Kategorie-Archiv: Jugendstiljahr Wiesbaden 2019 /2020

Ein Jahr „Jugendstil. Schenkung F. W. Neess“ – Museum Wiesbaden zieht Bilanz des ersten Ausstellungsjahrs mit Neuerwerbungen

Impression "Ein Jahr 'Jugendstil. Schenkung F. W. Neess' im Museum Wiesbaden" © Foto: Diether v. Goddenthow
Impression „Ein Jahr ‚Jugendstil. Schenkung F. W. Neess‘ im Museum Wiesbaden“ © Foto: Diether v. Goddenthow

Am 28. Juni 2020 jährt sich zum ersten Mal der Jahrestag der Jugendstil-Schenkung von Ferdinand Wolfgang Neess an das Museum Wiesbaden. Zu seinem 90. Geburtstag, wurde seine Sammlung unter dem Namen „Jugendstil. Schenkung F. W. Neess“ feierlich im Museum eröffnet und findet seitdem breite Aufmerksamkeit beim Publikum und in den internationalen Medien. Das Museum konnte seinen Sammlungsschwerpunkt durch die Schenkung substanziell erweitern. Gemeinsam mit dem Sprudelhof in Bad Nauheim und der Mathildenhöhe in Darmstadt stellt die internationale Sammlung sowohl eine wichtige Ergänzung für diesen kulturgeschichtlichen Zeitraum in Hessen als auch auf der Landkarte des Jugendstils dar. Der Jugendstil speiste sich stilistisch und inhaltlich aus den Formen der Natur und verbindet somit ideal die Sammlungen für Kunst und Natur des Zweispartenhauses in Wiesbaden.

Die Präsentation der größten europäische Privatsammlung des Jugendstils, Art Nouveau und Symbolismus‘, wurde im Museum Wiesbaden ganz im Sinne des Geistes der damaligen Künstler als Gesamtkunstwerk inszeniert. Als gelebte Einheit werden Gläser, Keramiken, Möbel, Lampen und Gemälde als untrennbare Verbindung von Kunst und Leben gemeinsam gezeigt. Die Innovationskraft dieser Kunstrichtung zeigt sich auch in der künstlerischen Nutzung der modernen Elektrizität, indem Skulpturen illuminiert und funktional nutzbar gemacht und Lampen zu gläserneren leuchtenden Kunstwerken wurden. Einen besonderen Kern bildet in der Präsentation die permanente Beleuchtung der Lampen sowie der Lichtinstallationen der Räume, um die für den Jugendstil besondere Bedeutung der Lichtatmosphäre hervorzuheben.

Émile Gallé 1846 - 1904 Tischlampe mit Farndekor. Überfangglas geätzt, Schmiedeeisenmontierung. © Foto: Diether v. Goddenthow
Émile Gallé 1846 – 1904 Tischlampe mit Farndekor. Überfangglas geätzt, Schmiedeeisenmontierung. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die herausragende Qualität der Objekte, die vielfach ikonische Werke dieser Zeit wie Alfons Muchas Skulptur ‚La Nature‘ enthält, trägt ihren Teil zu einem einzigartigen Kunsterlebnis bei. Dank der Schenkung konnte das Museum seinen bisherigen Sammlungsschwerpunkt zur Kunst des 19. Jahrhunderts fulminant erweitern und den Übergang vom 19. Jahrhundert zur Kunst der klassischen Moderne im 20. Jahrhundert präzisieren“, resümiert Museumsdirektor Dr. Andreas Henning und begrüßt zudem den Zuwachs an Internationalität: „Einem Museum der Landeshauptstadt Hessens würdig, trägt die Sammlung zur Schärfung seines internationalen Profils bei. Besonders die Objekte des Art Nouveau in der Sammlung verdeutlichen, welche bedeutende Rolle Frankreich für diese Bewegung innehatte. Kein anderes Museum außerhalb Frankreichs weist eine solche Fülle an Kunstwerken aus dieser Zeit auf. Die Sammlung macht das Museum Wiesbaden zu einem Zentrum des Art Nouveau in Deutschland.“

Durchdrungen vom Geist der Weltausstellung 1900 in Paris, der Wiener Sezessionsbewegung als auch der deutschen Reformbewegung stellt die Präsentation mit ihren mehr als 500 Objekten qualitativ als auch quantitativ einen zentralen Querschnitt des weltweiten Jugendstils dar. Der Jugendstil gilt als letzte gemeinsame internationale Kunstsprache.

Kustos und Ausstellungsmacher Dr. Peter Forster bedauert, dass die erste Jubiläumsfeier nur still und ohne den Stifter und Sammler begangen werden kann: „Am Jahrestag wäre der Sammler Ferdinand Wolfgang Neess 91 Jahre geworden und liebend gerne hätte das Museum seinen Geburtstag mit ihm feierlich begangen. Zu unser großen Trauer ist dies durch seinen Tod am 26. Januar 2020 nicht möglich. In seiner Sammlung lebt er jedoch weiter und auch die Sammlung selbst lebt weiter. Seine Ehefrau Danielle Neess fühlt sich der Sammlung weiterhin sehr verpflichtet und unterstützt das Museum in großzügiger und tatkräftiger Weise.“

Zahlreiche der gezeigten Exponate wurden auf der Pariser Weltausstellung ausgestellt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Zahlreiche der gezeigten Exponate wurden auf der Pariser Weltausstellung ausgestellt. © Foto: Diether v. Goddenthow

So gelangten nach der Eröffnung ein Originalplakat von Alfons Mucha Österreich auf der Weltausstellung in Paris und ein großformatiges Gemälde von Friedrich König ‚Der Tod und das Mädchen‘ als Dauerleihgabe in das Museum. Einen weiteren Höhepunkt bilden eine Tischleuchte ‚Danseuse à l’écharpe‘ und eine Skulptur ‚Danseuse aux Cothurnes‘ von Agathon Léonard. Beide Tanz-Figuren wurden für einen fünfzehnteiligen Tafelaufsatz aus Porzellan entworfen, der auf der Pariser Weltausstellung 1900 mit einer Goldmedaille prämiert wurde. Die beiden beeindruckenden Fassungen in vergoldeter Bronze, eine Hommage an die um die Jahrhundertwende gefeierten neuen Ausdruckstanzbewegungen, werden in Wiesbaden erstmals zum 91. Geburtstag des Mäzens präsentiert. Neben der Sammlungspräsentation jährt sich auch das Jugendstiljahr in Wiesbaden, an dem sich zahlreiche Institutionen in Wiesbaden beteiligt und die maßgeblich dazu beigetragen haben, den Blick auf den Jugendstil in Wiesbaden zu öffnen.

Auch in den Besucherzahlen spiegelt sich die Neugier der Gäste und das Interesse an der vielseitigen Kunstströmung wieder. Am Eröffnungstag der Sammlung durfte das Museum über 1000 Besucherinnen und Besucher in seiner neuen Jugendstil-Sammlung willkommen heißen. Seitdem zieht es – nun auch als Mitglied der European Art Nouveau Route und Dank der engen Zusammenarbeit mit dem Wiesbadener Stadtmarketing – zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland in die Sammlung.

Dr. Peter Forster, Kustos Alte Meister und Jugendstil Sammlung F.W. Neess führt durch die auch brillant präsentierte Jugendstilausstellung Hier erläutert er die große Bodenvase mit Masken, deren Besonderheit in der Entwicklung der sich an der französischen Kunstkeramit orientierenden Steinzeugserie Grès-Bijou lag. © Foto: Diether v. Goddenthow
Dr. Peter Forster, Kustos Alte Meister und Jugendstil Sammlung F.W. Neess führt durch die auch brillant präsentierte Jugendstilausstellung Hier erläutert er die große Bodenvase mit Masken, deren Besonderheit in der Entwicklung der sich an der französischen Kunstkeramit orientierenden Steinzeugserie Grès-Bijou lag. © Foto: Diether v. Goddenthow

„Die Bilanz ein Jahr lang Jugendstil im Museum Wiesbaden gestaltet sich auf allen Ebenen als hoch erfreulich und wird begleitetet von Zustiftungen. Dem Beispiel Neess folgend haben sich Sammler angeschlossen und werden als Vermächtnisse geschlossene Keramik- und Glaskonvolute von Royal Dux und Joh. Loetz-Witwe dem Museum zukommen lassen. Als Fazit kann festgehalten werden: Der Jugendstil hat sich in Wiesbaden etabliert, Dank Ferdinand Wolfgang Neess,“ dankt Forster dem Engagement des verstorbenen Sammlers sowie den Bürgerinnen und Bürger.

Weitere Informationen:Museum Wiesbaden

Ort:
Museum Wiesbaden
Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2,
65185 Wiesbaden

„Der Jugendstil lässt uns nicht los“ ab 19. Jan. 2020 in der Kunstarche Wiesbaden e.V.

jugendstil2-kunstarche2„Der Jugendstil lässt uns nicht los“ heißt eine weitere, feine Jugendstil-Ausstellung des Stadtarchivs und der Kunstarche Wiesbaden e.V. (Im Rad 42 65197 Wiesbaden) vom 19. Januar bis 13. März 2020. Sie geht  einmal mehr nicht nur der Frage nach, wie der Jugendstil nach Wiesbaden kam, sondern, warum Formen, Farben, Linien und Ornamente uns damals wie heute derart faszinieren.

So heißt es in der Einladung: „Einmal im Bann dieser Strömung, zeigt auch das Stadtarchiv Akten, Pläne und Grafiken im Jugendstil. In den Vitrinen der Kunstarche wird der schlingernden Linie wie auch dem geometrischen Ornament nachgespürt. Diese Objekte zeigen, dass die in der Sammlung Neess vor allem mit Spitzenmöbeln und Gmälden vertretenen Künstler noch anderes vollbracht haben: Buchkunst, Keramik, Besteck. So bereichern Wiesbadener Jugendstil-Sammler mit ihren Sammlungsstücken die Ausstellung. Das Lebensgefühl um 1900 wird kontrastreich inszeniert, von Grabmälern auf dem Nordfriedhof bis zum Glamour im Palasthotel und Reklame von Wiesbadener Firmen.“

„Der Jugendstil lässt uns nicht los“

Eröffnung:
Sonntag 19.Janur 2020, 11.30 Uhr

Begrüßung: Stadtrat Axel Imholz
Einführung: Felicitas Reusch

Ort:
Kunstarche und Stadtarchiv
Im Rad 42 · 65197 Wiesbaden
Tel. 0611 525391
www.kunstarche-wiesbaden.org
kontakt@kunstarche-wiesbaden.org

Vorschau:Mittwoch, 29. Januar 2020, 18.00 Uhr.

„Die Großen des Jugendstils und Wiesbaden“
Vortrag von Dr. Dörte Folkers mit Aufnahmen von Prof. Axel Sawert

Wiesbaden ist immer schon für seinen Historismus bekannt, für den Jugendstil erst jetzt, nachdem im Landesmuseum eine großartige Sammlung zu sehen ist. Wiesbaden hat jedoch schon in ihrer Zeit große Künstler des Jugendstils gesehen und Werke von ihnen erhalten.
Die Referentin beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Kunst des Jugendstils. Anhand der Farbfotos von Prof. Axel Sawert zeigt sie Spuren dieser oft nicht so bekannten Kostbarkeiten. Der Vortrag im Saal des Stadtarchivs erfolgt in Kooperation mit dem Ortskuratorium Wiesbaden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Ort:
Kunstarche und Stadtarchiv
Im Rad 42 · 65197 Wiesbaden
Tel. 0611 525391
www.kunstarche-wiesbaden.org
kontakt@kunstarche-wiesbaden.org

Literatur, Kunst, Geschlecht Veranstaltungsreihe zum Jugendstiljahr im Wiesbadener Literaturhaus

jugendstil-kunst-geschlechtDrei ganz besondere Veranstaltungshighlights präsentiert das Literaturhaus Villa Clementine am 2. Februar, 6. Februar und 22. April im Rahmen der Reihe „Literatur, Kunst, Geschlecht“ anlässlich des Jugendstiljahrs in Wiesbaden. Namhafte Gäste wie Marlene Streeruwitz, Thomas Meinecke oder Jan Wilm lassen sich vom Fin de Siècle inspirieren und spiegeln die Umbrüche jener Zeit in die Gegenwart. Spannende Lesungen, Gespräche und ein literarisch-musikalischer Abend legen dabei den Fokus auf zunehmend fluider werdende Geschlechterbilder und die Umwälzungen sicher geglaubter Normen- und Rollenzuweisungen.

„Welche Ängste die Menschen in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche umtreiben, lässt sich fast nirgendwo so gut beobachten wie an den Geschlechter- und Rollenbildern, welche die Literatur und Künste zeichnen“, erläutert Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses. Während die Femme fatale der Jahrhundertwende männliche Ängste um Machtverlust widerspiegele, ließe sich an der aktuellen Genderdiskussion die Sehnsucht des Individuums nach Befreiung ebenso ablesen wie der Wunsch nach einer festumrissenen Identität. „Angesichts spannender Gäste aus Literatur, Theater, Musik und Wissenschaft können wir uns auf originelle Texte und Ideen und anregende Abende freuen.“

Zum Auftakt am Sonntag, 2. Februar, sind um 16.00 Uhr Katharina Adler, Theresia Enzensberger und Thomas Meinecke im Literaturhaus Villa Clementine zu Gast. Ausgehend von dem Motto „Im Kleide der Lulu? Vom weiblichen Dämon zur selbstbestimmten Frau der Gegenwart“ lesen die bekannten Autorinnen und der Autor eigens verfasste Texte, moderiert wird der Abend von der Journalistin und Literaturkritikerin Beate Tröger. Katharina Adler entführt ihre Zuhörer ins Jahr 1918 nach München. Ihre Erzählung handelt von der jungen Künstlerin Hermine Moos, die im Auftrag Oskar Kokoschkas eine lebensgroße Frauenpuppe nach dem exakten Abbild der Künstler-Muse Alma Mahler anfertigen soll. Bei Theresia Enzensberger steht die Dada-Künstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven im Zentrum, der sie einen Text zwischen Essay und Experiment widmet. Schließlich legt Thomas Meinecke eine beeindruckende Textcollage vor und behandelt darin Themen von Androgynität bis Zärtlichkeit.

Beim Podiumsgespräch „Nonchalant im Literatursalon: Gender in den schönen Künsten“ am Donnerstag, 6. Februar, sprechen um 19.30 Uhr Anna Bergmann und Anna Haas vom Badischen Staatstheater Karlsruhe, die bekannte österreichische Autorin und Regisseurin Marlene Streeruwitz sowie der Literaturwissenschaftler, Übersetzer und Autor Jan Wilm miteinander. Gemeinsam mit Beate Tröger diskutieren sie über zusehends verschwimmende Gendergrenzen in der (Pop)Kultur und das Aufweichen von fest umrissenen Rollenbildern, immer im Hinblick auf die schönen Künste. Jeder der Gäste hat dazu zwei Referenzbeispiele im Gepäck: eines aus dem Bereich Literatur/Theater und ein Kunstwerk aus der Zeit des Fin de Siècle.

Zum Abschluss der Jugendstil-Reihe lädt das Literaturhaus in Kooperation mit dem Staatstheater Wiesbaden am Mittwoch, 22. April, zum Jugendstil-Salon um 19.00 Uhr ins Literaturhaus. Die Schauspielerin Klara Wördemann durchstreift in literarischen Texten und Gedichten die zwischen morbider Melancholie und überbordendem Rausch changierende Epoche. Der australische Bariton Daniel Carison lässt die Klangwelt der Jahrhunderwende in Musikstücken wieder aufleben, Levi Hammer begleitet ihn am Klavier.

Zeit und Ort:

IM KLEIDE DER LULU?
„Vom weiblichen Dämon zur selbstbestimmten Frau der Gegenwart“
Katharina Adler, Theresia Enzensberger, Thomas Meinecke
Drei erzählerische Betrachtungen
So 02.02.2020, 16.00 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: € 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 8

NONCHALANT IM LITERATURSALON
Gender in den schönen Künsten
Anna Bergmann, Anna Haas, Marlene Streeruwitz, Jan Wilm
Podiumsgespräch
Do 06.02.2020, 19.30 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: € 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 8

WELTSCHMERZ, WOLLUST, WILDE PEIN
Jugendstil-Salon
Mi 22.04.2020, 19.00 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: € 12 / erm. € 8 zzgl. VVG. Abendkasse: € 16 / erm. € 12

Kartenvorverkauf:
Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon: 0611 / 1729-930;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon 0611 / 304808;
Online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus

Terminübersicht Februar 2020 – Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden

Saša Stanišić, der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2019 für sein Werk Herkunft und Kritiker über die Auszeichnung Peter Handkes mit dem Literaturnobelpreis 2019 konnte vom Literaturhaus-Team für eine Lesung am 13.02.2020 in der Villa Clementine Wiesbaden gewonnen werden. © Foto: Diether v Goddenthow
Saša Stanišić, der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2019 für sein Werk Herkunft und Kritiker über die Auszeichnung Peter Handkes mit dem Literaturnobelpreis 2019 konnte vom Literaturhaus-Team für eine Lesung am 13.02.2020 in der Villa Clementine Wiesbaden gewonnen werden. © Foto: Diether v Goddenthow

Der Februar startet im Literaturhaus Villa Clementine passend zum von der Stadt Wiesbaden ausgerufenen Jugendstiljahr mit zwei besonderen Veranstaltungen: Katharina Adler, Theresia Enzensberger und Thomas Meinecke haben sich vom Frauenbild im Fin de Siècle inspirieren lassen und eigene, facettenreiche Kurztexte dazu verfasst. Beim Podiumsgespräch „Nonchalant im Literatursalon“ geht es ausgehend von der zunehmenden Fluidität der Geschlechtergrenzen Ende des 19. Jahrhunderts um Gender in den schönen Künsten vom Theater bis zur Literatur. Anna Bergmann und Anna Haas vom Badischen Staatstheater Karlsruhe, Literaturwissenschaftler und Autor Jan Wilm sowie die bekannte Autorin Marlene Streeruwitz bringen je zwei Beispiele mit, über die im Gespräch diskutiert und Brücken zur heutigen Zeit geschlagen werden.

Im Programm des Literaturhauses ist außerdem David Wagner zu Gast und liest aus seinem von Demenz handelnden Roman „Der vergessliche Riese“, für den er den Bayerischen Buchpreis 2019 erhalten hat. Norbert Scheuer liest aus seinem für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman „Winterbienen“. Darin verkauft ein verzweifelter Imker Plätze in seinen Bienenstöcken, um Juden zur Flucht zu verhelfen. Ende des Monats tritt Buchpreisträger Saša Stanišić mit einer Einführungsveranstaltung und einer Vorlesung die Poetikdozentur: junge Autoren an.

So 02.02. | 16.00 Uhr
Im Kleide der Lulu?
„Vom weiblichen Dämon zur selbstbestimmten Frau der Gegenwart“
Katharina Adler, Theresia Enzensberger, Thomas Meinecke
Drei erzählerische Betrachtungen und Gespräche
Moderation: Beate Tröger (FAZ, SZ, DLF u.a.)

Ob Lulu oder Salomé, bis hin zur Maschinen-Maria in „Metropolis“: Die Kunst um 1900 reflektiert einen Frauentypus zwischen Kindfrau und aufreizender Femme fatale, der die Männer gewissenlos mit seiner scheinbar unschuldigen Anmut verführt.

Katharina Adler, Theresia Enzensberger und Thomas Meinecke haben sich von solchen Frauen- und Geschlechterbildern des Fin de Siècle inspirieren lassen und für das Literaturhaus Texte entwickelt, die Assoziationsräume schaffen und in der heutigen Zeit verankern.

Katharina Adlers Expertise zur Jahrhundertwende spiegelt sich besonders in ihrem Debütroman „Ida“ wider. Darin folgt sie ihrer Urgroßmutter, die als eine der bekanntesten Patientinnen Sigmund Freuds erfolgreich gegen dessen falsche Diagnose kämpft. Katharina Adler forscht nicht nur in der eigenen Familienhistorie, sondern unterfüttert ihren Roman mit einem fundiert recherchierten Zeitbild. Die Emanzipationsgeschichte einer jungen Frau am Bauhaus erzählt Theresie Enzensberger in ihrem Roman „Blaupause“. Sie kennt sich daher nur zu gut mit festgefahrenen Geschlechterbildern im beginnenden 20. Jahrhundert aus und wirft dabei ihren feministischen Blick auf eine männerdominierte Gesellschaft. Thomas Meinecke beschreibt sich selbst als „feministischer Autor“ und behandelt in seinem Werk Themen wie Gender, Weiblichkeit und Identität. So geht es in einem seiner bekanntesten Romane, „Selbst“, etwa um das schrillbunte Leben einer Mädchen-WG im Zerrspiegel des eigenen Geschlechts.

€ 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Di 04.02. | 19.30 Uhr
Literaturforum
Leitung: Rita Thies
Das Literaturforum ist eine offene Veranstaltung, in der jeweils zwei Bücher aus dem Bereich der aktuellen Literatur und/oder der Literatur des 20. Jahrhunderts diskutiert werden. Nähere Infos zu den Titeln können vor den Veranstaltungen unter www.literatur-in-wiesbaden.de nachgelesen werden oder sind auf Nachfrage unter literaturforum.wiesbaden@online.de erhältlich.
Eintritt frei
Ort: Literaturhauscafé, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Förderverein Wiesbadener Literaturhaus Villa Clementine e.V.

Mi 05.02. | 19.30 Uhr
David Wagner
„Der vergessliche Riese“
Autorenlesung
Moderation: Sandra Kegel (FAZ)

Die Gegenwart ist das Einzige, an dem sich der Vater festhalten kann. Für ihn existiert die Vergangenheit nur noch von einem grauen Schleier überzogen, die Zukunft ist jeden Tag aufs Neue ungewiss. Der Sohn erlebt die Demenz seines Vaters als Rollenwechsel, er muss sich nun um ihn kümmern, sich mit ihm beschäftigen und Trost spenden, wenn der Vater von seiner Verzweiflung übermannt wird. Für den Sohn bleibt der Vater zwar immer der Riese, jedoch ist er nun vergesslich geworden und bedarf selbst Betreuung und Beistand.

David Wagner, geboren 1971 in Andernach, ist der Verfasser zahlreicher Romane, Gedichte und prosaischer Hybridstücke. Für sein Werk wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Alfred-Döblin-Stipendium oder dem Kranichsteiner Literaturpreis. 2013 erhielt er für seinen Roman „Leben“ den Preis der Leipziger Buchmesse. Für seinen aktuellen Roman wurde ihm der Bayerische Buchpreis 2019 verliehen.

€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Do 06.02. | 19.30 Uhr
Nonchalant im Literatursalon: Gender in den schönen Künsten
Anna Bergmann, Anna Haas, Marlene Streeruwitz, Jan Wilm
Podiumsgespräch
Moderation: Beate Tröger (FAZ, SZ, DLF u.a.)
Geschlechterbilder sind in der Literatur des Fin de Siècle ein vorherrschendes Thema. Schnitzler, Mann oder später Woolf stellen animalische Liebe, Homosexualität und sogar Geschlechtertausch offen in ihren Werken zur Schau. Ab den 1990ern erleben Genderfragen wieder ein Revival und werden von Butler bis Jelinek heiß diskutiert. Doch welche Auswirkungen hat der immer fluider werdende Geschlechterbegriff auf die Rollenbilder unserer Gesellschaft? Wie wirkt sich dies auf Familienkonzepte oder Machtstrukturen aus – und wie reagiert die Kunst?

Über solche Fragen sprechen unter anderem der Frankfurter Autor, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Jan Wilm und die Wiener Dramatikerin und Autorin Marlene Streeruwitz und stellen mit ihren mitgebrachten Referenzbeispielen binäre Kategorien auf den Kopf.
€ 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Di 11.02. | 10.30 Uhr
Anne Becker
„Die beste Bahn meines Lebens“
Schullesung
Moderation: Sarah Beicht
Themenreihe: „Besser als ihr – Konkurrenz und Rivalität“

Wenn Jan etwas gut kann, ist es schwimmen. Wie ein Fisch bewegt er sich im Wasser und wird von seinem Trainer für das nächste große Talent gehalten. Was er allerdings nicht gut kann, ist lesen und das versucht er in seiner neuen Klasse so gut es geht zu verbergen. Schnell freundet er sich mit dem Nachbarsmädchen Flo an, die Hühner hält und immer in bunten Kleidern herumläuft. Gemeinsam stellen sie sich dem Klassenfiesling Linus entgegen, der kein gutes Haar an Flo lässt. Als dieser dann von Jans Kampf mit den Buchstaben erfährt, müssen die Freunde fest zusammenhalten.

Anne Becker arbeitet seit ihrem Studium hauptsächlich als Marktforscherin. „Die beste Bahn meines Lebens“ ist ihr Debüt und wurde vom Deutschlandfunk unter die „7 besten Bücher für junge Leser“ gewählt.

€ 2, geschlossene Veranstaltung für Schulklassen – Infos unter 0611 – 31 57 48
Veranstaltungsort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden
Veranstalter: Literaturhaus Villa Clementine & Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland e.V.

Mi 12.02. | 19.30 Uhr
Norbert Scheuer
„Winterbienen“

Norbert-Scheuer © Foto: Diether v Goddenthow
Norbert-Scheuer © Foto: Diether v Goddenthow

Autorenlesung
Moderation: Alexander Wasner (SWR)

Wenn die Luft erfüllt ist von Summen und Flügelschlag, dann kann das im Jahr 1944 zwei Dinge bedeuten: Entweder sind es Bienen oder Bomber. Norbert Scheuers hochgelobter Roman „Winterbienen“ setzt genau an dieser Stelle an und erzählt die Geschichte des wehruntauglichen Egidius Arimond, der sich als Epileptiker das Geld für seine teure Medizin verdienen muss. Kurzerhand funktioniert er seine Bienenstöcke um und verhilft darin Juden zur Flucht über die belgische Grenze. Norbert Scheuer behandelt dieses schwere Thema mit seiner gewohnt federleichten Sprache und versteht es einmal mehr, das fiktive Dörfchen Kall in der Eifel zum Zentrum seiner ganzen literarischen Erzählkraft werden zu lassen.

Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Autor in der Eifel. Seine bisher acht Romane wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem stand sein Roman „Die Sprache der Vögel“ 2015 auf der Shortlist zum Preis der Leipziger Buchmesse. Die Romane „Überm Rauschen“ und nun auch „Winterbienen“ standen auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2009 beziehungsweise 2019. Zuletzt erhielt er 2019 für „Winterbienen“ den Wilhelm Raabe-Literaturpreis.

€ 8 / erm. € 5 zzgl. VVG. Abendkasse: € 11 / erm. € 8
Veranstalter & Ort: Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Str. 1, 65189 Wiesbaden

Do 13.02. | 12.15 Uhr
Saša Stanišić
„Ein Autor stellt sich vor“
21. Poetikdozentur: junge Autoren
Moderation: Prof. Dr. Michael May

Mit einer kraftvollen Rede nahm Saša Stanišić im Oktober 2019 den Deutschen Buchpreis für seinen Roman „Herkunft“ entgegen und bewies damit einmal mehr, dass er zu den wichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur gehört. Als Poetikdozent der Hochschule RheinMain und der Landeshauptstadt Wiesbaden spricht er darüber, was Heimat, Herkunft und Identität für ihn bedeuten. Im Zentrum steht dabei stets seine schriftstellerische Arbeit, die er in zwei Vorlesungen in der Hochschul- und Landesbibliothek sowie zwei Autorenlesungen im Kulturforum Wiesbaden näher beleuchtet. Zuvor spricht er unter dem Motto „Ein Autor stellt sich vor“ über sein Schaffen und Wirken im Literaturbetrieb.

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad (ehemaliges Jugoslawien, heute Bosnien und Herzegowina) geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Für seine Werke – unter anderem „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ (2006) und „Vor dem Fest“ (2014) – wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen, dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Preis der Leipziger Buchmesse im Jahr 2014.
Eintritt frei
Veranstaltungsort: Hochschule RheinMain, Campus Kurt-Schumacher-Ring 18, 65197 Wiesbaden
Veranstalter: Hochschule RheinMain und Kulturamt Wiesbaden.

Weitere Infos

 © Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Literaturhaus Villa Clementine
Frankfurter Str. 1
65185 Wiesbaden
literaturhaus@wiesbaden.de
www.wiesbaden.de/literaturhaus

Experiment Jugendstil – Wiesbadener Freien Kunstschule

Noch bis zum 24. November 2019 können Schülerarbeiten zum „Experiment Jugendstil“ in der Wiesbadener Freien Kunstschule besichtigt werden.
Das „Experiment Jugendstil“ wurde im Rahmen des Wiesbadener Jugendstiljahres ins Leben gerufen, und widmet sich der Idee einer zeitgemäßen Auseinandersetzung mit den vielfältigen Ansätzen des Jugendstils.

Ausstellungsimpression "Experiment Jugendstil" Foto: Heike v. Goddenthow
Ausstellungsimpression „Experiment Jugendstil“ Foto: Heike v. Goddenthow

Dazu haben Schüler der wfk aus unterschiedlichen Blickwinkeln gestalterische und ästhetische Kriterien des Jugenstils in einer zeitgemäßen Betrachtung von Mensch und Natur, auch unter Verwendung moderner technischer Möglichkeiten, ausgelotet. Nicht die Flucht vor der Welt, wie sie diese einst herausragende neue Kunstrichtung um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhunderts thematisierte, steht hierbei im Zentrum. Sondern es geht den Künstlerinnen und Künstlern um eine kritische und zugewandte Beschäftigung mit der (Um-) Welt, ist doch die Beschäftigung mit der Natur und ihrer Bewahrung heutzutage aktueller denn je, „wenn es darum gehen soll, von ihr zu lernen und sie zum Vorbild sogar für gesamtgesellschaftliche Prozesse zu nehmen“, betonte Dr. phil. Michael Becker, Leiter der wfk, unter anderem in seiner Laudatio.

Zudem sei kunsttheoretische Lehre der Wiesbadener Freien Kunstschule ohne die formal-ästhetischen Errungenschaften des Jugendstils nicht vorstellbar (Laudatio).

Ausstellungsimpression "Experiment Jugendstil" Foto: Heike v. Goddenthow
Ausstellungsimpression „Experiment Jugendstil“ Foto: Heike v. Goddenthow

Öffnungszeiten:
Mo + Di 19 – 21 Uhr
Mi + Do 15 – 21 Uhr
Sa + So 13 – 17 Uhr
Bis 24.11.19
65185 Wiesbaden, Friedrichstr. 7
www.w-f-k.de

Ausstellung zum Jugendstiljahr 2019, Vernissage So, 03.11.2019, 12 Uhr

jugendstil-ausstellung-webAb dem 3. November 2019 präsentiert die Wiesbadener Freie Kunstschule anlässlich des Jugendstiljahrs 2019/20 eine Vielfalt an zeitgenössischen künstlerischen Interpretationen einer Epoche, die sowohl wegbereitende als auch problematische Aspekte an den Tag legte.

Der Fokus der wfk liegt nicht auf der stilistischen Reproduktion des Bekannten, sondern auf der kritischen Aufarbeitung und Neuinterpretation. Die Besucher der Ausstellung erleben eine Vielfalt an eigenwilligen, modernen, ungewöhnlichen Experimenten zu neuen Lebensgefühlen und Ausdrucksmöglichkeiten, die nicht mehr, wie im Jugendstil üblich, eine Flucht vor der Realität bedeuteten, sondern die kritisch auf die Gesellschaft und ihren Umgang mit der Welt eingehen. Gleichzeitig findet jeder aber auch Verschnaufpausen in unserem Wiener Kaffee sowie im eigens eingerichteten absurden Museumsshop.

Vernissage: So, 03.11.2019, 12 Uhr
Dauer der Ausstellung: 03.11.2019 – 24.11.2019

Öffnungszeiten: Mo + Di 19 – 21 Uhr
Mi + Do 15 – 21 Uhr
Sa + So 13 – 17 Uhr

wfk
wiesbadener freie kunstschule
friedrichstr. 7
65185 wiesbaden

Eröffnung der Ausstellung „Stadt – Jugend – Stil. Lebensreform in Wiesbaden“

lebensreformGestern Abend wurde im Wiesbadener Stadtmuseum am Markt (SAM) die Ausstellung „Stadt – Jugend – Stil. Lebensreform in Wiesbaden“ feierlich von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Kulturdezernent Axel Imholz und Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain gemeinsam mit dem SAM-Team unter Leitung von Direktorin Dr. Vera Philipp eröffnet. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Sebastian Reckert mit klassischen Werken auf der Glasharmonikasoli.

Da Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende etwas später eintraf wegen der zur gleichen Zeit stattfindenden Ehrung des Kunstmäzens Friedrich Wolfgang Neess mit der Georg August Zinn-Medaille durch Ministerpräsident Volker Bouffier im Landesmuseum, eröffnete Kulturdezernent Axel Imholz im SAM den Grußwortreigen, und hob sogleich  Ferdinand Wolfgang Neess Jugendstil-Sammlung als Spiritus rectus auch dieser Ausstellung im SAM hervor: Da Ferdinand Wolfgang Neess dem Museum Wiesbaden so eine wunderbare Jugendstil-Ausstellung gestiftet habe, habe das Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden und das Hessische Landesmuseum Wiesbaden anlässlich der damaligen Ausstellungs-Eröffnung das Jahr des Jugendstils ins Leben gerufen, eins, das nicht mit dem Kalender Jahr identisch ist, sondern vom Juni 2019 bis zum Juni 2020 reicht, so Imholz.

Kulturdezernent und Stadtkämmerer Axel Imholz. © Foto: Diether v Goddenthow
Kulturdezernent und Stadtkämmerer Axel Imholz. © Foto: Diether v Goddenthow

Da ganz viele Kulturinstitutionen mit unterschiedlichen Kunstrichtungen sich an der inhaltlichen Gestaltung des Wiesbadener Jugendstiljahrs beteiligten, so Imholz weiter, haben „wir ein breitgefächertes Kulturprogramm im Jahr des Jugendstils, darunter: klassische Ausstellungen, historische Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Filme usw. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei, wobei das Verbindende die Beschäftigung mit dem Thema Jugendstil ist. Ein wichtiger Beitrag zum Jugendstiljahr sei die jetzt im SAM präsentierte Ausstellung „Stadt – Jugend – Stil. Lebensreform in Wiesbaden, wobei das SAM – im Unterschied zu anderen Jugendstilprojekten – den Blick auf einen anderen Aspekt richte, nämlich auf die Frage: „Was hat der Jugendstil in der Stadtgesellschaft von Wiesbaden in dieser Zeit für eine Bedeutung gehabt, und vielleicht auch noch heute. Das ist der Fokus der Ausstellung, die wir heute eröffnen.“, so Imholz.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. In der ersten Reihe v. r. Dr. Helmut Müller,Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Kulturdezerent Axel Imholz,, Kuratorin Dr. Vera Klewitz und Direktorin Dr. Vera Philipp im historischen Marktkeller. © Foto: Diether v Goddenthow
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (li). In der ersten Reihe (v. r.) Dr. Helmut Müller,Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Kulturdezerent Axel Imholz,, Kuratorin Dr. Vera Klewitz und Direktorin Dr. Vera Philipp im historischen Marktkeller. © Foto: Diether v Goddenthow

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende unterstrich, dass es „die erste große Sonderausstellung der relativ jungen Stiftung Stadtmuseum unter Leitung von Frau Direktorin Dr. Vera Philipp“ sei, und zugleich die größte und aufwendigste. „Ich finde, das Stadtmuseum nimmt damit einen Stellenwert ein als Forum für Geschichte der Gegenwart und Zukunft der Stadt Wiesbaden. Hier wird Geschichte lebendig gemacht“, so der Oberbürgermeister, der von Hause aus Historiker ist und somit mit solchen Historiken eng vertraut. Eine solch gute Präsentation sei nicht nur schön, sondern einfach wichtig, um auch jungen Menschen den Zugang zu unserer Geschichte zu erleichtern, wozu ansehen und anschauen dazu gehöre, ebenso, eine sehr sinnliche Erfahrung von Dingen zu erleben. Und das liefere auch die neue Ausstellung, so der Oberbürgermeister.

Kunst ist mehr als der Tischschmuck einer Gesellschaft

Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain. © Foto: Diether v Goddenthow
Dr. Helmut Müller, Geschäftsführer Kulturfonds Frankfurt RheinMain. © Foto: Diether v Goddenthow

Wiesbaden sei bislang immer als eine Stadt des Historismus wahrgenommen worden. Die „Debatte war so stark, dass man an Jugendstil gar nicht oder nur ganz wenig gedacht hat“, was sich erst mit der Schenkung Neess, sozusagen als Startschuss, Wiesbaden auch als Jugendstilstadt zu sehen, geändert habe, erläuterte Dr. Helmut Müller. Das Jahr des Jugendstils mit seinen vielfältigen Angeboten, wozu auch diese Ausstellung „Lebensreform“ gehöre, sei eine Einladung, die Stadt neu zu entdecken und mit anderen Augen zu sehen. „Der besondere Wert dieser Ausstellung oder der besondere Ansatz liegt darin, zu zeigen, dass Kunst nicht nur der Tischschmuck einer Gesellschaft ist, sondern der Ausdruck eines Lebensgefühls, welches sich an Veränderungen einer Gesellschaft breit macht“, so Dr. Müller. Mit dem Ende einer bislang monarchistisch geprägten Gesellschaftsordnung gegen Ende des vorvorherigen Jahrhunderts seien ganz viele neue Bewegungen, eben auch die Jugendbewegung entstanden, die in der Kunst mit einer wirklich enormen Wucht aufgeschlagen sei und weit über die Jahrhundertwende hinaus gewirkt habe. Beispielsweise könne man im München das Lenbachhaus diese heftigen, mitunter völlig verschiedenen und doch parallel verlaufenden Strömungen und Umbrüche von einem zum anderen Zimmer selbst erleben: Sei man durch die Zimmer des Malerfürsten Lenbach gegangen, befände man sich eine Tür weiter in der „Modernen“. „Da sieht man“, so Müller, „wie zum selben Zeitpunkt eine unterschiedliche Ästhetik in einer Stadt, in einer Region da war, wie man sie sich unterschiedlicher nicht vorstellen kann. Und man bekommt auch eine Idee dafür, was welche Kraft in solchen (Jugenstil-)Strömungen stecke, und in Wiesbaden sei das genauso. Diese Ausstellung hier stelle genau diesen Weg her zwischen einer Kunstbetrachtung von Objekten (Bildern, Objekten, Skulpturen, Büchern) und einen Blick darauf zu richten, „welchen gesellschaftlichen Impact eine solche Veränderung hat, und vor allem, wie weit so etwas bis heute wirken kann“, so Müller.

Wir brauchen mehr Platz!

Direktorin Dr. Vera Philipp.© Foto: Diether v Goddenthow
Direktorin Dr. Vera Philipp.© Foto: Diether v Goddenthow

Dr. Sabine Philipp sagte, dass man bei der Erforschung des Jugendstils der Lebensreformer der damaligen Zeit in Wiesbaden auf fruchtbaren Boden gestoßen sei. „Das ist uns ein Auftrag, aber auch eine Wonne, sich mit so einer noch unbearbeiteten Zeit auseinander zu setzen, und das der breiten Öffentlichkeit eben ergänzend zu den wunderbaren anderen Veranstaltungen, die angesprochen wurden und die auch noch weiter entstehen werden, zeigen zu dürfen“. Die Direktorin dankte den Festrednern, den Sponsoren und vor allem ihrem Team, abschließend mit Blümchen und erläuterte kurz den Rahmen und Ansatz der Ausstellung, die den Spuren der Lebensreform im „Weltkurbad“ in den Jahren zwischen 1880 und 1932 auf den Grund gehe. Vor allem gäbe es ein großes Begleit- und Vermittlungsprogramm, und man arbeite auch noch am Ausstellungskatalog. Zudem ging die Direktorin auch auf „die“ Zahlen ein, machte deutlich, wie viel Arbeit in  Ausstellungen dieser Art stecke, obwohl dies   auf den ersten Blick kaum erkennbar sei. Sie  deutete zudem an, dass das SAM ein wenig zu eng sei, und man eigentlich mehr Platz benötige. Stadtkämmerer Axel Imholz als auch Oberbürgermeister  Gert-Uwe Mende hatten in ihren Grußworten bereits signalisiert, sich für die Sicherung der finanziellen Rahmenbedingungen weiterer Ausstellungsprojekte in den städtischen Gremien einsetzen zu wollen.

Lebensreform –  die Sehnsucht nach mehr Natur

Dr. Vera Klewitz, wissenschaftliche Konzeption. © Foto: Diether v Goddenthow
Dr. Vera Klewitz, wissenschaftliche Konzeption. © Foto: Diether v Goddenthow

Dr. Vera Klewitz, zuständig für die wissenschaftliche Konzeption, führte in die Ausstellung mit der Frage ein „Was Lebensreformbewegung“ bedeute, um dann auf die vielfältigen Auswirkungen und Strömungen der Lebensreform sowie der speziellen Sicht und Rezeption des Jugendstils in Wiesbaden zu sprechen zu kommen. Das alles kann man nun ausschnittweise im historischen Marktkeller am Dern‘schen Gelände nachschauen und erkunden, etwa wie die Wiesbadener Bürgergesellschaft Ende des 19. Jhd. und zu Beginn des 20. Jhd. die neuen Strömungen, Ideen und Impulse veränderter Lebensvisionen der Reformbewegung(en) vor allem aus den deutschsprachigen Zentren des Jugendstils Wien, Berlin, Weimar und Darmstadt aufgenommen und ins Geschäftsleben und die Alltagskultur integriert hat.

Jugendstil und Lebensreform – stünden für die Sehnsucht nach mehr Natur in der Kultur, für ein gesünderes Leben und mehr Freude am Körper. Der Nackte Körper sei Körperideal gewesen, so Klewitz. Die Hinwendung zur Natur habe insbesondere auch im Bereich der Gesundheit zu großen Veränderungen geführt. So wurden in Wiesbaden ein vegetarisches Restaurant und neue Erholungs- und Sportanlagen eröffnet.

Raus in die Natur - Nacktheit wurde bei den Lebensreformern zum neuen Körperideal.© Foto: Diether v Goddenthow
Raus in die Natur – Nacktheit wurde bei den Lebensreformern zum neuen Körperideal.© Foto: Diether v Goddenthow

In Neubauten wie dem Hauptbahnhof (1906), dem Kurhaus (1907) und dem städtischen Kaiser-Friedrich-Bad (1913) wurden dem historistischen Geschmack Kaiser Wilhelms II. zum Trotz Details oder auch ganze Räume im Jugendstil integriert. Die Stadt krönte ihre Glanzzeit mit einer stolzen Selbstdarstellung, der Ausstellung für Handwerk und Gewerbe, Kunst und Gartenbau im Jahr 1909. Die „Weltausstellung im Kleinformat“ lockte über eine Million Besucher an. Lange her? Nicht so sehr. Manches sei wohlerhalten, vieles wäre im historischen Gedächtnis verankert oder präge die Stadt noch heute. Darunter seien auch gebaute Zeugnisse, zum Beispiel die Trauerhalle auf dem Südfriedhof (1909), die vom Wiesbadener Jugendstilkünstler Hans Völcker ausgemalt wurde sowie das 1921 eröffnete Luft- und Lichtbad, das nach wie vor beliebte „Lufti“ Unter den Eichen.

Unter den Alltagszeugnissen sind Souvenirs wie ein Taschenmesser mit Ansichten von Wiesbaden, eine launig illustrierte Speisekarte und Fotos von Elisabeth Groitzsch mit ihren Patientinnen: Nach dem Tod ihres Mannes arbeitetet sie als Masseurin – nicht selbstverständlich für eine Frau um 1900, so Klewitz. .
Wie es in einer Pressemeldung heißt stammen historische Zeugnisse und Exponate aus den Sammlungen der Stiftung Stadtmuseum und einiger institutioneller wie privater Leihgeber. Sie sind kurz und eingängig in einem kostenlosen Exponat-Heft erklärt, das in deutscher und englischer Sprache erhältlich ist.
Mitmach-Stationen wie ein Mustergenerator oder eine Stereoskop-Apparatur laden ein, selbst kreativ zu werden beziehungsweise in ein Wiesbaden um die Wende zum 20. Jahrhundert einzutauchen. Ein vielseitiges Workshop- und Führungsangebot spricht explizit Schulklassen und Gruppen an.

Ausstellungs-Impression der Ausstellung „Stadt – Jugend – Stil. Lebensreform in Wiesbaden“  vom 23.10.2019 - 8.03.2020 © Foto: Diether v Goddenthow
Ausstellungs-Impression der Ausstellung „Stadt – Jugend – Stil. Lebensreform in Wiesbaden“ vom 23.10.2019 – 8.03.2020 © Foto: Diether v Goddenthow

 

Begleitprogramm

Das Begleitprogramm lässt die Themen der damaligen Zeit lebendig werden: Im Museum eröffnet am Mittwoch, 27. Oktober, um 11 Uhr der Salon Jugendstil. Am Dienstag, 12. November, lädt die Wiesbadener Traditionsfirma F. Ad. Müller und Söhne ins „sam – Stadtmuseum am Markt“ ein, live dabei zu sein, wenn ihre Erfindung – das Reformauge – ein besonders lebensechtes, trag- und haltbares Glasauge, angefertigt wird. Bei einem Reform-Menü kann die Lebensreform auch außerhalb im Restaurant Les Deux Dienstbach erschmeckt werden. Jugendstil und Lebensreform werden dank des „sam – Stadtmuseum am Markt“ mit allen Sinnen erfahrbar.

Das für die Ausstellung verantwortliche SAM-Team
Die Wissenschaftliche Konzeption leitet Dr. Vera Klewitz, für das Austellungsmanagement und die PR sind Carolin Falk, Eva Köhler, Antje Stöhr, und Stephan Wiesehöfer zuständig und die Museumspädagogik und Vermittlung leiten Nicole Weidel und Sabine Weber. Die Gesamtleitung trägt Sabine Philipp, die Gestaltung haben Jochen Hunger und Britta Speer von Jochen Hunger Museum and exhibition design übernommen und das Ausstellungsdesign ist von Sandra Di Maria.

Informationen zu diesen und vielen weiteren Veranstaltungen gibt es im Ausstellungs-Flyer sowie – immer aktuell – auf der Homepage des Stadtmuseums www.wiesbaden.de/sam oder unter der Telefonnummer: (0611) 44750060

Die Ausstellung „Stadt – Jugend – Stil. Lebensreform in Wiesbaden“ ist vom Mittwoch, 23. Oktober, bis zum Sonntag, 8. März 2020,

Ort: 
„sam – Stadtmuseum am Markt“, Marktplatz 3, zu sehen.

Öffnungszeiten der Ausstellung sind von Dienstag bis Donnerstag von 11 bis 17 Uhr.
Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigte Karten erhält man für 4 Euro, inklusive Exponat-Heft.

 

Kunst-Mäzen Ferdinand Wolfgang Neess von Ministerpräsident Volker Bouffier mit derGeorg August Zinn-Medaille ausgezeichnet

Danielle Neess, Ferdinand Wolfgang Neess, Familienmitglied und Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v Goddenthow
Danielle Neess, Mäzen Ferdinand Wolfgang Neess, Familienmitglied und Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v Goddenthow

Während einer Feierstunde im Hessischen Landesmuseum Wiesbaden hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier den Wiesbadener Kunstsammler und Mäzen Ferdinand Wolfgang Neess mit der Georg August Zinn-Medaille geehrt. „Ferdinand Wolfgang Neess hat dem Museum Wiesbaden einen einzigartigen Schatz vermacht. Hessen ist nun im Besitz einer der bedeutendsten europäischen Privatsammlungen des Jugendstils und des Symbolismus“, erklärte der Regierungschef heute im Museum Wiesbaden.

Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v Goddenthow
Ministerpräsident Volker Bouffier. © Foto: Diether v Goddenthow

Seit März 2017 ist das Museum Wiesbaden Eigentümer der Sammlung. Es war die größte Einzelschenkung in der Geschichte des Landesmuseums. Ihr Wert wird mit 42 Millionen Euro beziffert. Als sichtbares Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seinen Verdienst, die Werke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und sie dem Land Hessen und der Stadt Wiesbaden dauerhaft zur Verfügung zu stellen, hat der Wiesbadener Kunstmäzen die Georg August Zinn-Medaille vom Ministerpräsidenten erhalten. Sie wird seit 1997 für herausragende Verdienste und sehr großes Engagement zur Förderung des Gemeinwohls verliehen. „Die Hessische Museumslandschaft ist durch Herrn Neess um eine weitere kunsthistorische Attraktion reicher“, betonte Bouffier.

Impression der Jugendstilausstellung. © Foto: Diether v Goddenthow
Impression der Jugendstilausstellung. © Foto: Diether v Goddenthow

Über 40 Jahre hatte der heute 90-Jährige die Kunstobjekte des Jugendstils und des Symbolismus gesammelt. Die Leidenschaft habe mit einem Kauf in den sechziger Jahren begonnen. Als Banklehrling hatte er damals zwei Jugendstil-Leuchten erworben. Ein geschenkter Katalog sei dann die Initialzündung gewesen, die ihn endgültig zum Kunstmäzen machte.
Im Laufe der Zeit hat Neess rund 570 Jugendstil-Stücke aus dem 19. Jahrhundert zusammengetragen. Darunter finden sich unter anderem Möbel, Gemälde, Lampen und Glaskunst. „Die Schenkung ist einzigartig. Wir haben in Hessen nun, neben Darmstadt und Bad Nauheim, eine dritte Jugendstil-Hochburg. Darauf können wir stolz sein“, erklärte der Ministerpräsident. Die Exponate können von nun an in einer Dauerstellung, die im Juni 2019 eröffnet wurde, betrachtet werden. „Künftige Generationen nach uns werden noch viel Freude an den Exponaten haben“, erklärte der Ministerpräsident.

Dr. Jörg Dauer, kommissarischer Museumsdirektor und Abteilungsleiter für Kunst. © Foto: Diether v Goddenthow
Dr. Jörg Dauer, kommissarischer Museumsdirektor und Abteilungsleiter für Kunst. © Foto: Diether v Goddenthow

Dr. Jörg Daur kommissarischer Direktor und Kustos moderne und zeitgenössische Kunst, dankte dem Mäzen ganz herzlich und unterstrich, dass durch die Sammlung Jugendstil und Symbolismus das Museum Wiesbaden „seit nunmehr vier Monaten einen außerordentlichen Zuspruch erfahre. Tausende begeisterte Besucherinnen und Besucher besuchen die Neess’sche Sammlung, die „nun eben auch die unsere Sammlung“ sei, so Daur. Das Wichtigste sei vielleicht, dass „uns der Zugang der Jugendstilsammlung die Chance“ gebe, „uns selbst und unsere Sammlungen in wissenschaftlicher Hinsicht neu zu befragen. Wir nehmen dieses Geschenk also nicht nur mit großem Dank, sondern auch als Aufgabe an. Wir feiern hier heute also nicht nur das glorreiche Ergebnis einer Entwicklung, sondern zugleich auch den Aufbruch und den Beginn einer neuen Geschichte hier im Museum Wiesbaden“, so Daur in seiner Begrüßung.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. © Foto: Diether v Goddenthow
Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. © Foto: Diether v Goddenthow

Oberbürgermeister Gert Uwe Mende gratulierte im Namen der Gremien der Stadt Wiesbaden Wolfgang Neess ganz herzlich für diese hohe Auszeichnung. Wiesbaden würde durch diese großartige Sammlung nunmehr in einem Atemzug mit den Jugendstil-Städten Darmstadt und Bad Nauheim genannt werden. Er könne sich vorstellen, dass für Kunstliebhaber alleine diese Jugendstilsammlung eine Reise nach Wiesbaden wert sei. Die Präsentation sei wirklich rundum gelungen. „Es ist ein wirkliches Highlight, wie wunderbar diese Ausstellung gelungen ist, auch in ihrer räumlichen Ausstattung und in der der Art und Weise wie die Kunstwerke dort präsentiert werden mit einer solchen Schönheit, mit einer solchen Anmut, dass es einem wirklich das Herz warm werden lässt“, so Mende.

Dr. Gerd Eckelmann, Vorsitzender des Vorstandes der Freunde des Museums Wiesbaden unterstrich diese außerordentliche Bedeutung der Sammlung Neess für das Hessische Landesmuseum und dankte auch im Namen der Freunde des Museums ganz herzlich dem Ehepaar Neess.

Kunstsammler Ferdinand Wolfgang Neess.© Foto: Diether v Goddenthow
Kunstsammler Ferdinand Wolfgang Neess.© Foto: Diether v Goddenthow

Der Geehrte Friedrich Wolfgang Neess, dankte ganz herzlich für diese Anerkennung und betonte, dass es „meine größte Freude ist, dass Museum Wiesbaden und die Stadt Wiesbaden mit dieser Schenkung glücklich gemacht zu haben“. „Ich übertrage das auch gleichzeitig auf meine Frau, die ein gutes Stück meines Weges, was die Sammlung betrifft, mich begleitet hat und mir mitgeholfen hat mit Rat und Tat und stets zur Seite stand, und der auch die Ehrung heute zusteht. Vielen Dank!“

Sieger des Kompositionswettbewerbs zur Spielzeit 2019.2020 anlässlich des Wiesbadener Jugendstiljahrs

Der zur Spielzeit 2019.2020 ins Leben gerufene Kompositionswettbewerb des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden für zeitgenössische Musik hat in seiner ersten Auflage drei Preissieger. Ziel des Wettbewerbs ist es, regionale und mit Wiesbaden und der Rhein-Main-Region verbundene Komponistinnen und Komponisten zu fördern. Durch die Anbindung des diesjährigen Wettbewerbs an die Ausstellung des Museum Wiesbaden (Schenkung Neess) »Jugendstil in Wiesbaden« und das »Jugendstiljahr Wiesbaden 2019.2020« soll zudem ein Schlaglicht auf diese Epoche, ihre Themen und ihre spezifischen Erscheinungsformen geworfen werden.

Die Jury aus Generalmusikdirektor Patrick Lange, Jörg-Uwe Funk (Vertreter des Kulturamts der Stadt Wiesbaden), Christoph Nielbock (Vertreter der Wiesbadener Musikakademie) und Johann Ludwig (Vertreter des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden) hat am 15. August 2019 in einem anonymisierten Verfahren unter den eingesendeten Wettbewerbsbeiträgen einstimmig drei Preise vergeben. Die drei mit jeweils 5.000 EUR dotierten Preise gehen an Oliver Mattern, der in Mainz lebt und arbeitet, an den gebürtigen Wiesbadener Emanuel Reichert-Lübbert und an den im Rheingau ansässigen Irineos Triandafillou.

Die Jury begründet die Vergabe der Preise wie folgt:
»Alle drei prämierten Werke sind auf einem professionellen, qualitativ hohen kompositorischen Niveau. Gleichermaßen werden sie interessant für das Wiesbadener Publikum sein. Es sind drei sehr unterschiedliche Werke. Während Oliver Matterns Orchesterwerk Nacht-Tisch-Lampe MEDUSA direkt bezugnimmt auf Kunstwerke der Jugendstil-Sammlung im Museum Wiesbaden, beschäftigt sich Emanuel Reichert-Lübbert mit seinem Orchesterwerk Diplomatie II auf philosophischer Ebene mit dem Jugendstil, und Irineos Triandafillou streift mit )Elements( den historischen Hintergrund dieser Epoche.«

Die Uraufführungen der drei preisgekrönten Werke finden einzeln in drei Sinfoniekonzerten des Hessischen Staatsorchesters im Friedrich-von-Thiersch-Saal des Kurhauses Wiesbaden unter der Leitung von GMD Patrick Lange statt:

WIR 1
Mittwoch, 25. September 2019 | 20.00 Uhr | Kurhaus
Uraufführung von Emanuel Reichert-Lübbert: Diplomatie II

WIR 3
Mittwoch, 20. November 2019 | 20.00 Uhr | Kurhaus
Uraufführung von Irineos Triandafillou: )Elements(

WIR 4
Mittwoch, 29. Januar 2020 | 20.00 Uhr | Kurhaus
Uraufführung von Oliver Mattern: Nacht-Tisch-Lampe MEDUSA

Die Urkunden werden den Preissiegern offiziell beim 8. Sinfoniekonzert am 1. Juli 2020 im Friedrich-von-Thiersch-Saal des Kurhauses Wiesbaden überreicht. Zu diesem Anlass werden die drei preisgekrönten Werke erneut aufgeführt, und das Publikum vergibt per Abstimmung einen Publikumspreis, der mit 2.500 EUR dotiert ist. Dieser Preis wird vom Kulturamt der Stadt Wiesbaden gestiftet.

Karten erhältlich unter: Telefon 0611.132 325 | E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de | www.staatstheater-wiesbaden.de

Biografien der Preisträger

Oliver Mattern
Oliver Mattern, geboren 1969 in Harderberg, jetzt Georgsmarienhütte, hat an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Osteuropäische Geschichte studiert. Schon in frühen Jahren nahm er an der musikalischen Früherziehung sowie am Gitarrenunterricht am städtischen Konservatorium Osnabrück teil.
Von 1982 bis 1995 war Oliver Mattern Mitglied im Osnabrücker Dom- und Jugendchor.
Seit 1992 ist er freier Mitarbeiter bei »Schott Music«, einem der ältesten noch bestehenden Musik- und Musikbuchverlage in Mainz.

Emanuel Reichert-Lübbert
Emanuel Reichert-Lübbert, geboren 1998 in Wiesbaden, ist Instrumentalist und Komponist aus Bad Schwalbach und wurde in frühen Jahren von den Eltern an Violine und Klavier unterrichtet. Bis 2013 gewann er mehrere 1. Preise bei »Jugend Musiziert« und Regionalwettbewerben in Geige und Klavier.
Seit 2016 ist er Mitglied der »Mainzer Virtuosi«, einem jungen Streicherensemble, die seit 2007 international erfolgreiche Konzerte geben. Seit 2017 studiert Emanuel Reichert-Lübbert Violine an der Hochschule für Musik in Mainz.

Irineos Triandafillou
Irineos Triandafillou, geboren 1969 in Larissa/Griechenland, erhielt seinen ersten Musikunterricht am griechischen Nationalkonservatorium. An der Universität zu Patras studierte er Akkordeon, Musik sowie Mathematik. Parallel zu seiner Promotion im Fach Mathematik studierte er an der Musikakademie »Athenaeum« Komposition. Für sein Diplom bekam er eine Sonderauszeichnung des griechischen Kulturministeriums.
In Weimar studierte Irineos Triandafillou das Fach Dirigieren. Als Dirigent leitete er diverse Orchester wie z. B. die Jenaer Philharmonie, das Peçs Symphonie Orchestra in Ungarn und das Landesorchester Thüringen in Gothar. Als Komponist hat er Kammer- und symphonische Musik sowie eine Oper und vier Ballette geschrieben. Seine Werke werden sowohl in der Heimat als auch im Ausland aufgeführt. Heute wohnt er in Wiesbaden, wo er als Lehrer für Musik und Mathematik arbeitet.

Eine der bedeutendsten europäischen Privatsammlungen des Jugendstils und Symbolismus öffnet am 29.6.2019 für immer im Wiesbadener Museum für Kunst und Natur

Der dem Foyer folgende  Raum ist der Idee des Gesamtkunstwerks des Jugendstils gewidmet. Dabei spielt der Einsatz  von elektrischem Licht eine besondere Rolle, mit dem sie eine künstlich beleuchte Welt aus Blumenblättern und Früchten auf transparentem Glas zauberten. Louis Comfort Tiffanys berühmter Ausspruch »Das Licht der Lampe soll uns jederzeit die Sonnenstunden des Tages herbei ¬ zaubern« steht stellvertretend für den Fortschrittsglauben der Künstler der Zeit“ (zit. N. Begleitkatalog,  S. 34.) © Foto: Diether v. Goddenthow
Der dem Foyer folgende Raum ist der Idee des Gesamtkunstwerks des Jugendstils gewidmet. Dabei spielt der Einsatz von elektrischem Licht eine besondere Rolle, mit dem sie eine künstlich beleuchte Welt aus Blumenblättern und Früchten auf transparentem Glas zauberten. Louis Comfort Tiffanys berühmter Ausspruch »Das Licht der Lampe soll uns jederzeit die Sonnenstunden des Tages herbei ¬ zaubern« steht stellvertretend für den Fortschrittsglauben der Künstler der Zeit“ (zit. N. Begleitkatalog, S. 34.) © Foto: Diether v. Goddenthow

Mit der millionenschweren Schenkung der Familie Ferdinand Neess steigt das Hessische Landesmuseum für Kunst und Natur Wiesbaden zu einem der international bedeutendsten Häuser für Jugendstil und Symbolismus auf. Morgen, am 29. Juni 2019, wird parallel zum Museumsfest (Beginn 17.00 Uhr) mit der Dauer-Ausstellung „Jugend­stil. Schen­kung Samm­lung F. W. Neess“ um 18.00 Uhr der neue permanente Sammlungsbereich der Galerien im Südflügel seiner Bestimmung übergeben. Die neue Jugendstil-Dauerausstellung präsentiert auf 800 qm Ausstellungsfläche in sieben Räumen über 500 Objekte von höchster Qualität, darunter komplette Möbelensembles, Lampen, Glasarbeiten, Silber, Keramik und 63 Gemälde, Pastelle und Aquarelle unter anderem von Franz von Stuck, Heinrich Vogeler und Gustave Moreau, die sich als „Gesamtkunstwerk“ in den neu gestalteten Ausstellungsräumen vereint finden.

Kunstministerin Angela Dorn. © Foto: Diether v. Goddenthow
Kunstministerin Angela Dorn. © Foto: Diether v. Goddenthow

Es sei „ein großer Tag für das Museum Wiesbaden und ein Anlass zu großer Dankbarkeit“, betonte die Hessische Kunstministerin Angela Dorn beim gestrigen Pressegespräch, und dankte Ferdinand Wolfgang Neess und seiner Frau Danielle im Namen der hessischen Landesregierung „und aller künftigen, hoffentlich zahlreichen Besucherinnen und Besucher des Landesmuseums dafür, dass wir in den Genuss dieser großartigen Sammlung kommen dürfen.“ Die Ministerin hob hervor, dass das die morgige Eröffnung einen „ Meilenstein in der Geschichte des Museums Wiesbaden“ markiere. Denn nunmehr könne das Landesmuseum Wiesbaden nun Kunst- und Kulturgeschichte von 1850 bis in die Gegenwart durchgängig in Spitzenwerken präsentieren. „Besonders freut mich,“ so Dorn,“ dass der Jugendstil ab jetzt mit Wiesbaden einen neuen prominenten Ort auf der hessischen Landkarte bekommen hat, neben dem Landesmuseum und der Mathildenhöhe in Darmstadt und den Kuranlagen in Bad Nauheim.“

Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow
Ausstellungs-Impression. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die auf einen Wert von mindestens 41 Millionen Euro geschätzte Ausstellung hat nach ihrem Umzug aus der von Josef Beitscher 1901/02 erbauten Jugendstil-Villa »Weisse Haus« in der Bingertstraße 10, nunmehr ihren neuen Ausstellungsort auf der Ebene 1 des Südflügels des Museums, in den historischen Ausstellungsräumen der Nassauischen Altertümer gefunden. Für die 1,5 Millionen Euro teure Sanierung steuerte die Familie Neess noch einmal eine Millionen dazu. Mit der neuen dauerhaften Nutzung würden, so Direktor Alexander Klar, die von Theodor Fischer für die Ausstellung von Objekten und Skulpturen vorgesehenen Räume wieder ihrer ursprünglichen Anmutung als Tageslichtgalerien für Objekte zugeführt. „Theodor Fischers Raumfolge ist eine für die Präsentation von Objekten, Möbeln und Interieurs maßgeschneiderte Architektur, die nun wieder ihre ursprüngliche Erscheinung als Ausstellungsräume für eine kulturhistorische Sammlung erhalten hat.“, sagte Klar und dankte allen Unterstützern, die es möglich gemacht haben, die Sammlung Neess in diesen Räumen zu zeigen, darunter in erster Linie den Stiftern, dem Land Hessen, der Hessischen Kulturstiftung und der Stadt Wiesbaden und insbesondere Peter Forster, Kustos Alte Meister und Jugendstil Sammlung F.W. Neess. Peter Forster ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Schenkung ans Museum Wiesbaden kam und die Ausstellung aus dem Privatbereich des „Weissen Hauses“ so gekonnt ins Wiesbadener Museum überführt und zu dieser sensationellen, wissenschaftlich fundierten Präsentation gebracht werden konnte.

Peter Forster, Kustos Alte Meister und Jugendstil Sammlung F.W. Neess führt durch die auch brillant präsentierte Jugendstilausstellung Hier erläutert er die große Bodenvase mit Masken, deren Besonderheit in der Entwicklung der sich an der französischen Kunstkeramit orientierenden Steinzeugserie Grès-Bijou lag. © Foto: Diether v. Goddenthow
Peter Forster, Kustos Alte Meister und Jugendstil Sammlung F.W. Neess führt durch die auch brillant präsentierte Jugendstilausstellung Hier erläutert er die große Bodenvase mit Masken, deren Besonderheit in der Entwicklung der sich an der französischen Kunstkeramit orientierenden Steinzeugserie Grès-Bijou lag. © Foto: Diether v. Goddenthow

Stifter Ferdinand Wolfgang Neess sei ein „Pionier in der Wiederentdeckung des Jugendstils“, sagte Peter Forster, denn er habe zu einem Zeitpunkt Jugendstil zu sammeln begonnen , als diese Kunstrichtung nicht hoch im Kurs stand. Wie kaum ein zweiter Sammler habe er sich in den Stil der Jugend eingefühlt, habe deren Credo der Einheit aus Kunst und Leben zu seinem eigenen gemacht. Und das von ihm selbst so apostrophierte Bauchgefühl habe ihn niemals im Stich gelassen. Neess sei immer, so Foster, von seiner Fachkompetenz geleitet gewesen. „Mit einer einzigartigen Treffsicherheit hat er sich der Materie angenommen und eine Sammlung aufgebaut, die aus dem Geist des Gesamtkunstwerks geboren und selbst zum Gesamtkunstwerk geworden ist und die europaweit ihresgleichen sucht“, lobt der Kustos das hohe Niveau der Schenkung Neess. Forster dankte der Familie Neess, insbesondere auch Direktor Alexander Klar, der ihn habe „machen lassen“, seinem engagierten Mitarbeiterteam.

Filmaufnahmen der Tänzerin Loïe Fuller (1862-1928) mit Nutzung von Lichteffekten im Foyer-Bereich. © Foto: Diether v. Goddenthow
Filmaufnahmen der Tänzerin Loïe Fuller (1862-1928) mit Nutzung von Lichteffekten im Foyer-Bereich. © Foto: Diether v. Goddenthow

Der Rundgang beginnt mit historischen Filmaufnahmen der Tänzerin Loïe Fuller (1862-1928), einer Amerikanerin, die sich das kurz zuvor erfundene elektrische Licht auf der Bühne zu eigen machte, und mit ihrem Tanz auf der Pariser Weltausstellung 1900 die Kunstwelt inspirierte. Parallel dazu wird eine bedeutende Quelle für den biomorphen Formenschatz des Jugendstils im Vorraum des Saales der Formenvielfalt mit lithografischen Bildtafeln aus Ernst Haeckels (1834-1919) Kunstformen der Natur vorgestellt, zumal die Natur von Beginn an das Wörterbuch der Jugendstilkünstler bildete. Der folgende Ausstellungsraum beschäftigt sich mit der Idee des „Gesamtkunstwerks“. Eine besondere Rolle spielte dabei auch hier der Einsatz von elektrischem Licht. Die Jugendstilkünstler schufen mit ihrem Fantasie¬ und Formenreichtum eine künstlich beleuchtete Welt aus Blumenblättern und Früchten auf transparentem Glas.

Wohnen im individuellen Gesamtkunstwerk - Ausstellungs-Raum D. © Foto: Diether v. Goddenthow
Wohnen im individuellen Gesamtkunstwerk – Ausstellungs-Raum D. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Kunst sollte insgesamt den privaten Lebensraum vollständig durchdringen, Alltagsgegenstände wurden künstlerisch überformt und das Ideal ging dabei über das bloße Wohnen inmitten der Kunst weit hinaus; erfüllte sich erst in einer existenziellen Verschränkung von Leben und Kunst. Der zweite Raum konzentriert sich auf Art Nouveau in Frankreich. In Form einer begehbaren Skulptur mit Hauscharakter vereint er die wesentlichen Strömungen der floral¬ symbolistischen Variante des Jugendstils. Wichtige Positionen sind Hector Guimard und Vertreter der École de Nancy, des Zentrums des Art Nouveau, mit ihren Hauptprotagonisten Émile Gallé und Louis Majorelle. Frauenbilder und Geschlechterrollen um 1900 sind Schwerpunkt zahlreicher Gemälde und Objekte. Ein weiterer Raum ist der Weltausstellung 1900 in Paris gewidmet. Zahlreiche Objekte aus der Sammlung befanden sich in der Kunstausstellung und werden atmosphärisch von originalen Film¬ und Bildaufnahmen umfangen. Ferner stellt ein Ausstellungsraum die Wiener Werkstätte und die sogenannte Wiener Secession vor. Der Rundgang endet mit der deutschen Ausprägung des Jugendstils und präsentiert Künstlerpositionen zwischen München und Worpswede.

Zahlreiche der gezeigten Exponate  wurden auf der Pariser Weltausstellung ausgestellt. © Foto: Diether v. Goddenthow
Zahlreiche der gezeigten Exponate wurden auf der Pariser Weltausstellung ausgestellt. © Foto: Diether v. Goddenthow

Die Eröffnung der Jugendstilschenkung wird im Rahmen des eigens aus diesem Anlass ins Leben gerufene „Jugendstiljahr Wiesbaden 2019/2020“ über die Dauer eines Jahres würdig gefeiert. Rund um die morgige Eröffnung im Museum Wiesbaden warten übers Jahr verteilt, zahlreiche Wiesbadener Institutionen mit einem vielfältigen und abwechslungsreichen Programm auf. Mehr Informationen unter www.jugendstiljahr.de

Ort:
museum-wsbMuseum Wiesbaden
Friedrich-Ebert-Allee 2,
65185 Wiesbaden

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