-Journalistin und Moderatorin Heidi Radvilas  mit prominenten Gästen und Praktikern am Donnerstag, 26. April 2018 im Stammhaus der Nassauischen Sparkasse in Wiesbaden auf der Veranstaltung „Neue Gründungsimpulse für den städtischen Handel“ im Rahmen der Gründertage Hessen 2018.

(v.r.n.li) Am Rednerpult: hr-iNFO-Journalistin Heidi Radvilas, Nanna Beyer, Kiezkaufhaus Wiesbaden, Einzelhändler Dr. Dominik Benner, Geschäftsführer Schuhe24, Thomas Vogt, Leiter Firmenkunden Region Mittem Svenja Brüxkes vom IFH Köln, Silvio Zeizinger, Geschäftsführer Handelsverband Hessen e.V., Sedat Aktas und Geschäftsführer Geile Weine KA-18 GmbH bildeten das Podium auf der Veranstaltung „Neue Gründungsimpulse für den städtischen Handel“ im Rahmen der Gründertage Hessen 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
(v.r.n.li) Am Rednerpult: hr-iNFO-Journalistin Heidi Radvilas, Nanna Beyer, Kiezkaufhaus Wiesbaden, Einzelhändler Dr. Dominik Benner, Geschäftsführer Schuhe24, Thomas Vogt, Leiter Firmenkunden Region Mittem Svenja Brüxkes vom IFH Köln, Silvio Zeizinger, Geschäftsführer Handelsverband Hessen e.V., Sedat Aktas und Geschäftsführer Geile Weine KA-18 GmbH bildeten das Podium auf der Veranstaltung „Neue Gründungsimpulse für den städtischen Handel“ im Rahmen der Gründertage Hessen 2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Referenten und Diskutanten waren: Svenja Brüxkes vom IFH Köln, Bertram Theilacker, Mitglied des Vorstandes der Nassauischen Sparkasse, Thomas Vogt, Leiter Firmenkunden Region Mitte, Silvio Zeizinger, Geschäftsführer Handelsverband Hessen e.V. und die Einzelhändler Dominik Benner, Geschäftsführer Schuhe24, Nanna Beyer, Kiezkaufhaus Wiesbaden und Sedat Aktas, Geschäftsführer Geile Weine KA-18 GmbH. (ganzer Beitrag)

Bürgerempfang Ehrenamtlicher des wirtschaftlichen Sektors bei Ministerpräsidentin Malu Dreyer

Beim sechsten Bürgerempfang der Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 21.April 2018 in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz huldigte auch Constantin Offel von der Schule für Clowns seiner Ministerpräsidentin. © Foto: Diether v. Goddenthow
Beim sechsten Bürgerempfang der Ministerpräsidentin Malu Dreyer am 21.April 2018 in der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz huldigte auch Constantin Offel von der Schule für Clowns seiner Ministerpräsidentin. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ganz unter Raiffeisens Leitidee „Gemeinsam kann man mehr erreichen“, stand am 21. April 2018 der Bürgerempfang  in der Rheinland-Pfälzischen Staatskanzlei Mainz. Bereits zum sechsten Mal hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger in die Staatskanzlei eingeladen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ihnen für die wichtige Arbeit zu danken. „Das Engagement der Ehrenamtlichen ist unverzichtbar und unbezahlbar. Es stärkt unsere Gesellschaft, die ohne eine lebendige soziale Kultur nicht funktionieren würde. Als Ministerpräsidentin ist es mir wichtig, den Ehrenamtlichen Danke zu sagen für die vielen Stunden, die sie freiwillig für einen guten Zweck aufwenden“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer über die Idee des Bürgerempfangs.

„Was einer nicht alleine schafft, schaffen viele gemeinsam“ ist das Leitbild von Raiffeisens Genossenschaftsidee, die auf Solidarität und gegenseitiger Verantwortung beruht, und es ist auch das Motto dieses Bürgerempfangs, rief Ministerpräsidentin Malu Dreyer den rund 270 ehrenamtlich tätigen Gästen beim Bürgerempfang zu.  © Foto: Diether v. Goddenthow
„Was einer nicht alleine schafft, schaffen viele gemeinsam“ ist das Leitbild von Raiffeisens Genossenschaftsidee, die auf Solidarität und gegenseitiger Verantwortung beruht, und es ist auch das Motto dieses Bürgerempfangs, rief Ministerpräsidentin Malu Dreyer den rund 270 ehrenamtlich tätigen Gästen beim Bürgerempfang zu. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Was einer nicht alleine schafft, schaffen viele gemeinsam“ ist das Leitbild von Raiffeisens Genossenschaftsidee, die auf Solidarität und gegenseitiger Verantwortung beruht. „Im Jubiläumsjahr der rheinland-pfälzischen Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Karl Marx war es mir ein Anliegen, mit denjenigen zu sprechen, die sich ehrenamtlich im wirtschaftlichen Bereich engagieren und der Frage nachgehen, wie wir die Arbeitswelt bestmöglich gestalten können“, sagte die Ministerpräsidentin. „Das soziale, gemeinnützige Engagement von Unternehmen, Unternehmern und Unternehmerinnen spielt im Gemeinwesen eine wichtige Rolle, sei es durch Sponsoring für Vereine, Kooperationen oder durch die Selbstverwaltung in Gremien, Kammern und Verbänden, die die Regionen stärken und damit einen wertvollen Beitrag für wirtschaftlich gute Strukturen im ländlichen Raum leisten.“

In diesem Jahr kamen zahlreiche Gäste, die sich ehrenamtlich im wirtschaftlichen Bereich engagieren, etwa ehrenamtliche Arbeitsmarktmentoren, Senioren-Expertinnen und -Experten, Prüfende und Lotsen bei Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern usw. © Foto: Diether v. Goddenthow
In diesem Jahr kamen zahlreiche Gäste, die sich ehrenamtlich im wirtschaftlichen Bereich engagieren, etwa ehrenamtliche Arbeitsmarktmentoren, Senioren-Expertinnen und -Experten, Prüfende und Lotsen bei Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern usw. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Gäste der Ministerpräsidentin engagieren sich unter anderem für Frauen in der Wirtschaft, in Handwerksinnungen, Wirtschaftsforen, Projektgemeinschaften zur Unterstützung des Einzelhandels, gründeten und unterstützen Bürger- und Winzergenossenschaften, gemeinnützige Baugenossenschaften, Energiegenossenschaften, Start-ups und Berufsanfänger sowie Migrantinnen und Migranten. Sie sind ehrenamtliche Arbeitsmarktmentoren, Senioren-Expertinnen und -Experten, Prüfende und Lotsen bei Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern. Ausgewählt wurden sie von der Ministerpräsidentin, die die Landräte und Landrätinnen sowie Oberbürgermeister und Oberbürgermeisterinnen der zwölf kreisfreien Städte und 24 Landkreise um Vorschläge gebeten hatte.

Weinverkostung mit der Rheinhessischen Weinkönigin Lea Kopp, hier mit Malu Dreyer. © Foto: Diether v. Goddenthow
Weinverkostung mit der Rheinhessischen Weinkönigin Lea Kopp, hier mit Malu Dreyer. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Landesregierung fördert gesellschaftliches Engagement von Wirtschaftsunternehmen in Kammern und Initiativen sowie Kooperationen und Partnerschaften zwischen Staat, Bürgergesellschaft und Wirtschaft aktiv“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Darüber hinaus stehe die Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung allen Ehrenamtlichen als Ansprechpartner zur Verfügung. Als Dank für die ehrenamtliche Arbeit aller hat die Ministerpräsidentin 2014 zudem die landesweite Ehrenamtskarte ins Leben gerufen. „Rheinland-Pfalz ist Ehrenamtsland: Nahezu jeder Zweite engagiert sich, prozentual so viele wie in keinem anderen Bundesland. Darauf sind wir sehr stolz“, so die Ministerpräsidentin.

Ein wenig Werbung für die große Karl-Marx-Landesausstellung vom 5.5. bis 21.10.2018 in  Trier
Ein wenig Werbung für die große Karl-Marx-Landesausstellung vom 5.5. bis 21.10.2018 in Trier

Der Empfang wurde von einem bunten Rahmenprogramm begleitet: Den rund 270 Gästen standen alle Türen der Staatskanzlei offen, unter anderem auch das Büro der Ministerpräsidentin. Sie konnten kulinarische Spezialitäten genießen und Weine aus den rheinland-pfälzischen Anbaugebieten verkosten. Dabei beriet sie die rheinhessische Weinkönigin Lea Kopp. Zudem spielten die Wandermusikanten, der Gitarrist David Strack und die Sängerin Esther Ayo für die Gäste. Auch die Schule für Clowns sorgte für Unterhaltung. Es gab Informationen zum Karl-Marx- und zum Raiffeisen-Jubiläum, dem Rheinland-Pfalz-Tag in Worms und zum Thema Ehrenamt. Auch beim Demokratiespiel „Rette die Blunies“, entwickelt von Studierenden der Hochschule Trier, konnten sich die Gäste ausprobieren.

Rhein-Main CongressCenter in Wiesbaden feierlich eröffnet – Tage der offenen Tür – Neue Maßstäbe im Kongress- und Veranstaltungswesen

Feier zur Eröffnung des RheinMain CongressCenter am 13.04.2018.  © Foto: Diether v. Goddenthow
Feier zur Eröffnung des RheinMain CongressCenter am 13.04.2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wiesbadens neues Rhein-Main CongressCenter ist eröffnet und wird neue Maßstäbe im Congress- und Veranstaltungswesen setzen: Gemeinsam mit Ministerpräsident Volker Bouffier, Oberbürgermeister Sven Gerich, Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel, Baubetriebsleiter Henning Wossidlo und Architekt Ferdinand Heide, feierten heute rund 900 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft & Kultur in der grandiosen Festhalle „Nord“ die Fertigstellung des RheinMain CongressCenters. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom Hessischen Staatsorchester Wiesbaden unter Leitung des Generalmusikdirektors Patrick Lange und von der Dancefloor-Gruppe DDC mit „Breakdance meets Klassik“. ZDF-Fernsehgarten-Moderatorin Andrea Kiewel führte durch das Programm.

"Breakdance meets Klassik“. Die Dancefloor-Gruppe DDC gemeinsam mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden unter Leitung des Generalmusikdirektors Patrick Lange zum Auftakt der Einweihungsfeier des RMCC in Wiesbaden am 13.4.2018.  © Foto: Diether v. Goddenthow
„Breakdance meets Klassik“. Die Dancefloor-Gruppe DDC gemeinsam mit dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden unter Leitung des Generalmusikdirektors Patrick Lange zum Auftakt der Einweihungsfeier des RMCC in Wiesbaden am 13.4.2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

Das Geld ist gut angelegt

„Es ist geschafft, das Rhein Main CongressCenter öffnet seine Tore“ hieß Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel die Gäste willkommen und unterstrich, dass dies „ein großer Moment für Wiesbaden“ und, „ein großer Moment auch für mich persönlich“ sei. Erfolg, so der Wirtschaftsdezernent, sei eines der schönsten Glücksgefühle der Welt. „Wir haben in den letzten Monaten an diesem Ort Erstaunliches geleistet, um diesen Erfolg zu schaffen. In nur 36 Monate Bauzeit haben wir eines der modernsten Congress- und Veranstaltungshäuser Europas gebaut“, so Bendel. Dabei sei man im gesetzten Kostenrahmen von 194 Millionen Euro geblieben und habe trotzdem nicht an der Qualität gespart, was bekanntlich bei Bauwerken in dieser Dimension in unserem Lande leider keine Selbstverständlichkeit wäre.

Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel.© Foto: Heike v. Goddenthow
Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel.© Foto: Heike v. Goddenthow

Besonders erfreulich sei, so Bendel unter großem Beifall, „dass tausende Tonnen Material bewegt und niemand dabei ernsthaft verletzt wurde. Immerhin haben über 2500 Menschen aus 15 Nationen Hand in Hand gearbeitet“. 45 Einzelgewerke wurden ausgeschrieben, 60 Unternehmen teilten sich diese Arbeit. „Die Tatsache, dass wir keinen Generalunternehmer hatten, sondern die Ausschreibungen selbst gemacht hatten, hat uns auch in den Stand versetzt, dass wir viele Firmen aus Wiesbaden und der Umgebung hier als Firmen beschäftigen konnten. Auf der Baustelle herrschte stets ein gutes Klima. Hier wurde miteinander geschafft, und nicht geschwätzt, und daher muss ich den hier anwesenden Anwälten die Hoffnung auf künftige Umsätze nehmen. Denn wir werden wahrscheinlich ohne jegliches strittiges Gerichtsverfahren auskommen. Auch das ist eine Leistung, die heute auf den Großbaustellen der Welt leider seinesgleichen sucht.“, freut sich der Wirtschaftsdezernent mit Recht.

Rhein-Main CongressCenter Nordhaupthalle. Noch rechtzeitig vor der morgigen Eröffnung konnte der Rasen verlegt werden. © Foto: Diether v. Goddenthow
Rhein-Main CongressCenter Nordhaupthalle. Noch rechtzeitig vor der heutigen Eröffnung konnte der Rasen verlegt werden. © Foto: Diether v. Goddenthow

Vor allem Bendel ist es zu verdanken, dass Wiesbaden den Schritt letztlich gewagt hatte, die aus dem Jahre 1957 stammende, in die Jahre gekommene Rhein-Main-Halle abzureißen und an ihre Stelle eines der in Europa modernsten und größten CongressCenter zu bauen.

Es sei Zeit, dafür Dank zu sagen: unserem gesamten Projektteam, allen voran Baubetriebsleiter Henning Wossidlo und WiBau Projektleiterin Evelyn Pflugradt, unserem Architekten Ferdinand Heide, unseren Fachplanern, Beratern, unserer Verwaltung und vor allem den vielen Bauleuten und Handwerkern. Das neue RMCC sei einzigartig, schwärmt Bendel, dessen politische Karriere mit der Eröffnung des Rhein-Main CongressCenters einen neuen Höhepunkt und nunmehr ihr Ende erreicht hat. „Das nehmen auch unsere Kunden war, die während der Bauzeit häufig unsere Gäste waren. Ich lade Sie ein, nun das neue RMCC mit Leben zu füllen. Entwickeln Sie mit uns neue Konzepte und nutzen Sie unser einzigartiges Ambiente, unsere technischen Innovationen und die enorme Flexibilität“, bat er die Gäste für das Haus zu werben.
Die rund 194 Millionen Euro Baukosten sind nach Überzeugung des Wiesbadener Wirtschaftsdezernenten eine gut angelegte Investition. Schon jetzt ziehe das RMCC weitere Investoren an – gerade in der Hotellerie: „Noch im Dezember soll das neue Best Western Hotel eröffnen. Im Juni 2019 kündigt sich das Holiday Inn Express an. 2020 folgen dann auch das Intercity Hotel und das geplante Adina Hotel am Kureck.“ Wiesbaden liege voll im Trend und das RMCC werde die Rekordzahlen weiter steigen lassen. So habe es im Vorjahr 1.249.204 Übernachtungen gegeben – ein Plus von 2,1 Prozent: „Dies ist ein neuer Übernachtungsrekord: Im sechsten Jahr in Folge sind die Übernachtungszahlen steigend.“ Das RMCC habe auch positive Effekte für die Gastronomie und den Einzelhandel. Bendel ist überzeugt: „Das RMCC schafft Umsatz und sichert damit wichtige Arbeitsplätze in Wiesbaden.“ Das Geld sei gut angelegt, so Bendel.

Das RMCC setze Maßstäbe in Sachen Innovation

Oberbürgermeister Sven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow
Oberbürgermeister Sven Gerich. © Foto: Diether v. Goddenthow

Oberbürgermeister Sven Gerich betonte bei der offiziellen Eröffnung des Gebäudes die Bedeutung des RMCC für die Zukunft: „Wir in Wiesbaden bewegen etwas: Dieser Neubau macht das einmal mehr sichtbar. Hier ist vieles in Bewegung, weil wir gemeinsame Ziele haben und motivierte Menschen. Nutzen wir die Zukunftschancen, die das RMCC uns bietet! Dann kann aus diesem neuen Zentrum ein interessanter Ort der Begegnung werden: Für Menschen mit unterschiedlichen Positionen, Professionen und Perspektiven – ein Symbol für die Zukunftsfähigkeit unserer modernen, weltoffenen und vielfältigen Landeshauptstadt.“
Es hat eine enorme Anziehungskraft, die sich von heute an an jedem Tag ein bisschen steigern soll. Es ist wahrlich ein einzigartiges Haus, das nun auch von den Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern entdeckt und mit vielen Veranstaltungen und Leben gefüllt werden will. Deshalb haben wir heute Abend gleich zum Auftakt 4100 ehrenamtlich Tätige aus unserer Stadt zu einem kostenfreien Konzert eingeladen. Der Oberbürgermeister dankte Stadtrat Bendel auch für diese Idee.

© Foto: Diether v. Goddenthow
© Foto: Diether v. Goddenthow

Das RMCC setze Maßstäbe in Sachen Innovation und spiele beim Thema Nachhaltigkeit auf Weltniveau, freut sich Gerich „Hier zeigt sich unsere Verpflichtung, Verantwortung für unsere Gesellschaft zu übernehmen, um den Klimawandel zu stoppen und Ressourcen zu schonen“, so Gerich. Architekt Ferdinand Heide habe seine komplizierte Aufgabe beim RheinMain CongressCenter ganz hervorragend gelöst: „Nicht nur mit Blick auf das Zweckmäßige und die Technik des Bauprojektes, sondern auch auf die Proportionen der Formen und auf die Farben: Eine ausgewogene Harmonie mit viel Tageslicht sorgt für echte Schönheit.“

Ein Glückstag für Wiesbaden, und für’s ganze Land

Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ministerpräsident Bouffier gratulierte im Namen des Landes Hessen und der hessischen Landesregierung und unterstrich augenzwinkernd, dass Freitag der 13., wie heute, ein Glückstag sei, „nicht nur für Wiesbaden, auch für’s ganze Land. Ich gratuliere von Herzen. Ich könnte jeden Freitag am 13. so etwas machen Es ist einmalig, glückwunsch zu diesem tollen Gebäude!“ Die Entscheidung für dieses Gebäude war nicht selbstverständlich, und durchaus auch heftig diskutiert worden, ob man es so oder anders herum machen sollte. „Diese Entscheidung war jeden Fall mutig“, und, das dürfe man heute auch sagen, „auf jeden Fall auch richtig!“, so der Ministerpräsident. Diese Entscheidung sei vor allem ein starkes Signal für die Zukunftsgestaltung dieser Stadt. „Und das ist für mich der entscheidende Punkt. Sie haben einen Wert geschaffen, gemeinsam, das im besten Sinne des Wortes Zukunftsfähigkeit zeigt: Aufbruch, Glaube daran, dass man auch in Zukunft ganz Hervorragendes leisten kann in dieser Stadt und mit dieser Stadt in der ganzen Region!“, unterstrich Bouffier und dankte insbesondere Detlev Bendel, ohne den es diese mutige Entscheidung so nicht gegeben hätte.

Als Anerkennung für diese großartige Leistung überreichte Bouffier die Ehrentafel des Hessischen Ministerpräsidenten aus Höchster Porzellan an Oberbürgermeister Sven Gerich und Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel. © Foto: Diether v. Goddenthow
Als Anerkennung für diese großartige Leistung überreichte Bouffier die Ehrentafel des Hessischen Ministerpräsidenten aus Höchster Porzellan an Oberbürgermeister Sven Gerich und Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel. © Foto: Diether v. Goddenthow

Als Anerkennung für diese großartige Leistung überreichte Bouffier die Ehrentafel des Hessischen Ministerpräsidenten aus Höchster Porzellan an Oberbürgermeister Sven Gerich und Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel mit einer persönlichen Widmung dieses Tages: „Es ist der hessische Löwe, der uns gemeinsam verbindet!“ Schmunzelnd fügte der Ministerpräsident hinzu: „Das passt zu Euch. Der Löwe ist stark. Der Löwe ist mutig. So versteht sich auch diese Stadt. Und wenn ihr hier oben diese Pranke seht, dann wisst ihr, wenn’s um Wiesbaden geht: Die Landesregierung droht nie, sie grüßt immer in diesem Sinne. Glückauf!“

CongressCentrum setzt neue Maßstäbe

Nach Überzeugung der Wiesbadener Messe-, Kongress- und Tourismus-Holding „TriWiCon“ (die das Kurhaus Wiesbaden, das RMCC und Wiesbaden Marketing vereint) wird das neue CongressCenter wichtiger Wirtschaftsmotor sein. So kehrt der Internisten-Kongress im nächsten Jahr wieder nach Wiesbaden zurück – weitere Kongresse aus der Gesundheitsbranche folgen.

Fröhlich verlief das Interview von ZDF-Fernsehgarten-Moderatorin Andrea Kiewel mit Henning Wossidlo (li.) und Architekt Ferdinand Heide. © Foto: Diether v. Goddenthow
Fröhlich verlief das Interview von ZDF-Fernsehgarten-Moderatorin Andrea Kiewel mit Henning Wossidlo (li.) und Architekt Ferdinand Heide. © Foto: Diether v. Goddenthow

Hinzu kommt: Nachhaltigkeit gilt in der Veranstaltungsbranche als Zukunftsschlüssel für Erfolg: Schon vor der Fertigstellung war das RMCC mit der Vorzertifizierung in Platin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB e. V.) ausgezeichnet worden – es zählt damit zu den Nachhaltigsten der Welt. Erneuerbare Energien werden durch eine Photovoltaikanlage geliefert, eine Wärmepumpe sorgt für die Beheizung: Umweltfreundliche Fernwärme dient der Versorgung bei Spitzenlasten. Zudem zeichnen natürliche Klimatisierung, wärmespeichernde Baumaterialien und optimale Tageslichtnutzung das Gebäude aus. Eine zertifizierte Nachhaltigkeitsberatung stellt sich individuell auf Veranstaltungen ein und berechnet Klima- und Energiebilanzen. Nicht zuletzt dient auch die zentrale Lage des RMCC der Nachhaltigkeit.

Dr. Christine Lemaitre, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen - DGNB e.V., überreicht Bauprojektleiter Henning Wossidlo die Urkunde Zertifizierung in Platin für Nachhaltiges Bauen (DGNB e. V.)  © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Christine Lemaitre, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V., überreicht Bauprojektleiter Henning Wossidlo die Urkunde Zertifizierung in Platin für Nachhaltiges Bauen (DGNB e. V.) © Foto: Diether v. Goddenthow

Erfahrener Kongress-Caterer

Kuffler Congress Catering (KCC) ist der exklusive Gastronomiepartner im neuen RheinMain CongressCenter. Das Unternehmen steht für das gesamte Tagungs-, Kongress- und Messegeschäft zur Verfügung – vom Branchenkongress bis zur Besuchermesse. In der Qualität geht KCC , nach Einschätzung von Branchenkennern, weit über die klassische Veranstaltungsgastronomie hinaus. Mit saisonalen und regionalen Speisen ist ein zeitgemäßes und qualitativ anspruchsvolles Catering geplant: Dazu gehören auch innovative Angebote wie Superfood und Fitness-Drinks, die gerade Kongressteilnehmern helfen sollen, die notwendige Fitness an den Veranstaltungstagen zu behalten. Spezialitäten aus Hessen oder dem Rheingau sollen zudem für das notwendige Wohlgefühl sorgen. Zusätzlich bewirtet Kuffler im Erdgeschoss des RMCC mit dem „bagutta“ ein öffentlich zugängliches Restaurant mit Außenfläche.

Der Schlüssel (hier aus Brotteig) zum neuen RMCC ist überreicht. (vl.) Oberbürgermeister Sven Gerich,Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel, Projektleiter Henning Wossidlo und Architekt Ferdinand Heide. © Foto: Diether v. Goddenthow
Der Schlüssel (hier aus Brotteig) zum neuen RMCC ist überreicht. (vl.) Oberbürgermeister Sven Gerich,Wirtschaftsdezernent Detlev Bendel, Projektleiter Henning Wossidlo und Architekt Ferdinand Heide. © Foto: Diether v. Goddenthow

Vernissage – „Prima Vista – Auf den ersten Blick“

Junge Künstlerinnen und Künstler von vier hessischen Hochschulen hatten bereits vor der Eröffnung des Gebäudekomplexes eine exklusive Gelegenheit, in dem von Architekt Ferdinand Heide geplanten Bauwerk zu fotografieren: Mehr als zwanzig Nachwuchskünstler haben sich an einem Fotowettbewerb „Prima Vista“ beteiligt und dabei im RMCC außergewöhnliche, faszinierende Perspektiven entdeckt.

Fotoausstellung „PRIMA VISTA“ von Studenten der Hochschulen Rhein-Main Wiesbaden, Kassel, Frankfurt und Darmstadt. Im Bild: die Werkreihe "Inside" von Markus Seibel. Er hat sich mit dem technischen Innenleben des Rhein-Main CongressCenters wie Elektrizität, Wasserversorgung, Sauerstoffversorgung, Internet, Entrauchung in Notfällen usw. auseinandergesetzt, was in seinen Werken sehr gelungen zum Ausdruck kommt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Fotoausstellung „PRIMA VISTA“ von Studenten der Hochschulen Rhein-Main Wiesbaden, Kassel, Frankfurt und Darmstadt. Im Bild: die Werkreihe „Inside“ von Markus Seibel. Er hat sich mit dem technischen Innenleben des Rhein-Main CongressCenters wie Elektrizität, Wasserversorgung, Sauerstoffversorgung, Internet, Entrauchung in Notfällen usw. auseinandergesetzt, was in seinen Werken sehr gelungen zum Ausdruck kommt. © Foto: Diether v. Goddenthow

So entstanden künstlerische Bildwelten, die sich von üblichen Ergebnissen klassischer Architekturfotografie deutlich unterscheiden. „Dieser erste Blick junger Foto-Künstler auf das neue RheinMain CongressCenter zeigt sehr unterschiedliche, faszinierende Perspektiven“, freut sich Wirtschaftsdezernent Bendel. Von mehr als 100 dieser ungewöhnlichen Sichtweisen und künstlerischen Ansichten können sich auch die Besucher des Eröffnungswochenendes im RMCC überzeugen: Die Foto-Ausstellung findet im Terrassen-Foyer über dem Zugang „Eingang Süd“ statt.

Tag der offenen Tür

Schlangen am ersten Tag der offenen Tür vor dem neuen RMCC. © Foto: Diether v. Goddenthow
Schlangen am ersten Tag der offenen Tür vor dem neuen RMCC. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ab 15.00 Uhr öffneten sich die „Tore“ für den ersten, der beiden „Tage der Offenen Tür“ für die Bürgerinnen und Bürger Wiesbadens. Bereits gegen 14.30 Uhr hatte sich eine Warteschlange von schätzungsweise 2.500 Interessierten gebildet.

Freudiger Ansturm. © Foto: Diether v. Goddenthow
Freudiger Ansturm. © Foto: Diether v. Goddenthow

Am zweiten Tag der Offenen Tür, am morgigen Samstag, backen Prominente verschiedene Brotsorten zu Gunsten der „Aktion Mensch“. Die Brote und Zutaten können Besucher gegen eine Spende für „die gute Sache“ mitnehmen, um ihren ersten Besuch im RMCC auch zu Hause weiter genießen zu können. Am Freitagabend hat die Stadt Wiesbaden zudem ehrenamtlich Engagierte zu einem Konzert im Rahmen des „Jahr des Engagements 2018″ mit „Glasperlenspiel“ eingeladen. Sven Gerich und Detlev Bendel erläutern übereinstimmend: „Die Stadt setzt mit dem RMCC Zeichen und will mit diesen Angeboten auch etwas an die Wiesbadener Bevölkerung zurückgeben.“

(Dokumentation Diether v. Goddenthow /teilweise Pressetexte des RMCC / Presseamt der Stadt Wiesbaden/)

Die Dimensionen auf einen Blick:
Mit seinen Bau-Dimensionen setzt das größte Investitionsprojekt der hessischen Landeshauptstadt am Markt neue Maßstäbe: Das Bauvolumen umfasst eine Bruttogeschossfläche von rund 30.000 Quadratmetern. Die Veranstaltungsfläche liegt bei 20.000 Quadratmetern – was der Größe von rund drei Fußballfeldern entspricht.

Kapazitäten für insgesamt 12.500 Personen

Erdgeschoss, Halle 1:
• 4.600 m²
• in drei Segmente teilbar
• 5.000 Personen bestuhlt, 9.000 unbestuhlt
• mobiles Tribünensystem mit rund 3.000 Plätzen
• bis zu 15 Meter Raumhöhe

Erdgeschoss, Halle 2:
• 3.000 m²
• in vier Segmente teilbar
• 3.200 Personen bestuhlt
• 6 Meter Raumhöhe

1. Obergeschoss:
• 25 Veranstaltungsräume, 20 bis 280 m²

2. Obergeschoss, Saal 2:
• 2.400 m²
• in fünf Segmente teilbar
• 2.200 Personen bestuhlt

2. Obergeschoss:
• 15 weitere Veranstaltungsräume, 40 bis 220 m² lichtdurchflutete Foyers und Veranstaltungsräume

Weitere Informationen im Internet unter www.rmcc.de

Sonderausstellung im Geldmuseum Frankfurt:“Gold. Schätze in der Deutschen Bundesbank“

Gold. Schätze in der Deutschen Bundesbank. Eine Sonderausstellung im Geldmuseum vom 11.04.2018 bis 30.09.2018. © Foto: Diether v. Goddenthow
Gold. Schätze in der Deutschen Bundesbank. Eine Sonderausstellung im Geldmuseum vom 11.04.2018 bis 30.09.2018. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Ich kann Ihnen versichern, dass das Gold der Deutschen unter den höchsten Ansprüchen an das langfristige Verständnis für das Gold als Zahlungsmittel und als Währungsmetall, vor allem aber an die Lagerung und die Sicherheit sowie die metallurgische Überprüfung der Barren gelagert und verwaltet wird.“, sagte Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele anlässlich bei der gestrigen Eröffnung der äußerst gelungenen Sonderausstellung „Gold. Schätze in der Deutschen Bundesbank“ im Geldmuseum Frankfurt. Hierin zeigt die Deutsche Bundesbank nicht nur zum ersten Mal der Öffentlichkeit verschiedene Goldbarren im Kontext ihrer oftmals wechselvollen Lagerungs-Geschichten,  sondern gibt einen wunderbaren, komprimierten und didaktisch bestens aufbereiteten Überblick „des“ Goldes als Zahlungsmittel, nämlich vom römischen Solidus des Kaisers Constantin über die spätmittelalterlichen Dukaten bis hin zu den Goldmünzen der Gegenwart. Die historische Bedeutung von Gold als Zahlungsmittel, die Eigenschaften des Edelmetalls, dessen weltweites Vorkommen, die Gewinnung und Weiterverarbeitung werden in der Ausstellung ebenso dargestellt wie die Hilfsmittel zur Echtheitserkennung der Goldbarren aus dem täglichen Einsatz in der Bundesbank.

die Ausstellung wurde mit großer Begeisterung aufgenommen. © Foto: Diether v. Goddenthow
die Ausstellung wurde mit großer Begeisterung aufgenommen. © Foto: Diether v. Goddenthow

Für die Ausstellung wurden repräsentative Barren aus dem Bundesbank-Tresor ausgewählt. Die Auswahl reiche vom ältesten bis zu den jüngsten Goldbarren und ermögliche einen außergewöhnlichen Einblick, der sonst aus Sicherheitsgründen nicht möglich sei, so Thiele.

„Die Sonderausstellung rundet die Transparenzoffensive der Bundesbank zum Gold ab. Gleichzeitig setzt sie das Thema Gold in einen weiteren Rahmen“, sagte Thiele. Ziel sei es, Besucher umfassend über das Gold und die deutschen Goldreserven zu informieren.

Eine historische Goldwaage.© Foto: Diether v. Goddenthow
Eine historische Goldwaage.© Foto: Diether v. Goddenthow

Die Ausstellung dauert vom 11. April 2018 bis zum 30. September 2018 und kann während der Öffnungszeiten des Geldmuseums von Montag bis Freitag sowie Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei. Das Museum ist barrierefrei.

Rede von Carl-Ludwig Thiele, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank

Buchtipp – nicht nur zur Ausstellung: Das Gold der Deutschen

das_gold_der_deutschen2w-jpÄußerst empfehlenswert – ab als Begleitbuch zur Ausstellung, als Geschenk oder zu Unterrichtszwecken, das Buch: Das Gold der Deutschen. Hierin wird chronologisch und bestens strukturiert in auch für Laien ansprechender und leicht verständlicher Sprache und ansprechend illustriert aufgezeigt, wie die deutschen Goldreserven entstanden und welche Rolle Gold als Zahlungsmittel im Wandel der Zeiten spielt(e), welche Bedeutung Goldreserven damals und heute hatten/haben. Es ist das erste Buch dass Lesern die Goldbestände der Bundesbank informativ und illustrativ so nahegebringt und darüber hinaus einen fundierten Abriss zur Geschichte des Goldes als Zahlungsmittel gibt.

Wie Herausgeber und Autoren sagen, habe die Verlagerung bedeutender Goldbestände aus den Lagerstellen in New York und Paris nach Frankfurt in den vergangenen Jahren große öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. „Die Verwalterin der deutschen Goldreserven, die Deutsche Bundesbank, informiert in diesem Buch erstmals ausführlich über die Entstehung, Verwendung und Lagerung des Goldes in den eigenen Tresoren. Interessante Einblicke in die Gewinnung und die Verarbeitung des Rohstoffs Gold sowie fundierte Erkenntnisse über seine Eigenschaften werden durch eine opulente Bebilderung ausgewählter Goldbarren aus dem Bestand der Bundesbank visuell eindrucksvoll ergänzt.“

Das Buch ist ausschließlich im Buchhandel zum Preis von 24,90 Euro oder im Shop des Geldmuseums erhältlich.
ISBN-10: 3777430749
ISBN-13: 9783777430744

 

 

JungeMedienJury 2017/18 kürt die besten Bücher, Comics und Games

Mit dem großen Abschlussfest am 12.3. im Commerzbank-Hochhaus ging die JungeMedienJury 2017/18 zu Ende. Ein Gruppenfoto zur Erinnerung. Die Jugendlichen konnten neue Freunde finden, interessante Medieninstitutionen wie Buchmesse, eine Nacht in der Bibliothek, Design-Büros usw. erleben,  und sie hatten vor allem auch viel Spaß  beim gemeinsamen Diskutieren über die besten Games, Comics /Mangas und Jugendromane..Foto: Diether v. Goddenthow
Mit dem großen Abschlussfest am 12.3. im Commerzbank-Hochhaus ging die JungeMedienJury 2017/18 zu Ende. Ein Gruppenfoto zur Erinnerung. Die Jugendlichen konnten neue Freunde finden, interessante Medieninstitutionen wie Buchmesse, eine Nacht in der Bibliothek, Design-Büros usw. erleben, und sie hatten vor allem auch viel Spaß beim gemeinsamen Diskutieren über die besten Games, Comics /Mangas und Jugendromane..Foto: Diether v. Goddenthow

40 Frankfurter Jugendliche der „JungeMedienJury (JMJ)“ präsentierten am 12. März 2018 im 49. Stockwerk des Commerzbankhochhauses beim großen Abschlussfest des Medienprojektes ihre Roman-, Comics-/Manga- und Game-Favoriten aus 50 Neuerscheinungen.

Ein halbes Jahr lang haben sich die 13- bis 16-jährigen Medienexperten in Begleitung von ehrenamtlich nicht im Mediengeschäft professionell tätigen Moderatoren intensiv mit aktuellen Jugendromanen, Comics, Mangas, und Games auseinandergesetzt. Auf ihrer Auswahlliste standen Spiele wie Super Mario Odysee, der Comic Spider Man – der Schwur, der Manga Dragon Ball SD und der Roman „The Hate U Give“.

Musik von Fee, Singer-Songwriterin aus Frankfurt spielte Lieder aus  neuer CD. Foto: Diether v. Goddenthow
Musik von Fee, Singer-Songwriterin aus Frankfurt spielte wie über den Wolken Lieder aus neuer CD. Foto: Diether v. Goddenthow

Nach der Begrüßung, einer Musikeinlage von der Singer-Songwriterin Fee aus Frankfurt und der Vorstellung aller Partner des „JungeMedienJury-Projektes“ durch Dr. Sabine Homilius (Leiterin der Stadtbücherei Frankfurt), Frau Zinkeisen (Lions Clubs), Birgit Fricke (Buchmesse), Oliver Müller-Maar (Drogenreferat), Prof. Hans-Heino Ewers (ehem. Direktor des Instituts für Jugendforschung) und den Schirmpersonen Deborah Einspieler (Oper Frankfurt und Jochen Till (Autor), gaben lüfteten die drei Jurys das Geheimnis ihre Siegertitel. Allen Werken – ob Game oder Buch – ist gemeinsam, dass eine außergewöhnliche Protagonistin im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Der beste Manga
Gwenpool„Ein richtig guter Einsteigercomic in die Superhelden-Szene“ so das Votum der Comic- & Manga-Jury zu ihrem bevorzugten Comic „Gwenpool“.Die tollpatschige Heldin wacht plötzlich in einer Welt auf, in der all ihre Comic-Helden real sind. Bei ihrem Versuch, sich in dieser Welt zurechtzufinden, läuft so ziemlich alles schief.

 

Das beste Game
Horizon-Zero-DawnDie Games-Jury kürte Horizon Zero Dawn zum besten Spiel.
Das Action-Rollenspiel für die Playstation 4 spielt in einer fernen, düsteren Zukunft. 1000 Jahre nach Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation leben die Menschen in verschiedenen Stämmen in friedlicher Koexistenz zu den Maschinenvölkern. Durch eine Störung werden die Maschinen zu einer tödlichen Bedrohung für die Menschen.
Die Jägerin Aloy macht sich in dem Spiel auf die Suche nach Antworten, – sowohl, auf die Frage, was es mit der rätselhaften Störung auf sich hat, als auch, was ihre Herkunft angeht.
Die Games-Jury überzeugte vor allem der extrem hohe Grad an Realismus und die immer neuen Herausforderungen, vor die der Spielende gestellt ist.

Das beste Jugendbuch
WolkenschlossIm Jugendroman „Wolkenschloss“ von Kerstin Gier ist es Fanny, eine 17-jährige Angestellte im früheren Nobelhotel hoch oben in den Schweizer Bergen.
Von Neugierde getrieben steckt Fanny bald mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.
Für die Jugendbuch-Jury der JMJ, die zahlenmäßig größte, war Wolkenschloss klarer Favorit. Die gelungene Mischung aus Spannung, Humor und Romantik gefiel den jungen Literaturkritikerinnen und -kritikern besonders.

Das gemeinsame Projekt der Stadtbücherei und der Frankfurter Lions Clubs gibt es seit 14 Jahren. Sein Ziel ist, den kritischen Medienkonsum von Jugendlichen zu fördern. Unterstützt werden die Organisatoren vom Drogenreferat der Stadt Frankfurt, von der Frankfurter Buchmesse und dem Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität.

Dr. Sabine Homilius (Leiterin der Stadtbücherei Frankfurt), bedankte sich symbolisch mit einem Schirm bei den Schirmherrn von JungeMedienJury Klaus-Peter Müller (Vorstand Commerzbank), Deborah Einspieler (Frankfurter Oper) und Jochen Till (Autor). Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Sabine Homilius (Leiterin der Stadtbücherei Frankfurt), bedankte sich symbolisch mit einem Schirm bei den Schirmherrn von JungeMedienJury Klaus-Peter Müller (Vorstand Commerzbank), Deborah Einspieler (Frankfurter Oper) und Jochen Till (Autor). Foto: Diether v. Goddenthow

Schirmherr und Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller, der zum großen JMJ-Finale in die 49. Etage des Hochhauses am Kaiserplatz eingeladen hatte, moderierte in gewohnter souveräner und pointierter Weise die Veranstaltung und stellte bei dieser Gelegenheit seinen designierten Nachfolger Michael Mandel vor. Mandel, demnächst als Konzernvorstand zuständig für 17,5 Millionen Kunden und eine große Affinität zu Tim & Struppi, versicherte auch nach dem Stabwechsel die „JungeMedienJury (JMJ)“ 2018/19 im nächsten Jahr wieder gerne zum großen Abschlussfest zu begrüßen.

Die obligatorische Schlacht am Buffet gehört traditionell zum Abschlussfest dazu. Foto: Diether v. Goddenthow
Die obligatorische Schlacht am Buffet gehört traditionell zum Abschlussfest dazu. Foto: Diether v. Goddenthow

Medienbegeisterte Junge Leute können bei der JungeMedienJury 2018/19 mitmachen
Junge Leute zwischen 12 und 16 Jahren mit Interesse an Games, Comics /Mangas, Jugendromanen, Film und Hörspiel können sich über die Möglichkeit einer Teilnahme an einer Jungen-Medien-Jury in der Stadtbücherei Frankfurt informieren.

Stadtbücherei Frankfurt am Main, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main,
Sekretariats-Telefon 069/212 31894 der Leiterin Frau Dr. Sabine Homilius oder
Zentrale 069/212 38080 /Telefax: 069/212 37949, E-Mail: info@stadtbuecherei.frankfurt.de; Internet: http://www.stadtbuecherei.frankfurt.de.

(Dokumentaion Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

Der schleichenden Wirtschaftsfeindlichkeit entgegentreten! – Deutliche Worte auf Jahresempfang der rheinland-pfälzischen Wirtschaft 2018

Der größte Neujahrsempfang der regionalen Wirtschaft in Deutschland in der Rheingoldhalle in Mainz am 7. Februar 2018.  Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Der größte Neujahrsempfang der regionalen Wirtschaft in Deutschland in der Rheingoldhalle in Mainz am 7. Februar 2018. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Deutlich mahnende Worte vor einer besorgniserregenden Überbürokratisierung, zuletzt durch die ab 25. Mai 2018 geltende EU-Datenschutz-Verordnung, sowie gegen einen schleichenden wirtschaftsfeindlichen Zeitgeist fanden die Vertreter der gastgebenden IHK, HWK und der Kammern der Freien Berufe auf dem Jahresempfang der Rheinlandpfälzischen Wirtschaft 2018 am 7.Februar in der Rheingoldhalle zu Mainz. Festredner war Professor Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D., mit einem engagierten Plädoyer für den Zusammenhalt Europas.

Bessere Verhältnisse gab es in Europa noch nie!

Festredner Prof. Dr. Norbert Lammert Bundestagspräsident a.D. beim Jahresempfang der Rheinland-Pfälzischen Wirtschaft 2018 in der Rheingoldhalle Mainz. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Festredner Prof. Dr. Norbert Lammert
Bundestagspräsident a.D. beim Jahresempfang der Rheinland-Pfälzischen Wirtschaft 2018 in der Rheingoldhalle Mainz. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Lammert, seit Januar  Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, nannte den europäischen Integrationsprozess, der mit den Römischen Verträgen vor 60 Jahren seinen Anfang nahm, die „wichtigste einzelne Innovation des 20. Jahrhunderts“. Zum ersten Mal in einer zweieinhalbtausend-jährigen gemeinsamen Geschichte sei das Risiko so gut wie beseitigt, „dass Meinungsverschiedenheiten und Interessenkonflikte, die es zwischen diesen Staaten nach wie vor gibt, unter Einsatz von Gewalt mit militärischen Mitteln ausgetragen werden können“, so Lammert. „Bessere Verhältnisse als die, die wir gegenwärtig in Europa haben, gab es auf diesem Kontinent nie!“ Noch nie habe es auf diesem Kontinent den Zustand gegeben, dass „in ausnahmslos allen europäischen Staaten, demokratisch gewählte Parlamente, und von diesen bestellte oder kontrollierte Regierungen im Amt sind“. Diese Errungenschaft sei ihm noch wichtiger, so Lammert, als seine „zugegebenermaßen gebremste Begeisterung gegenüber dieser oder jener konkreten Regierung, die ich da in diesem oder jenen Land im Amt sehe“. Die komplette Rede kann folgend über Youtube abgerufen werden:

Dr. Engelbert J. Günster „Kernthemen couragiert anpacken“

Dr. Engelbert J. Günster, Präsident der Industrie und Handelskammer für Rheinhessen, hatte zuvor seine Begrüßungsrede vor den gut 1600 Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur unter das Motto „Kernthemen couragiert anpacken“ gestellt. Obwohl die Unternehmen auch am Standort Rheinhessen derzeit Rekorde verbuchten und ein Drittel von ihnen in den nächsten zwölf Monaten die Investitionen und die Beschäftigtenzahlen erhöhen wollten, läge, so der IHK-Präsident, statt Aufbruchsstimmung „eine bleierne Schwere über unserem Land.“ In Berlin „scheinen die parteitaktischen Grundsatzstreitereien wichtiger zu sein, als die Interessen unseres Landes und seiner Bürger“, so Günster. Und während ein dringender Handlungsbedarf bei Kernthemen zur Modernisierung Deutschlands und ein Zukunftsprogramm im europäischen Kontext bestünde, zermürbe man sich bei Prinzipienreiterei und Spitzfindigkeit, „so zum Beispiel, ob der Mittelwert zwischen 180.000 und 220.000 nun bei 200.000 liegt oder nicht; und ob der Begriff „Obergrenze“ eine normative Begrenzung ist, oder nur deskriptiver Natur.“

Dr. Engelbert J. Günster, Präsident der IHK für Rheinhessen:  „Der Industriestandort Deutschland braucht eine Frischzellenkur - und zwar vor allem bei den Rahmenbedingungen,  die die Politik zu verantworten hat.“ Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Dr. Engelbert J. Günster, Präsident der IHK für Rheinhessen:
„Der Industriestandort
Deutschland braucht eine Frischzellenkur – und zwar vor allem bei den Rahmenbedingungen,
die die Politik zu verantworten hat.“ Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Schon in der abgelaufenen Legislaturperiode habe die Große Koalition ihre Machtfülle nicht für grundlegende Reformen im Land genutzt. Auch die soeben mühsam beendeten Koalitionsverhandlungen zeugen auch diesmal nicht davon, dass die sich abzeichnende Fortsetzung der Großen Koalition an diesem Reformmangel etwas ändern wolle. Ein mutloses Wohlfühlprogramm schaffe keine neuen Jobs – und mittelfristig auch keine Aufbruchsstimmung im Land, so der IHK-Präsident. Günster mahnte an, wesentliche Kernthemen couragiert anzupacken, beispielsweise zuvorderst:
„• Investitionen in Bildung von der Kita bis zur Hochschule und die Sicherung des Fach- und Führungskräftenachwuchses,
• Ertüchtigung und Ausbau der digitalen- und der Verkehrsinfrastruktur
• Innere Sicherheit und Schutz der Außengrenzen, • Steuerentlastung von Bürgern und Unternehmen,
• Straffung des Gesundheitswesens und Entzerrung und Verbesserung von Prophylaxe, Akutbehandlung und ganz besonders der Pflege in einer alternden Bevölkerung.“

Zudem gelte es, „einer schleichenden Wirtschaftsfeindlichkeit entgegenzuwirken“, so der IHK-Präsident und zitierte, die diesbezüglichen Beobachtungen des Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, Michael Vassiliadis, aus dessen kürzlich gehaltenen Rede: „In Deutschland hat sich ein Zeitgeist breitgemacht, der Wirtschaft und Industrie pauschal hintertriebene, arrogante Profitgier unterstellt. Anstatt mit dem Wirtschafts- und Industriestandort die Grundlage des hiesigen Wohlstands zu sichern, wird nur noch über Ausstiege, Verbote und Reglementierungen geredet, statt über Innovation, Investition und Modernisierung.“ Er stimme in diesem Punkt ausdrücklich dem erfahrenen Gewerkschaftsführer zu, so Günster, und ergänzte: „Es darf nicht sein, dass ein tüchtiger und erfolgreicher Mittelstand, das Rückgrat unserer Wirtschaft in Sippenhaft genommen wird für Fehlverhalten einiger weniger Großunternehmen. Ich teile gerne auch seinen Weckruf an alle handelnden politischen Akteure: „Der Industriestandort Deutschland braucht eine Frischzellenkur – und zwar vor allem bei den Rahmenbedingungen, die die Politik zu verantworten hat.“, so der IHK-Präsident (Die komplette Rede hier).

Talkrunde diskutierte- Berufsausbildung und Bürokratieabbau
Talkrunde (v.l.n.r.): Edgar Wilk, Präsident der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz und Landesverband der Freien Berufe Rheinland-Pfalz e. V., Wilhelmina Katzschmann, Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, Markus Appelmann, Moderator. Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Talkrunde (v.l.n.r.): Edgar Wilk, Präsident der Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz und Landesverband der Freien Berufe Rheinland-Pfalz e. V., Wilhelmina Katzschmann, Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz, Markus Appelmann, Moderator. Hans-Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

Noch deutlichere Worte gegen die wachsende Zahl unternehmensfeindlicher gesetzlicher Rahmenbedingungen fand die  Talkrunde mit  Hans Jörg Friese, Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, Wilhelmina Katzschmann Vizepräsidentin der Ingenieurkammer Rheinland Pfalz sowie Edgar Wilk, Präsident der Steuerberaterkammer Rheinland Pfalz und Landesverband der Freien Berufe Rheinland Pfalz e. V.. Moderator war Markus Appelmann, SAT1, der durch den ganzen Veranstaltungsabend führte.

Zwei Themen brannten dabei besonders auf den Nägeln: Die berufliche Bildung und der Bürokratieabbau.

Auch ein verpflichtendes Praktikum im Handwerk für alle Schultypen

Besorgniserregend sei das nachlassende Niveau der Schulabsolventen nicht nur in theoretischen Fächern, sondern auch in den praktisch-manuellen Bereichen, weswegen Handwerkspräsident Hans Jörg Friese forderte: „Was wir benötigen, sind in den Schulen handwerkliche Fähigkeiten.“ Wie solle jemand, der noch nie gehämmert habe, plötzlich am Ausbildungsplatz ein Talent für’s Hämmern entwickeln können, versuchte Friese das Problem an diesem kleinen Beispiel im Kern zu benennen. Wenn in den Schulen keine fachpraktischen Fähigkeiten vermittelt würden, könne sich das Handwerk anstrengen wie es wolle; Es gäbe dann keine Möglichkeit mehr, die Versäumnisse in der Feinmotorik nachzuholen. Deswegen forderte der Handwerkskammerpräsident  unter  viel Beifall, ab der 5. Klasse verbindlich Naturwissenschaften zu lehren. Und dass „für alle Schulformen, auch für’s Gymnasium, ein Praktikum verpflichtend ist, und mindestens ein Praktikum in einem Handwerksbetrieb“, so Friese. Denn es werde nicht nur immer schwieriger, gute ausgebildete Menschen zu bekommen. Sondern mit der Digitalisierung in der Wirtschaft, auch im Handwerk, seien die Anforderungen drastisch gestiegen: „Wir haben junge Menschen, die müssen nicht nur das Fachpraktische erlernen, sondern sie müssen diesen Weg der Digitalisierung gehen.“ Da käme  zum Erlernen der nötigen handwerklichen Fertigkeiten noch der Lehrstoff aus dem „Digitalen“ hinzu. Zudem benötigte man Berufsschulen und Bildungszentren der Kammern, die gut ausgestattet seien, so der Handwerkspräsident, und forderte hierfür entsprechende Unterstützung, „um all diese Dinge auch angehen zu können“.

Von Bürokratieabbau keine Spur – Wirtschaft und Freiberufler ersticken bald an überzogenen Dokumentationspflichten 

Beim Thema Bürokratieabbau warnte Edgar Wilk vor den Folgen einer ausufernden Bürokratie für die Freien Berufe und mittelständische Unternehmen. Dabei kritisierte er unter anderem eine Reihe von aktuellen Rechtsvorschriften, die jeden noch so kleinen Arbeitsschritt bei der Berufsausübung dokumentiert sehen wollen. „Dadurch werden Unternehmen und Freiberufler unnötig behindert. Hier muss dringend auf die Bremse getreten werden. Jede neue Dokumentationspflicht lässt den Bürokratieaufwand größer werden“, erklärte Wilk und nannte die nervigsten Gesetzes-Verordnungen, wie etwa die „Grundsätze zur ordnungsgemäßen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff GoBD. Darin, so Wilk, werde in 184 Punkten detailliert aufgelistet, wie  die Abläufe in der Buchhaltung vonstattengehen und die Arbeitsschritte im Betrieb dokumentiert werden müssen. „Wer gedacht hat, dass die Umstellung auf elektronische Unterlagen die Arbeit vereinfacht und beschleunigt, der hat die Rechnung ohne die Bürokratie gemacht“, so Wilk

Ähnlich kritisch beurteilte der Kammerpräsident auch die Dokumentationspflichten des neuen Geldwäschegesetzes (GwG). Hier wird verlangt, erst einmal festzustellen und zu dokumentieren, ob man selbst „geldwäschegefärdet“ sei.  Besonders betroffen sind hierbei Steuerberater, Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer. Sie müssen umfangreich analysieren, ob in ihren Kanzleitätigkeiten Risiken im Hinblick auf Geldwäsche vorhanden sind und diesen Vorgang genau dokumentieren. „Neben dem großen bürokratischen Aufwand droht den Betroffenen bei Nicht-Befolgen der Richtlinien eine unverhältnismäßige Strafe. Hier schießt der Gesetzgeber über das Ziel hinaus.“

Besonders ärgerlich sei auch die ab 25. Mai 2018 verpflichtend anzuwendende europäische Datenschutz Grundverordnung (EU-DS-GVO). Sie bringe zusätzliche, ganz erhebliche Dokumentationspflichten und einen damit verbundenen Bürokratieaufwand mit sich. Danach sind Unternehmen und Freiberufler angehalten, ihre Arbeitsabläufe und Prozesse so einzurichten und zu dokumentieren, dass die Verarbeitungsweise von Personendaten sowie die Erfüllung der umfangreichen Informationspflichten jederzeit gegenüber den Aufsichtsbehörden nachgewiesen werden können. Die meisten Freiberufler sind als Berufsgeheimnisträger aber ohnehin schon durch ihren Beruf dazu verpflichtet, ihre Mandanten-, Klienten- und Patienten-Daten vertraulich zu behandeln; einer zusätzlichen Regelung hätte es da nicht bedurft. „Die neuen Pflichten nach der DS-GVO bei der Bearbeitung persönlicher Daten führen lediglich zu mehr Arbeitsaufwand und Verunsicherung der Mandanten“, kritisiert Wilk. „Diese Regelung trifft genau die Falschen, hier wäre eine Ausnahme sinnvoll gewesen.“ Auch hier drohen Betroffenen bei nicht Befolgung drastisch überzogene Strafen bis zu 20 Mio. Euro.

Netzwerken bei Wein und Bretzel auf dem Jahresempfang der rheinland-pfälzischen Wirtschaft 2018. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de
Netzwerken bei Wein und Bretzel auf dem Jahresempfang der rheinland-pfälzischen Wirtschaft 2018. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow.de

(Dokumentation Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

 

Die Statements der Verbandsvertreter können folgend angeklickt werden:

Auch das Handwerk sieht seine Zukunft in der Digitalisierung – Momentaufnahmen vom parlamentarischen Neujahrstreffen

Impression vom Parlamentarischen Neujahrstreffen der Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks e.V. am 31. Januar 2018 im Kurhaus Wiesbaden mit Vertretern der Politik, unter ihnen in Vertretung von Ministerpräsident Volker Bouffier Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression vom Parlamentarischen Neujahrstreffen der Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks e.V. am 31. Januar 2018 im Kurhaus Wiesbaden mit Vertretern der Politik, unter ihnen in Vertretung von Ministerpräsident Volker Bouffier Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. © Foto: Diether v. Goddenthow

Ganz oben auf der Agenda aller Neujahres- und Jahresempfänge von IHKs und HWKs, Wirtschafts-  und Branchenverbänden, von Mittelstandstreffen und Arbeitgeberverbänden  in jüngster Vergangenheit steht  die Digitalisierung: „Industrie 4.0″ bzw. „Handwerk 4.0″ als Garant für internationale Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Innovation schlechthin.
So wunderte es  nicht, dass das Thema Digitalisierung wiederholt auch das Schlagwort des Abends auf dem traditionellen parlamentarischen Neujahrstreffen der Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks (AHH) in Wiesbaden war.

Präsident Jochen Honikel machte aber auch deutlich, dass der technische Fortschritt unvorhersehbare Herausforderungen bringe. © Foto: Diether v. Goddenthow
Präsident Jochen Honikel machte aber auch deutlich, dass der technische Fortschritt unvorhersehbare Herausforderungen bringe. © Foto: Diether v. Goddenthow

Präsident Jochen Honikel stellte vor knapp 250 Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft die Fortschritte und Aufgaben für die Digitalisierung im Handwerk dar: „Für uns ist klar: Nur wenn das Handwerk heute die Chancen der Digitalisierung beherzt nutzt, werden unsere Geschäftsmodelle auch in Zukunft erfolgreich sein. Dafür haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen und der hessischen Politik im vergangenen Jahr ganz konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht: Beispielhaft will ich unsere Studie in Kooperation mit dem hessischen Wirtschaftsministerium und dem eBusiness-Kompetenz-Zentrum über die bestehenden Digitalisierungsangebote und Erfordernisse im Handwerk nennen. Auch in den Gremien des Hessischen Handwerkstages haben wir durch einen neu gegründeten Digitalisierungsarbeitskreis das wichtige Zukunftsthema fest in den Blick genommen. Mein Dank gilt an dieser Stelle der Landespolitik, die mit jeweils 500.000 Euro im Doppelhaushalt 2018/19 einen weiteren Beitrag leistet, um die Digitalisierung im hessischen Handwerk voranzubringen. Wir wissen die heute Abend anwesenden Politiker parteiübergreifend an unserer Seite. Dafür sind wir Ihnen allen sehr verbunden.“

Honikel machte aber auch deutlich, dass der technische Fortschritt unvorhersehbare Herausforderungen bringe: „Unsere Gesellschaft und auch unsere Arbeitswelt verändern sich rasend schnell. Die Frage ist: Können wir als Handwerk mit dieser Geschwindigkeit der Entwicklung mithalten? Welchen Beitrag können wir dazu leisten? Und schlussendlich: Wie verändert sich das Handwerk durch die Digitalisierung? Welche Fähigkeiten muss der Mitarbeiter der Zukunft haben? Wie müssen wir die Ausbildung unserer jungen Leute verändern?“

Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sagte unter anderem Zuschüsse für Digitalisierungsberater und  für die Umstellung der Arbeitsprozesse im Handwerk zu. © Foto: Diether v. Goddenthow
Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sagte unter anderem Zuschüsse für Digitalisierungsberater und für die Umstellung der Arbeitsprozesse im Handwerk zu. © Foto: Diether v. Goddenthow

Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sicherte dem Handwerk bei diesen wichtigen Fragen die Unterstützung der Landesregierung zu: „Mit unserer Ausbildungsförderung helfen wir gerade Handwerksbetrieben beim Wettbewerb um junge Leute. In diesem Jahr führen wir die Meisterprämie ein, um junge Frauen und Männer noch mehr zu motivieren, sich beruflich weiterzuentwickeln und den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Wir wollen auch, dass die hessischen Handwerksbetriebe Schritt halten können mit dem technologischen Wandel; deshalb fördern wir Stellen für Digitalisierungsberater und stellen Zuschüsse bereit für die Umstellung der Arbeitsprozesse und die Verbesserung der IT-Sicherheit.“

In kurzen Statements der Vorsitzenden der Landtagsfraktionen bestätigten Thorsten Schäfer-Gümbel (SPD), Fraktionsvorsitzender Michael Boddenberg (CDU), Renè Rock (FDP) und Mathias Wagner (Bündnis 90/Die Grünen) die Aufforderung Honikels, die anstehenden Aufgaben gemeinsam anzugehen. Die im Landtag vertretenen Fraktionen suchen gezielt den Dialog mit dem hessischen Handwerk. Bei den aktuellen Herausforderungen, wie z.B. der finanzielle Ausstattung der Kommunen, dem Nachwuchsmangel oder der Luftreinhaltung, sollen in gemeinsamen Gesprächen die Belange und Lösungsvorschläge des Handwerks diskutiert werden.

Vize-Präsident Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands  Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe,forderte u.a. Nachrüst-Fonds zur Dieselumrüstung, © Foto: Diether v. Goddenthow
Vize-Präsident Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe,forderte u.a. Nachrüst-Fonds zur Dieselumrüstung, © Foto: Diether v. Goddenthow

Vize-Präsident Jürgen Karpinski, Präsident des Zentralverbands  Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, forderte in seinem Schlusswort von der Politik endlich der massiven Verunsicherung darüber, ob, wann und wo Dieselfahrzeuge künftig noch bewegt werden dürfen ein Ende zu setzen: „Anstatt die derzeitige Angst vor Diesel zu schüren muss es gelingen, gesetzliche Rahmenbedingungen für einen Anreiz zu setzen, Euro 5 Dieselfahrzeuge technisch so nachzurüsten, dass deren Stickoxidausstoß auf Euro 6-Niveau reduziert wird.“

Die Arbeitgeberverbände des Hessischen Handwerks sind der Zusammenschluss von 30 handwerklichen Fachverbänden, in denen rund 15.000 Betriebe freiwillig organisiert sind.

Wiesbadener IHK-Neujahrsempfang 2018 „im Konjunkturhimmel“

Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden am 17. Januar 2018 mit rund 500 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft. IHK-Kammerpräsident Dr. Christian Gastl eröffnet die Veranstaltung. Foto: Diether  v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden am 17. Januar 2018 mit rund 500 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft. IHK-Kammerpräsident Dr. Christian Gastl eröffnet die Veranstaltung. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Über 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Verbänden und Gesellschaft konnte IHK-Präsident Dr. Christian Gastl mit guten Nachrichten zum Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden am 17. Januar 2018 im Erbprinzenpalais begrüßen. Das vom Statistischen Bundesamt für 2017 ermittelte Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent überträfe gar die Jahresprognose um 0,4 Prozentpunkte. Und für 2018 erwarte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag nochmals ein Wirtschaftswachstum von satten 2,2 Prozent. Deutschland befände sich dann im neunten Jahr in Folge in einem der längsten und stabilsten Aufschwünge seiner jüngeren Geschichte. So wundert es nicht, dass auch im Kammerbezirk laut Umfrage der „Geschäftsklimaindex aus dem Mittelwert von Lage und Erwartungen auf das hohe Niveau von 137 Punkten angestiegen“ sei und „erneut deutlich über dem hessischen Durchschnitt“, liege, so der Kammerpräsident. (IHK-Konjunkturbericht 2018)

Wo aber viel Licht ist, gibt es bekanntlich auch  manchen Schatten: Euro-Krise, Brexit-Folgen, Flüchtlings-Zuzug und -Integration, Energiewende seien ungelöst. Im Kammerbezirk hinkten Stadt und Land immer noch beim für die Wirtschaft so wichtigen Ausbau der Breitband- und Telekommunikationsinfrastruktur hinterher. Und es fehlten das seit Jahren versprochene öffentliche W-LAN sowie ausreichend Gewerbeflächen für Betriebs-Erweiterungen und Neuansiedlungen.

Verlässliche Politik unverzichtbar für demokratische Errungenschaften
Sorge bereite zudem die oftmals nicht mehr klar erkennbare Haltung der etablierten politischen Kräfte und ein damit verschwindendes allgemeines Vertrauen. „Damit unsere demokratischen Errungenschaften nicht in eine Schieflage geraten, kommt es auf die Bewahrung von Haltung auf Basis eines soliden Wertefundamentes an“, sagte der Kammerpräsident und fragte, was denn „unser ethischer Kompass“ sei.
An die Politik gerichtet, bat er Ministerpräsident Volker Bouffier, sich „für eine kluge und verlässliche Politik im Bund stark zu machen, die nicht kurzatmig nach den nächsten Meinungsumfragen oder Followerzahlen bei Twitter schielt, sondern der es ernsthaft um die verantwortliche und nachhaltige Gestaltung der Zukunft geht. Wir brauchen eine stabile Regierung, die tatkräftig die Schlüsselthemen der Zukunft anpackt und damit verantwortungsvolle Wirtschaftspolitik betreibt.“

Kammerpräsident Dr. Christian Gastl hielt eine bemerkenswerte Rede. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Kammerpräsident Dr. Christian Gastl hielt eine bemerkenswerte Rede. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

An die Unternehmer adressiert, mahnte der Kammerpräsident eine Wertehaltung des „Ehrbaren Kaufmanns“ an, denn allein Gewinn zu machen reiche für ein unternehmerisch verantwortungsvolles Handeln nicht aus. „‘Ehrbare Kaufleute sind ein Vorbild in der Sozialen Marktwirtschaft. Ihre Leitsätze beruhen auf Anstand, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Verantwortung.‘ So steht es in unserem Leitbild ‚Ehrbarer Kaufleute‘, das die Unternehmer unserer IHK-Vollversammlung – über alle Branchen und Betriebsgrößen hinweg – zu Beginn der aktuellen Legislaturperiode verabschiedet haben. Als Richtschnur für das eigene Handeln, aber auch um öffentlich ein Zeichen zu setzen. Außerdem als Appell an alle Verantwortlichen in den Unternehmen, sich ebenfalls zu diesem Leitbild zu bekennen. Daran arbeitet auch unser IHK-Ausschuss ‚Gesellschaftliche Verantwortung‘, den unsere Vollversammlung 2014 ins Leben gerufen hat“, unterstrich der Kammerpräsident.

Neue schöne Datenschutzwelt 

Der Staat könne  durch kleinteilige neue Gesetze, die die Unternehmen dazu verpflichteten, Prüflisten abzuhaken, eher nicht zur Wertehaltung eines „Ehrbaren Kaufmanns“ animieren.  So müsse beispielsweise im Rahmen der Arbeitsschutz-Gesetzgebung jetzt selbst jeder Keinstbetrieb der Dokumentationspflicht nachkommen, jährlich eine Gefährdungsbeurteilung von psychischen Belastungen der Mitarbeiter am Arbeitsplatz vorzunehmen. „Ich frage mich, welches Unternehmerbild der Gesetzgeber im Kopf hat, wenn er selbst Kleinstbetrieben nicht zutraut, im unternehmerischen Eigeninteresse dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter gesund und arbeitsfähig sind. Dass er noch dazu die Verpflichtung ausspricht, dies zu dokumentieren, zeugt von wenig Vertrauen.“, ärgert den Kammer-Präsidenten.

Beinahe noch absurder sei jedoch die ab dem 25. Mai 2018 geltende Datenschutzgrundverordnung. Während Menschen im Facebook-Mainstream freiwillig mitunter ihr Privatestes öffentlich machten, wäre es andererseits  nicht mehr zulässig, „den Einladungsverteiler dieses Neujahrsempfangs abzuspeichern, um ihn im kommenden Jahr zum Abgleich zu nutzen. Ich sage dies schon einmal vorsorglich, falls Sie nächstes Jahr keine Einladung erhalten sollten“, klärt der Kammerpräsident die ungläubig dreinschauenden Anwesenden über die realitätsferne Absurdität der neuen schönen Datenschutzwelt auf. „Im Ernst: So nachvollziehbar die dahinterstehende Absicht ist, die Daten von Mitarbeitern und Kunden schützen zu wollen, so umfangreich sind doch für Betriebe die Löschungs- und Dokumentationspflichten – verbunden mit grotesken Haftungssummen bei Zuwiderhandlungen.“, sprach Dr. Christian Gastl den Anwesenden aus dem Herzen. Woraufhin selbst Ministerpräsident Volker Bouffier derart darüber erstaunt war, dass er gleich zu Beginn seiner Rede Dr. Christian Gastl dringend bat, ihm den entsprechenden Gesetzestext zukommen zu lassen. Das könne so doch nicht gewollt sein. Da müssten doch nochmal die Juristen drüber gucken!, versprach der Ministerpräsident Abhilfe zu schaffen, damit Sie auch im nächsten Jahr alle ihre Einladung wieder erhalten können.

„Unternehmer sind keine kleinen Kinder, denen man mit permanent neuen Vorschriften sagen muss, wie sie sich richtig zu verhalten haben!“, empört sich der Kammerpräsident unter viel Beifall. „Unternehmer sind Menschen, die den Mut aufgebracht haben, etwas zu wagen. Sie gehen jeden Tag persönlich hohe Risiken ein, arbeiten viel und verzichten vor allem in den Gründungsjahren zumeist auf ein geregeltes Privatleben – denn selbstständig heißt bekanntlich ‚selbst‘ und ‚ständig‘.“

Der Kammerpräsident geißelte zudem die Unverhältnismäßigkeit solch einer überzogenen Gesetzgebung, nämlich wegen ein paar schwarzen Schafen immer neue bürokratische Anforderungen zu schaffen, und dabei die „Unabhängigkeit“ des Unternehmerseins zu opfern. “Dann braucht sich niemand darüber wundern, dass sich immer weniger Menschen vorstellen können, einen eigenen Betrieb im Vollerwerb zu gründen“, verdeutlichte der Kammerpräsident das Dilemma.

Vielmehr sei die Politik aufgerufen, „an anderer Stelle ihrer Rolle zur Erfüllung der Sozialen Marktwirtschaft gerecht zu werden. Dazu gehört neben meinen eingangs aufgelisteten Forderungen, dass sich Leistung tatsächlich lohnen muss. Unser jetziges Steuersystem ist in dieser Hinsicht nicht dienlich, um es vorsichtig auszudrücken. Wenn dann zu konjunkturellen Hochzeiten und angesichts von Milliardenüberschüssen in Bund, Ländern und Gemeinden über Steuererhöhungen diskutiert wird, dann passt für mich etwas nicht im Wertesystem dieser Politiker. Aufgabe der Politik ist es beispielsweise, Steueroasen auszutrocknen und Steuerschlupflöcher zu schließen, aber nicht, die Steuerschraube weiter anzuziehen.“, so der Kammerpräsident.
(Die komplette Neujahresrede des IHK-Präsidenten hier)

Wachsende Beliebtheit Wiesbadens schaffe wachsende Herausforderungen bei Wohnen und Verkehr

Oberbürgermeister Seven Gerich zeigt sich auch für 2018 sehr optimistisch. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Oberbürgermeister Seven Gerich zeigt sich auch für 2018 sehr optimistisch. Foto: Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Oberbürgermeister Seven Gerich freute sich über die wachsende Beliebtheit der hessischen Landeshauptstadt, was auch die wachsende Bevölkerungszahl zeige. Diese habe in den letzten 10 Jahren um 14.000 Menschen auf 290.500 Einwohner zugenommen, was einem Plus von 5,3 Prozent entspräche. Und weitere 5 Prozent Einwohnerzuwachs würden für die nächsten Jahre prognostiziert. Diese positive Entwicklung stelle bei aller Freude darüber,  andererseits die Stadt Wiesbaden auch vor große Herausforderungen, etwa erschwinglichen Wohnraum zu erschließen. Es sei jedoch genauso wichtig, daneben Büro- und Gewerbeflächen zu schaffen, so der Oberbürgermeister. Er nannte beispielhaft das Stadtentwicklungsgebiet Ostfeld/Kalkofen. Innerhalb der nächsten zehn Jahre würde in dem neu geschaffenen Stadtteil ein ausgewogener Mix aus Wohnen, Arbeiten, Freiflächen und Biotopflächen entstehen.

City-Bahn und E-Busse
Verkehrspolitisch zukunftsweisend sei auch das Vorhaben, die beiden Landeshauptstädte Wiesbaden und Mainz durch eine City-Bahn miteinander zu verbinden, „die zur umweltfreundlicheren und effizienteren Mobilität beider Städte beitragen soll“, erläuterte Sven Gerich, der sich von dem Vorhaben auch „positive Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Potentiale beider Städte“ verspricht.

Auch die Umrüstung aller Diesel- zu Elektro-Bussen solle zu einem umweltfreundlicheren Öffentlichen Nahverkehr beitragen. “Für 2022 wollen wir damit die erste deutsche Großstadt sein, die lokal emissionsfrei ihr ÖPNV anbieten kann!“, nannte der Oberbürgermeister das Ziel.

RheinMain CongressCenter 
Mit der in wenigen Wochen erfolgenden Fertigstellung des RheinMain CongressCenters würden vermehrt Gäste aus anderen Städten und auch aus dem Ausland nach Wiesbaden kommen. Im April werde das RheinMain CongressCenter komplett fertiggestellt sein und offiziell eröffnet werden. Wiesbaden läge sehr gut auf dem Zeitstrahl bis zum 13. April. „Bereits am 3. Februar wird im RheinMain CongressCenters der Ball des Sports erstmals in neuen Räumen stattfinden. „Durch die durchaus zahlreichen Möglichkeiten von Veranstaltungen wie Messen, Kongresse, Ausstellungen oder Tagungen wie auch Konzerte, auch mal die ein oder andere Fernseh-Show, wird das RheinMain CongressCenters ein modernes Gebäude sein zur vielfältigsten Nutzung“, schwärmte der Oberbürgermeister.

Neues Kunstmuseum
Auch für 2018 habe sich die Stadt viel vorgenommen, sagte der Oberbügermeister. Dabei sei für ihn ein besonderes Highlight zum Ende des vergangenen Jahres der Vertragsabschluss mit der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung zum Bau eines neuen Kunstmuseums auf „unserem wertvollsten Grundstück in der Wilhelmstrasse 1“ gewesen. Damit könne die konkrete Planung beginnen, und „ich bin überzeugt davon, dass dieses Museum eine Bereicherung nicht nur für die Stadt, sondern für die ganze Region werden wird“, bekräftigte der Oberbürgermeister.

Hochschule Fresenius

Ein weiteres Großprojekt, nämlich der 2016 gestartete Bau der Hochschule Fresenius käme gut voran, so dass die ersten der insgesamt mal 1000 jungen Menschen bereits im Wintersemester 2018/2019 ihr Studium aufnehmen könnten. Dieser neue Hochschulstandort bereichere die Stadt und belebe und aktraktiviere das viel zu lange leerstehende ehemalige Gerichtsviertel rund um Moritz- und Oranien-Straße nachhaltig.

Die Krankenhausschließung in Bad Schwalbach bringt die Rettungsdienste in Not und schwächt ländliche Region

Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises forderte die Politik zur Stärkung des ländlichen Raums auf. Foto: Diether v. Goddenthow
Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises forderte die Politik zur Stärkung des ländlichen Raums auf. Foto: Diether v. Goddenthow

Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, ging insbesondere auf die für ihn nicht nachvollziehbare Schließung des Krankenhauses Bad Schwalbach ein. Er bedauere die Schließung des Krankenhauses, daran würde auch nichts ändern, offiziell von einer Umstrukturierung zu sprechen, da dort die Psychosomatische Klinik aus Wiesbaden untergebracht werden solle. Praktisch sei es eine Schließung des Standtortes, so der Landrat. Zudem dürfe das Krankenhaus in Bad Schwalbach nicht isoliert, sondern müsse in unmittelbarem Kontext zu den Standort Idstein betrachtet werden, „insbesondere im Hinblick auf die Notfallaufnahmen, und wir müssen auch den Bezug zum Joho-Krankenhaus in Rüdesheim am Rhein herstellen.“, so der Landrat.
Vor allem sei die Schließung des Krankenhauses als wichtiger Notfallstandort für die Rettungsdienste ein großes Problem, „die im Zweifel längere, um nicht zu sagen erheblich längere Anfahrtswege hätten.“ „Wir von der Entscheidungsgruppe des Rheingau-Taunuskreises – ich spreche hier für unsere Gesundheitsdezernentin Monika Merkert mit – können nur schwer verstehen, dass man auf der einen Seite – von Seite der Bundes- und der Landesregierung – stets von der Stärkung des ländlichen Raums spricht, hier aber billigend in Kauf nimmt, dass mit der Schließung eines Krankenhauses auch wirkliche Folgewirkungen wie Schließung von Arztpraxen, möglicher Wegfall von Apotheken und weitere Standortfaktoren ganz entscheidend verändert werden“, so der Landrat.
Frank Kilian appellierte deshalb dringend an alle Entscheidungsträger, „uns mindestens bei solchen Prozessen frühzeitig zu informieren und anzuhören und mit uns gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Das wäre wünschenswert, anstatt uns quasi vor beschlossene Entscheidungen zu setzen.“

Von wettbewerbsfähigen Unternehmen profitierten auch die Beschäftigten

Ministerpräsident Volker Bouffier setzte auf Verlässlichkeit und stabile politische Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier setzte auf Verlässlichkeit und stabile politische Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier freute sich, dass in Hessen die Wirtschaft brummt. Diese sei „kraftvoll in das neue Jahr 2018 gestartet: Erstmals gibt es in Hessen mehr als 2,5 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Das ist Rekord und ein Beleg für die hervorragende Wirtschaftslage unter dieser Landesregierung. Im November 2017 lag Hessen bei diesem Beschäftigungswachstum auf Platz zwei aller Bundesländer, zudem ist die Arbeitslosenquote mit 4,7 Prozent die niedrigste seit der Wiedervereinigung.“, so der Ministerpräsident. Einen wesentlichen Anteil am Erfolg habe auch Wiesbaden als prosperierende Landeshauptstadt, „denn hier hält der Aufwärtstrend mit einer guten wirtschaftlichen Entwicklung und einer steigenden Zahl an freien Stellen weiter an“, so der Ministerpräsident. Besonders erfreulich sei es, dass im IHK-Bezirk Wiesbaden die Zahl der neuen Ausbildungsplätze zunähme. So hätten 1.675 junge Menschen vergangenes Jahr eine duale Berufsausbildung begonnen. Das seien rund vier Prozent mehr als im Vorjahr. Es zeige, die duale Ausbildung sei – bei aller Tradition – nach wie vor modern, zukunftsorientiert und ein Erfolgsmodell, „um das uns Länder mit hoher Jugendarbeitslosigkeit weltweit beneiden.“, bekräftigte der Ministerpräsident.

Besonders freute sich Volker Bouffier, dass „unsere hessischen Unternehmen wettbewerbsfähig“ seien wie nie, wovon am Ende auch die Beschäftigten profitierten. „Um dieses hohe Niveau zu halten, gilt es, die vor uns liegenden Herausforderungen gemeinsam erfolgreich zu meistern. Sei es beim Fachkräftemangel, bei der Integration oder auch bei der Erarbeitung eines neuen Landesentwicklungsplans mit ausreichenden Gewerbeflächen. Wir haben die besten Voraussetzungen, eine gute Zukunft für die Menschen in unserem Land zu gestalten und selbstbewusst die vor uns liegenden Aufgaben für Hessens gute Zukunft anzugehen.“, sagte der Ministerpräsident.

(Dokumentation: Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

(v.l.) Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Sven Gerich ,Oberbürgermeister  der Landeshauptstadt Wiesbaden, Volker Bouffier, hessischer Ministerpräsident, Dr. Christian Gastl, IHK-Präsident sowie Joachim Nolde, IHK-Hauptgeschäftsführer. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

(v.l.) Frank Kilian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Sven Gerich ,Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Volker Bouffier, hessischer Ministerpräsident, Dr. Christian Gastl, IHK-Präsident sowie Joachim Nolde, IHK-Hauptgeschäftsführer. Diether v. Goddenthow © atelier-goddenthow

Konjunkturumfrage der IHK Wiesbaden / Sonderumfrage Auslandsinvestitionen
Glänzender Jahresstart für die Wirtschaftsregion Wiesbaden

Der Konjunkturmotor der Wirtschaftsregion Wiesbaden erhöht die Drehzahl noch weiter: Die aktuelle Geschäftslage wird von den Unternehmen in Wiesbaden, dem Rheingau-Taunus-Kreis und in Hochheim hervorragend beurteilt, die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate steigen auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Von den Betrieben geht weiterhin ein spürbarer Impuls am Arbeitsmarkt aus. Investitionspläne und Exporterwartungen erreichen einen historischen Höchststand. Das sind die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage zur wirtschaftlichen Lage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wiesbaden zum Jahresbeginn 2018.

Der Geschäftsklimaindex – Indikator der regionalen Wirtschaftsentwicklung – steigt um 5 auf 137 Zähler und liegt erneut deutlich über dem hessischen Durchschnitt. „Das ist der zweithöchste Wert seit 17 Jahren“, freut sich IHK-Präsident Dr. Christian Gastl. „Die Wirtschaftsregion Wiesbaden gedeiht prächtig.“ Ab einem Indikatorwert von 100 ist ein spürbares Wachstum zu erwarten. Die Konjunkturprognose FrankfurtRheinMain 2018 geht von einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent in der Metropolregion aus. „Für 2018 bleibt zu hoffen, dass die wirtschaftliche Entwicklung von stabilen politischen Verhältnissen und verantwortungsvoller Wirtschaftspolitik begleitet wird“, so der IHK-Präsident.

„Die Ergebnisse stehen im Lichte hervorragender Rahmenbedingungen. Die Binnennachfrage bleibt der wichtigste Impulsgeber für die deutsche Konjunktur. Die Zinsen verharren auf niedrigem Niveau, die Arbeitskräftenachfrage bleibt hoch, trotz gestiegener Inflationsrate verbleiben spürbare Lohn- und Rentensteigerungen für den privaten Konsum. Die Auslandsnachfrage steigt, obwohl der Euro jetzt auf dem höchsten Stand seit drei Jahren liegt. Die öffentlichen Haushalte erwirtschaften die höchsten Überschüsse seit der Wiedervereinigung. Der Aufschwung steht auf einer breiten Basis“, sagt Dr. Florian Steidl, Chefvolkswirt der IHK Wiesbaden.

Die Investitionspläne der Unternehmen erreichen einen historischen Höchststand. 39 Prozent der Betriebe im IHK-Bezirk wollen ihre Investitionsausgaben steigern (+3 Prozentpunkte), 9 Prozent planen eine Kürzung der Investitionsbudgets (-4 Punkte). 63 Prozent der Unterneh-men im IHK-Bezirk tätigen Investitionen im Ausland (+8 Punkte). Davon wollen 37 Prozent ihre Investitionsausgaben gegenüber dem Vorjahr steigern (+10 Punkte), 4 Prozent verringern (-4 Punkte).

Der Sonderauswertung zum Thema Auslandsinvestitionen zufolge rechnen die betreffenden Betriebe mit einer deutlichen Ausweitung: 60 Prozent planen ein Engagement in der Eurozone (-3 Prozentpunkte), 23 Prozent in China (+1 Punkt), 20 Prozent in den Asien-Pazifikraum (ohne China) (+7 Punkte), 11 Prozent in Nordamerika (-5 Punkte) und unverändert 3 Prozent im Vereinigten Königreich. Während der Asien-Pazifik-Raum für hiesige Unternehmer für Investitionen interessanter wird, geht die Bedeutung Nordamerikas zurück.

Die Exporterwartungen steigen auf einen historischen Höchststand und übertreffen nochmals die guten Erwartungen vom Frühsommer 2017. Die Hälfte der exportierenden Betriebe rechnet jetzt mit einem wachsenden Exportvolumen (+20 Prozentpunkte), die andere Hälfte geht von gleichbleibenden Exporten aus. Nach wie vor erwartet keiner sinkende Ausfuhren. „Die Exporteure profitieren von den guten wirtschaftlichen Daten im Ausland. Nachdem 2017 für den gesamtdeutschen Export ein weiteres Rekordjahr gewesen sein dürfte, zeigen die Pläne der Unternehmen, dass auch 2018 mit hohen Ausfuhren zu rechnen ist. Der teurer werdende Euro erscheint da nicht als Hindernis“, sagt Steidl. Nur noch 10 Prozent der exportierenden Betriebe sieht eine sinkende Auslandsnachfrage als Risiko für die Geschäftsentwicklung (-5 Punkte).

Die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate werden von den Unternehmen im Bezirk der IHK Wiesbaden in allen Branchen mit Ausnahme des Einzelhandels besser eingeschätzt als im Herbst 2017. 57 Prozent der Unternehmer beschreiben ihre Lage als gut (+9 Prozentpunkte), 7 Prozent (-4 Punkte) als schlecht. 31 Prozent der Betriebe haben positive Erwartungen (+3 Punkte), unverändert 6 Prozent rechnen mit schlechteren Aussichten. Die Erwartungen im Einzelhandel sind deutlich pessimistischer als noch im Herbst 2017. Die Entwicklung des Online-Handels dürfte die Erwartungen der stationären Händler stärker beeinflussen. Multikanalvertrieb ist hier das Stichwort. In der Wirtschaftsregion Wiesbaden vertreibt bereits die Hälfte der Groß- und Einzelhändler Produkte mit Hilfe digitaler Vertriebskanäle wie Online-Shops oder -Plattformen, hessenweit ist es erst ein knappes Drittel.

„Die gute Wirtschaftsentwicklung zeigt auch erste Nebenwirkungen. Regional gibt es bereits eine Überauslastung der Produktionskapazitäten. In der Wirtschaftsregion Wiesbaden sehen wir dies etwa daran, dass in einzelnen Branchen Fachkräfte fehlen und die Leerstandsquote im Markt für Büroimmobilien in Wiesbaden sehr niedrig ist. Von einer Überhitzung kann noch nicht gesprochen werden, da Löhne und Preise noch nicht übermäßig stark gestiegen sind“, sagt Steidl.

Die Betriebe in der Wirtschaftsregion Wiesbaden wollen auch in den kommenden zwölf Monaten weiter Beschäftigung aufbauen. 27 Prozent der Unternehmen planen mit einer Vergrö-ßerung ihrer Belegschaft (-3 Prozentpunkte). Nach wie vor 9 Prozent denken an einen Stellenabbau. 64 Prozent planen keine quantitative Veränderung im Personalbestand. Der Saldo aus steigender und fallender Beschäftigung bleibt deutlich positiv, so dass mit ein Impuls am Arbeitsmarkt zu erwarten ist.

Der IHK-Konjunkturbericht zum Jahresbeginn 2018 kann kostenfrei als pdf aus dem Internet heruntergeladen werden: www.ihk-wiesbaden.de/konjunkturbericht

(Pressestelle IHK)

Goethe-Uni diskutiert im Rahmen der Bürgeruni über „Wissenschafts- und Meinungsfreiheit im Fokus“ anlässlich des „ausgeladenen“ Polizeitgewerkschafts-Chefs Rainer Wendt

Nachdem ihn die Political-Correctness-Keule traf, fand der, von der Goethe-Uni als unliebsamer Redner wieder ausgeladene Bundesvorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. Asyl im Wirtschaftsclub Rhein Main Frankfurt am 15. Januar 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow
Nachdem ihn die Political-Correctness-Keule traf, fand der, von der Goethe-Uni als unliebsamer Redner wieder ausgeladene Bundesvorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. Asyl im Wirtschaftsclub Rhein Main Frankfurt am 15. Januar 2018 © Foto: Diether v. Goddenthow

 
Aktualisierung: UniReport | Nr. 1 | 1. Februar 2018 | Jahrgang 51 | Goethe-Universität Frankfurt am Main, zur Diskussionsveranstaltung am 19.Januar 2018 „Wer darf wann etwas sagen? Debatte über Meinungsfreiheit an der Universität“

FRANKFURT. Die Goethe-Universität veranstaltet im Rahmen der Bürgeruniversität am 19. Januar 2018 ein Forum mit dem Titel: „Diskurskultur im Zwielicht – Wie viel Meinungsfreiheit verträgt die Uni?“. Teilnehmende des Podiums, das vom früheren HR-Fernsehmoderator Meinhard Schmidt- Degenhard moderiert wird, sind Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff, die den Abend auch eröffnet, der Philosoph Prof. Rainer Forst, die Ethnologin Prof. Susanne Schröter, der Humangeograf Prof. Bernd Belina sowie der Jurist Maximilian Pichl. Letzterer ist einer von 60 Mitunterzeichnern, die Ende Oktober 2017 in einem Offenen Brief gegen die Vortragseinladung des Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Forschungszentrums Globaler Islam, protestiert hatten.

Asyl für Rainer Wendt am 15. Januar 2018 im Wirtschaftsclub Rhein-Main, Frankfurt.

Nachdem in die Political-Correctness-Keule der  60 „besorgten Bürger“ Rainer Wendt  getroffen  hatte, fand der Bundesvorsitzende der deutschen Polizeigewerkschaft am 15. Januar 2018 Asyl im Wirtschaftsclub Rhein Main in Frankfurt. In seinem Vortrag „Polizeialltag in der Einwanderungsgesellschaft“ sprach er  „schonungslos  die Punkte an und wagte sich an Themen heran, die tagtäglich an ihn aus der Praxis der Polizeiarbeit herangetragen werden, die aber inzwischen, „weil man ja gleich in die Nazi-Ecke gestellt oder als AFDler abgestempelt würde“,  niemand mehr  offen anzusprechen wagte. Es sei aber so, dass die innere Sicherheit in Deutschland heute nur noch rudimentär vorhanden wäre, und in vielen Stadtgebieten gar nicht mehr“, so Wendt. In vielen Stadtteilen deutscher Städte herrschten Parallelgesellschaften mit eigenen Gesetzen und Verkehrsregeln, wie  bereits der SPD-Exbürgermeister von Berlin-Neukölln Heinz Buschkowsky  vor der Flüchtlingswelle der offenen Grenzen 2012 in seinem Buch „Neukölln ist überall“ beschrieb. Als besonderes krasses Beispiel nannte er den Miri-Clan, bestehend aus Großfamilien mit bis zu 1000 Mitgliedern, die  in den 1980er-Jahren als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Bremen kamen. Sie lehnten das deutsche Rechtssystem ab und unterwanderten ganze Stadtteile bevorzugt in Städten in Norddeutschland.

„Der Kontrollverlust über die Menge der Migranten sowie über deren Identität und Herkunft“, ist nach Wendts Darstellung „nach wie vor nicht in den Griff zu bekommen“. Er spricht den „Rechtsbruch an, welcher es der Polizei unmöglich gemacht hat, der Situation wenigstens einigermaßen Herr zu werden“. Wendt nannte es ein Staatsversagen, nämlich, dass der Staat seit Öffnung der Grenzen und mangelhafter Identitätsprüfung von Migranten geflissentlich außer Acht lasse,  dass nach Grundgesetz Art (1) „Die Würde des Menschen“ nicht nur „unantastbar“ sei, sondern  „sie zu achten und zu schützen“ eine  „Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“ wäre, was eben der Staat zur Zeit nicht mehr garantieren könne.

Am 19. Januar in der Gothe-Uni findet eine Debatte zur Meinungsfreiheit statt. 

„Mit der Veranstaltung am 19. Januar greift die Goethe-Universität am Fall des im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Forschungszentrums Globaler Islam kurzfristig ausgeladenen Gastredners Rainer Wendt Diskussionsstränge einer kontroversen öffentlichen Debatte auf. Ausgehend vom Einzelfall soll jedoch auch darüber diskutiert werden, welche Möglichkeiten und Grenzen für Meinungsfreiheit im Rahmen des wissenschaftsgeleiteten Diskurses einer Universität bestehen. Einen einleitenden inhaltlichen Impuls leistet Joachim Braun, Chefredakteur der Frankfurter Neuen Presse.

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

„Diskurskultur im Zwielicht – Wie viel Meinungsfreiheit verträgt die Uni?“ 19. Januar 2018, 19.00 – 21.00 Uhr, Campus Westend, Hörsaalzentrum, Theodor-W.-Adorno-Platz 5, Hörsaal (HZ) 3.

Programm der Frankfurter Bürger-Universität: www.buerger.uni-frankfurt.de
Weitere Infos:
Frankfurter Rundschau (Fragen zum Fall Wendt weiter offen)
Frankfurter Neue Presse (Absage aus Angst vor Linken
Polizeigewerkschafter darf nicht an der Goethe-Universität sprechen)

Aktion des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels „Für das Wort und die Freiheit“