Ausstellungs-Highlights 2020 im Historisches Museum Frankfurt ab 19.3. „Kleider in Bewegung – Frauenmode ab 1850″ – ab 16.09. „Rassismus – die Erfindung der Rassen“

Johann Heinrich Hasselhorst, Drei schreitende Frauen in Rückenansicht, Frankfurt um 1900 © HMF, Horst Ziegenfusz
Johann Heinrich Hasselhorst, Drei schreitende Frauen in Rückenansicht, Frankfurt um 1900 © HMF, Horst Ziegenfusz

In diesem Jahr  zeigt das Historische Museum Frankfurt wieder mehrere spannende Highlights und weitere interessante Projekte, darunter: vom 19. März bis 19. Juli 2020 die  Ausstellung „Kleider in Bewegung – Frauen seit 1850″ sowie  vom 16. September 2020 bis 24. Januar 2021 die wissenschaftlich basierte Auseinandersetzung  mit „Rassismus – die Erfindung der Menschenrassen“.

Das diesjährige Programm schließt sich an, an das überaus erfolgreiche Museums-Jahr 2019 mit den Sonderausstellungen  „Damenwahl – 100 Jahre Frauenwahlrecht“ (40 000 Besucher), „Vergessen – warum wir nicht alles erinnern“ (21 000 Besucher)  und „Meisterstücke – Kunst kommt von Können“ (20 000 Besucher) sowie den Dauerausstellungen mit Stadtlabor, Bibliothek der Generationen  und Jungen Museum, den zentralen Standbeinen des Museums.

Impression aus der Dauerausstellung "Frankfurt Einst?" im EG des Erweiterungsbaus. Im OG die Fortsetzung: "Frankfurt Jetzt!" ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Impression aus der Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“ im EG des Erweiterungsbaus. Im OG die Fortsetzung: „Frankfurt Jetzt!“ © Foto: Diether v Goddenthow

Neu ab 2020 ist das „triadische Konzept“, so Museumsdirektor Dr. Jan Gerchow. Das bedeutet, dass sich drei aufeinander bezogene Ausstellungen zu einem Themen-Ganzen ergänzen. Die großen Sonderausstellungen werden dabei zum einen durch Stadtlabor-Projekte komplettiert, die eine aktuelle Perspektive und Beiträge aus der Bevölkerung im Blick haben. Zum anderen bieten Ausstellungen im Jungen Museum neue Zugänge für die jungen Menschen, so Gerchow.

Eadweard Muybridge, Animal locomotion, Platte 483, 1887 ©Philadelphia University of Pennsylvania, Boston, Public Library.jpg
Eadweard Muybridge, Animal locomotion, Platte 483, 1887 ©Philadelphia University of Pennsylvania, Boston, Public Library.jpg

Das erste Beispiel für das triadische Konzept wird die am 19. März 2020 eröffnende Ausstellung „Kleider in Bewegung – Frauenmode seit 1850“ sein. Diese Hauptausstellung wird in einem zweiten Projekt ab Mai (30.April) durch die Stadtlabor-Ausstellung „Bewegte Kleidung – Ein modisches Stadtlabor“ thematisch ergänzt. Sie entsteht in Kooperation mit der Frankfurter Schule für Mode und Bekleidung und wird über aktuelle Bedingungen für Modeschaffende aufklären und eine Diskussionsplattform bieten. Teile der gegenwärtigen Ausstellung „Kein Leben von der Stange“ werden in die neue Schau integriert werden.

Werk-Stoff-Textil im Jungen Museum Frankfurt © HMF
Werk-Stoff-Textil im Jungen Museum Frankfurt © HMF

Als dritte Themen-Säule  startet schließlich ab 7. Juni 2020 im Jungen Museum die interaktive Werkstatt-Ausstellung „Werk*Stoff*Textil – Vom Faden zum Gewebe“. Sie richtet sich an Kinder ab 7 Jahre, Jugendliche und Familien.
Geht es bei der großen Sonderausstellung „Kleider in Bewegung“ um die Präsentation der Frauenmoden-Entwicklung seit 1850, auch unter dem wachsenden Einfluss der weiblichen Emanzipation,  und werden hierzu rund 300 Exponate, darunter 65 Kostüme in typischen Bewegungs- und Nutzungsposen inszeniert,  so ist die Werk-Stoff-Textil-Ausstellung handwerksorientiert. Sie führt interaktiv ein in die Gewinnung, Herstellung, Bearbeitung und Verarbeitung  textiler Werkstoffe. Dabei bietet sich viel Raum für Experimente.

„Rassismus- die Erfindung von Menschenrassen“ 

Das zweite große Ausstellungsprojekt, auch wieder ein Cluster, ist die Ausstellung „Rassismus- die Erfindung von Menschenrassen“ vom 16. September 2020 bis 24. Januar 2021. Die Ausstellung argumentiert historisch, und führt sozusagen zur Gegenwart, indem sie fragt, wie eigentlich Rassismus als Konzept, Wissenschaft beziehungsweise als Rassenlehre entstanden ist im 18. Jahrhundert, in welchen wissenschaftlichen Disziplinen der Gedanke/Ansatz von unterschiedlichen Menschenrassen entwickelt wurde, wie die Lehre /Erkenntnisse dann kommuniziert, propagiert und umgesetzt wurden. Dies geschieht vor allem mit dem Focus auf das  20. Jahrhundert, etwa wie die rassistische Ideologie kulminierte und was für Folgen sie hatte für das Handeln von Gesellschaften. Dabei wird zudem in besonderer Weise auf das Thema Kolonialgeschichte, aber auch auf Aspekte wie „entartete Kunst“ und vergleichbare Dinge eingegangen.

Historisches Museum Frankfurt   ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Historisches Museum Frankfurt © Foto: Diether v Goddenthow

Die Rassismus-Ausstellung wurde schon mal von 2018 bis 2019 acht Monate lang im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden gezeigt, erläutert Gerchow. Sie beleuchtete auch stark die Geschichte des Deutschen Hygiene-Museums selbst. Das Dresdner Hygiene Museum wurde 1911 gegründet und avancierte schon vor der NS-Zeit zu einem Leitinstitut für Erbbiologie und rassistische Vorstellungen. Der Dresdner Bezug wird in der Frankfurter Ausstellung ein wenig reduziert. Dafür werden zwei Frankfurter ideologische Leit-Institutionen der NS-Zeit in den Blick genommen, nämlich das einstige „Universitätsinstitut für Erbbiologie und Rassenhygiene“ (Verschuer-Institut) und das 1941 gegründete „Institut zur Erforschung der Judenfrage“, in welchem die ganzen enteigneten jüdischen Hypotheken konzentriert waren, und welches das perfide Ziel hatte, das Judentum zu erforschen, um es von innen heraus besser zerstören zu können, so der Museumsdirektor bei einem Pressegespräch.

Das Historische Museum Frankfurt wird diesen gegenwartsbezogenen Teil der Ausstellung durch ein Stadtlabor zum Thema „Decolonize Frankfurt“ (Arbeitstitel) ergänzen. Im Modus der Partizipation wird zusammen mit Initiativen und betroffenen Menschen in der Region Frankfurt Rhein-Main eine Ausstellung über Rassismus und koloniale Spuren heute erarbeitet und präsentiert.

Ein dichtes Veranstaltungsprogramm begleitet die beiden Ausstellungen und erzeugt über die gesamte Laufzeit hinweg Diskussionen und Öffentlichkeit.

Die Vorschau auf 2020 im Überblick
Ausstellungen im Historischen Museum auf einen Blick
Führungen zum Alt-Frankfurter Bürgerhaus zur Goldenen Waage

Führungen durch die original nachempfundenen Räume des rekonstruierten prachtvollen Altstadthauses Goldene Waage aus dem 17. Jahrhunderts. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Führungen durch die original nachempfundenen Räume des rekonstruierten prachtvollen Altstadthauses Goldene Waage aus dem 17. Jahrhunderts. © Foto: Diether v Goddenthow

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1
60311 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 212-35599
Fax +49 69 212-30702
E-Mail info@historisches-museum-frankfurt.de

UNESCO-Welterbeantrag „Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“ wird in Worms am 29. Jan. 2020 vorgestellt

Der Wormser Synagogenplatz © GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Jürgen Ernst)
Der Wormser Synagogenplatz
© GDKE Rheinland-Pfalz (Foto: Jürgen Ernst)

Veranstaltung im Kultur- und Tagungszentrum gibt detaillierte Einblicke in den Antrag für die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz

Nun ist es vollbracht. In dieser Woche hat das Land Rheinland-Pfalz den UNESCO-Welterbeantrag „Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“ im Welterbezentrum in Paris eingereicht. Bereits am 13. Januar wurde der UNESCO-Antrag von Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Mainz feierlich unterzeichnet. Nachdem Dreyer mit ihrer Unterschrift die Bewerbung der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz offiziell besiegelt hat, wird der Antrag am 29. Januar um 19 Uhr im Wormser Kultur- und Tagungszentrum vorgestellt. Mitglieder des SchUM-Projektteams geben anhand der Themen „Einzigartige Zeugnisse einer kulturellen Tradition – Die SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz und ihr außergewöhnlicher universeller Wert“ sowie „Unersetzliches Erbe für die gesamte Menschheit – Perspektiven für den Schutz und Erhalt der nominierten SchUM-Stätten“ Einblicke in ihre Arbeit in den vergangenen Jahren. Ebenfalls zu Wort kommen Adolf Kessel, Oberbürgermeister der Stadt Worms, Anna Kischner, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Mainz, sowie ein Vertreter/eine Vertreterin des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz.

Bereits seit 2014 bereitete eine Arbeitsgruppe aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, dem SchUM-Verein, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und dem Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Abstimmung mit den Städten und der Jüdischen Gemeinde Mainz den umfangreichen UNESCO-Antrag vor.

Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz bildeten im Mittelalter ein europaweit bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens und gelten als Wiege des aschkenasischen Judentums. Bis heute sind dort mit Synagogen, Fraunschuln, Mikwaot, Jeschiwot und Friedhöfen einzigartige Zeugnisse aus dieser Zeit erhalten.

Die Veranstaltung „Schritt für Schritt zum UNESCO-Weltkulturerbe – Vorstellung des UNESCO-Welterbeantrages SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz“ startet am Mittwoch, 29. Januar, um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Frankfurter IHK Jahresempfang 2020 – Effizienz der sozialen Marktwirtschaft für Klimaschutz und Wohnungsbau nutzen!

(v.li.) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Ministerpräsident Volker Bouffier, IHK-Präsident Ulrich Caspar und Gastredner des Abends Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.  ©  Foto: Diether  v Goddenthow
(v.li.) Oberbürgermeister Peter Feldmann, Ministerpräsident Volker Bouffier, IHK-Präsident Ulrich Caspar und Gastredner des Abends Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. © Foto: Diether v Goddenthow

Die angespannte Wohnungssituation, der Mangel an Bauland und Fachkräften sowie Klimaschutz  waren dominierende Themen beim Frankfurter IHK Jahresempfang 2020 am 21. Januar.  Über 1800 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft waren der Einladung gefolgt.

Ulrich Caspar, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, unterstrich bei seiner Begrüßung, dass Fachkräftegewinnung und Wohnungsbau untrennbar miteinander verbunden seien. Wohnen sei das Thema der Stunde für die Wirtschaft; denn „wir haben einen besonderen Engpass in der Wohnraumversorgung“, so der IHK-Präsident. Es gäbe aber sehr unterschiedliche Vorstellungen, was besser funktioniere: planwirtschaftliche oder marktwirtschaftliche Ansätze? In sozialistischen Staaten wie Venezuela funktioniere ja nicht mal die Grundversorgung mit Essen, Trinken und Lebensmitteln, das könne man ja gerade erleben, wo der Staat der Meinung sei, er sei  zuständig für die Grundversorgung. Das sei ein spannendes Thema, weswegen er vorab schon mal herzlich den Gastredner des  Abends, Prof. Dr. Michael Voigtländer vom Institut der Deutschen Wirtschaft für sein Kommen mit dem Fachvortrag „Preiseingriffe und Verstaatlichung – überwunden oder Neuauflage?“ dankte.
Natürlich, so Caspar, dürfe sich die Region über die weiteren Einwohner- und Beschäftigtenzuwächse in die Stadt Frankfurt und in die attraktiven Landkreise freuen, „denn unsere Unternehmen suchen dringend Fachkräfte“. Es sei vor allem jedoch der angespannte Wohnungsmarkt der die Unternehmen bei ihrer Stellenbesetzung belaste: „Bewerber finden oft keinen günstigen Wohnraum vor Ort“, so der IHK-Präsident. So sei im Bezirk der IHK Frankfurt am Main „weiterhin mit steigenden Immobilienpreisen zu rechnen; denn zwischen 2016 und 2018 wurden in Frankfurt nur 79 Prozent dessen gebaut, was rein rechnerisch pro Jahr nötig wäre. Im Main-Taunus-Kreis lag diese Quote bei 68, im Hochtaunuskreis sogar nur bei 49 Prozent. „Ohne eine Erhöhung des Angebots auf dem Wohnungsmarkt lässt sich die Preisspirale nicht bremsen. Dafür werden mehr Wohnungen benötigt und für diese brauchen wir Bauland. Wir appellieren daher an die Politiker im IHK-Bezirk und in der Metropolregion, sich stärker für die Ausweisung von Bauland und die Schaffung von mehr Baurecht in ihrer Kommune einzusetzen. Unternehmen und ihre Mitarbeiter sind darauf angewiesen und von ihrem Wohlergehen hängt unser Wohlstand ab“, betonte Caspar.

Politik muss endlich Verfahren zur Realisierung von Großprojekten beschleunigen

Präsident der IHK Frankfurt Ulrich Caspar. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Präsident der IHK Frankfurt Ulrich Caspar. © Foto: Diether v Goddenthow

Zudem nutzte der IHK-Präsident die Gunst der Stunde, den anwesenden Bundestagsabgeordneten in ihrer Eigenschaft als Vertreter des deutschen Volkes eindringlich ins Gewissen zu reden: „Sie haben als Bundestag schon mal bewiesen, dass Sie es eigentlich besser können: Nämlich bei den Verkehrsprojekten Deutsche Einheit, wo es gelungen ist, durch Beschlussfassung des Bundestages bestimmte Verkehrsprojekte auf den Weg zu bringen in einer Form, in der sie in drei bis vier Jahren in der Lage waren, realisiert zu werden. Und ich finde schon, und wenn ich Bundestagsabgeordneter wäre, da würde ich mir Gedanken machen, welche Verantwortung ich in diesem Land habe. Wenn die Menschen sehen, dass wir Dinge auf den Weg bringen, sie aber nicht in 10, 15, 20 oder 30 Jahren zum Abschluss bringen können, dann würde ich als Bürger als erstes Mal an den Parteien verzagen, und irgendwann an unserem demokratischen System. Und weil wir das nicht wollen, meine Bitte: Werden Sie initiativ! Beseitigen Sie diese Schwäche, die wir in unserem Land haben, die uns Wettbewerbsfähigkeiten nimmt, und die kein Bürger versteht!“, mahnte Caspar unter großem Beifall eindringlich eine längst überfällige Beschleunigung zur Realisierung von Großprojekten in Deutschland an.

Rhein-Main-Region zum nationalen Zentrum für synthetische Kraftstoffe

Ministerpräsident Volker Bouffier.©  Foto: Diether  v Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier.© Foto: Diether v Goddenthow

Ob Globalisierung, Digitalisierung, Urbanisierung und viele anderen Themen: diese seien einerseits global, aber auf der anderen Seite lokal wirksam, und es gelte, so Ministerpräsident Volker Bouffier, die richtigen Prioritäten zu setzen, um diese Entwicklung möglichst erfolgreich zu gestalten. Man müsse sich auch fragen: „Ist denn eigentlich der Mechanismus, wie wir versuchen, unsere Zukunft zu gestalten, noch der richtige oder müssen wir nicht ganz anders an die Dinge herangehen?“ Er könne jedoch nicht nachvollziehen, dass im 30. Jahr des Falls der Mauer und Wiedervereinigung „allen Ernstes über die Sozialisierung der Großindustrie diskutiert wird“, und auch in der Wirtschaft kein Aufschrei nach dem Motto erfolge „Seid ihr verrückt!“. So eine Diskussion hätte er vor 30 Jahren nicht für möglich gehalten. Das sei eine fundamentale Diskussion.
Auch beim Klimaschutz wäre nichts damit gewonnen, den erreichten Wohlstand auf’s Spiel zu setzen. Wenn es uns aber gelänge, einerseits eine effiziente Co2-Reduktion hinzubekommen und gleichzeitig Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand zu erhalten, wäre das „eine Erfolgsnummer“ und könne zum „Exportschlager für Deutschland werden“, so Bouffier. Denn nur mit klugen Ideen würde Deutschland „kopierfähig“ und könnten „wir“ weltweit Klima-Vorreiter sein. Wenn wir aber nur das Eine tun, aber das Andere nicht hinbekommen, werde niemand folgen, und stattdessen sagen: „‘Dankeschön – auf eure Misserfolge werden wir uns in Zukunft nicht einlassen!‘ Wenn wir es aber richtig machen, können wir beides machen, den Klimaschutz und Wohlstand erhalten. Dann haben alle etwas davon“, ist Bouffier überzeugt.

Der Hessische Ministerpräsident möchte, dass Deutschland beim Bemühen um eine emissionsfreie Mobilität an der Spitze marschiert, insbesondere auch bei der Frage schadstofffreier Antriebe.
Gerade in diesen Tagen habe sein Stellvertreter, der Hessische Wirtschaftsminister und Kollege Trarek Al-Wazir ein Modellprojekt auf den Weg gebracht, um zu testen, „wie wir es schaffen synthetische Kraftstoffe (Power-to-Liquid) so schnell und so preiswert zu produzieren, dass wir in Zukunft den Menschen sagen können: ‚Okay, wir wollen dir dein Leben nicht vorschreiben, wir wollen dir auch nichts verbieten, aber wir wollen deine individuelle Mobilität, egal aus welchen Gründen, so gestalten, dass sie möglichst ohne Emissionen oder nur mit sehr geringen Emissionen möglich sein wird’“, so Bouffier, der dieses Pilotprojekt als nationales Zentrum im Rhein-Main-Gebiet, einer Region mit besonders großer Erfahrung in Sachen Mobilität, ausbauen und etablieren möchte.

Stadt Frankfurt und Hessen Seit‘ an Seit‘ für den IAA-Verbleib

Oberbürgermeister Peter Feldmann. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann. © Foto: Diether v Goddenthow

Oberbürgermeister Peter Feldmann unterstrich wie zuvor  IHK-Präsident Caspar, dass es aufgrund der immer knapper werdenden Wohn- und Gewerbeflächen gelte, neue Flächennutzungskonzepte zu entwickeln und eigene Neubaugebiete auszuweisen. „Frankfurt wird größer und jünger. Dieser Entwicklung müssen wir Rechnung tragen. Mit Bildungs- und Kulturangeboten, mit Lösungen für die innerstädtische Mobilität und attraktiven Angeboten für die zahlreichen Pendler, die die Mainmetropole tagsüber zur Millionenstadt machen. Investitionen in die urbane Infrastruktur sind zwingend notwendig. Hier müssen Stadt und die Region FrankfurtRheinMain deutschlandweit eine Führungsrolle einnehmen“, so Feldmann.

Das Stadtoberhaupt nutzte zudem die Feierstunde, um den Unternehmerinnen und Unternehmern der Region zu danken, „dass Sie im Wohnungsbau die neuen Baugebiete positiv unterstützen“ und auch für die 2 Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen 2019 im Stadt-Säckel: „Sie können auch mal für sich selbst applaudieren (…) deshalb auch ihnen allen mein Dank im Namen der Bevölkerung dieser Stadt. Ich glaube, Sie haben es sich verdient“, so Frankfurts Oberbürgermeister.

Den wesentlichen Teil seiner Rede widmete Feldmann dem Verbleib der Internationalen Automobil-Ausstellung  IAA in Frankfurt. Von klein auf sei er ein Fan der Messe und von Autos gewesen. Frankfurt und die Automobilmesse gehörten zusammen, und es sei auch aus marktwirtschaftlichen Gründen her nur logisch, dass die IAA auch künftig in Frankfurt bliebe. Denn „die Frankfurter Messe ist die einzige, die ohne Staatsknete profitabel arbeitet.“ Feldmann wird als Aufsichtsratschef der Messe am freitag morgen  gemeinsam mit Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir in einer Delegation in Berlin beim Autoherstellerverband für den Verbleib der IAA am Standort Frankfurt werben. In dieser Frage kämpfen Stadt und Land Seit‘ an Seit‘ für den Verbleib der IAA in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main.

Frankfurter IHK Jahresempfang 2020. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Frankfurter IHK Jahresempfang 2020. © Foto: Diether v Goddenthow

Mit dem Effizienzgedanken der Marktwirtschaft statt mit Planwirtschaftsideen den  Klimaschutz voranbringen

Gastredner Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter Kompetenzfeld Finanz- und Immobilienmärkte des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. stellte seinem Vortrag „Preiseingriffe und Verstaatlichungen – überwunden oder Neuauflage?“ zunächst augenzwinkernd ein Honecker-Zitat voran: „Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf“. Darüber könne man schmunzeln, so der Ökonom, da der letzte Staatsratsvorsitzende als „Ewiggestriger“ den Sozialismus noch im Herbst 1989 beschwor, als das DDR-Ende längst absehbar und kurz darauf erledigt war, und wir die Wiedervereinigung hatten. „Es gab ja immer die Diskussion zwischen Sozialismus und Marktwirtschaft. Was ist das bessere System? Lange zeichnete sich so auf theoretischer Ebene ja ab: Die Marktwirtschaft ist überlegen. Aber, dass es dann auch in dieser praktischen Art und Weise, quasi empirisch diesen Befund gab, dass tatsächlich die Sowjetunion zusammengebrochen ist, die DDR letztlich ja auch zusammengebrochen ist, das war schon ein großartiges Ereignis“, und absehbar gewesen,  so Voigtländer, weil es beispielsweise wie in der Planwirtschaft üblich, unmöglich sei, für fünf Jahre zu planen. „Wir können noch so fähige Politiker haben – aber wenn Herr Bouffier jetzt in die Verlegenheit käme, für fünf Jahre zu sagen, was Sie bitteschön alles produzieren sollen, dann könne das nicht gut gehen. Dafür ändere sich die Welt einfach zu sehr!“, so der Gastredner.

Vor allem aber fehlten in sozialistisch-planwirtschaftlichen Systemen die Anreize, die wahnsinnig wichtig und das Besondere an der Marktwirtschaft seien, „damit wir tatsächlich den Wohlstand im Wettbewerb untereinander mehren können, „der in einem zweiten Schritt eben auch denen zugutekommen kann, die aus welchen Gründen auch immer nicht zu den Erfolgreichen gehören, die bedürftig sind, weil sie eben keiner Arbeit nachgehen können, weil sie vielleicht besonders schwierige Startbedingungen haben, oder Ähnliches“, so Voigtländer über das dem planwirtschaftlichen Sozialismus überlegene Erfolgsmodell der sozialen Marktwirtschaft.

Gastredner des Abends Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.  ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Gastredner des Abends Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V. © Foto: Diether v Goddenthow

Bereits in den 90er Jahren habe der ein oder andere, etwa auch sein zweiter Doktorvater Prof. Jürgen Donges, seinerzeit Sachverständigenratsvorsitzender, davor gewarnt, dass uns der Erfolg der Marktwirtschaft mal „auf die Füße“ fallen könne, da es kein „beobachtbares reales Beispiel des Sozialismus“ mehr gäbe und man sehr schnell vergesse, „was Sozialismus eigentlich bedeutet“, und „längst nicht diesen Erfolg bringt, den eben die Marktwirtschaft bringt.“

Ich kenne kein sozialistisches Land mit Klimaschutz!

Diese Gedanken überfielen ihn auch bei Fridays for future-Demos, die er richtig und wichtig findet, aber dann immer „schwer irritiert“ sei, wenn auf etlichen Plakaten ein Konnex, eine untragbare Verbindung geschaffen würde zwischen Marktwirtschaft und Umweltzerstörung, so Voigtländer. Er kenne kein sozialistisches Land, in dem tatsächlich der Energieverbrauch wirklich deutlich zurückgegangen wäre. Das passe auch nicht zu dem Effizienzgedanken, um den es dabei ginge, so Voigtländer. Umgekehrt würde ein Schuh daraus, da wir und auch die jungen Klimaschützer sich klarmachen müssten, dass wir die Marktwirtschaft gerade in einer Weise nutzen könnten, „um eben auch dem Klimaschutz zu dienen. Es geht auch hier wieder ganz entscheidend um die Anreize: Im Sozialismus finden wir diese Anreize nicht. Aber wir können doch marktkonform Instrumente wählen, die eben erlauben, tatsächlich auch Umweltschutz zu betreiben“. Wir könnten das unter anderem über eine entsprechende Bepreisung, über eine Steuer, über den Zertifikate-Handel oder auch mögliche andere Instrumente durchaus in einer Weise steuern, „dass wir tatsächlich auch den Co2-Verbrauch reduzieren“, und zwar immer so, dass dies zu den geringsten Kosten möglich sei, so der Gastredner. Er fügt hinzu: „Wir müssen uns eben klar machen: Es darf kein Widerspruch zwischen Umweltschutz und Wohlstand geben!“.
Denn es müssten ja große Herausforderungen und Investitionen gestemmt werden, „wenn wir uns allein mal überlegen, was wir investieren müssen in die Energieproduktion, in die erneuerbaren Energien, in die Ladeinfrastruktur bei E-Mobilität, in den Schienennahverkehr usw. Dazu brauchen wir auch entsprechenden Wohlstand.

Marktwirtschaft statt Marktschrumpfung

Wenn wir nun den umgekehrten Weg weg von der Marktwirtschaft gingen und tatsächlich sagten: „Wir müssen die Wirtschaft schrumpfen, und wir müssen eine Décroissance-Bewegung haben“, dann habe man schlichtweg nicht „dieses Geld, diesen Wohlstand, um tatsächlich in den Umwelt- und Klimaschutz ausreichend zu investieren“, so der Voigtländer. Zudem müssten wir uns auch klarmachen, „dass wir den Klimaschutz nicht im Alleingang kriegen können. Deutschland ist verantwortlich für 2 Prozent des weltweiten Co2-Ausstoßes. Wenn wir unsere Wirtschaft lahm legen, dann wird vielleicht kurzfristig der Co2-Ausstoß verringert – aber wer wird uns dann noch folgen? Wer wird den Weg mitgehen? Wie wollen wir tatsächlich weiter für Umweltschutz werben, wenn wir uns selber den Wohlstand rauben? Das kann nicht der Weg sein. Und von daher müssen wir ganz klar viel stärker in Richtung marktwirtschaftliche Instrumente gehen, aber wir müssen diesen Weg auch konsequent gehen. Wenn wir hier auf Sozialismus gehen, dann werden wir uns letztlich nur diesen Wohlstand, der hart erarbeitet ist, einfach auch nur zerstören“, ist Voigtländer absolut überzeugt.

Vergesellschaftung und Mietensenkung schaffen keinen neuen Wohnungraum

Voigtländer  leitet über zum Thema des Abends „Wohnungsmarkt“ und stellt fest, dass es hier noch „viel gigantischere Diskussionen um sozialistische Ideen“ gibt.

Noch 2018, als es „schon die eine oder andere Podiumsidee“ gab, hätte er sich „damals nicht träumen können, dass wir über Vergesellschaftung von Wohnungsgesellschaften reden, dass wir über Mietstopps reden, dass wir über Umwandlungsverbote flächendeckend reden“ so Voigtländer, der daran erinnerte, dass es beispielsweise 2005, als er in Köln beim Institut der Deutschen Wirtschaft begann, noch Diskussionen über den „Abriss von Wohnhochhäusern aus den 70er Jahren gab“, da man noch von schrumpfenden Städten ausging. Erst seit 2010 habe es eine bedeutende Verschiebung, eine deutliche Wanderungsbewegung in die Großstädte gegeben. So wachse beispielsweise Berlin jährlich um 40 000 Menschen pro Jahr, auch Frankfurt, München, Hamburg wüchsen stark, da die Großstädte erheblich an Attraktivität und hochqualifizierten Arbeitsplatzzuwachs gewonnen hätten. Es handele sich um ein strukturelles Problem und es gäbe zu wenig Bauland, zu viele Investitionshemmnisse und zu langwierige bürokratische Prozesse, etwa bei Baugenehmigungen, so dass einfach zu wenig neuer Wohnraum geschaffen werden könne.

Bereits das Einfrieren von Mieten führe dazu, dass Wohnungen eher an Selbstnutzer verkauft würden, so dass mittelfristig die Zahl von Mietwohnungen sinke, so Voigtländer. Als weitere Reaktion würden Eigentümer auf Instandsetzung und Modernisierungen verzichten. Noch schlimmer sei es, dass in Berlin die Mieten gesenkt werden sollen, da dieser Eingriff zu einem großen Vertrauensschaden führen und Investoren abschrecken würde, überhaupt noch neue Wohnungen dort zu bauen. All dies wäre ein Irrweg, da allenfalls hierdurch der Mietwohnungsmarkt langfristig kleiner und qualitativ schlechter würde. Stattdessen müsse es verbesserte Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau geben, auch entferntere Umlandgemeinden besser angebunden und bedürftigen Haushalten zielgenau geholfen werden, damit mehr und schneller Wohnraum gebaut werde, um den Bedarf aufgrund des anhaltend starken Zuzugs zu decken. Letztlich liege der Grund für das starke Ansteigen der Mieten und Preise im Auseinanderfallen von Angebot und Nachfrage, erläuterte Voigtländer.

(Diether v. Goddenthow /Rhein-Main.Eurokunst)

 

„Roboterchirurgie“ Gefahr oder Fortschritt? – Diskussion bei „Medizin: Faszination Forschung“ am 22.1.2020 in der Mainzer Unimedizin

Digitale modere Chirurgie  präsentiert auf dem Hessischen Unternehmertag.
Digitale modere Chirurgie präsentiert auf dem Hessischen Unternehmertag.

(Mainz, 20. Januar 2020, jf)  Bei „Medizin: Faszination Forschung“ geht es am 22. Januar 2020 um Roboterchirurgie an der Universitätsmedizin Mainz.
Mehr Komfort, niedrige Komplikationsraten, aber zeitaufwendig und (zu) teuer? Über die Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven roboterassistierter Chirurgie diskutieren die Referenten im Vortrag der Reihe „Medizin: Faszination Forschung” am 22. Januar 2020. Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Oliver Muensterer, moderiert den Abend. Die Veranstaltung der Universitätsmedizin Mainz und der Medizinischen Gesellschaft Mainz beginnt um 19.15 Uhr und findet im Hörsaal der Chirurgie der Universitätsmedizin Mainz statt (Geb. 505H, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz).

Unter Roboterchirurgie versteht man chirurgische Eingriffe, die nicht direkt mit den Händen des Chirurgen am Patienten durchgeführt werden, sondern mithilfe von Roboterarmen. Diese Arme werden von den Operateuren über zwei Bedienelemente gesteuert. Ähnlich der minimalinvasiven Chirurgie werden die Instrumente über kleine Schnitte in den Körper eingebracht – die operierenden Ärzte navigieren mittels einer Kamera. Dieses Vorgehen hat entscheidende Vorteile: Der Operationsbereich wird dreidimensional dargestellt, die Beweglichkeit der Roboterarme ist größer als die menschlicher Arme, es gibt kein potenzielles Zittern der Hand bei mehrstündigen OPs und das Operieren im Sitzen ist für die Ärzte ergonomischer. Obwohl die roboterassistierte Chirurgie so zu niedrigen Komplikationsraten führt, gibt es auch Zweifel an der Methode, denn die Technik ist zeitaufwendig und kostenintensiver gegenüber dem traditionellen Operieren.
Die Referenten Univ.-Prof. Dr. Oliver Muensterer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Igor Tsaur, leitender Oberarzt an der
Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin Mainz und PD Dr. Peter Grimminger, Oberarzt an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie werden die Möglichkeiten und die Ergebnisse der roboterassistierten Chirurgie an der Universitätsmedizin Mainz im Vortrag präsentieren und einen Blick in die Zukunft werfen. Die Moderation übernimmt Univ.-Prof. Dr. Oliver Muensterer.

Der Eintritt ist frei. Interessierte sind herzlich willkommen.

200 Jahre Hessisches Landesmuseum Darmstadt. 200 Jahre Universales Denken. Am 26. Januar 2020 Start der historischen Führungen im Jubiläumsjahr

Hessisches Landesmuseum Darmstadt. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Hessisches Landesmuseum Darmstadt. © Foto: Diether v Goddenthow

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt zählt zu den großen Häusern Deutschlands und vereinigt zahlreiche unterschiedliche Sammlungen aus den Bereichen Kunst-, Kultur- und Naturgeschichte. Eine solche Breite an Ausstellungsbereichen verleiht dem HLMD einen besonderen Charakter unter den bedeutenden Museen Europas. 2020 feiert das HLMD seinen 200. Geburtstag!

Aus diesem Anlass startet das neue Führungsangebot »200 Jahre HLMD«. An jedem letzten Sonntag im Monat, jeweils um 14.00 Uhr, findet eine thematisch anders ausgerichtete Führung statt. Erstmals wird der kombinierte Besuch von Schlossmuseum und Landesmuseum den Besucher*innen ermöglicht.

Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMD
Foto: Wolfgang Fuhrmannek, HLMD

Wollten Sie schon immer mehr über die Museumsgeschichte erfahren? Wer war dieser Großherzog Ludewig I., der vor 200 Jahren die fürstliche Sammlung seinem Volke übereignete? Was hat es mit dem skurrilen Kölner Baron von Hüpsch auf sich, der mit seinen Preziosen die Museumssammlungen auf einzigartige Weise erweiterte? Wie waren die Sammlungen einst im Darmstädter Schloss untergebracht?

Oder warum setzte der spätere Großherzog Ernst Ludwig den Architekturwettbewerb zum Bau eines neuen Museums in der Residenzstadt Darmstadt aus, um den jüdischen Architekten Alfred Messel damit zu beauftragen?

Am Sonntag, dem 26. Januar 2020, um 14.00 Uhr, startet Kulturvermittlerin Dagmar Boltze mit der historischen Führung »200 Jahre HLMD – Alfred Messels Musentempel«.

Eintritt 6, ermäßigt 4 Euro zzgl. 2 Euro Führungsgebühr, begrenzte Teilnehmerzahl, Teilnahmekarten am Veranstaltungstag an der Museumskasse, ohne Vorreservierung

Danach folgen:
Sonntag, 23. Februar 2020, 14.00 Uhr
200 Jahr HLMD
»Mut, das Neue frisch zu wagen« – Großherzog Ernst Ludwig und das HLMD«
mit Dr. Gerlinde Gehrig

Sonntag, 29. März 2020, 14.00 Uhr
200 Jahre HLMD
»Geschichte und Geschichten – Baron von Hüpsch und seine Kostbarkeiten«
mit Birgit Klein

Hessisches Landesmuseum Darmstadt
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt

40. Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille

Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreicht Maren Kroymann abschließend zur Auszeichnung mit der Carl Zuckmayer-Medaille noch einen großen bunten Blumenstrauß.  ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Ministerpräsidentin Malu Dreyer überreicht Maren Kroymann abschließend zur Auszeichnung mit der Carl Zuckmayer-Medaille noch einen großen bunten Blumenstrauß. © Foto: Diether v Goddenthow

Witzig, pointiert und feministisch – Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigt künstlerisches Schaffen von Maren Kroymann

Für ihre Verdienste um die deutsche Sprache hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer die deutsche Schauspielerin, Kabarettistin und Sängerin Maren Kroymann mit der Carl-Zuckmayer-Medaille ausgezeichnet. Bei der Feierstunde im Mainzer Staatstheater würdigte die Ministerpräsidentin die Künstlerin und ihr Werk: „Maren Kroymann steht seit fast 40 Jahren auf der Bühne und jongliert in einer scheinbar großen Leichtigkeit mit der deutschen Sprache so, dass wir manchmal erst lachen und dann verstehen, dass es vielleicht auch zum Weinen wäre. In ihren Texten hat sie eine ganz eigene Sprache für sich gefunden. Elegant und sprachbewusst, ganz leise, aber gestochen präzise sind ihre Pointen“, so die Ministerpräsidentin.

Rund 750 Gäste aus Politik, Medien, Wirtschaft und Kultur sowie 120 Schülerinnen und Schüler aus Mainzer Schulen waren zur diesjährigen Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille ins Mainzer Staatstheater gekommen. Unter ihnen konnte die Ministerpräsidentin auch die früheren Preisträger Edgar Reitz und Robert Menasse begrüßen. Sie dankte der Laudatorin Cordula Stratmann, die, wie Maren Kroymann selbst, eine Vorreiterin als Frau im Bereich Kabarett und Comedy ist.

Malu Dreyer, Maren Kroymann und Moderator Klaus Köhler Im Gespräch vor der Kulisse eines  Pariser Appartements in Anspielung an Kroymanns frühe Pariser Zeit. ©  Foto: Heike  v Goddenthow
Malu Dreyer, Maren Kroymann und Moderator Klaus Köhler Im Gespräch vor der Kulisse eines Pariser Appartements in Anspielung an Kroymanns frühe Pariser Zeit. © Foto: Heike v Goddenthow

„Seit fast 40 Jahren ist unsere Preisträgerin das weibliche Gesicht des deutschen politischen Kabaretts. Als erste Frau im Fernsehen hatte sie mit ‚Nachtschwester Kroymann‘ bis 1997 ein eigenes Comedy TV-Format, das witzig, frech, kühn und intelligent war. Durch ihr Vorbild und auch ihr Engagement bei pro Quote für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Medienbranche hat sie vielen starken jungen Kabarettistinnen und Comedians den Weg auf die Bühne geebnet“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Maren Kroymann parodiere nicht nur, sondern sie beziehe in ihren Formaten wie im echten Leben Stellung zu wichtigen gesellschaftlichen Fragen, so die Ministerpräsidentin. Ihren Ruhm und die öffentliche Sichtbarkeit nutze sie, um sich für die Rechte homosexueller Menschen einzusetzen. „Ihre klare Haltung und ihre Bereitschaft, sich mit Nachdruck für Ideale einzusetzen, verbindet Maren Kroymann und den Namensträger des Preises“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Carl Zuckmayer habe sich durch seinen kritischen Geist ausgezeichnet, der den Opportunismus seiner Zeit feinzüngig und scharf karikierte. „Ihm war die Heuchelei und Manipulierbarkeit seiner Zeitgenossen zuwider. Weil er für das Nazi-Regime unbequem war, musste er aus Deutschland fliehen“, so die Ministerpräsidentin. Mehr denn je müsse heute deutlich gemacht werden, dass eine freie, kritische und künstlerische Meinungsäußerung ein hohes Gut sei, das gelebt und beschützt werden müsse. Auch dies sei ein Anliegen des Carl-Zuckmayer-Preises, einer der bedeutendsten kulturellen Auszeichnungen des Landes Rheinland-Pfalz.

Die Komikerin, Schauspielerin, Moderatorin und Schriftstellerin Cordula Stratmann hielt die Laudatio. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Die Komikerin, Schauspielerin, Moderatorin und Schriftstellerin Cordula Stratmann hielt die Laudatio. © Foto: Diether v Goddenthow

„Als Künstlerin ist sie in vielen Bereichen Vorreiterin, nicht nur als erste Kabarettistin mit einer eigenen Sendung und eine der wenigen Schauspielerinnen jenseits der 50, die nicht vom Bildschirm verschwindet, sondern neue Sendeplätze bekommt. In den letzten Jahren hat ihre Karriere unglaublich rasant Fahrt aufgenommen und sie wird, so kann man es schon sagen, am laufenden Band mit den wichtigsten Kunstpreisen geehrt, die es in der Branche gibt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Ihre Sprache sei scharf wie ein Skalpell und es gelinge ihr, die sprachlichen Strategien derer zu durchschauen, die Diskurse von Ungleichheit und Spaltung verfestigen, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter. „Sie deckt dadurch gesellschaftliche Widersprüche, Ungerechtigkeiten und Heuchelei auf.“ Als ein gelungenes Beispiel nannte sie ein Stück ihres aktuellen Formats, in dem eine Frau und ein Rollstuhlfahrer um einen Vorstandsposten konkurrieren. „Klarer „Gleichstand – zwei Kandidaten mit Behinderung“ sage der Chef in der Satire, im wahren Leben mag das so manche Frau schon genau so empfunden haben“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Maren Kroymann empfand sich wie ein "Klumpen Dank", den sie in ihrer Dankesrede aufdröselte und ihre Kabarettistenkollegen zu gelegentlich mehr Selbstironie und Selbst-Infragestellung aufforderte. ©  Foto: Heike  v Goddenthow
Maren Kroymann empfand sich wie ein „Klumpen Dank“, den sie in ihrer Dankesrede aufdröselte und ihre Kabarettistenkollegen zu gelegentlich mehr Selbstironie und Selbst-Infragestellung aufforderte. © Foto: Heike v Goddenthow

Für die Preisträgerin bzw. den Preisträger gibt es traditionell eine Medaille aus Bronze, die von dem Künstler Otto Kallenbach gestaltet wurde.

Zur Auszeichnung gehört außerdem ein Fass des von Zuckmayer geschätzten Nackenheimer Riesling-Weines. Die Verleihung findet jährlich am Todestag des großen rheinhessischen Dramatikers statt.

Die Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille seit 1979 sind:

Günther Fleckenstein (1979), Werner Hinz (1980), Georg Hensel (1982), Friedrich Dürrenmatt (1984), Ludwig Harig (1985), Dolf Sternberger (1986), Tankred Dorst (1987), Günter Strack (1988), Hanns Dieter Hüsch (1989), Martin Walser, Adolf Muschg, André Weckmann (1990), Albrecht Schöne (1991), Hilde Domin (1992), Hans Sahl (1993), Fred Oberhauser (1994), Grete Weil (1995), Mario Adorf (1996), Katharina Thalbach (1997), Harald Weinrich (1998), Eva-Maria Hagen (1999), Peter Rühmkorf (2000), Mirjam Pressler (2001), Herta Müller (2002), Monika Maron, Wolf von Lojewski (2003), Edgar Reitz (2004), Thomas Brussig (2005), Armin Mueller-Stahl (2006), Udo Lindenberg (2007), Bodo Kirchhoff (2008), Volker Schlöndorff (2009), Emine Sevgi Özdamar (2010), Hans Werner Kilz (2011), Uwe Timm (2012), Doris Dörrie (2013), Dieter Kühn (2014) und Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017), Dr. Yoko Tawada (2018), Robert Menasse (2019)

Impression aus dem Staatstheater Mainz während der Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille 2020 am 18.Junaur, dem Geburtstag von Carl Zuckmayer. ©  Foto: Heike  v Goddenthow
Impression aus dem Staatstheater Mainz während der Verleihung der Carl-Zuckmayer-Medaille 2020 am 18.Junaur, dem Geburtstag von Carl Zuckmayer. © Foto: Heike v Goddenthow

Der Jury unter Leitung von Staatsminister Prof. Dr. Konrad Wolf gehörten an:

Dr. Robert Menasse (Preisträger 2019), Professor Dr. Lothar Bluhm (Universität Koblenz-Landau), Monika Böss (stellvertretende Landesvorsitzende des Verbands deutscher Schriftsteller), Silke Müller (Buchhändlerin), Petra Gerster (Moderatorin und Autorin), Professorin Dr. Dagmar von Hoff (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz), Günter Beck (Präsident der Carl-Zuckmayer-Gesellschaft Mainz e.V.), Melanie Mohr (Staatskanzlei), Markus Müller (Intendant des Staatstheaters Mainz), Petra Plättner (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz), Professorin Dr. Andrea Geier (Universität Trier), Denis Scheck (Literaturkritiker), Susanne Schmaltz (Journalistin) und Dr. Joachim Unseld (Verleger, Frankfurter Verlagsanstalt).

Böhm 100: Der Beton-Dom von Neviges – Ab 17. Jan. 2020 im Deutschen Architekturmuseum

Gottfried Böhm: Wallfahrtskirche „Maria, Königin des Friedens“, Neviges, 1963–68, P. Rufinus Reifenrath, Guardian des Klosters und Vertreter des Bauherrn, P. Augustin Honecker und P. Elmar Posch (v. l. n. r.) Foto: J.H. Darchinger/Friedrich Ebert Foundation, ca. 1968, courtesy of the Marienwallfahrt Neviges Archive
Gottfried Böhm: Wallfahrtskirche „Maria, Königin des Friedens“, Neviges, 1963–68, P. Rufinus Reifenrath, Guardian des Klosters und Vertreter des Bauherrn, P. Augustin Honecker und P. Elmar Posch (v. l. n. r.) Foto: J.H. Darchinger/Friedrich Ebert Foundation, ca. 1968, courtesy of the Marienwallfahrt Neviges Archive

Anlässlich des 100. Geburtstags von Gottfried Böhm am 23. Januar 2020  feiert das DAM vom 17. Jan. bis 26. April 2020 den bekannten Architekten mit einer konzentrierten Ausstellung. Diese widmet sich der Wallfahrtskirche „Maria, Königin des Friedens“in Neviges, einem seiner bekanntesten Bauten, der zwischen 1963 und 1968 als ein Beton-Dom entstand und von den Franziskanermönchen in Auftrag gegeben wurde. Die zwischen Wuppertal und Essen im kleinen Ort Neviges im brutalistischen Stil errichtete überdimensionierte Kirche, bietet 800 Sitz- und 2200 Stehplätze und ist somit nach dem Kölner Dom der zweitgrößte Sakralbau im Erzbistum Köln, weswegen sie auch „Marien-Dom“ genannt wird. Das aus Sichtbeton wie ein Gebirge geformte Ensemble zählt zu Böhms „brutalistischer“ Werkphase. Im Jahr 1986 bekam Gottfried Böhm als erster deutscher Architekt den Pritzker-Preis verliehen, den Nobelpreis der Architektur. Seine Zeichnungen, sowie der Nachlass seines Vaters Dominikus Böhm, befinden sich in der Sammlung des DAM. Nachdem das Museum beiden Böhms bereits 2005 und 2006 umfassende Ausstellungen gewidmet hat, wird nun zum 100. Geburtstag der Rückblick mit einem Ausblick verbunden, denn gegenwärtig erhält die Kirche in Neviges eine neue Dachschicht mithilfe einer innovativen Textilbetontechnologie.

Die Wallfahrt nach Neviges

Gottfried Böhm: Wallfahrtskirche „Maria, Königin des Friedens“, Neviges / 1963–68 Foto: Inge und Arved von der Ropp /Irene und Sigurd Greven Stiftung, ca. 1968
Gottfried Böhm: Wallfahrtskirche „Maria, Königin des Friedens“, Neviges / 1963–68 Foto: Inge und Arved von der Ropp /Irene und Sigurd Greven Stiftung, ca. 1968

Seit dem späten 17. Jahrhundert kommen Pilger nach Neviges, um ein kleines Marienbildnis anzubeten, das von dem dort ansässigen Franziskanerorden gehütet wird. Die Region war zu Beginn der Wallfahrt im Jahr 1681 überwiegend evangelisch geprägt. Die Marienverehrung von Neviges ist in der Zeit der Gegenreformation entstanden. Nach dem Ersten Weltkrieg und auch nach 1945 stiegen die Pilgerzahlen stark an, sodass die kleine Klosterkirche nicht mehr ausreichte. Die Franziskaner entwickelten den Plan, eine neue, riesige Wallfahrtskirche mit 8.000 Plätzen zu bauen und führten 1962/1963 einen Architekturwettbewerb mit 15 Teilnehmern durch.

Die Ausstellung
Erstmals in der Geschichte des DAM wird die Stirnwand des Vortragssaals mit raumhohen Fototapeten in eine illusionistische Raumansicht verwandelt. Dort wird eine Collage aus Innenraumfotos des Mariendoms von Neviges zu sehen sein. Mit vielen Fotos aus der Bauzeit der Kirche und zahlreichen expressiven Zeichnungen Gottfried Böhms wird dieses zentrale Werk der Sakralarchitektur des 20. Jahrhunderts so umfangreich wie noch nie präsentiert.

DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM (DAM)
Schaumainkai 43 \ 60596 Frankfurt am Main \ Germany
www.dam-online.de
www.facebook.com/architekturmuseum

Finale der Bauhaus-Ausstellung „bauhaus – form und reform“ im Landesmuseum Mainz am 19. Jan. 2020

Die Ausstellung beleuchtet, worauf Bauhaus aufgebaut hat und zeigt so auch ausgesuchte Objekte nach Entwürfen von Henry van de Velde, „Sezessions-Schreibtisch“, 1899. Heinrich Ludwig Rohde (1683–1755), Schreibsekretär; sowie andere Highlights der Handwerkskunst, bevor Besucher die allmähliche Vereinfachung der "Dinge des Alltags" erleben können. ©  Foto: Diether  v Goddenthow
Die Ausstellung beleuchtet, worauf Bauhaus aufgebaut hat und zeigt so auch ausgesuchte Objekte nach Entwürfen von Henry van de Velde, „Sezessions-Schreibtisch“, 1899. Heinrich Ludwig Rohde (1683–1755), Schreibsekretär; sowie andere Highlights der Handwerkskunst, bevor Besucher die allmähliche Vereinfachung der „Dinge des Alltags“ erleben können. © Foto: Diether v Goddenthow

Am 19. Januar endet die Sonderausstellung „bauhaus – form und reform“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). Im Rahmen einer Finissage bietet sich den Besucherinnen und Besuchern zum letzten Mal die Gelegenheit, in die Welt dieser einflussreichen Bildungsstätte des 20. Jahrhunderts einzutauchen und der Bauhaus-Idee nachzuspüren. Zwischen 11 und 15 Uhr werden stündlich Kurzführungen durch die Ausstellung angeboten, der Eintritt am 19. Januar ist frei.

Mit der Ausstellung würdigt das Landesmuseum Mainz die Kunstschule, die im vergangenen Jahr ihr 100. Jubiläum feierte. Ziel der Sonderschau ist es, die Bauhaus-Idee anhand von Alltagsgegenständen nach Entwürfen von Bauhaus-Meistern und -Schülern vorzustellen. Die legendäre Kunstgewerbeschule prägte in nur 14 Jahren – nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten löste sie sich 1933 zur Wahrung ihrer Ideale selbst auf – mit ihrer stilbildenden und reduzierten Formensprache unser bis heute bestehendes Verständnis von Moderne in Architektur und Dingen des Alltags.

Die Ausstellung „bauhaus – form und reform“ präsentiert rund 150 Exponate aus verschiedenen Bauhauswerkstätten, darunter Hausrat, Möbel, Lampen sowie theoretische Schriften und Werbung aus der Zeit von 1900 bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auch die Vorgeschichte der Bauhaus-Idee ist Thema im Landesmuseum, sodass ein Bogen vom 18. Jh. bis in die Gegenwart geschlagen wird.
Viele Exponate stammen aus rheinland-pfälzischen Privatsammlungen mit dem Schwerpunkt Bauhaus. Zudem haben zahlreiche Museen Leihgaben zur Verfügung gestellt, ohne die eine Realisierung der Ausstellungsidee nicht möglich gewesen wäre. Hauptleihgeber ist die Sammlung Sebastian Jacobi aus Bad Ems, der 36 Objekte beigesteuert hat. Restexemplare des handlichen, aber großzügig illustrierten Begleitbuchs werden im Landesmuseum zu einem Sonderpreis angeboten.

Die Finissage findet am Sonntag, 19. Januar, ab 10 Uhr im Landesmuseum statt.

Landesmuseum Mainz,
Große Bleiche 49-51.

„Der Jugendstil lässt uns nicht los“ ab 19. Jan. 2020 in der Kunstarche Wiesbaden e.V.

jugendstil2-kunstarche2„Der Jugendstil lässt uns nicht los“ heißt eine weitere, feine Jugendstil-Ausstellung des Stadtarchivs und der Kunstarche Wiesbaden e.V. (Im Rad 42 65197 Wiesbaden) vom 19. Januar bis 13. März 2020. Sie geht  einmal mehr nicht nur der Frage nach, wie der Jugendstil nach Wiesbaden kam, sondern, warum Formen, Farben, Linien und Ornamente uns damals wie heute derart faszinieren.

So heißt es in der Einladung: „Einmal im Bann dieser Strömung, zeigt auch das Stadtarchiv Akten, Pläne und Grafiken im Jugendstil. In den Vitrinen der Kunstarche wird der schlingernden Linie wie auch dem geometrischen Ornament nachgespürt. Diese Objekte zeigen, dass die in der Sammlung Neess vor allem mit Spitzenmöbeln und Gmälden vertretenen Künstler noch anderes vollbracht haben: Buchkunst, Keramik, Besteck. So bereichern Wiesbadener Jugendstil-Sammler mit ihren Sammlungsstücken die Ausstellung. Das Lebensgefühl um 1900 wird kontrastreich inszeniert, von Grabmälern auf dem Nordfriedhof bis zum Glamour im Palasthotel und Reklame von Wiesbadener Firmen.“

„Der Jugendstil lässt uns nicht los“

Eröffnung:
Sonntag 19.Janur 2020, 11.30 Uhr

Begrüßung: Stadtrat Axel Imholz
Einführung: Felicitas Reusch

Ort:
Kunstarche und Stadtarchiv
Im Rad 42 · 65197 Wiesbaden
Tel. 0611 525391
www.kunstarche-wiesbaden.org
kontakt@kunstarche-wiesbaden.org

Vorschau:Mittwoch, 29. Januar 2020, 18.00 Uhr.

„Die Großen des Jugendstils und Wiesbaden“
Vortrag von Dr. Dörte Folkers mit Aufnahmen von Prof. Axel Sawert

Wiesbaden ist immer schon für seinen Historismus bekannt, für den Jugendstil erst jetzt, nachdem im Landesmuseum eine großartige Sammlung zu sehen ist. Wiesbaden hat jedoch schon in ihrer Zeit große Künstler des Jugendstils gesehen und Werke von ihnen erhalten.
Die Referentin beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Kunst des Jugendstils. Anhand der Farbfotos von Prof. Axel Sawert zeigt sie Spuren dieser oft nicht so bekannten Kostbarkeiten. Der Vortrag im Saal des Stadtarchivs erfolgt in Kooperation mit dem Ortskuratorium Wiesbaden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Ort:
Kunstarche und Stadtarchiv
Im Rad 42 · 65197 Wiesbaden
Tel. 0611 525391
www.kunstarche-wiesbaden.org
kontakt@kunstarche-wiesbaden.org

BBK startet im Wiesbadener Rathaus-Foyer mit der Ausstellung „40 hoch2“ am 22.1.2020 ins neue Jahr

BBK_40hoch2-einladungDer Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Wiesbaden beginnt seine Ausstellungen im Jahr 2020 mit der Präsentation „40 hoch2“ im Foyer des Wiesbadener Rathauses.
Wie der Titel bereits verrät, ist die Gemeinsamkeit der gezeigten Werke das quadratische Bildformat.

©  BBK
© BBK

Diese eigentlich einschränkende Vorgabe wird allerdings eindrucksvoll von den rund 35 Künstlerinnen und Künstlern durch ihre unterschiedlichsten Gestaltungsansätze- und Medien aufgebrochen. Ein Austausch der besonderen Art entspannt sich zwischen den einzelnen Ausdrucksformen durch die äußere optische Strenge.

Der BBK lädt herzlich ein zur Ausstellungseröffnung ins Foyer des Wiesbadener Rathauses:

Vernissage: 22.01.20, 19 Uhr
Ausstellungszeit: 23.01. – 07.02.20
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 19, Sa 10 – 15

Veranstalter: BBK Wiesbaden e.V. www.bbk-wiesbaden.de
Mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Wiesbaden