Mit der KulturRegion 2020 spannende Orte und Kulturschätze erkunden

© KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH
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(ffm) Spannende Orte und Kulturschätze liegen oft wohnortnah und sind auch ohne Auto nachhaltig erreichbar. Wer wissen möchte, wo sie liegen und wann dort Interessantes stattfindet, findet alle relevanten Informationen in den Programmheften der KulturRegion. Mit ihren Programmen und Projekten macht sie vielfältige kulturelle Angebote in der Rhein-Main-Region für eine breite Zielgruppe zugänglich. Dabei setzt sie 2020 den Fokus auf aktuelle Themen wie Nachhaltigkeit.

Die beiden Aufsichtsratsvorsitzenden Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt und Thomas Will, Landrat des Kreises Groß-Gerau, präsentierten am Donnerstag, 16. Januar, gemeinsam mit Sabine von Bebenburg, Geschäftsführerin der KulturRegion, bei der Jahresauftakt-Pressekonferenz im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt drei druckfrische Programmhefte. Im 15. Geschäftsjahr der gemeinnützigen Gesellschaft zeigen sie exemplarisch die erfolgreiche Arbeit des starken Rhein-Main-Kulturnetzwerks, das von 53 Städten, Kreisen sowie dem Regionalverband getragen wird und 3,3 Millionen Menschen umfasst.

Vorgestellt wurde das umfangreiche Jahresprogramm „Museen & Sonderausstellungen 2020“, das Programm des internationalen „Starke Stücke“-Theaterfestivals im März sowie das aktuelle Halbjahresheft zu „Kleidung, Freiheit, Identität“ aus dem Projekt „Geist der Freiheit“. Die Veranstaltungsprogramme für zwei weitere Projekte, die sich dem aktuellen Thema „Nachhaltigkeit“ widmen werden, sind in Vorbereitung: Vor Ostern erscheint das Programm von „GartenRheinMain“ mit dem Fokus „(G)Artenvielfalt“ sowie im Mai ein Parkführer für die Region. Ende Juni folgt das Programm der 18. Tage der Industriekultur Rhein-Main mit dem Fokus „Umwelt gestalten“.

Alle Programme sind kostenfrei in den Rathäusern, Bürger- und Touristinfos der Region, in Bibliotheken, beteiligten Museen und Spielorten und über die Geschäftsstelle der KulturRegion erhältlich. „Der KulturRegion ist es gelungen, eine beeindruckende Vielfalt an kulturell bedeutenden Orte der Rhein-Main-Region und unzählige Akteure in ihr Netzwerk einzubinden, interkommunalen Zusammenarbeit voranzutreiben, Projekte zu initiieren und starke Kulturmarken zu etablieren“, erklärte Will.

„Um diese wichtigen Aufgaben erfolgreich fortzusetzen, haben die Gesellschafter einstimmig einer Erhöhung der Jahresbeiträge von 10 Cent auf 12 Cent pro Einwohner und Jahr zugestimmt. Doch um mit ihren großen Potenzialen zukunftsfähig aufgestellt zu sein braucht sie weitere Unterstützung. Seit vielen Jahren ist die KulturRegion geschätzter Partner und Ideengeber für Kunst und Kultur in unserer Region“, sagte Ina Hartwig. „Mit ihrem beachtlichen Zugewinn an Mitgliedern (rund 700.000 Einwohner in den letzten drei Jahren), erreicht sie mit ihren Projekten und Programmen nun 3,3 Millionen Menschen, die Hälfte der in Hessen lebenden Menschen. Das ist auch Anlass für einen Antrag beim Land Hessen, die KulturRegion nun auch institutionell zu fördern. Wir hoffen, dieses Ziel bis zum 15. Jubiläum im Dezember 2020 zu erreichen.“

Sabine von Bebenburg, Geschäftsführerin der KulturRegion, ergänzte: „Wir freuen uns, zum Jahresauftakt drei Publikationen präsentieren zu können, die umfangreicher denn je sind. Mit übersichtlich präsentierten Kulturangeboten bieten sie wertvolle Orientierung, um unsere reichhaltige Museumslandschaft kennen zu lernen, beschäftigen sich mit aktuellen Fragen zum Thema Kleidung, Freiheit, Identität und eröffnen hochkarätige Theatererlebnisse für die ganze Familie. Und dass alles wohnortnah und ohne Auto erreichbar.“

Jahresprogramm „Museen & Sonderausstellungen 2020“
Druckfrisch liegt das Jahresprogramm „Museen & Sonderausstellungen 2020 in der KulturRegion FrankfurtRheinMain“ vor. Das Museumsheft bietet mit mehr als 200 Kulturangeboten in 104 Ausstellungshäusern in der Region einen praktischen Überblick und wertvolle Orientierung bei der Planung von Ausstellungsbesuchen über das Jahr. Mit dabei sind international bekannte Kunstmuseen, naturkundliche und technische Sammlungen, Geschichts- und Heimatmuseen, Archive und Besucherzentren.

Erstmals stellen sich unter anderem das Museum Stangenberg Merck in Seeheim-Jugenheim, das Museum im Kolbschen Haus in Bickenbach, die Kunstsammlung des Landratsamtes Main-Taunus-Kreis in Hofheim am Taunus, die Liebieghaus Skulpturensammlung, das Struwwelpeter-Museum, das Institut für Stadtgeschichte und das Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main im Heft vor. Als weiterer Neuzugang trägt Bad Kreuznach mit gleich vier Museen zum Programm bei.

26. Internationales Theaterfestival für junges Publikum „Starke Stücke“
Auch das Programm des 26. Internationalen Theaterfestivals für junges Publikum Rhein-Main „Starke Stücke“ ist gerade erschienen. Mit rund 100 Vorstellungen bietet es vom 12. bis 13. März starke Theatererlebnisse aus 13 Ländern an 31 Spielorten der Rhein-Main-Region. Das vielfältige internationale Programm reicht von Tanz, über Figuren- und Objekttheater, Musik- und Erzähltheater bis hin zu interaktiven Performances. Am partizipativen Theaterspiel „Das Space Maze Game“ nimmt das Publikum aktiv teil, begegnet skurrilen Charakteren, löst verschiedene Aufgaben und gestaltet die Handlung des Stücks mit. Die Performance aus Österreich bespielt eine Woche lang das Zoogesellschaftshaus in Frankfurt am Main, wo zukünftig ein Kinder- und Jugendtheater für Frankfurt und die Region entstehen soll. Das Festival öffnet vielfältige Zugänge ins Theater. Beginnend mit einem jungen Publikum ab zwei Jahren, richtet es sich generationenübergreifend und unabhängig von sprachlichen und kulturellen Hintergründen an alle Menschen. Beim „Starke Stücke“-Workshop-Programm können Kinder und Jugendliche mit ihren Schulklassen und Kita-Gruppen das Theaterspielen auch praktisch erleben und erweitern so spielerisch ihre Kreativität und Ausdrucksstärke.

„Starke Stücke“ wird getragen von einem Netzwerk von zurzeit 26 Kulturveranstaltern in 18 Städten der Rhein-Main-Region, bei denen die Eintrittskarten direkt erworben werden können. Die Preise liegen bei familienfreundlichen 2 bis 15 Euro. Festival- und Rahmenprogramm mit Spielterminen, Orten und Informationen zum Kartenvorverkauf ist auf http://www.starke-stuecke.net veröffentlicht.

Geist der Freiheit mit neuem Schwerpunktthema „Kleidung, Freiheit, Identität – gestern und heute“
Die Frage, „wer die Hosen anhat“, bestimmte über Jahrhunderte das gesellschaftliche Zusammenleben. Das Projekt „Geist der Freiheit“ in der KulturRegion widmet sich ab 2020 den Zusammenhängen zwischen Kleidung, Freiheit und Identität. Dabei geht es um den Blick auf das Alltägliche, um Umbrüche in der Geschichte, Mode und Gesellschaft in der Gegenwart, um handwerklich-kreative Aspekte und regionale sowie globale Zusammenhänge: Wie frei ist die Mode, welchen Einflüssen unterliegt sie? Kann man Gleichberechtigung und Demokratisierung an Mode ablesen? Welche Unfreiheiten bestehen im globalen Handel mit Kleidung und welche Alternativen gibt es? Museen, Kommunen und Kreise, soziale und kirchliche Einrichtungen, Kultur- und Heimatvereine, Volkshochschulen, Hochschulen und Modeateliers in der KulturRegion beleuchten diese Fragen auf vielfältige Weise.

Das vorliegende Programm für das erste Halbjahr 2020 umfasst rund 60 Veranstaltungen, darunter Ausstellungen, Workshops für Kinder und Erwachsene, verschiedene Gesprächsformate, Performances und andere Events.

GartenRheinMain mit Fokus auf „(G)Artenvielfalt“
GartenRheinMain rückt 2020 mit dem Jahresthema „(G)Artenvielfalt“ die (heimischen) Tiere und Pflanzen in den Fokus. Natürliche Lebensräume werden im Zuge von Siedlungserweiterungen, Monokulturen und Rohstoffabbau immer weiter zerstört und verändert – nicht ohne Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Das Jahresprogramm bündelt von April bis Dezember rund 600 Veranstaltungen für Erwachsene, Familien und Kinder zu „grünen Themen“– darunter Parkfeste, Gartenmärkte, Workshops, Seminare, Führungen, Vorträge, Wanderungen und Radtouren. Zahlreiche Veranstaltungen greifen das Jahresthema auf, vermitteln anschaulich wie wichtig das „Grün“ für Mensch und Umwelt ist und wie sich beispielsweise der eigene Garten umweltfreundlich und naturnah gestalten lässt. Fokusveranstaltungen wie Vorträge oder ein Poetry Slam vertiefen das Thema. Das 200 Seiten starke Programmheft „(G)Artenvielfalt“ erscheint Ende März 2020.

Gemeinsam mit dem Regionalpark RheinMain, der Regionalpark RheinMain Taunus GmbH und dem Regionalverband FrankfurtRheinMain realisiert die KulturRegion eine Veranstaltungsreihe zum regionalen Kulturgut „Streuobstwiesen“. Von der Kirschblüte bis zur Apfelernte von Mai bis Oktober soll auf sieben in der Region verteilten Streuobstwiesen mit Aktionsständen, kulturellen Events, regionaler Küche, Workshops und Führungen die Bedeutung von Streuobstwiesen für Artenvielfalt und regionale Identität vermittelt werden.

Zudem erscheint im Mai die Neuauflage der „Parkporträts“ im Magazinformat, das rund 110 öffentliche Gärten und Parks der Region in Text und Bild vorstellt.

Route der Industriekultur Rhein-Main: Fokusthema „Umwelt gestalten“
„Umwelt gestalten“ ist das Motto der „Tage der Industriekultur Rhein-Main 2020“, die vom 8. bis 16. August stattfinden. Im Fokus steht dabei das Thema „Mensch-Umwelt“, ein Verhältnis, das unser aller Alltag prägt. Welchen Einfluss übt der Mensch seit der Industrialisierung auf die Umwelt aus? Was bedeutet „Umwelt gestalten“ in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft? Den Blick stets nach vorne gerichtet, war der rauchende Schornstein einst Zeichen von Fortschrittlichkeit und die auto-gerechte Stadt Ausdruck veränderter Mobilität. FCKW-Gase waren selbstverständlicher Bestandteil vieler Produkte des täglichen Lebens. Heute steht alles im Zeichen von Nachhaltigkeit, umweltschonender Produktion und Klimaschutz. Auf anschauliche und authentische Weise werden die „Tage der Industriekultur Rhein-Main 2020“ dazu beitragen, ein vielschichtiges Bild von „Umwelt gestalten“ in der Rhein-Main-Region zu zeichnen, über Entwicklungen zu informieren und Dialoge anzustoßen.

Die „Route der Industriekultur Junior“, an der im vergangenen Jahr rund 3000 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben, bietet von April bis Ende Oktober attraktive Angebote.

Bezugsadressen für die Programmhefte und Publikationen
Die Programmhefte „Museen & Sonderausstellungen“, „Starke Stücke“, „Kleidung, Freiheit, Identität“ sind ab sofort in den beteiligten Museen und Spielstätten, Rathäusern, Bürgerbüros und Tourist-Infos der Region erhältlich. Auch werden sie flächendeckend an Schulen und an viele Kulturinstitutionen in der Region verteilt. Die aktuellen Ausgaben und alle Publikationen stehen außerdem zum Download auf der Webseite der KulturRegion bereit und sind in der Geschäftsstelle der KulturRegion, Poststraße 16, neben dem Frankfurter Hauptbahnhof, erhältlich. Weitere Informationen unter http://www.krfrm.de oder unter Telefon 069/2577-1700.

Neujahrsempfang im Römer: EZB-Präsidentin Christine Lagarde sieht Frankfurt als Vorbild für ein weltoffenes Europa

Christine Lagarde, EZB-Präsidentin, Oberbürgermeister Peter Feldmann und für das Konsularische Korps Doyenne Alla Polyova, Konsulin der Urkaine beim Neujahrsempfang am 16.Januar 2020 im Frankfurter Römer. © Foto: Diether v Goddenthow
Christine Lagarde, EZB-Präsidentin, Oberbürgermeister Peter Feldmann und für das Konsularische Korps Doyenne Alla Polyova, Konsulin der Urkaine beim Neujahrsempfang am 16.Januar 2020 im Frankfurter Römer. © Foto: Diether v Goddenthow

(ffm) Wenn sich über 1000 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft bis in die Abendstunden in Wandelhalle, Kaisersaal und den verwinkelten Fluren des Römers tummeln, dann feiert die Stadt Frankfurt ihren traditionellen Neujahrsempfang.
Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßte in seiner Rede am Donnerstag, 16. Januar, die Gäste sowie Festrednerin Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank im Kaisersaal. „Madame Lagarde, Sie repräsentieren weit mehr als nur die Finanzwelt, Sie repräsentieren mit der EZB Europa. Ich freue mich Sie hier zu haben, im Herzen der Stadt.“ Der Euro symbolisiere das Zusammenwachsen des Kontinents und er bilde im Selbstverständnis einen Teil der Erfolgsgeschichte der Stadt. „Internationalität gehört zur DNA dieser Stadt und der Handel sowie der Austausch der Nationen ist ein wesentlicher Teil ihres Charakters. Jetzt ist der Zeitpunkt das immer wieder zu betonen – jetzt, wo Demagogen die Welt zu spalten versuchen, Europa und Frankfurt zu spalten versuchen“, sagte das Stadtoberhaupt während seiner Neujahrsansprache.

Oberbürgermeister Peter Feldmann. © Foto: Diether v Goddenthow
Oberbürgermeister Peter Feldmann. © Foto: Diether v Goddenthow

Der Blick 100 Jahre zurück werfe die Frage auf, ob auch die jetzigen 20er Jahre golden werden. Demokratie, Frauenwahlrecht und das moderne Arbeitsrecht seien vor 100 Jahren Errungenschaften gewesen, die heute selbstverständlich sind. „Damals haben die Menschen dafür gekämpft, ihr Leben für die Meinungsfreiheit, für die Demokratie und für die Menschenrechte gegeben. Die Europäische Union sichert unseren Frieden und die wirtschaftliche Stabilität. Doch das System ist fragil“, betonte Feldmann und fügte hinzu: „Heute sehen wir wie damals die neue Gefahr von rechts.“

Das Stadtoberhaupt stellte in seiner Rede fünf zentrale Themen für Frankfurts Zukunft in den Vordergrund: Soziale Herausforderungen, Kostenlose Bildung für alle, Frankfurt als Demokratie-Hauptstadt, Spitzenplatz als Wirtschaftshauptstadt und Frankfurt als Respekthauptstadt. Frankfurt müsse Hauptstadt des Wohnungsbaus mit Mietenstopp, bezahlbare Neubauten und dem Schutz von Mietern sein. „Wir müssen den IT-Experten genauso in unserer Stadt halten wie den Altenpfleger. Und vor allem müssen wir unseren eigenen Kindern eine Stadt geben, die für alle da ist.“ Dafür müsse auch Bildung von klein auf für jeden kostenlos und zugänglich sein. „Bildung schafft mündige Bürger, sie schafft Teilhabe und damit die Grundlage für Demokratie. Das heimatliche Monument der Demokratie steht hier in unserer Stadt: unsere Paulskirche!“ Die Paulskirche müsse mit Leben gefüllt werden, sie biete die besten Chancen für Synergien, sagte das Stadtoberhaupt.

Feldmann betonte, dass Frankfurt seinen Spitzenplatz als Wirtschaftshauptstadt behalten müsse. „Dass in unserer Stadt Ausgrenzung, Hass, Fremdenfeindlichkeit nicht Fuß fassen hat damit zu tun, dass der Handel und der Austausch der Kulturen hier Tradition hat. Handel braucht Internationalität. Wer Handel betreibt braucht Freunde und keine Feinde. Händler brauchen Frieden keinen Krieg!“

Festrednerin  Christine Lagarde, EZB-Präsidentin.© Foto: Diether v Goddenthow
Festrednerin Christine Lagarde, EZB-Präsidentin.© Foto: Diether v Goddenthow

Festrednerin Christine Lagarde kündigte in ihrer Ansprache zunächst an, dass sie an diesem Abend ausnahmsweise nicht über Geld sprechen werde. Vielmehr bezog sich die EZB-Präsidentin in ihrer Ansprache auf den Eindruck, den Frankfurt auf Neuankömmlinge wie sie mache: „Wer Frankfurt zum ersten Mal besucht, wird sofort vom internationalen Charakter, den diese Stadt entwickelt hat, ergriffen: Sie ist offen, vibrierend und ehrgeizig“, sagte Lagarde.

Auch wenn Frankfurt von der kreativen Energie der hier ansässigen Finanzunternehmen, Netzknoten, Startups und Universitäten geprägt sei, so liege das Erfolgsrezept dieser Stadt in ihrem stolzen Bürgertum. „So wichtig, wie Frankfurt stets für Deutschland war, so sehr hat sich diese Stadt auch stets als europäische Stadt verstanden“, führte die EZB-Präsidentin aus und betonte den weltoffenen Charakter der Mainmetropole und die Jahrhunderte währende Tradition als internationales Handelskreuz.

Der Frankfurter Lebensweg sei ein Modell dafür, „wie die europäische Zusammenarbeit uns stärker machen kann“, sagte Lagarde. Vielerorts seien Stimmen zu vernehmen, die den Wert europäischer Integration infrage stellen. Dabei brächten europäische Integration, eine gemeinsame Währung und eine starke gemeinsame Stimme in Verhandlungen mit anderen Ländern ökonomische und soziale Vorteile. „Die europäische Integration muss auf die Zustimmung ihrer Bürger fußen. Es wird sicherlich nicht einfach sein. Aber wie der berühmte Frankfurter Sohn Johann Wolfgang von Goethe einmal sagte: ,Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.'“, beschloss die EZB-Präsidenten ihre Ansprache.

Sechs Visionen für den Aufbrauch in die neuen 20er des IHK-Bezirks Wiesbaden beim Neujahrsempfang – Hoffen auf die Citybahn

v.l. Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Chistian Gastl, Präsident der Industrie und Handelskammer Wiesbaden, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Frank Killian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises und Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wiesbaden © Foto: Diether v Goddenthow
v.l. Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Chistian Gastl, Präsident der Industrie und Handelskammer Wiesbaden, Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Frank Killian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises und Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Wiesbaden © Foto: Diether v Goddenthow

„Wir brauchen einen Aufbruch, der die Wirtschaftsregion Wiesbaden zu einem der besten Standorte für Unternehmensgründungen macht. Einen Aufbruch, der die digitale Bildungsrevolution vorantreibt. Einen Aufbruch, der unsere Innenstädte weiterentwickelt. Einen Aufbruch, der uns intelligent und nachhaltig mobil macht. Einen Aufbruch, bei dem wir alle Haltung zeigen. Einen Aufbruch, der für Fachkräfte und Unternehmen, für Stadt und Region Perspektiven schafft. Nur Mut! Auf zu neuen Goldenen 20er Jahren!“ resümierte Wiesbadens IHK-Präsident Christian Gastl zum Schluss seiner sechs Zukunftsvisionen umfassenden  Rede beim  Neujahrsempfang am 15. Januar 2020 in der IHK Wiesbaden.

(Vollständige Rede von IHK-Präsident Christian Gastl).

IHK-Präsident begrüßt 500 Gäste beim Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden.  © Foto: Diether v Goddenthow
IHK-Präsident begrüßt 500 Gäste beim Neujahrsempfang der IHK Wiesbaden. © Foto: Diether v Goddenthow

Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, versicherte, so rasch wie es die Antragsverfahren eben zuließen, den Breitbandausbau in Hessen voranzubringen und bis 2025 flächendeckend Gigabitanschlüsse bereitzustellen. Dabei sei die Anbindung von Schulen, Krankenhäusern und Gewerbegebieten an das Glasfasernetz vorrangiges Ziel der Gigabitstrategie der hessischen Landesregierung.

Frank Killian, Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, zog eine positive Bilanz: so habe der Rheingau-Taunuskreis, einer der sichersten Regionen der Bundesrepublik mit einer niedrigen Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent, erstmals nach 39 defizitären Jahren schwarze Zahlen geschrieben. Er hoffe auf einen positiven Ausgang des Wiesbadner Bürgerentscheids für eine Citybahn, da dies die Rheingau-Taunus-Region enger an Wiesbaden und die Metropolregion Rhein-Main anbinde.

Auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hofft auf den Bürgerentscheid zur Citybahn im ersten Halbjahr, und versicherte, bei einem Pro-Entscheid sich um eine möglichst rasche und reibungslose Realisierung einzusetzen und Wiesbadens Bürger von der Zuverlässigkeit, dem Komfort, der Attraktivität und Alternativlosigkeit der Citybahn überzeugen zu wollen.

2020 werde vielleicht das Schicksalsjahr der Citybahn. Die IHK Wiesbaden werde sich mit dem Großprojekt abermals befallen, sobald die Antworten auf alle Fragen  und Vorschläge der Wirtschaft vorlägen.

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020: Börsenverein sucht Kandidaten

Sebastião Salgado des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2019 © Foto: Diether v Goddenthow
Sebastião Salgado des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2019 © Foto: Diether v Goddenthow

Bis zum 1. März 2020 können noch Autoren und ihre Werke für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels vorgeschlagen werden. Die Bekanntgabe der Preisträger/innen findet im Juni 2020, die Preisverleihung am 18. Oktober 2020 in der Frankfurter Paulskirche statt.

Die öffentliche Ausschreibung für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020 beginnt: Bürger/innen können ab sofort Kandidaten für die Auszeichnung vorschlagen. Der Einsendeschluss für die Vorschläge ist der 1. März.

Mit dem mit 25.000 Euro dotierten Preis würdigt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 1950 alljährlich das Schaffen einer „Persönlichkeit, die in hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat“. 2019 wurde der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. Studenten des Instituts für Buchwissenschaft der Universität Mainz hatten ihn als Kandidaten vorgeschlagen. 2018 erhielten die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann und der Ägyptologe Jan Assmann den Preis, 2017 die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood.

Die Vorschläge mit Angaben zu Leistungen und Veröffentlichungen der Persönlichkeit können online, per E-Mail oder per Post eingereicht werden. Selbstvorschläge sind nicht möglich. Die Empfehlungen nimmt entgegen: Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Geschäftsstelle Friedenspreis, z. Hd. Martin Schult, Schiffbauerdamm 5, 10117 Berlin, E-Mail: m.schult@boev.de.

Im Frühjahr 2020 wählt der Stiftungsrat des Friedenspreises aus den Vorschlägen den oder die diesjährige Preisträger/in. Bekannt gegeben wird die Entscheidung im Juni 2020. Die Preisverleihung findet am 18. Oktober 2020 zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche in Frankfurt statt.

Weitere Informationen gibt es unter www.friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de.

Deutscher Sachbuchpreis 2020: Verlage reichen 240 Titel ein

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

152 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reichen Sachbuchtitel ein / Kia Vahland ist Sprecherin der Jury / Preisverleihung am 16. Juni 2020 im Humboldt Forum im Berliner Schloss

152 deutschsprachige Verlage schicken Titel ins Rennen um den ersten Deutschen Sachbuchpreis. Insgesamt 240 Sachbücher reichten die Verlage auf die Ausschreibung für das Sachbuch des Jahres 2020 ein. 124 Verlage haben ihren Sitz in Deutschland, 13 in Österreich und 15 in der Schweiz.

Jeder Verlag konnte maximal zwei Monografien einreichen, die zwischen Mai 2019 und April 2020 (Bekanntgabe der Nominierten) erschienen sind bzw. erscheinen. Darüber hinaus konnte jeder Verlag bis zu fünf weitere Titel aus dem eigenen Programm empfehlen. Diese Empfehlungsliste umfasst 152 Titel. Aus der Empfehlungsliste kann die Jury des Deutschen Sachbuchpreises weitere Titel anfordern.

Bei ihrer ersten gemeinsamen Sitzung haben die Jury-Mitglieder Dr. Kia Vahland (Süddeutsche Zeitung) als ihre Sprecherin benannt. Der Jury gehören außerdem an: Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher (Mathematikum Gießen), Susanne Beyer (Der Spiegel), Dr. Klaus Kowalke (Buchhandlung Lessing und Kompanie, Chemnitz), Tania Martini (die tageszeitung), Helmut Mayer (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Dr. Emilia Roig (Center for Intersectional Justice).

Die Jury ermittelt den Siegertitel in zwei Auswahlstufen: Die Jurorinnen und Juroren stellen eine acht Titel umfassende Nominierungsliste zusammen, die sie am 21. April 2020 bekanntgeben. Aus dieser Auswahl küren sie das Sachbuch des Jahres. Die Bekanntgabe erfolgt im Rahmen der Preisverleihung am 16. Juni 2020 im Humboldt Forum im Berliner Schloss. Die Moderation übernehmen Katja Gasser (ORF) und René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur).

Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergibt die mit insgesamt 42.500 Euro dotierte Auszeichnung an ein herausragendes, in deutscher Sprache verfasstes Sachbuch, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt. Die Preisträgerin oder der Preisträger erhält 25.000 Euro, die sieben Nominierten erhalten je 2.500 Euro.

Hauptförderer des Preises ist die Deutsche Bank Stiftung, weitere Unterstützer sind der Technologie- und Informationsanbieter MVB und die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss.

www.deutscher-sachbuchpreis.de

Literatur, Kunst, Geschlecht Veranstaltungsreihe zum Jugendstiljahr im Wiesbadener Literaturhaus

jugendstil-kunst-geschlechtDrei ganz besondere Veranstaltungshighlights präsentiert das Literaturhaus Villa Clementine am 2. Februar, 6. Februar und 22. April im Rahmen der Reihe „Literatur, Kunst, Geschlecht“ anlässlich des Jugendstiljahrs in Wiesbaden. Namhafte Gäste wie Marlene Streeruwitz, Thomas Meinecke oder Jan Wilm lassen sich vom Fin de Siècle inspirieren und spiegeln die Umbrüche jener Zeit in die Gegenwart. Spannende Lesungen, Gespräche und ein literarisch-musikalischer Abend legen dabei den Fokus auf zunehmend fluider werdende Geschlechterbilder und die Umwälzungen sicher geglaubter Normen- und Rollenzuweisungen.

„Welche Ängste die Menschen in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche umtreiben, lässt sich fast nirgendwo so gut beobachten wie an den Geschlechter- und Rollenbildern, welche die Literatur und Künste zeichnen“, erläutert Susanne Lewalter, Leiterin des Literaturhauses. Während die Femme fatale der Jahrhundertwende männliche Ängste um Machtverlust widerspiegele, ließe sich an der aktuellen Genderdiskussion die Sehnsucht des Individuums nach Befreiung ebenso ablesen wie der Wunsch nach einer festumrissenen Identität. „Angesichts spannender Gäste aus Literatur, Theater, Musik und Wissenschaft können wir uns auf originelle Texte und Ideen und anregende Abende freuen.“

Zum Auftakt am Sonntag, 2. Februar, sind um 16.00 Uhr Katharina Adler, Theresia Enzensberger und Thomas Meinecke im Literaturhaus Villa Clementine zu Gast. Ausgehend von dem Motto „Im Kleide der Lulu? Vom weiblichen Dämon zur selbstbestimmten Frau der Gegenwart“ lesen die bekannten Autorinnen und der Autor eigens verfasste Texte, moderiert wird der Abend von der Journalistin und Literaturkritikerin Beate Tröger. Katharina Adler entführt ihre Zuhörer ins Jahr 1918 nach München. Ihre Erzählung handelt von der jungen Künstlerin Hermine Moos, die im Auftrag Oskar Kokoschkas eine lebensgroße Frauenpuppe nach dem exakten Abbild der Künstler-Muse Alma Mahler anfertigen soll. Bei Theresia Enzensberger steht die Dada-Künstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven im Zentrum, der sie einen Text zwischen Essay und Experiment widmet. Schließlich legt Thomas Meinecke eine beeindruckende Textcollage vor und behandelt darin Themen von Androgynität bis Zärtlichkeit.

Beim Podiumsgespräch „Nonchalant im Literatursalon: Gender in den schönen Künsten“ am Donnerstag, 6. Februar, sprechen um 19.30 Uhr Anna Bergmann und Anna Haas vom Badischen Staatstheater Karlsruhe, die bekannte österreichische Autorin und Regisseurin Marlene Streeruwitz sowie der Literaturwissenschaftler, Übersetzer und Autor Jan Wilm miteinander. Gemeinsam mit Beate Tröger diskutieren sie über zusehends verschwimmende Gendergrenzen in der (Pop)Kultur und das Aufweichen von fest umrissenen Rollenbildern, immer im Hinblick auf die schönen Künste. Jeder der Gäste hat dazu zwei Referenzbeispiele im Gepäck: eines aus dem Bereich Literatur/Theater und ein Kunstwerk aus der Zeit des Fin de Siècle.

Zum Abschluss der Jugendstil-Reihe lädt das Literaturhaus in Kooperation mit dem Staatstheater Wiesbaden am Mittwoch, 22. April, zum Jugendstil-Salon um 19.00 Uhr ins Literaturhaus. Die Schauspielerin Klara Wördemann durchstreift in literarischen Texten und Gedichten die zwischen morbider Melancholie und überbordendem Rausch changierende Epoche. Der australische Bariton Daniel Carison lässt die Klangwelt der Jahrhunderwende in Musikstücken wieder aufleben, Levi Hammer begleitet ihn am Klavier.

Zeit und Ort:

IM KLEIDE DER LULU?
„Vom weiblichen Dämon zur selbstbestimmten Frau der Gegenwart“
Katharina Adler, Theresia Enzensberger, Thomas Meinecke
Drei erzählerische Betrachtungen
So 02.02.2020, 16.00 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: € 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 8

NONCHALANT IM LITERATURSALON
Gender in den schönen Künsten
Anna Bergmann, Anna Haas, Marlene Streeruwitz, Jan Wilm
Podiumsgespräch
Do 06.02.2020, 19.30 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: € 10 / erm. € 6 zzgl. VVG. Abendkasse: € 13 / erm. € 8

WELTSCHMERZ, WOLLUST, WILDE PEIN
Jugendstil-Salon
Mi 22.04.2020, 19.00 Uhr, Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden
Eintritt: € 12 / erm. € 8 zzgl. VVG. Abendkasse: € 16 / erm. € 12

Kartenvorverkauf:
Tourist-Information Wiesbaden, Marktplatz 1, Telefon: 0611 / 1729-930;
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, Telefon 0611 / 304808;
Online unter www.wiesbaden.de/literaturhaus

Das hr2-Hörfest Wiesbaden 2020 startet am 21. Januar Ohren spitzen für Musik, Literatur, Film, Kabarett und Vorträge!

hr2-hoerfestlogoDie Stadt Wiesbaden und hr2-kultur laden ab Dienstag, 21. Januar, gemeinsam zum hr2-Hörfest Wiesbaden ein. Sechs Tage lang erwarten die Besucherinnen und Besucher akustische Attraktionen.

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden, das Literaturhaus Villa Clementine und die Caligari FilmBühne sind als Veranstaltungsorte auch bei der 19. Ausgabe wieder mit dabei. Los geht es mit „Peng Peng Parker“, einem Abend von und mit Nora Gomringer rund um die Künstlerin Dorothy Parker. „Und grausig gutzt der Golz“, wenn am zweiten Abend das hr2-RadioLiveTheater mit Klangzaubereien und Sprachakrobatik zwischen Jandl und Loriot aufwartet. Der Donnerstag bietet in der Villa Clementine interaktive Vorträge rund ums Hören. Am Freitagvormitttag stehen gemeinsame Präsentationen Wiesbadener Schülerinnen und Künstlern auf dem Programm, bevor man es sich am Abend im Kino gemütlich machen kann. Das Traumkino für Kinder hat am Samstag und Sonntag geöffnet. Mit der großen hr2-Hörgala am Samstag und der hr2-Kinderhörgala am Sonntag geht das Hörfest ins Finale.

Kulturdezernent Axel Imholz: „Wir freuen uns, dass das hr2-Hörfest in diesem Jahr bereits am Dienstag startet und zwar mit einem wahren Klangfeuerwerk, das die renommierte Lyrikerin und Rezitatorin Nora Gomringer zusammen mit den Jazzmusikern Philipp Scholz und Philip Frischkorn im Studio des Staatstheaters entfachen wird, wenn es heißt: ‚Peng Peng Parker‘! Damit ist der Startschuss gefallen für eine Woche, die sowohl mit Sprachakrobatik und anderen unterhaltsamen Formaten erfreut als auch Wissenswertes über die Bereiche der forensischen Phonetik und der Lärmforschung vermittelt. Eine Kombination, die typisch ist für das stets facettenreiche Programm des Festivals, das im kommenden Jahr bereits seine 20. Ausgabe feiert!“

Die Programmchefin von hr2-kultur, Angelika Bierbaum, begleitet das Festival seit den Anfängen. „Bei dieser deutschlandweit einmaligen Mischung aus Musik, Literatur, Film, interaktiven Vorträgen und Kabarett dürfen Kinder und Erwachsene gespannt sein auf außergewöhnliche Hörerlebnisse, erstaunliche Rhythmen, betörende Klänge und mitreißende Musik. hr2-kultur freut sich, wieder in Wiesbaden, der ‚Welthauptstadt des Hörens‘, zu Gast zu sein und gemeinsam mit dem Publikum ins Kultur-Jahr 2020 zu starten.“

Programm
Dienstag, 21. Januar, 19.30 Uhr
Peng Peng Parker – Lesung, Konzert und Performance
Hessisches Staatstheater, Studio, Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden

Mittwoch, 22. Januar, 19.30 Uhr
„Und grausig gutzt der Golz“ – hr2-RadioLiveTheater
Hessisches Staatstheater, Kleines Haus, Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden

Donnerstag, 23. Januar, 19.30 Uhr
Labyrinth des Hörens – interaktive Vorträge
Literaturhaus Villa Clementine, Frankfurter Straße 1, 65189 Wiesbaden

Freitag, 24. Januar, 10 Uhr und 12 Uhr
Klänge – Sounds – Geschichten
Wartburg, Schwalbacher Straße 51, 65183 Wiesbaden

Freitag, 24. Januar, 18/20/22 Uhr
Hörfest-Filmnacht
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9, 65183 Wiesbaden

Samstag, 25., und Sonntag, 26. Januar, 15 Uhr
Traumkino für Kinder
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9, 65183 Wiesbaden

Samstag, 25. Januar, 19.30 Uhr
hr2-Hörgala – Große Kleinkunstrevue
Hessisches Staatstheater, Großes Haus, Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden

Sonntag, 26. Januar, 15 Uhr
hr2-Kinder-Hörgala, für Kinder ab 6 Jahren
Hessisches Staatstheater, Kleines Haus, Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden

Ticketinformationen
Tourist Information, Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden, Tel. 0611 1729930
TicketBox in der Wiesbadener Galeria Kaufhof, Kirchgasse 28, 65185 Wiesbaden, Tel. 0611 304808

und direkt bei den Veranstaltungsorten:
Hessisches Staatstheater, Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden, Tel. 0611 132325
Caligari FilmBühne, Marktplatz 9, 65183 Wiesbaden, täglich von 17 Uhr bis 20.30 Uhr

Online-Kartenkauf:
www.staatstheater-wiesbaden.de
www.wiesbaden.de/caligari

Sendetermine in hr2-kultur
hr2-Hörgala am 2. und 9. Februar, jeweils 12.04 Uhr (Wdh. am 8. und 15. Februar, jeweils 18.04), Kulturszene Hessen
hr2-Kinder-Hörgala am 22. Februar, 14.04 Uhr, Lauschinsel
Labyrinth des Hörens am 23. Februar, 12.04 Uhr (Wdh. am 29. Februar, 18.04 Uhr), Kulturszene Hessen
Klänge – Sounds – Geschichten am 21. März, 14.04 Uhr, Lauschinsel

Museum für Kommunikation Frankfurt: Rückblick 2019 – Ausstellungen und Aktivitäten 2020

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

„Das Museum für Kommunikation Frankfurt beschließt 2019 mit einer positiven Bilanz. Besonders beachtlich waren große Zugewinne bei Schulklassen und Gruppen (insgesamt 32.575 ein Plus von 7.000), davon buchten fast 80% Workshops und Führungen, was für die Attraktivität unserer Angebote spricht.“ (Dr. Helmut Gold, Direktor Museum für Kommuni-kation Frankfurt). Mit diesem Zuwachs konnte die in diesem Jahr etwas geringere Resonanz bei den Großveranstaltungen Lange Nacht der Museen und Museumsuferfest kompensiert werden. Insgesamt lagen die Besuchszahlen mit rund 112.500 auf Vorjahrsniveau.

Die Nachfrage nach medienpädagogischen Angeboten ist derart gestiegen, dass das Museum zum Teil erhebliche Anstrengungen leisten muss, um die Nachfrage bedienen zu können. Auch die Anzahl der Einzelbesucher*innen bzw. der Besucher*innen von Fremdveranstaltungen ist jeweils mit 1.000 angestiegen.

2019 setzte das Museum seine inhaltlichen Schwerpunkte gleichermaßen auf historische wie auf aktuelle Themen: auf die digitale Transformation und ihre tiefgreifenden Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Das Museum machte nicht nur Zukunftstechnologien wie etwa Gestensteuerung per Ultraschall in der Ausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“ oder digitale Verschlüsselungstaktiken in der Ausstellung „Das Geheimnis“ erlebbar, sondern auch die Vorzüge und Nachteile der Elektromobilität (Ausstellung „elektro +/- mobil“). Ein Highlight 2019 war die Rückkehr des Pre Bell Man von Nam June Paik auf den Museumsvorplatz. Das Wiederaufstellen der Nachschöpfung wurde von großem Besucherzuspruch begleitet. Das Museum wird 2020 eine Publikation zum Signetwerk von Paik und seiner Restaurierung veröffentlichen.

Highlights – Ausstellungen 2020

Hauptvisual zur Ausstellung „#neuland: Ich, wir & die Digitalisierung“ © Museum für Kommunikation Frankfurt
Hauptvisual zur Ausstellung „#neuland: Ich, wir & die Digitalisierung“ © Museum für Kommunikation Frankfurt

2020 widmen sich erneut zwei weitere große Ausstellungsprojekte aktuellen Gegenwarts- bzw. Zukunftsthemen in unserem Lebensalltag bzw. der Gestaltung von Visionen:

Die Ausstellung #neuland. Ich, wir & die Digitalisierung, die aus der Dialogplattform Leben & Lernen X.0 hervorgegangen ist und gemeinsam mit der Nemetschek Stiftung entwickelt wurde, begreift sich als Reflexionsraum über unser Leben angesichts der fortschreitenden Digitalisierung. #neuland liefert u.a. mittels zahlreicher Videostatements von Menschen aus der Rhein-Main-Region Orientierung bei der Erschließung des zumeist noch unentdeckten „Neulands“ und wendet sich bewusst an ein breites Publikum. Das inzwischen etablierte Format der Debatten-Dienstage wird in der Ausstellung fortgeführt, um die Bürgerbeteiligung weiter zu stärken.

„Back to Future. Technikvisionen zwischen Science-Fiction und Realität“ hingegen beschäftigt sich ab Herbst 2020 mit technischen Utopien aus Vergangenheit und Gegenwart. Der Blick in die Geschichte historischer Visionen bietet Anregungen, den Umgang mit Neuerungen und grundlegenden Veränderungen zu reflektieren und besser zu verstehen. Die Besonderheit der Ausstellung: Zeitgenössische künstlerische Arbeiten eröffnen die Themenräume und ermöglichen andere Perspektiven auf technische Innovationen. Die Erfinder*innen vergangener Tage träumten bereits von der Überwindung von Raum und Zeit und der Realisierung gigantischer Städte im All.

Eines der größten Medienereignisse der Geschichte ist sicherlich die bemannte Mondlandung. Wie Armstrongs erste Schritte auf dem Mond und die Geschichte des Fernsehens miteinander verknüpft sind, macht die Ausstellung „Raumschiff Wohnzimmer. Die Mondlandung als Medienereignis“ deutlich.

Die Ausstellung „Briefe ohne Unterschrift“ schlägt ein bis dato unbekanntes Kapitel der DDR-Kommunikations-geschichte auf: In der Sendung „Briefe ohne Unterschrift“, die jeden Freitag vom German Service der BBC ausgestrahlt wurde, wurden anonym aus der DDR eingesandte Briefe vorgelesen. Sie offenbaren einen selten direkten und ungeschönten Einblick in den DDR-Alltag. Die 40.000 Briefe aus den Written Archives der BBC sind ein brisanter Archivschatz der erstmals zugänglich gemacht wird.

Einen weiteren Schatz hebt das Museum mit der Präsentation der „Germania“, einer der wichtigsten Briefmarkenausgabe des Deutschen Reiches. Die Ausstellung zeigt Probedrucke, Konkurrenzentwürfe und Essays, die im Original bislang nie zuvor präsentiert wurden.

Alle  laufenden und ab 2020 neuen Sonderausstellungen auf einen Blick: 

Bis 19. Januar 2020
Die Rückkehr des Pre Bell Man
Nam June Paik und zeitgenössische Medienkunst aus der Sammlung Kelterborn

Pre Bell Man © Foto: Diether v Goddenthow
Pre Bell Man © Foto: Diether v Goddenthow

Zur Eröffnung des Museumsneubaus 1990 schuf der koreanische Künstler Nam June Paik eine multimediale Reiterskulptur. Er verwendete dafür Kommunikationsgeräte aus der Museumssammlung: Radios, Fernseher oder auch Antennen, bearbeitete sie und nannte das Werk Pre Bell Man nach dem Erfinder des Telefons Alexander Graham Bell.
Von 2013 bis zu seiner Nachschöpfung wurde der Pre Bell Man im Sammlungsdepot verwahrt. Seit Juni 2019 begrüßt er wieder die Besucherinnen und Besucher des Museums als Nachschöpfung auf dem Museumsplatz.
Die begleitende Ausstellung mit Werken aus der Sammlung von Kelterborn zeigt die Besonderheiten von Medienkunst und veranschaulicht die Aktualität des Pre Bell Man vor dem Hintergrund der digitalen Transformation.
Zum Restaurierungsprojekt sowie zur begleitenden Ausstellung erscheint 2020 eine Publikation.

Bis 23. Februar 2020
Gesten – gestern, heute, übermorgen

© Foto: Diether v Goddenthow
© Foto: Diether v Goddenthow

Die interaktive Ausstellung „Gesten – gestern, heute, übermorgen“, die das Museum für Kommunikation Frankfurt seit September 2019 zeigt, macht Gesten und ihre vielfältigen Bezugspunkte zu aktuellen kulturellen und technischen Entwicklungen und Wandlungsprozessen erfahr- und erlebbar. In dem von der Technischen Universität Chemnitz gemeinsam mit dem Linzer Ars Electronica Futurelab und Sächsischen Industriemuseum entwickelten Projekt treffen interaktive Installationen auf geschichtsträchtige Exponate sowie auf Kunstwerke, die sich mit Gesten allgemein als menschlich hervorgebrachte Zeichen auseinandersetzen.
Die Besucher*innen können selbst erkunden und ausprobieren: Wie hängen Gestik und Sprechen zusammen? Was unterscheidet eine Roboterhand von einer menschlichen Hand? Wie kann die Geste der flachen Hand zu einem virtuellen Flugzeug werden? Wie blättert man in einem Gestenlexikon?

Bis 26. April 2020
Das Geheimnis. Ein gesellschaftliches Phänomen

Akten vernichten! © Foto: Diether v Goddenthow
Akten vernichten! © Foto: Diether v Goddenthow

Die Ausstellung „Geheimnis. Ein gesellschaftliches Phänomen“ fragt nach dem Zusammenspiel von Transparenz und Schutz, von Macht und Vertrauen sowie von persönlicher Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung.
Die Besucher*innen erfahren mehr über Geheimnisse bei einem Rundgang und können an interaktiven Installationen erkunden, was Geheimhaltung und Heimlichkeit für unsere Gesellschaft, aber auch für uns persönlich bedeuten.
Die ästhetisch künstlerische Inszenierung öffentlicher wie privater Lebensräume schafft dabei neue, emotionale Zugänge zu einem scheinbar sperrigen Diskurs und lädt das Publikum dazu ein, selbst Position zu beziehen. Gesellschaftspolitische Zusammenhänge werden zugänglich gemacht und die Verbindung zu jedem von uns vor Augen geführt. Die Ausstellung gibt keine vorgefertigten Antworten, sondern versteht sich als Erlebnisraum, der Identifikation und Reflexion ermöglicht und zum Dialog mit anderen anregt.

Rahmenprogramm (Auszug)
Do, 20.2.2020, 19 Uhr
hr2-RadioLiveTheater | Sherlock und der Hund von Dartmoor
So, 8.3.2020, 15 Uhr
Secret Sunday: Aktionstag Geheimnis
Mi, 11.3.2020, 19 Uhr
Lesung: Urige Gassen, geheimnisvolle Plätze und liebliche Orte

Neue Sonderausstellungen ab Februar 2020

13. Februar bis 31. Mai 2020
Germania: Marke & Mythos

Visual zur Ausstellung „Germania. Marke & Mythos“ © Museum für Kommunikation Frankfurt
Visual zur Ausstellung „Germania. Marke & Mythos“ © Museum für Kommunikation Frankfurt

Am 1. Januar 1900 gab die Deutsche Reichspost eine Serie von neuen Briefmarken heraus, in deren Mittelpunkt Marken mit dem Motiv der „Germania“ standen. Diese Serie war insgesamt 22 Jahre lang in Gebrauch, eine für Briefmarken ganz ungewöhnlich lange Umlaufdauer. Dieser lange, historisch sehr wechselvolle Zeitraum erklärt aber auch, warum die „Germania“ bis heute zu den bekanntesten und prägendsten Postwertzeichen Deutschlands gehört. Es mag überraschen, dass sie – von Kaiser Wilhelm II. persönlich ausgewählt – selbst den Ersten Weltkrieg und damit das Ende des Kaiserreichs überdauerte. Das Museum für Kommunikation Frankfurt zeigt aus dem Bonner Archiv für Philatelie erstmals öffentlich eine Auswahl der zahlreichen Konkurrenzentwürfe rund um den Gewinnerentwurf des Grafikers Paul Eduard Waldraff. Ihre Motive lassen bedeutende Rückschlüsse auf die politische Situation zu. Mit der Ausstellung präsentiert das Museum für Kommunikation nicht nur bisher niemals ausgestellte Marken und Grafiken einer breiten Öffentlichkeit, sondern es nimmt das Motiv zum Anlass für einen kritischen Blick auf das aktuell vieldiskutierte Thema einer nationalen Identität, die stets neu definiert werden muss. Dafür steht beispielhaft das YouTube-Magazin „Germania“.

26. März bis 30. August 2020
#neuland: Ich, wir und die Digitalisierung

Jim Avignon, „Social Networks“, 2018 (MSPT) Die interaktive Installation „Social Networks“ veranschaulicht auf humoristisch-kritische Art, mit welcher Intention globale Unternehmen Daten von Nutzern sammeln und daraus Profile ihrer Nutzer*innen erstellen. © Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie Kösling
Jim Avignon, „Social Networks“, 2018 (MSPT)
Die interaktive Installation „Social Networks“ veranschaulicht auf humoristisch-kritische Art, mit welcher Intention globale Unternehmen Daten von Nutzern sammeln und daraus Profile ihrer Nutzer*innen erstellen. © Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie Kösling

Stellen wir uns die Digitalisierung und ihre Folgen für Gesellschaft und Individuum als großes Land vor: Ein Land, das uns in Teilen schon vertraut ist – in dem es aber auch noch unendlich viel zu entdecken gibt!
Die Ausstellung #neuland geht auf Entdeckungstour und zeigt Funktionen und Orte des Digitalen in unserem Alltag und fragt, wie wir eine digitale Gesellschaft gestalten wollen. Wie also wollen wir miteinander kommunizieren? Wer sind die Menschen hinter den Profilen, die mir in sozialen Netzwerken begegnen? Wo finden wir neue Wissens- und Informationsquellen? Wie beeinflusst die Digitalisierung unsere Beziehungen und Freundschaften? Im Spannungsfeld zwischen der Freiheit zu gestalten und dem Verschwinden von bisher Vertrautem ist das digitale Leben mit Herausforderungen für uns als Individuen und als Gesellschaft verbunden.
#neuland ist eine Kooperation der Museumsstiftung Post und Telekommunikation und der Nemetschek Stiftung.

Dialogplattform „Leben & Lernen X.0“ (das ganze Jahr über)
#neuland ist aus der Dialogplattform „Leben & Lernen X.0“ hervorgegangen: Das Projekt umfasst verschiedene Lern- und Veranstaltungsformate wie Podiumsdiskussionen, Workshops, Bürgerforen und Aktionen zu den Schwerpunkten Digitale Bildung, Zukunft der Demokratie und Zukunft der Arbeit. Die Debatten-Dienstage, die inzwischen ein Stammpublikum erreichen, werden im Rahmen der Ausstellung fortgesetzt.
Debatten-Dienstage:
31.3. Me, myself & I: Wer bin ich online?
26.5. Match, Swipe, Like – von Dating & Daten
18.8. Leben nach Zahlen: Tracking, Rating, Scoring
17.11. Der verbesserte Mensch: der Cyborg in uns

6. Mai bis 25. Oktober 2020
Raumschiff Wohnzimmer. Die Mondlandung als Medienereignis

Mondlandung Ausstellung „Raumschiff Wohnzimmer. Die Mondlandung als Medienereignis“ Eine Nürnberger Familie verfolgt die erste Mondlandung von US-Astronauten am 21.07.1969 im Fernsehen. © Foto: Wilhelm Bauer / Nürnberger Nachrichten
Mondlandung Ausstellung „Raumschiff Wohnzimmer. Die Mondlandung als Medienereignis“
Eine Nürnberger Familie verfolgt die erste Mondlandung von US-Astronauten am 21.07.1969 im Fernsehen. © Foto: Wilhelm Bauer / Nürnberger Nachrichten

Die Vorstellung, zum Mond zu reisen, fasziniert die Menschheit seit jeher. In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969 setzte zum ersten Mal ein Mensch einen Fuß auf den Erdtrabanten. Bis zu 600 Millionen Menschen auf der Erde sahen dem amerikanischen Astronauten Neil Armstrong live im Fernsehen dabei zu, weitere hunderte Millionen verfolgten die Mission von Apollo 11 im Radio. Damit ist die erste bemannte Mondlandung bis heute eines der größten Medienereignisse der Geschichte. Ein ganz besonderes dazu: Wie bei keinem anderen Medienereignis greifen hier Kommunikationstechnologie und kommunizierter Gegenstand ineinander. Und so sind Armstrongs erste Schritte auf dem Mond und die Geschichte des Fernsehens untrennbar miteinander verbunden.

1. Oktober 2020 bis August 2021
Back to Future. Technikvisionen zwischen Science-Fiction und Realität
Sie träumen von fliegenden Autos, von Städten im All und Lebenswelten unter Wasser. Sie sagen Bildtelefone in der Westentasche voraus und erdenken Zeitmaschinen, um in die Zukunft zu reisen. Im ausgehenden 19. und im Verlaufe des 20. Jahrhunderts stimmen Science-Fiction Autor*innen, Erfinder*innen und Technikenthusiasten eine schillernde und faszinierende Zukunftsmusik an, die bald von einer Zeit kritischer Technikbetrachtung abgelöst wird.

Back to Future Ausstellung „Back to Future“ „Zukunftsfantasien“, Echte Wagner Album Nr.3, Serien 12 und 13, 1930
Back to Future Ausstellung „Back to Future“ „Zukunftsfantasien“, Echte Wagner Album Nr.3, Serien 12 und 13, 1930

Die Ausstellung ist eine Bildreise zu den technischen Visionen der Zukunft, die kreative Vordenker*innen im 19. Jahrhundert entwickelt haben. In Illustrationen und Romanen, auf Postkarten und in Filmen entwarfen sie Bilder, in denen sich die Hoffnungen, Sehnsüchte, Ängste und Einwände der jeweiligen Zeit ausdrücken. Es sind phantastische Bilder und sehr konkrete Ideen – manche Visionen sind bereits selbstverständlicher Alltag geworden, andere haben auf unterhaltsame Weise am Ziel vorbeigeschossen. Neben historischen Exponaten zeigt „Back to Future“ ausgewählte künstlerische Positionen renommierter internationaler Künstler*innen, die eigene Zugänge zur Wissensgeschichte schaffen. Sie ermöglichen nochmals völlig neue Perspektiven auf technische Innovationen vergangener und zukünftiger Tage.

Die Ausstellung präsentiert ebenso euphorische wie kritische Technikvisionen zu Kommunikation und Mobilität und erzählt, auf welchem gesellschaftlichen Nährboden sie entstanden. Vielleicht hilft der Blick in diese historischen Zukünfte besser zu verstehen, welche Ängste und Hoffnungen wir heute in unsere Zukunft projizieren. Denn die prägenden Zukunftstechnologien unserer Gegenwart – Roboter, künstliche Intelligenz und selbstfahrende Autos – entdecken wir zum Teil in visionären Entwürfen vergangener Tage.

12. November 2020 bis 2021
Briefe ohne Unterschrift. DDR-Geschichte(n) auf BBC Radio

Ausstellung „Briefe ohne Unterschrift“ Briefe ohne Unterschrift, August 1961 © Foto: BBC Written Archive Caversham, England
Ausstellung „Briefe ohne Unterschrift“
Briefe ohne Unterschrift, August 1961 © Foto: BBC Written Archive Caversham, England

„Schreiben Sie uns, wo immer Sie sind, was immer Sie auf dem Herzen haben.“ Mit diesen Worten lud die BBC-Radiosendung „Briefe ohne Unterschrift“, die von 1949 bis 1974 im Rahmen der Nachrichtensendung „Programm für Ostdeutschland“ ausgestrahlt wurde, Hörer*innen zum Briefeschreiben ein. Die anonym verfassten Briefe, die aus der DDR über Deckadressen in West-Berlin zur BBC gelangten, boten ungeschönte und direkte Einblicke in den DDR-Alltag. Über die Jahre entwickelte sich „Briefe ohne Unterschrift“ zur politisch hochbrisanten wie auch emotional aufgeladenen Radiosendung – natürlich nicht ohne ins Visier des Ministeriums für Staatssicherheit zu geraten.
Das Zuhause der Schreiber*innen, die Zentrale der Staatssicherheit der DDR, das BBC-Studio: Die Ausstellung zeigt die Stationen, die die Briefe durchliefen, und erzählt die Geschichten, die damit verknüpft sind. Exklusive Interviews mit Briefeschreiber*innen und Sendungsmacher*innen zeigen persönlichen Schicksale. Erstmalig werden Tonbandmitschnitte, die das MfS von der Sendung angefertigt hat, zusammen mit den jeweiligen Originalbriefen aus dem Archiv der BBC präsentiert.
Wo und mit welchen Mitteln sich heute Menschen weltweit für politische und gesellschaftliche Teilhabe sowie freie Meinungsäußerung einsetzen, wird am Beispiel aktueller Aktivist*innen deutlich. In einem analogen Umfragetool können die Besucher*innen schließlich ihre persönliche Meinung zu der Frage „Wie frei fühle ich mich in meinen Äußerungen“ reflektieren und sich anonym auf einer Skala verorten.

Dauerausstellung Mediengeschichte|n neu erzählt!

Folgen Sie uns auf eine Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation: Anhand von bahnbrechenden Erfindungen, kuriosen Erlebnissen und ungewöhnlichen Schicksalen spannen wir auf 2500 qm den Bogen von der Keilschrifttafel bis zur Datenbrille.
44 Themeninseln zeigen exemplarisch die Entwicklung anhand von vier zentralen Phänomenen.

Teilnahme mit Programm an Großveranstaltungen
Museum für Kommunikation ist bei Großveranstaltung der Stadt Frankfurt immer einer der Besucher-Magneten, wie hier beim Museumsuferfest 2019.   © Foto: Diether v Goddenthow
Museum für Kommunikation ist bei Großveranstaltung der Stadt Frankfurt immer einer der Besucher-Magneten, wie hier beim Museumsuferfest 2019. © Foto: Diether v Goddenthow

12. bis 15.03 | Luminale u.a. am 13.3.20, 18.30 Uhr Artist Talk mit Friedrich Boell
25.4.2020 | Nacht der Museen mit Motto „Pixel Party“
17.5.2020 | ICOM-Tag in der Sammlung Heusenstamm
28.-30.8.2020 | Museumsuferfest 2020

Ort:
Museum für Kommunikation
Schaumainkai 53
60596 Frankfurt
www.museumsstiftung.de

Artisten des European Youth Circus in Monte Carlo dabei – vom 22. bis 25. Okt. 2020 auf Dern’schen Gelände in Wiesbaden

Duo Skyline am am Vertikalseil bei European Youth-Circus 2018 in Wiesbaden  © Foto: Diether v Goddenthow
Duo Skyline am am Vertikalseil bei European Youth-Circus 2018 in Wiesbaden © Foto: Diether v Goddenthow

Am 16. Januar beginnt das Internationale Zirkusfestival in Monte Carlo, das alljährlich unter der Direktion von Prinzessin Stephanie von Monaco veranstaltet wird. In diesem Jahr sind dort gleich fünf ehemalige Artistinnen dabei, die am European Youth Circus in Wiesbaden teilgenommen haben.

Lisa Rinne aus Deutschland (Trapez), Francoise Rochais aus Frankreich (Jonglage), Maria Sarach aus Russland (Handstandakrobatik) sind ebenso im Wettbewerb wie das Duo Skyline am Vertikalseil, das beim Wiesbadener Festival 2018 den Silbernen Festivalpreis gewonnen hat.

„Die Einladung der Artistinnen zum Festival nach Monte Carlo bestätigt, dass die Programmauswahl für den European Youth Circus in Wiesbaden von hoher Qualität geprägt ist. Wir verfolgen den Werdegang der Artisten unseres Festivals natürlich weiter und freuen uns, wenn Sie erfolgreich sind“, sagt Kulturdezernent Axel Imholz.

Der European Youth Circus 2020 findet vom 22. bis 25. Oktober auf dem Dernschen Gelände statt. Das Festival wird unterstützt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain. Weitere Informationen finden Interessierte auf www.wiesbaden.de/circusfestival.

Klimaschutz muss technologieoffen vorangebracht werden – Fachkräftemangel und Digitalisierung weitere Themen beim Mainzer Jahresempfang der Wirtschaft

Auch in diesem Jahr hat der Jahresempfang der Wirtschaft, in Halle 45 in Mainz, wieder vor der Publikumskulisse von mehreren tausend mittelständischen Unternehmern und Freiberuflern stattgefunden und sich zu einem gewichtigen Sprachrohr des Mittelstandes formiert.  © Foto: Diether v Goddenthow
Auch in diesem Jahr hat der Jahresempfang der Wirtschaft, in Halle 45 in Mainz, wieder vor der Publikumskulisse von mehreren tausend mittelständischen Unternehmern und Freiberuflern stattgefunden und sich zu einem gewichtigen Sprachrohr des Mittelstandes formiert. © Foto: Diether v Goddenthow

Fachkräftemangel, Digitalisierung und eine zu ideologielastige, zu einseitige Klimaschutzpolitik waren vor dem Hintergrund des dramatischen Wandels in den Kernbereichen der deutschen Wirtschaft die zentralen Themen beim Mainzer Jahresempfang der Wirtschaft am 13. Januar 2020 in Halle 45.
Gut 2000 Gäste aus Wirtschaft und Politik, unter ihnen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Festredner Christian Lindner,  waren der Einladung der 14 gastgebenden Institutionen und Kammern von Industrie und Handel, Handwerk und Freien Berufen gefolgt und diskutieren darüber, was die Wirtschaft benötige, um trotz  gravierender Umwälzungen wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze und Wohlstand auch in Zukunft zu sichern.

In der Talkrunde  diskutierten Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Hans-Jörg Friese Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen, Dr. Markus Mai Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz und Justizrat Dr. Thomas Seither, Präsident der Pfälzischen Rechtsanwaltskammer Zweibrücken. Durch Talk und Abend führte SWR-Moderatorin Patricia Küll.

Begrüßung und Keynote: Klimaschutz erfordert intensiven Dialog zwischen Politik und Wirtschaft

IHK-Präsident Dr. Engelbert J. Guenster. "Die Politik muss, wenn sie wirklich mehr Mittel für öffentliche Investitionen mobilisieren möchte, Vergabeprozesse optimieren, Anliegerwiderstände einhegen und die öffentlichen Budgets gegen die Sozialpolitiker verteidigen.“ © Foto: Diether v Goddenthow
IHK-Präsident Dr. Engelbert J. Guenster. „Die Politik muss, wenn sie wirklich mehr Mittel für öffentliche Investitionen mobilisieren möchte, Vergabeprozesse optimieren, Anliegerwiderstände einhegen und die öffentlichen Budgets gegen die Sozialpolitiker verteidigen.“ © Foto: Diether v Goddenthow

Dr. Engelbert J. Günster Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, plädierte für eine dauerhaft wirksame Klimaschutzpolitik, die auf eine nachhaltige Verbesserung des Klimas abzielt, zugleich aber auch die Entwicklungsperspektiven der Wirtschaft und die Prosperität der Gesellschaft im Auge behält.   „Meiner Beobachtung nach“ so Günster wörtlich,  „befürwortet derzeit immer noch eine Mehrheit der Menschen in Deutschland eine Klimaschutzpolitik, die auf Innovationen setzt und auf den effizienten und bezahlbaren Einsatz moderner Technologien – und zwar technologieoffen.“ In der öffentlichen Diskussion würden Untergangsszenarien entworfen und moralischer Druck aufgebaut, „um maximale Ansprüche an die Wirtschaft zu stellen. Panik, Apokalypse und Ideologie sind aber schon immer schlechte Ratgeber gewesen.“ Und jenseits der deutschen Landesgrenzen würde solch „Anspruchsdenken“ keine breite Akzeptanz mehr finden, was der Klimagipfel in Madrid in aller Deutlichkeit gezeigt habe, so der IHK-Präsident recht besorgt.

„Zwar sichern hierzulande erneuerbare Energien bereits 40 Prozent der Bruttostromerzeugung. Doch immer noch stammt fast die Hälfte aus fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas und 12 Prozent aus Kernkraft. Zwar bleibt die Stilllegung von Atom- und Kohlekraftwerken politisch nach wie vor gewünscht. Aber diese wegbrechenden Kapazitäten durch Erneuerbare zu ersetzen, wird politisch und wirtschaftlich immer schwerer – nicht zuletzt, weil der Protest gegen den Ausbau von Windenergie auf dem Land und gegen Überlandleitungen wächst.“

Günster kritisierte insbesondere die hieraus erwachsene Planungsunsicherheit in der Energieversorgung, die zu einer der zentralen Herausforderungen der Industrie werde, die noch immer ein Viertel des Bruttosozialproduktes erwirtschaftet: „Der aktuelle Produktionsrückgang um fünf Prozent und gleichzeitig der erste Beschäftigungsabbau seit 2010 signalisiert mehr als eine Konjunkturdelle. Er markiert den Wandel in Kernbereichen deutscher Industrie und insbesondere den beginnenden Umbau der Autoindustrie als Schlüsselindustrie, die alleine bislang mehr als 800.000 Menschen in Lohn und Brot setzt. Um unter hohem Erfolgsdruck zum Erreichen der politischen Klimaziele beizutragen, stellen die Autobauer ihre Produkte auf Elektromobilität um, deren Umweltbilanz allerdings immer noch umstritten ist.“

Es ginge bei dieser politisch betriebenen Umstellung nicht nur um einen massiven Stellenabbau bei den großen Herstellern, sondern in der gesamte Lieferkette von Autozulieferern bis hin in den Handel usw. „Gerade in unserem Bundesland werden viele innovative mittelständische Zulieferbetriebe in den Branchen Metall, Elektro, Chemie, Mineralöl oder Kunststofferzeugung schließen müssen und hoch qualifizierte und spezialisierte Mitarbeiter freisetzen. Diese Menschen werden sich in einer nachlassenden Konjunktur nicht so schnell neu beruflich orientieren können und sich abgehängt fühlen. Ihnen schon heute die Notwendigkeit einer Klimapolitik zu erklären, deren Erfolg oder Misserfolg erst in vielen Jahren erkennbar wird, und ihnen alternative Beschäftigungsfelder aufzuzeigen, das dürfte schon in naher Zukunft eine zentrale Aufgabe für alle demokratischen Kräfte in unserem Land werden.“ Günster warnte vor einer zunehmenden Spaltung der Gesellschaft: „Es wird jetzt entscheidend sein, dass Politik und Wirtschaft ihren Dialog noch intensiver führen, aber offen für synergistische technologische Lösungen und ausgewogene ganzheitliche Herangehensweisen.“

Der IHK-Präsident bedauerte, dass die Boomjahre nach der Krise des Jahres 2009 nicht ausreichend genutzt wurden, um Wachstumsvorsorge zu treffen. Jetzt seien Breitbandausbau, Verkehrsinfrastruktur, Bildung und Investitionen in den Umbau der Volkswirtschaft für den Schutz des Klimas die grundlegenden Initiativen und Investitionen, die den Wohlstand auch für kommende Generationen sichern könnten. Günster sagte unter Berufung auf das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW): „Es liegt nicht an zu wenig Geld, es muss nur abgerufen und zur Arbeit gebracht werden. Die Politik muss, wenn sie wirklich mehr Mittel für öffentliche Investitionen mobilisieren möchte, Vergabeprozesse optimieren, Anliegerwiderstände einhegen und die öffentlichen Budgets gegen die Sozialpolitiker verteidigen.“

Zudem sei die Politik gefordert, „gut ausgebildeten Hochschulabgängern wieder die Freude am Einstieg in entwickelnde und produzierende Bereiche der Wirtschaft vermitteln, statt sie ihren Berufsweg bevorzugt in regulierenden Einrichtungen suchen zu lassen“, so der IHK-Präsident.

Mainzer Talkrunde

Mainzer Talk-Runde beim Empfang der Wirtschaft: (v.l.) SWR-Moderatorin Patricia Küll, Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Handwerkskammer-Präsident Hans-Jörg Friese und Thomas Seither, Präsident der Pfälzischen Rechtsanwaltskammer Zweibrücken.© Foto: Diether v Goddenthow
Mainzer Talkrunde beim Empfang der Wirtschaft: (v.l.) SWR-Moderatorin Patricia Küll, Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Handwerkskammer-Präsident Hans-Jörg Friese und Thomas Seither, Präsident der Pfälzischen Rechtsanwaltskammer Zweibrücken.© Foto: Diether v Goddenthow

Ministerpräsidentin Malu Dreyer stellte der rheinland-pfälzischen Wirtschaft ein gutes Zeugnis aus. Rheinland-Pfalz sei ein Land mit vielen innovativen und mittelständischen Unternehmen, der „Standort von einer ganzen Reihe sogenannter ‚hidden champion‘, die weltweit Märkte für sich erschlossen haben. Das ist ein echtes Markenzeichen unseres Landes“, so die Ministerpräsidentin, die Batteriezellfertigung in Kaiserslautern als „ ein Musterbeispiel in Rheinland-Pfalz für gelungene Transformation und ein Resultat einer guten Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik“ nannte. „Das zeigt, dass wir als Landesregierung zusammen mit den Beschäftigten, den Unternehmen und den Akteuren vor Ort mit den richtigen Anpassungsstrategien die Chancen der neuen Zeit nutzen und unser Land immer wieder neu erfinden können“, so Malu Dreyer. Um gerade auch die kleinen und mittleren Unternehmen in der digitalen Transformation im Land zu unterstützen, setze die Landesregierung einen Transformationsrat ein und bringe alle Akteure zusammen: z. B.: die Bundesagentur für Arbeit, LVU, Gewerkschaften und die zuständigen Ministerien der Landesregierung. „Für uns ist ganz klar: Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Schon heute arbeiten Politik, Interessenvertreter, Wissenschaft und Wirtschaft sehr gut zusammen, um Rheinland-Pfalz zu einem Transformationsgewinner zu machen. Dabei versuchten sie alles, „um den jungen Leuten alle Optionen zu zeigen“ und stemme mit der Wirtschaft gemeinsam viele Projekte, wie etwa einen Pflichttag für die Studien- und Berufsorientierung an Gymnasien.

Handwerkskammerpräsident Hans-Jörg Friese, forderte, „die akademische und die handwerkliche Ausbildung muss gleichgestellt werden“. Zwar werde der Meister jetzt dem Bachelor gleichgestellt und mit dem Meisterbrief habe man „das etablierteste Wertpapier der Welt“. Doch gerade im ländlichen Raum sei das Problem groß, Auszubildende zu finden. Auch Thomas Seither, Präsident der Pfälzischen Rechtsanwaltskammer Zweibrücken, forderte, die „Ausbildungsplätze attraktiver zu gestalten, die Fortbildungsmöglichkeiten zu verbessern – und wir müssen besser bezahlen.“, um junge Leute wieder verstärkt für den Ausbildungsberuf als“ Rechtsanwaltsfachangestellte“ zu gewinnen. Bei Justiz habe vor dem Hintergrund des E-justice Gesetzes schon längst die digitale Zeitwende begonnen, spätestens ab dem Jahr 2022 solle in der Justiz ausschließlich elektronisch gearbeitet werden. „ In der zunehmenden, fast sich selbst überholenden Digitalisierung ist es daher wichtig, die Chancen von Legal Tech zu erkennen, zu nutzen und zu integrieren, dabei aber nicht zu vergessen, dass der Mensch den Algorithmus erfunden hat und ihm schon deshalb in Individualität und Persönlichkeit weit überlegen ist.“

Auch in der Pflege habe die Digitalisierung Einzug erhalten, und auf die Frage nach dem Nutzen von Pflegerobotern, machte Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, klar, dass diese weder die menschliche Zuwendung, noch den Menschen als Gegenüber ersetzten könnten, noch wirklich funktionierten. Die Entwickler solcher Geräte sollten sich mit den Fachleuten der Pflege und vor Ort informieren, was die Menschen wirklich benötigten. Im Hinblick auf den personalmangelbedingten Pflegenotstand, plädierte Mai dafür, dass eine Pflegekraft mindesten 4000 Euro monatlich verdienen solle. Wertschätzung erführen Menschen auch durch ihren Verdienst.

Festrede des Ehrengastes Christian Lindner

Christian Lindner Bundesvorsitzender der Freien Demokraten und Vorsitzender der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag. © Foto: Diether v Goddenthow
Christian Lindner
Bundesvorsitzender der Freien Demokraten und Vorsitzender der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag. © Foto: Diether v Goddenthow

Nach Wirtschaftsminister Olaf Scholz (SPD) im vergangenen Jahr, hielt in diesem Jahr die Festrede  Christian Lindner (FDP-Bundesvorsitzender u. Bundestagsfraktionsvorsitzender).
Lindner sieht vor allem in der überbordenden Bürokratie und einer auf reine baterieelektronische Antriebstechnik setzende Brüsseler Politik zur Senkung der Co2-Werte die größte Bedrohung für den Kern der deutsche Wirtschaft, der Automobilindustrie, und unseren Wohlstand. „Wenn wir unseren Wohlstand behaupten wollen, dann müssen wir tatsächlich technologieoffen sein.“ Und zur Technologie-Offenheit gehöre eben dazu, dass alle technologischen Optionen eine gleichberechtigte Chance erhielten. Laut einer aktuellen Studie könnten bis 2030 so 400 000 Beschäftigte, nämlich gut bezahlte Arbeitsplätze in der Automobilindustrie, wegfallen, „weil die batterieelektrische Industrie eben weniger beschäftigungsintensiv ist, weniger Fertigungstiefen hat, weniger Mechanik braucht, als alternative Antriebskonzepte, ohne, dass wir uns schon darüber im Klaren sein können, ob sie tatsächlich ökologisch überlegen sind“, so Lindner. Dahinter steckten ganz feste politische Rahmenbedingungen, wobei es nicht die Automobilhersteller seien, die sich aus freien Stücken einseitig auf Elektroantriebe fixierten, sondern die Brüsseler Vorgaben: „Die Europäischen Co2-Flottengrenzwerte berücksichtigen nicht „grünen“ Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe und führen deshalb rein regulatorisch einseitig dahin, dass nur batterieelektrische Antriebe ökonomischen Sinn für Hersteller machen. Ich kann nicht verstehen, dass eine deutsche Regierung für eine Schlüsselindustrie eben so schädliche Regelungen in Brüssel hat unterstützen können.“
Die vollständige Rede ist folgend aufgezeichnet:

Gastgebende Kammern:

Architektenkammer Rheinland-Pfalz
Handwerkskammer Rheinhessen
Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen
Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz
Landesärztekammer Rheinland-Pfalz
Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz
Landespflegekammer Rheinland-Pfalz
Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz
Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz
Pfälzische Rechtsanwaltskammer Zweibrücken
Rechtsanwaltskammer Koblenz
Steuerberaterkammer Rheinland-Pfalz
Wirtschaftsprüferkammer in Rheinland-Pfalz