Im Rahmen der Ausstellung „Mainz – ein Blick, viele Ansichten“ stellen das Landesmuseum Mainz und die Landesdenkmalpflege der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) in regelmäßigen Abständen Beispiele „Aus der aktuellen Denkmalpflege“ vor. Jüngster Themenschwerpunkt ist das Kurfürstliche Schloss. Als Sitz des Kurfürsten und Erzbischofs von Mainz sowie des Reichserzkanzlers zählt das Schloss zu den bedeutenden Residenzen des Heiligen Römischen Reiches. Hervorgegangen aus der spätgotischen Martinsburg, spiegelt die Anlage mit ihren Bauteilen aus Renaissance und Barock eine lange Baugeschichte und wechselvolle Schicksale wider.
Ergänzend zur aktuellen Schau im Landesmuseum findet am 14. April ein eintägiges wissenschaftliches Kolloquium statt, das die historische Entwicklung des Kurfürstlichen Schlosses aufarbeitet, seine Baugeschichte darstellt und die unterschiedlichen Phasen der Residenz aufzeigt. Dabei werden erstmals zusammenhängend die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Innenausstattung sowie das städtebauliche Umfeld mit dem Schlossgarten und den Nebengebäuden beleuchtet.
Rheinhessen feiert 200. Geburtstag – und das nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser: Ab sofort verkehrt zwischen Mainz und Boppard das Köln-Düsseldorfer Rheinhessen Schiff (offizieller Name: KD Rheinhessen Schiff MS Godesburg). Optisch auffallend gekennzeichnet mit dem Kampagnenmotiv „Rheinhessen. Ganz schön anders“ sowie passender regionaltypischer Gastronomie unterstützt die Köln-Düsseldorfer Rheinschiffahrt (kurz: KD) als Partner das 200-jährige Jubiläum der Region – und wirbt so auf der vielbefahrenen Strecke im Oberen Mittelrheintal für das Geburtstagskind.
„Schiff Ahoi! Rheinhessen Ahoi!“ hieß es auf der Jungfernfahrt am 7. April, die vom Mainzer Rheinufer startete. Mit an Bord waren neben den über geladenen 100 Gästen selbstverständlich auch KD-Marketingvorstand Dr. Achim Schloemer sowie der Vorstandsvorsitzende von Rheinhessen Marketing Peter E. Eckes. Ebenfalls mit von der Schiffspartie: Landrat Claus Schick, die Rheinhessen-Botschafter Dr. Engelbert Günster (Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen), Hans Jörg Friese (Präsident der Handwerkskammer Rheinhessen), Sandra Sprinkmeier (Kunstradweltmeisterin) sowie Modedesignerin Anja Gockel. Moderiert wurde die Veranstaltung von Tobias Bartenbach, Leiter des Projektbüros 200 Jahre Rheinhessen.
Schloemer zeigte sich erfreut über die Kooperation zwischen Rheinhessen Marketing und der KD, die sich selbst ausdrücklich als „Erlebnis-Dienstleister“ und nicht als „Transportunternehmen“ sieht und seit stolzen 190 Jahren auf dem Rhein verkehrt. Beeindruckt von der bisherigen Resonanz der Rheinhessen-Jubiläumskampagne zeigte sich Peter E. Eckes. Sein Dank galt daher der Bevölkerung für ihr großes Engagement sowie den Medien, die der Region bundesweite Aufmerksamkeit schenken.
Aus Liebe zur Region engagiert sich Rheinhessen-Botschafterin Anja Gockel im Jubiläumsjahr, in dem ihr Modelabel passenderweise seinen 20. Geburtstag feiert. Die Modedesignerin zeigte sich voller Vorfreude auf ihre Fashion-Night am 28. April bei Möbel Martin, einem Höhepunkt des Veranstaltungskalenders.
Auch die Rheinhessische Weinkönigin Sabrina Becker erwies sich als engagierte und versierte Repräsentantin der Region: Anlässlich der Jungfernfahrt präsentierte sie rheinhessische Weine und Spezialitäten, die auf jeder Fahrt des Rheinhessen-Schiffes angeboten werden.
Insgesamt 180 Einsatztage stehen auf dem Fahrplan des KD Rheinhessen-Schiffs, darüber hinaus ab Juli acht Abendfahrten. Infos dazu unter www.k-d.com, Stichwort: MS Godesburg.
Rheinhessen. Ganz schön anders.
Rheinhessen hat 2016 allen Grund zu feiern: Am 8. Juli 1816 wurde dieBesitzergreifungsurkunde des Großherzogs Ludwig I. von Hessen-Darmstadt (offizieller Titel: „Ludewig von Hessen und bei Rhein“) veröffentlicht – die Geburtsstunde einer neuen Region: Rheinhessen. Seitdem wächst zwischen Mainz, Bingen, Alzey und Worms zusammen, was damals politisch so gewollt. Das 200-jährige Jubiläum wird mit 615 verschiedenen, überwiegend kulturellen Veranstaltungen im Jahresverlauf gefeiert. Darüber hinaus realisiert der federführende Verein Rheinhessen Marketing in Zusammenarbeit mit Rheinhessen Touristik, Rheinhessenwein sowie dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Oppenheim und unterstützt vom Projektbüro 200 Jahre Rheinhessen eine crossmediale Image- und Identitätskampagne. Medienpartner sind die Verlagsgruppe Rhein-Main (Print), Radio RPR1 (Funk) sowie der Außenwerber Ströer (Out-of-Home).
„Die fantasievolle Einrichtung bietet auf 700 m² eine museale Entdeckungsreise durch die Welt des Figurentheaters für alle Generationen. Dort gibt es die berühmten Marionetten aus der Augsburger Puppenkiste, wertvolle Theatralia zu allen 8 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannten Puppenspieltraditionen und interaktive Probierstationen.“ (Touristinformation Bad Kreuznach)
Wie gestaltet der Mensch seine „Letzte Inszenierung“?
Großes Kunst- und Aktionsprojekt beleuchtet Themen wie Tod, Würde, Trauer
Bad Kreuznach – Ob Hospizbewegung, Diskussion um Sterbehilfe oder eigene Erfahrungen mit schwerer Krankheit: Mit dem Thema Tod und Sterben kommt jeder Mensch irgendwann in Berührung. Welche Bedeutung Tod für den Einzelnen und die Gesellschaft hat, stellt jetzt ein groß angelegtes Kunst- und Aktionsprojekt in Bad Kreuznach in den Fokus. Unter dem Titel „Letzte Inszenierung“ soll das von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Rhein-Nahe-Hunsrück angestoßene Projekt kreative Impulse geben und Menschen miteinander ins Gespräch bringen.
Getragen und gestaltet wird es von zahlreichen Künstlern, Institutionen und Einrichtungen aus der Region, Schirmherrin ist Oberbürgermeisterin Dr. Kaster-Meurer. Starten wird das Projekt am Dienstag, 19. April, 19.30 Uhr in der Volksbank (Salinenstraße 40-46) mit einer Vernissage der Künstlergruppe Nahe e.V.
„Unser Ziel ist es, die Themen Tod, Vergänglichkeit und würdevolles Abschiednehmen als Teil des menschlichen Lebens ins Bewusstsein zu rücken“, erklärt Markus Becker, Leiter der KEB. Im Zentrum des Projekts steht eine ursprünglich aus den USA stammende interaktive Aktion, die der Künstler Thomas Brenner ins Deutsche übertragen hat: An öffentlichen Plätzen stehen große Tafelwände mit dem Satz: „Bevor ich sterbe, möchte ich…“, die dann Passanten individuell vervollständigen können. In Bad Kreuznach werden sie auf dem Bahnhofsvorplatz und dem Salinenplatz sowie in der Volksbank in der Salinenstraße zu finden sein. In Städten wie Speyer oder Kaiserslautern war das Projekt bereits zu Gast. Initiator Brenner war von der Resonanz rundum positiv überrascht. „Wir waren erstaunt, was so ein einzelner Satz an einer Tafel auslösen kann, welche teils sehr persönlichen Gespräche dort entstehen. Mit den Begleitveranstaltungen spanne das Projekt übergreifend Kultur, Kunst, Kirche und Gesellschaft ein.
So auch in Bad Kreuznach: Hier beteiligen sich beispielsweise Schüler der Alfred-Delp-Schule Hargesheim mit einer Fotoausstellung und einer Live-Lesung von Gedichten; die Kunstakademie AnamCara präsentiert die Ausstellung „Leben-Tod-Leben-Natur“, Malveranstaltungen, Workshops, sowie einen Vortrag zum schamanischen Umgang mit Tod und Sterben; das Cineplex führt den Film „The Broken Circle“ vor; in der Stadtbibliothek wird es eine Lesung mit Autor Tilman Jens, eine Karikaturenausstellung sowie einen Katalog mit verschiedenen Medien zum Thema Tod und Trauer geben. Ein Vortrag von Sozialpädagogin Simone Böcher von der Lebensberatungsstelle fragt danach, wie Kinder mit Trauer umgehen, während Theologe Georg Krämer sich in einem weiteren Vortrag mit Jenseitsvorstellungen auseinandersetzt. Eine ökumenische Andacht mit Lichtern am Mühlenteichufer und ein Gottesdienst in der Pfarrkirche Heilig Kreuz vervollständigen das Programm. Enden wird das Projekt „Letzte Inszenierung“ mit einer Abschlussaktion am Donnerstag, 12. Mai, gegen 20 Uhr an den Tafeln am Bahnhofsvorplatz. Am Projekt beteiligt sind außerdem der Sozialdienst Katholischer Frauen (SkF), der christlich ambulante Hospizdienst, die Seelsorge des Diakoniekrankenhauses, das Krankenhaus St. Marienwörth, die Lebensberatungsstelle und die ökumenische Telefonseelsorge sowie die Volksbank als Sponsor. Weitere Informationen gibt es unter www.badkreuznach.letzte-inszenierung.de, sowie bei der KEB unter Tel.: 0671-27989.
Mainz. »PHASO. Was von uns bleibt« ist der Titel der Sonderausstellung, die ab dem 7. April im Kurfürstlichen Schloss zu sehen ist. Unter der Teilnahme des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Mainz wurde die Ausstellung am Vorabend feierlich eröffnet. Die Videokünstlerin Sarah Mock setzt ihre künstlerische Perspektive der Wissenschaft gegenüber: Ihre Arbeiten zum Thema der Archäologie sind noch bis zum 17. Juli 2016 im Römisch-Germanischen Zentralmuseum (RGZM) zu sehen. Mit der Ausstellung einer Gegenwartskünstlerin erprobt das RGZM, inwieweit andere als die rein wissenschaftliche Perspektive andere Zugänge zur Archäologie schaffen und neue Zielgruppen erschließen kann.
Die Idee zur Kooperation zwischen dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum und der Künstlerin Sarah Mock entstand unter dem Gesichtspunkt Perspektiven der Kunst und Wissenschaft gegenüberzustellen. „Im Grunde ist es eine Versuchsanordnung. Wir möchten testen, inwieweit sich andere Ausstellungen als rein wissenschaftliche dafür eignen, den Besuchern archäologische Methoden nahezubringen und ihnen Lust auf Archäologie zu machen. Im Idealfall sollten die Besucher anders aus der Ausstellung herauskommen, als sie reingekommen sind“, erklärt Professor Falko Daim, Generaldirektor des RGZM und gleichzeitig Ideengeber zur Kooperation der Sonderausstellung. Oberbürgermeister Michael Ebling eröffnete die Ausstellung mit den Worten: „Mit „PHASO. Was von uns bleibt“ wagt sich das RGZM auf ungewohntes Terrain: weg vom Betrachten und Interpretieren realer Dinge, weg von der reinen Vernunft, und hin zum Surrealen, Bedrohlichen und Phantastischen, hin zu einer Welt voller Rätsel und Absurditäten.“
Die Sonderausstellung »PHASO. Was von uns bleibt« basiert auf dem Gedanken der Zeit nach der menschlichen Zivilisation. In einer fernen Zeit, nachdem die Menschheit seit Jahrhunderten ausgestorben ist, werden die Forschungsergebnisse der fiktiven Post-Human Archaeological Studies Organisation (PHASO) einer intelligenten nachmenschlichen Weltbevölkerung präsentiert. PHASO definiert sich folgendermaßen: „PHASO is a non-profit association to administrate the open source collection of evidences for the former life of human beings on the planet earth“.
Eine Collage aus verschiedenen Videoarbeiten, Graphiken und Objekten enthüllt die nach und nach gewachsen Erkenntnis der PHASO Wissenschaftler, dass es auch vor ihnen schon intelligentes Leben gegeben haben muss. Kurz vor ihrem Untergang in einer Flut entfremdete sich die Menschheit zunehmend von der Natur.
Die „Funde“, die PHASO gemacht hat, zeigen, dass die Menschen immer mehr in organisches Leben eingriffen und dabei Natürliches durch Künstliches optimierten und ersetzten. Die Abgrenzung dieser beiden Kategorien voneinander wurde brüchig. Zentrales Ausstellungsstück der PHASO- Ausstellung ist ein „archäologischer Fund“, die „Golden Record“. Auf diesem ist ein Video (The Deluge/ 대홍수/ Die Flut) wiederzufinden. Es handelt sich um Videomaterial, das der letzte Protagonist auf der Erde zur Erinnerung an die Menschheit und die Geschichte ihres Untergangs bewahrt hat, ähnlich der Voyager Golden Record, die 1977 ins All geschossen wurde.
Sarah Mock
geboren 1984 in Worms, ist preisgekrönte Videokünstlerin und Bildhauerin. Sie hat in Mainz, Kassel und Berlin studiert. Für die Arbeit am PHASO-Projekt hat sie eine Künstlerresidenz in Seoul verbracht und ein DAAD-Reisestipendium erhalten sowie am Anthropozän-Projekt des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin teilgenommen. Für die Vorbereitung der Ausstellung hat sie ein Stipendium der Sparkasse Mainz erhalten.
Interventionen im RGZM
Im Hinblick auf den Museumsneubau und den Umzug in das Archäologische Zentrum (AZM) in Mainz experimentiert das RGZM mit Besucherinnen und Besuchern neue Vermittlungsformate. Probeaufbauten sollen neue Perspektiven auf Altbekanntes öffnen und werden als »Interventionen« in die bestehenden Ausstellungen integriert. Die Eröffnung zur Dauerausstellung »Codes der Macht – Mit 16 auf den Thron« im November 2015 machte den Anfang, Archäologie und die damit verbundene Arbeit des RGZM neuen Zielgruppen zugänglich zu machen. Die Besonderheit der Ausstellung ist die Einbindung in eine multimediale Kampagne, in der die Geschichte der Machtübernahme des späteren Frankenkönigs Chlodwigs in der Medienwelt der Gegenwart erzählt wird.
Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM)
Das RGZM ist eine weltweit tätige Forschungseinrichtung für Archäologie mit Hauptsitz in Mainz sowie Nebenstellen in Mayen und Neuwied. 1852 vom Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine gegründet, ist es seit 1870 eine Stiftung des öffentlichen Rechts und seit 2002 Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM) richtet seine Forschung derzeit neu aus. Der Beitrag, den archäologische Forschung mit ihrem weit zurück reichenden Blick für die Bearbeitung und Bewältigung von Problemstellungen des gegenwärtigen Menschen leisten kann, wird zukünftig noch mehr im Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeit und deren Vermittlung stehen. Die Kompetenzen des RGZM liegen u.a. im Zusammenspiel von Restaurierung, Archäometrie, experimenteller und antiquarischer Archäologie. Die Forschungen erfolgen in einem internationalen und interdisziplinären Netzwerk. In mehreren Museen und breitgefächerten Publikationen aus dem eigenen Verlag vermittelt es seine Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit.
„SCHÖNHEIT UNTER UNSEREN FÜSSEN – Rheinhessens farbige Sande und Erden“ ist Titel einer Ausstellung der Künstlerin und Museumspädagogin Verena Reinmann, die am Dienstag, den 5. April 2016, in Beisein von Kulturdezernentin Marianne Grosse und Museumsdirektor Dr. Michael Schmitz eröffnet wurde. Die Ausstellung ist eine Veranstaltung im Rahmen der diesjährigen Jubiläumsfeierlichkeiten 200 Jahre Rheinhessen, wobei die gezeigten Sande und Erden dieser Region natürlich weitaus älter sind, nämlich in Jahrmillionen entstanden.
In großen Wandfriesen dokumentiert die Künstlerlin die farbige Vielfalt von Sanden und Erden aus unterschiedlichen Regionen Rheinhessens. Geschaffen wurden diese Mosaike von Verena Reinmann aus Bodenheim am Rhein, die – fasziniert von der Farbigkeit des in Jahrmillionen entstandenen Erdmaterials – seit über 10 Jahren künstlerisch mit Sanden und Erden arbeitet. Dabei hat Verena Reinmann in unglaublicher Kleinarbeit, unzählige Fundorte unterschiedlich farbiger Böden vor allem in Rheinhessen aufgesucht und dort Sand- und Erdproben gesammelt, klassifiziert, archiviert und künstlerisch auf zumeist variierenden, quadartischen Holzgründen in mehrfachen Schichten aufgebracht.
Die erd- und sandfarbenen Mini-Holz“Leinwände“ hat Verena Leinmann gekonnt nebeneinander gestellt, so dass sie besonders kontrastreich wirken. Auf Infotafeln kann zugleich nachgelesen werden, aus welchem Ort die farbigen Sand- und Erdmaterialien stammen, etwa aus dem Weisenauer Steinbruch, aus Bodenheim (dem Heimatort der Künstlerin), aus Nierstein, Oppenheim, Worms, Ingelheim, den Fossilfundstätten Weinheim mit dem berühmten Naturdenkmal, der „Trift“, den „Dinotheriensanden“ bei Sprendlingen und aus vielen anderen Fundstellen. Und selbstverständlich ist in den Wandmosaiken im Naturhistorischen Museum aus Erdmaterial vertreten, das kürzlich bei den Ausschachtungen für den Umbau unterhalb des Museums zutage trat. Erde vom ehemaligen Gelände des Reichklaraklosters. Und Material von den archäologischen Ausgrabungen in der Johanniskirche aus dem Zeithoriziont des 4. bis 7. Jahrhunderts.
Insgesamt hat Verena Reinmann 262 Sande und Erden aus hiesiger Gegend zusammengetragen, darunter drei Eifelmaterialien geschmuggelt und darüber hinaus eine Arbeit aus 123 Sanden und Erden aus UN-Staaten.
Diese Art der künstlerischen Präsentation der Vielfalt unserer Böden, macht neugierig und hilft Eltern und Pädagogen, Kinder und Jugendliche stärker für die Faszination „Sand- und Erdböden“ zu interessieren.
„Was ein Theater“ heißt das Programm, das Herbert Bonewitz am 11. April um 19 Uhr im unterhaus aufführt und in dem sich – wie der Titel bereits verspricht – alles um das Thema „Theater“ dreht. Herbert Bonewitz präsentiert dabei neue Inhalte, aber auch Texte und Lieder aus seinem Repertoire, die er im heimischen unterhaus und auf seinen Tourneen durch die Bundesrepublik im Laufe von rund 20 Jahren aufgeführt hatte.
In „Was ein Theater!“ wirft Herbert Bonewitz einen satirischen Blick auf die Situation unserer Theater, und untersucht, wie unsere bekanntesten Klassiker heute interpretiert werden, natürlich mit „Verbesserungsvorschlägen“. Sarkastisch beschreibt er das absurde Theater, das auf den politischen Bühnen abläuft und schreckt auch nicht davor zurück, das Theater zu schildern, das oft auf unseren Friedhöfen gemacht wird. Amüsant und originell unternimmt er Experimente zu Neuinszenierungen, gibt Anregungen für Werbung bei Theatervorstellungen, gewährt Einblicke hinter die Kulissen oder „dialektisiert“ bekannte Klassiker und ihre Werke. Typisch Bonewitz, eben.
„Flucht“, „Flüchtlingskrise“, „Flüchtlingswelle“ – Schlagwörter, die seit Monaten die Medien und öffentliche wie private Diskussionen bestimmen. Wie aber vermittelt man die Thematik mit ihren vielen, auch schwierigen, Facetten an Kinder? Im Rahmen der SonderausstellungFLUCHT 2.0 – an odyssey to peace bietet das Mainzer Dommuseum im April eine ganze Reihe von Möglichkeiten für Kinder an, sich unkompliziert mit dem Thema zu befassen, Vertrautes im Fremden zu entdecken und der Neugier auf Unbekanntes nachzugehen.
So laden die Familientage am 9. und 23. April dazu ein, mit Kindern aus aller Welt zu basteln, zu spielen, sich vorlesen zu lassen und einander von der Heimat zu erzählen. Der wichtigen Rolle von Symbolen für Kulturen, aber auch für einen selbst wird imOrnamentworkshop am 16. und 30. April nachgegangen. Dass Menschen nicht erst seit einigen Monaten aus der Heimat fliehen und wie es ist, als Kind auf der Flucht zu sein, darum geht es in der Erzählrunde „Mit dem Teddy auf der Flucht“ am 17. April. Der aus dem Libanon stammende Alexander Iskanderani erzählt im Gespräch mit der Kulturwissenschaftlerin Dr. Nicole Nieraad- Schalke von seinen Erlebnissen als „Flüchtlingskind“ (eine Kooperation mit dem Museum bei der Kaiserpfalz, Ingelheim).
Das gesamte Rahmenprogramm zur Ausstellung mit genauen Daten und Altersempfehlungen unter www.dommuseum-mainz.de.
Eröffnungspremiere der Internationalen Maifestspiele 2016 am 30. April 2016 um 19:30 Uhr im Großen Haus // die beiden nächsten Vorstellungen sind am 5. & 15. Mai jeweils um 19:30 Uhr
Die Eröffnungspremiere der Internationalen Maifestspiele 2016, Zimmermanns hochdramatisches Werk »Die Soldaten«, steht im Rang der wichtigsten Oper der Nachkriegszeit. Die expressionistische Antikriegsoper stellt grenzwertige Herausforderungen an den Theater-betrieb und ist doch als Menetekel gegen Gewalt und Unmenschlichkeit von soghafter Anziehungskraft. Die jüngsten Aufführungen in Salzburg, München, Zürich und Berlin wurden gar zu Publikumsrennern.
Für den Komponisten war sein Werk eine Situationsbeschreibung, die die Zerstörung eines einzelnen Mädchens als Sinnbild der Zerstörung aller Menschen sieht. Der russische Regisseur Vasily Barkhatov zeigt seine Inszenierung des Jahrhundertwerks der Moderne als Angriff auf den Theaterraum als Ort bürgerlicher Lebenskultur. Die zahlreichen Solistinnen und Solisten werden angeführt von Koloratursopranistin Gloria Rehm als Marie, die Musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Zsolt Hamar.
Bei der feierlichen Eröffnung der Internationalen Maifestspiele 2016 um 18:30 Uhr im Foyer des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden werden zudem Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main Zimmermanns »Rheinische Kirmestänze«, eine Persiflage auf Spielmannszüge, aufführen.
Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung Vasily Barkhatov Bühne Zinovy Margolin Kostüm Olga Shaishmelashvili Dramaturgie Regine Palmai
Wesener Pavel Daniluk Marie Gloria Rehm CharlotteCeleste Haworth Weseners Mutter Helena Köhne Stolzius Holger Falk Stolzius‘ Mutter Andrea Baker Desportes Martin Koch PirzelBenedikt Nawrath Eisenhardt Joachim Goltz Haudy Benjamin Russell Mary Nathaniel Webster Gräfin de la Roche Sharon Kempton Ein junger GrafGustavo Quaresma Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Bürgerabend im Rahmen von „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ 15. April 2016, 18:00 – 19:45 Uhr
Der „Bürgerabend“ im Rahmen von „3D-Druck – Fiktion oder Wissenschaft“ soll eine translationale Plattform für Kliniker, Wissenschaftler und 3D-Druck-Anwender im Hinblick auf eine patientenorientierte Versorgung bieten, die für einen Austausch und eine Diskussion mit Bürgern zur Verfügung stehen wird. Den Einführungsvortrag hält Dr. Annette Ludwig, Leiterin des Gutenberg Museum Mainz. Parallel zum Fachkongress im Kurfürstlichen Schloss zeigt das Gutenberg-Museum unter dem Motto„Von Gutenberg zum 3D-Druck“ noch bis Ende Mai Wissenswertes rund um den medizinischen 3D-Druck.
Obwohl die Methode des 3D-Drucks seit über 20 Jahren existiert, ist dessen technische Weiterentwicklung, insbesondere für neue Anwendungsgebiete in der Medizin aktuell. Alleine in der Medizin wird ein Zuwachs im 3D-Druck-Bereich bis 2020 von 20-25% erwartet. Besonders im Bereich der Gelenkendoprothetik (Hüfte, Schulter, Knie, Kiefergelenk) gewinnt die Herstellung individualisierter Transplantate immer mehr an Bedeutung. Im Kontext einer verbesserten Regeneration, durch bessere „Passgenauigkeit“ der verwendeten Biomaterialien, wird im Wesentlichen auf etablierte digitale Systeme wie CAD/CAM zurückgegriffen oder in jüngerer Zeit auch auf 3D‑Druckverfahren. Ein entscheidender Vorteil beim medizinischen Einsatz von 3D-Druck-Verfahren, gegenüber den bereits etablierten Systemen, ist die deutlich präzisere und individuellere Gestaltung der Transplantatgrenzflächen durch die das Einheilen am Wundlager deutlich verbessert werden kann.
Dies gilt auch für die Anwendung bei Gefäßstützen oder individuell angepassten Prothesen. Auch die Verwendung von biologisch aktiven Materialien mit biokompatiblen und im besten Falle osteokonduktiven Eigenschaften, bis hin zum „Bioprinting“ in dem autologe, ggf. körpereigene Zellen verwendet werden, bieten immer bessere Behandlungsmöglichkeiten bei steigenden Patientenzahlen. Im Jahr 2013 lag die Inzidenz von orthopädischen Erkrankungen mit 13,7 % auf Platz 3 der häufigsten Ursachen für Erwerbsunfähigkeit (Bericht der Deutschen Rentenversicherung, Ausgabe 1.2015).
Dies spiegelt die hohe sozial-medizinische Relevanz bei der Entwicklung neuer und verbesserter Behandlungsmöglichkeiten im Bereich des 3D‑Drucks wider, die aufgrund der demographischen Entwicklung immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Prof. Dr. Thomas Deufel
(Wissenschaftsstaatssekretär des Landes Rheinland-Pfalz)
Dr. Annette Ludwig
(Leiterin des Gutenberg Museum Mainz)
Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas
(Kongresspräsident und Sprecher BiomaTiCS)
Prof. Dr. Matthias Fink
(Universität Linz, Österreich)
Der Fachkongress
1st International Conference on 3D Printing in Medicine Individualisierte Therapiemöglichkeiten in der Medizin durch 3D-Druck 15.-16. April 2016, Mainz
Individuelle Therapien, die auf den einzelnen Patienten abgestimmt sind, gewinnen in vielen Bereichen der Medizin immer mehr an Bedeutung. Besonders der 3D Druck eröffnet in zahlreichen medizinischen Anwendungsgebieten neue und individuelle Möglichkeiten, um Behandlungserfolge zu optimieren, die Genesung des Patienten zu beschleunigen und die Lebensqualität zu steigern.
Besonders im Bereich der Gelenkendoprothetik (Hüfte, Schulter, Knie, Kiefergelenk) wird die Herstellung individualisierter Transplantate aufgrund steigender Zahlen bei orthopädischen Erkrankungen immer wichtiger. Im Jahr 2013 lag die Inzidenz von orthopädischen Erkrankungen mit 13,7 % auf Platz 3 der häufigsten Ursachen für Erwerbsunfähigkeit (Bericht der Deutschen Rentenversicherung, Ausgabe 1.2015). Dies spiegelt die hohe sozial-medizinische Relevanz bei der Entwicklung neuer und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten im Bereich des 3D Drucks wider, die aufgrund der demographischen Entwicklung immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Der Kongress erörtert Antworten und Diskussionen rund um die Themen:
Grundlagen und Translation (Drucker, Materialien, Bioprinting)
Anwendung in der Chirurgie (OP Schablonen, Gelenkersatz, Knochenersatz, Gefäße)
Anwendungen am Körper (Prothesen, Zahnersatz, Epithesen, Orthesen, Hörgeräte, Brillen)
Trotz der großen Erfolge und neuen Therapiemöglichkeiten, die durch den 3D Druck entstehen, findet dieses Thema sowohl in den jeweiligen medizinischen Fachgesellschaften als auch in der Öffentlichkeit bisher nur eine relativ geringe Beachtung. Erste Anwendungen kommen bisher vor allem aus dem Zahnmedizinischen und Hörgeräte-Bereich. Darüber hinaus ist innerhalb der jeweiligen Fachgesellschaften ein interdisziplinärer, fachübergreifender Wissensaustausch zwischen Materialwissenschaftlern, Technikern, Programmierern und medizinischen Anwendern (Chirurgen, Orthopäden, Zahnärzten, Pathologen, Immunologen, Angiologen usw.) nur begrenzt möglich.
Um diese Hindernisse, fokussiert auf medizinische Anwendungen, aus dem Weg zu räumen richtet der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt BiomaTiCS am 15./16. April 2016 einen DFG geförderten internationalen Kongress im Bereich des 3D Drucks in der Medizin aus. Die Erkenntnisse werden auch auf andere Branchen/ Anwendungen übertragbar sein und sicherlich schnell Verwendung finden.
Ärzte, Materialwissenschaftler, Biologen, IT-Professionals, Medizinproduktehersteller – von vielen Seiten aus teilen wir uns die Euphorie für das Thema 3D Druck in der Medizin. Alle arbeiten an der Vision moderner Medizin mit unterschiedlichen Ansätzen; ein Kongress mit persönlichem Austausch hat das Potential nachhaltige und vernetzte Kooperationen und Projekte anzustoßen.
Innovation – Kommunikation – Interaktion, zum Wohle unserer Patienten
Dieser Kongress soll dazu dienen den interdisziplinären Dialog zwischen Experten aus den Bereichen der Medizin, Materialwissenschaften und Ingenieurswesen zu fördern und mögliche Synergien durch Bündelung klinischer Relevanzen zu erzeugen. Gemeinsame internationale Projekte werden initiiert werden. Die hochrangigen internationalen Wissenschaftler werden mit den Praktikern die Anwendungen und Möglichkeiten diskutieren. Neue Einsatzgebiete werden dabei entstehen. Es werden 500 internationale Teilnehmer erwartet.
Namhafte internationale Experten präsentieren als Keynote Speaker zu allen Aspekten an der Schnittstelle zwischen Grundlage und Anwendung.