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European Youth Circus – Artistik Festival Wiesbaden ist ein Juwel – Wieder mit hochkarätigem Programm

(v.l.n.r.) Axel Imholz, Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden,Johnny Klinke, Tigerpalast-Gründer und Jury-Sprecher, Jörg Uwe Funk, kommissarischer Leiter des Kulturamtes und Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, stellten heute Konzept und Programm des 20. European Youth Circus in Wiesbaden vor. © Foto: Diether v. Goddenthow
(v.l.n.r.) Axel Imholz, Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden,Johnny Klinke, Tigerpalast-Gründer und Jury-Sprecher, Jörg Uwe Funk, kommissarischer Leiter des Kulturamtes der Stadt Wiesbaden und Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, stellten heute Konzept und Programm des 20. European Youth Circus in Wiesbaden vor. © Foto: Diether v. Goddenthow

Sie seien schon Feuer und Flamme. Der heutige Tag sei so etwas wie der Startschuss in die heiße Phase des Festivals, quasi der Countdown: Denn in einem Monat sei schon die Gala der Preisträger, freut sich Jörg Uwe Funk, kommissarischer Leiter des Kulturamtes. Gemeinsam mit Axel Imholz, Kulturdezernent der Stadt Wiesbaden, Johnny Klinke, Tigerpalast-Gründer und Jury-Sprecher, Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Frank Sammert, Kulturamtsmitarbeiter und Zirkus-Organisator sowie Peter Kremer Circus-Mitarbeiter und VIP-Betreuer stellte er heute Programm und Konzept des 20. European Youth Circus der Presse vor.

Four Sides © European Youth Circus
Four Sides © European Youth Circus

Vom 25. bis 28. Oktober 2018  wird Wiesbaden mit seinem hochkarätig besetzten Nachwuchs-Artistik Festival auf dem Dern‘schen Gelände wieder zum Zentrum der europäischen Zirkuskultur. Axel Imholz, zum ersten Mal als Kulturdezernent dabei, wird den  European Youth-Circus ganz intensiv begleiten. Er werde bei allen Wettbewerben und der Gala anwesend sein. Die Stadt Wiesbaden habe hier ein unglaubliches Juwel, so Imholz.

Einen Zirkus wie den European Youth Circus gebe es in ganz Europa, ja auf der ganzen Welt nicht, unterstrich Jury-Sprecher Johnny Klinke. Er war von Anbeginn dabei. Ohne den European Youth Circus hätte es den Tigerpalast, der in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert und mit Kulturpreisen geradezu überhäuft wird, nie gegeben, bekennt Klinke. Einerseits wäre der Tigerpalast immer an hochtalentierte Nachwuchskünstler gekommen, andererseits wäre ein Engagement für junge Nachwuchs-Artisten im Tigerpalast immer ein gutes berufliche Sprungbrett gewesen. Man habe sich gegenseitig befruchtet. Dieser Zirkus sei so einzigartig, da er nicht kommerziell ist und die Artisten quasi in einem geschützten Raum arbeiten könnten. Dieses Kulturgut müsse unbedingt erhalten bleiben, und sollte einmal ein Fördertopf wegfallen, so Klinke, böte er an, sich um weitere Sponsoren für den European Youth-Circus zu bemühen.

Anna Plutakhina © European Youth Circus
Anna Plutakhina © European Youth Circus

Wenngleich der Kulturfonds Frankfurt RheinMain 100 000 Euro Zuschuss zum Gesamtetat von zirka 400 000 Euro gegeben habe, bedeute dies keinen Förder-Automatismus. Aber der European Youth Circus gehöre zweifelsohne zu den besonders auch europaweit strahlenden Veranstaltungen. Also genau in die Kategorie, die der Kulturfonds Frankfurt RheinMain zur Stärkung der Position des Rhein-Main-Gebietes noch weiter festigen und sichtbarer machen möchte. Die Rhein-Main-Region habe im Bereich der Artistik einiges aufzuweisen. Neben den vielen Zirkusschulen gibt es zahlreiche Varietébühnen, Zirkusspiele, aber auch eine große Anzahl von professionellen Artisten, die hier lebten. Die Vernetzung untereinander sei ein weiteres großes Plus, von dem auch die Bürgerinnen und Bürger durch Teilnahme an professionell geleiteten Workshops und dem Besuch hochqualifizierter Shows partizipierten, unterstrich der Kulturfonds-Geschäftsführer.

Er unterstütze auch das Engagement des Wiesbadener Kulturamtes beispielsweise, für die Eintragung des „Zirkus als immaterielles UNESCO-Kulturerbe“ zu kämpfen. So wird im Rahmen des European Youth Circus am 27. Oktober 2018, um 14 Uhr, im Rathaus Wiesbaden das Symposium „Zirkus – Ein immaterielles Kulturerbe“ geben. Auf dieser Veranstaltung will die European Circus Association einen entsprechenden Antrag für Deutschland diskutieren.
Die Förderung von Zirkus und Varieté als Kulturgut ist ein zentrales Anliegen des European Youth-Circus, bekräftigt Jörg Uwe Funk. Ihnen ginge es wirklich darum, Circus, Akrobatik und Artistik als ein Kulturgut zu fördern, in der Region, aber auch in Deutschland selbst, und europaweit. Die Stadt Wiesbaden und Zirkus-Festivalmacher seien auch in Kontakt mit vielen Einrichtungen in Europa und es sei ihnen seit vielen Jahren wirklich ein Herzensanliegen, dass genau dieses Circus-Kulturgut gefördert würde. Junge vielversprechende Artisten sollen hier in Wiesbaden „ihre Plattform haben, um sich vorstellen zu können, Kontakte zu finden, motiviert zu werden, und dann auch in ihrem weiteren Berufsweg sozusagen einen Pusch zu finden.“, so der kommissarische Kulturamtsleiter.

Jump-n-Roll-06 © European Youth Circus
Jump-n-Roll-06 © European Youth Circus

Es stehe aber nicht nur eine Förderung der einzelnen Artisten, des Nachwuchses allein im Mittelpunkt. Es sei auch ein zentrales Anliegen der Wiesbadener Zirkusveranstaltung, Europa für die Artisten erlebbar zu machen, Europa auf kulturellem Niveau, so der kommissarische Kulturamtsleiter weiter. Es gehe nicht allein darum, dass jeder einzelne Artist dort seine Nummer präsentiere, das sei natürlich auch ganz wichtig. „Bei uns steht immer im Zentrum, dass der einzelne hier einen guten Ort findet, wo wir uns um ihn kümmern bei den Aufführungen. Aber genauso wichtig ist es auch, dass die Artisten miteinander ins Gespräch kommen, dass es Kontakte gibt, dass sich Kontakte ergeben, und dass ein Miteinander über Sprach- und Nationalitätsgrenzen so auch erlebbar wird.“, so Funk, der es in diesem Zusammenhang auch für eine große Ehre hält, dass der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hat. Wenn er auch aus terminlichen Gründen nicht persönlich am Gala-Wochenende dabei sein könne, sei doch allein die Tatsache, dass er die Schirmherrschaft übernommen habe, „ein Zeichen, dass die Richtung und das Konzept in dieser Form auf jeden Fall überzeugend und stimmig ist“.

Tightrope Walker Kusnetzov. © European Youth Circus
Tightrope Walker Kusnetzov. © European Youth Circus

Auch in diesem Jahr „können wir stolz sein, dass es uns wieder gelungen ist, hervorragende Nachwuchs-Artisten aus Europa hier nach Wiesbaden zu dem Festival zu bringen.“, so Funk. Artisten aus 14 Ländern aus praktisch jedem zirzensischen Genre im Bereich der Artistik, bildeten fast alles ab, was es gibt. Erstmals am Start sei in diesem Jahr ein Lassokünstler, Mike Togni aus einer alten Zirkus-Dynastie. Ebenso erstmalig dabei sei auch die Drahtseil-Gruppe Tightrope Walkers Kuznetsov aus Weissrussland.

An der Struktur des Zirkusfestivals habe sich aber nichts geändert. Es gäbe wieder zwei Wettbewerbe A und B mit insgesamt 25 artistischen Beiträgen, die in den beiden Gruppen je zweimal aufgeführt würden, einmal am Vormittag, und einmal am Abend. Die dort ermittelten Preisträger werden dann gemeinsame die „Gala der Preisträger“ vorbereiten und zweimal, am Samstag, 27.10. und Sonntag, 28.10., dem Publikum präsentieren. Damit die Show nicht nur eine Abfolge von Einzeldarbietungen, sondern insgesamt auch wirklich künstlerisch rund wird, sei wieder Sebastiano Toma, ein freischaffender Künstler im Bereich Theater-, Circus- und Varieté-Produktionen, engagiert worden.
Es sei einfach hochkarätig, teilweise phänomenal, was die Artisten böten, schwärmt der kommissarische Kulturamtsleiter.

(Diether v. Goddenthow/ Rhein-Main.Eurokunst)

Weitere Infos: European Youth Circus

Prof. Dr. med. Dorothea Duda-Stiftung zur Wissenschaftsförderung unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung gegründet

Prof. Dr. med. Dorothea Duda Stiftung unter dem Dach der JGU-Stiftung gegründet. Das Bild zeigt (v.l.): Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der JGU, Stifterin Prof. Dr. med. Dorothea Duda, Helmut Rittgen, Vorsitzender des Vorstands der Johannes Gutenberg Universitätsstiftung. Foto ©: Peter Pulkowski / JGU
Prof. Dr. med. Dorothea Duda Stiftung unter dem Dach der JGU-Stiftung gegründet. Das Bild zeigt (v.l.): Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der JGU, Stifterin Prof. Dr. med. Dorothea Duda, Helmut Rittgen, Vorsitzender des Vorstands der Johannes Gutenberg Universitätsstiftung. Foto ©: Peter Pulkowski / JGU

Die neue Treuhandstiftung unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung fördert Wissenschaft, Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Anästhesiologie an der JGU und der Universitätsmedizin Mainz

Unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung wurde eine Treuhandstiftung gegründet: Die Prof. Dr. med. Dorothea Duda-Stiftung fördert Wissenschaft, Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Anästhesiologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Universitätsmedizin Mainz. Mit den Stiftungsmitteln können insbesondere Förderungen und Preise für geeignete Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus medizinischen, pharmakologischen und biologischen Fächern der JGU finanziert werden. „Wir freuen uns sehr über dieses stifterische Engagement an unserer Universität“, erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. „Die Spitzenforschung von morgen ist auf die Qualifikation intelligenter Köpfe von heute angewiesen. In der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sehen wir daher eine Kernaufgabe unserer Universität. Allerdings können wir angesichts enger finanzieller Spielräume oft nicht die hierzu notwendigen optimalen Rahmenbedingungen schaffen und sind daher für private Initiativen wie die von Professorin Dorothea Duda sehr dankbar.“

Die Stifterin Prof. Dr. med. Dorothea Christine Duda war von 1984 bis 1999 wissenschaftliche Mitarbeiterin und Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz. Hier habilitierte sie sich 1996. Im Januar 2004 wurde sie zur Außerplanmäßigen Professorin der JGU ernannt. Von 1999 bis 2017 war Dorothea Duda als Chefärztin der Klinik für Anästhesiologie des Katholischen Klinikums Mainz (kkm) tätig.

Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehörte das Gebiet der Anaphylaxie, nämlich akut auftretende allergische Reaktionen, die sämtliche Organsysteme des Körpers betreffen und tödlich enden können, oder auch die Vermeidung postoperativer Übelkeit und Erbrechen (PONV – postoperative nausea and vomiting). Darüber hinaus waren ihr insbesondere Aspekte der postoperativen kognitiven Dysfunktion (POCD) und postoperatives Delir ein tägliches Anliegen. POCD umschreibt kognitive Funktionsstörungen nach einem operativen Eingriff, die insbesondere Merkfähigkeit, Lernfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen.

Vor diesem Hintergrund errichtet die Stifterin die Prof. Dr. med. Dorothea Duda-Stiftung als Treuhandstiftung unter dem Dach der Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung. Es ist insbesondere Aufgabe und Ziel dieser Stiftung, zur weiteren Erforschung von Phänomenen wie postoperativer kognitiver Dysfunktion (POCD) und postoperativem Delir sowie zur Entwicklung und Anwendung neuer Behandlungsmethoden beizutragen.

Den Beirat der neuen Stiftung bilden die Stifterin Prof. Dr. med. Dorothea Duda, Mainz, Prof. Dr. med. Walther Schmiedt, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, Katholisches Klinikum Mainz, Prof. Dr. med. Monika Seibert-Grafe, Mainz, Prof. Dr. Ulrich Förstermann, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin der JGU, und Dr. Waltraud Kreutz-Gers, Kanzlerin der JGU.

Die Dachstiftung: Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung
Gegründet Ende 2004 unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, verwaltet die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung nun 37 unselbstständige Stiftungen mit einem Kapital von 8,4 Millionen Euro, aus dessen Erträgen im vergangenen Jahr nach Bildung von Rücklagen rund 250.000 Euro für Stiftungszwecke eingesetzt wurden. Privatpersonen, Institutionen und Unternehmen eröffnet die JGU-Stiftung zahlreiche unbürokratische Möglichkeiten innovativen und effizienten Stifterengagements.

Über die Form der Mitwirkung, also die Beteiligung durch Spenden, Zustiftungen ohne Mindestbetrag oder die Errichtung einer eigenen Treuhandstiftung, können die Stifterinnen und Stifter selbst entscheiden. „Die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung macht das Stiften leicht und gewährt viele Vorteile“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der JGU-Stiftung, Helmut Rittgen. „Kompetente Beraterinnen und Berater begleiten den Stiftungsvorgang und helfen bei allen notwendigen Schritten. Darüber hinaus übernimmt die Universitätsstiftung die Stiftungsverwaltung und garantiert eine kompetente Verwaltung des Vermögens.“

Wege in die Zukunft – Wissen stiften
Die Johannes Gutenberg-Universitätsstiftung ermöglicht Stiftern, ganz konkret und dauerhaft Projekte in Forschung, Lehre, Studium, wissenschaftlicher Weiterbildung und Kunstausübung entsprechend ihrer individuellen Lebensziele und Wünsche zu unterstützen. Als eine der größten deutschen Universitäten mit über 31.500 Studierenden und 4.400 Wissenschaftlern in mehr als 150 Instituten und Kliniken bietet die JGU ein attraktives Spektrum von unterstützungswürdigen Projekten quer durch alle Fachrichtungen.

Neben der Unterstützung durch Sachmittel für Geräte oder Forschungsvorhaben besteht für die Stifterinnen und Stifter auch die Möglichkeit, mit Investitionen unter anderem in Stipendien, Graduiertenkollegs oder Auslandsaufenthalte den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und junge Talente zu qualifizieren.

Die Sonderausstellung »Stages – Episoden des Lebens« im Landesmuseum Darmstadt lädt zu Zeitreisen der besonderen Art ein

HLMD-Stages-Presse Cover © HLMD
HLMD-Stages-Presse Cover © HLMD

Alle Lebewesen sind Zeitreisende. Während ihrer gesamten Lebensspanne durchlaufen sie dabei verschiedene Episoden, wobei die Prinzipien ihres jeweiligen Stoffwechsels das Tempo bestimmen, mit denen ihre Organismen von einer Stufe zur nächsten reisen. Die Summe dieser Episoden bestimmt die individuelle Lebensgeschichte. Auch wenn diese Geschichten sehr unterschiedlich sein können, folgen sie doch alle den gleichen fundamentalen Prinzipien der Natur.

Eigentlich gibt es die Zeit als globales Ganzes gar nicht wirklich. Denn jeder Organismus/Körper hat seine Eigenzeit. „Zum Beispiel müssen eine Maus und ein Elefant beide die gleichen Lebensgeschichte-Phasen durchmachen, aber die Anpassung der Maus ist, diese Reise in nur 1–2 Jahren sehr schnell durchzuführen, während die des Elefanten viele Jahrzehnte dauern wird. Doch beide Arten werden in ihrem Leben die gleiche Anzahl von Herzschlägen erhalten; Mäuse verbrauchen ihre Herzschläge schnell und erzeugen eine schnelle Lebensgeschichte, während Elefanten die gleiche Anzahl von Herzschlägen über eine viel längere Zeit aufteilen, wobei weniger Junge mit langer Lebensdauer erzeugt werden. „(Professor Timothy Bromage, New York University in Vorwort Begleit-Booklet zur Ausstellung)

Diesen Phänomenen unterschiedlicher Zeit-Dimensionen, Zeitwahrnehmungen, von Metamorphose, Alter, „Lebenden Fossilien“ und Wachstum widmet sich die hochspannende naturwissenschaftliche Ausstellung »Stages – Episoden des Lebens« im Hessischen Landesmuseum Darmstadt vom 28. September 2018 bis 27. Januar 2019.
Die Sonderausstellung thematisiert auf zirka 500 qm die verschiedenen Abschnitte im Lebensverlauf von Organismen und lädt zu „Zeitreisen der ganz besonderen Art“ ein. Wissen Sie beispielsweise, wie alt der Grönlandhai wird oder der Nacktmull? Was bedeutet Metamorphose, und worin unterscheiden sich Schimpanse und Mensch? Warum ist das Perlboot Nautilus etwas Besonderes, und warum gelingt es der Fliege einer Fliegenklatsche auszuweichen? Was haben Stoffwechsel, Wachstum und Umweltfaktoren mit all dem zu tun?

Highlights der Themenstationen dieser Sonderausstellung sind überlebensgroße Modelle von Kaulquappen, eine Installation mit 300 Schimpansen-Schädeln, Fossilien eines Quastenflossers und Tiere mit erstaunlich hohem oder niedrigem maximalen Lebensalter.

Teil der Ausstellung sind auch im Vorfeld geführte Interviews mit nationalen und internationalen Museumsbesuchern unterschiedlichen Alters, die ausstellungsspezifische Fragen zur Wahrnehmung von Zeit und Alter, zur Bedeutung von Fossilien oder zu Evolutionsprozessen beantworten und die Besucher auf unterhaltsame Weise zum Teil der Ausstellung werden lassen.

Kuratiert haben die Aussstellung: Dr. Gabriele Gruber, Dr. Joern Köhler, Dr. Daniela, Matenaar, Dr. Sven Mecke, Dr. Torsten Wappler, Dr. Oliver Sandrock, Dr. Arne Schulze

Rahmenprogramm

Ausstellungs-Impression Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLDM
Ausstellungs-Impression Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLDM

Stages – Episoden des Lebens

Öffentliche Führungen
Öffentliche Führungen zur Sonderausstellung
kostenfrei, lediglich Sonderausstellungseintritt, max. 25 Teilnehmer, Teilnahmekarten am Veranstaltungstag an der Museumskasse, keine Vorreservierung möglich:

Sonntag
jeweils 11.15 Uhr
Sonntag, 28.10.2018
mit Dipl. Päd. Marie Rahn

Sonntag, 25.11.2018
mit Dipl. Päd. Marie Rahn

Sonntag, 27.1.2019
mit Dr. Axel Allgaier

Sonntag
jeweils 15.15 Uhr
Sonntag, 30.9.2018
mit Dr. Ulrike Kiehne

Sonntag, 7.10.2018
mit Dipl. Biol. Christiane Kern

Sonntag, 14.10.2018
mit Kerstin Hebell

Sonntag, 21.10.2018
mit Dr. Axel Allgaier

Sonntag, 4.11.2018
mit Dr. Ulrike Kiehne

Sonntag, 11.11.2018
mit Dr. Axel Allgaier

Sonntag, 18.11.2018
mit Itziar Candeal, M.Sc.

Sonntag, 2.12.2018
mit Dr. Ulrike Kiehne

Sonntag, 9.12.2018
mit Dipl. Päd. Marie Rahn

Sonntag, 16.12.2018
mit Itziar Candeal, M.Sc.

Sonntag, 6.1.2019
mit Dipl. Biol Corinne Wacker

Sonntag, 13.1.2019
mit Kerstin Hebell

Sonntag, 20.1.2019
mit Dipl. Biol. Christiane Kern

Sonntag, 27.1.2019
mit Dipl. Biol. Corinne Wacker

Mittwoch
jeweils 18.30 Uhr
Mittwoch, 24.10.2018
mit Itziar Candeal, M.Sc.

Mittwoch, 28.11.2018
mit Dipl. Päd. Marie Rahn

Mittwoch, 5.12.2018
mit Itziar Candeal, M.Sc.

Mittwoch, 23.1.2019
mit Dr. Axel Allgaier

Außerdem:
Dienstag, 3.10.2018
NATIONALFEIERTAG
15.15 Uhr mit Dipl. Biol. Corinne Wacker
und
Sonntag 27.1.2019
13.15 Uhr mit Dipl. Biol. Corinne Wacker

Vorträge
Eintritt 10 Euro, ermäßigt 6 Euro, Vorverkauf für alle drei Veranstaltungen an der
Museumskasse ab 2.10.2018, begrenzte Sitzplätze

Mittwoch, 17.10.2018
18.30 Uhr
»Gut gebrüllt. Die Sprache der Tiere«
Vortrag von Mario Ludwig
Biologe und Autor, Karlsruhe

Freitag, 23.11.2018
19.00 Uhr
»Letzte Ausfahrt Zukunft«
Vortrag von Rangar Yogeshwar
Wissenschaftsjournalist, Physiker und TV-Moderator

Samstag, 26.1.2019
19.00 Uhr
»Du wirst auch nicht jünger – Universum. Von der Zeit im Raum und in der Welt«
Vortrag von Prof. Dr. Harald Lesch
Astrophysiker, Naturphilosoph, Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator beim ZDF

Alle Vorträge in Kooperation mit der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft

Sonderveranstaltung

Museumsnacht »Stages«
Samstag, 20.10.2018
19.00 bis 0.00 Uhr
Der gleichnamige Titel der aktuellen naturgeschichtlichen Ausstellung »Stages – Episoden des Lebens« dient der Nacht als Aufhänger, um dem Publikum unterschiedlichste Bühnen zu bereiten und spannende Episoden über das Leben in all seiner Vielfalt zu erzählen. Das gesamte Programm wird gesondert bekanntgegeben.

Eintritt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren haben freien Eintritt.
Einlass ab 18.30 Uhr, Kartenvorverkauf Online und an der Museumskasse ab 2. Oktober 2018

Museumskolleg für naturgeschichtlich interessierte Erwachsene

»Die Uhr im Kopf – wie wir die Zeit wahrnehmen?«
Weitere Informationen über Inhalte finden Sie unter www.hlmd.de

Freitag 19.10., 2.11., 16.11., 30.11.2018
jeweils 16.00 – 17.30 Uhr
Leitung: Dr. Veit Höpker

max. 15 Teilnehmer pro Kolleg, Kostenbeitrag für ein Kolleg mit 4 Terminen: 48 Euro pro Person
Paare und Familien: erster Teilnehmer zahlt vollen Preis, jeder weitere die Hälfte
Studierende, Arbeitsuchende gegen Nachweis zahlen die Hälfte der Kursgebühren

Kinder und Familien

Rundgang mit »Museumsdirektor Dinkeltaler«
Samstag, 29.12.2018, 15.00 Uhr
Besuch der Ausstellung »Stages – Episoden es Lebens«
mit Kerstin Hebell

Samstag, 26.1.2019, 15.00 Uhr
Besuch der Ausstellung »Stages – Episoden es Lebens«
mit Kerstin Hebell

für Kinder von 4 bis 6 Jahren, kostenfrei, lediglich Sonderausstellungseintritt für Erwachsene,
max. 25 Teilnehmer, keine Vorreservierung möglich

Familienausflüge
Sonntag 7.10.2018
14.00 Uhr
»Stages – Episoden des Lebens«
mit Dipl. Biol. Christiane Kern

Sonntag 4.11.2018
14.00 Uhr
»Stages – Episoden des Lebens«
mit Dr. Ulrike Kiehne

Sonntag 2.12.2018
14.00 Uhr
»Stages – Episoden des Lebens«
mit Dr. Ulrike Kiehne

Sonntag 20.1.2019
14.00 Uhr
»Stages – Episoden des Lebens«
mit Dipl. Biol. Christiane Kern
für Besucherinnen und Besucher ab 6 Jahren, kostenfrei, lediglich Sonderausstellungseintritt für Erwachsene, max. 25 Teilnehmer, keine Vorreservierung möglich

Buchbare Schulklassenangebote
Kita (5 – 6 Jahre) und Grundschule (Sachunterricht)
Rundgang mit kreativem Anteil
»Leben ist Wandel – warum Muscheln Streifen und Kaulquappen Beine bekommen?«
Themenschwerpunkte: Lebendige Darstellung der Froschmetamorphose, Lebensalter unterschiedlicher Tiere, Vergleich mit dem Menschen

Weiterführende Schule (Haupt- , Realschule, Gymnasium, ab 5. Klasse, Biologie
Rundgang mit Übungsanteil
»Lebende Fossilien – Oldtimer der Tierwelt oder Evolution in Slow Motion«
Themenschwerpunkte: Begriffsklärung lebendes Fossil, diverse Beispiele, Lebensraumanpassung, Nischenexistenz, Ursachen für ihr Überdauern

Leistungskurs Biologie
Rundgang mit Übungsanteil
»So viel Tierisches steckt im Menschen«
Themenschwerpunkte: Steuerung der Genaktivität in verschiedenen Entwicklungsphasen und Lebewesen (z. B. Metamorphose, Drosophila melanogaster), Transkriptionsfaktoren, Homeobox, Evolution der Gene

Dauer für alle Angebote: ca. 70 – 90 Min.
Kostenbeiträge: 45 Euro
Anmeldung und Beratung: T 06151 16 57 – 111, vermittlung@hlmd.de

Lehrerfortbildung
»Stages – Episoden des Lebens«
Mittwoch 24.10., 10.00 – 16.00 Uhr
Lehrkräfte und Referendare Grundschule, Weiterführende Schule
Sachunterricht, Biologie

Buchung und Beratung
Servicetelefon Bildung und Vermittlung
Telefon: (06151) 1657-111
Erreichbarkeit: Dienstag und Freitag 10.00 bis 12.00 Uhr, Mittwoch 14.00 bis 16.00 Uhr
Mail: vermittlung@hlmd.de

Weitere Informationen sind auf unserer Homepage unter www.hlmd.de veröffentlicht
Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt

12 Gründer qualifizieren sich für den 16. Hessischen Gründerpreis – Verleihung am 7. 11.2018 im RheinMain CongressCenter

Fotolia 77555514 XS SydaProductions
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Im Halbfinale des 16. Hessischen Gründerpreises haben sich zwölf Gründer und junge Unternehmen für das Finale qualifiziert. Alle zwölf werden am 7. November im RheinMain CongressCenter in Wiesbaden als Preisträger ausgezeichnet. Zuvor wird aber noch in der Finalrunde am gleichen Tag in jeder der vier Wettbewerbskategorien eine Siegerin oder ein Sieger ermittelt. Immerhin zwei Frauen haben es im Halbfinale, das am Donnerstag in den Räumen der Nassauischen Sparkasse in Wiesbaden stattgefunden hat, ins Finale geschafft. „Im Wettbewerb waren Frauen eigentlich stärker vertreten, ein Drittel der 131 Bewerbungen kam von Gründerinnen. Im Vergleich zum Teilnehmerfeld 2017 hatte deren Beteiligung sich sogar verdoppelt“, berichtet Projektleiterin Elisabeth Neumann. „Das Halbfinale war sehr spannend, mit ganz vielen hochwertigen Pitches, und die Entscheidungen der 29köpfigen Jury waren wirklich oft sehr knapp“, so Neumann weiter.

Ein Drittel der Preisträger kommt aus Osthessen, darunter auch Kai Nüchter und Oliver Heil von „Velocultour“ aus Neuhof mit ihrem Onlineshop für Fahrräder und Veranstaltungen zum Thema Biking und Triathlon Camps. Gleich drei Finalisten stammen aus Fulda: Nils Wiegand, der unter seinem Label „Seemannstod“ traditionelle hochwertige Streetwear vertreibt, Malte Bürger und seine beiden Mitgründer vom „Praktikumsjahr“ sowie Heiko Reinholz von der „Kaffeerösterei Reinholz“.

Einen zweiten regionalen Schwerpunkt unter den Preisträgern gibt es in der Kategorie Innovative Geschäftsidee: Hier kommen alle drei Finalisten aus dem Rhein-Main-Gebiet. Leonard Beck entwickelt von Rüsselsheim aus Stehschreibtischaufsätze. Lukas Naab und Matthias Bay aus Frankfurt beschäftigt sich mit der Automatisierung medizinischer Kodierung und auch Katharina Reinhard, Andreas Hafner und Arend Poppner aus Wiesbaden sind im Bereich Medizintechnik aktiv.

Die 2018 erstmals ausgelobte Kategorie „Gründungen aus der Hochschule“ für Geschäftsideen oder sehr junge Unternehmen bildet den dritten geographischen Schwerpunkt, hier sind zwei der drei Preisträger aus Darmstadt. Das sind zum einen Khodabakhshi Shahrokh, Pouya Haschemi und Jörg Kreisel die einen unabhängigen Raumfahrtservice in Darmstadt gegründet haben, sowie Kizito Odhiambo, der in Kenia ein Netzwerk von intelligenten Wetterstationen aufbaut. Dritter Preisträger dieser Kategorie sind Malte Bürger, Jan Herold und Johannes Feik vom Praktikumsjahr.
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Filmfestivals sind wichtige Orte kultureller Bildung – Podiumsdiskussion beim Lucas-Filmfestival

Julia Fleißig, Festivalleiterin begrüßt die Diskutanten (v.li.n.r) Thomas Schneider-Trumpp (Scopas Medien | Trickfilmland), Nicola Jones (Deutsches Kinder Medien Festival Goldener Spatz), Dr. Sabrina Wagner, wissenschaftl. Mitarbeiterin Filmmuseum u. Lehrbeauftragte an der Goethe-Uni Frankfurt, Marie Wolters (Filmvermittlung LUCAS und FILMmobil) und Reinhold T. Schöffel (Bundesverband Jugend und Film) © Foto: Diether v. Goddenthow
Julia Fleißig, Festivalleiterin begrüßt die Diskutanten (v.li.n.r) Thomas Schneider-Trumpp (Scopas Medien | Trickfilmland), Nicola Jones (Deutsches Kinder Medien Festival Goldener Spatz), Dr. Sabrina Wagner, wissenschaftl. Mitarbeiterin Filmmuseum u. Lehrbeauftragte an der Goethe-Uni Frankfurt, Marie Wolters (Filmvermittlung LUCAS und FILMmobil) und Reinhold T. Schöffel (Bundesverband Jugend und Film) © Foto: Diether v. Goddenthow

Bei der gestrigen Podiumsdiskussion anlässlich des Lucas Filmfestivals für junge Filmfans im Foyer des Filmmuseums Frankfurt  gingen Nicola Jones (Deutsches Kinder Medien Festival Goldener Spatz), Thomas Schneider-Trumpp (Scopas Medien | Trickfilmland), Reinhold T. Schöffel (Bundesverband Jugend und Film) und Marie Wolters (Filmvermittlung LUCAS und FILMmobil) der Frage nach, ob „Filmfestivals auch Orte kultureller Bildung“ seien. Dr. Sabrina Wagner moderierte. Fazit: Filmfestivals sind wichtige Orte von Filmbildung, „was bei uns bedeutet“, so Reinhold T. Schöffel, „eine bestimmte Vielfalt von Filmproduktionen, die eben aus kommerziellen Gründen nicht den Weg in den Verleih fänden, sicherzustellen. Aufgabe von Filmbildung sei es dabei, diese Vielfalt zu vermitteln, aus der Kinder und Jugendliche lernen könnten“.

https://lucas-filmfestival.de/

VICTOR VASARELY. IM LABYRINTH DER MODERNE – große Überblicks-Ausstellung vom 26.9.2018 – 13.01.2019

An diesem Labyrinth der Fassaden-Verhüllungen des Städels, Christo hätte es so nie hingekriegt,,  hätte Victor Vasarely sicher seine wahre Freude gehabt. © Foto: Diether v. Goddenthow
An diesem Labyrinth der Fassaden-Verhüllungen des Städels, Christo hätte es wohl so nie hingekriegt,, hätte Victor Vasarely sicher seine wahre Freude gehabt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Frankfurt, 25. September 2018. Ab dem 26. September 2018 zeigt das Städel Museum die groß angelegte Sonderausstellung „Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne“. Anhand von über 100 Werken präsentiert die Retrospektive den Erfinder der Op-Art der 1960er-Jahre. Victor Vasarelys (1906–1997) OEuvre erstreckt sich jedoch über mehr als 60 Jahre und bedient sich unterschiedlichster Stile und Einflüsse. Die Entwicklung des Jahrhundertkünstlers wird mit zentralen Arbeiten aller Werkphasen nachgezeichnet. Der oftmals auf seine Op-Art reduzierte Künstler verbindet die Kunst der frühen Moderne Ost- und Mitteleuropas mit den Avantgarden der Swinging Sixties in Europa und Amerika. Er bediente sich Zeit seines Lebens klassischer Medien und Genres und integrierte in den 1950er-Jahren das Multiple, die Massenproduktion und die Architektur in sein weitverzweigtes Werk. Zugleich blickt die Ausstellung mit Arbeiten wie Hommage au carré (1929) oder figurativen Malereien wie Autoportrait (1944) zurück zu Vasarelys künstlerischen Anfängen. Von diesen frühesten Werken wie Zèbres (1937) über seine Noir-et-Blanc Periode der 1950er-Jahre erstreckt sich die Auswahl bis zu den Hauptwerken der Op-Art wie den Vega-Bildern der 1970er-Jahre. Die umfassende Retrospektive Vasarelys versteht sich als Wiederentdeckung einer zentralen Künstlerfigur des 20. Jahrhunderts, welche die Moderne wie keine andere in all ihrer Komplexität widerspiegelt.

Neben wichtigen Leihgaben etwa aus dem Centre Pompidou in Paris, der Tate Modern in London, dem Solomon R. Guggenheim Museum in New York oder der Michele Vasarely Foundation präsentiert die Ausstellung nicht zuletzt den für die Deutsche Bundesbank geschaffenen Speisesaal als herausragendes Beispiel für Vasarelys raumgreifende architektonische Gestaltungen. „Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne“ entstand in enger Kooperation mit dem Pariser Centre Pompidou, das direkt im Anschluss die Ausstellung „Vasarely, le partage des formes“ eröffnen wird. Die beiden Ausstellungen verbinden zentrale Leihgaben wie der eigens für die Frankfurter Präsentation ausgebaute Speisesaal.

Die Ausstellung konnte dank der Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder realisiert werden. Hinzu kommt die langjährige Förderung der Deutschen Bank als Partner des Städel Museums, welche die Sammlungsarbeit der Abteilung Gegenwart ermöglicht.

Mit ‚Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne‘ widmet sich das Städel Museum nicht nur einem der vielleicht bekanntesten Unbekannten der europäischen Nachkriegskunst, sondern einmal mehr einer der zentralen Fragen der Gegenwartskunst, nämlich der nach der Kontinuität von Erster und Zweiter Moderne – und ihrer Bedeutung für die Kunst unserer Gegenwart“, so Städel Direktor Philipp Demandt.

„Vasarely holte den Raum der Renaissance, den die Moderne negierte, wieder zurück ins Bild. Die Koordinaten der Zentralperspektive waren aber nicht mehr verlässlich. Die Räume, die er entwirft, sind dynamisch einladend, labyrinthisch und problematisch zugleich. Nur wenn wir in seinen raumgreifenden Op-Art- Kompositionen auch ihre atemberaubenden formalen wie inhaltlichen Abgründe erkennen, wird seine Kunst zum faszinierenden Zeugnis jenes Jahrhundertprojekts, das wir Moderne nennen“, ergänzt Martin Engler, Kurator der Ausstellung und Sammlungsleiter Gegenwartskunst im Städel Museum.

Victor Vasarely kann heute als eine der zentralen Künstlerfiguren des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt werden, deren Bildsprache sich im kollektiven Gedächtnis festgesetzt hat, ohne eine exakte kunsthistorische Verortung erfahren zu haben. Seine künstlerischen Wurzeln liegen in der Auseinandersetzung mit der frühen Moderne. Beeinflusst wurde er durch die Theorien des Bauhauses und des Suprematismus. Später sind es seine technoiden und psychedelisch bunten Arbeiten, die durch optische Effekte in den Raum drängen und auf die Täuschung der Wahrnehmung abzielen. Diese Werke stehen stellvertretend für eine zukunftsgläubige Gesellschaft im Aufbruch. Sie prägen das Erscheinungsbild der Moderne der 1960er- und 1970er-Jahre und sind ebenso Teil der künstlerischen Avantgarde wie der Populärkultur. Durch die Verbreitung seines Werks in Form von Multiples und Auflagenwerken war Vasarely allgegenwärtig. Die Popularität, die er im Sinn einer Demokratisierung der Kunst anstrebte, machte diese auch zum Massenprodukt – im besten wie im schlechtesten Sinn. Wenn seine labyrinthischen Kompositionen, die farbigen Illusionismen, die Abgründe seiner frühen Werke und die vordergründig bunten Op-Art-Bilder malerisch wie inhaltlich im Kontext der Zeit gelesen werden, dann wird seine Kunst zum faszinierenden Zeugnis des Jahrhundertprojekts der Moderne – in seiner ganzen Widersprüchlichkeit.

Ausstellungsrundgang
Die Ausstellung „Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne“ erzählt über zwei Stockwerke die Entstehung und Entwicklung Vasarelys Werk entlang einer rückläufigen Chronologie. Der Besucher begegnet zunächst den Hauptwerken der 1970er- und 1960er-Jahre und wird anschließend durch das vielgestaltige OEuvre bis zum Frühwerk der 1920er- und 1930er-Jahre geführt. „Zentrales Anliegen des rückläufigen Ausstellungsrundgangs mit seinen freistehenden Display-Wänden ist es, das gesamte, von künstlerischen Verknüpfungen wie Widersprüchen durchdrungene Werk Vasarelys als eines der bekanntesten Unbekannten der Kunst des 20. Jahrhunderts visuell erfahrbar zu machen. Das Unmögliche als Möglichkeit war der Antrieb Victor Vasarelys, womit er tradierte Vorstellungen vom Raum in der bildenden Kunst erschütterte und zugleich visionär erweiterte“, erläutert Jana Baumann, Kuratorin der Ausstellung im Städel Museum. Dank der multiplen Blickachsen, die durch die offene Ausstellungsarchitektur entstehen, wird deutlich, wie sich Vasarelys Werk trotz formaler Unterschiede der einzelnen Werkgruppen über die Jahrzehnte konsistent weiterentwickelt hat.

Die Schau beginnt im Untergeschoss des Ausstellungshauses mit dem von Vasarely und seinem Sohn Yvaral gestalteten Speisesaal der Deutschen Bundesbank in Frankfurt, der für die Ausstellung im Städel Museum eigens ausgebaut wurde. Das Bestreben des Künstlers, sein Werk von der Leinwand in den Raum zu erweitern und damit ins Alltägliche vorzudringen, lässt sich an diesem Beispiel eindrücklich nachvollziehen. Vasarelys reproduzierbares Bildsystem hat die Möglichkeit einer demokratischen Verbreitung von Kunst eröffnet. Mit seinen architektonischen Integrationen und Multiples – etwa Kroa Multicolor (1963–1968) oder Pyr (1967) – verfolgt er in der Tradition des Bauhaus das Ziel, gestaltend in den Alltag einzugreifen. 1972 ist er am Höhepunkt seiner Karriere angelangt, seine Arbeit allgegenwärtig: Neben dem Entwurf für das Logo der Olympischen Spiele von München wird er von Renault beauftragt, das Logo der Marke zu überarbeiten.

Anschließend begegnet der Besucher Vasarelys psychedelisch bunter Vega-Serie. Bis heute prägen die technoiden Kompositionen das Bild der Op-Art und die Wahrnehmung des Künstlers. Die Quader, Kugeln oder Rhomben der Werkreihe schieben sich trompe-l’oeil-artig in den Raum. Diesen visuellen Effekt erzielt Vasarely durch die systematisch verzerrende Vergrößerung beziehungsweise Verkleinerung einzelner Quadrate oder Kreise. In der zwei mal zwei Meter großen Arbeit Vega Pal (1969) oder in Vega 200 (1968) drängt die Komposition als dynamische Halbkugel förmlich aus dem Bild heraus. Vasarelys Malerei in Öl oder Acryl nimmt die computergenerierte Ästhetik folgender Generationen vorweg. Der nun bewusst vielstimmig sich entspinnende Parcours zeigt, wie sehr Vasarely das Erbe der Moderne – vor allem der geometrischen Abstraktion – dehnt und zum Schwingen bringt. Statt in sich ruhender Geometrie begegnet dem Besucher raumgreifende, in den Raum sich erweiternde Malerei, die den Betrachter verwirrt und in Abgründe ziehende Dynamiken entfaltet.

Von den Vega-Bildern ausgehend eröffnen verschiedene Sichtachsen den Blick auf die form- und farbgewaltige Periode der Folklore planétaire sowie die Erfindung der „Unité plastique“ (1959), aus der diese Werkphase entstanden ist. Vasarelys strenge Bildsystematik kombiniert zwei geometrische Grundformen – Quadrat und Kreis – mit einem ebenso klar umrissenen Farbspektrum, bestehend aus sechs Lokalfarben. Das Ergebnis ist ein Bildverfahren, mit dem – fast ohne künstlerische Entscheidungen – immer neue Bilder „produziert“ werden können: das „plastische Alphabet“. Auf der „plastischen Einheit“ basierende und aus dem „plastischen Alphabet“ hervorgegangene Werke wie Calota MC (1967) oder CTA 102 (1965) treten in der offenen Ausstellungsarchitektur mit den Vega-Arbeiten ebenso in Dialog wie mit jenen der vorangegangenen Noir-et-Blanc-Periode. Neben einer Reduktion auf Schwarz und Weiß vollzieht sich in dieser Schaffensphase die endgültige Hinwendung Vasarelys zur geometrischen Abstraktion – einer Abstraktion allerdings, die schon hier behutsam in Bewegung versetzt wird und die bildimmanente Dynamik der Vega-Arbeiten vorwegnimmt.

Das im Zentrum des Untergeschosses platzierte Programmbild Hommage à Malevich (1952–1958) verbindet Vasarelys Früh- und Hauptwerk und präsentiert sich als Schlüsselarbeit für sein gesamtes OEuvre, wenn Malewitschs Schwarzes Quadrat in Bewegung gerät, die geometrischen Formen in den Raum drehen, Quadrate zu Rauten werden und verschiedene Ebenen entstehen lassen. In der Ausstellung zeigt dies ähnlich eindrücklich Tlinko-II (1956), eine Arbeit, deren klares Raster durch vereinzelt aus der Bildfläche kippende – und somit zu Rauten werdende – Quadrate dynamisiert wird. Für Vasarelys Kunst, die das Sehen und die Wahrnehmung zum künstlerischen Experimentierfeld erklärt und die Statik der Moderne überwinden will, werden hier die Grundlagen gelegt.

Von ähnlicher Bedeutung für die Bildsprache Vasarelys sind die am Beginn der Noiret- Blanc-Serie – und somit seiner Op-Art – stehenden Photographismes. Vasarely setzt sich hier mit dem Positiv-Negativ-Prinzip der Fotografie auseinander. Für die frühen Photographismes wendet er dieses Prinzip in Tuschzeichnungen an. Es scheint, als ob die positiven und negativen Versionen einer Fotografie nicht deckungsgleich übereinandergelegt worden wären. Die dicht an dicht gesetzten Streifen in Schwarz und Weiß erzeugen den Eindruck einer flirrenden Bildoberfläche. So beleuchtet der Abschnitt mit Werken wie Naissance-N (1951) oder Fugue (1958- 1960) die jüngsten Anfänge und Vorstufen der Op-Art.

Die Werkchronologie weiterhin rückläufig erzählend beginnt der zweite Teil der Ausstellung im Obergeschoss des Ausstellungshauses mit drei sehr unterschiedlichen, jedoch mehr oder weniger parallel entstehenden Werkgruppen. Die Bilder der Belle-Isle-, Gordes-Cristal- und Denfert-Serien sind Abstraktionen, die ihren Gegenstand noch im Titel tragen. Es sind ebenso eigenständige wie wunderschöne, im besten Sinn spätmoderne Malereien, die, was ihre handwerkliche Faktur, ihre formale wie gedankliche Strenge betrifft, den Perfektionisten der folgenden Jahrzehnte ankündigen. In den Belle-Isle-Arbeiten wird Vasarely von am Meer gefundener Muscheln und Steinen zu organischen Farb- und Formflächen inspiriert. Die Gordes-Cristal-Arbeiten gehen dagegen auf die optischen Erfahrungen zurück, die Vasarely im Bergdorf Gordes gemacht hat. Die verwinkelten – kristallinen – Dachlandschaften kippen in die Fläche und werden zu abstrakt geometrischen Kompositionen. Bei der Betrachtung einer rechteckigen Fensteröffnung im dunklen Innern eines Hauses hingegen ist ihm diese im Licht der Sonne nicht mehr flach, sondern als Lichtkubus erschienen. Hier legt Vasarely den Grundstein für seine Idee der Umkehrbarkeit von Flächenformen und das damit verbundene räumliche Sehen. Die Denfert-Serie verdankt ihren Namen der Pariser Métro-Station Denfert-Rochereau, die er Ende der 1930er-Jahre regelmäßig passierte und die ihn mit ihren gesprungenen Kacheln inspirierte.

Der letzte Teil der Ausstellung widmet sich Victor Vasarelys Anfängen in Budapest im Umfeld der historischen Avantgarden. Schon hier, in seinen ersten bekannten Werken, etwa bei Hommage au carré (1929), deutet sich die raumgreifende Dynamik der Op-Art der 1960er-Jahre an. Die in sich ruhende Statik der Moderne gerät – vorerst nur feinstofflich – in Bewegung, wenn die verschiedenfarbigen Quadrate langsam in die Tiefe des Bildes fluchten. Schon hier wird aber deutlich, dass es um mehr geht als das rein Visuelle, die optische Spielerei. Die technisch perfekten Études de mouvement – Fingerübungen des Werbegrafikers, der Vasarely ursprünglich in Budapest und Paris war – beleuchten die Bedeutung, die der angewandten Kunst von Anfang an für sein Werk und Denken zukam. Vor allem aber ist es die Parallelität der ersten Zèbres und einer verstörenden Figuration wie Les bagnards (Sträflinge) (1935), die über alle Maßen erstaunt. Die in Anspruch und Ästhetik sehr unterschiedlichen Bilder treffen einander im reduzierten Schwarz-Weiß-Rapport, der Zebras wie Gefangene in ganz ähnlicher Weise abstrahiert und oszillieren lässt und den Betrachter optisch wie inhaltlich irritiert. Nicht zuletzt spiegelt sich hier die von totalitären Regimen geprägte Zwischenkriegszeit in Moskau und Berlin. Dem Spiel mit Rapport und Irritation haftet somit schon in seinem Frühwerk, historisch wie inhaltlich, ein dunkler, unheimlicher Unterton an. Dass die von ihm entworfenen Bildwelten in der Nachfolge der Moderne instabil und flüchtig sind, dass sie changieren und sich entziehen, ist in Anbetracht ihrer Genese am Vorababend des Zweiten Weltkrieges ebenso logisch wie aufschlussreich.

Die Geometrie löst sich auf; was zuvor statisch war, kommt ins Trudeln; die Strenge der Moderne wird von optischen Untiefen unterminiert. Ein Befund, der sich an Vasarelys frühen geometrischen Spielereien ebenso ablesen lässt wie an Vonal- Prim, Reytey oder den Vega-Arbeiten, mit denen der Ausstellungsparcours beginnt. Die Bildräume Vasarelys sind sowohl in den 1920er- als auch in den 1960er-Jahren ebenso dynamisch einladend wie labyrinthisch und problematisch. Erst dieses Moment der Verunsicherung macht die dekorativen Oberflächen seiner Kunst komplett. Nur wenn in Victor Vasarelys raumgreifenden Op-Art-Kompositionen auch ihre Abgründe erkennbar werden, wird seine Kunst zum faszinierenden Zeugnis des Jahrhundertprojekts der Moderne.

Ort:

Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main
Information: www.staedelmuseum.de
Besucherservice und Führungen: +49(0)69-605098-200, info@staedelmuseum.de

Öffnungszeiten: Di, Mi, Sa, So 10.00–18.00 Uhr; Do, Fr 10.00–21.00 Uhr; montags geschlossen

Sonderöffnungszeiten: 03.10.2018 10.00–18.00 Uhr, 24.12.2018 geschlossen, 25., 26.12.2018 10.00–18.00 Uhr, 31.12.2018 geschlossen, 01.01.2019 11.00–18.00 Uhr

Eintritt: 14 Euro, ermäßigt 12 Euro; Sa, So, Feiertage: 16 Euro, ermäßigt 14 Euro;

Familienkarte 24 Euro; freier Eintritt für Kinder unter 12 Jahren; Gruppen ab 10 regulär zahlenden Personen: ermäßigter Eintrittspreis pro Person. Für Gruppen ist vorab eine Anmeldung unter Telefon +49(0)69-605098-200 oder info@staedelmuseum.de erforderlich.

Kartenvorverkauf: tickets.staedelmuseum.de

Für Mitglieder des Städelschen Museums-Vereins ist der Eintritt in die Sonderausstellung frei.

Überblicksführungen durch die Ausstellung: freitags 19.00 Uhr, sonntags 14.00 Uhr sowie Mi 3.10., Di 25.12., Mi 26.12., Di 1.1., 12.00 Uhr. Kosten: 5 Euro zzgl. Eintritt (Tickets ab zwei Stunden vor Führungsbeginn, sonntags ab 10.00 Uhr an der Kasse erhältlich)

Die Ausstellung wird von einem umfassenden Rahmenprogramm begleitet. Eine aktuelle Übersicht finden Sie unter www.staedelmuseum.de

Börsenverein des Deutschen Buchhandels: Solidaritäts-Aktion „Lesen für die Freiheit“ als Protest gegen Erdoğan-Empfang am 28.09.2018

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Mit einem Appell und der Solidaritäts-Lesung „Lesen für die Freiheit“ setzt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels dem Empfang des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Berlin ein Zeichen für Meinungsfreiheit, Demokratie und Menschenrechte entgegen. Im Livestream mit dabei: Aslı Erdoğan, Michel Friedman, Insa Wilke, Hauke Hückstädt, Jörg Bong u.a. am Freitag, 28. September, 18 Uhr

„Im selben Moment, in dem Präsident Erdoğan vom Bundespräsidenten und Regierungspolitikern in Berlin zum Staatsbankett empfangen wird, sitzen Hunderte Menschen als politisch Gefangene in türkischen Gefängnissen – nur, weil sie ihre Meinung gesagt haben. Das ist ein Skandal! Deutschland rollt den roten Teppich für einen Despoten aus, der in seinem Land die Meinungsfreiheit und die Menschenrechte außer Kraft gesetzt hat. Es ist wichtig, den Gesprächsfaden zwischen Deutschland und der Türkei nicht abreißen zu lassen. Aber dass Deutschland das türkische Staatsoberhaupt feierlich und mit allen Ehren empfängt, ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die in der Türkei seit Monaten und Jahren unter fadenscheinigen Gründen und ohne fairen Prozess angeklagt und inhaftiert sind. Wir fordern die umgehende Freilassung dieser Menschen und ein Ende der Repressalien gegenüber Kultur- und Medienschaffenden und anderen Verfolgten! Die Bundesregierung und der Bundespräsident müssen gegenüber ihrem Staatsgast klare Worte finden und sich konsequent für Meinungsfreiheit und Menschenrechte einsetzen“, sagt Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.

Solidaritäts-Aktion: Lesen für die Freiheit

Mit einer Solidaritäts-Lesung während des Höhepunktes des Staatsbesuchs, einem Staatsbankett in Schloss Bellevue, wollen der Börsenverein und zahlreiche Kultur- und Medienschaffende sich für Freiheit und Menschenrechte einsetzen. Die Initiatoren wollen inhaftierten und verfolgten Autorinnen und Autoren zeigen, dass sie in Deutschland nicht vergessen sind. Die Lesung wird per Livestream aus Frankfurt am Main übertragen.

Livestream:

für-das-Wort-und-die-Freihe„Lesen für die Freiheit – Solidarität mit inhaftierten und verfolgten Autorinnen und Autoren in der Türkei“
am Freitag, 28. September 2018, ab 18 Uhr
auf www.wort-und-freiheit.de und www.facebook.com/Boersenverein
mit Texten von Ahmet Altan, Deniz Yücel, Can Dündar, Aslı Erdoğan und Selahattin Demirtaş

Es lesen: Aslı Erdoğan, Michel Friedman, Insa Wilke, Hauke Hückstädt, Jörg Bong, Alexander Skipis, Monika Kolb u.a.

Wer die Aktion unterstützen will, kann den Livestream über Facebook teilen.

Die Aktion ist Teil der Kampagne „On The Same Page“, mit der der Börsenverein, die Frankfurter Buchmesse und weitere Partner den 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte begehen.

41. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans – heute Podiumsdiskussion – Noch bis 27. September. Aktuelles Filmschaffen aus aller Welt

lucas-jugendjury2018Die 41. Ausgabe von LUCAS Internationales Festival für junge Filmfans ist in vollem Gange. Filmschaffende präsentieren ihre Filme im Kino – teils zum ersten Mal in Deutschland.

In Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden liegt Festivalstimmung in der Luft: Noch bis Donnerstag, 27. September, bietet LUCAS seinen Gästen vielfältige Programmpunkte. Bereits die ganze Woche sind Jugendliche mit Kameras unterwegs und drehen bei dem Projekt „LUCAS dokt“ eine Festivaldokumentation. Die Young European Cinephiles präsentierten als Kurator/innen ihre eigene Filmreihe zum Thema virtuelle Realitäten und im Kritikfenster analysieren Kinder und Jugendliche Filme und verfassen Filmkritiken.

Am heutigen Dienstag, 25. September, um 18 Uhr findet im Foyer des Deutschen Filminstituts & Filmmuseums eine Podiumsdiskussion zum Thema Filmfestivals als Orte kultureller und ästhetischer Bildung statt. Die Podiumsteilnehmer/innen diskutieren Fragen über die Bedingungen und Komponenten, die Filmfestivals zum Bildungsort machen. Darüber hinaus tauschen sie sich darüber aus, wie das junge Publikum in der zunehmend digitalisierten Welt erreicht werden kann. Schon vor der Podiumsdiskussion, um 16 Uhr, veranstaltet der Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF) eine Auftaktveranstaltung des neuen Filmportals „BJF-Clubfilmothek“. Am Abend laden FilmInFrankfurt und die Wirtschaftsförderung Frankfurt gemeinsam mit dem Stammtisch der Filmemacher zu einem Get-Together ein mit Vertreter/innen der regionalen Filmbranche und internationalen Festivalgästen.

Außerdem kommt eine Vielzahl an Filmgästen in den kommenden Tagen an die verschiedenen Festivalspielorte, um sich mit den Kinobesucher/innen auszutauschen. Regisseur Jong-woo Kim präsentiert am Dienstag, 25. September, sein Werk HOM (Zuhause, KR 2017) als deutsche Premiere und freut sich, im Anschluss mit den Kinogästen über das Gesehene zu sprechen. Um 16 Uhr ist der Protagonist Luka Kain aus SATURDAY CHURCH (US 2017, R: Damon Cardasis) zu Gast im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum und tauscht sich mit den Besucher/innen über das Coming-of-Age-Debüt aus. Am Abend, um 18:30 Uhr, stellt die Darstellerin Samantha Mugatsia die kenianische Produktion RAFIKI (ZA/DE/NL/FR/KE/NO 2018, R: Wanuri Kahiu) vor. RAFIKI ist in dieser Woche erstmals in seinem Produktionsland Kenia zu sehen, wo der Film zuvor verboten war, da er eine gleichgeschlechtliche Liebesgeschichte erzählt. Zu einem weiteren Film der Sektion 16+ | Youngsters, NIGHT COMES ON (US 2018, R: Jordana Spiro) kommt zu zwei Terminen ebenfalls eine junge Darstellerin: Tatum Marilyn Hall, die die jüngere der beiden Schwestern spielt, die sich allein auf den Weg zum Vater an die Atlantikküste machen. Die Regisseurin Sandra Vannucchi spricht am Dienstag und Mittwoch, 25. und 26. September, mit dem Publikum über die italienisch-schweizerische Produktion LA FUGA (2017). Ebenfalls an beiden Tagen kommt aus Kanada die Produzentin von LES FAUX TATOUAGES (CA 2017, R: Pascal Plante) Katerine Lefrançois angereist. Gabriela Pichlers humorvolles Plädoyer für die Meinungsfreiheit AMATÖRER (Amateure, SE 2018) präsentiert Casting Director Archana Khanna am Mittwoch, 26. September, im CineStar Metropolis.

Eine vollständige Übersicht über die Filmgäste finden Sie unter:
https://lucas-filmfestival.de/medien/2018/09/Filmgäste-nach-Kategorie_1809_.pdf

Große Preisverleichung
am Donnerstag, 27. September, um 18 Uhr im Deutschen Filmmuseum
Informieren Sie sich, ob es noch Karten gibt, unter: https://lucas-filmfestival.de/kontakt/ – Anmeldung:   invitation@lucasfilmfestival.de

Preise
3,50 € für junge Filmfans bis einschl. 20 Jahre
1,50 € für Frankfurt-Pass-Inhaber/innen
7,00 € für Erwachsene
5,00 € ermäßigter Eintritt für Erwachsene
(Studierende, Azubis, Schwerbehinderte)

Begleitpersonen von Gruppen mit mehr als zehn jungen Filmfans erhalten freien Eintritt (max. 3 Begleitpersonen, Caligari FilmBühne max. 2).

Weitere Informationen und Buchungsberatung unter:
info@lucasfilmfestival.de
Tel. 069 961 220 678

Festivalzentrum
Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main
U1, U2, U3, U8 / Station: Schweizer Platz
U4, U5 / Station: Willy-Brandt-Platz
Straßenbahn 14, 15, 16 / Station: Gartenstraße
Bus 46 / Station: Untermainbrücke

Spielstätten
Kino des Deutschen Filmmuseums (Frankfurt)
CineStar Metropolis (Frankfurt)
Cinema (Frankfurt)
Caligari FilmBühne (Wiesbaden)
Kino im Hafen 2 (Offenbach)

Verleihung des ITB BuchAward 2018 auf der Frankfurter Buchmesse

SLOsgmvabLfgFlWJSRbzIgPreisverleihung des ITB BuchAward 2018 in der Kategorie „Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2018 – Georgien“ erstmals in Frankfurt

Frankfurt, Berlin, 24. September 2018 Zum ersten Mal vergibt die ITB Berlin gemeinsam mit dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr einen ITB BuchAward in der Kategorie „Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2018 – Georgien“. Die Preisverleihung findet statt am Freitag, 12. Oktober 2018 um 12 Uhr im Ehrengast-Pavillon / Georgian Characters (Small stage, Forum, Ebene 1).

Die prämierten AutorInnen und Verlage sind:

• Marlies Kriegenherdt: „Georgien – Handbuch für individuelles Entdecken“, Reise Know-How
• Giorgi Kvastiani, Vadim Spolanski und Andreas Sternfeldt: „Reiseführer Georgien. Unterwegs zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer“, Trescher Verlag
• Nino Haratischwili: „Das achte Leben (für Brilka)“, Ullstein Taschenbuch Verlag/Frankfurter Verlagsanstalt

Nach Grußworten des Ehrengasts Georgien, von David Ruetz, (Juryvorsitzender und Head of ITB Berlin) und Lars Birken-Bertsch (Frankfurter Buchmesse), werden zwei der Jurymitglieder, Raphaela Sabel (Chefredakteurin Schweizer Buchhandel) und Eckart Baier (Redaktionsleiter Buchjournal) den Autorinnen und Autoren und ihren Verlagen die Preise im Ehrengast-Pavillon überreichen.

Mit den ITB BuchAwards zeichnet die ITB Berlin jährlich herausragende Veröffentlichungen aus der Sparte Reise und Tourismus vorrangig in deutscher Sprache oder deutscher Übersetzung aus. Ebenfalls unter touristischem Blickwinkel wird in der neuen Kategorie „Ehrengast der Frankfurter Buchmesse“ außerdem ein literarischer Titel ausgezeichnet.

exground filmfest 31 eröffnet mit philippinischem Thriller NEOMANILA

Andrew Garfield in UNDER THE SILVER LAKE von David Robert Mitchell. © Exground-Filmfest 31
Andrew Garfield in UNDER THE SILVER LAKE von David Robert Mitchell. © Exground-Filmfest 31

Mit dem philippinischen Neo-Noir Thriller NEOMANILA wird das 31. exground filmfest am 16. November um 19 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Mikhail Red in der Wiesbadener Caligari Filmbühne eröffnet. Der dritte Langfilm des jungen Regisseurs (Jahrgang 1991) setzt sich mit der brutalen Anti-Drogen-Politik von Präsident Rodrigo Duterte auseinander, in der angeheuerte Killer für die Ermordung von Drogenverdächtigen bezahlt werden. Zwischen der Auftragskillerin Irma und ihrem Protegé, dem jungen Waisen Toto, entstehen zarte, familiäre Bande, die beim nächsten Attentat zu zerreißen drohen. Mikhail Red sowie sein Vater Raymond Red, der Pionier des alternativen philippinischen Kinos und „Palme d’or“-Gewinner, der in Wiesbaden seinen Film HIMPAPAWID (MANILA SKIES, 2009) vorstellen wird, sind zwei Vertreter des diesjährigen Länderschwerpunktes, den das Festival dem außergewöhnlichen Filmschaffen auf den Philippinen widmet.

exground filmfest begrüßt zwischen dem 16. und 25. November weitere zahlreiche internationale Filmgäste, die dem filmbegeisterten Publikum rund 200 unabhängig produzierte Lang- und Kurzfilme vorstellen. Darüber hinaus erwartet die Zuschauer in den Wiesbadener Spielstätten Caligari FilmBühne, Murnau-Filmtheater und Kulturpalast sowie in ausgewählten Programmkinos in Frankfurt am Main und Darmstadt ein spannendes Rahmenprogramm aus Workshops, Ausstellungen, Partys und Podiumsdiskussionen.

Erste Highlights: Thriller, Politsatire und Transgender-Ballerina

Bereits ins Programm eingeladen ist der US-amerikanische Thriller UNDER THE SILVER LAKE von David Robert Mitchell. Der gutmütige, aber verpeilte Sam (Andrew Garfield) ist hingerissen von der umwerfend schönen Sarah (Riley Keoug), die eines Abends im Pool seines Apartmentgebäudes in L.A. schwimmt. Als sie am nächsten Morgen spurlos verschwunden ist, macht sich Sam auf die Suche und wittert eine globale Verschwörung, in die Millionäre, Celebrities, Hundemörder und urbane Mythen involviert sind.

DIAMANTINO (Carloto Cotto) von Gabriel Abrantes und Daniel Schmidt © Exground-Filmfest 31
DIAMANTINO (Carloto Cotto) von Gabriel Abrantes und Daniel Schmidt © Exground-Filmfest 31

Ein weiteres Highlight im Programm ist die Politsatire DIAMANTINO von Gabriel Abrantes und Daniel Schmidt. Der gefeierte, portugiesische Fußballstar Diamantino – mit frappierender Ähnlichkeit zu Ronaldo – ist am Boden zerstört, als seine Karriere jäh endet. Es beginnt eine Sinnsuche, auf der Diamantino unter anderem mit Geflüchteten, falschen Nonnen, Rechtsextremisten, Genderfragen und riesigen Hunde auf rosa Wolken konfrontiert ist. Der Überraschungshit aus Cannes verspricht mit seinem Mix aus Genres und Ästhetik großes Filmvergnügen.

Lara (Victor Polster, li) in GIRL von Lukas Dhont. (Bild: Menuet) © Exground-Filmfest 31
Lara (Victor Polster, li) in GIRL von Lukas Dhont. (Bild: Menuet) © Exground-Filmfest 31

Die 15. Ausgabe der exground youth days wird mit dem belgischen Debüt GIRL von Lukas Dhont eröffnet, in dem die 15-jährige Transgender Lara hart trainiert, um eine Ballerina zu werden. In einer atemberaubenden Performance verkörpert Tänzer und Schauspieler Victor Polster die aufstrebende Tänzerin.

Deutscher Wettbewerb: 3. Gefangenen-Jurypreis DAS BRETT

Zum dritten Mal vergibt exground filmfest den Gefangenen-Jurypreis DAS BRETT für den besten Film in der Reihe Made in Germany, dotiert mit mindestens 1.000 EUR, gestiftet von „Die WERFT – Kulturbühne in der JVA Wiesbaden“.

HINGABE von Pablo Kaes © Exground-Filmfest 31
HINGABE von Pablo Kaes © Exground-Filmfest 31

Sechs Produktionen des Deutschen Wettbewerbs laufen im Wettbewerb für DAS BRETT, darunter Pablo Kaes’ Debütfilm HINGABE, der in Wiesbaden seine Deutschland-Premiere feiert. Das Paar Julia und Franz wird nachts auf offener Straße von einer Gruppe Männer belästigt. Scheinbar ist nichts Schlimmes passiert, aber dennoch steht die Beziehung der beiden von da an vor einer Zerreißprobe. Während Julia nicht begreift, warum Franz sie nicht in Schutz genommen hat, als einer der Männer sie bedrängt, schämt sich Franz so sehr, dass er sich weigert, darüber zu sprechen.

ADAM UND EVELYN von Andreas Goldstein  © Exground-Filmfest 31
ADAM UND EVELYN von Andreas Goldstein © Exground-Filmfest 31

Beziehungsprobleme ganz anderer Art haben ADAM UND EVELYN in Andreas Goldsteins gleichnamigem Spielfilm. Sommer 1989. Während sich Adam mit seinem Leben im schönen Eigenheim in der DDR arrangiert hat, steht für Evelyn fest, sobald die Grenzen offen sind: Sie will mehr vom Leben und von der Liebe.

Ebenfalls im Rennen um DAS BRETT läuft die dritte Regiearbeit von Ann-Kristin Reyels, WIR HABEN NUR GESPIELT. Für den zehnjährigen Jona beginnt in seiner neuen Heimat an der deutsch-tschechischen Grenze ein einsames Leben. Unglücklich streift er durch die Wälder, bis er jenseits der Grenze den 13-jährigen Miro kennenlernt. Dessen selbstsichere Art imponiert Jona, aber allmählich begreift er, welches Schicksal sich dahinter verbirgt.

Außerdem sind im Wettbewerb um DAS BRETT zu sehen: JIBRIL von Henrika Kull, NIXEN von Katinka Narjes und WO KEIN SCHATTEN FÄLLT von Esther Bialas.

Gewinner im exground-Trailer-Wettbewerb

Der Trailer für das diesjährige exground filmfest war Gegenstand eines Seminars im Studiengang Kommunikationsdesign der Hochschule RheinMain in Wiesbaden. Von den fünf Projektideen wurden drei Projekte im Sommersemester 2018 realisiert, und die Wahl des Teams von exground filmfest fiel auf den Trailer von Elisa Cavalli. Aber auch die anderen beiden Vorschläge werden bei der Eröffnung von exground filmfest 31 in der Caligari FilmBühne auf der großen Leinwand laufen.

Weitere Infos: https://exground.com/news/