Kategorie-Archiv: Commerzbank Stiftung

Deutschlands erster Preis „ZukunftsGut“ an Staatsschauspiel Dresden, Platz 2 an Historisches Museum Frankfurt

 Historisches Museum: Das Historische Museum Frankfurt ist der 2. Preisträger von ZukunftsGut 2018. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main, übergibt gemeinsam mit Klaus-Peter Müller, Stiftungsratsvorsitzender der Commerzbank-Stiftung, die Urkunde an Dr. Jan Gerchow, Museumsdirektor, und Susanne Gessner, Leiterin Vermittlung (Mitte)
Historisches Museum: Das Historische Museum Frankfurt ist der 2. Preisträger von ZukunftsGut 2018. Petra Roth, ehemalige Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main, übergibt gemeinsam mit Klaus-Peter Müller, Stiftungsratsvorsitzender der Commerzbank-Stiftung, die Urkunde an Dr. Jan Gerchow, Museumsdirektor, und Susanne Gessner, Leiterin Vermittlung (Mitte)

Commerzbank-Stiftung zeichnet Staatsschauspiel Dresden mit ZukunftsGut, Deutschlands erstem Preis für institutionelle Kulturvermittlung, aus

● Historisches Museum Frankfurt und Theater Oberhausen auf Plätzen 2 und 3
● Gesamtdotierung auf 80.000 Euro erhöht
● Staatsschauspiel bietet Publikum „Höchstmaß an Beteiligung“, so Stiftungsvorständin Astrid Kießling-Taşkın
● Erstes ZukunftsGut-Symposium: Vermittlungsarbeit entscheidend für Publikumsakzeptanz

Zum ersten Mal vergibt die Commerzbank-Stiftung am 12. September dieses Jahres in Frankfurt ZukunftsGut, Deutschlands ersten Preis für institutionelle Kulturvermittlung. Erster Preisträger der mit insgesamt 80.000 Euro dotierten Auszeichnung ist das Staatsschauspiel Dresden. Es erhält 50.000 Euro, um seine Vermittlungsarbeit strategisch weiterzuentwickeln. Das Historische Museum Frankfurt und das Theater Oberhausen folgen auf den Plätzen 2 und 3. Ihre Leistungen auf dem Gebiet der Vermittlung werden mit 20.000 beziehungsweise 10.000 Euro honoriert.

„Ursprünglich wollten wir nur eine Institution auszeichnen“, sagte Astrid Kießling-Taşkın. Sie ist im Vorstand der Stiftung zuständig für den Bereich Kultur. „Wir haben uns jedoch entschieden, das Preisgeld um ins­gesamt 30.000 Euro für den Zweit- und Drittplatzierten zu erhöhen. Grund ist die Konsequenz, mit der alle drei Häuser Kulturvermittlung wagen“, so Kießling-Taşkın weiter.

Zentrale Voraussetzungen für eine Teilnahme bei ZukunftsGut waren die strukturelle Verankerung und die strategische Ausrichtung von Kulturvermittlung im eigenen Haus. Dies beinhaltet, das Publikum aktiv in die Präsentation von künstlerischem kulturellem Erbe einzubeziehen. Im Bewerbungsaufruf hieß es dazu: „Nur wenn Kultur persönlich erlebbar wird, bewegt sie Menschen.“

„Und hier liegt die Herausforderung für die Kulturinstitutionen“, sagte Birgit Mandel, Professorin für Kulturvermittlung an der Universität Hildesheim und Mitglied im Stiftungsrat der Commerzbank-Stiftung. „Insbesondere in der Zusammenarbeit mit neuen Zielgruppen zeigen sich die verschiedenen Interessen des Publikums. Deshalb sind Institutionen in ihrer ständigen Bereitschaft zur Veränderung gefordert“, sagte Mandel, in deren Händen auch die fachliche Leitung der neunköpfigen Jury von ZukunftsGut liegt.

Insgesamt 125 Kultureinrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich beworben. „Dass gleich beim ersten Mal so viele Institutionen mit sehr überzeugenden Vermittlungskonzepten dabei sind, übertrifft unsere Erwartungen. Das gesamte Spektrum der institutionellen Kulturlandschaft ist vertreten. Museen, Theater, Literatur- und Konzerthäuser fühlten sich gleichermaßen angesprochen. Das zeigt, Kulturvermittlung ist genreübergreifend ein Thema mit hoher Priorität“, erläuterte Mandel.

Im Urteil der Jury bewegt sich das Staatsschauspiel Dresden mit seinen Bürgerbühnen am sichersten im Spannungsfeld von Bewahrung und zeitgemäßer Darstellung. „Die Bürgerbühnen bieten dem Publikum ein Höchstmaß an Beteiligung“, sagte Kießling-Taşkın. „Das bringt auch das Theater selbst in Bewegung. Die Impulse von außen verändern den internen Blick auf das kulturelle Erbe und die Arbeit daran. Ein Fluss kommt in Gang, in dem sich das Theater mit der Gesellschaft bewegt und weiterentwickelt“, präzisierte Kießling-Taşkın.

Mit seinem Konzept nimmt das Staatsschauspiel Dresden eine Vorreiterrolle ein. Andere Theater in Deutsch­land haben die Idee der Bürgerbühne bereits aufgegriffen. Mandel führte in ihrer Laudatio aus: „Das Staats­schauspiel ist Erfinder einer eigenen Theatersparte: der Bürgerbühne. Ihr grundlegendes Element ist die Zusammenarbeit mit der Stadtgesellschaft . Hier verhandeln Bürgerinnen und Bürger mit theatralen Mitteln Themen, die sie bewegen, und zeigen sie auf der großen Bühne des Hauses. Und das nicht nur als ein­maliges Projekt.: Die wechselnden Produktionen sind dauerhafter Bestandteil des Spielplans.“

Auf Platz 2 wird das Historische Museum Frankfurt für seine partizipative Strategie ausgezeichnet. Pro­gramme, wie das Stadtlabor und der Sammlungs-Check, stehen für lebensnahe Kulturvermittlung: In persönlichen Erzählungen und mithilfe individueller Erinnerungsstücke aus der Familienhistorie wird Frankfurter Stadtgeschichte greifbar und in immer wieder neuen Facetten erzählt. Über die systematische Einbeziehung der Stadtgesellschaft verändert sich auch das Museum als Institution.

Dem Theater Oberhausen auf Platz 3 wiederum gelingt es, eine Vielzahl von gesellschaftlichen Gruppen in seine Produktionen und Aktionen einzubeziehen. Diskussionen zu aktuellen Themen, wie zum Beispiel Ein­wanderung oder Zukunft der Stadtgesellschaft, geben den Anstoß für die verschiedenen Projekte. Unabhängig von be­stimmten Zuständigkeiten ist Kulturvermittlung in Oberhausen eine Gemeinschaftsaufgabe: Alle Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter bringen ihre Ideen und Erfahrungen ein.

Astrid Kießling-Taşkın brachte es auf den Punkt: „Kulturvermittlung ist entscheidend für die Zukunft einer Institution, sprich ihr Zukunftsmotor. Denn sie trägt maßgeblich dazu bei, dass eine Einrichtung von einem vielfältigen Publikum angenommen wird.“ Sie zeigte sich überzeugt, dass die drei Preisträger mit ihrer vorbildlichen Arbeit Impulse für die gesamte Kulturlandschaft in Deutschland setzen.

Den Beginn hierfür markierte das Symposium ZukunftsGut 2018, das unmittelbar vor der Preisverleihung in der Frankfurter Commerzbank-Zentrale stattfand. Experten, wie Stephen Langridge von der Oper Göteborg, und die Mitglieder der ZukunftsGut-Jury diskutierten gemeinsam mit Fachleuten und Kulturinteressierten über die Herausforderungen, denen sich Kulturinstitutionen heute stellen müssen.

Die Mitglieder der Jury von ZukunftsGut 2018 sind:

Inez Boogaarts, Geschäftsführerin der Zukunftsakademie Nordrhein-Westfalen
Tom Braun, Geschäftsführer der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung
Teresa Darian, Spezialistin kulturelle Bildung in der Kulturstiftung des Bundes
Marc Grandmontagne, Geschäftsführender Vorstand Deutscher Bühnenverein
Max Hollein, Generaldirektor Metropolitan Museum New York
Astrid Kießling-Taşkın, Vorständin Commerzbank-Stiftung
Uwe Koch, Koordinator Europäisches Kulturerbejahr 2018 in Deutschland (Geschäftsstelle Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz)
Birgit Mandel (fachliche Leitung), Professorin für Kulturvermittlung an der Universität Hildesheim und Stiftungsratsmitglied der Commerzbank-Stiftung
Sabine Rückert, stellvertretende Chefredakteurin von „Die Zeit

JungeMedienJury 2017/18 kürt die besten Bücher, Comics und Games

Mit dem großen Abschlussfest am 12.3. im Commerzbank-Hochhaus ging die JungeMedienJury 2017/18 zu Ende. Ein Gruppenfoto zur Erinnerung. Die Jugendlichen konnten neue Freunde finden, interessante Medieninstitutionen wie Buchmesse, eine Nacht in der Bibliothek, Design-Büros usw. erleben,  und sie hatten vor allem auch viel Spaß  beim gemeinsamen Diskutieren über die besten Games, Comics /Mangas und Jugendromane..Foto: Diether v. Goddenthow
Mit dem großen Abschlussfest am 12.3. im Commerzbank-Hochhaus ging die JungeMedienJury 2017/18 zu Ende. Ein Gruppenfoto zur Erinnerung. Die Jugendlichen konnten neue Freunde finden, interessante Medieninstitutionen wie Buchmesse, eine Nacht in der Bibliothek, Design-Büros usw. erleben, und sie hatten vor allem auch viel Spaß beim gemeinsamen Diskutieren über die besten Games, Comics /Mangas und Jugendromane..Foto: Diether v. Goddenthow

40 Frankfurter Jugendliche der „JungeMedienJury (JMJ)“ präsentierten am 12. März 2018 im 49. Stockwerk des Commerzbankhochhauses beim großen Abschlussfest des Medienprojektes ihre Roman-, Comics-/Manga- und Game-Favoriten aus 50 Neuerscheinungen.

Ein halbes Jahr lang haben sich die 13- bis 16-jährigen Medienexperten in Begleitung von ehrenamtlich nicht im Mediengeschäft professionell tätigen Moderatoren intensiv mit aktuellen Jugendromanen, Comics, Mangas, und Games auseinandergesetzt. Auf ihrer Auswahlliste standen Spiele wie Super Mario Odysee, der Comic Spider Man – der Schwur, der Manga Dragon Ball SD und der Roman „The Hate U Give“.

Musik von Fee, Singer-Songwriterin aus Frankfurt spielte Lieder aus  neuer CD. Foto: Diether v. Goddenthow
Musik von Fee, Singer-Songwriterin aus Frankfurt spielte wie über den Wolken Lieder aus neuer CD. Foto: Diether v. Goddenthow

Nach der Begrüßung, einer Musikeinlage von der Singer-Songwriterin Fee aus Frankfurt und der Vorstellung aller Partner des „JungeMedienJury-Projektes“ durch Dr. Sabine Homilius (Leiterin der Stadtbücherei Frankfurt), Frau Zinkeisen (Lions Clubs), Birgit Fricke (Buchmesse), Oliver Müller-Maar (Drogenreferat), Prof. Hans-Heino Ewers (ehem. Direktor des Instituts für Jugendforschung) und den Schirmpersonen Deborah Einspieler (Oper Frankfurt und Jochen Till (Autor), gaben lüfteten die drei Jurys das Geheimnis ihre Siegertitel. Allen Werken – ob Game oder Buch – ist gemeinsam, dass eine außergewöhnliche Protagonistin im Mittelpunkt des Geschehens steht.

Der beste Manga
Gwenpool„Ein richtig guter Einsteigercomic in die Superhelden-Szene“ so das Votum der Comic- & Manga-Jury zu ihrem bevorzugten Comic „Gwenpool“.Die tollpatschige Heldin wacht plötzlich in einer Welt auf, in der all ihre Comic-Helden real sind. Bei ihrem Versuch, sich in dieser Welt zurechtzufinden, läuft so ziemlich alles schief.

 

Das beste Game
Horizon-Zero-DawnDie Games-Jury kürte Horizon Zero Dawn zum besten Spiel.
Das Action-Rollenspiel für die Playstation 4 spielt in einer fernen, düsteren Zukunft. 1000 Jahre nach Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation leben die Menschen in verschiedenen Stämmen in friedlicher Koexistenz zu den Maschinenvölkern. Durch eine Störung werden die Maschinen zu einer tödlichen Bedrohung für die Menschen.
Die Jägerin Aloy macht sich in dem Spiel auf die Suche nach Antworten, – sowohl, auf die Frage, was es mit der rätselhaften Störung auf sich hat, als auch, was ihre Herkunft angeht.
Die Games-Jury überzeugte vor allem der extrem hohe Grad an Realismus und die immer neuen Herausforderungen, vor die der Spielende gestellt ist.

Das beste Jugendbuch
WolkenschlossIm Jugendroman „Wolkenschloss“ von Kerstin Gier ist es Fanny, eine 17-jährige Angestellte im früheren Nobelhotel hoch oben in den Schweizer Bergen.
Von Neugierde getrieben steckt Fanny bald mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.
Für die Jugendbuch-Jury der JMJ, die zahlenmäßig größte, war Wolkenschloss klarer Favorit. Die gelungene Mischung aus Spannung, Humor und Romantik gefiel den jungen Literaturkritikerinnen und -kritikern besonders.

Das gemeinsame Projekt der Stadtbücherei und der Frankfurter Lions Clubs gibt es seit 14 Jahren. Sein Ziel ist, den kritischen Medienkonsum von Jugendlichen zu fördern. Unterstützt werden die Organisatoren vom Drogenreferat der Stadt Frankfurt, von der Frankfurter Buchmesse und dem Institut für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität.

Dr. Sabine Homilius (Leiterin der Stadtbücherei Frankfurt), bedankte sich symbolisch mit einem Schirm bei den Schirmherrn von JungeMedienJury Klaus-Peter Müller (Vorstand Commerzbank), Deborah Einspieler (Frankfurter Oper) und Jochen Till (Autor). Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Sabine Homilius (Leiterin der Stadtbücherei Frankfurt), bedankte sich symbolisch mit einem Schirm bei den Schirmherrn von JungeMedienJury Klaus-Peter Müller (Vorstand Commerzbank), Deborah Einspieler (Frankfurter Oper) und Jochen Till (Autor). Foto: Diether v. Goddenthow

Schirmherr und Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller, der zum großen JMJ-Finale in die 49. Etage des Hochhauses am Kaiserplatz eingeladen hatte, moderierte in gewohnter souveräner und pointierter Weise die Veranstaltung und stellte bei dieser Gelegenheit seinen designierten Nachfolger Michael Mandel vor. Mandel, demnächst als Konzernvorstand zuständig für 17,5 Millionen Kunden und eine große Affinität zu Tim & Struppi, versicherte auch nach dem Stabwechsel die „JungeMedienJury (JMJ)“ 2018/19 im nächsten Jahr wieder gerne zum großen Abschlussfest zu begrüßen.

Die obligatorische Schlacht am Buffet gehört traditionell zum Abschlussfest dazu. Foto: Diether v. Goddenthow
Die obligatorische Schlacht am Buffet gehört traditionell zum Abschlussfest dazu. Foto: Diether v. Goddenthow

Medienbegeisterte Junge Leute können bei der JungeMedienJury 2018/19 mitmachen
Junge Leute zwischen 12 und 16 Jahren mit Interesse an Games, Comics /Mangas, Jugendromanen, Film und Hörspiel können sich über die Möglichkeit einer Teilnahme an einer Jungen-Medien-Jury in der Stadtbücherei Frankfurt informieren.

Stadtbücherei Frankfurt am Main, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main,
Sekretariats-Telefon 069/212 31894 der Leiterin Frau Dr. Sabine Homilius oder
Zentrale 069/212 38080 /Telefax: 069/212 37949, E-Mail: info@stadtbuecherei.frankfurt.de; Internet: http://www.stadtbuecherei.frankfurt.de.

(Dokumentaion Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)